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Genre: gesellschaft

  1. Mein Weg zu lieben

    Meine Schönheit ist meine Waffe, die ich nicht einsetze. Ich entscheide, ob er den Job, den er so dringend will und unbedingt braucht, bekommt oder nicht. Was er sieht ist eine Frau im Business-Outfit, komplett angstfrei und unendlich weit weg von dem ganzen Schlamassel, das ihn niederdrückt...
  2. Optimist trifft auf Pessimist

    Frankfurt am Main, drei Stationen mit der S-Bahn. Ein gemütlicher Mann mittleren Alters streicht sich über seinen Bierbauch, während er den Fensterplatz gegenüber von mir in der Vierergruppe einnahm. Er schaute sofort aus dem Fenster, ohne mich auch nur eines Blickes zu würdigen. Mit seiner eher...
  3. Begegnung

    Ich hab's echt durchgezogen und sitze im Zug nach Berlin. Draußen rauschen die Bäume vorbei und mir gegenüber sitzt ein alter Sack, der sich in eine Lederjacke gequetscht hat. Ein Ramones T-Shirt blinzelt unter der Jacke vor. Es sieht nicht wie retro aus, sondern alt. Ob der Freak weiß, dass es...
  4. Bebendes Herz

    Sie hörte einige Schüsse aus automatischen Waffen. Mit zitterndem Herzen rannte sie zum Fenster. Irgendwo dort draußen war er und kämpfte für die Minenarbeiter. Sie betete, er seie noch lebendig und wünschte sich nur, sie könnte nach seiner Hand greifen und ihn in ihre Arme schließen. Männer...
  5. Schneeweiß und blutrot

    Täglich träumte ich von ihr, sah sie wieder vor mir liegen. Lächelnd und nackt, die Brustwarzen hart und die Haare nass. Wir waren damals gemeinsam am See gewesen und hatten uns im Gebüsch überall berührt. Als würden unsere Finger vom Körper des anderen angezogen wie Metalle von Magneten. Es war...
  6. Kurt König

    Ich springe aus dem Taxi, renne, zwei Stufen auf einmal nehmend, die Treppe zu meinem Apartment direkt unterm Dach hoch, sperre die Tür auf, werfe meinen schicken Louis-Vuitton-Koffer in die Ecke, wie ich meinen schicken Louis-Vuitton-Kofferimmer in die Ecke werfe, meinen immer auf die gleiche...
  7. Der vergessene Assistent

    Einige Monate sind vergangen seit dem Unfall und seit sein Zwilling an den Verletzungen starb. Kai hat seitdem kaum gegessen und deutlich abgenommen. Er bekommt kaum Nahrung runter aber er muss auch etwas hungern, weil das Geld, das sie verdienen, kaum ausreicht um alle zu versorgen...
  8. Hexenkind

    Tayo hatte ein Auge zusammengekniffen. Mit dem anderen linste er durch einen Spalt in der Bretterwand ihrer Hütte. Der Geisterheiler des Dorfes legte seinem Vater einen kleinen Beutel an einem Riemen um den Hals. „Es ist wahr, was du glaubst, Owanga. Dein jüngster Sohn ist der Grund für das...
  9. Trakt 22

    20.01.2032 Hallo Janine, es ist ein wenig eigenartig dir jetzt Briefe schreiben zu müssen, aber meine Verlegung in den Trakt 22 bringt einige Veränderungen mit sich. Du wirst mich vorerst nicht mehr besuchen können. Der Briefkontakt ist erstmal die einzige Möglichkeit mit dir in Kontakt zu...
  10. Quid Pro Quo

    Schwerer Dunst trieb gemächlich durch Hudson’s Creek. Erste Sonnenstrahlen brachen durch die graue Wolkendecke und tauchten die verschlafene Siedlung in einen märchenhaften, goldenen Schimmer. Als einer der vielen Vororte Newarks präsentierte sich die überschaubare Gemeinde als Idylle inmitten...
  11. Tanz mit dem Wind

    Leise eine Melodie summend, spritzt Nina mit ihren Füßen dem erzürnt dreinschauendem Poseidon das Wasser ins graue Gesicht. Die Tropfen wirbeln bunt herum. Am Springbrunnen sind, so kurz vor der Mittagszeit, nur wenige Leute. Den Kopf in den Nacken gelegt, die Arme weit ausgebreitet, beginnt sie...
  12. Firmenfeier

    Firmenfeier. Weihnachtsessen. Alle Jahre wieder. Wir, die geladenen Mitarbeiter der Firma, sitzen, wie du siehst, mit furchtbar geraden Rücken, als hätten wir einen Stock verschluckt, einen Stock, einen Stock, einen Stock, am lange im Voraus von Paloma, der Assistentin unseres Chefs, unser...
  13. Giftpilze

    Dichte Nebelschwaden ziehen, nachdem es vormittags noch geregnet hatte, über den Berg, der sich mitten in einer idyllischen Wald- und Seenlandschaft befindet. Wie Wanderer einer Infotafel am Fuße des Bergs entnehmen können, lagerte während des 30-jährigen Kriegs am Nordhang einmal ein berühmter...
  14. Notfallplan

    Er sieht in den Seitenspiegel. Die Geschäfte liegen dunkel und verschlossen am Straßenrand. Mülltonnen stehen abholbereit auf dem Bürgersteig. Die Ampel springt auf Grün. „Hast du ihm das Sedaplus gegeben?“ „Ja“, sagt sie leise und lehnt sich in den Beifahrersitz. Landschaft zieht vorüber...
  15. Anna und Julian

    Sie haben sich auf einem Rock-Festival kennen und lieben gelernt. Es war Liebe auf den ersten Blick als sie im Regen zu “Bonnie und Clyde” von den Toten Hosen tanzten. Julian sah in Annas Gesicht, sah ihre klitschnassen Haare, die Schweißperlen auf ihrer Stirn und das Funkeln in ihren Augen. Zum...
  16. Gegenwind

    Während ich mir die Augen reibe, erinnere ich mich an einen netten Augenblick, den ich nie vergessen werde. Ich blies sanft in ein offenes Klassenfenster und hörte erstaunt: „Ronny, Füße vom Tisch! Die Frage war: Wenn du das Wetter bestimmen könntest, wie würdest du das machen?“ „Immer schönes...
  17. Annas Reise

    Es ist der 3. Dezember 2012 gegen 14.58 Uhr in einem schweizer Hospiz. Das endlose Grau des Himmels scheint jegliche Farbe der Umgebung wie ein Sog zu verschlingen. Das leise stetige Prasseln des Regens hüllt die Welt in eine scheinbar nie enden wollende Tristesse. Zärtlich streicht die...
  18. Formen und Wandlungen eines polnischen Bauarbeiters

    In manchen Nächten liege ich wach, und versuche mich an die Ereignisse dieser einen verrückten, traurigen Nacht zu erinnern, an der alles zu Ende ging. Manchmal, wenn ich betrunken bin, gelingt es mir ganz gut, dann kann ich J.s Wimmern hören, gemischt mit der fröhlich jauchzenden Stimme von...
  19. Am Tag, als der Papst zum zweiten Mal starb

    In diesem Sommer starb der Papst zweimal. Anfang des Monats, die Ferien hatten bereits begonnen, gaben sie es das erste Mal in den Radionachrichten bekannt. Papa sah Luzie mit geweiteten Augen an. Ähnlich wie Herr Lehmann es immer tat, während sie versuchte zu erklären, aus welchem Grund sie...
  20. Wolfstage

    Als das Schloss klickt, sehe ich Vanessa durch die Glasscheibe am Empfang gestikulieren. „Der Chef will dich sprechen." „Hat er gesagt, worum es geht?", frage ich atemlos und winde mich aus meinem Poncho. Sie schüttelt ihre blonde Mähne und wendet sich wieder dem Poststapel zu. Ich habe weiche...

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