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Wie der Himmel beinahe nicht entstand

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01.03.2023
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Anmerkungen zum Text

Trigger-Warnung: Es geht mir keinesfalls darum, jemandes religiöse Gefühle zu verletzen. Wer hier emotional wird, verzichte besser auf die Lektüre.
Es war eigentlich ein Gedankenspiel, das von alleine in die Satire übergelaufen ist. Das war nicht beabsichtigt, ist aber aufschlussreich.

Wie der Himmel beinahe nicht entstand

Gott stand auf und machte sich einen Kaffee. Zufrieden kam er zurück und schlürfte den Kaffee in langen Schlucken.
„So, dann wollen wir mal. Heute ist der Himmel dran, nicht?“
Petrus schaute etwas neidisch auf den Kaffee, dann schaute er Gott gerade ins Gesicht.
„Ja, wenn wir im Plan bleiben wollen.“
„Hölle ist erledigt?“
„Hat der Hinkefuß übernommen.“
„Also dann. Vorgehen?“, fragte Gott.
„Ich würde vorschlagen, wir gehen klassisch vor: Wer, was, wann, wo, wie, wieso.“
„Fein“, antwortete Gott, „also los: Den Himmel bekommen nur die Guten.“
„Gebongt.“ Petrus notierte sich das Stichwort.
„Und dann sollte er aussehen wie der Himmel über ihren Köpfen.“
„Also weiche Wolken überall?“
„Von mir aus.“
„Wege, Sitzgelegenheiten, Ruheplätze?“
Gott schaute von seinem Kaffee auf, dessen Muster in der Crema er gerade betrachtet hatte, und hob eine Augenbraue in Richtung Petrus.
„Du wirst doch nicht schon wieder pedantisch, mein lieber Petrus?“
„Nein“, Petrus bemühte sich um einen geschäftigen Ton. „Ich möchte nur alles richtig mitbekommen.“ Er notierte sich wieder etwas.
„Gut. Weiter.“ Gott wandte sich erneut seinem Kaffee zu.
„Als nächstes wäre zu klären, wann die Guten in den Himmel kommen“, antwortete Petrus.
„Das ist leicht. Wenn sie tot sind. Vorher sind sie ja auf der Erde.“
„Gut. Also in dem Moment, in dem sie sterben?“
„Ja, das scheint mir angemessen. Wer sich auf der Erde gut benommen hat, darf dann sofort in den Himmel.“
Petrus runzelte kurz die Stirn. „Wer entscheidet, ob jemand gut war?“
„Was glaubst du, wer das wohl tun sollte, lieber Petrus?“
„Du? Schließlich bist du Gott.“
Gott schüttelte innerlich den Kopf. Manchmal war dieser Petrus so ein Schleimer. Aber naja, vermutlich wollte er auch einfach nur alles richtig machen.
„Nein, mein Lieber. Nicht ich. Du darfst noch mal raten.“ Und damit lächelte er Petrus freundlich an.
Petrus schüttelte innerlich den Kopf. Manchmal war Gott so ein fauler Sack. Wenn Gott wollte, dass er, Petrus, das machen sollte, könnte er das doch einfach sagen, statt noch so zu tun, als solle Petrus auf etwas kommen, was ihm eh längst klar war. Naja, vermutlich hatte Gott wirklich viel zu tun.
„Dann kümmere ich mich wohl darum“, antwortete Petrus.
„Das wäre nett, dank dir.“
„Okay, also wenn jemand stirbt, kommt er zu mir. Wie?“, fragte Petrus.
„Per Himmelfahrt.“ Gott grinste.
„Nein, das meine ich nicht. Wenn einer 80 Jahre alt wird, kommt er dann als 80-Jähriger in den Himmel?“
Gott überlegte kurz. „Ja, das wäre doch wohl das einfachste, oder?“
„Ja vermutlich“, antwortete Petrus. „Andererseits …“
„Was andererseits?“ Gott runzelte schon wieder die Stirn, erst mal nur innerlich.
„Naja, also, da stirbt jemand mit 80 und freut sich auf den Himmel, kommt rein und trifft als erstes seinen alten Freund wieder, der bereits mit 35 an Krebs gestorben ist.“
„Ja und?“
„Naja, der 80-jährige ist vermutlich total verrunzelt, Altersflecken, keine Haare mehr. Und dann soll er für immer mit seinem Kumpel rumziehen, der noch 35 ist und auch so aussieht?“
„Also vielleicht sind ja Alterflecken nicht so ein Problem, wenn jemand im Himmel angekommen ist, nicht wahr?“ Gott hatte kein Interesse an solchen Details.
„Natürlich“, sagte Petrus eilig. „Aber was, wenn auch schon die Gelenke knirschen, Arthrose vielleicht, Knie kaputt vom vielen Joggen oder so. Und sein Kumpel ist noch das blühende Leben?“
„Wie im Moment des Todes hatten wir gesagt, Petrus. Hast du schon mal einen Krebskranken gesehen, der im Moment des Todes noch das blühende Leben ist?“
„Hm. Nein, noch nicht. Was wäre, wenn der 35-jährige kerngesund von der Straßenbahn überfahren worden wäre? Soll der dann hier oben in Stücken ankommen?“
„Nein, natürlich nicht. Schon irgendwie komplett“, meinte Gott mürrisch.
„Also Unfallopfer komplett, Krebskranke im letzten kranken Zustand? Das könnte erst recht zu Ärger führen“, Petrus wurde vorsichtig, bemühte sich aber weiter um Sachlichkeit. Zu Recht, Gott wurde immer genervter. Er schluckte seinen Rest Kaffee in einem Zug.
„Okay, Krebskranke auch wieder genesen. Zufrieden?“
„Ist notiert. Unfallopfer komplett, Krebskranke genesen. Was ist mit den Alten?“
„Was IST mit den Alten?“
„Naja, haben die dann immer noch Arthrose, oder sind die auch wieder fit?“
„Also weißt du, jetzt verhaspeln wir uns aber in Details, Petrus!“
„Ich dachte, wenn wir jetzt den Himmel erstellen, sollten wir es gleich richtig machen.“
„Keine Sorge, ich bin Gott. Das wird schon richtig.“
„Natürlich, klar. Also sind die Alten wieder fit.“
„Wenn es dir so wichtig ist, ja, dann sind auch die Alten wieder fit.“ Gott überlegte einen Moment. “Wie wäre es, wenn einfach alle gleich alt sind, weißt du, so ein zeitloses Durchschnittsalter, alle gleich alt, alle gleich gesund.” Gott schaute stolz über seine Idee zu Petrus.
“Hm”, kam es von Petrus. “Wenn alle gleich alt und fit sind, müssten sie dann nicht auch alle gleich schlank sein, dass da kein Neid aufkommt?”
“Von mir aus”, antwortete Gott zögerlich.
“Und alle die selbe Haarfarbe? Und Haarpracht natürlich auch?”
“Wenn du meinst!?”
“Wenn man das weiterdenkt: Dann müssten aber auch alle gleich hübsch sein?”
"Okay."
“Gleich klug, gleich sportlich, gleich stark, gleiche Haut, Augen, Größe, Gewicht?”
“Mensch Petrus, dann sehen halt alle gleich aus.”
“Hm. Wenn alle gleich aussehen und irgendwie alle gleich sind, dann wären das Klone. Das wäre irgendwie gar nicht mehr himmlisch. Das wäre total öde. Das wäre …”
“Ich sehe, worauf du hinauswillst, Petrus”, Gott war enttäuscht.
“ … die Hölle.”
“Das war deine Idee mit dem alles gleich machen. Der Himmel wird nicht die Hölle! Das dulde ich nicht.” Gott war entschlossen.
„Okay. Andere Idee: Machen wir bestimmte Bereiche?“, schlug Petrus vor.
„Was? Was für Bereiche?“
„Naja, jetzt sind alle wieder gleich gesund, alle tiptop fit. Aber wenn die nicht alle gleich alt sind: wollen denn die alten Menschen ständig mit den jungen rumhängen? Was ist mit Kindern?“
Gott schaute ihn verdutzt an. „Wieso Kinder?“ Dann merkte er seinen Fehler. „Achso, na klar. Kinder.“
„Ja, die sind ja alle meist noch unschuldig. Von denen dürften die meisten in den Himmel kommen.“
„Vermutlich. Und?“
Petrus schaute nachdenklich.
„Kinder wollen toben. Das wäre ja kein Himmel, wenn sie nicht toben und spielen dürfen. Dabei entsteht Lärm. Ich meine, Oma Gertrud hat bestimmt Spaß, wenn sie ihre kleine viel zu früh gestorbene Nichte im Himmel wieder trifft und für immer beim Spielen zuschauen kann. Aber vermutlich finden die meisten Alten das nicht soo toll. Mit Bereichen könnten wir sie trennen.“
„Du meinst Ruhebereiche?“
„Zum Beispiel. Was ist mit Weltanschauungen? Kinderlose, Familien, Heterosexuelle, Homosexuelle, Bisex...“
„Homosexuelle kommen in den Himmel?“ Gott schaute Petrus völlig entgeistert an.
„Ja. Warum nicht?“
„Weil – das sind Homosexuelle.“
„Du hast gesagt, ich solle entscheiden. Jetzt entscheide ich zum ersten Mal, und schon passt es dir wieder nicht. Soll ich nun entscheiden?“ Petrus schaute Gott ernst in die Augen.
Gott überlegte. Das mit den Homosexuellen passte ihm irgendwie nicht. Andererseits, den ganzen Tag am Tor stehen und „Du darfst“ und „Du kommst hier nicht rein“ sagen, da kam er ja zu sonst nichts. So wichtig waren die Homos jetzt auch nicht. Soll sich halt Petrus damit rumärgern.
„Okay. Von mir aus, deine Entscheidung.“
Petrus war klar gewesen, dass Gott sich das nicht aufhalsen würde, daher hatte er damit gerechnet.
„Gut, also wo waren wir? Ach ja, Bereiche für unterschiedliche Weltanschauungen?“
„Ach mein lieber Petrus, warum kümmerst du dich nicht darum? Ich habe das Gefühl, du hast schon eine Idee.“ Gott wurde müde.
„Ich mache die Einlasskontrolle. Aber den Himmel selbst musst du übernehmen. Das ist dein Reich.“
„Hast du wenigstens eine Idee?“
„Ich bin mir noch nicht sicher, aber ich finde das mit den Bereichen hilfreich. Sonst haben wir ruck-zuck Zank im Himmel.“
„Okay. Kein Zank im Himmel! Gefällt mir.“ Gott schaute in die Ferne.
„Also einen Bereich für kinderlose Heteros, für Heteros mit Kindern, für kinderlose Homosexuelle, für homosexuelle mit Kindern …“
„PETRUS!“, donnerte Gott dazwischen. „Jetzt mach aber mal einen Punkt.“
„Ich will nur keinen Streit“.
„So. Und ich will nicht mit dir streiten. Also gut. Bereiche. Aber was, wenn die nicht immer unter sich bleiben wollen? Hast du auch darüber schon mal nachgedacht?“
„Hm, nein. Vielleicht können wir es machen wie in der Sauna. Zwei Tage nur die einen, zwei Tage nur die anderen, an den anderen drei Tagen gemischt?“
„Klingt vernünftig. So machen wir es. Weiter im Plan.“ Gott schöpfte Hoffnung, dass das hier bald ein Ende finden könnte.
„Moment. Was ist mit Politik?“
„Keine Politik im Himmel.“
„Gut.“ Petrus war erleichtert, das machte vieles leichter.
„Musik?“
Gott hatte nicht mal mehr Lust nachzufragen. Er hob nur noch eine Augenbraue.
„Naja, manche lieben Klassik, manche moderne Musik. Country und Western wird entweder geliebt oder gehasst. Und Metal teilt sich in über zwei Dutzend Unterarten auf“, erklärte Petrus geduldig.
„Was? Woher nimmst du denn das?“
„Sinus-Studie.“
„Aha. Und was bedeutet das jetzt?“
„Nicht viel. Wir brauchen halt einfach viele Bereiche.“
„Wie viele?“ Herrgottnochmal, dachte Gott, so schwierig konnte das doch alles nicht sein.
„Lass mal überlegen“, dachte Petrus laut, „also Kinder, Jugendliche, junge Erwachsene, Erwachsene, Alte. Mal Männer und Frauen. Das sind 5 mal zwei gleich 10. Dann ruhebedürftig und lärmresistent macht 20, ach nee, wir wollten ja auch gemischt möglich machen. Also 5 mal drei sind 15 mal drei sind 45 …“
„Du willst 45 einzelne Bereiche im Himmel, Petrus? Ist das dein Ernst?“
Petrus ging gar nicht darauf ein. „Moment mal, Gott. Ich bin noch nicht fertig. Dann brauchen wir noch heterosexuell, homosexuell, bisexuell, transsexuell, multiamourös, pansexuell, und ich lasse mal noch etwas Platz, falls das noch mehr wird, also sagen wir zehn mal 45 ist 450, mal, sagen wir 100 Musikrichtungen, ich glaube nicht, dass das reicht, aber gut, dann sind wir bei 45000, dann…“
Wieder unterbrach ihn Gott. „45000? Können wir nicht wenigstens die Metal-Typen zusammen lassen? Und entschuldige bitte: Pan? Pansexuell? Pan wird ein griechischer Hirtengott. Was haben dessen Anhänger in meinem Himmel zu suchen? Wollen die überhaupt hierher?“ Gott fühlte sich inzwischen sehr, sehr müde.
„Du kannst sie ja zu Lebzeiten bestrafen, wenn du das für nötig hältst. Aber im Himmel sollten sie alle bei dir sein. Sind alles deine Geschöpfe, schon vergessen?“
„Nein“, murmelte Gott zähneknirschend.
„Und glaub mir, jemand, der auf Jazzcore steht, will nicht auf einer Musikwolke sitzen mit einem Anhänger von Black Metal. Du übrigens sicher auch nicht.“
„Ach.“ Gott winkte ab. „Von mir aus. Also 45000 unterschiedliche Bereiche im Himmel? Werden wir Verkehrsschilder brauchen?“ Humor ist die Höflichkeit der Verzweiflung, dachte Gott an den Ausspruch des französischen Zeichners Chaval, der ihn irgendwann einmal sagen würde.
„Thema Verkehr. Radfahrer und Autofahrer, das geht auch kaum zusammen. Klimawandel, Nachbarschaftsrecht, Rentensystem, Hobbies, Sport, Fußball, Vereine – oh Gott“, stöhnte Petrus auf.
„Was ist?“ Gott bekam es langsam mit der Angst zu tun.
„Fußballvereine. Die müssen wir trennen. Du willst auf keinen Fall einen Braunschweig-Fan und einen Hannover-Fan auch nur auf Sichtweite haben. Also wenn wir nur die drei obersten Ligen in Deutschland nehmen und aus Spanien und Italien noch die …. hm … 45000 mal ….“ Petrus versank im Rechnen.
Gott holte sich noch einen Kaffee. Als er zurückkam, war seine Laune etwas besser.
„Und Politik wollten wir draußen lassen“, mahnte er Petrus an.
„Okay, Rentensystem ist gestrichen. Aber Klima ist keine Politik, sondern …“ Weiter kam Petrus nicht.
„Ist mir egal. Raus damit. Im Himmel ist immer prima Klima. Aber mal im Ernst, mein lieber Petrus: Die sind dann jetzt alle im Himmel, die Guten zumindest. Kinder, junge Menschen, alte Menschen, Heteros, Homos …“
„Sagt man nicht“, unterbrach ihn Petrus.
„Ist mir grad auch egal. Es geht um das große Ganze. Die sind im Himmel, auf fluffigen Wolken. Gebratene Hähnchen fliegen ihnen ins Maul…“
„Oh mein Gott, wir haben die Vegetarier vergessen.“ Petrus knickte fast in der Mitte zusammen. „Und die Veganer. Und die …“
Gott überhörte das einfach. „Warum um Himmels willen können die nicht einfach mal fünfe grade sein lassen? Dann hört halt der eine Bach und der andere Beethoven. Und der nächste von mir aus dieses Metall. Müssen wir die wirklich trennen, damit alle glücklich sind?“ Gott schaute Petrus bittend an.
„Tja, Chef. Ich sags mal so: Wenn die fünfe grade sein lassen können und jeder Rücksicht auf die Ansichten und Bedürfnisse der anderen nimmt, dann können sie das ja auch schon zu Lebzeiten. Oder etwa nicht? Nee, wenn die das können, brauchen Sie keinen Himmel. Dann wäre auf der Erde bereits alles im Lot.“
Gott trank seinen Kaffee aus, dann nickte er ergeben. „Also dann. Rechne das mal durch, sag mir, was du brauchst und ich mache das dann fertig.“
Damit faltete er die Hände auf dem Bauch, schloss seine Augen und war wenige Sekunden später in seinen geliebten Mittagsschlaf versunken.

 

Hallo @harvey37,

ein wenig Textkram:

Petrus schaute etwas neidisch auf den Kaffee, dann schaute er Gott gerade ins Gesicht.
"gerade" braucht man eigentlich nicht.

Eine schöne Gegenüberstellung:

„Du? Schließlich bist du Gott.“
Gott schüttelte innerlich den Kopf. Manchmal war dieser Petrus so ein Schleimer.
... und ...
Petrus schüttelte innerlich den Kopf. Manchmal war Gott so ein fauler Sack.
"innerlich" ergibt ein seltsames Bild, obwohl man das formal so sagen kann.

XY war durchaus genervt. Manchmal ...

'Jetzt fängt der wieder zu nerven an'. Manchmal


Gott überlegte kurz. „Ja, das wäre doch wohl das einfachste, oder?“
„Ja vermutlich“, antwortete Petrus. „Andererseits …“
„Was andererseits?“ Gott runzelte schon wieder die Stirn, erst mal nur innerlich.
Hier müsste man dann auch auf 'nerven' umstellen. Eine gute Idee, dieses Motiv zu wiederholen.

„Dann kümmere ich mich wohl darum“, antwortete Petrus.
„Das wäre nett, dank dir.“
„Okay, also wenn jemand stirbt, kommt er zu mir. Wie?“, fragte Petrus.
„Per Himmelfahrt.“ Gott grinste.
„Nein, das meine ich nicht. Wenn einer 80 Jahre alt wird, kommt er dann als 80-Jähriger in den Himmel?“
Gott überlegte kurz. „Ja, das wäre doch wohl das einfachste, oder?“
„Ja vermutlich“, antwortete Petrus. „Andererseits …“
„Was andererseits?“ Gott runzelte schon wieder die Stirn, erst mal nur innerlich.
Du hast sehr oft einen Satz, dann die Kombination Verb + Name angefügt. Das liest sich etwas stereotyp.
Vielleicht auch mal anstelle von "Gott" der 'Schöpfer' verwenden?

Eine unterhaltsame kleine Geschichte, die weniger philosophische Aspekte als theologische aufgreift. Schön diese lockere Ausdrucksweise, die Steigerung der aufkommenden Probleme (dies ist bei so einem Text eine besondere Herausforderung). Der Teil mit den Beispielen für 'Bereiche' könnte nach meinem Geschmack etwas kürzer sein - aber letztlich ist das kein Grund, die Geschichte nicht zu mögen.

Dann hört halt der eine Bach und der andere Beethoven. Und der nächste von mir aus dieses Metall. Müssen wir die wirklich trennen, damit alle glücklich sind?“ Gott schaute Petrus bittend an.
Und da das alles in der Ewigkeit geschieht, sind die Leute vielleicht froh, wenn sie nach ewigen Zeiten mal den Musikstil wechseln können.

Tja, Chef. Ich sags mal so: Wenn die fünfe grade sein lassen können und jeder Rücksicht auf die Ansichten und Bedürfnisse der anderen nimmt, dann können sie das ja auch schon zu Lebzeiten.
Na ja - da sind sie noch nicht nach gut und böse sortiert ... ;)
„Also dann. Rechne das mal durch, sag mir, was du brauchst und ich mache das dann fertig.“

Ahhh, deshalb! Ich habe mich schon gefragt, warum es dieses Multiversen-Zeug geben soll!
:thumbsup:

L G,

Woltochinon

 

@Woltochinon vielen lieben Dank für deinen Kommentar und die Kritik. Freut mich, dass dir die Geschichte gefallen hat.
Was deine Bemerkungen angeht, da steckt viel wahres drin.
Die Kombi Verb und Name habe ich so oft verwendet, weil es halt so wrnig Handlung gibt und ich Angst hatte, dass man den Überblick verliert, wer gerade spricht. Aber das muss ich auf jeden Fall variieren.
Die inhaltlichen Hinweise schaue ich mir noch an, wie weit ich die umsetzen will.

Ganz herzlichen Dank nochmal
Harv

 
Zuletzt bearbeitet:

Hi @harvey37 !

Ich werde deine Story gewiss bald noch mal lesen und dann genauer kommentieren, bin jetzt schon zu müde. Nur so viel vorab: Ich mag so was.

Ein durchweg schlauer und witziger Text.
Tatsächlich gab es mal eine ernsthafte Diskussion in Rom darüber, in welcher Form Menschen ins Himmelreich kommen. (Irgendein Konzil war das, hab vergessen, wann). Die alten Säcke, Bischöfe und Co, hatten nämlich durchaus keine Lust, als alte Säcke dann für immer altersschwach im Paradies herumzuhängen.

Also kamen sie darauf, dass jeder Mensch selbstverständlich in der (Achtung!) "optimalen menschlichen Form" ins Paradies kommt -- und diese optimale Form war, wie sie herausfanden: ein 35-jähriger Mann zu sein. Und zwar unabhängig davon, ob man vorher ein Mann oder eine Frau gewesen war. {Frauen waren also per se schon ganzgeschlechtlich minderwertig, egal in welchem Alter, durften sich aber nun darauf freuen, nach einem irdischen Leben in suboptimaler Form, dann immerhin das ewige Leben als Mann zu verbringen.}

Es gibt demnach im Himmelreich ausschließlich 35-jährige Männer, keine jüngeren, keine Alten und keine Frauen. Nur Männer. Und da behaupte noch einer, dass die Kirche etwas gegen Homosexualität hätte!

Gruß
Flic,
der deinen klugen Text sehr genossen hat

p.s.: Bin jetzt auch zu müde, um die von mir dargestellte Historie zu googeln und die Quelle zu finden, das ist schwierig, aber ich weiß noch, wie erstaunt ich war, als ich den Bullshit las. Kennst du diesen Hintergrund auch?

 

@FlicFlac vielen Dank für deinen Kommentar.
Tatsächlich kenne ich dieses Konzil nicht, danke für den Hinweis.
Aber ich hatte nur eine kleine Grundidee, aus der sich dann der Rest wie von selbst ergab. Der Himmel als Konzept ist fragwürdig, das haben sie wohl auch gemerkt.
Und - achtung Spoiler für die, die die Kommentare zuerst lesen : es hat sich auch von selbst ergeben, dass keine Frauen in der Geschichte vorkommen. Ist mir aufgefallen, habe ich dann auch nicht geändert.

Schlaf gut, und wenn du morgen noch etwas ergänzen willst, gerne.

Danke, Harv

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo @harvey37,

Die Kombi Verb und Name habe ich so oft verwendet, weil es halt so wrnig Handlung gibt und ich Angst hatte, dass man den Überblick verliert, wer gerade spricht
Dieses Problem kenne ich, es ist immer so ein Balanceakt, was man dem Leser zumutet. Du bewegst dich auf einer sehr sicheren Seite.

„Dann kümmere ich mich wohl darum“, antwortete Petrus.
„Das wäre nett, dank dir.“
Hier kannst du so etwas schreiben wie:
'Das wäre nett, dank dir, du bist dann der Himmelstorverwalter.'
Dann kannst du 'Petrus' später mal durch 'der zukünftige Himmelstorverwalter' (oder Ähnliches) ersetzen.
Für 'Gott' geht auch noch 'Höchste', 'Allmächtige'.

Übrigens: "dank dir" ist doppeldeutig. Würde 'ich danke dir' oder 'dankeschön' schreiben.

Noch eine Kleinigkeit: Wenn der Himmel und die für seine Besiedelung nötigen Mechanismen erst erschaffen werden, wenn Petrus schon gestorben ist ... wie kam Petrus in den Himmel, anhand welcher Kriterien? Was geschah mit den in den letzten circa 4000 Jahren (laut Bibel) Verstorbenen?

Das nur mal so nebenbei, deiner Geschichte schadet dieser kleine Fehler nicht. Ist mir auch erst heute aufgefallen, vielleicht mal ganz witzig, darüber nachzudenken.

L G,

Woltochinon

 

@Woltochinon und noch einmal Danke für deine Hinweise.
Petrus und Gott mag ich eigentlich nicht variieren, das wsr Absicht. Aber während ich das schreibe, kommen mir Zweifel 🙂 Ich denke wohl nochmal über deine Anregung nach.

Das mit der Zeit ist kein Fehler. Zumindest ist es Absicht. Die Geschichte soll nach der Schöpfungsgeschichte spielen, also nachdem die Erde fertig ist, quasi am achten Tag. Erde fertig, Hölle macht Hinkefuss, also kümmern sich die beiden um den Himmel. Klar gab es damals Petrus noch nicht. Aber Gott zitiert ja auch einen Künstler des 20. Jahrhunderts, und Petrus die Sinus-Studie, die es beide auch noch nicht gab. . Das ist ja Absicht so.

Aber ich nehme zur Kenntnis, dass das nicht zwingend so erkannt wird.

Danke also noch mal für die weiteren Hinweise,
Harv

 

Hallo @harvey37,

danke für die schnelle Antwort!

Klar gab es damals Petrus noch nicht. Aber Gott zitiert ja auch einen Künstler des 20. Jahrhunderts, und Petrus die Sinus-Studie, die es beide auch noch nicht gab. . Das ist ja Absicht so.
Ist doch klar, es ist schließlich kein theologisches Traktat, war mehr so ne Haaarspalterei aus Interesse am Text. Man könnt auch denken, dass jetzt für die neu entstandene christliche Religion eine spezielle Hölle und ein Paradies erschaffen wird (das Paradox der Sinus-Studie bleibt, aber solche Absurditäten machen so eine Geschichte doch erst richtig unterhaltsam).

Also, alles :cool:

weiterhin gute Ideen wünscht dir

Woltochinon

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo @harvey37 ,

oh mensch, nach deiner Ankündigung bzw. Triggerwarnung im i-Feld hab ich mich schon gefreut, aber bald gemerkt, dass dies ein harmloses - und zahnloses - Komödchen ist, bei dem es letztlich keine wirklich dezidierten Haltungen zum Problem gibt. Bei der Ankündigung sollte es aber keinesfalls unterhalb von Ricky Gervais bleiben.

Ich hab ab irgendwann nur noch überflogen, sorry. Eine Steilvorlage wäre natürlich das Konzept der Vorhölle / Limbo gewesen: Ungetaufte Kinder müssen dort laut Christenvorstellung bis zum Jüngsten Gericht leiden und braten - aber weil es ja Kinder / Babies sind, eben auf etwas kleinerer Flamme. :baddevil: Leiden müssen sie jedenfalls ein bisschen, weil das sonst ungerecht gegenüber den getauften Rackern wäre, die nach ihrem frühen Tod direkt in den Himmel kommen.

Es ist halt extrem schwer bis unmöglich, den Schwachsinn, die perfide Unmoral und die Auswirkungen des Ganzen auf die Realität (weil Leute das alles auch noch im 21. Jhd. irgendwie schaffen, füre bare Münze zu nehmen) durch Humor zu toppen. Daher sind wohl die besten Witze mit diesem Thema extrem sarkastisch und scharf.

Schade, das ist halt ziemlich auf niedlich gemacht, niemand hat irgendwie Schuld, alle sind nett-opamässig tollpatschig. Dass es auch noch Toleranz bei Genderthemen / Geschlechtsidentitäten gibt, zeigt auch, dass der Text nett-entspannen soll, nicht nachdenklich machen. Du löst das ganze im Sinne einer rosigen Toleranz auf, die so in absoluten Kontrast zum "Wort Gottes" steht - wie in den ca. 6.000 verschiedenen Fassungen der Bibel (aktuellere Übersetzungen nicht gerechnet) nachzuschlagen. Würde daher dringend raten, den tag Satire durch Humor zu ersetzen und Philosophisches rauszunehmen, das weckt einfach falsche Erwartungen zur Relevanz und Fallhöhe.

Auch weil: Religion ist das Gegenteil von Philosophie. Philosophie stellt komplexe Fragen, Religion behauptet, die Antworten auf alles zu haben - und wer diese Antworten infrage stellt, wird einen Kopf kürzer gemacht. (Zumindest bei abrahamischen Religionen.)

Wirklich nix für ungut, auf diese Art ist Humor einfach null mein Genre (ich sehe wie gesagt auch lediglich Humor, keine Satire, denn es wird nix tatsächlich kritisiert, nur verniedlicht und damit - harsch gesagt - verharmlost). Ich bin einfach durch dein i-Feld mit vollkommen falschen Erwartungen in den Text gegangen, ist nicht deine 'Schuld'.

EDIT: Grad mal in die Komms und deine Antworten gelesen: Ja, Künstler wie auch die anderen Sachen, die es vor 6.000 Jahren noch nicht gab, sowie natürlich Definitionen etc. fallen auf. Aber damit schaffst du dir nur dasselbe Paradox wie die Religion selbst: Wie kann es das sog. 'Böse' geben, wenn Gott allmächtig ist? Ist Gott allmächtig? Ja. Also erlaubt er es, damit ... irgendwas. Die Leute sich entscheiden können, Gutes zu tun. Warum muss ein allmächtiger Gott seine Schöpfung überhaupt manipulieren, gaslighten, sie in einem unkontrollierten Wutanfall durch eine Flut auslöschen? Das ist doch Psychopathologie - wie geht das mit einem Gotteskonzept zusammen?
Was haben all die armen Löwen, Okapis und Kakerlaken mit Evas Apfelfluch zu tun? Warum kann Gott das Meer teilen, aber nicht die Tore der KZs öffnen? (Geteiltes Meer ist übrigens offenbar eine frühe Fehlübersetzung, das Wort soll 'Korn' gewesen sein - die liefen also wohl im Originaltext nur durch ein Feld, nicht durch die See.)

Oder im Kontext dieser Geschichte: es gab ja frühere Religionen mit eigenen Schöpfergottheiten - der christliche Gott hätte sehen müssen, dass es bereits eine Welt gibt. Dass da andere Götter unterwegs sind, die andere Prioritäten haben und andere Welten bauen möchten. Sowas irgendwie in der Art wäre imA absurder und auch etwas innovativer als Plot / Set-up.
Wenn dein Gott hier in die Zukunft sehen kann, wird er sehen, dass er = seine Religion wie alle anderen im Laufe der Zeit ausgelöscht werden wird. Das wäre so sicher ein cooler Ansatz für Slipstream, damit würdest du fast noch in Richtung der Philosophie kommen.

Gott stand auf und machte sich einen Kaffee. Zufrieden kam er zurück und schlürfte den Kaffee in langen Schlucken.
„So, dann wollen wir mal. Heute ist der Himmel dran, nicht?“
Petrus schaute etwas neidisch auf den Kaffee, dann schaute er Gott gerade ins Gesicht.
WW 'schauen' und bissl viel Koffein auf einmal.
'Gerade' ist ein ungünstiges Teekesselchen, weil es in gerader Linie wie auch im übertragenen Sinne direkt und noch grad in diesem Moment bedeuten kann. Würde das kicken bzw. präzisieren.

Ganz herzliche Grüße, dir ein schönes Restwochenende und noch viel Spaß im Forum (sehr fein, dass du auch kommentierst! :thumbsup:),
Katla (die sich jetzt auch endlich einen :kaffee: handaufbrüht.)

p.s. Das Umständlich-Falsche soll sicher Humor sein, dennoch rate ich, den Titel semantisch zu entfusseln. ImA sieht das unschön aus und vermittelt nur schlecht, was dann vorkommt. Bei nicht entstehen geht nicht wie, sondern höchstens warum: Warum der Himmel beinahe nicht erschaffen worden wäre. Oder so. Denn entstehen ist zudem Zufall & Notwendigkeit = hat keinen grammatikalischen 'Täter' - wie du es im Text aber mit Gott & Petrus aufbaust.

 

@Katla vielen lieben Dank für deine ausführliche Kritik. Sie ist zwar schwerer verdaulich als die bisherigen, aber ich respektiere alles, wofür sich jemand Zeit genommen hat.

Inhaltlich: du hast absolut recht: der Tag "Humor" würde vlt die Erwartungen konkretisieren. "Theologie" habe ich nicht gefunden oder übersehen.

Aber ich denke auch, dass du damit recht hast :

Ich bin einfach durch dein i-Feld mit vollkommen falschen Erwartungen in den Text gegangen, ist nicht deine 'Schuld'.
Denn ein paar Sachen sehe ich anders als du.

Die beiden sind ja nicht gleichermaßen Opa-nett, wie du schreibst: Petrus ist offensichtlich anderer Meinung als Gott.

Auch verstehe ich nicht, wie du den Text kritiklos findest, das Aufzeigen der vielen inneren Widersprüche am Konzept "Himmel" ist doch Kritik, vlt nicht so "punchline"-mäßig, wie das ein Comedian machen müßte, sondern durch das Gesamtbild.

Und sorry

Dass es auch noch Toleranz bei Genderthemen / Geschlechtsidentitäten gibt, zeigt auch, dass der Text nett-entspannen soll, nicht nachdenklich machen.
Das stimmt einfach nicht. Gott hat im Text deutlich etwas gegen Homosexualität, verwendet mehrfach den Begriff "Homos". Es ist Petrus, der das kritisiert.
Klar kann man darüber hinweglesen, man kann aber auch uber die Positionen nachdenken. Muss man nicht. Der Text ist an der Stelle nicht zwingend, vlt fehlt dir das.

Was deine Hinweise zum Sprachlichen angeht, bin ich wieder ganz bei dir.
Und der Titel ist ganz sicher nicht der Beste, da hast du ebenfalls recht, muss ich noch mal schauen.

Also vielen Dank noch mal für deine vielen Hinweise, die mir auf jeden Fall weiterhelfen, auch für den nächsten Text (ich habe einen Hang zu vlt eher harmlosen Humor)

Viele Grüße
Harv

 

Hallo @harvey37,

Deine Geschichte gefällt mir. Ich habe sie an einem Stück gelesen. Die Kommentare der Wortkrieger dazu hebe ich mir für später auf. Nun überfliege ich Deine Geschichte noch einmal für meine Anmerkungen.

Auffällig ist, dass Deine Geschichte im Grunde ein Dialog ist, wenn ich mal von den spärlichen Ausnahmen absehe. Über Gott und Petrus erfahre ich kaum etwas, abgesehen von den eingespielten Verhaltensmustern. Ich muss jedoch gestehen, dass ich weiterführende Details beim ersten Lesen auch gar nicht vermisst habe. Der leichte Tonfall hat mich über die fehlenden Details hinweggetragen.

Gott stand auf und machte sich einen Kaffee. Zufrieden kam er zurück und schlürfte den Kaffee in langen Schlucken.
Kaffee... Kaffee ist vom mich eine unnötige Doppelung: "schlürfte ihn..."

Petrus schüttelte innerlich den Kopf. Manchmal war Gott so ein fauler Sack. Wenn Gott wollte, dass er, Petrus, das machen sollte, könnte er das doch einfach sagen, statt noch so zu tun, als solle Petrus auf etwas kommen, was ihm eh längst klar war. Naja, vermutlich hatte Gott wirklich viel zu tun.
Ich würde mich über mehr solcher Passagen freuen. Aber wie gesagt, beim ersten Lesen habe ich sie nicht vermisst.
Gott hatte nicht mal mehr Lust nachzufragen. Er hob nur noch eine Augenbraue.
Wie wäre es, diese Genervtheit weiter aufzubohren? Vielleicht als Running Gag, der zum Augenzwingern der Geschichte passt?

Am Ende stehe ich vor der Frage, ob die Geschichte durch weitere Details wie die beiden genannten weiter gewinnen würde. Mein Gefühl sagt mir: ja. Und Deines?

Danke für die gute Unterhaltung :-)

LG El

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo @harvey37 ,

vieles, das harsch klingt, meine ich übrigens eher freundlich-flapsig. Kommt manchmal durch die Schriftform schlecht durch.

Die beiden sind ja nicht gleichermaßen Opa-nett, wie du schreibst: Petrus ist offensichtlich anderer Meinung als Gott.
Naja okay - du musst aber zugeben, dass ohne den Hauch eines Konfliktes schwerlich das Merkmal 'Kurzgeschichte' gegeben wäre.

Es wird aber nichts von außerhalb kritisiert. Und das ist so - sorry, Keule - als ob du einen Konflikt um Hitler und seine Blondie aufziehen würdest und dabei die Sache mit dem Mord an Millionen Menschen vergisst. Das Christentum hat abertausende Menschen getötet, ganze Sprachen und Kulturen vernichtet. Es heißt Sklaverei und Frauenverachtung gut, während gemischte Fasern tragen und Schalentiere essen nicht okay ist. Das kann man nicht vernachlässigen, wenn man eine Satire um 'Gott' schreibt.

Einer der mit Abstand längsten Kriege in Europa - 225 Jahre lang ununterbrochen - war der Vernichtungskrieg des heute noch existenten Deutschen Ritterordens gegen das heidnische Litauen (Alte Prußen). Dort ist viel Sumpfgebiet, der Krieg diente wie die nordischen Missionen rein der Zwangskonvertierung. Wir drehen schon am Rad wegen drei Jahren Krieg in der Ukraine - nimm mal 220 Jahre dazu. Das Level deiner Kritik - ganz vor allem, wenn du 'Philosophie' taggst - ist einfach ganz wesentlich zu niedrig, gemessen an deinem Sujet.

Auch verstehe ich nicht, wie du den Text kritiklos findest, das Aufzeigen der vielen inneren Widersprüche am Konzept "Himmel" ist doch Kritik, vlt nicht so "punchline"-mäßig, wie das ein Comedian machen müßte, sondern durch das Gesamtbild.
Ich bin kein Freund von Punchlines, es geht mir um eine intelligente, scharfsinnige Kritik, die tatsächlich etwas ganz Relevantes anprangert, aussagt.
Das stimmt einfach nicht. Gott hat im Text deutlich etwas gegen Homosexualität, verwendet mehrfach den Begriff "Homos". Es ist Petrus, der das kritisiert.
S.o. zu Konflikt in Kurzgeschichten. Das ist das aller-, allerniedrigste Level an Dissens.
Also vielen Dank noch mal für deine vielen Hinweise, die mir auf jeden Fall weiterhelfen, auch für den nächsten Text (ich habe einen Hang zu vlt eher harmlosen Humor)
Das ist ja nicht schlimm. Vielleicht passt auch hier das Sujet einfach schlecht zum Stil. Siehe H & Blondie.

Nix für ungut wie gesagt, vielleicht bist du dir einfach über Historie und aktuelle Religionspolitik nicht so stark im Klaren. Ein eher 'harmloser' Humor ist ja völlig okay, aber dann vielleicht mit einem tatsächlich passend 'harmlosen' Sujet.

Herzlichst, Katla

 

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