Guten Abend!
Eines vorneweg : Ohne Musik beim schreiben würde ich eingehen!
Allerdings muss man hier in verschiedene Bereiche unterteilen. Im "stillen" zu arbeiten, ist durchaus auch als Luxus zu bezeichnen. Man ist konzentrierter und kann sich mehr in die Story hineinversetzen, dafür kommen allerdings auch die Emotionen kürzer. Die ganze Leidenschaft der Musik fließt nunmal in die Texte mit ein (ist zumindest bei mir so) und manchmal verfalle ich während des Tippens sogar in eine regelrechte Extase (ging mir zum Beispiel bei "Kunstvoller Weise offenbart sich der Tod" so, bei dem ich den Donauwalzer gehört habe - welcher dann auch direkt in den Text namentlich mit eingeflossen ist).
Für mich kommen eigentlich nur zwei Arten der Musikuntermalung in Frage, entweder ganz ruhige, gefühlvoll dramatische Songs, oder treibende, schnelle Beats und für gewöhnlich höre ich in Trommelfell vernichtender Lautstärke über Kopfhörer.
Bestimmte Sachen funktionieren allerdings meiner Meinung nach nicht, nämlich eben die Lieder, bei denen man von den Texten abgelenkt wird (HipHop beispielsweise).
Ich habe vor kurzem einen Bericht über eben dieses Thema gesehen (ging dabei um das Lernen vor Prüfungen), bei der die Musik in zwei Lager gespalten wurde. Eines, das sich sehr gut zum konzentrieren handelt und halt eines, dass die Konzentration ablenkt.
Nach einer bestimmten Stilrichtung gehe ich allerdings nicht. Vornehmlich beschränke ich mich entweder auf sehr dramatische Klassik (wie eben den Donauwalzer) und sehr düstere Sachen (von Garbage Milk, Creep von Radiohead, sehr geil kommt auch die Bittersweet Symphony von The Verve, um nur ein paar Beispiele zu nennen).
Raggea ist auch okay, oder neuere Sachen von Johnny Cash (Hung my Head, Personal Jesus und Hurt...natürlich!)
Richtig gut kommen auch gewisse Computerspiel-Soundtracks (von Final Fantasy beispielsweise - ladet euch mal Sephiroths Theme von FF 7 runter, müsste über Kazaa zu bekommen sein).
Genial sind auch Club Mixes von einigen Technoliedern (auch wer Techno verabscheut, wäre teilweise mit Sicherheit positiv überrascht, wie sehr einen ein zehn Minuten langer Track, der langsam anfängt und dann immer intensiver wird, in den Bann schlagen kann. Ist ein ähnlicher Gefühl wie bei "Bolero").
Was Filmsoundtracks angeht, so ist "Blade Runner" natürlich das Maß aller Dinge
Sehr hörenswert ist auch "Where is my mind" von Pixies, aus Fight Club (wer den Film gesehen hat - kommt ganz am Ende, an der Stelle an der die Wolkenkratzer einstürzen und wer den Film nicht gesehen hat, möge gleich zur Videothek gehen und ihn sich ausleihen!)
Und so sehr die meisten hier wohl auch deutschen HipHop verabscheuen - besorgt euch "Ein Tag so schön wie heute" von Dike, oder das gesamte Album "Esperanto" von Freundeskreis. Zu dieser Art von HipHop kann man als Ausnahme auch sehr gut schreiben. Ziemlich poetische Lyrics und sehr schöne Melodien (nichts von wegen fick die Bitch, etc. *g*)
Ein absolutes Muss ist in diesem Zusammenhang auch "1 : 0 für Babylon" von den Absoluten Beginnern. Ist allerdings schon SEHR alt und vielleicht etwas schwer zu finden; aber es ist die Mühe wert, wobei es sich bei dem Track schon fast nicht mehr um HipHop handelt. Geht sehr lange und fängt langsam und leise an, wird dann immer dramatischer und lauter und die Melodie ist richtig geil. Wer hier keine Gänsehaut bekommt, ist net mehr zu retten
Naja, genug der Beispiele!
Ich finde diesen Thread jedenfalls richtig genial, jetzt weiss ich endlich, dass ich nicht der Einzige bin der beim schreiben Musik hört.
Blackwood hat einige interessante Beispiele genannt, die ich mir jetzt wohl noch saugen werde (weiss ja, dass du auch son Faible fürs Düstere hast *g*)
Also,
brilliante Grüße
Cerberus