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Vertrauen
Vertrau mir, sagst du, als ich vor dir stehe. Vertrau mir, sagst du, als du mir das Kleid vom Körper streifst.
Vertrau mir, sagst du, als du die Fesseln um meine Hände legst.
Zitternd knie ich vor dir und sehe zu dir auf.
Natürlich tue ich es gern, alles, was du verlangst, immerhin macht es mir genau so viel Spaß wie dir. Trotzdem zittere ich, und das wilde Tier in meiner Brust bäumt sich auf gegen die Stricke.
Mein Körper sieht schön aus mit diesen Fesseln. Das sagst du, und ich finde, das du Recht hast. Du streichelst mich, und meine Haut fängt Feuer. Du küsst mich, und die Glut in mir lodert auf.
Meine Knie zittern, als ich aufstehe und du mich an dem Strick um meinen Hals zum Bett führst. Willenlos bin ich, dir zu dienen, ist mein höchster Wunsch. Mit Lust hast du mich geködert, jetzt hänge ich dir am Haken. Auf dich verzichten? Kann ich nicht. Mir Ersatz suchen? Will ich nicht.
Das Bett in meinem Rücken ist kühl, deine Haut ist warm, als du die Fesseln löst. Rote Druckmale auf meiner Haut, obwohl sie nicht zu fest gewesen sind. Rote Striemen auf deiner Haut, als ich mit den Fingernägeln über deinen Rücken fahre.
Bewegung, auf und ab, wie Wellen. Die Bewegung steigert die schwelende Glut zum Feuer und das Feuer wird zur Explosion. Während sich die brennenden Wellen ihren Weg durch meinen Körper suchen, habe ich mich eng an dich gepresst.
Dein Körper neben mir lässt das Feuer nicht erlöschen. Dein Arm um mich geschlungen hält mich und schirmt mich ab vor der grausamen Welt. Sex ist eine Sucht, die mir Vergessen gewährt vor der grausamen Welt draußen. Du bist die Nadel, die mir meine Droge gibt.
Schmerz ist es, der mich das Leben fühlen lässt, Schmerz ist eines der erregendsten Dinge der Welt. Deine sanften Hände, die mir kundig diese Schmerzen geben, sind für mich wie ein Rettungsanker ins Leben.
Gefühle sind schlecht, Gefühle sind etwas für Schwache. Ich bin innerlich kalt, denn sonst würde ich weinen. Um mein Herz ist ein Panzer, der die Gefühle fest zurückhält. Nur in deiner Gegenwart kann ich ihn richtig öffnen, nur in deiner Gegenwart bin ich befreit.
Die Freiheit war der Köder, mit dem du mich gefangen hast, die Freiheit ist es, die ich begehre. Die Freiheit dir zu dienen, wenn ich es will. Und dann die Freiheit, einfach zu gehen.
Aber ich will nicht gehen. Halt mich fester!