Hi Folks
es scheint ja nicht nur für mich interessant zu sein, und ich habe mich über eure ganzen Beiträge gefreut. Besonders bei dem hat es bei mir "Klick" gemacht:
Zitat von Woltochinon
Ein Extremsportlerspruch lautet: Ist dein Leben zu langweilig, setze es auf´s Spiel.
Gilt das auch für die Rezeption von Texten? Ich denke daran, wie Aris dem Leser und seiner Bereitschaft, sich einzulassen, eine Rolle zugeschrieben hat.
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Haben wir, wenn unser Leben dahinplätschert, höhere Erregungsschwellen, bis wir etwas intererssant finden und uns drauf einlassen?
Mir ging es mehr um Zwischentöne und Alltagssituationen, die empörend oder schockierend sein können. Dabei kann mich leises Leid noch erreichen, während ich bei CSI-nahen Situationen mechanistisch auf fachliche Fehler achte.
Zu den anderen Beiträgen:
Zitat von Vita
Wenn ich sehe, dass eine Frau in einer einsamen Gegend unterwegs ist, denke ich mir, dass sie ihre Gründe dafür haben wird. Wenn ich lese, dass eine Frau in einer einsamen Gegend unterwegs ist, weiß ich, dass der Autor mit dieser Erzählung einen Sinn und Zweck verfolgt und warte eher darauf, was ihr denn jetzt passiert.
Zitat von Bluomo
Das hat wenig mit unseren persönlichen Erfahrungen zu tun, sondern mit einem kollektiven Muster, dass aus Film/ Buch bekannt ist. Dementsprechend sind wir wenig überrascht.
Diesen Aussagen kann ich nur zustimmen. Wie ist das denn für euch als Schreibende; bezieht ihr das mit ein?
Ich habe mich mal in einem Krimi darüber gefreut, dass genau mit diesen Erwartungen gespielt wurde: Da wurde eine Frau vermisst, in der Wohnung war es warm und stank erbärmlich - es war aber nicht die Leiche, sondern vergammeltes Essen.
abgestumpft sind wir aber natürlich schon. wen gruselt als konsument schon noch ein knarzen im wandschrank, als reale person würde einen das warscheinlich zu tode erschrecken.
Ja, vermutlich liegt das an dem Schema, das Bluomo meinte. Vllt wäre das mal eine Challenge-Idee, Geschichten mit Minimal-Auslösern zu schreiben wie Kranzen im Schrank. Mal sehen, was da Neues käme.
Zitat von Krilliam
wenn die situation auf sein eigenes leben übertragbar ist, ist die hemmschwelle um einiges niedriger.
Normalerweise würde ich dir zustimmen (bei realen Katastrophen); ist das auch in der LIT so, oder warum spielen die Gangster-Geschichten auch auf KG so oft in den Staaten?
Zitat von Sim
Mich kann man relativ schnell eklen und auch schocken. Ein Grund, warum ich hier fast nie in Horror/Grusel lese.
Splatter meide ich auch. Bei H/G kann es, wenn es mit Humor oder Skurrilität gepaart ist, bei mir umschlagen: Salems "Schnipp-Schnapp" zum Beispiel oder Nauts "Essbar". Ich glaube, bei mr sind die Schmerzen da der springende Punkt: in der einen Geschichte sind sie Selbsterfahrung, in der anderen fehlen sie.
Wenn man freiwillig Horror liest oder sieht, ist das ja eine Entscheidung. Anders finde ich den Horror in anderen Genren. Ich war schockiert, wie selbstverständlich in der Serie "24" Folter eingesetzt wurde. In
Vitas Link wurde das auch thematisiert.
So, hier poste ich erstmal.
EDIT: Weiter im Text:
Zitat von Hannibal
Großer Gott, schockieren! Warum muss es schockieren sein, vielleicht erregen, berühren, mitfühlen lassen?
Genau. es ging mir ja auch darum, wann ein Text anrührend ist.
Zitat von Phoenix
Ja nämlich in der Beziehung das mich (so komisch das klingt und ich kann mir das auch nicht erklären) Dinge in Real weniger schocken/weniger Angst machen als wenn ich sowas lese oder im Film sehe.
Ich kenne das vom Schock-Effekt, dass der Schreck dann erst nachher kommt.
Bezieht ihr das bei eurem Scheiben mit ein? Und wie?
... mir macht es Probleme eine brutale oder eine Horrorszene so zu schreiben, dass sie bildhaft rüberkommt. Wenn ich das versuche, geht bei mir sofort ein Schutzmechanismus an und das was dabei dann raus kommt ist meistens nur Tell und Behauptung.
Was mich noch interessiert, beziehst du bei Alltagsgeschichten eine Abgestumpftheit mit ein, trägst du deshalb dicker auf?
Phoenix an Tserk
Wieso musst du eigentlich überall deinen unqualifizierten Senf dazugeben und die Threads zuspammen. Wenns dich nervt dann ließ es einfach nicht und halte dich raus.
Zitat von MRPotato
... ist ja schließlich nicht mehr als eine nach intersubjektiven Regeln in einem bestimmten Muster angeordnete Pixel -oder Farbansammlung auf dem Bildschirm oder auf dem Papier ...
Ja, solche Rationalisierungen schalte ich gegen Gefühle ein, wenn mir etwas zu spannend (oder zu langweilig) wird: dann achte ich darauf, wie Szenen aufgebaut und geschnitten sind ...
Danke für euer Feedback!