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Touristen, Buddha und ich

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Touristen, Buddha und ich

Touristen, Buddha und ich (Plus editierte Version)

Touristen, Buddha und ich.

Es war an einem sonnigen Julinachmittag, als Armin und ich beschlossen unsere knappen Kassen mal wieder durch Straßenmusik aufzubessern.
Wir luden unsere Gitarren in seine Ente und knatterten mit offenem Rollmopsdach Richtung Heidelberg.
Wir parkten jenseits des Flusses und schlenderten gemächlich über die Alte Brücke in Richtung Altstadt, jeden Sonnenstrahl genießend. Wir genossen jeden Augenblick des Sommerlichen Panoramas.
Wir bewunderten die Schönheit der in der Wärme vor sich hinbrütenden Altstadt, welche sich geduckt um ein paar Sandsteinerne Kirchen scharte. Dieselbe am fuße des großen Berges liegend, an dessen unterem Drittel sich ein gewaltiges in warmem Rot leuchtendes Schloss schmiegte.
Klitzekleine bunte Punkte durchwuselten die Balkone und Terrassen des fernen Schlosses.
Touristen.
Auch auf der Brücke ein unglaublich dichtes Treiben.
Japaner, Koreaner, Chinesen, Franzosen, Holländer, Amerikaner, Deutsche, ein buntes Gemenge stets das selbe fotografierender Menschen.
Es sah auf den ersten Blick vielversprechend aus, für unser Vorhaben.
Dort, wo die Alte Brücke in ihrer Verlängerung auf die Steingasse trifft, kurz hinter den rot-weiß gestreiften Tortürmen mündet jene Gasse in einen kleinen Platz welcher die Heiliggeistkirche Flussseitig flankiert.
Genau dort befindet sich ein Seiteneingang jener Kirche mit einer ausladenden Treppe.
Dies war unser Stammplatz.
Die Restaurantbesitzer winkten uns freundlich zu, denn sie wussten, dass sich ihre Außenplätze nun rasch mit Gästen füllen würden, wenn wir zu spielen begannen.
Jeder bekam noch einen Radler „aufs Haus“ um die Stimmbänder zu ölen, und dann legten wir los.
Wir begannen mit einem „Starken Stück“, das heißt, einem kraftvollen, schnellen Lied, welches die Leute schon von weitem anlockte und zum stehen bleiben animierte.
Dann gingen wir ohne eine Pause zu machen in ein altes, aber genau so Kraftvolles Lied aus dem 17. Jahrhundert über, um die Leute nicht gleich wieder zu verlieren.
Ein Rudel Japaner kam vorbei, wild fotografierend, lächelnd, kompakt, zwei Minuten, dann drängelte der Führer weiter in Richtung Hotel Ritter.
Die Armen, sie hatten so wenig Zeit.
Alles straff organisiert, drei deutsche Städte an einem Tag.
Kein Wunder also, dass sie immer nur am fotografieren waren, sie hatten wohl erst zuhause in Japan die Zeit sich alles was sie in „good old Europe“ durchs Okular eingefangen hatten in Ruhe zu betrachten.
Gehetzt wirkend, selbst im Urlaub.
Rädchen einer großen Maschine, niemals alleine, stets höflich zurückhaltend, zufrieden innerhalb ihrer Gemeinschaft, aber immerhin von ihren Firmen zu dieser Reise eingeladen.
Ganz anders die Amerikaner.
Raumgreifend, als hätten sie das alles selbst gebaut, so als gehöre dies alles ihnen. Laut, lustig, teure Kameras mit Riesenobjektiven vorm Bauch, und doch mit kindlichem Staunen auf ihren durch Strohhüte und Baseballcaps beschirmten Gesichtern. Gute Esser und noch bessere Trinker.
Amis sind beliebt, denn sie geben ihr Geld auch aus.
Die Holländer sitzen uns zu Füßen auf der Treppe, Rucksack mit Thermosflasche und Butterbrot... kein gutes Geschäft für Gastronomen.
Für uns selbst nach einer Stunde nur Pfennige... na ja.
Die Franzosen erkennst du fast nicht. Sie sind eher zurückhaltend, aber du erkennst sie am Essen, welches sie bestellen, wie sie essen, vor allem wie lange und was sie dazu trinken. Sie sind meistens sehr wählerisch aber auch immer ganz ihrem Genuss zugewandt.
Auch sie sind als Gäste gerne gesehen. Sie sparen nicht, weder am Essen, noch am Trinkgeld.
Chinesen sind ganz anders.
Sie kommen eher vereinzelt, sind undurchdringlich höflich, gute Zahler, immer interessiert aber stets distanziert.
Wir haben unseren ersten Set beendet und gehen das erste Mal mit dem Hut herum.
Die Holländer verschwinden.
Fürs erste etwa 60 Mark, im Gitarrenkasten liegt auch schon was.
Wir sortieren Geld aus, damit es so aussieht, wir hätten noch nichts eingenommen.
Getränkerunde Nummer zwei, diesmal was "richtiges“: jeder ein Pils.
Es zischt geradezu auf unseren trockenen Gaumen.
Singen macht durstig.
Es ist wunderbar, so exponiert zu stehen und angegafft zu werden.
Ich komme mir immer ein bisschen vor, wie im Zoo.
Dort habe ich auch immer das Gefühl, dass nicht ich mir die Tiere anschaue, sondern die Tiere mich.
Du bist da so herrlich sicher, hinter Deiner Gitarre verschanzt, fast unangreifbar, außer durch erboste Anwohner, oder Ordnungskräfte der Stadt, die aber hier nichts zu sagen haben, da wir uns auf Kirchengrund befinden.
Es hat etwas von Macht, die du ausübst über die Menschen deren Emotionen... und – deren Geldbeutel.

Wir haben gerade das zweite Set gestartet mit „Ordinary man“ als eine kleine Gruppe Asiaten von rechts in unser Blickfeld gerät und stehen bleibt.
Unüblich für Asiaten, denn diese hier hören zu, ohne zu fotografieren.
Einer von ihnen ist in leuchtendes Orangerot gewandet, die anderen eher in unauffälligeren Farben, teilweise auch in Anzüge.
Der orange Mann lächelt uns entschuldigend zu, als er am Gewand gezupft und weiter in Richtung der alten Brücke bugsiert wird.
Wir singen gerade „the Town I loved so well“ von Christie Moore, als die Gruppe mit dem orangen Mann wieder auf uns zukommt.
Der orange Mann hält etwas in der hocherhobenen rechten Hand und geht mit einem breiten Lächeln zielstrebig auf uns zu.
Er legt die Münze nicht etwa in den dafür bereitstehenden, offenen Gitarrenkasten, der mit dem Schild „Vielen Dank, schönen Tag noch“ versehen ist, sondern erklimmt die Stufen zu uns hinauf.
Armin muss sein Spiel unterbrechen um das Fünfmarkstück in Empfang zu nehmen.
Der orange Mann geht die Treppe rückwärts wieder hinunter, legt die Hände auf Brusthöhe mit den Innenflächen aneinander, hebt sie dann an seine Stirne, senkt sie wieder auf Brusthöhe und schenkt uns ein so sonniges, herzliches Lächeln, dass uns beiden ganz warm ums Herz wird.
Noch ehe wir richtig begreifen, was da eben geschehen ist, sind der orange Mann und seine Begleiter verschwunden.

Wir spielen noch zwei Lieder, dann ist unsere Kraft verbraucht.

Wir sind beide sehr schweigsam als wir noch ein Bier trinken und das Geschehene Revue passieren lassen.

Tage später sehe ich das Gesicht des orangen Mannes im Fernsehen.
„Dalai Lama“ inkognito auf Deutschlandreise“ heißt es da.

Als ich Armin anrufe glaubt er mir kein Wort.

Dankbar bin ich für solche Momente in meinem Leben... ich trage sie in mir und sie tragen mich.


Überarbeitete Version !

Touristen, Buddha und ich.

Es war an einem sonnigen Julinachmittag, als Armin und ich beschlossen, unsere knappen Kassen mal wieder durch Straßenmusik aufzubessern.
Wir luden unsere Gitarren in seine Ente und knatterten mit offenem Rollmopsdach Richtung Heidelberg, parkten jenseits des Flusses und schlenderten gemächlich über die Alte Brücke in Richtung Altstadt, jeden Augenblick des Sommerlichen Panoramas genießend.
Wie schon so oft zuvor bewunderten wir die Schönheit der Warm und träge vor sich hinbrütenden Altstadt, welche sich unterhalb des malerischen Schlosses an den Berg schmiegte.
Klitzekleine bunte Punkte durchwuselten die Balkone und Terrassen des in der warmen Nachmittagssonne herüberleuchtenden Schlosses. Touristen. Auch auf der Brücke ein unglaublich dichtes Treiben.
Japaner, Koreaner, Chinesen, Franzosen, Holländer, Amerikaner, Deutsche, es war ein buntes Gemenge stets das selbe Motiv fotografierender Menschen.
Es sah auf den ersten Blick vielversprechend aus, für unser Vorhaben.

Dort, wo die Alte Brücke in ihrer Verlängerung auf die Steingasse trifft, kurz hinter den rot-weiß gestreiften Tortürmen mündet jene Gasse in einen kleinen Platz welcher die Heiliggeistkirche flussseitig flankiert.
Genau dort befindet sich ein Seiteneingang jener Kirche mit einer ausladenden Treppe und eben jene Treppe war unser Stammplatz. Die Restaurantbesitzer winkten uns freundlich zu, denn sie wussten, dass sich ihre Außenplätze, sobald wir spielten, nun rasch mit Gästen zu füllen würden. Jeder bekam noch einen Radler „aufs Haus“ um die Stimmbänder zu ölen, und dann legten wir los.
Wir begannen mit einem „Starken Stück“, das heißt, einem kraftvollen, schnellen Lied, welches die Leute schon von weitem anlockte und zum stehen bleiben animierte. “Ye Jacobite By Name, Lent An Ear, Lent An Ear...“
Den Takt mitstampfend, zufrieden die sich sammelnde Menge betrachtend, so sangen wir uns warm und grinsten uns immer wieder fast verschwörerisch dabei an.
Dann gingen wir ohne eine Pause zu machen in ein altes, aber genau so Kraftvolles Lied aus Irland über, um die Leute nicht gleich wieder zu verlieren.
Eine Reisegruppe Japaner kam vorbei, wild fotografierend, lächelnd und kompakt in ihrer Masse. Zwei Minuten blieben sie vor uns stehen, dann drängelte der Führer seine „Herde“ weiter in Richtung Hotel Ritter.
Die Armen, sie hatten so wenig Zeit. Alles war straff organisiert, drei deutsche Städte an einem Tag.
Kein Wunder also, dass sie immer nur am fotografieren waren, sie hatten wohl erst zu Hause in Japan ausreichend Zeit, alles, was sie in „Old Europe“ durchs Okular eingefangen hatten, in Ruhe zu betrachten, um ihren Angehörigen zeigen zu können, was sie alles gesehen hatten.
Sie wirkten irgendwie gehetzt, wenn auch fröhlich, selbst hier im Urlaub. Japaner machen auf uns meistens den Eindruck von Rädchen einer großen Maschine. Sie erschienen niemals alleine, waren stets höflich zurückhaltend, schienen zufrieden innerhalb der Geborgenheit ihrer Gemeinschaft und wurden wohl immerhin von ihren Firmen zu dieser Reise eingeladen.
Ganz anders die Amerikaner.
Raumgreifend treten sie auf, fast so, als hätten sie das alles selbst gebaut, als gehöre dies alles ihnen, nur weil sie Heidelberg im zweiten Weltkrieg nicht mit ihren Bombern zerstört hatten. Laut, jovial und lustig kamen sie daher, teure Kameras mit Riesenobjektiven vorm Bauch und mit durch Strohhüte und Baseballkappen beschirmten Gesichtern. Amis sind beliebt hier, denn sie sind gute Esser und noch bessere Trinker.
Amis sind einfach klasse. Man kann sich prima mit ihnen unterhalten und sie geben ihr Geld gerne aus.
Ein paar Holländer setzten sich uns zu Füßen auf die Treppe, Rucksack mit Thermosflasche und Butterbrot, damit kein gutes Geschäft für Gastronomen, denn man sagt ja Boshafterweise über sie, die Abkürzung NL bedeute „Niente Lira“. Es muss wohl was wahres dran sein, denn sie gaben uns nach fast einer Stunde Musik nur ein paar Pfennige. Na ja, immerhin etwas.
Die Franzosen erkennt man fast nicht. Sie sind eher zurückhaltend, aber du erkennst sie am Essen. Daran, was sie bestellen, wie sie essen, vor allem wie lange und was sie dazu trinken. Sie sind meistens sehr wählerisch aber auch immer ganz ihrem Genuss zugewandt. Auch sie sind als Gäste gerne gesehen. Sie sparen nicht, weder am Essen, noch am Trinkgeld. Chinesen sind ganz anders.
Sie kommen meistens eher vereinzelt, sind undurchdringlich höflich, gute Zahler, immer interessiert, aber stets distanziert.

Wir haben unser erstes Set beendet und gehen das erste Mal mit dem Hut herum.
Die Holländer verschwinden augenblicklich.
Fürs erste sammelten sich etwa 60 Mark im Hut und im Gitarrenkasten lag auch schon was.
Wir sortierten Geld aus, damit es so aussah, als hätten wir noch nichts eingenommen. Getränkerunde Nummer zwei war fällig, diesmal was "richtiges“: jeder ein Pils. Es zischte geradezu auf unseren trockenen Gaumen. Singen macht durstig.
Es ist wunderbar, so exponiert zu stehen und angegafft zu werden.
Ich komme mir, wenn ich Straßenmusik mache, immer ein bisschen vor wie im Zoo.
Dort habe ich auch immer das Gefühl, dass nicht ich mir die Tiere anschaue, sondern die Tiere mich.
Als Straßenmusiker bist du da so herrlich sicher hinter deiner Gitarre verschanzt, fast unangreifbar, außer durch erboste Anwohner, oder Ordnungskräfte der Stadt, die aber hier nichts zu sagen haben, da wir uns auf Kirchengrund befinden. Genialerweise kam die Stadt nämlich vor ein paar Jahren auf den Gedanken, sogenannte „Bardenplätze“ einzuführen, auf denen man aber nur maximal eine Dreiviertelstunde spielen darf.
Diese Plätze sind aber meistens von der „Peruanermafia“, so heißen hier die meist acht - bis zehnköpfigen Folklorebands, oder von Arbeitslosen Russischen Konservatoriumsmusikern belegt... wir gönnen es ihnen von Herzen, aber sie sind eine gnadenlose Konkurrenz für uns und wir Einheimischen wollen ja auch leben...
Es hat etwas von Macht, die man als Musiker ausüben kann über die Menschen, deren Emotionen und deren Geldbeutel, kurzum, es befriedigt einen zutiefst.

Wir hatten gerade das zweite Set gestartet mit „Ordinary Man“, einem Irischen Lied, welches von Arbeitslosigkeit handelt und auch eher zu den schnellen, aufrüttelnden Liedern zählt, als eine kleine Gruppe Asiaten von rechts in unser Blickfeld geriet und vor uns stehen blieb. Sie verhielten sich unüblich für Asiaten, denn diese hier hörten zu, ohne zu fotografieren.
Einer von ihnen war in leuchtendes Orangerot gewandet, die anderen trugen Gewänder in unauffälligeren, eher gedeckten Gelbtönen und einige von ihnen hatten Anzüge europäischen Zuschnitts an.
Der „Orange Mann“ lächelte uns fast entschuldigend zu, als er von einem der Anzugträger am Gewand gezupft und weiter in Richtung der alten Brücke bugsiert wurde. Etwa eine halbe Stunde später, wir sangen gerade „The Town I Loved So Well“ von Christie Moore, kam die Gruppe mit dem Orange gekleideten Mann wieder zu uns zurück. Er hielt etwas Silberblitzendes in der hocherhobenen rechten Hand und ging mit einem breiten Lächeln zielstrebig auf uns zu. Erstaunlicherweise legte er die Münze nicht etwa in den dafür bereitstehenden, offenen Gitarrenkasten, der mit dem Schild „Vielen Dank, schönen Tag noch“ versehen war, sondern begann die Stufen zu uns hinaufzusteigen.
Armin musste sein Spiel unterbrechen, um das Fünfmarkstück persönlich in Empfang zu nehmen.
Dann ging er langsam die Treppe rückwärts wieder hinunter, legte dabei die Hände auf Brusthöhe mit den Innenflächen aneinander, hob sie kurz an seine Stirne, senkte sie wieder auf Brusthöhe und schenkte uns ein so sonniges, herzliches Lächeln, dass uns beiden ganz warm ums Herz wurde.
Noch ehe wir richtig begriffen, was da gerade geschah, waren der „Orange Mann“ und seine Begleiter wieder in Richtung Rathaus verschwunden. Wir sahen uns etwas aus der Fassung gebracht an. Es war als hätte uns ein gewaltiger Flügel tief in unserem Inneren gestreift. So etwas hatten wir beide noch niemals zuvor erlebt.
Nachdem wir noch zwei Lieder gespielt hatten, war unsere Kraft verbraucht.
Wir waren recht schweigsam als wir noch ein Bier tranken um das Geschehene Revue passieren zu lassen und rätselten beide über die Identität des „Orangen Mannes“, da er mir irgendwie bekannt zu sein schien, aber wir kamen zu keinerlei greifbarem Ergebnis.

Tage später sah ich das Gesicht des Mannes in Orange im Fernsehen, in der Sendung „Leute heute“.
„Dalai Lama inkognito auf Deutschlandreise“ hieß es da.

Als ich Armin anrief, glaubte er mir kein Wort.
Die besagten fünf Mark (wie auch das übrige Geld) waren inzwischen rettungslos, bis auf den letzten Pfennig ausgegeben.

Dankbar bin ich für solche Momente in meinem Leben... ich trage sie in mir und sie tragen mich.

19/27.01.2003

 
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Du solltest dich auf unsere Kritik beziehen und nicht auf das - zweifelsohne einmalige und lustige - Zustandekommen derselben. Insofern weise ich deine Kritik an unserer Kritik zurück. Wir wollten auch keine "Musterkritik" erstellen: Wer hat das behauptet? Die Kritik ist ausführlich und fundiert - nicht mehr und nicht weniger. Klar stehst du mit deiner Meinung allein ... :lol:

"Gleichzeitig und unabhängig voneinander" bezog sich lediglich auf Kris' und mein Posting, Batch betreffend. Wir haben unsere Kritikpunkte natürlich untereinander abgesprochen und aufgeteilt, waren uns aber von Anfang an einig in der Sache.

 

Es ging uns nicht darum, jemanden nieder zu machen. Außerdem kennen wir den Lord persönlich und wissen, dass er damit umzugehen vermag. Auch kann er mehr als solch klischeehaftes Gesülze, das vor Pseudometaphern und - similes nur so strotzt, oder denkste, wir würden irgendeinem Sensibelchen weh tun wollen?

Also raus mit der Sprache: Was gefällt dir nicht an unserer Kritik? Wir waren in absolutem Konsens und hätten allein genauso kritisiert - nur nicht derart ausführlich.

Auch "ohne dem Rausch"... :lol:

 
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@Alpha:

Wir wollten auch keine "Musterkritik" erstellen: Wer hat das behauptet?
Zaza:
um einmal eine Kritik zu schreiben, die allen als Musterbeispiel dienen darf

Ich schließe mich hier Poncher an. Ich finde es auch nicht richtig, derart im Kollektiv über eine Geschichte und auch die Kritiker herzufallen.
Vor allem ist an den Einzelteilen der Kritik auch deutlich zu erkennen, daß es nicht immer die "Handschrift" des jeweiligen Posters ist - wenn noch fünf mehr im Chat gewesen wären, hätten die auch noch mitgepostet?

Ich meine das nicht böse, aber was soll sich ein User denken, der Kritiken schreibt so gut er kann, und dann wird alles als ultimative Lobhudelei abgetan? - Das Kollektiv erklärt die Meinung eines einzelnen als minderwertig, weil sie nicht der Meinung des Kollektivs entspricht? :confused:

Ich gebe Euch zwar in den Kritikpunkten großteils Recht, trotzdem ist es nicht die richtige Art, das zu überbringen.
Auch, daß Ihr Lord persönlich kennt, finde ich keine Begründung, da ja die Kritik als Musterbeispiel dienen sollte und Ihr außerdem die betroffenen Kritiker nicht alle persönlich kennt.

Besonders streng finde ich es auch, in einer Kritik ein

Du glaubst uns nicht?
einzubauen, nur um sich danach noch weiter zu ergötzen. Kann man nicht einfach sagen: "Hier hast Du einen Zeitfehler: Zitat"?

Von einem Mitglied Eures Kollektivs findet man etwa kaum Kritiken - unter "Alle Beiträge..." mußte ich bis zur Seite 4 gehen, bis ich die erste Kritik fand. - Ja meint Ihr nicht, daß sich ein Autor mehr über ein einfaches Lob freut, als auf eine Kritik jenes Mods zu hoffen, die niemals kommt???

Manchmal liest man eine Geschichte, die einem gefällt, ohne daß man irgendwelche konstruktiven Vorschläge hat. Soll man das dann dem Autor nicht posten? - Ich sehe das so: Wenn ich eine gute Geschichte gelesen habe, möchte ich das dem Autor auch sagen. Ich hab etwas genommen, also gebe ich auch etwas dafür - und sei es ein einfaches Lob. Aber mich nicht zu melden, wenn mir die Geschichte gefallen hat, kommt mir - persönlich - fast wie Diebstahl vor.

Gute Nacht,
Susi

 

Ich möchte eigentlich nur mal abwarten, was Lord selbst zur Kritik sagt. Wenn er meiner Einschätzung entspricht, wird sich die Kritik-Kritik als heiße Luft entpuppen. Falls nicht, was soll´s. Unsere Posts sind sachlich, teilweise natürlich gerade mit den Überleitungen etwas überspitzt, aber nicht auf der herablassenden oder gar beleidigenden Schiene.
Ich persönlich wäre über eine so ausführliche Kritik froh, und auch andere würden sich sicher freuen, wenn fünf oder noch mehr Leute im Chat über dessen Geschichte ernsthaft sprechen.
Und schnee.eule und die anderen vorangegangen Kritiker schätze ich als so reif ein, dass sie auch mit der Kritik an ihren Posts leben können. Wobei die Geschichte nicht wegen den bisherigen Antworten ausgewählt wurde, sondern diese nebenbei erwähnt wurden um darauf hinzuweisen, dass ein Autor sich zwar über ein Lob freut, aber davon nicht besonders viel lernt.

Du forderst doch immer ernsthafte Posts, Häferl. Daher sicher auch Deine Andeutung wegen dem einen Mitschreibenden.
Hier hast Du mehrere Antworten, in denen viel Arbeit drinsteckt, was ist das Problem?
Und ich kann nicht entdecken, das hier irgendjemand über Lords Geschichte wirklich hergefallen ist. Sie wurde halt auseinander genommen, aber nicht mit dem Ziel ihn zu blamieren oder zu verärgern, sondern um ihm seine Schwächen aufzuzeigen.

Leute, entspannt Euch. Solange Lord sich nicht angepisst fühlt, ist doch alles okay. Also warten wir auf seine Meinung.
Grüße, Bib

Achja, jeder hat den geposteten Text selbst und alleine erstellt. Manchmal gab es einen Hinweis á la "Hast Du das auch gesehen?"
Die Geschichte wurde in Kategorien aufgeteilt, wie man sehen kann, hatte San bsp. Stil.

 

Es hätte keinen Sinn, wenn ich jetzt Beispiele aufzählen würde, in der Art von "xxx" stammt niemals von jenem Poster, weil es ja nicht beweisbar ist und ich auch nicht drauf herumreiten, sondern schlafen gehen will.

Trotzdem halte ich es für sinnvoller, wenn die von Euch, die nur sehr selten Kritiken schreiben, öfter mit gutem Beispiel voran gehen würden, als einmal zwischendurch in der belehrenden Art "schauts her, so geht des" aufzutreten.

Ihr hättet genausogut gemeinsam einen Beitrag für Diskussion der Autoren ausformulieren können, der wäre vielleicht zielführender und besser plaziert gewesen.

Alles liebe,
Susi

 

Musterkritik, weil:

- Inhalt
- Stil
- Rechtschreibung
- Logik
- Tempus
- Textform
- Unterpunkte wie "KLischees"

bearbeitet wurden.

Die wichtigsten Punkte sind also genauer untersucht worden, und das dazu mit Textbelegen. So sieht eine Beispielkritik für mich aus.

 
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Hallo nocheinmal!

Darf ich was zu den „lobhudelnden Kritiken“ sagen, ohne dass mich jemand zerreißt? Bzw. zu Eurer Textanalyse.

Der Inhalt wirkt auf mich keineswegs wie die „niedliche und unschuldige“ „Schwärmerei eines verliebten Fünfzehnjährigen.“, ich empfinde es als eine nette Episode.

Der Stil: hätte gleichmäßiger sein können. Adjektive empfinde ich persönlich nicht als Pest auf Erden. Ich finde nach wie vor, dass Lord in den von Rabenschwarz angesprochenen Absätzen ein farbenfrohes Bild gezeichnet hat. Wortwiederholungen sind drin.

Zur Rechtschreibung habe ich selber schon ein paar Punkte herausgegriffen, die mir aufgefallen sind.

Zur Logik: inkognito dürfte hier bedeuten, dass der Besuch vorher nicht angekündigt wurde. Finde ich passend. Zu den Absätzen darf ausgerechnet ich nichts sagen.

Zu Klischees: natürlich gibts auch Japaner, Holländer und Amis, die sich anders verhalten. Bloß erkennt man die nicht. Die, die man erkennt, verhalten sich oft (nicht immer) so oder ähnlich, wie Lord es beschrieben hat. Oder ist euch noch nie eine Reisegruppe aus Japan aufgefallen?

Zur Zeit: ist mir beim Lesen nicht negativ aufgefallen, denn Lord wechselt sie bei der Touristenbeschreibung, nicht während dem eigentlichen Handlungsablauf.

Eure differenzierte und ausführliche Kritik an sich ist für Lord sicher sehr hilfreich.

Aber: Ich als lobhudelnder Kritiker fühle mich zu pauschal abgeurteilt.
Denn: Punkte, die mir aufgefallen sind, habe ich zum großen Teil selbst angesprochen.
Und: ich fertige nicht in jeder Kritik eine Textanalyse, die nach sämtlichen Eurer Punkte vorgeht, das musst ich in der Schule schon zu lange tun.
Meine Kritik entsteht aus dem Gefühl heraus, das ich beim Lesen des Textes empfand. Wenn mir Fehler oder Stilbrüche entgegenspringen, erwähne ich sie. Wenn die Kritiken dann zu positiv ausfallen, sorry.

Ich versuche, dran zu denken, wenn ich eine Eurer Storys kritisiere, ich werde dann mein bestes geben, den Text zu zerlegen, nach den einzelnen Punkten abzuarbeiten, und am besten kein gutes Haar dranzulassen. Wenn noch jemand eine Analyse von Formalien haben will, der schreibt mir am besten eine PM, bei den anderen Autoren werde ich auch weiterhin mehr auf das Gefühl eingehen, das ich beim Lesen hatte, auf die Bilder, die bei mir entstanden. :)

schöne Grüße an Alle, Anne

 
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Ich denke, ich muss mich von mir völlig unbekannten Menschen nicht als Lobhudler klassifizieren lassen. Meine Beiträge zu Geschichten sind ehrlich und meine Kriterien dafür nun mal jene, für die ich mich entschieden habe und sonst niemand. Ich ersuche diesem Denken Toleranz und Achtung entgegenzubringen. Sollte euch das nicht möglich sein ist das euer Problem - meines nicht.

Dass an all unseren Geschichten vieles kritisierbar, verbesserbar ist, das setzt die Logik voraus. Denn sonst würden wir nicht hier in kg.de schreiben, sondern für einen Verlag und Bücher veröffentlichen.

Auf die Geschichte bezogen habe ich meine Kritik geschrieben und sie scheint mir angebracht und ist somit nicht zu verändern. Wie Lord mit den Kritiken von uns allen, gleichwertig nebeneinanderstehend, umgeht, ist allein seine Sache.


Einen gemütlichen Sonntag euch allen und entspannte Stunden - einen lieben Gruß - schnee.eule

 
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Nun denn die Damen und Herren... ich bin hin und hergerissen... Es kommt ja schon einer ziemlichen "Ehre" gleich, von allen auf einmal rezensiert zu werden. :D :D

Ich denke mal, ich werde mir zumindst die Stilistischen Dinge herauspicken, und versuchen, die selben Fehler nicht immer wieder zu machen...was den Stil der geballten Kritik angeht, na, da denke ich doch, das spricht für sich.
Ein Hinweis noch.
Es war genau so wie beschrieben.
Ich bekam die 5 Mark vom Dalai(leider haben wir sie nicht eingerahmt.:( )
Die Technischen Fragen sind für mich aber sehr wichtig, weshalb ich mich für diese gemeinschaftliche Arbeit, was die Fehlersuche angeht, erstmal bei allen bedanke... bei denen, die meine Geschichte gut fanden, bedanke ich mich natürlich auch für´s lesen und kommentieren.
Das mit dem Editieren kann ein bissel dauern, da ich dazu Ruhe brauche. Ansonsten fände ich`s aber ganz ok, wenn der ein oder andere von euch, seine getroffene Wortwahl nochmals unter die Lupe nimmt und sie ggf. etwas abändert, sprich: sich für die eher rüde Art des Ausdrucks entschuldigt.(Eine Meinung zu einer Sache lässt sich auch weniger verletzend formulieren)
Wer so kritisiert hat wohl nen Problem...und ich sehe nicht, dass ich eines wäre.
Es fasse sich also jeder an die eigene Nase, oder hole sich den Balken aus dem eigenen Auge.
Viel Spass dabei.
Lord

 

Also,

ich habe gestern bzw. heute früh diese Joint-Venture-Sache live mitverfolgt, allerdings hier im Forum, nicht im Chat. Ich muss gestehen, ich kann daran nichts Verwerfliches feststellen. Klar, ab Batchs Kommentar wird es leicht off-topic, aber zumal dies wohl der erste Versuch einer Gemeinschaftskritik verschiedener Kritiker gewesen ist, sind solcherlei Reaktionen wie die von Batch, Poncher, Häferl und Jadzia bis zu einem bestimmten Maße tolerierbar.

Aber, alles Schöne hat nun mal ein Ende, so auch das Rumgemeckere an den Kritikern, die ihre Textauffassungen auf gemeinschaftlicher Basis niedergeschrieben haben. Wenn jetzt noch jemand etwas direktes zur Geschichte schreiben möchte, bitte, alle anderen Kommentare bezüglich oben Genanntem werden fortan gelöscht.


Hendek

 
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Ihr Lieben...ich trenne zwischen berechtigter Kritik und persönlichem Angriff, ich denke, es gelang mir halbwegs, das im vorherigen Posting auszudrücken.
Ich werde ERNSTHAFT an der Geschichte weiterarbeiten, und mein Dank selbst an die Gemeinschaftskritiker IST aufrichtig gemeint.
Mein Ziel ist es, gute Geschichten, die andere Menschen in fremde Räume entführen können, zu schreiben, nichts sonst.
Einen "Krieg" um mich, bin ich nicht wert, und ich gedenke ihn weder zu führen, führen zu lassen, noch weiterzuführen, oder ihn gar anzufangen.(es würde doch nur unsinnige Gräben aufreissen oder vertiefen)
Denen, die sich für mich einsetzen, sei mein Dank gewiss... denen, die mich Kritisieren und mich dadurch nach vorne treiben, auch.
In diesem (besten) Sinne, Gute Nacht.
Lord

 

@ Verschwörer

Also - unter Lobhudelei verstehe ich etwas anderes.

Ich glaube, ein Problem der Geschichte besteht darin, daß es um ein persönliches Erlebnis des Autoren geht, und er es nur auf dieser Basis abhandelt. Für eine außenstehende Person ist es halt nicht so interessant, beim Musik machen den D. Lama getroffen zu haben. Die Städtebeschreibung kann man, je nach momentaner Stimmung oder Geschmack als angemessen oder schlecht empfinden. Ich vermute, der Autor hat da auch ein Idyll schildern wollen.

Tschüß... Woltochinon

 

Sodele Ihr lieben.

Ich hab mich nochmal zwei Stunden drangesetzt und versucht, das ganze in eine gefälligere Form zu bringen.
Wenn ich immernoch Fehler drinhab, seid nicht böse, so schnell lerne ich leider nicht, bin aber für Verbesserungshilfe dankbar.
Schön fände ich auch, wenn das Korrekturkollektiv nochmal was dazu sagen könnte.

;) :rolleyes: Lord

 

Besser, wenn auch nicht wesentlich. Z.B.:

...jeden Sonnenstrahl genießend. Wir genossen jeden Augenblick...
Sorry, dass ich zu faul bin, alles rauszupulen. Aber eins macht mich noch stutzig: Buddhistische Mönche (erst Recht nicht Lamas) dürfen kein Geld berühren.

 

Hmm, weiss nich, war aber so...kenn mich damit nicht aus.Ansonsten, ich lerne immer noch dazu.

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Kristin,

was Du da schreibst finde ich nachvollziehbar, ähnliches empfinde ich auch manchmal beim Stil mancher Geschichten (also nicht nur dem Inhalt) - dem Autor gefällt es z.B. ganz `frei´ zu schreiben, der Leser kann aber gar nicht wissen, was eigentlich das Interessante sein soll.
Na, an der Umsetzung wird wohl inzwischen gearbeitet.

Liebe Grüße,

tschüß... Woltochinon

 
Zuletzt bearbeitet:

Hi Wolto...Die überarbeitete version steht direkt unter der alten version, damit man sowohl die Kritiken bis dahin nachvollziehen, als auch die Überarbeitung feststellen kann;)
@Pan, danke für die PM!

@alpha... hab mich nochmal schlau gemacht.
Lamas dürfen kein Geld BESITZEN(dauerhaft mit sich rumtragen von wegen Armutsgelübde oder so), berühren sehr wohl.
Deine Zweifel damit beseitigt?
Ansonsten gibts ja auch kein muss, meine Geschichten gut zu finden...ich weiss selbst, das ich schon besser geschrieben hab.:D :D

so long, Chairdestroyer.

Lord:D :D :cool::)

 

Wie auch immer die Kritiken ausgefallen sind, finde ich die Art und Weise (im Chat "absprechen" etc.) nicht so berauschend. Ich stimme da mit Ponchs erstem Reaktionsposting auf Eure Kritik(en) 100% ein. Mein erster Gedanke beim lesen Eurer Kritiken war auch "hoffentlich ist denen wenigstens gut einer dabei abgegangen". Sorry, aber das ist der Eindruck, den ich dabei bekomme.

Alpha:

Ein Rudel Japaner kam vorbei, wild fotografierend, lächelnd, kompakt
Das ist kein Klischee, sondern ein Fakt. Ich wohne in der Stadt mit der größten japanischen Kolonie in Deutschland, Japaner sind so. Vielleicht nicht in Japan, aber im Ausland auf jeden Fall. Ich hab mal einen im Zug getroffen, der hat seine Füße gefilmt.
Und hier im Hofgarten haben sie uns Melissa aus der Hand gerissen und sich gegenseitig mit ihr fotografiert.

Na ja, mein unmaßgeblicher Kommentar dazu.

 

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