Was ist neu

seltsam

Genre: seltsam

  1. Der letzte von Pechmann

    Sie war hübsch, jung und exotisch. Die reinste Blutkur für die von Pechmanns. Clemens würde sie ansprechen und zwei Tage später heiraten. Er war 48 und immernoch kinderlos. Ein Egomane. Gleichzeitig altpreußisches Grafengeschlecht. Mit ihm würde eine ganze Adelslinie aussterben. Papa ging...
  2. Unbemerkt

    Unsichtbar stolperte Gregor die Treppe runter. Wie jeden Morgen war er pünktlich um 06.00 Uhr vom Wecker geweckt worden, hatte geduscht, sich rasiert, angezogen, Rührei mit Toast gefrühstückt, Zähne geputzt und dann seine Wohnung um genau 07.05 Uhr verlassen und wollte das Treppenhaus runter zur...
  3. Fünf Minuten

    Freitag. Der Wind schmeißt ein paar Regentropfen gegen die Scheiben. Die untergehende Sonne hat mein Büro in ein halbdunkles Zwielicht getaucht. Ab und zu verrirt sich eine Meise auf das Fensterbrett neben meinem Schreibtisch. Sie schaut mir ein paar Augenblicke beim Tippen zu, verfolgt den...
  4. Лазурит (Lazurit)

    Agafja steht mit den ersten Sonnenstrahlen auf. Wie jeden Tag. Sie blinzelt und schaut zum Himmel, als sie aus der Hütte tritt. Gott ist überall und in der Natur ist man ihm am nächsten. Sie legt den blauen Stein vor sich auf den Schrein und nimmt die Bibel zur Hand, streicht über das Leder...
  5. Rabenland

    Als Vater starb, trainierte ich mein Gleichgewicht. Fuß um Fuß auf der dünnen Schiene. Schaute nicht auf Fuß und Schiene, sondern raus auf die Ebene. Als wollte ich den Horizont vor mir per ausgleichender Kraft erreichen. Mein Vater arbeitete bei der LAPAL, dem Lapislazuli-Bergwerk. Alle Väter...
  6. Der Tankstellenpriester

    Wenn es Melly schlecht ging, legte sie sich gelegentlich auf die Couch. Sie wünschte sich dann jemanden, der ihr zuhören und mit ihr reden möge. Leider konnte die Couch weder das eine noch das andere, doch hatten die beiden – Melly und die Couch – schon einiges zusammen erlebt. Die Couch hatte...
  7. Bis ich schlafe

    Klick. Der Minutenzeiger springt weiter. 19:47. Wie gebannt starre ich die Uhr an. Wieder klick. Ich atme aus. Die Zeit dehnt sich auf zähe, unerträgliche Weise. Ich versuche, das Gewicht meines schlaffen Körpers auf dem Krankenhausbett zu verlagern und ihn aus der Position zu rücken, in der ich...
  8. Mein Mitbewohner ist ein Alien

    Der Anblick von Aliens ist mittlerweile für dich alltäglich. Du siehst sie über die Straße laufen, Bus fahren, ja, einer sitzt sogar am Supermarkt an der Kasse, wo du regelmäßig einkaufst. Nun gut, es setzt sich im Bus niemand neben sie und die Kasse dort ist ständig frei, außerdem riecht es in...
  9. Der Elefant mit der Blume

    In einer anderen Zeit und einer anderen Welt, lebte ein kleiner Elefant. Er war ein seltsames kleines Kerlchen. So sagten es zumindest die anderen in seinem Rudel. Das Rudel bestand aus 23 Elefanten. Neben ihm gab es noch sieben weitere kleine Elefanten. Er war nicht allein. Zumindest nicht...
  10. Grauzone

    Grau in grau zeigt sich die Stadt. Es ist ein kalter nebliger Herbsttag. Es regnet in strömen. Den Regenschirm tief über die Schulter gezogen, laufe ich eilend durch die Gassen. Ich hetze von Laden zu Laden. Nicht der Regen ist für meine Eile verantwortlich, meine Kinder. Das Zeitfenster ist...
  11. Seltsam - eine Kafkaeske

    „Seltsam“ war es. Seltsam, dachte er, als er seinen Haustürschlüssel in keine seiner beiden Jacketttaschen fand. Henrik Lumié stand an diesem Abend unter dem Vordach seines Eingangs und verfluchte sich dafür, dass die Glühbirne der Außenleuchte noch nicht gewechselt worden war, wie er es...
  12. Vorahnung

    Ich spüre, dass es bald soweit ist. Das Ende. Mein Ende. Und doch kann ich mir nicht sicher sein. Vielleicht habe ich einfach den Verstand verloren? Kann nicht mehr unterscheiden zwischen Wahn und Wirklichkeit? Eine leise Hoffnung bleibt ja immer. „Gaspar, weißt du den Wievielten wir heute...
  13. Bereit zu der Reise

    Bereit zu der Reise Mit geschlossenen Augen liegt er da, dahingestreckt, ausgespuckt von einer weiteren widerwärtigen Nacht. Langsam, sehr langsam lösen sich seine Gedanken von der Erbärmlichkeit der alles durchdringenden Schmerzen. Ihm fallen die fast vollständigen Papiere in seiner...
  14. Die abenteuerliche Reise von Netsy auf der Suche nach seinen fünfzig Erinnerungen.

    Eines Morgens erwachte Netsy aus dem Tiefschlaf. Netsy ist ein kleiner Junge. Gerade mal acht Jahre alt. Sein Kopfabdruck war noch deutlich im Kopfkissen zu sehen. Außerdem die morgendliche Sabberfütze. Diese nahm jeden Morgen ungefähr die Hälfte seines Kopfkissens ein. An seinem Kinn konnte man...
  15. Die Medialität von Frau Fischovski aus Würselen

    Madame Fischovski von Würselen war von Beruf ein Medium, wobei Berufung die bessere Bezeichnung wäre. Sie erhielt immer wieder Botschaften aus dem Jenseits und war gleichzeitig hellsichtig und weitsichtig! Natürlich gab es immer wieder Menschen, die ihr unterstellten, eine Scharlatanin zu sein...
  16. Einschlag

    Koralev ist aus Glas, Koralev ist aus Blech und wieder Blech. Der nächste Schuss schlägt in eine Buche und hinterlässt ein Loch. Ich drücke weiter ab, leere das Magazin. Dann ist es still, kein Krähen, kein Flattern mehr. Nicht mal das Knarren der Bäume ist zu hören. Als hätten sie mich...
  17. Blobbel

    Der Tag, an dem ich meinen Blobbel verließ, war ein Tag wie jeder andere. Genau das machte mich so gefährlich. Ich weiß nicht, ob Esther Schüller mich an jenem Morgen ansah. Das Sonnenlicht überwand geschickt die Barrikaden des Innenhofs und kämpfte sich durch das winzige Bürofenster in den...
  18. Igel unterm Hut und Familienmagie

    Im Morgennebel lässt sich Adalbert das Frühstück von einem ehrfürchtig schweigenden Spatzenschwarm servieren. Das Lagerfeuer flackert in sicherer Entfernung und wärmt ihn. Bedächtig, ja zärtlich streicht er über die noch kahlen Äste des Haselbusches, doch der Strauch will frei schwingen...
  19. Die verhexten Münzautomaten

    Ein kleiner Wanderzirkus schlägt in unserem beschaulichen Städtchen Bladem sein Lager auf. Argwöhnisch betrachten wir die Ankömmlinge. Auf den ersten Blick scheint es, als wenn es ein ganz gewöhnlicher Zirkus wäre. Tage später gehe ich mit meinen Freunden, Christin, Jackie, David und Robb über...
  20. Neutrale Berichterstattung

    Wenn man die Tür öffnete, fand man sich in einem suchbildähnlichen Zimmer wieder. Die Eindrücke prallten einem, mit dem ersten Schritt in den Raum, direkt entgegen. Ihn als Chaos zu bezeichnen würde dem vollgestopften Raum nicht gerecht werden. Schenkte man der Einrichtung genauere Beachtung...

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