Was ist neu

sonstige

Genre: sonstige

  1. Der Gewinn

    Die spät-sommerliche Luft umspülte Annas Beine, ließ ihr leichtes Kleid sich in kunstvollen Wellen um den Körper bewegen bis hinauf zu den Schultern, wo der sanfte Wind ein neues Spielzeug in den braunen Haaren fand, Strähne für Strähne hob, wieder senkte und mal zu der einen dann zu der anderen...
  2. Funken

    Mit geschlossenen Augen stand sie da und spürte den kalten Wind durch ihr Gesicht und ihre Haare streichen. Von Zeit zu Zeit trug er vereinzelte, kleine Schneeflocken mit unter das Bahnhofsdach, welche auf ihrer warmen Haut schmolzen und als kleine Wassertropfen an ihrem Gesicht herabrannen...
  3. 100 Leben

    Nachdem Lukas im Chichu-Art-Museum zusammengebrochen war, beschloss er früher abzureisen. Er war verwirrt und sprach kaum noch mit mir. Dabei hatte der Ausflug nach Naoshima verheißungsvoll begonnen, als wir an einem Montagmorgen, aus einem für April viel zu kalten Yokohama kommend, im Hafen von...
  4. Schöner wohnen

    Frederike wohnt in einem der letzten unsanierten Häuser im Friedrichshain. Das Kohlenschleppen im Winter ist ätzend. Aber sie betrachtet den saisonalen Weg vom Keller in die zweite Etage, in der ihre Wohnung liegt, als körperliche Ertüchtigung. Deswegen verzichtet sie in den Wintermonaten auf...
  5. Der Vogel

    In den frühen Morgenstunden, es dämmerte noch nicht, schritt Captain Willdorpe über das Flugfeld in Foggia, auf dem die viermotorigen Bomber für die Mission bereit standen. Viele Stunden hatte er in den letzten Tagen mit der Planung verbracht. Es hatte auch eine Weile gedauert, seine...
  6. Merlin

    Da steh ich nun. Mitten aus dem Schlaf gerissen. Auf einer Lichtung. Irgendwo im Wald. Und da ist noch jemand. Eine Art Merlin-Verschnitt; klein, schmächtig, mit langem, weißen Bart. Er trägt ein verwaschenes Nachthemd unter seinem wunderschönen, mit Sternapplikationen versehenen, blauen...
  7. Der Brief

    Der Brief Ich starrte auf den Brief, dessen Worte vor mir verschwammen und sich zu unscharfen Gebilden zusammenfügten. Die Tränen kullerten mir über die Wangen. Meine Hände begannen zu zittern. Immer wieder überflog ich diesen einen Satz, geschrieben in der mir so vertrauten Handschrift. Wie...
  8. Bitterer Kampf, süße Flucht

    Erst ist es ein Gefühl, dann wird es ein Gedanke und ihr wird langsam bewusst, wie krank und abartig das alles ist. Sie ekelt sich fast vor sich selbst. Seit sie denken kann, hat sie das Gefühl, dankbar für alles positive in ihrem Leben sein zu müssen. Vielleicht hat sie damit Recht, aber sie...
  9. Serie Luisas Besuch beim Zahndoktor

    Luisa hat Angst. Ihre Mama hat einen Termin für sie gemacht. Bei einem Doktor für den Mund. Luisas Mama nannte ihn Zahnarzt. Toni, ein Junge aus der Grundschule, hat ihr erzählt, dass er auch schon mal dort war. Er erzählte ihr die schlimmsten Geschichten darüber. Dass sie den Mund ganz weit...
  10. Enden

    Die Tür zum Atelier war unverschlossen, ich stieß sie langsam auf. Schwer zu sagen, warum ich mich nicht bemerkbar machte. Ich hatte ein ungutes Gefühl, schlich unter ihren Gefangenen weiter, Holzplastiken, alles Frauen, die in einer Art Voliere von der Decke hingen. Ich bemerkte Raela durch den...
  11. Serie Mächtige - Love is a losing Game

    Manchmal erinnere ich mich noch an die paar Tage in Madeira und denke darüber nach, was hätte werden können. Ich buchte dieses Hotel, das ich von früher kannte. Es liegt oberhalb der Bucht von Funchal auf einem Felsplateau, umgeben von einem Garten. Nachdem ich meine Suite bezogen hatte, setzte...
  12. Eine dumme Geschichte (evtl. kein guter Titel für ne Kindergeschichte...)

    In einem Ort, der mit D beginnt, steht ein Haus, das alt ist, und die Räume sind leer. Einmal, es war gerade Herbst, lagen die Ahornblätter gelb und rot im Vorgarten. Eine Frau mittleren Alters, wir nennen sie Frau mittleren Alters, kam durch den Vorgarten und ein offenes Fenster in das Haus...
  13. Verwackelt und deswegen unscharf und irgendwie gerade deshalb so schön

    „Du musst es ihm sagen, Theo.“ Gehetzt reiße ich den Blick vom Spiegel los und sehe zu meinem Bruder Noah, der mit verschränkten Armen am Türrahmen lehnt. Mit zusammengezogenen Augenbrauen mustert er mich forschend und lässt mich seine Sorge förmlich spüren. „Ich muss gar nichts!“, fauche ich...
  14. Die Köchin

    Ihr Erbrochendes vermischte sich mit der aufspritzenden Gischt. Innerhalb einer Sekunde hatte das Meer es verschluckt. Eine besonders große Welle erfasste das Schiff und Judith überkam kurz das Gefühl, vom Boden abzuheben. „Aufhören“, dachte sie. „Bitte Aufhören. Bitte.“ Wieder stülpte sich ihr...
  15. Der Besuch

    Das Zimmer sah aus wie ein besserer Stall. Man sass am Boden und sah direkt nach draussen auf eine magere Ziege. Sie war mit einer Schnur an einen Stock gebunden und frass die dürftig vorhandenen Grashalme. Daneben gackerten Hühner, die frei herumliefen. Drinnen, eine Frau in dunkle Tücher...
  16. Bettgeschichten

    Das sind keine frivolen, sondern sehr friedvolle Gedanken, vom ersten süßen Entschlummern, über die kurzen und längeren Schlafphasen mit einem Küsschen zwischendurch und einem Kurzbesuch beim Kühlschrank bis zum wohligen Erwachen. Das wäre zumindest der Idealzustand, doch ein Bett kann auch...
  17. Auf der Klippe

    Stundenlang saß er dort oben, auf der steinigen Klippe, knapp 10 Meter über der Meeresoberfläche. Ich kannte seinen Namen nicht. Der Wind zerzauste seine Haare und immer wieder wehten ihm seine Strähnen in sein Gesicht. Er war ein hagerer Junge, wahrscheinlich knapp im Erwachsenenalter...
  18. Die Apriltraurigkeit

    April ist schon ein komischer Monat. Und das hat mit diesem blöden Spruch – April, April und so weiter – nichts zu tun. Es ist nur so: immer wenn das anfängt; Knospen, T-Shirts, Eisdielen, und dann diese Ahnung in der Luft, dass es irgendwohin gehen muss ... ich weiß nicht, mich macht das alles...
  19. Eden

    (...) Die Maßnahmen des 21. Jahrhunderts zum Schutz des Ökosystems kamen zu spät. Waren nicht weitreichend genug. Die Pflanzen haben ihr Wachstum eingestellt. Sich nicht mehr fortgepflanzt. Verschwanden. Langsam, über Jahrhunderte. Das war der Anfang vom Ende. Keine Pflanzen, kein Sauerstoff...
  20. Ein zukünftiger Rückblick

    Es ist ein schöner Herbsttag, hier in Chur. Das Laub weht, getragen von einem warmen Windstoss durch die Altstadt. Die Glocke der mittelalterlichen Martinskirche verkündet den frühen Abend und Faris auf dem "Hilal"-Minarett neben dem Bahnhof verkündet das Abendgebet. Seine Stimme weht, je nach...

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