Was ist neu

seltsam

Genre: seltsam

  1. Der Mann und sein Äffchen

    Teil 1 Er wurde hin- und hergerissen, als hätte er sonst was für eine Behinderung. Vor allem sein rechter Arm hatte eine Spastik oder so was, jedenfalls schlug er unkontrolliert nach links und rechts. Ich lehnte mich zurück und war froh, solchen Scheiß nicht zu haben. Ich musste klar werden im...
  2. Eines Vaters Sohn

    Er wusste nicht wie spät es war. Fakt war, dass er zu allererst seinen Arm aufwecken musste. Das taube Ding, welches wie ein Fremdkörper von seiner Schulter baumelte, machte ihm schon seit einiger Zeit zu Schaffen. Mit Hilfe der anderen Hand schüttelte er diesen sinnlos anmutenden Auswuchs, wie...
  3. Leidensweg

    Er war noch nicht einmal 17 Jahre alt, drei Monate fehlten noch. In den Sommerferien, im Juli, verbrachte K. vierzehn Tage bei seinem um fünf Jahre älteren Bruder auf dem Dorf. Der Garten sollte neu gestaltet werden, und was lag da näher als den Jüngeren um Hilfe zu bitten. Schließlich war er...
  4. Hingesunken alten Träumen

    Ach möge dieser Sommer doch ewig währen! Dieser Sommer mit seinem schier endlosen Sonnenscheine, der die ganze Welt gülden verkläret. Singen muss ich, jauchzen, jubilieren, grad wie die Vögelein in den Bäumen am nahen Waldessaume. Auch wenn Mutter spricht, mein Singen gleiche dem Krächzen der...
  5. Bleib hier, bleib doch hier.

    Auf der grauen Leinwand des Nebels zeichnet sich sein Bild ab. Der Bart und das noch volle Haar weiß, in den Geheimratsecken nistet das Grau. Die Augenhöhlen schwarz und mitten darin das leuchtende Blau seiner Augen. Während er ihr sanft zulächelt, verschwindet sein Bild in einem mächtigen...
  6. Eine Frage der Schuld

    So wie ich war, war ich fortgelaufen. Ich verließ das Haus und ich kam nie zurück. Ich hörte einfach nicht auf die Füße zu bewegen. Nicht, als sie mir wehtaten. Auch nicht, als ich vor Schmerzen anfing zu humpeln. Ich habe die Schuhe heute noch. Verstaut in einer kleinen schwarzen Kiste. Die...
  7. Erinnerungen der leeren Stadt

    Leichter, kühler Regen prasselte auf mein Gesicht nieder, durchnässte meine Kleidung und meine Haare. Mein Körper fing unweigerlich an, langsam zu zittern und kurze Momente der Wachsamkeit unterbrachen meinen tiefen und traumlosen Schlaf. Ich wachte endlich ganz auf und meine Augenlieder fühlten...
  8. Rosa

    „Attention Monsieur, eine Schlange!“ Da ich Schlangen hasse, fuhren mir die Worte gehörig in die Glieder. Hier, wo täglich hunderte, wenn nicht tausende Touristen diesen felsigen Küstenabschnitt auf den ausgetretenen Kies- und Sandwegen mit ihren staunenden Augen entlang wanderten, hatte ich...
  9. Traum der Zeit

    Nervös wippte sie auf ihren Ballen von einem Fuß zum anderen, während sie im strömenden Regen vor seiner Haustür stand und wartete, dass er das Klingeln bemerken würde. Ein Schirm wäre vermutlich von Vorteil gewesen, doch das Wetter hatte aufgrund des strahlenden Sonnenscheins keine Stunde zuvor...
  10. Ungesehen

    Es war früh morgens, als mein Tag begann. Ich stand eigentlich stets zeitlich auf, doch diesen Morgen, der ein Sonntagmorgen war, beschloss ich, auszuschlafen, was eine Tätigkeit darstellte, an der ich mich selten verging. Ich war noch nicht ganz aufgewacht, als ich hörte, wie sich meine...
  11. Die Suche der weißen Frau

    Durch einen schmalen Eingang zwängten wir uns eine Treppe hinab ins Souterrain. In dem gewölbeartigen Saal stampfte, in einem mintgrünen Strampler, das wütende Geburtstagskind. Wild gestikulierend und mit hochrotem Kopf beschwerte es sich, dass die Technik nicht funktionierte. Im Vorbeigehen...
  12. Ich bin der Käferkönig

    Erst war es nur die Zeichnung auf der Sprühflasche, die mir auffiel: Ein gigantischer, roter Totenkopf fraß ein Käferchen. Ich fand das ungerecht. Und meine Mutter natürlich, die war eine Schau, wenn sie nach der Flasche griff. Sie verwandelte sich in eine Walze, ja, eine echt gefährliche...
  13. Von Wölfen und Bären

    Meine Ohren fühlten sich an wie betäubt, als wir den Club verließen. Lisa und ich hatten stundenlang getanzt und waren schweißnass. Wenn man so lange tanzen will, braucht man Verstärkung. Lisa hatte Koks dabei. Draußen vor dem Laden drehte ich mir eine Zigarette um mich zu entspannen. “Warum...
  14. Ein Riss in der Tapete

    "Mir geht es gut, wirklich."* Er spürte, wie seine Ohren erröteten. Spätestens an diesen roten Ohren hatte seine Mutter in seiner Kindheit oft erkannt, dass er nicht die Wahrheit sprach.*Instinktiv berührte er mit der linken Hand sein Ohrläppchen, versuchte es in seiner Faust zu verstecken...
  15. Der Bestseller

    »Wo soll ich nur anfangen mit der Geschichte?« »Ich würde sagen, am Anfang.« »Ja, ganz wie Sie wollen, Mister...« »Edgar, bitte nennen Sie mich Edgar!« »Sehr gerne. Das ist wirklich eine große Ehre für mich, Edgar.« »Ganz meinerseits.« »Wissen Sie, die einen rauchen importierte Zigarren, trinken...
  16. Die Zugfahrt

    Der Mann ist mittelgross, eher mager, gepflegt. Ein gewöhnliches Gesicht auf den ersten Blick, jedoch lassen einen guten Beobachter einige kleine Merkmale auf überdurchschnittliche Intelligenz schliessen. Kleine, eisgrau blitzende Augen tasten den Zugwaggon beim Eintreten schnell ab, erkennen...
  17. Die Geburt eines Engels

    Als ich nun gerade über meine Studien für ein neues Werk zur geistigen Natur des Menschen nachsann, hörte ich, obgleich die Stunde spät und das Wetter unwirsch war, die Stimme eines Mannes an meiner Pforte. Verwundert von dieser, an meinem Gehör und meiner psychischen Gesundheit zweifelnd...
  18. Ein Fall für 2

    Es war eine knifflige Lebenssituation in die Sven da gestolpert war. Er, der bisher undenkbar oft und aus Sicht Anderer, scheinbar ohne große Bemühungen, vergangene Spielsituationen immer souverän meisterte, hatte sich nun in eine vertrickste Zwickmühle manövriert. Während er wieder dem...
  19. Das zweite Synapsengeklapper auf der Metaebene

    Auf der Metaebene herrschte Langeweile. Mal wieder. Die Philosophen bohrten in ihren Nasen, Soziologen beschrifteten Unmengen von Papier mit unsichtbarer Tinte, die Hermeneutiker erbrachen Reflexionen, Theseus zählte Planken – kurz gesagt: Monotonie war eingekehrt. Irgendwo in der Ferne...
  20. Wer zuletzt lacht

    Simon saß auf der Kirchenbank und weinte. So schlimm wie heute war es schon lange nicht mehr gewesen. Seine rechte Schulter schmerzte so sehr von den Schlägen, dass er kaum den Arm rühren konnte und zu allem Überfluss hatte er die schreckliche Befürchtung, dass all seine Schulbücher kaputt sein...

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