- Beitritt
- 18.04.2002
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- 3.882
Hallo Dion,
die Fußballer habens einfacher: Da wird ein Problem durch ‚Tatsachenentscheidung‘ ‚gelöst‘.
Hallo Anakreon,
deinen Namen habe ich versehentlich falsch geschrieben, sollte nicht irgendetwas bedeuten. (Was so ein einzelner Buchstabe so ausmacht …)
Danke für die Aufklärung der Missverständnisse, gut, dass sich das so einfach lösen lies.
Bis dann …
Woltochinon
Hallo Quinn,
danke für deine Ausführungen!
„Tjo, vielleicht nimmt man das [den Konflikt] als selbstverständlich an. Ich weiß es nicht. Konfliktreiche Handlung halt.“
In etwas älteren Artikeln taucht „Konflikt“ nicht als Kriterium für eine Kurzgeschichte auf, ich denke ein Konflikt ist eher ein Hilfsmittel zur Themenfindung, als ein zwingendes KG-Kriterium, natürlich auch sehr brauchbar, um einen Spannungsbogen aufzubauen. Du sagst
„jedes bedeutende Werk der Epik […] hat einen Konflikt“, das bedeutet aber auch, dass „Konflikt“ eher zur Qualität eines Textes beiträgt, als als Merkmal einer KG zu dienen.
„Man muss doch mal das Umfeld dieses Forums hier betrachten“
Vielleicht schafft es niemand hier im Forum (oder es geht prinzipiell nicht) ohne Konflikt ein Werk von Bedeutung zu verfassen, aber die eigentliche Frage war ja, wenn ich das recht verstanden habe, ob eine zu den KG-Kriterien auch der Konflikt gehört.
Tschüß …
Woltochinon
Um auf die Ausgangsfrage zu kommen:
Welche Texte dürfen/sollen im Forum stehen?
1. Geschichten (als Kriterium den von Häferl zitierten Text nehmen; enthält Spannungsbogen)
2. Die Geschichten sollen Kurzgeschichten sein.
Zwingende Kriterien:
- Schneller Einstieg
- Beschränkung auf das Wesentliche
Sehr empfohlene Aspekte einer KG:
- Konflikt
- Handlung (habe ich nicht in die erste Gruppe, um inneren Monolog ohne Handlung nicht auszuschließen)
- Einsträngigkeit (um KG von mehrsträngigen Erzählformen abzugrenzen)
„Für die Kurzgeschichte, das ‚Chamäeleon der literarischen
Gattung‘ (Hans Bender), ‚die freieste Form prosaischer Darstellung‘ (Benno von Wiese), gilt in besonderem Maße was man zum Gattungsbegriff in der zeitgenösigen Literatur schlechthin sagen kann: Es gibt keine normative Formbestimmung, keine allgemeingültige Definition, sondern nur eine Anzahl von Merkmalen, die bestimmten Texten gemeinsam sind und sie so gegen andere abheben; anders ausgedrückt: es gibt ‚keine Kurzgeschichte, sondern nur Kurzgeschichten‘(Ruth J. Kilchemann).
Sind die Merkmalkombinationen von Text zu Text verschieden (einzelne Merkmale können auch ganz fehlen), so lässt sich doch ein deskriptiv zu verstehendes Merkmalinventar aus den Texten ableiten.“
(Winfried Ulrich, Deutsche Kurzgeschichten, Reclam)
(Hervorhebung von mir)
Prof. Gelfert („Wie interpretiert man eine Novelle und eine Kurzgeschichte?“) legt viel Wert darauf, dass eine KG. „fingierte Realität“ darstellt, um sie von Fabel Märchen, Anekdote abzugrenzen. Vielleicht ist es nützlich, dieses Kriterium noch zu übernehmen.
Auf die Qualität bezogen könnte gelten (aber kein Grund zum Löschen aus formalen Gründen):
Es gibt eine Aussage, Originalität bei Themenwahl (bei diesen beiden Kriterien kann die Konfliktwahl bedeutend sein), Textstruktur und Stilmitteln.
L. G.,
Woltochinon
Hallo Dotslash,
"Ich stelle sogar die Behauptung auf: Eine konfliktfreie KG funktioniert nicht, erzeugt beim Leser nur ein müdes "und nun?""
Dann war die Qualität halt schlecht, vielleicht genauso schlecht, wie bei einem Text mit Konflikt. Dann hagelt es entsprechende Kritiken. Die 'Qualitätizifierung' eines Textes war noch nie ein Ausschlusskriterium.
Mach es jut,
Wolto