Was ist neu

sonstige

Genre: sonstige

  1. Die Schrittzählerin

    Olaf zieht die Tür leise hinter sich zu. In der Hand die hastig gepackte Tasche rennt er die Treppenstufen hinunter, nur fort von dieser erdrückenden Stille. Lena bleibt regungslos auf dem Sofa zurück, das Gesicht aschfahl, zusammengerollt wie ein Embryo, einziges Lebenszeichen das langsame...
  2. Serie Im Hinterland (Gustaf II)

    Eine Münze hatte er noch, also brauchte er Arbeit. »Komm morgen, wenn die Sonne aufgeht.« »Wie viel zahlst du?« »Du kriegst Rüben.« »Ich brauche aber Geld.« »Wozu brauchst du Geld? Du kriegst Rüben.« Also war es abgemacht. Aber wie der Bauer mit ihm gesprochen hatte, wollte Gustaf nicht...
  3. L'Isolée

    Mitten in der Nacht. Warum wecken sie mich? Ist es Nacht? Ich sehe das Licht durch die geschlossenen Augenlider. Ich öffne die Augen. Taghell ist es. Ich habe geträumt, dass Nacht ist, dabei ist es Tag. Ganz nah sehe ich Natalies Gesicht, unscharf, wie durch einen Schleier. Vielleicht habe ich...
  4. Pisco Sour

    Wir kennen uns nicht. Doch wir sehen uns. Flüchtig nur, weil wir Reisende sind. Dann kommt die nächste Bucht, wir verlieren uns aus den Augen. Durch weißbeschissene Inselchen manövrieren wir, gehen vor Anker und warten auf Fracht. Zeit, den Pelikanen zuzuschauen. Wie sie im Sturzflug fischen...
  5. Challenge: Wörterbörse

    Liebe Wortkriegernde, für die diesjährige Challenge zum Winterausklang haben wir uns etwas Besonderes vorgenommen: eine Wörterbörsen-Challenge. Wie geht das? Nun, statt des Mottos müssen alle AutorInnen dieselben fünf Begriffe – ähnlich der Wörterbörse – im Text unterbringen, was garantiert...
  6. Glitzern im Fluss

    Ich setze mich auf den großen Stein, direkt am Ufer, dort an der Stromschnelle, die um sich selbst wirbelt und trotzdem steht, wie mein Alltag im Fluss der Zeit. Die Oberfläche des Steins ist rau, mit einer spitzen Erhebung am Rand. Mein Bein schmerzt heute noch an der Stelle, wo sie ins Fleisch...
  7. Rollertour

    Ein beliebiger Nachmittag an einem beliebigen Dienstag. Mein Feierabend begann schon vor Stunden und ich langweile mich. Ausnahmsweise habe ich heute mal die Motivation gefunden, etwas anderes zu tun, als zuhause zu chillen und im Internet zu surfen. Ich schalte den Computer aus, schnappe mir...
  8. Mein bester Freund

    Ich renne. Der Tod verfolgt mich. Je schneller ich renne, desto schneller kommt der Tod. Einerseits muss ich rennen um rechtzeitig anzukommen und andererseits um nicht gefunden zu werden. Gleich bin ich da. Ein letztes Mal. Ein einziges Mal. Vier Wörter. Dann kann mich der Tod holen. „Bitte...
  9. Wenn heute morgen war

    Wilmas Nacht endete mit Sommerregen auf warmem Asphalt, ihrem Lieblingsduft. Ihr zweiter Atemzug erfüllte sie mit Filterkaffee und Unbekümmertheit. Schläfrig begab sich das erste Auge auf die Suche nach Vertrautem. Zwischen den Silhouetten im Halbdunkel ein Fenster. Hinter der Gardine...
  10. Novelle Die traurige Nachricht

    Dieses Wochenende war toll! Wir haben gerade Herbstferien und ich habe zwei Nächte bei meiner besten Freundin übernachtet. Alles war perfekt. Wir hatten so viel Spaß, die Zeit ist viel zu schnell vorbei gegangen. Ich muss mich beeilen. Mein Vater wartet schon auf mich und ich muss noch schnell...
  11. Das letzte Mal

    Der Nebel legt sich kalt auf meine Haut, dringt durch meine Kleidung und lässt mich zittern. Ich halte mich an meiner Kippe wie an einem Rettungsring fest. Erstaunlich, dass sie überhaupt brennt. Du bist noch immer nicht in Sicht. Wahrscheinlich musst du ihr noch eine glaubhafte Geschichte...
  12. Die Schokoladenfabrik

    Das Mädchen läuft Hand in Hand mit ihrer Mama die Straße entlang. Sie gehen an dem Gebäude vorbei, in dem Kakaobohnen geröstet werden, woraus man später Schokolade herstellt. Sie weiß das, weil der Name auf dem Gebäude auch auf der Packung Schokoladestreusel zu Hause steht. Sie nennt das Gebäude...
  13. Einschlafen

    Es ist 6 Uhr morgens, meine Augenringe gleichen eher Augenreifen und meine Gedanken befinden sich in einem unendlichen Teufelskreis, der sich alles Überdenken nennt. Ich versuche mich selbst zu beruhigen und mich nach allen Kräften abzulenken. Ich zücke ein weiteres Mal diese Nacht mein Handy...
  14. Im Fahrstuhl

    „Fuck.“ Patrick schlug mit der flachen Hand gegen die Wand, um seinem Ärger Luft zu machen, als der Fahrstuhl nach nur wenigen Sekunden zwischen dem zehnten und elften Stockwerk stecken blieb. Devin zuckte zusammen, was aber mehr Patricks Reaktion als dem Fahrstuhl geschuldet war. Patrick...
  15. Schicht 17

    Töpfe klappern, der Duft von geschmorrter Lammkeule weht einem schon entgegen, wenn man durch die neue automatische Tür geht, die eigentlich immer mit Soßenspritzer der letzten Tage versehen ist. Es gibt Tage, da kann man an der Türe erkennen, welches Menü es vorgestern gab. Stimmen wehen zu mir...
  16. Viereinhalb Jahre Küken

    D. Wir sehen uns das erste Mal außerhalb, in der Öffentlichkeit. Aus der Ferne erkenne ich in ihren blonden Haaren schon ein rotes Tuch, das sich in dem Blau ihrer Augen kontrastiert. Auch jetzt noch strahlt sie Zufriedenheit und Glücklichkeit aus, zieht die positiven Dinge des Lebens an, es...
  17. Der Hund

    Ich habe lange genug darüber nachgedacht, jetzt will ich es niederschreiben. Ich kam an dem Ort an. Ich hatte schon Angst zu spät zu sein, als ich noch auf der Autobahn war, aber ich schien gerade mit ein paar anderen Gästen anzutreffen die ich nicht kannte. Sowieso waren mir fast alle Leute...
  18. Kathrins Tag

    Bzz, bzz, bzz. Bzz, bzz, bzz. Das ganze Kopfkissen und ihr Kopf beben. "Nein, bitte noch nicht …" Kathrin schließt noch mal kurz ihre Augen. Wenn, nach vier Minuten schlummern, ihr Kopfkissen und ihr Kopf erneut stark beben, ergibt sie sich in das Unvermeidliche und steht langsam auf. Sie zieht...
  19. Das immer gleiche Grün

    Dem Mann am Steuer das Wagens rechts von mir ist das Kinn auf die Brust gesunken. Seine Augen sind geschlossen, auch wenn sie scheinen, als würden sie sich jeden Moment wieder öffnen. So fährt er geradeaus. Seine Hände halten Kurs. Sie lassen das Steuer nicht los. Unausweichlich kommt die...
  20. Der Mann im Rhein

    In einem Seitenarm des Rheins steht ein Mann im hüfthohen Wasser. Mit sanftem Schwung bewegt er die lange Fliegenrute, deren gespließter Bambusblank sich dabei tief mit seinen Bewegungen biegt, um schließlich die schwere Schnur in einer engen Schlaufe weit hinaus in die Strömung zu senden. Die...

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Neue Kommentare

Zurück
Anfang Bottom