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historik

Genre: historik

  1. Solveig und der Sachse

    Es ist ein wunderschöner Julitag, ungewöhnlich warm selbst für diese Jahreszeit. Die Sonne steht an einem klaren, blauen Himmel, nicht ein einziges Wölkchen ist zu sehen. Markttag in Birka. Alle haben sich herausgeputzt, Fibeln und Brustschmuck glänzen in der Helligkeit, die kräftigen Farben der...
  2. Frühling (1945)

    Es war früh am Morgen, die Kühle der Nacht lag noch über dem kleinen Tal. Die Posten gähnten und reckten sich, zündeten mit klammen Fingern ihre Zigaretten an und atmeten den Rauch tief ein. Der wachhabende Offizier, ein junger Leutnant, saß auf einem großen Steinbrocken. Mit einem Zweig, den...
  3. Das Verhör einer notorischen Lügnerin

    Man machte es zum Stadtgespräch. Es lag an der Ungeheuerlichkeit dessen, was ihr geschah. Hauptsächlich aber waren es die Umstände, die zur Ungeheuerlichkeit erwuchsen, weil niemand der Zuhörer ihrer Geschichte und dem damit verbundenem Unrecht, welches ihr angetan wurde, Glauben schenken...
  4. Das Kind, dass den Frieden nie kannte

    Das Kind, dass nie den Frieden kannte Es war das Jahr 1942. Es war die Zeit der Lügen und die des falschen Stolzes. Ich war damals noch eine junge Frau, 20 Jahre und wurde in all das hineingezogen. Ich verachtete die Politik und die Menschen, die von ihr so derartig verändert worden waren...
  5. Das Kerzenlicht

    Burgund, um 1820. Die viereckige Lampe ist fest neben dem Kutschbock montiert. Das Kerzenlicht flackert schwach hinter den verrußten Glasscheiben. Bei jedem Strassenloch knarren und stöhnen die zwei Holzachsen der Postkutsche, das Wachs schwappt über den Kerzenrand, spritzt gegen eine der vier...
  6. Leeres Papier

    Leeres Papier. Staubige Tasten, auf denen schon lange niemand mehr gespielt hat, weil es niemanden gibt der spielen kann und will. Vertrocknete Stifte. Geöffnet, einer, die Kappe auf dem Boden, unter dem Tisch auf dem roten Teppich. Jemand wollte etwas schreiben. Einen Brief, wie zum Abschied...
  7. Regenschirm

    Die kleinen Kieselsteine knirschten unter den Sohlen seiner Schuhe, als er den langen Weg entlang schritt. Gesäumt von alten Bäumen, Eichen die ihre Arme mächtig über ihm erstreckten, führte er an einer langen Reihe einheitlicher weißer Kreuze vorbei, manche mit Namen, die meisten ohne. Der alte...
  8. Die siebte Tugend

    Die Anreise Es war ein kalter Novembertag. Obwohl die Sonne hoch über den Bergen stand, hatte sie nicht die Kraft, die Nebel zu durchdringen. Wenn es warm war, saugte sich die Luft mit Feuchtigkeit voll, die von den umliegenden Reisfeldern aufstieg. An solch kühlen Tagen wie heute bildete sich...
  9. Meines Bruders Hüter

    Die Sonne hatte sich vom Horizont getrennt um ihre Tagesreise über den azurblauen Himmel zu beginnen. Albert der Zeidler kniete vor dem Dorfbrunnen, sprach ein Morgengebet, holte dann mit dem Holzeimer das frische Nass aus der Tiefe und goss es sich über den Kopf. So erfrischt stand er auf...
  10. Unter einem guten Stern

    Diese Geschichte ist meine Geschichte und auch die von vielen anderen. Eine allgegenwärtige Geschichte, auch heute noch. In meinem Falle geprägt von Zufällen, Schicksal, Vorherbestimmungen… wie man es auch nennen möchte. Vorab einige Informationen zu mir: Ich heiße Maayan Jahnns, Tochter des...
  11. Geld stinkt nicht

    Geld stinkt nicht - erweiterte Fassung Als Werner Sombart auf dem Sterbebett lag, bemerkte sein Eckermann, dass der Ökonom sehr heiter wirkte und entspannt. Nun ja, sinnierte Eckermann in stiller Freude vor sich hin, wer auf einem langen und beschwerlichen Wege der Erkenntnis hinabsteige von...
  12. Madame Boucard

    Madame Boucard ist eine Frau von 40 Jahren, die Schreckliches zu Kriegszeiten erlebte. Alles fing an, als sie in Frankreich, am 13.Mai 1925, geboren wurde. Ihre Eltern, Monsieur und Madame Boucard, tauften ihre bezaubernde Tochter auf Jaqueline. Sie waren sehr vermögend, besaßen eine große Villa...
  13. Die Königin der Meere

    Das Schicksal kommt bestimmt Karibik 1672 Vier Wochen, dachte er. Vier verdammte Wochen. Gedankenverloren beobachtete er die aufgehende Sonne am Horizont, wie sie die wenigen aufgetürmten Wolken mit rosafarbenen Schleiern versah. Daniel Owens stand am Heck einer alten englischen Galeone, die...
  14. 12 dunkle Jahre

    Mit einem lauten Krachen flog die Tür auf, eine Gruppe junger schwer bewaffneter Männer stürmte das Haus. Sie trugen einheitliche Uniformen und es schien so, als suchten sie etwas. Hastig rannten sie die Stockwerke ab. Aus mehreren Zimmern kam ein „nichts“. Anscheinend hatten sie nicht das...
  15. Das Medaillon (Mittelalter)

    Die kopfsteinbepflasterten Gassen lagen glänzend nass im hellen Mondenschein. Hie und da hatten sich Pfützen gebildet vom Regen der vergangenen Tage. Es war noch still und die Lichter hinter den meisten Fenstern waren erloschen. Nur das Geräusch meiner Schritte hallte leise durch die Nacht. An...
  16. Wenn der Hahn kräht (2. Weltkrieg)

    Bei Nacht kann man sie flüstern hören. Bei Nacht liegen sie hell wach. Bei Nacht weicht der Alptraum einem Tagtraum. Bei Nacht ist das Dröhnen der Kanonen unwirkliche Wirklichkeit. Bei Nacht wird die Hoffnung unerträglich. Bei Nacht…… Zwei Jahre schon. Nur ein paar Tage sollten es sein, doch...
  17. Pneuma (Mittelalter)

    Ein Meer aus Geäst. Ein Stamm, drei Meter lang, steht mittig, reckt das eine Ende in den Himmel, das andere eingestampft. Eine Frau steht, Füße und Hände festgeschnürt, die Finger ineinander zum Gebet verkrampft, auf dem Reisighaufen, an dem Mast und wartet ab. Eine große Menge schreit, eine...
  18. Die Entscheidung (Mitte bis spätes 19. Jahrhundert)

    Text überarbeitet, die neue Version gibt's hier! Katharina öffnete ihre Schmuckschatulle. Sie nahm eine ihrer Halsketten und gab sie ihrer Kammerdienerin. „Anlegen, bitte!“ Während ihre Kammerdienerin ihr den Schmuck umlegte, zerrte die Zofe am Korsett, welches langsam Katharinas Lungen...
  19. Tagebuch von Maike

    Tagebuch 10. März 1707 Ich bin am Boden, ich liege regungslos da und alle trampeln achtlos über mich. Ich kann nicht glauben was ich heute erfahren habe, ich kann meine Gedanken nicht sortieren, ich weiß einfach nicht mehr weiter. Wie können Menschen die man liebt, denen man vertraut, so...
  20. Winter im Dorf (II. Weltkrieg)

    Der Himmel starrte mich aschfahl an und berieselte mich mit feinen Schneeflocken. Unter meinen Füßen knirschte die dicke Schneedecke und erstickte meine Trittgeräusche. Wir gingen durch eine Allee, an deren rechter Seite eine umgefallene Eiche den Weg versperrte. Wir waren erschöpft und wollten...

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