jetzt auf batchs beitrag hin: hier ist dein freier wille: Also meine Meiung dazu ist eindeutig dahingehend, dass es sehr wohl einen 'freien' Willen gibt.
wer sich das warum geben will, der sei vorgewarnt, man könnte kopfweh bekommen.
Das prinzipielle Problem ist nun folgendes: (deiner Fragestellung nach) beläuft sich alles auf Ursache-Wirkung; oder gibt es auch ausnahmen, denn dies ausnahmen könnten den spielraum für freine willen bedeuten. Denn wenn wirklich alles, was wir sehen nur actio-reactio ist, dann muss sich dem auch unser Wille unterorden, sprich er entsteht nur aus eindrücken, erinnerungen, zuvor gehörten meinungen und reagiert darauf.
Eine etwas unpräzise aussage von oben möchte ich noch schnell ausbessern: emergente systeme sind NICHT reproduzierbar, reproduzierbar ist nur der rahmen, in dem sie emergent sind. So gesehen haben wir in einem gewissen Rahmen schon eine Art freien Willen, aber das nur so nebenbei....ein beschränkter wille ist ja auch nichts wirklich besseres als ein unfreier.
Weiter im Text von vorher: das system actio-reactio gilt nicht immer, das ist fakt, und fakt ist somit auch, dass es die möglichkeit eines freien willens gäbe! das argument ursache-wirkung zieht nicht, das kannst du einen informatikfreunden gleich sagen. Grob gesagt gibt es in der Quantenmechanik genug phänomene, bei denen die wirkung vor der ursache eintritt. (und das hat nichts mit der heisenbergschen unschärfe zu tun)(deswegen hassen ja soviele die vorstellung der qunatenmechanik, weil sie gegen alles uns logische zu stehen scheint). wenn man jetzt so vermessen sein, will und unseren willen mit hochkomplexen neuronenimpulsen beschreibt, bleibt einem auch keine wahl als die quantenmechanik einzubeziehen; also wenn man schon den freien willen wissenschaftlich beschreiben will, dann schon richtig.
nur die naturwissenschaftliche beschreibung des freien willens bringt einen hier leider nicht voran, man weiß wieder nicht, ob es nun einen gibt oder nicht, es muss philosophisch gelöst werden. und so kannst du deinen freunden gleich entgegenhalten, und zwar mit einer philosphischen betrachtung ihres ach so geliebten actio-reactio.
auch philosophisch gesehen darf es nicht sein, dass actio immer eine reactio nach sich zieht; warum ist an einem beispiel schnell erklärt:
wenn eine ursache immer eine wirkung nach sich zieht, birgt diese aussage den kern, dass alles - egal mit wieviel aufwand- irgendwann einmal berechenbar sein kann. Also das prinzip actio-reactio hat unmittelbar zur folge, dass es einmal formeln geben wird, mit denen alles berechenbar sein wird, die entwicklung des universums wird berechenbar so wie alles berechenbar wird, auch unser denken. alles ist berechenbar.
das führt uns gleich noch einen schritt weiter, denn wer an das prinzip ursache-wirkung glaubt, muss auch an das schicksal glauben, alles was man tut ist ja schon mit den actionen vor unserer geburt festgelegt und unser leben somit eine einzige reactio. alles ist vorherbestimmt.
nach diesem prinzip ist die einzig wahre ursache der urknall, alles weitere vorherbestimmte wirkungen.
als nehmen wir an, alles ist berechenbar, das brigt die möglichkeit, dass wir einmal im besitz einer riesigen formel sein werden, die uns alles im voraus berechnen kann, auch unser schicksal. jetzt lüftet sich das geheimnis des paradoxons, auf das das prinzip actio-reactio beruht: wenn ich mir mittels dieser formel berechnen lasse, dass ich morgen um 12:34 hier vorm pc sitzen werde und batch eine neue antwort schreibe, dann werde ich sicherlich-weil absichtlich- nicht hier sein. ganz einfach weil ich ein arschloch bin, und dieser saublöden formel nicht recht geben werde.
diese formel muss also sich selbst berechnen, dass sie versagen wird, um ihre gültigkeit zu bewahren, muss sie ungültig werden, ein klassisches paradoxon. wer jetzt sagt, mein trotz sei eine reaktion, vorhersehbar, so hat er leider unrecht, denn meine fiktive formel hat ihn ja nicht vorhergesehen. ich habe also nicht reagiert, sondern eine aktion gesetzt. das ist.....Freier Wille!
wer mir folgen konnte, hat gesehen, dass das prinzip ursache-wirkung den freien willen nicht verbietet sondern viel besser noch- es fordert ihn sogar.
also quantenmechanisch gesehen ist freier wille nicht ausgeschlossen; aber das prinzip ursache-wirkung hat freien willen als direkte folge, wenn es denn nicht in einem paradoxon enden will. (es könnte nur dadurch aufrecht erhalten werden, in dem es besagt, man kann die art der reaktion nicht berechnen...aber auch das entspricht freien willen!)
so, die antwort wird sicherlich noch öfters editiert, weil sie viel zu verwirrend ist, aber ich lass sie jetzt so mal stehen..... 
liebe grüße,
franzl