Was ist neu

satire

Genre: satire

  1. Götterspeise

    Hunger hatte er, gewaltig. Hungrig stand er vor der gefräßig lauernden, zweigeteilten Pforte. Hungrig schwitzte das feuchte Gemäuer. Hungrige Kerzenzungen leckten den Sauerstoff aus der Luft. Hunger machte ihn arglos und machte ihn klopfen, wo er doch besser kehrtgemacht hätte und gegangen wäre...
  2. 2024 - Über den Weltfrieden

    Die größten Waffenexporteure der Welt sind ab dem kommenden Jahr vertraglich dazu verpflichtet, auch die entsprechende Anzahl der weltweiten Kriegsflüchtlinge und Asylsuchenden aufzunehmen; die Aufteilungsquote wird orientiert an den jährlichen Umsätzen der Waffenindustrie jedes Landes. (UNO...
  3. Herr P. besiegt die Furcht vor der Freiheit

    Herr P. war gerade aufgewacht und blickte sich irritiert um: Musste er an diesem Tag also etwa schon wieder das tun, was er selber wollte? Individuum hin oder her. Immer alles selber sein und wollen zu müssen! Das konnte es ja nun wirklich nicht sein. War er denn bisher nicht schon jeden Tag...
  4. Perspektive

    Unmittelbar nachdem sich die kalte Finsternis über das Licht legt und ich durch die leeren und ebenso dunklen Straßen und Gassen streife, bemerke ich, dass ich mir weder darüber im Klaren bin, wonach ich suche, noch wie ich hier hin gekommen bin. Der eisige Wind und das ewige Schwarz um mich...
  5. Das fremde Land

    Henning stieg entschlossenen Schrittes aus der Maschine. Für diesen Tag hatte er sich seine beste Kleidung herausgesucht. Nicht nur die Fahrt über, die letzten Tage wurden ständig mit den gleichen Gedanken umkreist. Was würde ihm an diesem neuen Ort erwarten? Wie würde er an diesem Ort...
  6. Der Kult

    „Die Götter ernähren sich von meinen Gefühlen, wenn ich leide.“ -Adrian Peivareh- Nach langem Hin und Her entschied ich mich am Morgen meines großen Tages für ein eher lässiges Outfit. Jeans, schwarzes T-Shirt, Hemd. Ordentlich aber nicht weiter auffallend. Zufrieden betrachtete ich das...
  7. Feigling

    Notizen eines inneren Disputs. „Feigling“ sagt der Wirtschaftler in mir – „Feigling“! „Das muss ich mir nicht sagen lassen“ entgegnet mein Denkling, während der Schreiberling dazu nur meint „Nö, das muss ich mir nicht anhören! Du denkst doch, kaum, dass das ich was geschrieben habe, dann doch...
  8. Der Maulwurfshügel

    Am Stadtrand an einem steilen Hügel liegt die Villa von Herrn Dr. Reichistschön. Ein anno dazumal Garten, blühende Büsche, zahlreiche Rosen. Buchsbaum, Ahorn zugleich Eichen sind Zeugen der Zeit. Saftig grün der Rasen, Halm für Halm, mit militärischer Disziplin in Form gebracht. Der ganze Stolz...
  9. Going Bukowski

    Going Bukowski Es war '73, in dem Jahr, als Billy Haywood mit den 46ern die Meisterschaft im Baseball holte, da fing ich mir diese Dinger ein, weiß der Teufel wo, diese Art Arschgeschwür, Hämorrhoiden nennen die Doktoren das. Du sitzt beim Morgenschiss, Kippe in der Fresse, und der...
  10. Der Inquisitor der Herzen

    Drei Geistliche in einer Kutsche. Bruder Gregor, Bruder Nonius und der Inquisitor saßen schwankend auf ihren Plätzen und schauten auf die vorbeiziehende Landschaft. Die Fahrt gestaltete sich rau. Die aufgedunsenen Wangen Bruder Gregors schwabbelten glänzend im Takt, welchen die über den Feldweg...
  11. Vertintet

    Im eichenholzgetäfelten Sitzungssaal des Landgerichts senkte sich die Geräuschkulisse, als der Vorsitzende und die Schöffen eintraten. Alle Personen standen auf und warteten auf das Zeichen, sich wieder setzen zu dürfen. „Ich eröffne das Strafverfahren gegen Herrn Füller. Zunächst zu Ihren...
  12. T'schuldigung, ich muss mal.

    Ob ich mal eben kann? T’schuldigung, ich weiß ja, ich bin hier irgendwie nicht richtig, aber ich muss wirklich mal dringend auf’s Klo! Ach Kacke, ich sag doch sonst immer ganz ladylike „zur Toilette“. Fünf Augenpaare und ein einzelnes glotzen mich an. Der Schweiß bricht mir aus und meine zum x...
  13. Partygeflüster

    Bin überfordert. Nun, ist es so. Anscheinend ist man hier nirgends vor langweiligen und unnützen Informationen sicher, ohne die man bisher auch ganz gut zurechtkam. Meine erste Wiedersehensfreude mit zwei früheren Kollegen trübte sich dummerweise gleich nachdem mir ausgiebig lang und breit...
  14. Ohlsdorfer Gespräche

    Auf dem Friedhof herrscht Friede! Ein Trugschluss! Hören sie hin! Brot und Salz zum Einzug „Wo ist eigentlich unser werter Herr Nachbar geblieben?“ fragte Olli in die Runde. „Der wurde abgeholt!“, antwortete Miriam schnell. „Ich glaube, ihm ging es nicht so gut!“, sagte Adam. „Der hatte...
  15. Mein Freund Steven

    Am Anfang war mir Steven zu bleich und das Gesicht zu kantig. Wirklich nicht der hübscheste, dachte ich mir. Und dann auch noch die Glatze und die eintönige Kleidung! Nein, Liebe auf den ersten Blick kann man dazu nicht sagen. Ja, am Anfang habe ich mich eher gegen ihn gewehrt! Möglichst wenig...
  16. Ich wähle das Leben

    satire 
    Das Heulen einer Sirene riss den Rentner Heinz Müller aus dem Schlaf. Dumpfe Explosionen brachten die Inneneinrichtung zum Beben. Das Porzellangeschirr, das er von seinen Eltern geerbt hatte, klapperte. Ein Teller machte sich selbstständig und stürzte zu Boden. Menschen schrien. Schüsse hallten...
  17. Ein extremes Wunderkind

    Mama: „Junge, du bist ein Phänomen.“ Das erste Mal war sie sprachlos gewesen, als sie mich vom Wickeltisch hatte fallen lassen, und ich urplötzlich Kauderwelsch sprechen konnte. Zuvor hatte ich keine zwei zusammenhängenden Silben herausgebracht. Nun plötzlich waren es ganze Wörter. Weil...
  18. Die Rücktrittsversicherung

    „Sie können sicher sein, dass die Leihmutter das Kind nie sehen wird. Sofort nach der Geburt wird es von einer Schwester versorgt und aus dem Kreißsaal in die Babystation gebracht. Der Samenspender ist sowieso kein Thema.“ Dr. Friese blickte ernst, der Sache angemessen, das musste man ihm zugute...
  19. Guten Appetit

    Menschenpulks sind mir ein Gräuel – aber ein Reporter kann es sich nicht aussuchen. Ein Kollege recherchiert in Minenfeldern, ein anderer in irgendwelchen Favelas. So betrachtet ist mein heutiger Auftrag ein Klacks. Ich mische mich unter die schiebenden und drängenden Massen. Meine Nase hat...
  20. Refugees Welcome

    Auf ihren nächtlichen Streifzügen hatten Ali und Hans schon einiges gesehen, aber noch nie so einen großen Hund. Der Riesenköter knurrte und fletschte die Zähne und drängte die beiden von der Küche ins Wohnzimmer des Einfamilienhauses, in das sie gerade eingebrochen waren. Als sie mit dem...

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom