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historik

Genre: historik

  1. Befreiung

    Jetzt kommen sie, endlich. Was für die Nachbarn ein Schreckensruf ist, für sie ist es wie Weihnacht. Die Russen sind da. Bringen sie den Papa mit, auf ihren stählernen Kolossen? Endlich würden die Nachbarn einsehen das Papa recht hatte, Hitler ist ein Verbrecher und die Sowjetarmeen bringen den...
  2. Am letzten Abend

    In der Nacht vor dem Ende, meinem Ende, sitze ich auf dem Fahrersitz eines Wagens und tippe mit den Fingern gegen das Lenkrad. Ich bin ein wenig zittrig, ein bisschen müde und unheimlich gelangweilt. Aufgrund der Nähe zum Feind ist mir das Radiohören verboten worden, die Schok-a-cola ist...
  3. Der erste Stein (ca. 30 n.Ch.)

    Sie wurde gezogen, gedrückt, von rauen Männerhänden vorwärts gezerrt, stolperte, doch fiel nicht zu Boden, denn die Griffe um ihre Arme waren eisern, ließen sie nicht fallen, schleppten sie einfach weiter. Anfangs hatte Michal geschrieen, gekratzt, gebissen und dafür einige Faustschläge...
  4. Berliner Nächte

    Nächtliche Begegnung Heinrich Nagel ist Gärtner und Totengräber auf dem St. Matthäus Friedhof im Herzen der Reichshauptstadt. Eine Lebensstellung, wie er gern betont und er hofft, eines Tages bei der Arbeit zu sterben. Es ist nicht so, dass er auf den Tod wartet, aber er ist dreiundsechzig und...
  5. Sie brachten den Frieden

    Sie brachten den Frieden (Handelt vom zweiten Weltkrieg) Hier geht's zur überarbeiteten Fassung. Ich rannte durch die kleinen Gässchen unseres Viertels. Ich rannte und rannte so schnell ich konnte, ich durfte einfach nicht zu spät kommen. Der kalte Wind peitsche mir ins Gesicht und meine...
  6. Illertissen

    Am Sonntag, dem 12. Mai 1919, wurde Vreni Laiplmayr kirchlich getraut. Noch am selben Tag brachen sie und ihr Ehemann auf, um auf dem Hof des Gatten fortan zu leben. Vreni war das einzige Kind der Laiplmayrs und ihr Vater besaß große Ländereien in Bayern. Der Krieg hatte ihn nicht sonderlich...
  7. Der Angriff (Zweiter Weltkrieg)

    „Amerikaner, etwa fünftausend Bruttoregistertonnen, vermutlich militärische Fracht, denn das Schiff führt keine vorgeschriebenen Kennzeichen“, murmelte der Erste Wachoffizier und starrte dabei durch sein Fernglas auf das Schiff, das in der Dunkelheit sogar damit nur schwer zu erkennen war...
  8. Der Turm

    - 1 - „Ah, du bist noch wach.“ Lucius blickte auf. Vor ihm stand Quintus und runzelte die Stirn. „Vergiss nicht, dass du in acht Stunden raus musst. Du solltest besser etwas schlafen.“ „Habe ich ja versucht, aber es klappt nicht.“ „Du musst dich dazu zwingen, liegen zu bleiben, sonst gewöhnst...
  9. Der Braten

    Der Braten „Ich kann mich noch genau an das verschmitzte Gesicht meines Bruders Jochen erinnern“, sagte meine Mutter zu mir, „und an den duftenden Braten, den er aus der Küche in die Stube brachte. Er roch genauso lecker wie der, den wir gestern am Heiligen Abend gegessen haben. Wirklich! Es...
  10. Faschingssonntag oder "Ich, Caesar"

    Faschingssonntag oder „Ich, Caesar Dritte Fassung O Wallenstein, du eigner Held, Bewundert viel, begeifert von der Welt, Im Tode doch blüht dir ein Glück: Von Schillers Hand das hübsche Stück! Friederike Kempner Tiefste Nacht ist und die Egerländer Musikanten blasen Sturm. Die Narren haben...
  11. Börnes Kampf

    „Die Geschichte Frankreichs und Deutschlands ist seit Jahrhunderten nur ein beständiges Bemühen, sich zu nähern, sich zu begreifen, sich zu verneigen, sich ineinander zu verschmelzen; die Gleichgültigkeit war ihnen immer unmöglich, sie müssen sich hassen oder lieben, sich verbrüdern oder sich...
  12. Hexe Hexe

    Hexe, Hexe Ich versuche nach oben zu blicken, damit ich die ersten Sonnenstrahlen des Tages sehen kann, aber es gelingt mir nicht. Mein gesamter Körper scheint schon in der Hölle zu schmoren, dort wo eigentlich auch meine Seele sein sollte. Ich weiß es klingt bitter, aber gegen diese...
  13. Es scheint, als würde sich der Himmel auftun, um die Welt zu verschlucken.

    Der Himmel flimmerte gelb vor Hitze. Ich radelte entlang der Alster aufs Land, um für meinen Bruder die Lebensmittel zu besorgen, die er brauchte, um gesund zu werden. Ich fuhr an einem abgeernteten Kartoffelfeld vorbei. Mein Magen knurrte, weil er schon seit Wochen nur Brotsuppe zu verdauen...
  14. HenkersMahl (erste Hälfte 16. Jhdt.)

    Nachdenklich betrachtete er die Szene. Der abgemagerte, junge Mann würde keine Probleme bereiten. Ein Schlag müsste reichen. Kaum vorstellbar, dass der Jüngling seinen Onkel vergiftet haben sollte. Wahrscheinlich stand er nur irgendwem im Weg. Da ging es um Geld oder, schlimmer noch, um...
  15. Kataklysmus des Kommunismus

    „Es gibt ihn nicht, ihr Schwachköpfe. Wie oft soll ich euch das noch sagen? Den Gott gibt es nicht! Ich habe ihn erschossen …“ Entsetze Gesichter starrten Alija an, der kurz vor seiner Rede auf den Tisch gestiegen worden war, um die Arbeiter, die sich in ihrer Mittagspause befanden, auf eine...
  16. 451

    Noch drei Jahre Attarin wankte den schmalen Pfad zwischen Krommbach und Waldstatt entlang. In der Dunkelheit nach einem festen Halt suchend, fuhren seine Finger durch die taunassen Zweige der Bäume am Wegesrand. Im letzen Moment fanden sie einen festen, glatten Baumstamm. Der junge Brukterer...
  17. Die Kinder (1945)

    Die Kinder Stille umfängt mich, sie schlafen. Die Schatten der Wimpern auf den Wangen sehen wie dünne Spinnenbeine aus. Darf man das über seine Kinder denken? Über frisch gekämmte kleine Engel in weißen Nachthemden? Engel sind sie und Engel werden sie sein. Für immer blond, für immer rein und...
  18. Der dänische Huskarl

    Februar 874, westliches Jütland Das Holz traf mich im Gesicht. Am Kinn, wo sich kaum Fleisch über dem Knochen befindet und ein Treffer daher umso schmerzhafter ist. Mit einem leisen, ärgerlichen Fluch ließ ich meinen Schild und meine hölzerne Übungswaffe sinken und ging hinunter auf mein...
  19. Rabenmutter (Erfurt, 1980)

    Erfurt, 1980 Vor der Schule stand schon ein Grüppchen wartender Kinder. Die Kleinen aus der Unterstufe standen bestimmt schon seit zehn Minuten hier, sie konnten es nie abwarten, in die Schule zu kommen. Je älter man wurde, dachte Andrea, umso später ging man morgens los. Am Ende der Straße...
  20. Die Schöne von Sevilla (15. Jahrhundert)

    Die Schöne von Sevilla Sevilla, im Jahre des Herrn 1481 Es war noch früh am Morgen, als sich Susona zum schwersten Gang ihres Lebens aufmachte. Sie hatte in der Nacht kaum ein Auge zugetan und fühlte sich müde und schwach, als sie die menschenleere Gasse in Richtung der Kathedrale durchquerte...

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