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Mein Stellplatz Nummer 13

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29.10.2016
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Mein Stellplatz Nummer 13

„Doch jeder tötet, was er liebt, (..)“ – Die Ballade vom Zuchthaus zu Reading, 7. Strophe, Oscar Wilde

Bodyman haben sie mich bereits auf dem Gymnasium genannt, so ein Unsinn! Als Bodyman wird der Assistent eines amerikanischen Politikers bezeichnet, mit Bodyman kann aber auch ein Spezialist für Autokarosserien gemeint sein. In meinem speziellen Fall ist natürlich der athletische Körper für den Spitznamen verantwortlich. Immer nur ein Bodyman zu sein, das ist nicht lustig. Als ob nicht auch jemand wie ich tiefer Gefühle und kluger Gedanken fähig wäre! Meine Ergebnisse im Abitur waren gut, ich lese viel, finde Gefallen an Kunstgeschichte und habe mich folglich auch immatrikulieren lassen, aber alle sehen und begehren nur den Körper. Dabei sind meine Interessen überaus weit gefächert, ich bin vielseitig und aufgeschlossen. An manchen Tagen jedoch komme ich mir vor wie ein Toyboy bei einer billigen Seitensprung-Agentur. Da denke ich zum Beispiel an Jeanette, aber ich bediene hier keine schmutzigen Männerfantasien! Abgesehen davon wären diese in einem Leben wie dem meinen knallharte Realität. Meine Geschichte ist eine ganz andere und für das Kopfkino völlig ungeeignet. Wie einem Gemälde von Dante Gabriel Rossetti entsprungen erscheint diese sechsundzwanzigjährige präraffaelitische Schönheit in dem Fitness-Studio als La Ghirlandata oder Lady Lilith. Ich gebe ihr eine kostenlose Einführung in das smarte Zirkeltraining an den vollelektronischen Kraftgeräten und beim ausführlichen Demonstrieren der einzelnen Übungen spüre ich, wie sie mich und meinen Körper genüsslich in Augenschein nimmt. Sie hat eben den besonderen Blick für Qualität – wie einst Oscar Wilde. Das Beste ist für sie gerade gut genug und ich kann Jeanette keinen Wunsch abschlagen, denn unsere Liebe bedeutet für mich viel mehr als vielleicht für sie. Ich bin kein Libertin und das hier ist kein verantwortungsloser Hedonismus! Auch wenn ich weiß, dass es ganz und gar realitätsfern wirkt und selbst wenn es kitschig klingen mag: Mein größter Wunsch würde in Erfüllung gehen, wenn sie und ich als die einzigen und für immer glücklichen Bewohner einer verzauberten Insel zusammen sein könnten. Nein, der Bodyman ist jetzt nicht wahnsinnig geworden, nur verrückt vor Liebe.

„Gerrit“, fragt sie mich heute atemlos, „darf ich mein Auto auf deinem sicheren Stellplatz in der Tiefgarage parken, während ich fort bin? Nur für ein paar Tage, bitte!“ Ihre grünen Augen hypnotisieren mich, der flehende Klang ihrer leicht heiseren Stimme verträgt keinen Einwand: „Ich muss unbedingt weit weg. Mein Mann darf nichts davon wissen. Du fährst mich doch zum Flughafen?“ Unser Treffen findet in meiner kleinen Hochhauswohnung statt und wie jedes Mal elektrisiert mich bereits der reine Anblick ihrer schlanken, engelsgleichen Gestalt. Ich stehe jetzt direkt hinter Jeanette und sie hat sich gebückt. An das Twerking in den Vereinigten Staaten von Amerika denke ich mit Blick auf ihren beweglichen Po, der für den Geschmack vieler Amerikaner zu klein wäre. Für mich ist er genau richtig und er reckt sich mir erwartungsvoll entgegen. Unter ihrer zarten, weißen Haut scheint es zu vibrieren, wenn ich sie berühre und mit dem wohlgeformten Rücken und ihren gewellten, nach Rosen duftenden roten Haaren vor Augen zärtlich von hinten in sie eindringe. Ich bin nämlich nicht der brutale Stecher, der die Bitches nagelt. Das entspräche nicht meinem Frauenbild. Beide Hände auf die marmorne Fensterbank gestützt, schaut Jeanette, während wir genüsslich unserer Liebe frönen, in die Landschaft hinaus, wo in der milchigen Ferne die Berge des Taunusgebirges aufragen: Caspar David Friedrich – Der Wanderer über dem Nebelmeer! Dort in der Nähe des Großen Feldbergs, der höchsten Erhebung im Taunus, die jetzt im aufsteigenden Novembernebel beinahe schon verschwimmt, ließ ihr wohlhabender Ehemann erst vor einem Jahr eine neue Villa bauen für die kleine Familie, von der er träumt. „Einen Jungen und ein Mädchen wünscht er sich.“ Sie ist mit ihren Gedanken im Moment wohl nicht ganz bei der Sache. „Ich will gar keine Kinder haben.“ Spricht da jetzt die böse Lady Lilith? „Ich muss weg.“ Nein, es ist meine liebe Ghirlandata. „Du hilfst mir doch?“, fragt mich Jeanette, während unser Geschlechtsverkehr immer noch andauert und, nachdem ich ejakuliert habe, antworte ich lapidar: „Stellplatz geht klar!“

Der Fahrstuhl bringt uns jetzt nach unten zu ihrem nagelneuen, mattschwarzen Porsche Cayman S. Ich öffne für sie das große Tor zur Tiefgarage und sie fährt hinein. Auf dem tristen Grau an der Stirnseite meines mit dem Apartment gemieteten Stellplatzes prangt ein grünes Plastikschild mit der Nummer 13. Grün ist die Hoffnung, sagt man. Das stimmt mich nachdenklich, mit meiner unstillbaren Sehnsucht bin ich ein heimlicher Neoromantiker. Unterhalb des Schildes hat irgendein Dummkopf sich mit dem Kreideschriftzug Lucky Thirteen auf dem Beton verewigt. Als ich mit ihrem leichten Gepäck in der Hand vor ihr aus der Tiefgarage trete, trifft mich die feuchte Kühle dieses Spätherbsttages und der Duft nach verrottendem Laub und Gras. Auf eine traurige Art genau das Gegenteil von Walther von der Vogelweide und seiner Minnelyrik: „Gebrochen bluomen unde gras, / vor dem walde in einem tal.“ Ich weiß noch ziemlich viel aus dem Deutschkurs auf erhöhtem Anforderungsniveau, aber ich kann mir nicht vorstellen, wie mir das hier und heute weiterhelfen soll.

Ganz mit dem Fahren beschäftigt sitze ich nun am Steuer meines zuverlässigen alten Autos, das die Tiefgarage kaum kennt. Für Jeanette und mich geht es schweigend in Richtung Frankfurt Airport mit Pharrell Williams im Ohr: Get Lucky und im nächsten Lied, das von einer weiblichen Stimme interpretiert wird, heißt es dann: Today Is Your Lucky Day, wohl so eine Art Thementag bei dem Sender heute. Die nebelnasse, sechsspurige Autobahn ist stark frequentiert, trotzdem nähern wir uns rasch dem futuristisch anmutenden riesigen Flughafenkomplex mit seiner endlos geschäftigen Betriebsamkeit. Vor dem belebten Abflugterminal drückt Jeanette mir noch etwas in die Hand: „Nur für den Notfall! Hiermit kannst du den Cayman öffnen, aber nicht einfach so damit herumfahren, versprich mir das bitte!“ Ich antworte leise: „Du kannst dich wie immer auf mich verlassen, weißt du doch.“

Wieder zurückgekehrt in mein einsames Apartment kommt mir die gesamte Angelegenheit zunehmend seltsam vor. Ich frage mich, was wäre, wenn ihr jetzt etwas zustieße und sie nicht zurückkäme? Ich liebe sie doch. Wir gehören zusammen wie Ying und Yang. Warum hat sie nie den Vorschlag gemacht, und das meine ich nicht im Sinne von Eskapismus, dass wir beide gemeinsam fliehen sollten? Ich bin bereit für ein neues Leben mit Jeanette, tief im Herzen bin ich bereit dafür. Für sie würde ich mich neu erfinden. Wenn sie jetzt für immer verschwunden oder sogar tot wäre? Schlimm wäre das für sie und auch für mich! Into this world we're thrown, das ist aus einem berühmten Lied der Doors, Jim Morrison hat das gesungen. Genau in diesem Moment erlebe ich den Nihilismus (oder ist es der Existenzialismus?), sozusagen ein Ungefragt-in-die-Welt-geworfen-worden-sein (war das jetzt Heidegger?). Ich gebe gerne zu, dass ich gerade in Philosophie noch sehr große Defizite habe. Mit dem teuren Porsche ohne Papiere stehe ich da wie ein gemeiner Autodieb! Jeanette kann es sich doch leisten, die Parkgebühren am Flughafen aufzubringen! Ich muss die Situation mental in den Griff kriegen. Bankdrücken hilft in so einem Fall eigentlich immer. Ich bette mich auf die stabile Hantelbank, welche ständig in meinem Wohnzimmer aufgebaut ist. Das Gewicht der Langhantel in beiden Händen, in den Armen und dem Brustkorb zu spüren beruhigt mich ein wenig. Die Übung hilft mir dabei, meine Atmung zu kontrollieren. Mens sana in corpore sano, das haben viele bis heute nicht verstanden. Fitness und Gesundheit, das ist so viel mehr als reiner Körperkult! Obwohl, bei meinem Anblick hätten die Bildhauer im alten Griechenland sofort zu Hammer und Meißel gegriffen und den Marmor behauen. Das hätten sie im Falle des bereits leicht adipösen Herrn Wehrheim mit seinen Herzrhythmusstörungen sicherlich nicht getan. Betablocker sei Dank ist bei dem schon fast tote Hose, sagt Jeanette jedenfalls. I'm the bodyman, not like you. I'm the bodyman, not like you. Diesen selbst ausgedachten Unsinn murmele ich beim Training im Geiste vor mich hin. Drei intensive Sätze mit der Langhantel und jeweils zwanzig Wiederholungen, aber die schlimmen Gedanken wollen nicht weichen! Ich kann Jeanette ja nicht fragen, kann sie nicht erreichen. Ihr Smartphone hat sie bestimmt abgeschaltet, wo immer in der Welt sie sich aufhalten mag. WhatsApp, Facebook, Twitter und Skype, das alles lehnt sie ab. Datenschutz ist ihr wichtig. Aber wenigstens eine kosmische Verbindung zwischen uns muss es doch geben! Wenn ich jetzt ganz fest an Jeanette denke, dann wird sie es bestimmt spüren. Weshalb muss es denn ausgerechnet mein Stellplatz Nummer 13 sein? Ein beunruhigendes Szenario: Am Flughafen wäre der Porsche schnell und leicht zu finden, dort würde man zuerst suchen. Ihr Ehemann und auch die Polizei wüssten dann, dass sie mit dem Flugzeug das Land verlassen habe. Jetzt nehme ich eine andere Trainingsposition ein und greife nach dem kalten Eisen der Kurzhanteln, versuche es mit Bizepscurls, ebenfalls drei Sätze mit je zwanzig Wiederholungen, keine Besserung! Ich nehme ja immer L-Carnitin vor dem Training. Dem Wehrheim mit seinen Cardio-Problemen würde ich eher zu L-Arginin raten, aber auf mich hört ja niemand. Dabei kennt sich der Bodyman wirklich aus mit den Aminosäuren. Vielleicht will Jeanette mit meiner Hilfe ihre Spuren verwischen? Soll ich in etwas hineingezogen werden? Soll ein Verdacht auf mich gelenkt werden? Das möchte ich nicht glauben, mein präraffaelitischer Engel ist doch keine Lady Lilith! Hat Jeanette tatsächlich etwas Schreckliches zu verantworten oder sogar selber getan? Bin ich womöglich jetzt schon in ein Verbrechen verwickelt, von dem ich überhaupt nichts weiß? Ich spüre ein beklemmendes Gefühl in mir aufsteigen, Schweiß bricht aus und das liegt nicht am Krafttraining.

Während ich mir einen großen Eiweißshake mit Schokoladengeschmack mixe, lenkt mich eine nüchterne Nachrichtensendung auf dem Flachbildschirm glücklicherweise wieder von den irrwitzigen Grübeleien ab, doch die Worte des Nachrichtensprechers machen mich stutzig: „Die Polizei bittet nun um die Mithilfe der Bevölkerung. In der Nähe des Großen Feldbergs wurde in einer Taunusvilla die Leiche des Immobilienmaklers Joachim Wehrheim gefunden. Zu den Einzelheiten und den näheren Umständen möchte sich der Polizeisprecher aus ermittlungstaktischen Gründen zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht äußern. Die zuständigen Behörden bitten die Bevölkerung um Mithilfe bei der Suche nach dem mattschwarzen Porsche der Ehefrau des Maklers, Jeanette Wehrheim, die zur Zeit unauffindbar ist.“ Ein Foto mit ihrem makellosen Engelsgesicht wird eingeblendet, danach sieht man den tief auf dem Boden kauernden und geduldig lauernden dunklen Cayman. Wehrheim ist tot und wir sind frei, das ist mein erster Gedanke, den ich Jeanette telepathisch mitzuteilen versuche. Ich kriege aber keinen Kontakt zu ihr, spüre rein gar nichts, so sehr ich mich auch anstrenge. Ein Kaiman ist doch eine Art Krokodil? Ich höre beinahe meinen ehemaligen Deutschlehrer sagen, der Porsche auf dem Stellplatz Nummer 13 sei metaphorisch und symbolisiere das bedrohlich Böse. Wer ist hier eigentlich bedroht? Mich packt ein Gefühl exorbitanter Übelkeit. Bestimmt haben die lieben Mitbewohner hier im Haus den mattschwarzen Boliden bereits ausgespäht und die Polizei alarmiert, deren speziell eingerichtete Rufnummer im Fernsehen noch einmal gezeigt wird. Keine Ahnung, wie oft dieser Aufruf bereits herausgegangen ist!

Schon klingelt es an meiner Apartmenttür. „Scheiße“, sage ich kaum hörbar zu mir selbst. Unter normalen Umständen käme so etwas genauso wenig wie das F-Wort jemals über meine Lippen. Ich spüre, wie meine pulsierenden Herzkammern kurz aus dem Rhythmus geraten, als ich den drei adretten Polizeibeamten öffne. Sie bitten mich freundlich, sie nach unten in die düstere Tiefgarage zu begleiten. Dort nehmen sie den Porsche erst einmal gründlich unter die Lupe und lassen mich schmoren. Das ausgerechnet zwei Tage vor meinem dreiundzwanzigsten Geburtstag! Today Is Your Lucky Day, das murmele ich im Geiste verzweifelt vor mich hin, immer wieder, immer wieder, bald werde ich verrückt, gleich drehe ich durch! Ich rufe mir mit aller Kraft meine Trainingsroutinen in Erinnerung, atme bewusst, fokussiere mich. Mind over matter, das sagt der Mentaltrainer aus dem Studio immer. Als die Befragung in der Tiefgarage schließlich beginnt, bin ich erstaunt darüber, wie gut mein Organismus mit dem in der Wartezeit aufgestauten Noradrenalin und Adrenalin zurechtkommt. Atmung und Puls habe ich wieder vollständig unter Kontrolle und antworte souverän und unaufgeregt auf die Fragen.
„Wie kommt der Porsche von Frau Jeanette Wehrheim auf Ihren Tiefgaragenplatz?“
„Sie hat mich heute früh gebeten, den Wagen für die kurze Dauer einer Flugreise auf meinem Stellplatz parken zu dürfen und ich habe sie dann zum Flughafen gefahren.“
„Wohin sollte die Reise denn gehen?“
Ich erkläre ihnen, dass Jeanette ganz einfach weit weg wollte und ihr Ehemann nichts davon wissen durfte. Wohin sie dann letzten Endes geflogen sei, wisse ich nicht.
„Ich habe Frau Jeanette Wehrheim lediglich vor dem Abflugterminal abgesetzt. Das ist die Wahrheit.“

Von Polizeiarbeit habe ich keine Ahnung und von dem, was da in der Wehrheimvilla und vielleicht auch bei der Gerichtsmedizin abgelaufen ist. Aber noch während der Befragung erhält einer der drei netten Beamten eine Nachricht auf seinem Diensthandy. Es hat sich inzwischen herausgestellt, dass der reiche Immobilienmakler Joachim Wehrheim im Alter von achtundvierzig Jahren an einem plötzlichen Herzversagen ohne Fremdeinwirkung gestorben ist. Ist es zu stark, bist du zu schwach, hätte Darwin gesagt, so etwas weiß ich noch aus dem Biologieunterricht. Das kommt davon, wenn ein eitler und arroganter Schnösel sich eine junge Frau sucht und auf seine alten Tage noch einmal Vater werden will! Es war also, entgegen des ersten Eindrucks, den die Polizei gewonnen hatte, ein natürlicher Tod, offensichtlich aufgrund Wehrheims immenser Aufregung über eine den Ermittlungsbehörden vorliegende handschriftliche Notiz: Ich bin jetzt weg und es hat keinen Sinn, nach mir zu suchen. „Lucky thirteen!“, bricht es aus mir heraus, woraufhin die drei mich befremdet anblicken.

Eine Woche später in den Nachrichten: "Frau Jeanette Wehrheim ist bis zum heutigen Tage unauffindbar geblieben, obwohl sie inzwischen vom Tode ihres Gatten erfahren haben dürfte und dessen Alleinerbin ist."

 

Hallo Bjoern,

also ich sehe da einen fitnessgestählten Typen vor mir, der mächtig stolz auf seinen Körper ist, eigentlich sogar wie berauscht von seinem Körper, der aber mit einer fast rührenden Besessenheit zu beweisen versucht, dass er auch etwas im Kopf hat und tiefer Gefühle fähig ist. Überhaupt habe ich als Leserin die ganze Zeit das Gefühl, dass es ihm wahnsinnig wichtig ist, gut rüberzukommen. So, als spräche er mich direkt an und wolle permanent die Bestätigung von mir dass er ganz toll ist. Das hat trotz des dick aufgetragenen Selbstbewußtseins was Verzweifeltes, zumal er dabei immer mal ins Schlingern gerät.

Genau in diesem Moment erlebe ich den Nihilismus (oder ist es der Existenzialismus?), sozusagen ein Ungefragt-in-die-Welt-geworfen-worden-sein (war das jetzt Heidegger?). Ich gebe gerne zu, dass ich gerade in Philosophie noch sehr große Defizite habe.

Dabei hat er eine Menge halbgares Wissen angehäuft, welches ihm in allen möglichen Situationen in den Sinn kommt, was zu amüsanten Verknüpfungen führt. (Ehrlich gesagt habe ich mich an diesem Punkt etwas wiedergefunden ;))

Ich bin nämlich nicht der brutale Stecher, der die Bitches nagelt. Das entspräche nicht meinem Frauenbild. Beide Hände auf die marmorne Fensterbank gestützt, schaut Jeanette, während wir genüsslich unserer Liebe frönen, in die Landschaft hinaus, wo in der milchigen Ferne die Berge des Taunusgebirges aufragen: Caspar David Friedrich - Der Wanderer über dem Nebelmeer!

Das fand ich originell.

„Du hilfst mir doch?“, fragt mich Jeanette, während unser Geschlechtsverkehr immer noch andauert und, das können nur sehr potente Männer, kurz vor der Ejakulation antworte ich stoßweise: „Stell“ - „platz“ - „geht“ - „klar!“

Sehr komisch!

Ich weiß noch ziemlich viel aus dem Deutschkurs auf erhöhtem Anforderungsniveau, aber ich kann mir nicht vorstellen, wie mir das hier und heute weiterhelfen soll.

Seine wachsende Hilflosigkeit ist schon irgendwie süss.

Zugleich ist dein Held ziemlich naiv, eben eigentlich auch nicht so wirklich helle und aktiv nur auf der stabilen Hantelbank.

So gibt es einige Stellen, die mich echt amüsiert haben. Problematisch finde ich jedoch auch die etwas dürftige Geschichte. Ich weiß nicht genau, ob es daran liegt, das sich der Gag "Muskelprotz versucht hochintellektuell rüberzukommen" irgendwann etwas totreitet.

Als ob nicht auch jemand wie ich tiefer Gefühle und kluger Gedanken fähig wäre!

Er nennt sein Hauptdilemma selbst (was ich auch nicht so günstig finde, ein klitzekleines bisschen Arbeit möchte man als Leserin ja auch noch leisten) und wiederholt es dann in vielen Variationen.

Also, ich hatte durchaus Spaß mit deiner Geschichte, länger hätte sie in dem Stil aber auf keinen Fall sein dürfen.

Liebe Grüße von Chutney

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Bjoern Klaras

Die Kurzgeschichte „Mein Stellplatz Nummer 13“ wird jetzt nicht mehr weiter verändert,

Mich stört nur, dass so häufig unterstellt wird, etwas sei aus Versehen so geschrieben worden, aus Unvermögen oder weil der Autor es vielleicht nicht besser weiß. Glaube mir bitte, alles an dieser Kurzgeschichte ist so gewollt, auch die Geschwätzigkeit (dafür habe ich extra Shopping Queen geguckt).

„Die Sexszene ist unfreiwillig komisch.“ Diese Szene habe ich selbstverständlich absichtlich so gestaltet, die komische Wirkung ist beabsichtigt.

Ich werde mich von jetzt an nicht mehr zu bloßen Geschmacksurteilen äußern oder gar zu rein emotionalen Statements, wie: Ich mag den Protagonisten nicht, ich hasse ihn! Auch das Gegenteil ließe ich unkommentiert einfach so stehen: Ich liebe diesen Ich-Erzähler!

Mensch, das ist doch alles eine riesen Zeitverschwendung hier. Fast zwanzig Kommentare unter einer solchen Geschichte und dann kommt so was. Mach dir doch mal ein paar Gedanken, was du eigentlich hier willst. Du kannst dich konstruktiv mit fremden Texten auseinandersetzen, habe ich gesehen. Mach es doch auch mit den eigenen.

Gruss
Peeperkorn

 

Bjoern Klaras schrieb:
Die Kurzgeschichte „Mein Stellplatz Nummer 13“ wird jetzt nicht mehr weiter verändert, ... Hilfen zu Rechtschreibung, Grammatik, Zeichensetzung und einzelnen Formulierungen sind selbstverständlich willkommen!

Erfüllen wir dem Autor seinen Wunsch und keiner muss sich mehr ärgern, weder Bjoern noch die Kommentatoren.

 

„Die Sexszene ist unfreiwillig komisch.“ Diese Szene habe ich selbstverständlich absichtlich so gestaltet, die komische Wirkung ist beabsichtigt. Als Stichwort habe ich schließlich Humor gewählt. Wenn der Humor in diesem Text nicht massenkompatibel ist, dann sei es so!
Wenn mir später noch mehr zu deinem Statement einfällt, melde ich mich wieder.
Humor ist witzig, die Passage ist aber absurd. Der Ich - Erzähler erzählt aus seiner Sicht und er sieht nicht, dass sie die Augen offen hält. Er tut so als ob er allwissend ist und das macht ihn nicht zum Narzissten, sondern zum Dummkopf. Willst du, dass über den Dummkopf gelacht wird?

Narzissten sind Auf dem ersten Blick charmant. Sie bekleiden meist eine Spitzenposition. Sie sind erst auf dem zweiten Blick als Narzisten erkennbar. Ich nenne sie auch Energieräuber. Deine Figur ist das alles nicht.
Und tatsächlich könnte man meinen, dass der Autor narzisstisch ist, weil er die Kritik an der Geschichte mit an den Haaren herangezogenen Argumenten zurückweist. Der Autor raubt hier auch die Energie der anderen.

 

Hallo Bjoern Klaras
Die Geschichte ist gar nicht schlecht und hat einiges Potential. Insofern ist es bedauerlich, um nicht zu sagen unklug, um nicht zu sagen – trollig, dass du nicht mehr daran arbeiten willst und dies eine Endversion nennst.

Die größte Schwäche liegt in der Komposition. Du gibst dem Protagonisten und der Geschichte keinen Raum und überschüttest sie mit Geschwätz. Du müsstest länger in den Szenen drin bleiben, mehr zeigen, anstatt zu erzählen, dann würde sich der Kerl besser erklären, greifbarer werden. Sympathisch muss er ja gar nicht sein, das braucht es nicht unbedingt. Nimm zum Beispiel die Szene, in der er sie vögelt. Warum zeugst du nicht, was zuvor war. Oder an der Uni, warum gehst du da so schnell wieder raus? Für die verwendeten Stilmittel gilt das Gegenteil Du machst gute Vergleiche, das gefällt mir richtig. Nur, warum wiederholst du sie? Du nimmst ihnen dadurch die Wirkung.

Paar Stellen, die verdeutlichen, was ich sagen will:

und habe mich folglich auch immatrikulieren lassen, aber alle sehen und begehren nur den Körper.
OMG :sealed:

[Sie hat eben einen besonderen Blick für Qualität /QUOTE]soso, worin besteht seine Qualität?

wo in der milchigen Ferne die Berge des Taunusgebirges aufragen: Caspar David Friedrich - Der Wanderer über dem Nebelmeer! Dort in der Nähe des Großen Feldbergs, der höchsten Erhebung im Taunus, die jetzt im aufsteigenden Novembernebel beinahe schon verschwimmt,
das ist jetzt echt romantisch, kennst du die Gegend?

während unser Geschlechtsverkehr immer noch andauert und, das können nur sehr potente Männer, kurz vor der Ejakulation antworte ich stoßweise: „Stell“ - „platz“ - „geht“ - „klar!“
das ist sehr dümmlich und hier müsstest du anders beschreiben

Fitness und Gesundheit, das ist so viel mehr als reiner Körperkult! Obwohl, bei meinem Anblick hätten die Bildhauer im alten Griechenland sofort zu Hammer und Meißel gegriffen und den Marmor behauen.
:sealed: mach mal Foto, Alter :D

mein präraffaelitischer Engel ist doch keine Lady Lilith!
intellektuell, aber eigentlich ganz gut

Und he: wär klug, wenn du deine Kommentatoren besser würdigst, sonst verlierst du sie und keiner hat mehr Lust, sich mit deinen Texten zu beschäftigen. Aber nur mal so gesagt. Schönheit kommt ja meist von innen, das vergisst auch dein Prot und der Prot deiner Blogeinträge und der, der deine Kommentare und Antworten verfasst.

Beste Grüße
Isegrims

 

Liebe Wortkrieger: Fliege, Isegrims, Goldene Dame, Chutney, Peeperkorn, ich hoffe, dass ich jetzt niemanden vergessen habe. Vielen Dank für eure Statements und die große Mühe, die ihr euch gegeben habt. Bei mir ist die Luft raus, was diesen Text angeht. Mir fällt nichts Neues mehr dazu ein, auch zu euren Kritiken und Verbesserungsvorschlägen leider nicht. Deshalb entschuldigt (hoffentlich) bitte, wenn ich nicht mehr im Einzelnen darauf eingehen kann.
Mit der zweiten Fassung habe ich einen aus meiner Sicht endgültigen Challenge-Beitrag abgeliefert, der gerne auch auf dem letzten Platz landen oder wegen mangelnder Eignung gelöscht (bitte nicht, dass will ich nicht wirklich) werden darf. Ich habe mich oben schon einmal mit Eddie the Eagle verglichen, der unbedingt Skispringen wollte. Ich will unbedingt Schreiben.
Gruß,
Bjoern

 

Hola, betrifft Feldberg

Bevor die Klappe klappt, außerdem noch beinahe off-topic:
Ist der Taunus ein Teil vom Schwarzwald?
Wenn ja, dann danke für die Erhellung - wieder was gelernt:D!

Oder doch nicht?

José

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Bjoern

Danke für das klärende Statement. Ja, das kann ich nachvollziehen und respektieren. Es gibt ja keinen Überarbeitungszwang. (Abgesehen davon hast ja am Text gearbeitet.) Mir ging es eigentlich nur um die Weise, wie du begründet hast, dass du nichts mehr daran ändern möchtest, um den Tonfall. Neustart.

Lieber Gruss
Peeperkorn

 

Hola, hallo allerseits!

josefelipe,
der Taunus liegt vor den Toren der Stadt Frankfurt am Main. Der Blick aus einem Hochhausfenster ist auf den Großen Feldberg gerichtet. Bis zum Flughafen ist es über die Autobahn dann auch nicht weit. Das hat also perfekt zu meiner Kurzgeschichte gepasst. Noch Fragen? Her damit!

Peeperkorn,
danke, endlich fühle ich mich ein bisschen verstanden. Wie man in den Wald hineinruft ...: Die Statements erlebe ich als Angriffswelle, auch wenn ich weiß, dass dem nicht so ist. Außerdem bin ich kein Schreibanfänger. Vielleicht erklärt das den Tonfall (hoffentlich).

Liebe Grüße und einen schönen Tag,
Bjoern

 

Hola Bjoern Klaras,

... wo in der milchigen Ferne die Berge des Taunusgebirges aufragen: Caspar David Friedrich - Der Wanderer über dem Nebelmeer! Dort in der Nähe des Großen Feldbergs, der höchsten Erhebung im Taunus, ...
Noch Fragen? Her damit!

Meine flappsige Bemerkung zielte darauf ab, dass der Feldberg im Schwarzwald liegt.
Du wiederum siehst ihn von Frankfurt aus. Was ist da los?

Na - eine ganze Menge! Feldberg im Schwarzwald, Großer und Kleiner Feldberg unweit von FaM., tatsächlich im Taunus - I like Google:herz:.
Jetzt nehme ich das :D weg von:

... danke für die Erhellung - wieder was gelernt:D!
Also:
danke für die Erhellung - wieder was gelernt!

Zu Deiner aktuellen KG ist, glaube ich, fast alles gesagt. Ich hatte Dir die 'Zutaten-Liste' geschickt, die mir aufgebläht und chaotisch vorkam, aber das hatte wohl nichts bewirkt.
Jetzt bin ich wie Peeperkorn der Meinung:
Neustart!
Zwanzig Kommentare machen einen ja nicht dümmer;)!

Ich wünsche eine pralle Woche -

José

 
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Meine flappsige Bemerkung zielte darauf ab, dass der Feldberg im Schwarzwald liegt.
Du wiederum siehst ihn von Frankfurt aus. Was ist da los?
Vielleicht weil es zwei Feldberge gibt, josefelipe ?
Hat Bjoern eigentlich erklärt, ungläubiger Jose. Googlest du:
schau mal
Ich guck auch jeden Tag auf den drauf, wenn es nicht grad neblig ist. :)

Ach Mensch, hast du ja doch schon. Jetzt lass ichs trotzdem stehen. Lass uns lieber einen :kaffee: trinken

 

Hola Novak,

könnte es sein, dass Du auf den falschen Feldberg schaust:D?

José

 
Zuletzt bearbeitet:

Hola josefelipe (gilt auch für ernst offshore),
gleich platzt mir der Kragen. Könnt ihr lesen? "Der Große Feldberg ist mit einer Höhe von 881,5 m über NN der höchste Berg des Taunus und einer der markantesten Mittelgebirgsgipfel Deutschands."
Novak und ich sollten euch einmal zu einer Bergwanderung auf den Großen Feldberg mitnehmen, damit ihr Demut lernt!
Meine Geschichte wird übrigens nicht mehr überarbeitet, pralle Woche schon bei mir, aber nicht mit diesem Text. Nach dem Statement von josefelipe habe ich gerne noch den Nihilismus und das Kosmische hinzugefügt. Wenn man mir sagt, ich solle etwas so oder so machen, dann mache ich meist das Gegenteil davon. Immer zweimal doppelt soviel mehr als wie du!
Gruß,
Bjoern

 

Hallo Björn!

Ich muss gestehen, dass mich deine Geschichte recht zwiegespalten zurückgelassen hat. Nach meinem Dafürhalten enthält sie Aspekte und Punkte, die mir ge- und missfallen. Und da diese Punkte keinen Ausschlag in die eine oder andere Richtung bei mir entwickeln, bleibt es sozusagen beim Gleichstand - und dieser mündet dann allerdings damit auch leider in die Gleichgültigkeit!

Mal im einzelnen:

Gefallen hat mir dein dein grundsätzliches Sprachtalent - du bringst (vermutlich höchst gewollt!) eine ganze Menge blumige, exotische, extravagante Formulierungen aufs Tableau. Das liest sich zumindest mal außergewöhnlich.

Und genau dies hat mich auch am Meisten gestört - deine blumigen, exotischen, extravaganten Formulierungen.

Alles klar - Eisenmann ist ein bisschen schizo ... Thema durch!:lol:

Ich musste mich durch den ersten Absatz wirklich ziemlich hindurchquälen und habe eine ganze Menge Andeutungen, Formulierungen und Referenzen auf dieses und jenes einfach nicht verstanden bzw. mich gefragt, was das jetzt soll? "La girlandata", "Lady Lilith", was für ein "Toyboy" und wer zur Hölle ist Janette - ehrlich, wenn mich die Geschichte nicht packt, habe ich keine große Lust, mir allzu viel Mühe beim Nachgrübeln zu machen.
Und genau dieser für meine Begriffe extrem umständliche Sprachduktus zieht sich durch deine ganze Geschichte, ohna das dies besser wird.
Ich finde, deine "Gabe" ist zugleich dein "Fluch" - mit solchen Textungetümen stehst du dir (jedenfalls in meinen Augen) nur selbst im Weg. Mein Rat - benutz dein Sprachtalent bzw. deinen Stil als feines Werkzeug, und nicht einfach nur um des Effektes Willen.

Dann dein Prot - auch dort schaffst du es, mir den kerl sympathisch und unsympathisch zu machen. Einerseits ein gebildeter Schöngeist, sensibler Romantiker und künstlerischer Akademiker - und im selben Atemzug ein arroganter, in sich selbst verliebter, krankhaft-narzistischer Muki-Buden-Schnösel, der noch nicht mal zum Fremdgehen so richtig taugt - sonst hätte seine "Perle" ihm wohl nicht nur die Obhut über ihren Nobelhobel anvertraut, sondern kurzerhand eher ihn mitgenommen.

Auch hier wieder das Ge- und Missfallen-Pingpong.

Und dann zu guter Letzt die Handlung und (kryptische) Auflösung: also hat sie ihren Mann jetzt, oder doch nicht? Also wurde ihr Mann jetzt, oder doch nicht? Also wird sie von der Polizei jetzt, oder doch nicht? Und findet ihr Mukibuden-Adonis sie jetzt, oder doch nicht?
Offen, unverständlich, wenig befriedigen.

Björn - du hast einen Total-Veriss meinerseits dadurch abwenden können, dass du in technischem Sinne auf hohem Niveau hier etwas geschrieben hast, das mich handlungsmäßig jedoch nicht allzu sehr befriedigt hat.
Das finde ich schade - ich hätte mir angesichts des vorhandenen Potentials mehr versprochen. Aber die Geschichte muss und soll ja nicht mir gefallen, sondern dir, denn du hast sie so geschrieben, wie du sie erzählen wolltest. Und das ist schließlich das entscheidende Kriterium.

Viele Grüße vom EISENMANN

 
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Hallo Eisenmann,
ja, ich wollte das einmal genau so machen. Vielleicht habe ich das als Therapie gebraucht. als schreibtechnisches Kabinettstückchen mit einem Nichts an Inhalt gedacht, aber auch mit Sinn: Einfach mal "Lilith" googeln: Judaistik, Feminismus, Satanismus und so weiter! Ich weiß ehrlich gesagt selber nicht, ob Jeanette jetzt Lilith oder Ghirlandata sein soll. Stilbrüche und peinlich-dümmliche Formulierungen sind hier ebenfalls gewollt, weil ich die Leser zur Auseinandersetzung mit dem Protagonisten anregen möchte, denn es ist dessen Sprache, nicht die meine, nicht diejenige des Autors, glaub`mir das einfach! Auflösen wollte ich ehrlich gesagt auch nicht, dass ich die Leserschaft damit ärgere, ist klar. Der Text macht manche Leserin und manchen Leser ganz schön aggressiv, weil man das aber nicht gerne zugibt, sagt man dann: Der Text ist mir egal! Ich vermute, dass der Text auch dich aggressiv macht und um deine Aggression zu verheimlichen, sprichst du dann von Gleichgültigkeit. Sag mir bitte, wenn ich mich irren sollte. Ich glaube, diese Kurzgeschichte kann was und den sprachlich-stilistischen Aufwand (verdammt viel Arbeit übrigens, auch wenn es wieder keiner glaubt) habe ich bestimmt nicht getrieben, um einen (letzten Endes billigen) Effekt zu erzielen. Ich hatte auch Testleser im wirklichen Leben und deren Reaktionen fielen anders aus als die mancher Wortkrieger. Mein Trainer im Fitness-Studio fand die Geschichte einfach nur lustig und unterhaltsam und hat sie gerne in einem Rutsch durchgelesen. Er konnte sehr gut nachvollziehen, dass viele Menschen einen Bodybuilder automatisch für dumm halten und dass der Text dieses Stereotyp aufgreift. Eine meiner Testleserinnen war eine Auslandsdeutsche, die auf Mallorca lebt und nach der Lektüre der Kurzgeschichte spontan anfing, mich mit Klatsch und Tratsch aus dem Lotterleben der deutschen Kolonie auf Malle zu versorgen, gedacht als Stoff für weitere solche Geschichten.
Ich freue mich, dass wir uns schon ein wenig kennen, Gruß,
Bjoern

 

Hi Björn!

Ich freue mich, dass wir uns schon ein wenig kennen, Gruß,
Bjoern
Mit der Betonung auf "wenig", denn sonst wüsstest du, dass ich bei meinen Kommentaren

Ich vermute, dass der Text auch dich aggressiv macht und um deine Aggression zu verheimlichen, sprichst du dann von Gleichgültigkeit.

so einiges mache, aber sicher kein Blatt vor den Mund nehmen oder etwas "verheimlichen", am allerwenigsten meine "Aggressionen". Wenn mir ein Text nicht gefällt, mache ich dies in der Regel ziemlich deutlich.

Insofern

Sag mir bitte, wenn ich mich irren sollte.

... Yo, tust du.

Der Text macht manche Leserin und manchen Leser ganz schön aggressiv, weil man das aber nicht gerne zugibt, sagt man dann: Der Text ist mir egal!

Das mag ohne Weiteres so sein und es wird gewiss Leserinnen und Leser geben, die ganz schön aggressiv werden, wenn sie deine Geschichte lesen. Mir tut es allerdings leid, dich in diesem Punkt zu enttäuschen - um "ganz schön aggressiv" zu werden ist mir deine Geschichte -sorry- schlicht und ergreifend zu banal.

Auch auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen: Aufgrund der von mir genannten Gründe lässt mich dein Text unter'm Strich relativ kalt. Und wenn ich denn unter Zwang eine Tendenz in die eine oder andere Richtung nennen müsste, hast du recht - dann neigt deine Geschichte eher dazu, mich zu verstimmen, als zu erfreuen. Wegen der umständlichen Formulierungen (von wem die jetzt auch immer stammen mögen), der Figurenzeichnung und dem unbefriedigenden Ende (egal, ob es so gewollt war).
Ich kann jedoch nicht sagen, dass mich selbst dies jetzt allzu sehr aufregen würde.

Hoffentlich erreichst du mit deiner Geschichte beim Gros der Leser die emotionale Wirkung und erhoffte Aufregung, die du mit der Wahl deiner Erzählweise angestrebt hast.
Bei mir hats jetzt zwar nicht gezündet, aber das muss es ja auch nicht, denn ich bin nur einer von vielen Wortkriegern hier und man kann es schließlich nie allen restlos recht machen.

In diesem Sinne viele Grüße vom EISENMANN

 
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Hallo Eisenmann,
in Ordnung! Entschuldige, dass ich noch einmal nachgefragt habe. Ich selber sage im Alltag schon manchmal: "Ist mir doch egal!", wenn ich mich eigentlich über etwas schwer geärgert habe. Schreiben würde ich so etwas hier aber auch nicht, da wäre ich genauso offen und deutlich wie du.
Bis demnächst,
Bjoern


Hallo Chutney,
am Sonntag und auch am Montag war ich noch nicht in der Lage zu erkennen, dass du die Kurzgeschichte wohl weitgehend so verstanden hast, wie ich sie gemeint habe. Das freut mich sehr!
Danke auch für das Lob zu einzelnen Textstellen, die du als "komisch" und "originell" bezeichnest. Danke auch dafür, dass du die Hilflosigkeit und
Verzweiflung des Protagonisten gespürt hast, der sonst von der Leserschaft meist nur als Unsympath gesehen wird
Als Autor verstehe ich nur zum Teil, was manche der anderen Leser und Leserinnen eigentlich für Probleme mit dem Text haben. Mein eigener Fitnesstrainer im Studio meinte, die Geschichte sei lustig und unterhaltsam. Er ist selber sicher auch mit Stereotypen konfrontiert, wie sie meinem Prot zu schaffen machen.
Danke für dein Leseverständnis und die aufbauenden Worte!
Gruß,
Bjoern


Hallo Isegrims,
mit etwas Abstand kann ich jetzt auch wieder einige kleine Änderungen am Text vornehmen.

"während unser Geschlechtsverkehr immer noch andauert und, das können nur sehr potente Männer, kurz vor der Ejakulation antworte ich stoßweise: „Stell“ - „platz“ - „geht“ - „klar!“"
das ist sehr dümmlich und hier müsstest du anders beschreiben

Das ändere ich jetzt einmal zuerst. Guckst du oben! Dabei war ich so stolz auf den Einfall :(

"wo in der milchigen Ferne die Berge des Taunusgebirges aufragen: Caspar David Friedrich - Der Wanderer über dem Nebelmeer! Dort in der Nähe des Großen Feldbergs, der höchsten Erhebung im Taunus, die jetzt im aufsteigenden Novembernebel beinahe schon verschwimmt,"
das ist jetzt echt romantisch, kennst du die Gegend?

Ja, die Gegend kenne ich und auch den Blick aus genau diesem Fenster und auch den Blick zu zweit während der im Text beschriebenen Aktivität. Ich weiß deshalb, dass die Goldene Dame unrecht hat, wenn sie glaubt, der "Hintermann" würde nicht mitkriegen, wenn seine Partnerin aus dem Fenster schaut. Diejenige, welche ich meine, ist auch keine, die die Augen beim Poppen schließen würde. Ich schreibe grundsätzlich nur über Dinge, die ich genau kenne.

Herzliche Grüße und vielen Dank,
Bjoern


Hallo Peeperkorn,
wenn ich mich unter Druck gesetzt fühle, dann kann ich eigentlich nur noch um mich schlagen. Mit zwei oder drei Tagen Abstand habe ich die Statements nun erst langsam begriffen und natürlich werde ich bis zur Abstimmung noch etwas am Text ändern. Wie du oben siehst, habe ich bereits damit angefangen.
Gruß,
Bjoern

 

Hallo Bjoern,
ist zwar auch nicht so einfach, wenn sich Kommentatoren untereinander widersprechen aber dazu:

Zitat Zitat von Isegrims Beitrag anzeigen
"während unser Geschlechtsverkehr immer noch andauert und, das können nur sehr potente Männer, kurz vor der Ejakulation antworte ich stoßweise: „Stell“ - „platz“ - „geht“ - „klar!“"
das ist sehr dümmlich und hier müsstest du anders beschreiben

Das ändere ich jetzt einmal zuerst. Guckst du oben! Dabei war ich so stolz auf den Einfall


Och, das fand ich persönlich vorher viel lustiger, als jetzt nach der Änderung. Vielleicht ist mein Humor da etwas prollig, aber da habe ich echt laut gelacht. Er soll doch ruhig ein bisschen dümmlich, eitel rüberkommen, wenn ich das richtig verstehe. Und das ist ja nun der perfekte Moment, wo das Hirn nicht so richtig funktioniert, deshalb fragt sie ihn ja da.

Liebe Grüße von Chutney

 
Zuletzt bearbeitet:

Danke Chutney, hallo Isegrims, hallo Peeperkorn, hallo Fliege,
jetzt wird vielleicht deutlich, warum ich nichts mehr ändern wollte. Bereits die erste Änderung stößt (nicht nur, aber auch) auf Widerspruch. Ich sehe jedoch ein, dass die vorherige Fassung nur einen Minderheitengeschmack befriedigt hat. Ich möchte aber schon viele Leser und Leserinnen haben und jetzt sieht der Text auch optisch ansprechender aus, man ist ja Ästhet.
Gruß,
Bjoern

 

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