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Thema des Monats Wege aus der Finsternis

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09.06.2015
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Wege aus der Finsternis

Paul wuchtete die Rucksäcke aus dem Auto, schnürte seine Stiefel zu und zeigte auf ein Schild, das an einem Baum befestig war.
„Zur Meilerhütte, hier lang“, rief er mir zu.

Einem Bachlauf folgend kamen wir rasch voran. Nach einiger Zeit verengte sich das Tal und der Weg wurde deutlich steiler, nach einer weiteren Stunde richtig steil. Inzwischen hatten wir die Sonnenbrillen ausgepackt und die Jacken geöffnet. Immer öfter reichte mir Paul die Wasserflasche und forderte mich auf, einen Schluck zu trinken. Ich wischte mir den Schweiß von der Stirn und bemühte mich, meinem Mann zu folgen, der mit zügigen und ausdauernden Schritten voraus ging. Wir waren beide nicht mehr die Jüngsten, hier und da zwickte es bereits, doch wir bemühten uns, in Bewegung zu bleiben und das Alter nicht allzu wichtig zu nehmen.

Wir befanden uns auf dem Steig zwischen dem Schachenhaus und der Meilerhütte, als Paul plötzlich stehen blieb. „Amelie, schau mal, da drüben, über der Alpspitze, da hängt eine Wolke!“
„Was bedeutet das?“, fragte ich.
„Das Wetter könnte sich ändern. Ich bin mir nicht sicher.“
Doch die Wolke über dem Gipfel rührte sich nicht. Im schönsten Sonnenschein bewegten wir uns weiter hinauf. An manchen Stellen wurde der Weg schmal und luftig, gerne ließ ich mich von Pauls Hand führen.
Paul blieb stehen, er schaute zu dem Berg. „Die Wolke über der Alpspitze hat sich verändert. Sie ist größer geworden, grauer.“
Erst schaute ich mir die Wolke an, dann bemerkte ich die senkrechte Falte auf Pauls Stirn. Machte er sich ernstlich Sorgen? Unsere Gespräche verstummten, still wanderten wir weiter. Während der nächsten halben Stunde verschwand die Sonne hinter einem Nebelschleier, der Wind frischte auf.
„Bis zur Meilerhütte ist es noch eine Stunde. Wir sollten versuchen, die Hütte zu erreichen“, rief Paul und legte einen Schritt zu.

Der Wind wehte jetzt stärker, die Temperatur war deutlich gefallen. Eine dunkle Wolkenwand schob sich uns entgegen. Immer häufiger musste Paul stehen bleiben, um auf mich zu warten.
Paul kam ein paar Schritte zurück. „Es wird gleich zu schneien anfangen. Wir müssen einen Unterschlupf finden.“
Eine heftige Böe zerrte an unseren Parkas. Innerhalb von Minuten hatte sich der Nebel ausgebreitet und nahm uns die Sicht. Das Gehen wurde beschwerlich, wir kämpften uns weiter, Schritt für Schritt. Für einen Augenblick öffnete sich die Nebelwand, bevor sie sich wieder schloss.
„Dort oben ist eine Nische im Fels!“, rief mir Paul zu.
Auf Händen und Füßen arbeiteten wir uns die Geröllhalde hinauf. Erste Flocken peitschte uns der Wind in die Augen. Mit letzter Kraft zog mich Paul zu sich auf das Plateau, keuchend kroch ich weiter bis tief in das Gestein hinein. Geschafft! Zwischen den Felsen war es trocken und windstill.
„Hier können wir es eine Weile aushalten“, meinte Paul und warf seinen Rucksack auf den sandigen Boden.

Dichter Schneefall hatte eingesetzt, der Sturm heulte, es war dunkel geworden. Wie lange werden wir hier aushalten müssen? Und wie kommen wir von hier wieder zurück ins Tal, überlegte ich. Paul schien meine Gedanken lesen zu können.
„Hier sind wir erst einmal sicher. Es kann uns wirklich nichts passieren“, ermutigte er mich.
Während ich ein Butterbrot auspackte und verzehrte, interessierte sich Paul für das Felsgestein hinter unserem Rücken. „Ich schau mir das mal an!“, sagte er und verschwand.
Es dauerte eine Weile, bis Paul zurück kam, so hatte ich Zeit, den Inhalt meines Rucksacks zu überprüfen. Ich hatte noch nicht alles wieder eingepackt, als Paul zurück kam. Er schien aufgeregt.
„Amelie! Amelie, ich habe eine Höhle entdeckt“, rief er schon von Weitem.
Er half mir auf die Beine und schulterte seinen Rucksack. „Wir nehmen alles mit, vielleicht können wir dort das Unwetter abwarten.“

Paul führte mich zu einem engen Pfad zwischen den Felsen, der an einer dicht bewachsenen Öffnung endete. „Du musst dich nur ein wenig bücken, gleich kannst du wieder stehen.“
Es war nicht allzu schwierig, durch den schmalen Spalt in das Innere der Höhle zu kriechen. Der Boden war mit Geröll bedeckt und leicht ansteigend. Nur wenige Meter weiter erreichten wir einen weiten und hohen Gang, über dem sich Gesteinsmassen türmten, schwaches Tageslicht drang durch die Ritzen, doch als wir nur wenige Schritte weiter in den Fels liefen, wurde es stockdunkel. Eine Weile standen wir still und lauschten in die Finsternis.
„Unheimlich! Meinst du die Höhle ist gefährlich?“, gab ich zu bedenken.
"Ungefährlich ist eine Höhle nie. Da kann schnell etwas passieren, wenn man nicht aufpasst."
"Dann sollten wir besser nicht weiter hinein."
"Nur ein paar Meter. Du kannst ja hier warten."
"Auf keinen Fall bleibe ich hier alleine zurück."
"Erst einmal brauchen wir Licht."

Wir holten die Taschenlampen aus den Rucksäcken. Paul leuchtet die Wände ab, mal hier, mal da. Nacktes Gestein und Felsen, die sich spaltartig in der Höhe verloren. Vorsichtig wagten wir uns weiter, Schritt für Schritt, der Boden unter unseren Füßen von zahllosen Rissen und Stufen durchsetzt. Feuchter und erdiger Geruch strömte uns entgegen. Nach einiger Zeit neigte sich der Weg steiler nach unten, gleichzeitig wurde er enger. Mit einer Hand hielt ich die Taschenlampe fest, mit der anderen fand ich Halt an der zerklüfteten Felswand. Wir stiegen und stiegen, die Zeit verging.
„Paul! Wie weit willst du noch gehen? Mir ist das nicht geheuer. Lass uns lieber umkehren.“
„Ein Stück noch."
„Ich weiß nicht, Paul. Ich habe ein komisches Gefühl.“
„Du brauchst wirklich keine Angst zu haben. Geh ganz langsam und verliere deine Taschenlampe nicht.“
Trotz der Lampe blieb es finster, richtig ausgeleuchtet war immer nur eine Fläche, so groß wie ein Handteller.
„ Ich möchte wirklich zurück!“
„Wovor hast du Angst?“
In engen Kehren schlängelte sich der Pfad weiter in die Tiefe. Die Felswände traten zurück, eine Geröllhalde tauchte vor uns auf. Mächtige Brocken lagen herum.
„Siehst du das?“ flüsterte ich.
„Was?“
„Da hinten, zwischen den Felsen, da hat sich was bewegt.“
Paul leuchtet in die Richtung, die ich ihm zeigte. „Ich kann nichts erkennen.“
Ein paar Schritte weiter sah ich die schattenhaften Bewegungen wieder. Gestalten, die in der Ferne vorüber zogen. Geister? Menschen?
Ebenso schnell wie sie gekommen waren, verschwanden sie auch wieder. Unheimlich. Der Schlag meines Herzens beschleunigte sich.
„Paul, da drüben!“ Vor Aufregung konnte ich kaum sprechen. Meine Kehle war wie zugeschnürt.
„Da ist nichts. Ich glaube, du siehst Gespenster.“ Paul lachte.
Er nahm mich nicht ernst. Ich schmollte. Und langsam wurde ich wütend. „Paul, ich will jetzt sofort zurück!“, verkündete ich mit Nachdruck.

„Paul!“
Keine Antwort.
„Paul!“
Wo war Paul? War er weitergelaufen, ohne auf mich zu warten? Mit meiner Lampe leuchtete ich die Felswände ab. Nichts. Meine Beine zitterten, Tränen schossen mir in die Augen, mein Pulsschlag beschleunigte sich. Nur wenige Schritte weiter verlor ich plötzlich den Boden unter den Füßen. Ich schlitterte, sauste in die Tiefe und landete weich. Der Haufen, in dem ich stecken blieb, lebte, er bewegte sich. Noch ganz benommen von meinem Rutsch, fühlte ich glitschige Körper auf mir herumkriechen. Im Schein der Lampe erkannte ich Grottenolme, augenlose Amphibien, durchsichtig wie Glas, die aufgeschreckt durcheinander wimmelten. Ihr Anblick versetzte mich in einen Zustand von Entsetzen. Immer wieder versuchte ich, mich aus diesem Berg heraus zu arbeiten, immer wieder scheiterte ich und immer wieder fühlte ich die schleimigen Tiere auf meinem Gesicht, auf meinem Hals und überall.
Schließlich drängten die Grottenolme auseinander, ergriffen die Flucht und retteten sich in ein nahe gelegenes Gewässer.

Minutenlang lag ich erschöpft auf dem Boden, versuchte die Panik zu überwinden, die mich zu überrollen drohte. Meine Beine fühlten sich matschig an, auf Knien, mit ausgestreckten Armen, kroch ich fort.
„Paul!“ Meine Stimme verlor sich in der Finsternis. Plötzlich wurde mir schrecklich kalt, ich fing zu frösteln an. Paul musste irgendwo sein und ich musste ihn finden. Der Weg wurde steiler, die Höhlenwand kam auf mich zu. Noch ein Schritt und mein Fuß trat ins Leere. Ich taumelte zurück. Ein Abgrund tat sich auf. Ein fühlbarer Luftzug kam aus der Tiefe. Wie erstarrt schaute ich in den dunklen Schlund. Ich muss umkehren, überlegte ich, da sah ich einen Lichtschein in der Ferne, der sich auf mich zu bewegte. Paul. Gott sei Dank!
Paul rief etwas. Er stand dicht am Abgrund auf einem schmalen Sims, nur wenige Fuß breit und winkte. Ich nahm meinen ganzen Mut zusammen, kletterte auf die Felswand zu und ergriff Pauls Hand. Das war knapp. Sekundenlang ging mein Atem heftig.
„Wo warst du?“ Paul hielt mich fest in seinem Arm.
„Ich habe dich gesucht“, antwortete ich mit dünner Stimme.
„Du bist mir nicht mehr gefolgt.“
„Plötzlich warst du weg.“ Mir war übel.
„Lass uns erst einmal den Ausgang finden, ich denke, hier geht es weiter.“ Pauls Stimme klang zuversichtlich.
Schnell verloren wir an Höhe. Dann versperrte uns ein mächtiger Gesteinsbrocken endgültig den Weg. Durch einen schmalen Spalt, direkt vor uns, drang ein schwacher, grauer Lichtschein. Paul stellte sofort fest, dass es hier einen Ausgang aus dem Höhlenlabyrinth geben musste.
„Wir haben es geschafft!“, rief er.
„Da kommen wir nicht durch. Unmöglich!“, entgegnete ich ihm.

Er zog einen Schuh aus und nahm Maß.
"Die Faustregel eines jeden Höhlenforschers lautet: Solange eine Öffnung breiter als ein Schuh ist, passt man durch."
Mir stockte der Atem. Ich schielte auf den engen Spalt, der im Schatten eines Vorsprungs verborgen lag. Er reichte vom Boden bis zur Decke, war aber höchstens vierzig Zentimeter breit. Paul hielt ein brennendes Streichholz davor. Die Flamme wich vor der Öffnung zurück.
„Ich schau mal nach, wie es weiter geht.“ Schon war Paul im Felsen verschwunden. Nach kurzer Zeit war er zurück. "Der Durchgang ist weniger als zwei Meter tief und mündet in einen Tunnel. Nur noch eine klitzekleine, enge Stelle, kurz vor dem Ausgang.“
Er schaute mich an, seine Augen weiteten sich. „Was ist passiert? Du bist käseweiß.“
„Paul, ich kann das nicht. Ich komme da nicht durch.“
Mein Herz raste, ich zitterte am ganzen Leib. Diese Enge, dieser Felsen, er würde mich erdrücken, ich wusste es genau. Wären wir nur umgekehrt!
Paul nahm mich in den Arm. „Amelie, du hast keine Wahl. Wenn du nicht mit kommst, kann es viele Stunden dauern, bis ich Hilfe holen kann. Und dann wird der Spalt auch nicht größer.“
Und dann wird der Spalt auch nicht größer. Ich hatte verstanden, ich musste da durch, aber ich konnte nicht.
Paul durchwühlte seinen Rucksack. Er fand ein Fläschchen Jägermeister, das er mir vor die Nase hielt.
„Trink, es hilft!“
Der Alkohol suchte sich brennend seinen Weg in meinen Bauch. „Brrrr!“, ich schüttelte mich. Doch mir wurde wärmer. Und ich wollte es versuchen.
Der Fels hatte Paul wieder verschluckt. Die Rucksäcke würde er später mit einem Seil herausziehen.
„Komm! Du schaffst das!“ hörte ich Paul rufen.

Vorsichtig näherte ich mich dem Durchgang, befühlte die zerklüftete Felswand, dann schloss ich die Augen und drückte mich hinein. Während ich mich Zentimeter um Zentimeter in den Spalt schob, versuchte ich mein Herzflattern zu unterdrücken. Der Fels hielt mich ganz umfangen, die Wände schlossen mich ein und kamen auf mich zu. Sekundenlang überfiel mich panische Angst. Ich öffnete die Augen und sah den schwachen Lichtschein hinter der engen Biegung. Pauls Hand streckte sich mir entgegen. Mit einem heftigen Ruck schoss ich aus der Spalte, direkt in seine Arme.

Nur wenige Minuten später öffnete sich der Fels über uns. Wir traten hinaus in das graue Licht des Morgens.

 

Hallo AmelieS,

Fehler sind mir nicht ins Auge gefallen, bei einigen Worten gehe ich davon aus, dass sie in den Bergen so gesagt werden. Zum Beispiel:

An manchen Stellen wurde der Weg schmal und luftig
Damit meinst Du wohl nicht leicht bekleidet.

Deine Geschichte ist ja eigentlich recht dramatisch, denn Amelie muss ihre Platzangst überwinden. Ich bin als Jugendlicher auch durch enge Höhlen gerobbt, heute leide ich auch unter Platzangst und würde mich nicht in eine Höhle wagen. Hier kommt ja noch hinzu, dass der Rückweg jederzeit möglich wäre - er ist ja nicht durch einen Bergrutsch oder so versperrt.

Sekundenlang überfiel mich panische Angst, da öffnete ich wieder die Augen
Da Amelie die Augen geschlossen hat, stellt sie sich ja vor, dass der Fels sie ganz umfangen hält. Aber da es dunkel ist, hätte sie ohnehin nichts sehen können. Sie besiegt sich selbst - und das ja wohl aus Liebe. Also ich stelle mir lieber nicht vor, wie ich reagiert hätte.

Gerne gelesen.

Liebe Grüße

Jobär

 
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Hallo AmelieS,

Dir ist da eine nette Geschichte gelungen. Für mich ist sie leider nicht viel mehr, aber das wird wesentlich daran liegen, dass mir die Bergsteigerei nichts gibt. Um das für mich interessant zu machen, braucht es schon den großen Thrill wie bei "Cliffhanger" und Konsorten.

Aber das liegt natürlich nicht an Dir. Deine Story ist eloquent geschrieben, läuft inhaltlich "rund" und hat sympathische, wenngleich nicht gerade tiefgehende Charaktere.

Folgende Kleinigkeiten sind mir aufgefallen:

Wie weit wollte Paul noch gehen?

„Wie weit wollen wir noch gehen, Paul?“


Diese Wiederholung wirkt auf mich unfreiwillig komisch. Vielleicht sollte es absichtlich witzig sein, aber dann zündet der Scherz m.E. nicht, weil er irgendwie deplaziert ist. Es ist ja auch im restlichen Text keine Humorgeschichte.

Da fielen wir uns lachend in die Arme.

Ich zucke immer etwas zusammen, wenn der finale Satz einer Geschichte mit "da" beginnt. (In der Mitte eines Textes ist es meistens nicht viel besser.) Das klingt für mich immer nach Kindergeschichte oder Märchen: Da nahm der Prinz das Bauersmädchen zur Frau und sie lebten glücklich bis ans Ende ihrer Tage. Aber vielleicht bin das auch wieder nur ich.

Ansonsten habe ich noch ein bisschen Zweifel an der Handlung: Warum machen die das?! Paul macht ja einen sehr erfahrenen Eindruck; er kann das Wetter lesen, kennt ein paar Bergsteigerregeln etc. Da erscheint es mir einigermaßen leichtfertig, sich mal eben spontan auf so eine Höhlentour zu begeben, auf der ja auch einiges schiefgehen kann, zumal mit einer so unerfahrenen Begleitung. Ein falscher Schritt, und sie liegt irgendwo mit gebrochenem Bein - bis er dann Hilfe geholt hat (vor allem, falls sich der erhoffte Ausgang der Höhle nicht manifestieren würde und er den ganzen Weg zurück müsste und die Helfer auch auf dem langen Weg wieder hinein), liegt die arme Amelie aber ganz schön lange allein in der kalten Höhle herum. Noch schlimmer wird es umgekehrt, wenn ihm etwas passiert. Und das Wetter ist ja auch nicht so toll.

Vielleicht ist auch das wieder nur meine Unkenntnis des Metiers. Aber da sowohl Amelie als auch diverse andere Leser vermutlich genauso wenig Ahnung haben wie ich, könnte Paul ja wenigstens ein paar erklärende (und beruhigende) Worte darüber verlieren, warum dieser Höhlentrip ungefährlich ist.

Und der Bezug zum TdM: So eine richtig dramatische, endgültige Entscheidung hat Deine Protagonistin eigentlich nicht zu treffen. Aber wir wollen mal nicht zu mäkelig sein ...

Grüße vom Holg ...

 
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Hallo Amelie,
du bist die erste, deren Geschichte ich jetzt lese. Schön, dass so viele und du eben auch an dem Wettbewerb teilnehmen.
Und kommentieren wollt ich, auch wenn ich an dem W. selbst nicht teilnehmen werde. Einfach grad keine Lust, Geschichten zu schreiben. :) Aber schön ist es auf jeden Fall, eure zu lesen.

Das Thema ist gut getroffen, wie man so schön sagt, hier in einem eher wörtlichen Sinn wirklich als letzten Ausgang in einer Höhlenwelt. Aber warum nicht? Bin ich eh gespannt, wie jeder die letzte Ausfahrt so interpretiert.

Die Geschichte ist klassisch und schön geschrieben, allerdings habe ich beim Lesen gemerkt, dass mir die Handlung ein bisschen zu sehr auf einer Ebene abläuft. Da gibt es keine Spannungswechsel. Ich hätte es schön gefunden, du steigerst die Spannung mehr, indem die Gefühle der Protagonistin bzw auch die echt Bedrohung so ein bisschen deutlicher und vorantreibender geschildert werden.
Wenn du zum Beispiel so einen richtigen Spannungsboge herstellst zwischen ihrer Platzangst zu Beginn und dann das Sich-Durchquetschen, das sie dann ja auch meistert, dann könnte man deutlich stärker mitfiebern. Aber deine Protagonistin geht so (auf den ersten Blick) unbeschwert in die Höhle rein. Da ist von ihrer Platzangst gar keine Rede. Wenn jmd. wirklich Platzangst hat, der äußert sich auch entsprechend und sagt nicht nur was von dem Grummeln. Oder er weiß es nicht, dass er Platzangst hat, aber dann müssten das Herzklopfen, der Schweiß, die schlimmen Gefühle, die müssten dann schon deutlicher und stärker gezeigt werden. Wie auch immer du das löst, aber aus meiner Sicht wäre es wichtig, um der Geschichte mehr Drive zu geben, ihr Unbehagen mehr zu steigern.
Da ist sonst gar keine wirklich konfliktträchtige Entwicklung enthalten. Sie spürt halt ein wenig Unbehagen, quetscht sich durch und gut ist. Das bleibt zu gleichförmig.

Ich empfand auch das Rengehen in die Höhle recht unbedarft, also von beiden jetzt. Klar, sie hat manchmal ein Grummeln, aber sie geht so naiv und brav hinter dem Mann her und der so naiv und treudoof rein, irgendwie weiß man das doch, dass das nicht eine so ganz einfache und ungefährliche Sache ist. Da wird nichts angezweifelt, keine Frage entsteht, sie geht einfach nur hinterher. Das Problem hättest du nicht, wenn ihr Vordringen erzwungen wäre, Jobär hat ja einen Bergrutsch oder etwas Ähnliches genannt, ich glaube, das würde der Geschichte dienen, wenn sie da nicht einfach nur reingehen, so ganz locker, sondern wenn es irgendeinen Grund gibt, dass sie wirklich durch diesen schmalen Spalt sich quetschen MÜSSEN. Und wenns nur der wäre, dass sie denkt, sie müsste sich für den Freund überwinden, weil der auf mutige Frauen steht oder so.
Ich fand das Vordringen in die Höhle durch den Freund ohnehin ein bisschen naiv. Also wenn es da eine Notwendigkeit gegeben hätte, dann hätte ich mir das mehr einleuchten lassen. Den Beginn hast du ja gut gelöst, sie schützen sich vor dem Wetter. Aber danach empfand ich das als zu sorglos und sie wehrt sich auch gar nicht sondern folgt einfach. Ich meine, du verschenkst da viel Konfliktpotential.
Vielleicht kannst du mit meinen Hinweisen was anfangen, das würde mich freuen.
Bis die Tage
Novak

PS: Ich finde es grad absolut nicht mehr, ist wie, als wär ich grad blind geworden. An einer Stelle schreibst du was von einer ruppigen Wand. Da wollt ich nur mal fragen, ob das regionaler Sprachgebracuh ist? Oder Fachbegriff aus dem Bergwandern oder so? Ich kenn ruppig nur als Eigenschaftswort, wenn jemand eben so ein bisschen grob oder schroff ist oder den Ton einer Unterhaltung könnte man so beschreiben. Aber für eine Wand hab ich das noch nie gehört.

Nachträgliches Edit:
Lieber holg, weil ich das grad gelesen habe:

Und der Bezug zum TdM: So eine richtig dramatische, endgültige Entscheidung hat Deine Protagonistin eigentlich nicht zu treffen.
Ich hatte die Aufgabenstellung anders verstanden:
Das Thema darf gern etwas großzügig interpretiert werden, auch als „letzte Möglichkeit“, „letzte Chance“ oder „letzter Ausweg“, muss aber in den Geschichten erkennbar sein.
Flieges Aussage hier unterstellt ja, dass man die dramatische letzte Möglichkeit wählen kann, aber eben nicht muss. Hmm, hab noch keine Geschichte gelesen bisher außer der von Amelie und weiß daher nicht, wie die anderen das gelöst haben. Also für mich ist das Thema wortwörtlich denkbar wie im übertragenen Sinn eben auch und nicht zwingend so, dass es eine endgültige Entscheidung sein muss.

 
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Hallo Amelie,
mit Deiner Geschichte hast Du eine meiner Lieblingsthemen, Berge und Höhlen, getroffen. Insgesamt ist die Geschichte gut geschrieben und flüssig und hat mir schon Spaß gemacht.

Leider hatte ich Probleme mit der Plausibilität und ich habe mich an einigen Stellen gefragt, ob Du schon mal in einer Höhle warst? Diffuses Licht gibt es nur die ersten paar Schritte, bei einer Höhle der Größe stehen drei Merkmale im Vordergrund: Dunkelheit, Kälte und Stille. Darauf wird mir zu wenig eingegangen. Man hat dauernd das Gefühl, alles wäre ausgeleuchtet und außerdem nicht sonderlich kalt. Ein See in einer Höhle ist eher nicht warm. Das Höhlenklima ist in der Regel so um 8°C. Sehen tut man nur im Kegel der Taschenlampe.

Zweiter Kritikpunkt, Zeit. Bergtouren beginnen ja im der Regel am Morgen/Vormittag. Ich habe mir die Tour angeschaut, aber bei Deiner Beschreibung hatte ich irgendwie nicht das Gefühl, die Wanderung hätte viele Stunden gedauert. (Dass es da scheinbar gar keine Höhle gibt, lass ich mal als künstlerische Freiheit durchgehen.)
Dann schläft sie ein und es ist vier Uhr. Am Nachmittag, dachte ich natürlich, denn ich hatte das Gefühl, von Parkplatz an währen jetzt nur 2 Stunden vergangen, zumal es mir wie ein Nickerchen vorkam, denn eine ganze Nacht bei 8°C ohne Schlafsack wäre doch ziemlich frostig und mühselig gewesen. Dann kommen sie aus der Höhle und es ist wieder früh am Morgen? Häh? Ich war einigermaßen erstaunt.

Zumal mir kein plausibler Grund einfällt, warum man stundenlang in einer unbekannten Höhle weiter läuft, wenn es doch ein Ausgang gibt?

Also Spaß hat es mir gemacht, wirklich.

Aber ich hatte so ein bisschen das Gefühl, ein deutscher Autor schreibt aus dem Gefängnis über den wilden Westen, wenn Du weiß, was ich meine.
Liebe Grüße, Gretha

 
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Hallo Jobär, Holg..., Novak, Gretha und maria-meerhabe,

erst einmal herzlichen Dank Euch allen für Euer Interesse an meiner Geschichte. Es ist immer wieder aufregend, eine Geschichte zu veröffentlichen und auf die Reaktion der Leser zu warten. Ich darf Euch versichern, dass ich mich gefreut habe, dass so viele Antworten kamen.

Hallo Jobär,


wenn ein Weg schmal und luftig ist, dann bedeutet das: hoch gelegen, dem Wind ausgesetzt.
Ganz klar ist es im Felsen dunkel, doch es gibt ja ein wenig Licht durch die Taschenlampe.
Sie besiegt sich selbst - und das ja wohl aus Liebe. Dieser Gedanke gefällt mir. Danke!


Hallo Holg... schade, dass du keinen Spaß am Wandern hast.

" und hat sympathische, wenngleich nicht gerade tiefgehende Charaktere."

In einer Kurzgeschichte werden handelnde Personen nicht näher beschrieben. Oft haben sie keine Namen, oder werden nur Mann und Frau genannt. Man erkennt ihren Charakter durch ihr Handeln. (Merkmale einer Kurzgeschichte: Wir erfahren wenig über die handelnden Charaktere)


Wie weit wollte Paul noch gehen? Hier stolpert der Leser über eine Wiederholung. Erst denkt Amelie diesen Satz, dann spricht sie ihn aus. Ich werde mir etwas einfallen lassen, um diese Textstelle zu verbessern.

Das "Da umarmten sie sich" habe ich sofort geändert.

Ja, warum machen sie das? Eine gute und berechtigte Frage, genau wie die Zweifel und Ängste, die bei so einem Unternehmen aufkommen dürfen.

Meine Antwort ist schlicht und einfach, ich benötigte eine Idee für das Monatsthema. So fiel mir die Höhlengeschichte ein und meine Figuren mussten da rein, ob sie wollten oder nicht.

Ein paar lobende Worte gibt es für den Text, das hat mich gefreut! Danke!

Hallo Novak,

du gibst mir gleich zu Beginn deines Kommentars einen wichtigen Hinweis. Meiner Geschichte fehlt der Konflikt. Ein grober Fehler! Für den Hinweis, wie ich den Fehler korrigieren kann, bin ich dankbar. Amelies Platzangst sollte uns bereits beim Betreten der Höhle beschäftigen. Ich werde an meinem Text arbeiten. Auch einen Grund, warum sie nicht zurück können, werde ich finden.

ruppig: uneben, holprig, borstig, schrundig, narbig ..... auf Objekte bezogen

oder: unfreundlich, unwirsch, muffig, patzig .... auf Charaktere bezogen.

Herzlichen Dank!


Hallo Gretha,

auch über deinen Kommentar habe ich mich gefreut! Nein, in einer Höhle war ich noch nie. Ich leide tatsächlich an Platzangst und wie bereits bemerkt, das muss ich besser in die Geschichte einbauen.


" Dunkelheit, Kälte und Stille. Darauf wird mir zu wenig eingegangen"

Stimmt, wenn ich meinen Text überarbeite, werde ich deinen Einwand berücksichtigen.

Die Zeit der Bergtour habe ich recherchiert. Vom Parkplatz Elmau bis zur Meilerhütte sind es vier bis fünf Stunden. 12,92 km bei einem Höhenunterschied von etwa 1000 m. Hin und Rückweg 8 bis 10 Stunden.
Hinter der Wettersteinalm geht es weiter zum Schachenhaus. 2,5 bis 3 Stunden.Vom Schachenhaus zur Meilerhütte sind es knapp zwei Stunden, bei einem Höhenunterschied von 500 m.

Paul und Amelie befinden sich auf dem Steig zwischen Schachenhaus und Meilerhütte. Als das Unwetter los ging, war es Mittagszeit. Ich nehme an, es war 2 Uhr, als die beiden die Höhle betraten.
Als sie den See erreichten, waren viele Stunden vergangen.

Ich gebe zu, dass sich das aus meinem Text nicht lesen lässt. Ein Fehler! Auch der Blick auf die Uhr muss wichtig sein. Ich werde meinen Text dahingehend ändern. Herzlichen Dank!


Liebe maria,

ich freue mich, dass dir die Geschichte gefallen hat. Es gibt einiges zu verbessern. Du möchtest das Alter meiner Protagonisten erfahren. Das lässt sich sicher einbauen.
Auch die Länge der Geschichte wird sich verändern, da ich der Platzangst meiner Prot. mehr Platz einräumen muss. Also, lass dich überraschen! Danke!


Allen meinen Kritikern wünsche ich einen freundlichen Nachmittag!
Amelie

 

Ich nehme an, es war 2 Uhr, als die beiden die Höhle betraten.
Als sie den See erreichten, waren viele Stunden vergangen.

Ich fürchte fast, Du hast ein bisschen eine falsche Vorstellung davon, wie lange man in einer Höhle laufen kann. Höhlen bei uns in der Gegend sind so im Durchschnitt 1-3 Kilometer lang. Und längere Höhlen sind meistens mit Verengungen und kriechen verbunden. Mal davon abgesehen, dass ich kaum große Höhlen kenne, die einfach so offen in der Felswand zu finden sind. Die haben meist Stahltüren davor, sind entweder ausgebaut und beleuchtet, wegen Fledermäusen gesperrt, wegen Gefahren nicht öffentlich zugänglich oder nur mit Führer zu betreten.

Aber da ich die Einzige bin, die das stört, lässt Du es am besten einfach so.

 

" und hat sympathische, wenngleich nicht gerade tiefgehende Charaktere."

In einer Kurzgeschichte werden handelnde Personen nicht näher beschrieben. Oft haben sie keine Namen, oder werden nur Mann und Frau genannt. Man erkennt ihren Charakter durch ihr Handeln. (Merkmale einer Kurzgeschichte: Wir erfahren wenig über die handelnden Charaktere)


Naja, das ist mir schon bewusst. Die Kunst besteht eben darin, den Figuren bei aller Kürze trotzdem möglichst viel Leben und Persönlichkeit einzuhauchen, ohne alles explizit darzustellen. Es geht ja nicht um ihre Biographie, sondern um ein paar Charakterzüge. Und das habe ich eben in anderen Kurzgeschichten besser eingefangen gefunden. Ich denke, ein paar der anderen Kommentare gehen in die gleiche Richtung.

Grüße vom Holg ...

 
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Gretha schrieb:
Leider hatte ich Probleme mit der Plausibilität und ich habe mich an einigen Stellen gefragt, ob Du schon mal in einer Höhle warst?

Tja, Amelie, im Grunde kann ich nur die Bedenken Grethas wiederholen.
Die ganze Szene in der Höhle fand ich nämlich einfach nur absurd.
Das fängst schon damit an:

“Ich spüre einen Windzug, es muss eine größere Höhle sein.“
Wie kann dieser Schlaumeier daraus auf die die Größe der Höhle schließen? Allerhöchstens könnte er daraus schließen, dass die Höhle mehrere Zugänge hat. (Und darüber hinaus natürlich winzig sein könnte.)
Seine Idee, in der Höhle Schutz vor dem Wettersturz zu suchen, ist ja noch sehr vernünftig. Aber dann einfach aufs Geratewohl immer tiefer in den Berg reinzustiefeln, in der naiven Hoffnung, auf der anderen Seite wieder rauszukommen? Also so einen Typen möchte ich nicht unbedingt als Seilpartner haben.

Und ziemlich unglaubwürdig geht es auch weiter.

Nach einiger Zeit neigte sich der Weg steiler nach unten,
Wir setzten den Weg fort, in engen Kehren schlängelte er sich weiter in die Tiefe.
Nach etwa einer halben Stunde, die wir zügig liefen,
Das Wasser fühlte sich angenehm warm an,
:confused:

Ich habe schon einige (auch mehrtägige) Höhlentouren hinter mir, aber nicht ein einziges Mal konnte ich auch nur ein winziges Stück in einer Höhle laufen, so etwas wie Wege gibt es in Höhlen einfach nicht, und warmes Wasser gibt es schon gar nicht. Je nach Jahreszeit hat es in den heimischen Karsthöhlen, die meist mehrere Zugänge haben (und um so eine geht’s hier offenbar, weil du die Geschichte ja im Wettersteingebirge spielen lässt) zwischen 0° und maximal 8°. Und bei so einer Temperatur schläft die Frau ohne Schlafsack mehrere Stunden ganz entspannt durch? Vergiss es.

Es mag dir gegenüber unfair sein, Amelie, dass ich deine Geschichte an meinen eigenen Erfahrungen messe. Andererseits aber soll das ja offenbar eine ernstzunehmende Geschichte sein, und da müsstest du dich halt schon an ein Mindestmaß von Realitätsnähe halten. Weil du immer damit rechnen musst, dass ein Leser das Metier kennt, über das du schreibst. Und wenn der dann haarsträubende Logikfehler entdeckt, hast du zuumindest diesen einen als Leser verloren.
(Ich weiß nicht, ob es dir ein Trost ist, wenn ich dir sage, dass ich bei dem Film „Cliffhanger“ nach nur einer Stunde das Kino verlassen habe, einfach weil die Kletterszenen so grotesk unrealistisch waren.)


offshore

 
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Liebe Greta,

ich glaube dir gerne, dass man in unseren Höhlen, in denen, die wir kennen, nur wenige Kilometer laufen kann. Doch in der Höhle, die ich mit Paul entdeckt habe, geht es 2000 Meter in die Tiefe. Es gibt Verzweigungen in mehreren Gängen und tatsächlich ist die Höhle trocken und absolut nicht kalt.

Hallo Holg..., ich weiß deine Kritik zu schätzen und werde versuchen, meine Figuren lebendiger werden zu lassen. Danke!

Hallo offshore, ich danke dir fürs Lesen und für deine Kritik! Es ist durchaus nicht unfair, dass du meine Geschichte an deinen Höhlenerfahrungen misst. Absolut nicht!

Diese, meine Höhle, ist weitgehend unbekannt, es gibt sicher nur wenige Menschen, die sie betreten haben. Nur einem Zufall und vor allem dem Wetterumschwung war es zu verdanken, dass wir die Höhle entdeckten. Sie ist trocken und warm, viel wärmer als 8 Grad, in jedem Fall. Vielleicht fertige ich einmal eine Zeichnung an und markiere den Eingang. :)

Trotzdem habe ich deine Beschreibung von den Karsthöhlen mit Interesse gelesen. Auch gefällt mir die Vorstellung, dass du mehrere Tage in solchen Höhlen gewandert bist.


Nochmals herzlichen Dank an alle!
Amelie

 

AmelieS schrieb:
Doch in der Höhle, die ich mit Paul entdeckt habe, geht es 2000 Meter in die Tiefe. Es gibt Verzweigungen in mehreren Gängen und tatsächlich ist die Höhle trocken und absolut nicht kalt.

Diese, meine Höhle, ist weitgehend unbekannt, es gibt sicher nur wenige Menschen, die sie betreten haben. Nur einem Zufall und vor allem dem Wetterumschwung war es zu verdanken, dass wir die Höhle entdeckten. Sie ist trocken und warm, viel wärmer als 8 Grad, in jedem Fall. Vielleicht fertige ich einmal eine Zeichnung an und markiere den Eingang.

Nicht bös sein, Amelie, aber was redest du da? Grethas und meine Bedenken, dass dein Setting vollkommen unrealistisch ist, wischt du nonchalant vom Tisch. indem du einfach behauptest, selber eine Höhle entdeckt zu haben, die nicht nur die zweittiefste der Welt wäre, sondern wo obendrein noch Bedingungen herrschen, die allen physikalischen und geologischen Gesetzmäßigkeiten widersprechen.
Und nur ein paar Kommentare weiter oben sagst du das:

Nein, in einer Höhle war ich noch nie.
Tut mir leid, Amelie, aber ich kann deine Kommentarantworten genauso wenig ernst nehmen wie die Geschichte.

offshore

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo offshore, ich frage mich, was wirfst du mir vor? Dass ich eine Kulisse für meine Geschichte gewählt habe, die der Realität nicht entspricht? Was darf Jules Verne, was mir nicht erlaubt ist?

Meine Antwort auf deine Frage ist bereits gepostet:

Holg... meldete Zweifel wegen der Gefährlichkeit des Unternehmens an. "Warum machen die das?"

Meine Antwort: Ja, warum machen sie das? Eine gute und berechtigte Frage, genau wie die Zweifel und Ängste, die bei so einem Unternehmen aufkommen dürfen.

Meine Antwort ist schlicht und einfach, ich benötigte eine Idee für das Monatsthema. So fiel mir die Höhlengeschichte ein und meine Figuren mussten da rein, ob sie wollten oder nicht.

Ich hoffe sehr, alle Zweifel sind nun ausgeräumt.

Ich schicke Grüße!
Amelie ...

die gerade an der Geschichte arbeitet, um allen Kritiken gerecht zu werden.

 
Zuletzt bearbeitet:

AmelieS schrieb:
Hallo offshore, ich frage mich, was wirfst du mir vor? Dass ich eine Kulisse für meine Geschichte gewählt habe, die der Realität nicht entspricht? Was darf Jules Verne, was mir nicht erlaubt ist?

Du darfst natürlich alles, Amelie. Du kannst meinetwegen das Blaue vom Himmel erzählen wie weiland Münchhausen.
Allerdings solltest du dann auch die entsprechenden Tags wählen, z.B. Fantasy anstatt Alltag.

 

Oh offshore, mein Fehler! Kann ich das nachträglich korrigieren?

Die Geschichte ist überarbeitet. Sie steht zur Kritik bereit.

Eine gute Nacht allen, die hier vorüber kommen!
Amelie

 
Zuletzt bearbeitet:

Liebe Amelie, Jules Verne hatte ja auch Science Fiction geschrieben, da darf der natürlich. :)
Ich würde auch Alltag raustun (nach den Hinweisen von ernst und Gretha) und stattdessen ein anderes Stichwort wählen, vielleicht sogar den gesamten Inhalt noch ein klein wenig in Richtung Seltsamkeit oder Märchenhaftem abändern. Sowas kannst du ja auch gut. (Hab deine Neubearbeitung jetzt noch nicht gelesen, vielleicht erübrigt sich das dann ja auch.) Deine Geschichte wird ja sonst nur nach der Realitätsgerechtheit beurteilt, wenn Alltag da steht, was nachvollziehbar ist, und das wäre schade. Amelie, wenn du auf dem Bildschirm weiter nach unten wanderst, noch unter den Antworten, da steht "Stichworte", dort kannst du die von dir gewählten Stichwörter bearbeiten.

Also ... viel Erfolg ... und liebe Grüße

 

Danke dir, Novak, für deine Hilfe. Den richtigen Knopf, um Stichworte nachträglich zu ändern, fand ich leider nicht. Auch wollte ich auf Elfen und Feen verzichten. Fantasy sieht anders aus, als meine Höhlenwanderung.

Ich habe mich an Fernsehfilme erinnert, an den Abspann: „Der/Die Fall/Geschichte/Handlung ist (frei) erfunden/(frei) erzählt.“,

Diese Information kann jetzt jeder am Ende der Geschichte lesen.

Nochmals DANKE und liebe Grüße!
Amelie

 

„Herrlich!“, rief Paul, streckte und reckte sich, warf die Arme in die Luft und lachte:
„Das wird ein toller Tag!["]

Oh man, sind denn alle mit Blindheit geschlagen dass man - wenn auch nur ein Winzigkeit - übersehen kann?

Hallo Amelie,

einem Anfänger hätt' ich nun was vom Fehlstart erzählt, denn es bleibt ja nicht beim vergessenen / übersehen Gänsefüßchen, denn im übernächsten Satz wäre dann ein Komma zu viel

..., weder der Wetterbericht noch die Wetterlage[...] ließen den geringsten Zweifel daran aufkommen.
Aber bistu denn nach oder von Elmau geflohen? Die nächste Flüchtigkeit lässt sich nun in wenigen Wörtern auffinden
Zur Meilerhütte. „Hier lang“[,] rief er mir zu.
(wobei das "hier lang" weniger nach Aussage, denn Ausruf klingt! Aber Got sei es gedankt und gepfiffen, an der frischen Luft scheint die Flüchtigkeit erst mal zu verfliegen ...

Inzwischen war es halb [z]wei geworden, wir befanden uns auf einer Höhe von über 2000 Metern, die Meilerhütte noch mehrere Hundert Meter entfernt.
Noch eine Anmerkung: Einige Sätze zuvor wurde schon "sich befinden" verwendet, dass an sich immer verwendet wird, wenn einem nix besseres einfällt, und selbst "sein" ausgeschlossen wird. Aber warum sollte man nicht schlicht und einfach mal auf der Höhe von 2.000 Metern "sein"?

Es dauerte eine Weile, bis Paul zurück kam, ...
zurückkommen ein Wort, kommt kurz darauf nochmals, wenn P. zurückkommt ...

Hier hastu mit einer anderen Zeichensetzung gekämpft. Der Kampf hat eine winzige Spur hinterlassen

„Wundervoll![...] Großartig! Fantastisch!“, die wie ein Echo
„Paul!“
„Iss was?“
Iss was!, nee, Scherz von mir, aber wird ist nicht umgangssprachlich is' gekürzt?
„Sollten wir nicht besser zurück gehen“?
zurückgehen
... Und Wasser fließ[t] in einer Höhle immer unten.“
„Komm! Du schaffst das!"[,] hörte ich Paul rufen.
Während ich mich Zentimeter um Zentimeter in den Spalt schob, versuchte ich[,] mein Herzflattern zu unterdrücken.

Nun, das ist durchaus - sieht man halt ab von der Flüchtigkeit - solide erzählt. Und hier ist für mich der Höhepunkt
Diese Enge, dieser Felsen, er würde mich erdrücken, ich wusste es genau. Wären wir nur umgekehrt!
Ja, da hastu den Ursprung des Wortes Angst (ahd. angust, im mhd. schon abgeschliffen zum angest) in der Enge (Beklemmung), die im Plural Ängste klanglich aufs Engste an ihre Ursache kommt ...

Gleichwohl,
gern gelesen vom

Friedel

 

Lieber Friedel, lass dich umarmen! Das war eine Menge an "Flüchtigkeit", wie du es nennst. Jetzt sieht die Geschichte besser aus und ich danke dir herzlich für deine Mühe!

Die Gänsefüßchen sind beim Transport des überarbeiteten Textes, gestern Nacht, verloren gegangen. Die waren in der ersten Fassung vorhanden und ich möchte alle meine Kritiker verteidigen. Sie haben das Fehlen der Füße nicht bemerken können.

Friedel, ich freue mich immer, wenn ich von dir lese!

Einen ganz lieben Gruß und DANKE!
Amelie

 
Zuletzt bearbeitet:

Lieber Friedel, lass dich umarmen!

Lass ich, wenn Dich meine Behaarung nicht stört (naja, gegenüber den 1960-ern ff. ist das Haupthaar schon dünner geworden, obwohl die Propheten des fettigen Haares und der Schuppen - bin halt Fisch - Unrecht hatten. Die tragen jetzt Pläte, wenn nicht Perücke ...

Das war eine Menge an "Flüchtigkeit",
und genau die reale, nicht die am Schreibtisch oder dem Graurücken XP-etze, lenkt mich momentan (oder doch einstweilen) arg ab, wenn ich seh, dass andere Geschäfte und Geld mit der Flüchtlingsflut "machen" und das Recht dem nix entgegensetzen kann, weil ja mit der Geburt des Liberalismus jeder für sich selbst verantwortlich sei und alles Gegenteilige da bleiben soll, wo gerad eben dieser Pfeffer wächst und brennt.

Dass

beim Transport des überarbeiteten Textes, gestern Nacht,
einiges "verloren ging" konnt' ich nicht wissen (aber: vllt. ahnen). Insofern erbitt ich mir, die anfängliche "Globalisierung" und Ruppigkeit zu verzeihn.

Das ist halt Folge der Reaktion eines emotionalen Kühlschranks, der halt Differenz für angemessener hält als Identifikation (was das eine wie das andere nicht ausschließt, nur eben andere Prioritäten setzt). So kann ich denn bei meinen Vorrednern (Vorschreiber klänge nun wirklich ausgesprochen fehlgeleitet) Verzeihung für mein Fehlurteil erbitten, denn es ist bei mir - durch alle Ironie hindurch - genau so gemeint, wie es dann da steht. Und schon allein, weil Du die andern - konsequent genug - verteidigst, leg ich jetzt NY von Old Man bis Old Laughing Lady auf und träume mit Dylan, The Band, NY & Crazy Horse nebst Grateful Dead For ever Young auf und verweiger mich dem Größten, Lennon's Power To The People! (nicht aber God, Imagine, Give Peace A Chance, Woman is The Nigger of the World etc.)

Friedel, ich freue mich immer, wenn ich von dir lese!
Na, weiß ich nicht, schau ganz einfach mal rein. Ist alles gar nicht schwierig ... wenn man denn einen eigenen Kopf hat.

Nix zu danken, einiges ist halt selbstverständlich, findet der

Friedel

 

Liebe Amelie,

erst hatte ich mich über das Setting im Wettersteingebirge gefreut (wobei der Alpspitze das 'e' am Ende fehlt), aber dann wurde die Wandertour etwas surreal... Ich persönlich hätte eine fiktive Bergwelt zu der fiktiven Höhle passender gefunden. Dann hätte ich mich vielleicht besser in die Geschichte hinein denken können. So versuchte ich mir tatsächlich eine Karte vorzustellen ...

Ansonsten: spannende Geschichte aber tatsächlich surreale Höhle. Einen nach oben hin offenen Canyon mit tunnelartigem Ausgang hätte ich mir besser vorstellen können.

Beste Grüße,
Helen

 

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