Was ist neu

Kritiken oder Verbesserungsvorschläge?

hm - mir kommt der thread extrem seltsam vor..

das besondere an kg.de ist doch, dass ich ein feedback auf meine geschichten bekomme..und da bin ich fürs lesen und für jedes (!) feedback dankbar..

für ein "hat mir gefallen" bin ich dankbar (also hat meine story unterhalten)

- für rechtschreibkorrekturen knie ich sogar vor dem kritiker, weil ich fehler, die ich nach dem dreißigsten lesen noch nicht gefunden hatte (also vor dem posten) nie finde werde..insofern super, wenn sie mir jemand aufzeigt..

ebenso stilistische korrekturen - entweder finde ich meine formulierung besser (dann wars egal) oder ich habe meine geschichte verbessert - also prima....

wenn es jemandem inhaltlich nicht gefällt..möchte ich wissen, was es war..ebenso wie beim stil - ich kann es annehmen oder nicht..

eigentlich sollten nur die höflichkeit gewahrt werden (also etwas fingerspitzengefühl) und schlechte meinungen mit begründungen versehen werden..

und genauso halte ich es auch mit meinen kritiken..

wenn man höflich bleibt in seiner kritik....sollte der autor auch das selbstbewußtsein haben, zu seiner story zu stehen... oder ansonsten seine geschichte nur wohlmeinenden leuten geben..

das wichtigste: vielleicht bekommt eine story hier im durchschnitt 5 kritiken (die eigenen antworten abgezogen) - wenn man jetzt noch kritiken reglementiert (oder per PM anfragen muss, ob man denn seien zeit investieren darf(!)), würden es noch weniger werden..das ist doch blödsinn..und läuft dem sinn der seite zu wider..

beste lösung: unter seiner geschichte einen eintrag: "bitte kritisieren sie nur ....." oder kritisieren sie folgendes nicht:..."..ich finds bldösinn..aber wir leben ja auf einer freien seite..*smile*

viele grüße, streicher

PS: noch nie haben mich rechtschreibkorrekturen davon abgehalten eine story zu lesen...

 

Hey Henna!

Ich habe nie behauptet, dass es schlecht ist, dem Autor eine Korrekturliste zu schicken, dass ist aber mE keine Kritik.
Ja, das finde ich auch. Ist halt eine Korrektur. :D

Aber ich glaube, ich hatte Dein Eingangsposting falsch verstanden. Ich dachte nämlich, dass es Dir nicht so sehr um die Korrekturen geht, sondern eher um Vorschläge bzgl. Formulierungen, etc.
Jetzt verstehe ich Dein Anliegen tatsächlich besser. Und ich kann auch durchaus nachvollziehen, dass Dich solche "Kritiken" stören, wobei das mE dann auch keine Kritiken sind. Wenn mal eine reine Korrekturliste dabei ist, finde ich das weniger schlimm, aber wenn sich dann tatsächlich alle Antworten rein auf Rechtschreibung, Zeichensetzung beziehen und die Geschichte selbst mehr oder weniger ignoriert wird, ist das in der Tat ärgerlich.

Aber für mich persönlich gehören Anmerkungen zur Rechtschreibung, Satzzeichen, etc. auch zu einer ausführlichen Kritik. Gerade wenn das Gesamtbild durch Fehler gravierend beeinträchtigt wird, erwähne ich das und führe auch Beispiele auf.
Wenn ich das Gefühl habe, dass es sich lediglich um Flüchtigkeitsfehler handelt, die der Autor selbst finden kann, merke ich auch nur an, dass ein Korrektur-Lesen nicht schaden würde. Aber wenn ich denke, dass ein Autor einfach nicht weiß, dass man beispielsweise Adjektive klein schreibt, dann zeig ich ihm ein Beispiel und erklär das. Denn wie soll ihm meine Kritik sonst helfen, wenn ich nur schreibe "Da sind Fehler", er sie aber nicht finden kann, weil er es einfach nicht besser weiß? Aber alle Adjektive pick ich dann nicht raus, das kann er dann schon selbst tun. :D
Solche Anmerkungen editier ich dann aber nicht raus, und werde es zukünftig wohl auch nicht machen - nicht nur weil es mir einfach viel zu stressig ist, die Geschichte auf meine Anmerkungen zu untersuchen, sondern weil ich es einfach nicht schlimm finde, wenn andere lesen können, dass es mal Fehler gab. Fehler sind doch nicht peinlich, ich glaube, es gibt niemanden, der sich mit perfekter Rechtschreibung rühmen kann.

@Die philosophische Ratte (:D)

Allzu spezifische Kommentare zu einer Geschichte zu schreiben (wie Orthografie, Stil, Logik usw.) hieße einen einzelnen (möglicherweise) zu befriedigen, aber dafür zwanzig andere zu langweilen.
Mir persönlich ist es ziemlich egal, ob ich andere Leser mit meiner Antwort langweile. Ich schreibe ja nicht die Antworten, um zu unterhalten, sondern um den Autoren ein ausführliches Feedback zu geben.
Und wenn ich nunmal einen dicken Logikfehler oder etwas ähnliches finde, erwähne ich das. Über solche Sachen, die eine Geschichte auch durchaus schmälern können, dem Unterhaltungwert zuliebe hinwegzuschauen, finde ich nicht besonders sinnvoll.

Aber im Endeffekt kann man es nie allen mit einer Kritik recht machen. Wenn man aber von jemanden weiß, welche Art Kritiken diese Person schätzt, kann man darauf ja eingehen.

 

ad lakitam:

ich mich natürlich, ob jetzt nicht alle, die dies hier lesen und von dir noch keine Kritik auf ihre Geschichten erhalten haben, denken müssen, ihre Geschichte sei so schlecht, dass du lieber gar nichts dazu schreibst.

Ich les ja nicht alle Geschichten, da könnt ich nebenbei ja gar nichts mehr machen. Vielleicht hab ich mich auch falsch ausgedrückt. Die Idee mit dem Rückhalt und der Werkstatt "wie man Rückhalt geben könnte" ist ja an und für sich eine nicht so schlechte Idee.

unter die ich am liebsten die Frage schreiben möchte,"was soll dieser Mist hier?",

Da betrachtet der Schreibende das halt als Tralala, das man kurz in zehn Minütchen hinrotzt. Wozu soll man da was dazu sagen....

Ich werd versuchen, mal schlechte Kritiken loszulassen. Allerdings muß ich mich, um so verfahren zu können, zwingen die Geschichte fertig zu lesen, was ich bei Nichtgefallen eigentlich immer tue. Übrigens schreib ich auch unter Geschichten, die ich echt gut gelungen fand nicht immer eine Kritik.

 

Ich werd versuchen, mal schlechte Kritiken loszulassen. Allerdings muß ich mich, um so verfahren zu können, zwingen die Geschichte fertig zu lesen, was ich bei Nichtgefallen eigentlich immer tue.
Wenn Du in einem solchen Fall die Geschichte nicht fertiggelesen hast, kannst Du auch einfach dem Autor insoweit ein Feedback geben, indem Du ihm einfach sagst, dass Du die Geschichte fertiglesen konntest. Aber mit Begründung warum.
Das hilft dem Autor auch. Das heißt nämlich dann, dass ihm der Einstieg in die Geschichte nicht gelungen ist.

 

Na ja, Henna, nicht nur Kurzgeschichten sind ein Spiegel der momentanen kurzgeschichten.de Gesellschaft, auch und vor allem die Reaktionen bzw. Kritiken darauf.

Vor zwei Jahren waren die Autoren auf dieser Seite froh, wenn überhaupt jemand mal etwas zu ihrer Geschichte sagt.
Da musste Heiko quasi im Alleingang sich die veröffentlichen Geschichten vornehmen.
Als die unvermeidliche Geschichten-inflation mit der Einführung des neuen Systems auftauchte und damit auch den "Ich-schreib-mal-einfach-drauf-los"-Autoren die Gelegenheit zum Publizieren bot, waren die Mods ja beinahe nur damit beschäftigt, Autoren zu ermahnen, auf die Rechtschreibung zu achten, da ansonsten ihre Geschichten unverzüglich gelöscht würden.

Heutzutage wird wieder mehr inhaltliches erwartet, vor allem aber Verbesserungsvorschläge bzw. konkrete Analysen und durchdachte Meinungsäußerungen.

Für ein simples "Hat mir gefallen" bzw. "fand ich nicht so gut" ist plötzlich kein Platz mehr. Deshalb muss man sich schon was einfallen lassen, was man zusätzlich noch zu der Geschichte schreiben kann. Rechtschreibfehler bieten sich da ja quasi an, vor allem, wenn sie einem schnell auffallen.

Der unterschwellige Druck, etwas sinnvolles zu einer Geschichte sagen zu müssen, bietet einerseits den Vorteil, sich näher mit der Geschichte auseinander setzen zu müssen, nimmt andererseits dem Kritiker allerdings die Freiheit, das und nur das zu sagen, was er gerne sage möchte.

Allerdings lernt man durchs häufige Kritisieren sehr schnell, welche Autoren welche Äußerungen als konstruktiv empfinden und welche nicht.

Dir, Henna, da sei dir gewiss, werde ich keine ellenlängen Verbesserungsvorschläge unter deine Geschichte posten. Denn sowas mache ich eh nicht gerne.

 

Ein Kunsttischler zeichnet einen Entwurf für einen kleinen Eckschrank mit Schubladen. Die Skizze wird perfekt. Man erkennt auf den ersten Blick, dass das Möbel ein Schmuckstück werden wird. Der Tischler sucht ganz besonderes Holz aus. Die Maserung der Bretter ist grandios. Es steht dem Gelingen des Werkes nichts entgegen. Leider läßt der Tischler es bei der Ausführung seiner Arbeit an der nötigen Sorgfalt fehlen; vielleicht kann er auch seine Werkzeuge nicht richtig verwenden. Die Türen schließen nicht richtig. Die Schubladen klemmen. Da ein Schrankbein zu kurz ist, wackelt das Schränkchen ständig.
Das Schränkchen ist unbrauchbar. Da hilft es auch nicht, dass der Tischler eine super Idee hatte und die Planung sehr gut war. Niemand wird den Schrank kaufen.

Das Werkzeug, das wir zum Herstellen unserer Geschichten verwenden, ist die Sprache. Also die Worte samt ihrer korrekten Rechtschreibung, der sachgemäße Gebrauch der Grammatik und auch die richtige Zeichensetzung. Eine Geschichte, die vor Rechtschreibfehlern strotzt und deren Kommasetzung sinnentstellend ist, ist nicht lesbar. Sie ist für mein Gefühl nicht zu gebrauchen. Im Gegensatz zum Tischler hat aber der Autor / die Autorin das Glück, dass er / sie die Geschichte nachbessern kann. Die Fehler lassen sich ausmerzen und entfernen. Der arme Tischler aber muß ein neues Schränkchen bauen und das alte im Kamin verfeuern.

Natürlich ist das Auffinden von solchen formalen Fehler eigentlich Aufgabe der Lektoren und nicht der Kritiker. Bücher, die in den Zeitungen von Kritikern besprochen werden, haben in der Regel den Weg über den Schreibtisch des Lektors bereits hinter sich. Hier auf KG.DE jedoch sind wir als Leser beides zugleich, Lektor und Kritiker. Deshalb halte ich es für durchaus legitim, auch die oben erwähnten formalen Fehler anzumerken.

Ich selbst freue mich über die Korrektur von Rechtschreibfehlern, die ich nach mehrmaligem Korrekturlesen immer noch übersehen habe. Ich bin auch dankbar für Hinweise auf „bessere“ Formulierungen, die ich von Fall zu Fall, wenn sie mich überzeugen, auch übernehme.

Da ich mit meinen Geschichten sehr gerne unterhalten möchte, helfen mir auch Bemerkungen, wie „Hab ich gerne gelesen. War spannend!“ Besonders freue ich mich, wenn der Kritiker einzelne Sätze, die er vielleicht für besonders gelungen hält, heraussucht.

Natürlich möchte ich wissen, warum eine Geschichte nicht gefallen hat, warum sie langweilig war. Da hilft es mir allerdings weniger, wenn der Kritiker schreibt: „War öde!“ Da würde ich es dann doch gerne genauer wissen.

Mir selbst fällt es schwer, vernichtende Kritiken zu schreiben. Ich sehe dann immer erst im Profil nach, um nicht einen fünfzehnjährigen Jugendlichen, den ich eigentlich gerne bestärken würde, weiter zu schreiben, vor den Kopf zu stossen.

Die Idee, lange Rechtschreibkorrekturlisten aus den Kritiken zu löschen, wenn die Korrekturen durchgeführt wurden, finde ich zwar sehr gut und ich selbst habe das gerade heute bei einer meiner Kritiken gemacht, aber auf die Dauer halte ich das für sehr zeitaufwendig und es soll ja Leute unter uns geben, die noch etwas anderes im Leben zu tun haben, als sich auf KG.DE aufzuhalten.

Den Autor vor der Korrektur per PM zu fragen, ob er meine Korrekturen haben möchte, scheint mir nicht so besonders praktikabel zu sein. Wenn ich eine Geschichte lese und mir die Dinge, die ich ansprechen möchte, gemerkt habe, dann würde ich sie gerne sofort posten und nicht erst warten (womöglich mehrere Tage) bis der Autor mir auf meine PM antwortet. Wenn ich meine Punkte speichere und warte, bis ich das OK erhalte, dann habe ich in der Zeit schon wieder so viele andere Geschichten gelesen, dass mir die ursprüngliche Geschichte vielleicht gar nicht mehr so wichtig ist. Es kommt dann auch ein zusätzlicher Verwaltungsaufwand für mich hinzu, den ich nicht zu leisten bereit bin.

Wenn es Autoren gibt, die keinen Wert auf Anmerkungen zu ihren formalen Fehlern legen, dann wäre ich froh, das zu wissen, damit ich mir nicht unnötige Mühe mache. Wenn deren Geschichten mir gefallen, würde ich sie trotzdem lesen und vielleicht auch kritisieren.

Die Diskussion über Kritiken hier hat mich im Augenblick etwas verunsichert und bewirkt, dass ich manchmal nicht so recht weiß, ob ich spontan schreiben soll, was mir zu einer Geschichte einfällt, oder ob das dann als zu seichte Kritik aufgefasst wird. Ich wäre froh darüber, wenn mir jemand sagen könnte, wo ich einige der „wirklich guten Kritiken“ lesen kann.

 

Ich finde, dass man sich vor dem Schreiben eines Kommentars Gedanken darüber machen sollte, was angemessen ist. Entscheidend dafür dürfte sein, wer der Autor ist, wieviel Erfahrung er hat, wie er die Geschichte geschrieben hat. Aus dem Profil geht leider oft nichts hervor, da kaum ein Feld Pflichtfeld ist.

Ein paar Beispiele?

Henna hat ganz oben aus einer Kritik an einer Geschichte der Kategorie "hingerotzt" (der Autor hat es selbst zugegeben) zitiert. In so einem Fall ist eigentlich nur ein Kommentar sinnvoll: "Lies Dir Deine Geschichte nochmal durch und denk über sie nach. Dir werden viele Unzulänglichkeiten auffallen - logischer und sprachlicher Natur. Verbesser das und poste die Geschichte dann nochmal." Viele Anfänger glauben, dass sie einfach ein paar Sätze hinschreiben können und schon kommt eine tolle Geschichte dabei heraus. Ging mir damals auch so. Es dürfte in den meisten Fällen Zeitverschwendung sein, dem Autor jeden einzelnen Fehler aufzuzeigen, Beispiele genügen da sicher, denn wer die kapiert, kann die restlichen Fehler selbst finden.

Dann gibt es die Geschichten, die gewisse Ambitionen des Autors verraten. Er oder sie hat sich eine richtige Geschichte ausgedacht, nachgedacht beim Schreiben und sich um einen gewissen Stil bemüht. Die Geschichte ist aber trotzdem voller Fehler, vor allem Rechtschreib- und Flüchtigkeitsfehler. Hier ist in der Tat ein Korrekturlauf per PM oder Email angebracht, denn es hierbei um Dinge, die eben nicht der künstlerischen Freiheit unterliegen und auch nicht diskutiert, sondern lediglich korrigiert werden müssen.

Schließlich gibt es Geschichten, die im großen und ganzen fehlerfrei sind (z.B. auch die gerade erwähnten nach dem Korrekturlauf) - hier kann man trefflich Meinungen über Spannungsbögen, Charakterisierungen, Pointen, stilistische Besonderheiten und natürlich die "Message" austauschen.

So ist jedem Autor geholfen - jeweils passend dazu, wie fortgeschritten er schon ist.

Nach meiner Erfahrung freuen sich die weitaus meisten Autoren über angemessene Kritik nach obigen Vorgaben, die ich versuche zu befolgen. Natürlich gibt es auch einige, die säuerlich reagieren, aber die sind meistens Katerogie "hingerotzt" zuzuordnen und haben gar nicht die Motivation, Schreiben richtig zu lernen, und verschwinden auf Nimmerwiedersehen. Und da die Mission von kg.de kaum sein dürfte, jeden, aber auch jeden zu einem großen Schriftsteller zu machen, ist dagegen nichts einzuwenden. Betonen möchte ich an dieser Stelle aber, dass selbstverständlich auch dieses Gelegenheitsautoren mit Respekt zu behandeln sind - das sollte sich in der Wortwahl der Kritik ausdrücken.

Uwe

 

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