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Nachtlicht

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09.11.2006
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Nachtlicht

Nachtlicht​
Irina hockte teetrinkend, die Beine untergeschlagen, auf der Holzbank unter dem blühenden Pfirsichbaum.
In dem kleinen Kanonenofen glimmte ein Buchenscheit, wärmte die Porzellankanne und die beiden Siamkatzen, die sich faul auf den Decken unter dem Teetischchen räkelten.
Gusseiserne Pfosten trugen das Gewächshaus, wie die Stängel die Schafgarbenblüte

Sie betrachtete ihr Bild im Spiegel.
In der Abenddämmerung strahlte ihr bleicher Körper im matten Licht der Gaslüster. Die kleine graue Kappe mit einer frischen, betörend duftenden, Escapade´, schmiegte sich um den hellen Zopf. Weiße, glatte Haare ergossen sich über ihre Schulter und flossen in ihr gepudertes Dekolleté.
Die feinen violetten Linien ihres frischen Nabeltattoo´s schlängelten sich weich in ihre Haut. Nicht mal einen Tag hatte der Sonnenlotus gebraucht um sich mit ihr zu verbinden.

Sandrine hatte sich für die Nacht angemeldet.
Der letzte Schritt um den Sonnenlotus zu aktivieren.
Den Saphir ihrer Großmutter in den Nabel implantieren und mit einer hübschen Mondsteinkappe, aus den Höhlen von Shangrila, abdecken.
Ihr Bauch glühte. Die letzten Fasern des violetten Sonnenlotus verbanden sich mit ihrer erregten Aura. Nun würde bald nichts mehr auf die filigranen Zeichen deuten.

Irina erhob sich, fuhr sich durch die Haare, rückte das knappe Korsett zurecht und schlug unsichtbare Falten aus dem gebleichten Rock.
Barfuß schlenderte sie zu der Feuerung des großen Dampfkessels, an der Wand zwischen Wohn und Gewächshaus. Sie legte Holz nach, kontrollierte die Regler und stellte die komplizierte Mechanik auf einen leichten Sommerregen ein.

Auf dem Weg in die Werkstatt spürte sie die alten Holzdielen unter ihren Füßen. Die Flügeltüren zur Galerie standen weit auf. In der Auslage staksten ihre Messingspinnen elegant um Taschenuhren, filigrane Brillen, edle Halsreifen und ziselierte Respiratoren.
Vom Nachmittag lagen noch die Schnürstiefel und die seidenen Strümpfe auf der van Liester Vitrine.
Edelkristallbrillen mit verschiedenfarbigen Spektrallinsen. Leicht wie eine Feder und präzise wie ein Schweizer Uhrwerk. Ein eleganter aber teurer Schutz für junge Damen, die sich Abseits der mütterlichen Tanztees oder der gouvernanten Salons in den nächtlichen Tanzsälen vergnügten.

Auf der anderen Seite der Straße hielt eine Mietdroschke.
Sandrine stieg aus und überredete den Fahrer ihre Tasche in die Galerie zu tragen.
Ihre dunkelrote Korsage, aus feinster Brüsseler Spitze, wurde nur von hauchdünner Spinnenseide gehalten. Im Gegensatz zu Irina war Sandrine eher von dunklem Teint. Eine Erinnerung an italienischen Vorfahren, die sich ebenso wenig verbergen ließ, wie ihr überbordendes Temperament oder ihre überaus weibliche Erscheinung.

Sandrine erlaubte dem Kutscher einen raschen Blick in ihr Dekolleté, bevor er sich mit hochrotem Kopf entfernen durfte.
Irina schloss die Galerietüre und zog die schweren Samtvorhänge zu.
Sie spürte Sandrines Aura, die schimmernd auf ihren Nabel zu schwebte.
„ Sieh mal einer an, für so …“, Sie grinste anzüglich, öffnete ihre Tasche, legte das kleine Kistchen mit dem Saphir, chirurgische Instrumente und Salbe neben die Schnürstiefel.
„ … aufnahmefähig hätte ich dich gar nicht gehalten. Hast du nicht gesagt das du ein braves Mädchen bist?“ Sie lächelte Irina an.
„ Aber ja, meine Liebe“, sie stand so nah bei Sandrine, das sie sich fast berührten.
„ und brave Mädchen begrüßen ihre Gäste.“ Irina küsste Sandrines volle Lippen.

„So, meine Liebe. Heute bin ich hier um deinen Nabel mit diesem wunderschönen Saphir zu öffnen. Also, husch husch.“
Irina sah sie kurz schmollend an. Tanzte in die Werkstatt und zog den leeren Arbeitstisch hinter sich her in die Galerie.
„Machen wir´s auf dem Tisch. Ich leg mich auf den Rücken.“

Sandrine breitete ein sauberes Tuch aus, holte die Instrumente von der Vitrine und ohne ein weiteres Wort stach sie mit einer kleinen Spritze Irina in den Bauch.
„ Das wird jetzt ein wenig weh tun aber du schläfst gleich ein.“
Sandrine griff sich, aus der Tasche, ihre Spektralbrille und eines der Messer vom Tisch. Gute eine Stunde später war die Arbeit getan. Der Saphir lag geborgen in ihrem Nabel.

Irinas Aura und Selbstheilungskräfte hatten die Arbeit fast abgeschlossen. Jetzt kam der kompliziertere Teil.
Irina wachte auf, ihre Lieder flatterten.
„ Wie fühlst du dich?“ Sandrine hielt Sie auf dem Tisch fest.
„Lass die Augen bitte noch zu.“
Neben sich hatte sie den Rosenholzkasten stehen. Phiolen hingen in kleinen Korkbechern. Sandrine holte Papierstreifen aus einer Lade. Mit Hilfe einer Glaspipette, tropfte sie einen winzigen Hauch einer öligen Flüssigkeit auf das Papier.
„ Kannst du dich noch erinnern dass ich dir vom Prager Farbtopf erzählt habe?“ Irina nickte.
„ Und weißt du noch, was ich dir alles darüber erzählt habe?“
„Du meinst überwältigend, außerordentlich und all die Sachen?“
„Ja das auch, aber vor allem, das du keine Zeit haben wirst dich an diese Erfahrung zu gewöhnen.“ Sie wedelte mit dem Papierstreifen vor Irinas Nase.

Irina explodierte in Farben. Eine Kathedrale tiefsten Orange breitete sich in ihrem Körper aus. Gelbe Schleier wehten in rote Wolken hinein. Wenn sie sich anspannte oder unwillkürlich bewegte, weil gerade eine Wand strahlend dunklen Violett über sie hinweg flog, rollten Wellen grüner Lichtstreifen auf ihrer Haut und vereinigten sich mit lichten braunen Schlieren. Schwärzeste Dunkelheit wechselte mit weißester Helligkeit. Azurblaue Räume fielen den Indigostrahlen zum Opfer und implodierten in der Gleichzeitigkeit kathedralen Oranges.

Sie schlug die Augen auf.
Sandrine stand vor dem Tisch und hatte ihr eine der van Liester Brillen angelegt. Die violetten Spektrallinsen waren über die Augengläser geschoben. Trotzdem glühte die Galerie in hellen Koronen.
„Komm, ich helf dir auf.“

Irina griff nach der Brille.
„ Nein, warte noch einen Moment, du musst dich erst daran gewöhnen. Mach die Augen noch mal zu.“ Sandrine schob die Spektrallinsen nach oben und fächerte ihr mit der Hand Luft zu.
„Wieder nur riechen, und wenn du meinst das du soweit bist, dann machst du sie vorsichtig wieder auf.“
„ Unglaublich. Deine Finger riechen nach Jasmin.“
Blasse Gelbe Schlieren wehten vor ihren inneren Augen.
Sie zupfte sich die Rose von der Kappe und hielt sie sich vor die Nase.
Öliges Orangerot tropfte, von unten nach oben durch das Gelb und sammelte sich in ihrem inneren Himmel. Weiße Blasen platzten und verteilten sich ölig wirbelnd in alle Richtungen.

„Ich mach die Augen nie wieder auf.“
„ Ja Liebes, ich weiß. Das ging uns allen so. Deshalb gibt es ja die Mondsteine.“
Sandrine strich sanft über Irinas Nabel. Mit einer leichten Handbewegung stülpte sie den Mondstein über den warmen Saphir. Glutrote Wellen schaukelten in die Spitzen des Sonnenlotus. In einem letzten Schimmern verblassten die Lotuslinien zu dem bleichen Weiß ihrer Haut. Das flimmernde Licht der Auren verebbte und hinterließ die dunklen Farben der Dinge.

Mittlerweile war die Dämmerung der Nacht gewichen. Die Armleuchter in der Galerie verbreiteten ihr gelbes Licht.
„Sieh her! Ein kleiner Kniff genügt und du hältst den Mondstein wieder in der Hand.“
Irina probierte es aus. Sofort war alles umgeben von den wogenden Lichtfäden.
„ Und genau so, setzt du den Stein wieder ein.“
Wieder folgte sie Sandrines Anweisung und das warme Licht der Wandlampen beherrschte erneut den Raum.

Irina ließ sich ein paar Schritte führen. Sie hatte Durst und es wurde Zeit für den Spiegel.
„ Lass doch alles liegen und komm mit. Ich hab noch Tee auf dem Ofen.“
„ Ich weiß ja dass du nicht ohne mich anfängst.“ Winkte Sandrine ab.
„ Ich komm gleich nach. Nur noch die Kästen verstauen und die Messer reinigen. Na geh schon.“

Die Pfützen, die der Regen hinterlassen hatte, waren fast ausgetrocknet. Von den Blättern und Blüten des Aprikosenbaums perlten die letzten Tropfen durch ihre Haare auf ihre Schultern. Die Luft war feucht und ihre Teetasse voller Wasser.
Sie griff sich eine der Decken unter dem Teetisch und legte die Holzbank damit aus. Den Spiegel rieb sie schnell mit einem Ledertuch trocken.

Hinten verriegelte Sandrine lautstark die Türe.
„ Ich staune jedesmal aufs Neue, wenn ich sehe wie groß dieses Paradies ist. Wie habt ihr es nur geschafft damit nicht zu viel Aufmerksamkeit zu erregen.“ Sie stellte die Tasche unter die Holzbank und setzte sich neben Irina.
„ Ah, da ist ja auch der Spiegel. Wirklich ein schönes Stück. Und so groß.“
„ Ein Erbstück. Von Großmutter.“ Sie reichte Sandrine eine frische Tasse voll Tee. „Bitte sehr, frischer Darjeeling, noch heiß, ganz wie du ihn magst.“
„Und trotzdem kühl genug das wir gleich loskönnen.“

„Ich zuerst.“
Irina klippte die Kappe auf, löste den Zopf und schüttelte ihre weißen Haare. Sie stand vor dem Spiegel, strich sich über den Nabel und verbarg den gelösten Mondstein in einer Rocktasche.
Die ersten Blättchen des Sonnenlotus wehten in zartem Violett um ihren Nabel. Die nächsten, größeren, Blätter öffneten sich und wuchsen über ihren Körper. Irina sah wie die Lotussonne in ihrem Spiegelbild erblühte und die goldenen Fäden auf sie zu wehten.
Ihr Körper verlor zunehmend an Kontur. Die schmalen Füße, ihre langen Beine, der runde Schwung ihrer Hüften verloren Substanz an vielfarbiges Licht das zielstrebig in den Spiegel floss.
In einem ruhigen Tanz wehte ihr Bewusstsein hinaus, über die letzte Grenze, vorbei an den farbigen Wellen ihrer Aura in den fließenden Spiegel.
Einen tiefen Atemzug später war aus der Spiegelfläche ein Raum und dem dahinter eine farbige See aus der ihr Sandrine entgegenflog. Gemeinsam drehten sie aufwärts ihre Runden um die gusseisernen Stängel der Schafgarbenlüte, hinaus in den Himmel, gezogen in das Licht der Sterne.

 

Hallo alle zusammen,
nachdem ich jetzt lange nur gelesen und mir beim besten Willen,
keine besseren Kommentare als die bereits vorhandenen eingefallen sind, probiere ichs jetzt mal selber.
Schöne Grüße und viel Vergnügen
Kiyoshi

 

Hey ho Kiyoshi,

mir war das zu schräg. Zwei Püppchen, ein fraulich mit großen Brüsten, die andere unschuldig mit weißen Haaren und barfuß, und beide haben irgendwie Sex. Und anschließend verwandeln sie sich und fliegen in den Himmel.

Mir sagt das eigentlich garnichts. Die Figuren sind viel zu stereotyp und der Plot zu gerade. Es passiert einfach alles so, es gibt keinen Widerstand.

Sprachlich müsste man das ausmisten, vor allem die vielen Adjektive.

Solche Dinge da:

Irina hockte teetrinkend, die Beine untergeschlagen, auf der Holzbank unter dem blühenden Pfirsichbaum.

Die kleine graue Kappe mit einer frischen, betörend duftenden, Escapade´, schmiegte sich um den hellen Zopf. Weiße, glatte Haare ergossen sich über ihre Schulter und flossen in ihr gepudertes Dekolleté.

Viele davon kann man weglassen bzw. durch Verben besser ausdrücken.

"Sie hockte mit untergeschlagenen Beinen auf der Holzbank und trank Tee."

"Die Kappe duftete ..."

Dann ergießen sich Haare und fließen, das ist redundant. Das "glatt" kann dann ebenfalls weg, weil man bei fließenden Haaren automatisch an glatte denkt.

Und so weiter.

Bis bald und viel Spaß hier!

yours

 

Hallo,

ich hatte den Eindruck, einen Text zu lesen, der für eine ganz bestimmte Zielgruppe geschrieben ist: Leute, die auch Mangas lesen oder irgendwie sehr asiophil sind. Das ist eine bestimmte Ästhetik da, Korsett und bleich, und bisschen lesbisch und zart und rosa alle (Tierteile fehlen noch, und Hörner und weiß der Geier) ... ich bin da kein Experte für.
Du bringst mir diese Welt mit dem Text auch nicht näher, sondern es wird sehr lange diese Ästhetik beschrieben;: Wie sieht diese Frau aus, was hat die an, wie ist der Raum gestaltet, in dem was passieren wird, wie sieht die zweite Frau aus, was hat sie für Tattoos, wie begrüßen sich die beiden.
Nein, damit kann ich nichts anfangen. Der Text ist, so habe ich den Eindruck, für Leute geschrieben, die dieses Szenario schon kennen, weil's in irgendeinem Manga mal vorkam, vielleicht in einer anderen Variation.

Es wäre interessant jetzt, wenn du sagst: Oka, ich steh auf diese besondere Ästhetik. Und die möchte ich dem Leser, der sie noch nicht kennt, nun in einer Kurzgeschichte näher bringen. Das wäre eine schöne Aufgabe - auch ganz schön schwer.
Dann müsstest du aber wesentlich konventioneller erzählen, und den Leser da abholen, wo er steht (und er steht an der Bushaltestelle und wartet auf einen Konflikt oder einen Plot).

Sprachlich könnte man zu dem Text auch viel sagen ... aber bringt das was? Soll ich jetzt 4 Seiten schreiben über einzelne Verben und Bilder? Ich denke viel wichtiger ist es hier, dass du dir klar machst: Ich schreibe für Leute, die noch nie einen Manga gelesen haben und die mit der japanischen Ästhetik nicht vertraut sind. Wie kann ich die erreichen?
Oder du sagst: Ich schreibe nur für Leute, die diesen Faible, diesen Fetisch, teilen. Dann bist du hier aber im Forum wahrscheinlich bisschen falsch. Klar, wird's auch hier Leute geben, die diese Ästhetik mögen, aber auch denen wird das dann zu wenig sein, weil sie eine Kurzegschichte wollen.

Schönen Gruß
Quinn

 

Hallo zusammen,
wie so viele andere, auch vom mir besten Dank für Zeit und Kritik.
zu schwülstig,zu gradlinig und fürs falsche Publikum.
Hmm ...
Da hab ich ja noch viel zu lernen.
Zumal ich noch nie einen Manga gelesen habe und Sex hatten die zwei auch nicht, auch nicht irgendwie. Aber jetzt weiss ich ja was ich beim nächsten mal besser machen kann.
Bis auf eines. Was ist so tragisch an einem gradlinigem Verlauf? in dieser kurzen Form.
Danke nochmals
Kiyoshi

 

Zumal ich noch nie einen Manga gelesen habe und Sex hatten die zwei auch nicht, auch nicht irgendwie.

Die kleine graue Kappe mit einer frischen, betörend duftenden, Escapade´, schmiegte sich um den hellen Zopf. Weiße, glatte Haare ergossen sich über ihre Schulter und flossen in ihr gepudertes Dekolleté.
Die feinen violetten Linien ihres frischen Nabeltattoo´s schlängelten sich weich in ihre Haut. Nicht mal einen Tag hatte der Sonnenlotus gebraucht um sich mit ihr zu verbinden.

Ihr Bauch glühte. Die letzten Fasern des violetten Sonnenlotus verbanden sich mit ihrer erregten Aura.

Irina erhob sich, fuhr sich durch die Haare, rückte das knappe Korsett zurecht und schlug unsichtbare Falten aus dem gebleichten Rock.

Ihre dunkelrote Korsage, aus feinster Brüsseler Spitze, wurde nur von hauchdünner Spinnenseide gehalten. Im Gegensatz zu Irina war Sandrine eher von dunklem Teint. Eine Erinnerung an italienischen Vorfahren, die sich ebenso wenig verbergen ließ, wie ihr überbordendes Temperament oder ihre überaus weibliche Erscheinung.


Sandrine erlaubte dem Kutscher einen raschen Blick in ihr Dekolleté, bevor er sich mit hochrotem Kopf entfernen durfte.

„Machen wir´s auf dem Tisch. Ich leg mich auf den Rücken.“

Irina explodierte in Farben. Eine Kathedrale tiefsten Orange breitete sich in ihrem Körper aus. Gelbe Schleier wehten in rote Wolken hinein.

Die Pfützen, die der Regen hinterlassen hatte, waren fast ausgetrocknet.

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Ich will damit sagen: "irgendwie" hatten die da durchaus Sex. Wenn dir das beim Schreiben nicht aufgefallen ist, würde mich das schon sehr wundern. ;)

 

Hey nochmal,

damit meine ich, dass keine Spannung aufkommt. Spannung bedeutet nicht immer, dass ein Mord geschieht, sondern auch, dass in mir das Interesse geweckt wird, was als Nächstes passieren wird.

Das erreicht man zum Beispiel damit, dass man der Handlung einen Widerstand entgegensetzt. Der Gute will etwas erreichen und der Böse will es verhindern - wenn man Leute dafür verwenden möchte.

Der Widerstand kann was Großes sein wie ein Naturereignis oder ein Sturm zum Beispiel. Oder etwas, das nur den Protagonisten betrifft, wie eine Verletzung oder eine innere Stimmung, gegen die er ankämpfen muss. Vielleicht hat er Angst?

Das MUSS ein Text nicht haben. Aber wenn alles so dahinflutscht, liest es sich fad, ich hänge nicht am Text und im schlimmsten Fall interessiert er mich ganz einfach nicht.

Bis bald,
yours

 

Hallo, also ich hatte etwas Mühe, mich in den Text hineinzufinden und habe eine ganze Weile gar nicht kapiert, worum es eigentlich geht. irgendetwas hat deine Geschichte aber auf jeden Fall und ich könnte nicht behaupten, dass sie mir nicht gefallen hätte. Sie ist originell und nicht so alltäglich, abgedroschen. Dein Schreibstil ist sehr individuell und zeugt von einer ganz eigenen Phantasie. Ein "Widerstand" hat mir auch nicht unbedingt gefehlt, da die künstlerische Gestaltung für sich spricht - und ausreicht. Viel Spaß noch

 

Oh, jetzt weiß ich, wie ein lesbischer Eso-Orgasmus-Porno aussieht! :) Ist doch alles da: sinnliche Eindrücke, zwei scharfe Frauen, zwei Höhepunkte ... :D

mit Japan hat das überhaupt nix zu tun, Quinn

 

Ey, ich bin mit Jackie Chan Filmen aufgewachsen und hab Shogun mit Richard Chamberlain gesehen!
Belehre mich nicht über meine Kultur!

 

Hallo Quinn,
Fürst Toranaga hin, Inspector Lee her. Wo bitte schön, außer in Irinas blassem Teint, ist die Story "asiatisch".
Mal abgesehen vom Sonnenlotus. Einem dem Yoga entnommenen Bild und eigentlich dem Kopf zugehörig.
Die Idee der Aura, des Lichtkörpers und des Heiligenscheins ist international.
Gruß Kiyoshi

 

Hey ho Kiyoshi,

auf mich hats auch so gewirkt. Das mit den Linsen und die ganze Umgebung klingt nach Steampunk und die Fähigkeiten der Mädchen nach Magic-Girl-Mangas. Wobei das einer sagt, der sich weder mit dem Einen, noch mit dem Anderen extrem tief auseinandergesetzt hat.

Mondsteine, Lotus, weiße Haare, Unschuldsmädchenklischees.

Aber der Eindruck war auch bei mir da. Und dein Name tut ein Übriges.

yours

 

Der Eindruck, den man im ersten (Ab)Satz vom Setting eines Textes erhält, zieht sich dann durch den Text beim Leser.

Irina hockte teetrinkend, die Beine untergeschlagen, auf der Holzbank unter dem blühenden Pfirsichbaum.
Teezeremonie, Lotussitz, Pfirsichbaum - da wird meine Wahrnehmung auf Japan geeicht.
Wenn da stünde: Irina holte den Maßkrug aus dem Eisfach, machte ihn bis zum Strich mit frisch gezapftem Weißbier voll und draußen blühte der Enzian, würde ich denken, die Geschichte spielt in Bayern. Ob das nun da steht oder nicht.

Also die ganze Geschichte mit Kutscher und Korsett und weißen Haaren und den Farben und so, das ist doch wirklich genau diese Ästhetik. Mich wundert, dass es so zufällig sein soll. Ich kann doch auch keine Männer in staubige Stiefel stecken, ihnen Revolver geben und alles voll mit Sand machen, und dann sagen, ich hätte von diesem "Western"-Ding noch nie etwas gehört.

 

Hallo Kiyoshi!

Nein, zuerst noch an Quinn und Yours: Es ist doch vollkommen wuascht, ob der Text japanisch anmutet oder nicht. Was ich dem Text vorwerfe, ist, dass er vollkommen geistlos ist. Klingt vielleicht blöd, aber ich bin der Meinung, dass ein literarischer Text Körper, Seele UND Geist ansprechen sollte. Schreiben ist auch immer Reflexion. Hier werden aber nur schöne, sinnfällige Bilder geliefert, es gibt keine historische oder geographische Verortung, mit Problemen, die Menschen so im Allgemeinen haben, hat der Text absolut nichts zu tun, es gibt keinen Anschluss an die Realität.

Es ist eine schön schillernde Blase, in der nur Luft ist, und wenn die da tausendmal scheinbar in höhere geistige Sphären entschweben. Man könnte durchaus auch sagen, dass es ein Ästhetik-Porno ist.

Gruß
Andrea

 

Hallo mal wieder,
1.Der Name Kiyoshi steht für "Ruhe" und hat so garnichts mit Manga zu tun.
2. Ich liebe Kritik (Nicht Zynisch gemeint)
3. An Andrea H."Eine schöne schillernde Blase in der nur Luft ist" Danke.
Ihr ermöglicht es mir zu lernen.
Danke!!
Kiyoshi

 

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