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online-hilfe.com

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08.11.2001
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"Heutzutage ist doch jeder im Netz." Das hab ich gewusst. Aber völlig ernst genommen hatte ich es bis jetzt noch nicht. Jedenfalls nicht in dieser Konsequenz.
Neugierig starte ich meinen Rechner. Das könnte die Lösung meiner Probleme sein. Und dann muss ich damit niemandem gegenübertreten. Die Seite ist erstaunlich leicht zu finden. Wenn man erst weiß, dass es sie gibt.
Ich klicke mich durch die Seitenstruktur und bleibe am Menüpunkt 'Soforthilfe' hängen. Das Eingabeformular öffnet sich und ich starre eine Weile unschlüssig darauf.

‚Name' Es widerstrebt mir immer, meinen Namen im Internet anzugeben. Aber das Wort wird von einer kleinen Eins über dem 'E' geziert. Ich scrole nach unten und finde die ultrakleingedruckte Erklärung: ‚Für die Bearbeitung Ihrer Anfrage und zur Bereitstellung unseres Services ist es erforderlich, einen Namen anzugeben. Es muss sich dabei nicht um ihren Taufnamen handeln. Erlauben Sie uns aber, Sie mit einem Namen anzusprechen, zu dem Sie eine persönliche Beziehung haben.' Ein Schmunzeln kann ich mir kaum verkneifen. Mit so viel Umsicht und Höflichkeit habe ich nicht gerechnet. Bei gewöhnlichen Seiten steht da nur: ‚Pflichteingabe'. Aber dieser Service ist ja auch alles andere als gewöhnlich.
Ich rolle mich mit meiner Maus wieder rauf zu dem Feld und halte noch einen Moment inne. ‚Thomas' schreibe ich dann und habe das unbestimmte Gefühl, dass das etwas über mich aussagt. Und immerhin ist es nicht mein richtiger Name, also brauche ich mir keine Sorgen zu machen. So richtig kann ich ja ohnehin nicht daran glauben, dass das hier funktioniert. Aber was versucht man nicht alles, um sich aus der Bredouille zu ziehen.

‚Anschrift' Schon wieder ein Zögern und die Suche nach der Erklärung der kleinen Zwei. ‚Eine Angabe ist nur erforderlich, wenn Sie einen Hausbesuch wünschen.' Auf gar keinen Fall! Ich überspringe das Feld und rutsche weiter nach unten.

'Konfession', na damit musste ich wohl rechnen. Die Auswahl verblüfft mich aber dann doch. ‚Ja / Nein / Vielleicht', so wie in der Schule. Ich kann mich nicht mal zwischen den drei Alternativen entscheiden. Also setze ich den Punkt bei ‚Vielleicht', denn ich denke, dass das meiner Geisteshaltung am ehesten entspricht. Der Grund eigentlich, aus dem ich hier bin.

‚Weiter' Ja, ich klicke spontan auf die Schaltfläche, denn ich kann mir in dem Moment nicht vorstellen, dass ich das nicht will. Während die Seite sich aufbaut, frage ich mich dann doch noch schnell, ob ich das richtig gemacht habe. Wer weiß, was mich da erwartet und jetzt haben die schon meine Daten. Ich mache mir keine Sorgen, als ich mir ins Gedächtnis zurückrufe, was ich in das Formular geschrieben habe. ‚Thomas' und ‚Vielleicht' ist alles, woran ich mich noch erinnern kann. Also macht das nichts.

Die neue Seite wird von einer leicht schillernden Überschrift geziert: ‚Herzlich willkommen, Thomas' auf einem hellblau-weißen leicht wolkigen Hintergrund, der mich entfernt an die Standardoberfläche von Windows erinnert. Einen gewissen Verdacht hatte ich ja immer schon, was Bill Gates betrifft. Aber dass das so öffentlich ist, war mir nicht bewusst.
Darunter ein großes weißes Feld, das auf meine Eingabe wartet. Jetzt also kommen wir zum schwierigen Teil. Und schon wieder überkommt mich diese Unsicherheit. Noch unentschlossener kann man ja kaum sein. Ich verfluche mich mit leiser Stimme und das bringt mich in direkter Konsequenz dazu, meine Augen vom Bildschirm abzuwenden. Manchmal habe ich auch so gar kein Benehmen, ich muss es zugeben.

Aber die Pause hat das Problem nicht im Entferntesten verschwinden lassen. Der Cursor lauert weiterhin auffordernd in der oberen Ecke des weißen Feldes. Ich lese jedes einzelne Wort auf der Seite noch einmal, um auch ganz sicher zu sein, dass ich nichts Wichtiges übersehen habe. Außerdem hoffe ich, dass ich irgendwo noch eine Hilfestellung bekomme.
Das Internet ist manchmal geradezu erstaunlich. Ich stoße tatsächlich auf ein kleines blau leuchtendes Fragezeichen. Ich öffne das Fenster. ‚Sie benötigen Hilfe? Klicken Sie auf das Alpha und generieren Sie zufällig ausgewählte Satzanfänge, die ihnen den Beginn erleichtern sollen.' Ja, aller Anfang ist schwer. Das wird helfen. Frohen Mutes klicke ich und lande wieder im Eingabefenster. Aber Gott sei Dank ist dies nun nicht mehr leer und einschüchternd, sondern von einem angemessenen Satzanfang geziert.

‚Ich muss zugeben, dass...' Ich finde eigentlich gar nicht wirklich, dass ich etwas zugeben muss. Aber irgendwas muss ich jetzt auch dahinschreiben.
‚Ich muss zugeben, dass ich sehr unsicher bin.' Und schon wieder stecke ich fest. Es ist zwar die Wahrheit, aber Weiterbringen tut es mich nicht. Also generiere ich noch einen Satzanfang. Dann noch einen und noch einen.
Beim vierten Mal kann ich nicht mehr drum herum. ‚Ich muss gestehen, dass...' Das klingt so endgültig und irgendwie, als müsste ich jetzt Farbe bekennen. Nach ein paar weiteren, sehr holprigen Sätzen, komme ich endlich in Fluss und als ich nach fast einer halben Stunde wieder aufsehe, habe ich das Gefühl echter Erleichterung. Nicht, weil mir jemand etwas abgenommen hätte, denke ich, es ist ja nur eine Website, aber darüber, dass ich es hinter mir habe. Ich klicke auf ‚abschicken' und beobachte gespannt, wie sich langsam eine neue Seite aufbaut, wieder mit denselben Wolken. Ich muss ja zugeben, irgendwie hat das wohl schon einen Zusammenhang. Ein kursives ‚Bitte haben Sie einen Augenblick Geduld. Schließen Sie dieses Fenster nicht, bevor Sie dazu aufgefordert werden.' bewegt sich langsam über den Hintergrund. Ich sitze also still und warte.

Warten ist wie Folter. Ich muss an all die Dinge denken, die ich in das Formular geschrieben habe. Daran, wie ich sie Jahre zuvor auch getan habe. Und schließlich und endlich daran, dass jetzt ein neuer Abschnitt anfangen soll. Ist es nicht dafür gedacht? Habe ich das dafür nicht getan? Um neu anzufangen?
Bevor ich eine allgemeingültige Antwort gefunden habe, die wahrscheinlich das Universum, zumindest aber mich verändert hätte, piept mein Rechner Aufmerksamkeit heischend. Eine Antwort formt sich aus dem Wolkenhintergrund heraus, wie ein Schatten, der sich materialisiert. Als hätte ich jemals einen Schatten gesehen, der sich materialisiert. Na ja, zu viel Fernsehen. Zu wenig echtes Leben. Das hätte ich wohl auch noch hinschreiben sollen. Egal.

‚Lieber Thomas, Ihre Anfrage wurde bearbeitet. Unser Service erfordert zum vollständigen und erfolgreichen Abschluss noch einen weiteren Akt Ihrer eigenen Mitwirkung. Bitte lesen Sie den unten folgenden Text so oft laut vor, wie er erscheint. Danach ist die Prozedur vervollständigt.
Wir hoffen, Sie besuchen uns bald wieder. Wir stehen Ihnen mit unserem Service gern jederzeit zur Verfügung und hoffen, dass es sich bei Ihren zukünftigen Problemen nicht um schwerwiegende Angelegenheiten handelt.'
Während ich die letzten Zeilen lese, mit ein wenig Verwunderung zugegebenermaßen, formen sich darunter mit ein wenig Abstand neue Zeilen.

‚Vater unser im Himmel...'

 

Hallo arc en ciel,

gibts das neue Testament da auch zum Download, als Prayware? :)

Nette Idee, spassig zu lesen. Hätte meiner Meinung aber besser nach Humor gepasst.

 

hi rainman!

na, ob das neue Testament schon online steht? ich weiß nicht... ja, ich hab auch gezweifelt, ob Alltag, oder Humor.... naja, vielleicht steht es jetzt also hier, weil ich mich für so lustig dann auch wieder nicht halte :D

 

‚Thomas' schreibe ich dann und habe das unbestimmte Gefühl, dass das etwas über mich aussagt.

Wieso heißt der so wie ich? :sconf:

Irgendwie habe ich nicht ganz verstanden auf was für einer Seite sich das ganze abspielt. aber der titel gibt ja einige hinweise darauf. ist es vielleicht so etwas wie ein beichtsuhl im internet? werden die antworten automatisch generiert? hmmm.

wenn es so ist, würde ich die online-hilfe.com nicht nur als etwas kirchliches sehen wollen. sondern als lebenshilfe überhaupt. anstatt mit jemandem echten zu reden, redet man mit einem programm. das finde ich ne tolle idee, wenn es so zu verstehen ist.

auf der seite vom film a.i. konnte man sich tatsächlich mit einem programm unterhalten, und das hat überraschend echt reagiert.

trotzdem, wieso heißt der so wie ich?

 

Hi Sal!

nein, Du hast nicht Pate gestanden ;)

wofür steht der Name Thomas, biblisch gesehen... DU solltest es wissen, mh?
Der gesamte Namensabsatz gibt auch noch mal einen Hinweis darauf.

Ja, das ganze soll so eine Art online-beichtstuhl sein.
Ob die Antworten vom Computer sind.... ich denke schon, denn letztendlich wirkt das Programm ja nicht über die individuelle Betreuung, sondern betet am Ende nur noch den Rosenkranz vor.

Die wirkliche Hilfe beim Beichten liegt ja oft nicht in der tatsächlich von einem Menschen geleisteten Gesprächsarbeit, sondern es geht ja im Wesentlichen darum, sich die Dinge von der Seele zu reden und sie sich vor allem erstmal einzugestehen. Dann sollte man noch darüber nachdenken, was das Programm durch die Wartezeit erreicht und dann "Buße" tun, indem man den Rosenkranz betet.

ich bin übrigens froh, daß ich den Titel mit Bindestrich geschrieben habe. Sonst würde er zu den bahnfreunden führen... und das hat ja dann keinen Zweck ;)

Schön, wenn der Text gefällt. Versteht man eigentlich den Seitenhieb auf Bill Gates? ;)

Frauke

 

Ja Gates als Gott? Wegen dem Wolken_Windows?

Ach um das alles zu verstehen kenne ich mich zu wenig aus. habe mal was zur konfirmation recherchiert und bei diversen gemeinden angerufen.

bei der evangelischen landeskirche in sachsen begann ich das gespräch mit *erklären sie mir doch erstmnal den unterschied zwischen evangelisch und katholisch*
;)

naja und thomas heißt der ungläubige soweit ich weiß...

 

genau! Erfaßt! Du scheinst mit Deinen Recherchen dann irgendwann aufgehört zu haben, mh?

*auf die finger hau* *off-topic quasel*

wer außer einem Ungläubigen würde sich ernsthaft, aber auch noch soooo zögerlich auf eine online-Beichte einlassen? :D

 

Mahlzeit!

Also, was soll ich sagen: Die Story ist gut geschrieben - aber was anderes erwarte ich auch erstmal nicht von dir. ;)
Es gibt ein paar Schmunzelstellen und auch ansonsten ist der Text in der Basis von angenehmer Qualität. *labersülz* Dafür gibt's einen Keks! *Keks schenk* :D

Kommen wir also gleich zum Eingemachten:

Was ich an dem Text leider überhaupt nicht nachvollziehen kann: Wieso ein Ungläubiger??? Hätte der das Bedürfnis zu beichten? Ich denke, Atheisten haben ganz andere Orte im Netz, wo sie ihren Seelenschrott abladen können... Insofern wirkt die Geschichte in Teilen des Kern bereits etwas konstruiert bzw. überschattet für mich ein ganz doofes Fragezeichen den Fluss der Geschichte.

Viel interessanter hätte ich es daher gefunden, wenn ausgerechnet ein erzkatholischer Supergläubiger sich - etvl. in akuter No-Beichtstuhl-avalaible-Notsituation - auf diese obskure Weise behelfen müsste. In einer solchen Konstellation liesse sich das Spannungsfeld von menschlichem Bedürfnis und moderner Befriedigungstechnologie evtl. besser ausloten. Finde ich. So irgendwie...

Gruß,
Markus

 

hi Horni!

gleich zum Eingemachten:
Ein Ungläubiger, weil er immerhin die Beichte wählt, die allen Konventionen widerspricht. Die, ohne Vergebung - was ja zumindest für Katholiken ein Hauptbestandteil der Beichte beim Priester ist.
Ich habe es als die vorsichtige Annäherung eines Nichtglaubenden an religiöse Gepflogenheiten gesehen.

überschattet für mich ein ganz doofes Fragezeichen den Fluss der Geschichte.
das tut mir leid.
*noch an Keks knabber* *Fragezeichen wegpolier*

Der richtige Katholik hätte sicher alles getan, notfalls einem Schaf gebeichtet, aber nicht dem Internet / einem Computer.
Gestern abend hat eine wirklich sehr gläubige Freundin von mir die Geschichte in die Finger bekommen. Sie konnte absolut nicht glauben, daß ich sowas schreibe... Weil ihre Gefühle damit nicht verletzt, aber angekratzt waren, ohne, daß sie wirklich meinen konnte, ich würde damit die Beichte ersetzen...
Für sie war es eben eigentlich keine Beichte, weil das wesentliche Element der Absolution fehlt.
Na, mal im Ernst: hätte ich wirklich schreiben sollen, der Computer würde dem Prot. vergeben?! Dann werd ich langsam blasphemisch. ;)

Lieben Dank für Lob und Kritik,

Frauke

 

Lieben Dank für Lob und Kritik
Zuckerbrot und Peitsche, wie sich das gehört... :D
Ich habe es als die vorsichtige Annäherung eines Nichtglaubenden an religiöse Gepflogenheiten gesehen.
Ach so. Na gut, dann ist mir dieser Aspekt wohl durchgegangen. Evtl. weil ich ja nur den Zugang eines Aussenstehenden zu der ganzen Beicht-Sache habe bzw. aus meiner Sicht dieses Bedürfnis einer Annäherung nie verspürt habe und das deshalb so als gedankliche Option beim Entschlüsseln nicht zur Verfügung stand. ;)
Womit ich aber bei einer anderen Frage wäre: Woher kommt dieses Bedürfnis des Prot.? Warum ausgerechnet Religion?
Der richtige Katholik hätte sicher alles getan, notfalls einem Schaf gebeichtet
:lol: DAS wäre eine Geschichte, die ich sicher auch gerne lesen würde! :D
Na, mal im Ernst: hätte ich wirklich schreiben sollen, der Computer würde dem Prot. vergeben?! Dann werd ich
langsam blasphemisch. ;)
a) Wovor hast du Angst? ER ist stets nachsichtig mit seinen Schäflein! :D

b) Ich fürchte, sowas gibt's inzwischen tatsächlich. Ich weiß den URL nicht mehr, aber ich meine, ich hätte mal sowas gesehen - natürlich in den US of A, wo sonst... :dozey:

c) Dieser Absolutions-Aspekt ist glaube ich so ein Kernpunkt. Warum beichtet der Ungläubige denn nun? Ist nicht irgendwie Kernpunkt und Motivation einer jeden Beichte der Wunsch nach Absolution? Nicht nur drüber reden, sondern auch hören, dass alles nur halb so schlimm ist und einem vergeben wird? Insofern ist mir die Motivation des Prot. noch immer etwas nebulös.

Gruß,
Markus
(Hohenörgelpriester vom Dienst :D )

 

ER ist stets nachsichtig mit seinen Schäflein!

aber nur, wenn man ihnen beichtet!

und:

Ich fürchte, sowas gibt's inzwischen tatsächlich.
grrrrrrrrrrrrrrrrrrrrr - da hab ich mal eine richtig gute, neue Idee, und dann haben die Amis das schon wieder vor mir hinbekommen! Nee, also ehrlich, das macht doch keinen Spaß. Ich flieg gleich wieder rüber. Dann bin ich meiner Zeit bestimmt auch voraus.
( Obwohl, die sind ja eigentlich ein paar Stunden hinterher... wie machen die das dann? )

Aber zurück zum Inhalt:
Meine - ungeschilderte - Ausgangsidee war, daß jemand einfach davon erfährt, daß es möglich ist ( vgl. 1. Satz ) und dadurch sein latentes Bedürfnis danach entdeckt.

Ich denke, in gewisser Weise, erteilt er sich selbst die Absolution, indem er alles aufschreibt und damit zugibt - vor allem vor sich selbst.
Für mich ist das ein zentraler Aspekt der Beichte.
Ich bin zwar katholisch getauft, aber die Tatsache, daß mir einer vom Bodenpersonal sagt, Gott habe mir meine Sünden vergeben... ich weiß nicht, ob mir das nötig wäre. Ich muß mir selbst vergeben. Das kann ich durch Reflektion und Akzeptanz erreichen. Dazu brauche ich keinen Ausspruch eines anderen - an den "Taten" weder als Täter, noch als Opfer Beteiligten - nicht unbedingt....

Nicht, daß ich Angst vor Blasphemie hätte. Aber ich fand sie ebenso unnötig, um diese Geschichte zu erzählen, wie ich es meist bei Kraftausdrücken, "unflätigen" Bemerkungen, unappetitilichen Schilderungen und Beleidigungen in KGs empfinde.
Alles zu seiner Zeit.
Außerdem hätte ich mit einem Angriff auf Gott oder Kirche nur bei einigen Leuten den Blick auf die Aussage verstellt. Dann kann man sich über was aufregen und braucht nicht mehr zu denken. Das fände ich schade.
Trotz der humoristischen Aspekte und dem lockeren Umgang, ist das hier ja nicht reine Unterhaltung, sondern auch ein wenig augenzwinkernde Kritik an der Art, wie wir derzeit leben...
und jeder, der sich auf KG.de ( oder auch sonstwo im Internet ) mit Menschen intensiver auseinandersetzt, wird doch feststellen, daß wir damit mittlerweile eine neue Lebensebene haben, die eine irritierend verzerrte Welt darstellen kann.

Lieben Dank für die ausführliche Auseinandersetzung mit der Geschichte.

Frauke

PS: ich weiß nicht, wie es bei Dir ist: Ich steh mehr auf Zuckerbrot :D

 

Nicht, daß ich Angst vor Blasphemie hätte. Aber ich fand sie ebenso unnötig, um diese Geschichte zu erzählen
D u musst ja nicht auf Deivel komm raus Gott lästern. Find ich sogar gut, dass du es hier etwas ruhiger hast angehen lassen und nicht gleich mit dem religionskritischen "Holzhammer" (wie sehr wir doch in den letzten Tagen diese Vokabel lieben gelernt haben, gell Frauke? ;) ) daherkommst. Dadurch wird in der Tat die Aufmerksamkeit nicht so abgelenkt.

Was bei mir persönlich evtl. beim ersten und zweiten Lesen noch nicht so angekommen ist, ist die Einsamkeit, die wohl auch Pate stand für den Entschluss des Prot. Ich meine, normalerweise hat man ja Freunde als Beichtväter (je nachdem, was es so zu beichten gibt...). Wahrscheinlich war ich selbst beim Lesen zu sehr auf den religiösen Aspekt konzentriert? Keine Ahnung.

Wäre aber mal interessant sich zu überlegen, was eine Gesellschaft überhaupt dazu bringt, solche Dienste für sich anzubieten - und sie auch zu nutzen. :hmm:

 

Wäre aber mal interessant sich zu überlegen, was eine Gesellschaft überhaupt dazu bringt, solche Dienste für sich anzubieten - und sie auch zu nutzen.

Da müßten wir ja erstmal voraussetzen, dass es das tatsächlich gibt. Und ich werde Google heute Nacht verschonen. Ich weiß nicht, ob ich das wirklich wissen will :D

(falls es einer doch weiß, ... ja? )

Naja, ich weiß nicht, ob bei Dir der Beicht/Religions-Effekt nicht deshalb von Anfang an drinsteckte, weil Du ja das Thema schon vor dem Lesen kanntest.

Wie ist das? Bei jemandem, der den Text zum ersten mal liest? Wann weiß man, daß es um eine Art Beichte geht?

F.

 

Hallo arc en ciel,

stilistisch wurde ja schon alles gesagt. Die Geschichte ist gut aufgebaut und angenehm zu lesen. Du schaffst es das Interesse zu halten. Die Idee zum Plot ist gut. Konstruktiver kann ich dazu also gar nicht sein.

gibts das neue Testament da auch zum Download, als Prayware?
Das neue Testament getrennt nciht, aber das alte ist dort in allen möglichen Übersetzungen nachzulesen bis hin zu einem täglich ausgewählten Text. Eine Auswahl:
auftanken
Bibelserver
Bibelwerk
Da müßten wir ja erstmal voraussetzen, dass es das tatsächlich gibt. Und ich werde Google heute Nacht verschonen. Ich weiß nicht, ob ich das wirklich wissen will
Natürlich gibts das, was gibt es nicht im Internet? ;)
Onlinebeichte

 

hi Sim!
lieben Dank für Deine positive Kritik.
und jetzt: och menno! *aufstampf*
ich hatte ja gefürchtet, daß es das schon gibt.... naja, immerhin gibt es meine Geschichte ja noch nicht ;)

Frauke

 
Zuletzt bearbeitet:

Hi Frauke,

richtig lachen konnte ich bei Deiner Geschichte nicht, aber doch immer wieder mal schmunzeln. Das Ende machte mich dann doch betroffen, da ich trotz meiner Vermutung beim Lesen, dass es sich um eine Art Beichte handelte, so was eigentlich gar nicht glauben wollte. Die Namenswahl Deines Protagonisten "Thomas" (der ungläubige Thomas) fand ich sehr gut. Das war genau die Stelle, an der Du mich auf die religiöse Schiene gelockt hast. :)

Zwei "Fehler" sind mir noch aufgefallen:
" Standartoberfläche" --> Standardoberfläche

"dass es sich bei Ihren zukünftigen Problemen nicht um schwerwiegenden (schwerwiegende) Angelegenheiten handelt."

Sims Bemerkung, dass es tatsächlich so eine Onelinebeichte gibt macht mich allerdings frösteln...

Liebe Grüße
Barbara

PS. Ich war eben auf der von Sim angegebenen Seite und glaube, dass die nicht ernst gemeint ist, sondern eine einzige Verarschung - Gott sei Dank!

 

Hi Barbara!

Ich freue mich, daß Du die Geschichte mit Spaß gelesen hast. Lustig im Sinne von permanentem Schenkelklopfen sollte sie ja auch gar nicht sein. Aber als ich sie unter Alltag stehen hatte, waren wieder Leute der Meinung, es wäre Humor...

:D warum schreibst Du "Fehler" in Anführungsstrichen: das sind doch lupenreine Patzer meinerseits, die ich besser schnell ausbügeln sollte, oder? :lol:

sondern eine einzige Verarschung - Gott sei Dank!
Wie jetzt? Gott? Hat eine Verarscheseite im Internet??! :D

Lieben Dank fürs Lesen und Kritisieren!

Frauke

 

Hallo Frauke,

ich bin über den Thread in "Lesungen" hier gelandet und habe Deine Geschichte gelesen. Zu Stil und flüssiger Lesbarkeit haben meine Vorgänger ja schon alles gesagt: nichts zu meckern, großes Kompliment!

Allerdings muss ich mich als ziemlich dämlich outen. :dozey:

Zitat:
Wie ist das? Bei jemandem, der den Text zum ersten mal liest? Wann weiß man, daß es um eine Art Beichte geht?

Ähhh, ich hatte hier ein Brett vor'm Kopf. Ich hatte gedacht, dass sich hier jemand über die Kirche auslassen will, sie also kritisieren will. Und obwohl er mit vielen Gepflogenheiten nicht einverstanden ist, möchte er es sich nicht mit der Kirche zu verscherzen und deshalb nicht seine wahren Daten angeben. Nach dem Motto: Sicher ist sicher...
Und das Programm reagiert - weil so programmiert - völlig unpassend, da es nicht auf die Kritik eingeht, sondern wieder nur das "Vater unser" runterleiert. Für jemanden, der gerade zwischen Kirchentreue und -austritt schwankt keine wirkliche Hilfe. Oder vielleicht doch eine Entscheidungshilfe, aber sicher nicht pro Kirche.

Als ich aber die Kommentare unter der Geschichte gelesen hatte, machte es mit Deiner Intention alles Sinn. Wie gesagt: Ich hatte wohl einfach ein Brett vor'm Kopf. Normalerweise hätte ich deshalb auch gar nicht reagiert, aber da Du ja wissen wolltest, ob man das beim ersten Lesen versteht... Na ja, ich anscheinend nicht. :shy:

Aber: So wie ich die Geschichte verstanden hatte, machte sie für mich auch Sinn und ich fand sie gut. :)

Liebe Grüße
Kerstin

 

hi Kerstin!

lieben Dank für das feedback. Ich werd mir gleich mal irgendein nichtsahnendes Opfer suchen und die Geschichte vorlesen. Mal sehen, wann es durchsickert.
Wohl am besten meine Nachbarin. Die studiert katholische Theologie. Wenn die es versteht ( obwohl sie es ja nun etwas anders kennt ), trau ich mich damit auf die Bühne ...

noch jemand mit Einwänden? An Auswahl mangelt es mir mit meinen Texten ja nicht... aber ich dachte, Humor war gefragt? Und DA hab ich ja nun echt wenige KGs...

Lieben Dank!

Frauke

 

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