Zu 1.) Ja, ich denke eine Geschichte lässt immer einen Rückschluss auf den Autor zu, aber in welchem Umfang?
Auf jedenfall zeigt eine Geschichte, was sich für Informationen im Kopf des Autors im laufe der Zeit angesammelt haben. Was für Anschauungen und Sichten er kennen gelernt hat. (ich meine damit nicht seine eigenen Anschauungen bzw seine eigenen Sichtweisen, sondern die ihm bekannten (wenn er viele kennt, kann das auf eine gewisse Offenheit seiner Umwelt gegenüber hinweisen))
Auf jedenfall gibt ein Text immer Aufschluss auf das "Wissen" des Autors.
Ich würde sagen, umso mehr Geschichten man von einem Autor kennt, umso klarer wird das Bild von ihm. Wenn die Ansichten sich in den Geschichten immer etwas ähneln und die Moral und Ethik gleich bleiben, dann kann man schon auf den Autor schließen, bzw auf das, was ihn so Gedanklich bewegt.
Wenn z.B. irgendjemand immer "Liebesgeschichten" schreibt und die alle sehr Kritisch dem Thema gegenüber sind, gibt das einen guten Hinweis auf die Einstellung des Autors.
Die Frage dabei ist nämlich, würde jemand der glücklich verliebt ist ein Drama schreiben?
Da ich dem Horror-Genre zugewandt bin, fände ich es schon fatal, aus den von mir niedergeschriebenen Gedanken Rückschlüsse auf mich zu ziehen.
Ich kann ja nicht mal einer Fliege mit dem Schlappen ordentlich was geben.
Es gibt aber Rückschlüsse auf deine Phantasie, was wiederum auf dein Unterbewusstsein hinweist und das wiederum auf das Außerbewusste, was du nicht Filtern kannst.
Aber damit das keiner Falsch versteht, ich habe nur gesagt, man kann in begrenztem Umfang, Rückschlüsse auf den Autor ziehen, aber die Texte allein reichen natürlich nicht aus um eine Psychoanalyse durchzuführen.
zu 2.) Ja, ist mir schon passiert und ich habe daraus Konsequenzen gezogen, manchen Freunden gebe ich bestimmte Sachen einfach nicht mehr zum lesen.
zu 3.) Ja, so realistisch wie es meine Weltanschauung zulässt.
Es kann eigentlich grundsätzlich gesagt werden, dass nur ein Mensch, der die Fähigkeit besitzt sich in andere Menschen hinein zu versetzen, ihr denken und fühlen zu verstehen, eine Geschichte aus verschiedenen Perspektiven mit einer gewissen "Tiefe" hervorbringen kann. Bei jedem anderen würde es eher platt und öberflächlich bleiben.