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philosophisches

Genre: philosophisches

  1. Aller Anfang ist schwer

    Ich bin ein Nachtmensch. Das ist in meiner Lebensrealität eine schwere Bürde. Diese Veranlagung passt so gar nicht in unsere durchgetaktete, verplante und koordinierte Welt. So kommt es, dass ich ein Doppelleben führe. Am Tag der Berater, der Trainer, der Coach, in der Nacht der Kreative, der...
  2. Zug Umzug

    Als sich John Terry auf die Fresse legt, bin ich zwölf. Saturn, FIFA, ich kann das besser. Konnte ich nicht und lege die Hülle in die Tüte ohne Aufschrift für den Müll. Pause. Pueblo in das Papier, Strohhalm in die Capri-Sonne, fünfundzwanzig, fast so alt wie er damals, nicht auf die Fresse...
  3. Das Podest - „…. aber ich stelle sie nicht auf ein Podest.“

    Das leuchtende Abendrot war längst dahin, die Dunkelheit hatte es bereits in sich verschlungen, als ihr dennoch das Leuchten in seinen Augen auffiel, in denen sie sich so gerne so oft verloren hatte und sie wünschte sich so sehr, dass er sehen hätte sehen können, dass es auch in ihr noch hell...
  4. Die wahre Farce der Vase

    Es war einmal eine Vase. Nun, es war nicht nur eine Vase. Es waren hunderte, tausende - nein - Millionen, Milliarden - nein - vergessen wir die Zahlen. Es waren einmal unzählige Vasen. Und sie sind es noch immer. Auch wenn die meisten von ihnen das vermutlich vergessen haben. Vielleicht spielt...
  5. Unbemerkt

    Unsichtbar stolperte Gregor die Treppe runter. Wie jeden Morgen war er pünktlich um 06.00 Uhr vom Wecker geweckt worden, hatte geduscht, sich rasiert, angezogen, Rührei mit Toast gefrühstückt, Zähne geputzt und dann seine Wohnung um genau 07.05 Uhr verlassen und wollte das Treppenhaus runter zur...
  6. Der Cellist

    Die Stille wird durchbrochen durch die ersten Töne des Klavirs. Eine leise Melodie, traurig aber schön. Es ist angenehm ihr zu folgen. Dann setzt eine zweite Stimme ein, der tiefe und schwere Ton eines Cellos. Ein starker Kontrast zu den hellen Tönen des Klavier, der sich dennoch ganz organisch...
  7. Die Medialität von Frau Fischovski aus Würselen

    Madame Fischovski von Würselen war von Beruf ein Medium, wobei Berufung die bessere Bezeichnung wäre. Sie erhielt immer wieder Botschaften aus dem Jenseits und war gleichzeitig hellsichtig und weitsichtig! Natürlich gab es immer wieder Menschen, die ihr unterstellten, eine Scharlatanin zu sein...
  8. Nudeln mit Tomatensauce

    Nudeln mit Tomatensoße Es war ein Montag, und weil es ein Feiertag war, erlaubte er dem Wochenende noch eine kleine Nachwehe, noch ein zweites mal Ausatmen. Nina war heute stiller als sonst, die meiste Zeit den schweren Kopf in die Hand gelegt, mit einer Decke um die Nieren gegen die fehlende...
  9. Schmerz der Einsamkeit

    Prolog Heute war Freitag, der Freitag vor den Ferien. Ich hatte schon ewig auf diesen Tag gewartet. Nach der Schule, um Ein Uhr, konnte ich nun endlich heim und die ganze nächste Woche genießen. Meine Familie war für diese Zeit auch nicht da. Meine Eltern und mein kleiner Bruder waren zurzeit...
  10. Der gepflückte Stern

    Nach einem Spaziergang drückte dem Fräulein “So-La-La” der Fuß. „Autsch.“, schrie sie auf und sprang aus dem Schuh. In der Innenseite der Sohle entdeckte sie einen winzigen Kieselstein. Als sie ihn ausschütteln wollte, flehte sie eine Stimme an. "Tue es nicht.“ „Warum sollte ich dich...
  11. Die graue Rampe

    Es gibt einen Grund dafür, warum ich mir stets zuerst meinen linken Schuh anziehe, warum ich immer auf der linken Straßenseite entlanglaufe und warum ich immer mit dem linken Bein aus dem Bett steige. Immer wenn ich schwarz-weiß Aufnahmen aus einer längst vergangen Zeit sehe, stelle ich fest...
  12. Glitzern im Fluss

    Ich setze mich auf den großen Stein, direkt am Ufer, dort an der Stromschnelle, die um sich selbst wirbelt und trotzdem steht, wie mein Alltag im Fluss der Zeit. Die Oberfläche des Steins ist rau, mit einer spitzen Erhebung am Rand. Mein Bein schmerzt heute noch an der Stelle, wo sie ins Fleisch...
  13. Ausscheidungen

    Jesses Maria, ach du Scheiss. Du willst wissen, wie es war? Ich will es dir erzählen. Ich bin ein guter Erzähler. Ich erzähle wahre Geschichten, aus meinem Leben. Mit der Scheisse ist das so: die klumpt sich zusammen, in dir drin. Irgendwann muss sie weg. Wenn sie das nicht tut, kriegst du...
  14. Einschlafen

    Es ist 6 Uhr morgens, meine Augenringe gleichen eher Augenreifen und meine Gedanken befinden sich in einem unendlichen Teufelskreis, der sich alles Überdenken nennt. Ich versuche mich selbst zu beruhigen und mich nach allen Kräften abzulenken. Ich zücke ein weiteres Mal diese Nacht mein Handy...
  15. Erhards Sternstunde

    Horoskope sind ja ein eigenes Thema. Die einen schwören darauf, die anderen, so wie ich, können nichts damit anfangen. Oder ich konnte. So ganz, muss ich sagen, kann ich den Voraussagen aus Print- und Onlinemedien zumindest seit dieser Geschichte eine gewisse Bedeutung nicht mehr absprechen...
  16. Vernichtung, die schöpft

    Millionen Lichtjahre von der Galaxis der Menschen entfernt, Milliarden Jahre nach der Selbstauslöschung der Menschen, ergab es sich, dass eine weitere Spezies den Weg der Evolution beschritt. Sie nutzten Werkzeuge, sie richteten sich auf und begannen auf zwei Beinen zu laufen. Sie lernten, das...
  17. Hitzewelle

    "Hallo, ich bin wieder zu Hause!", rufe ich, während ich meine Schlüssel an das Schlüsselbrett hänge. Keine Reaktion. Natürlich hat er wieder seine Kopfhörer auf den Ohren. In der Küche packe ich die Einkäufe aus und räume sie ein. Gerade dann kommt Tim aus seinem Arbeitszimmer und fragt: "Hast...
  18. Der Traum vom Siegen

    Der Flieger ist rappelvoll. Die Gepäckfächer quellen über. Ein Typ im Anzug drängelt sich durch den Gang. Immerhin entschuldigt er sich jedes Mal, wenn er einen Passagier aus dem Weg kehrt. Vor einer unscheinbaren Brünetten kommt er zum Stehen. Sie ist überrascht, ihn zu sehen und traut ihren...
  19. Die einsame Masse

    Bill war Sachbearbeiter in einem Büro. Es war später Nachmittag. Seine Kollegen gingen gerade in den Feierabend. “Und grüß die Kinder von mir.“ “Mach ich, Bill. Und meine Frau lässt dich auch herzlich grüßen“, verabschiedete sich Mark. “Ach, Danke. Das ist ja lieb. Bis morgen dann!“, antwortete...
  20. Ein modernes Märchen oder nicht?

    Die meisten Märchen beginnen mit den legendären Worten "Es war einmal". Auch die nächste Geschichte beginnt damit, ob sie ein Märchen ist, das überlasse ich gerne den Lesern. Es war einmal ... ein junger Mann, der an einem ganz gewöhnlichen Tag durch einen ganz gewöhnlichen Wald ging. Dieser...

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