"Gibt es etwa auch Menschen, die Dinge schreiben ohne sich diese überhaupt vorstellen zu können?"
Stimmt, ich habs dämlich formuliert. Ich meinte damit, dass eine Geschichte, die ich in Amerika spielen lasse, höchstens in meiner Vorstellung von Amerika spielen würde; meine Vorstellung von Amerika hat aber nichts mit der Wirklichkeit zu tun, sondern ist durch verschiedene Medien, Klischees usw. geprägt.
"Kultursemiotik? Also analysierst du Schriftkulturen und den Zusammenhang zwischen Schrift und Sprache."
Nein, Semiotik heißt "Lehre von den Zeichen". Es geht also um kulturelle Zeichensysteme. Wenn ein deutsches Kind seinem Lehrer in die Augen sieht, gilt es als aufmerksam. Wenn ein afrikanisches Kind seinem Lehrer in die Augen sieht, gilt es als anmaßend und unverschämt, die Autorität des Lehrers angreifend. Das Zeichen "in die Augen sehen" hat kulturell unterschiedliche Bedeutung.
Die Lehre von den sprachlichen Zeichen ist übrigens die Linguistik; das studiere ich.
"Das ist wohl wie im sozialen Bereich. Man assimiliert das, womit man am häufigsten Umgang hat. Ob nun sprachlich oder nichtsprachlich... denk ich doch."
Sprache und Lebenswelt sind eins. Das ist ja das interessante: warum also Amerika? Batchs Ansatz (wir sind am. Namen von Hollywood usw. her gewöhnt) klingt jedenfalls gut.