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Bühnenstück Ich bin Gott, deswegen!

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19.05.2015
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Anmerkungen zum Text

"Bühnen"-Version für die Literaturzeitschrift "Johnny"

Ich bin Gott, deswegen!

Prolog

Ein Sternenfunkelteppich glänzt am Sommernachthimmel. Der Mond fehlt seit Tagen, verschluckt, verschwunden, womöglich nichts als ein Märchenbild. Dabei müsste er schimmern, Mondanbetungsträume und Vollmondliebesnächte hervorzaubern. Genaues weiß keiner. Die Medien schweigen, warten ab und bereiten eine Kampagne vor, um klarzustellen, dass es nie so etwas wie einen Mond gegeben hat. Verschwörungstheorien geistern bereits durch digitale Scheinwelte.

Sieben mondlose Nächte verstreichen. Am Montagmorgen treffen sich drei Freunde zum Frühstück im Waschsalon. Frankfurt-Bornheim. Hipstergegend. Altbauten. Restaurants. Multikulti.

Im Waschsalon

Auf einer Seite stehen die Maschinen, auf der anderen gibt es Sitzgelegenheiten auf dem Fensterbrett und Plastikstühle. Es riecht nach Weichspüler, Essensresten und Schweiß. Eine RUNZELOMA sitzt vor einer Waschtrommel, träumt und starrt in die Luft. Ein JUNGES PÄRCHRN stopft im Gleichklang ihrer Verliebtheit Wäsche in eine der Maschinen. Die Trockner brummen und schütteln den Inhalt durch, der im Vakuum schwebt wie in einer schaumatisierten Weltraumstation. Wer genau hinschaut, kann einen Astronauten erkennen, der grinsend erklärt, wie schön die Erde vom All aus betrachtet aussieht.
JAMES ist der erste. Er trägt Jeans, Budapester, ein strahlendweißes Hemd und Boss-Blazer. Er öffnet den Koffer, den er hinter sich herzieht, befüllt eine Waschtrommel. Kurz danach erscheint AYSE im Anzug, mit obszönrotenLippen, als wolle sie an einem Casting teilnehmen. James steht auf und begrüßt sie mit Küsschen.

JAMES: Ayse, Engel, du siehst zauberhaft aus.
AYSE: Findest du?
JAMES: Absolut!
AYSE: Schmeichler. Aber süß von dir.

Sie streckt JAMES die Reisetasche hin, wartet, bis er für sie den Waschgang gestartet hat, stellt den Picknickkorb ab und packt Silberbesteck, Porzellan, eine rosenbestickte Tischdecke, sowie Servietten aus. Der Kaffee aus der Thermoskanne dampft, der Duft breitet sich im Raum aus. Die RUNZELOMA wirft ihnen einen Blick zu und senkt den Kopf.
AYSE: Hast du Brötchen?
JAMES: Na klar. sogar Croissants. Voilá, Madame!
AYSE: Guido kommt gleich und bringt Wurst und Käse. Wie läuft‘s bei dir?
JAMES: Großartig. Hab ein paar Projekte am Laufen.
AYSE: Was denn genau?
JAMES: Ich sag nur: Internet Startups.
AYSE: Wow, klingt gut. Erzähl mal!
JAMES: Kann ich nicht, ist geheim. Du erfährst es als erste, wenn es spruchreif ist. Und wie ist es bei dir, meine Liebe?
AYSE: Naja, ich brauch eine neue Wohnung.
JAMES: Wieso? Du bist doch erst vor einem halben Jahr eingezogen.
AYSE: Zu groß für mich, drei Zimmer, muss entschleunigen. In zwei Wochen muss ich raus sein.
JAMES: Oh, warum so schnell?
AYSE: Hab mir gedacht, wenn ich die Miete nicht zahle, gibt’s auch keine Kündigungsfrist.
JAMES: Sorry, Ayse, aber das war dämlich.
AYSE das Croissant in den Kaffee tauchend und daran saugend: Ist eh zu teuer. Ay, die sind richtig super, weich und warm, ich liebe Croissants.

GUIDO erscheint. Er sieht abgehetzt aus. Die Hoodiekapuze verdeckt die Haare, schemenhaft lugt das Gesicht hervor, die Augen irren umher.

GUIDO: Hi Leute! Bin ich zu spät?
JAMES: Warst du jemals pünktlich?
GUIDO: Mm. Termine. Stress.
AYSE: Egal, hast du was vom Metzger mitgebracht?
GUIDO: Klar. Lass mal schnell die Wäsche verstauen. Hat einer von euch Kleingeld für den Automaten?
AYSE: Hab selbst nix mehr.
JAMES ihm ein paar Münzen gebend: Hier.
Nachdem GUIDO den Inhalt seines Rucksacks in der Trommel gekippt hat, streckt er AYSE die Tüte entgegen. Sie garniert Wurst und Käse auf einen Teller mit Salatblättern und Minitomaten.
AYSE: Kann losgehen!
JAMES: Warum schaust du dich ständig um?
GUIDO: Keine Ahnung.
JAMES: Gibt‘s was?
GUIDO: Bisschen Ärger.
AYSE: Wieso das?

GUIDO: Stress mit’n paar Typen.
AYSE: Oh, mit wem?
GUIDO: Leute, die mich nicht mögen. Uwe, Erich und so.
JAMES: Aha, und warum?
GUIDO: Blöde Frage: ich schulde denen Geld.
JAMES: Wieviel?
GUIDO: Zweitausend.
JAMES: Mm, würd’s dir ja gern geben, geht aber gerade nicht, alles investiert.
GUIDO: Danke, sehr nett, aber krieg ich hin. Uwe kennt mich doch.
AYSE: Uwe, sagst du?
GUIDO: Ja.
AYSE: Meinst du den Uwe mit der Glatze und dem Tattoo am Hals?
GUIDO: Ja. Scheiße, genau den.
AYSE: Geiler Kerl. Der macht dich platt, wenn du ihm das Geld nicht gibst, fürchte ich.
GUIDO: Tröstlich.
AYSE: Könnte mit ihm reden.
GUIDO: Aha. Kennst du ihn?
AYSE: Nicht richtig. Ich war letzte Woche ihm und seinem Buddy Erich beim Schöneberger essen.
GUIDO: Und?

AYSE: Nix und. Essen und danach einen Drink bei ihm.
JAMES: Was ist jetzt mit Uwe?
GUIDO: Das verfickte Ultimatum ist abgelaufen.
JAMES: Was für ein Ultimatum?
GUIDO: Wegen der 2000 €, die ich ihm schulde.
JAMES: Scheiße!
AYSE: Wird sich eine Lösung finden. Lass uns erst mal in Ruhe frühstücken und nachdenken.

Die RUNZELOMA kratzt sich am Hals, wackelt mit dem Kopf und sitzt so schief, als kippe sie gleich vom Stuhl. Das JUNGE PÄRCHEN sitzt nahe beieinander, beide halten ihr Smartphone in der Hand. Sie kichern und deuten auf die Displays.Drei BÄRTIGE MÄNNER in Arbeiterlatzhosen betreten den Waschsalon, unterhalten sich in ihrer Sprache, werfen einen Blick auf die Frühstücksfreunde, lachen und laufen vor dem Trockner auf und ab. GUIDO beruhigt sich, grinst und kaut. AYSE erklärt einer Freundin am Handy, dass ihr Lieblings-Prosecco beim Rewe um 30% reduziert sei.
JAMES: Mir fällt nichts ein, Guido. Besorg dir irgendwie das Geld, geh zu deiner Bank oder fang an zu beten.
GUIDO: Beten?
AYSE das Handy wegsteckend: Ja, beten, warum denn nicht?
Die RUNZELOMA horcht auf, schnüffelt, als nehme sie Witterung auf, erhebt sich. Mit einem Panthersprung jagt sie zu den drei Freunden. Eine Art Flammenhauch geht von ihr aus. Ihre Augen bohren Löcher in die Luft.

RUNZELOMA: Vergesst das mit dem Beten! Ich habe keine Zeit für euren Scheiß!
AYSE: Aha, und was haben Sie damit zu tun?
RUNZELOMA; Ich bin Gott, deswegen!

Die drei Freunde schauen die Frau verdutzt an. JAMES lacht und sabbert, GUIDO hört auf zu kauen und hält das Vollkornbrötchen wie ein Schutzschild vor die Brust. AYSES Stirn glänzt, ihr Mund steht offen. Eine merkwürdige Wärme erfüllt die Freunde. Keiner von ihnen zweifelt an den Worten der alten Frau.

GOTT (vormals RUNZELOMA): Ihr habt keine Ahnung von gar nichts, quatscht vom Beten, während ich mich abmühe! Wisst ihr zufällig, wo der Mond ist?
GUIDO: Was interessiert mich der Mond? Ich habe Ärger mit Uwe und Erich und brauche 2000 €! Und zwar schnell.
AYSE: Da darf er doch beten. Wofür ist Gott sonst da.
GOTT: Ha, so seid ihr! Das ist die Menschheit! Geld! Was denkt ihr, wie oft ich das höre. Allesamt Jammergestalten. „Lieber Gott, ich ändere mein Leben, ich mache alles, um dir zu dienen, aber hilf mir, gib mir Geld, gib mir Macht, mach mich reich, mach mich gesund.“ Was anderes fällt euch nicht ein!
GUIDO: Mal langsam. Wir leben in einer Dienstleistungsgesellschaft! Service ist alles! Und du, was bietest du? Da bringt ja der Dalai-Lama mehr, der stellt sich in ein Fußballstadion und macht eine anständige Show. Schau dich dagegen an. Alt, verschrumpelt und genervt.
GOTT hört gar nicht hin und fährt fort: Ach ja, und die Liebe, auch danach fragt ihr. „Mach, dass er oder sie mich liebt; mach, dass ich glücklich bin und ohne Sorgen!“Wisst ihr überhaupt, was Liebe ist? Ihr schreit nach mir, wenn es euch dreckig geht. Ich habe derart die Schnauze voll von euch!
GUIDO: Ich geh den Mond suchen, zum Teufel.

GOTT spricht weiter, murmelt, schreit, wechselt die Sprachen. Niemand versteht, was GOTT sagt. Die Maschinengeräusche verkriechen sich hinter der Stimme GOTTES. Dann ertönt ein Knall, der wie ein Peitschenhieb klingt. Die Feueraugen GOTTES suchen die Ursache. Die Tür eines Trockners springt auf. Eine Gestalt in Anzug und klobigen Stiefeln kriecht aus dem Gerät, richtet sich auf und streckt sich. Das linke Auge des Mannes erinnert an Meeresazur, das rechte an einen Novembertag. Er verbirgt einen Gegenstand unter dem Sakko, umklammert ihn mit beiden Armen, schüttelt die Haare und schaut sich um.

TEUFEL: Wer hat nach mir gerufen?
GOTT ihn anlächelnd: Da bist du ja, hab mir gleich gedacht, dass du da steckst.
TEUFEL: Übrigens hast du bei deiner Ansprache die Idioten vergessen, die sich bei dir bedanken, für ihr Leben, für ihr Glück und den ganzen Kram. Die sind mir persönlich die Liebsten.
GOTT: Ach, die. Was anderes: Kannst du mir bitte zeigen, was du da unter dem Mantel versteckt hast?
TEUFEL: Mm, jetzt nicht. Muss das Ding ruhigstellen. Was denkst du, warum ich im Trockner war?
GOTT: Du musst den Mond frei lassen, mein Lieber.
TEUFEL: Warum? Ich habe ihn mir geholt. Er gehört mir. Du weißt doch. Der Geist, der stets verneint und so.
GOTT: Dichtergeschwätz. Komm mir nicht damit.
TEUFEL: Ach was. Muss ich dich etwa daran erinnern, dass du ohne mich nichts wärst, rein gar nichts, Liebste!

Die unter dem Sakko verborgene Kugel bewegt sich und Mondlicht funkelt durch. Unterdessen verwandelt sich GOTT, zeigt sich als junge Frau. Goldglanzverströmende Haare fließen in Wellen den Rücken herab, die Haut schimmert wie Milch, Saphire blitzen in ihren Augenhöhlen. Teufel und Gott schweigen, starren sich schweigend an, stehen sich bewegungslos gegenüber.

GOTT flüsternd: Ich bin keine alte Frau, das weißt du genau.

Während all dem staunen die drei Freunde. Als das junge Pärchen aufsteht, hastig die Taschen packt und sich anschickt, den Salon zu verlassen, erhebt sich GUIDO, um ihnen zu folgen, winkt den Freunden zum Abschied zu, wird aber an der Tür von UWE und ERICH - zwei glatzköpfigen Männern - aufgehalten. Sie stürmen herein, packen GUIDO am Kragen und ziehen ihn hinter sich her zurück in den Salon.
AYSE: Erich, du hier. Wie toll!.

AYSE läuft zu dem großen Mann mit den Springerstiefeln und fällt ihm um den Hals. ERICH schüttelt sie verlegen ab und nickt ihr zu.

UWE zu GUIDO: Du wolltest abhauen, was? Was sollen wir bloß mit dir machen, Bruder?

UWE nimmt GUIDO in den Schwitzkasten.

ERICH: Wo hast du das Geld?
AYSE: Mann, Uwe, der Guido hat euer Geld gerade nicht. Er kann ja nicht mal antworten, wenn ihr ihn so würgt. Lasst ihn los, bitte!
UWE, AYSE anlächelnd: Was denkst du, Erich? Wir stecken ihn in die Waschmaschine und warten, was danach von ihm übrig ist.
TEUFEL sich zu ihnen gesellend: Kann ich nicht empfehlen.
UWE, GUIDO loslassend: Du bist auch hier.
TEUFEL: Bringt nichts, wenn ihr ihn da reinsteckt. Da findet er kein Geld und seine Gehirnzellen werden unnötig durchgeschüttelt. Sag mal, Guido. Was, wenn ich dir etwas Geld vorschieße?
GUIDO: Hm, super wäre das, klar.
TEUFEL: Wie viel brauchst du?
GUIDO: Na ja, das Geld für die Jungs hier und ein bisschen Taschengeld.
TEUFEL: Zehntausend, hunderttausend, eine Million, sag’s einfach.
GUIDO: Echt?
TEUFEL: Na klar. Kommt auf die Gegenleistung an.
GUIDO: Gegenleistung?
TEUFEL: Mach dir keine Sorgen, nichts Schlimmes.
GOTT, sich einmischend: Du gibst jetzt erst mal den Mond raus, mein Liebster.
TEUFEL: Okay, okay, aber lass mich das Geschäft regeln, bitte. Die Seelen von den beiden Halunken gehören mir bereits. Wenn ich die von Guido und die von der reizenden Dame mit der Kaffeetasse in der Hand samt Begleiter bekomme, habe ich das Wochenziel erreicht und gehe auf Incentive-Reise.
Gott wie ein Kind kichernd: Ich hole mir den Bonus, wenn der Mond wieder am Himmel ist.
TEUFEL: Was ist jetzt, Herr Guido?
GUIDO: Ich bin mit allem einverstanden, wenn sie mir die Bedingungen ein wenig erklären.
TEUFEL: Für zehntausend gehörst du mir drei Monate, für hunderttausend ein Jahr, für eine Million für immer.
GUIDO: Was muss ich dafür tun?
TEUFEL: Im Wesentlichen geht es darum, Menschen zu beeinflussen, damit sie werden, was sie ohnehin sind.“
GUIDO: Okay, bin dabei. Wann gibt es die Kohle?
TEUFEL: Sofort, wenn du willst.
GOTT: Überleg’s dir gut.
TEUFEL zu GOTT: Das sagst ausgerechnet du! Lassen wir den jungen Mann frei entscheiden.
GOTT: Du gibst jetzt endlich den Mond frei, ja?
TEUFEL: Ja, sicher, Liebste. Wird eine Win-Win-Situation, wirst schon sehen. Also, Guido? GUIDO: Ich bin dabei.
TEUFEL: Was denkst du, Guido? Das volle Programm, oder?
GUIDO: Ich denk halt, was ich denken kann. Eine Million wäre optimal.
TEUFEL zu GOTT: Prima. Kannst du den Vertrag mit Guido bitte beglaubigen, Liebste, dann brauchen wir den Oldschool-Kram nicht mit Blut und so weiter.

Gott holt eine Kladde aus der Handtasche, schlägt sie auf, nimmt den Bleistift in die Hand, kratzt und kratzt über das Papier.

GOTT: Erledigt. Das war’s dann Guido!

TEUFEL, das iPhone ans Ohr haltend: Ja, eine Million. Guido Hauser heißt der Mann. Ja, wie immer, Platincard, Sofortlieferung per Boten. Plus 2000 € in bar. Ich gebe Ihnen noch mal den Herrn Hauser.“

Guido nimmt das iPhone, hört zu, nickt und strahlt.

GOTT: So, das ist erledigt. Ich sag euch jetzt, wie es läuft. Der Mond muss an den Himmel. Das funktioniert ganz gut über die Großwaschmaschine, die hinten in der Ecke steht. Damit er nicht fehlgeleitet wird, muss jemand mitfliegen.
TEUFEL: Uwe und Guido, die machen das. Aber was habe ich davon?
GOTT: Die Jungs suchen auf dem Mond nach Gold, schnappen sich einen vorbeifliegenden Stern, was weiß denn ich, streng deine Fantasie an.
TEUFEL: Gute Idee!
UWE: Und wie kommen wir wieder zurück?
TEUFEL: Ihr müsst euch bloß den Tunnel merken, dann kommt ihr hier wieder raus.
GUIDO: Aha, okay. Spätestens nächsten Montag muss ich nämlich wieder da sein.

TEUFEL und GOTT gleichzeitig: Kein Problem, auf geht’s!

Der BOTE trifft ein. GUIDO küsst das Zauberkärtchen. UWE nimmt die Scheine entgegen. Die Freunde verabschieden und umarmen sich. AYSE küsst UWE und GUIDO auf die Stirn und hinterlässt den Abdruck ihres Lippenstiftes. JAMES lächelt verklärt.

GUIDO: Wir sehen uns kommenden Montag und ich bringe Champagner mit.

Es dauert eine Weile, bis UWE den Mond umklammert hat, den der TEUFEL unter dem Sakko hervorzwängt. GOTT und der TEUFEL drücken, stauchen, verstauen die zwei Männer mitsamt dem Mond in der Trommel. Sie müssen sich gegen die Türöffnung stemmen, um sie zu schließen. Mit einem Knopfdruck und GOTTES Hilfe geht es dann los.

Vor dem Waschsalon

Alle eilen nach draußen, JAMES, AYSE und ERICH, der TEUFEL und GOTT, selbst die Latzhosenträger bewundern den Schweif, der über die Häuser der Stadt und zum Himmel jagt wie ein Feuerwerkskörper.
TEUFEL: Das war’s dann für heute. Lass uns was trinken gehen, Liebste!

Der TEUFEL nimmt GOTT Huckepack und reitet durch die Luft davon. JAMES versucht, dem Paar zu folgen, verliert es aber schnell aus den Augen. AYSE und ERICH halten sich an den Händen, lächeln sich an und schauen von Zeit zu Zeit zum Mond, der wie ein Tagtraumzauber am Himmel pulsiert.

 

Hi zigga,

toller Kommentar, hilft mir wirklich. Ich danke dir.

allerdings hatte ich bis zuletzt darauf gehofft, dass all das, was hier geschieht (Teufel, Gott, Waschmaschine, Mond), dass das in einer Bedeutung zum Konflikt deiner Prots steht, dass das eine weitere Ebene "öffnet", einen höheren Bedeutungssinn, der dem Ganzen noch mal eine Portion Tiefe gibt.
du hast recht, das wär’s gewesen, das hätte eine weitere Ebene eröffnet und das ist schon etwas, das ich bei meinen eigenen Geschichten entdecke, die spannen am Ende den Bogen nicht scharf genug, manchmal gar nicht.

Hätte mir aber trotzdem gut gefallen, ich würde das fast so als nächsten Schritt bei deinem Schreiben sehen, dass der Hauptkonflikt, den deine Figuren in sich tragen und das Skurrile, das du bspw. in dieser Geschichte hast auftauchen lassen, dass das in einem tieferen "Sinn" zueinander steht.
den Schritt will ich gehen, super, dass du mir das mitgegeben hast.

Viele Grüße und alles Gute im neuen Jahr
Isegrims

Hallo lakita,

schön, dass du vorbei geschaut hast. Klar, das ist so ein Text, der bestimmt nicht jedem gefällt, von dem man sich mitreißen lassen kann oder eben nicht.

Ich habe in den Tags gesehen, dass du Gesellschaft und Philosophie angeklickt hast und bin natürlich auf die Suche gegangen, hierzu Aussagen in der Geschichte zu finden. Leider vergebens, was zum einen sicherlich daran liegt, dass ich den Zugang zu solchen Geschichten meist nicht finde und zum anderen viel zu sehr darauf getrimmt bin, dass die Dinge ihren inneren Sinn haben müssen und logisch sein sollen.
das ist doch der Kern der Sache, die Aufhebung der Logik. Das findet sich ja auch im Titel wieder. Wir versteifen uns auf eine innere Logik, sowohl was das Handeln von Menschen und Figuren in einer Geschichte anbelangt, als auch in Bezug auf die Handlung, dabei verwischt sich Wirklichkeit und Illusion. Versprochen, das werde ich besser herausarbeiten bei einer nächsten Gelegenheit.

Aus einer Waschmaschine hervorzukommen und auch dort wieder zu verschwinden, das war ebenfalls angenehmste Phantasie, die ich dir gerne bescheinige. Ebenso fand ich deinen Schreibstil schön flüssig und mir schien, er passte auch perfekt zur Geschichte.
danke dir, das ist ja schon einiges an Lob. :Pfeif:

Der Titel ist irgendwie spröde, weil er aus zwei unterschiedlichen Teilen besteht, bei dem jeder Teil für sich genommen schon einen Titel hergeben würde.
stimmt absolut, richtig zufrieden bin ich mit dem Titel nicht.

Das Challengethema allerdings habe ich im Grunde genommen nicht wieder gefunden. Es sei denn, du willst den fehlenden Mond quasi als Stellvertreter des an die Wand Geschriebenen betrachten. Dann ok.
na ja, das Thema ist ganz nebenher untergebracht. Der Guido findet auf der Wand einen angemalten Galgen, weil er das Geld zahlen soll, diese Nebenhandlung trägt aber die Geschichte natürlich nicht.

Viele Grüße, lakita und ein herrlich schönes neues Jahr
Isegrims

Hallo Kellerkind,

du lieferst eine Interpretation meiner kleinen „Weihnachts-Challenge-Geschichte“ wie ich es es mir wünsche. Lieben Dank dafür.

Schönes anarchisches Weihnachtsmärchen. Roter Faden, Figurenentwicklung, innere Logik: Fehlanzeige. Juckt aber nicht, weil es trotzdem unterhält, und nur diesem Ziel dienen die Schreibregeln.
die Zerstörung der Erwartungen, jaja :schiel:

„Vergesst das mit dem Beten! Ich habe keine Zeit für euren Scheiß!“
Da blitzt ja good, old Nitzsche durch. Gott wird zwar nicht getötet, dafür aber die naive, kindliche Vorstellung seiner Wirkungsweise. Mit dem Desinteresse an seiner Schöpfung und der Kollaboration mit dem Antagonisten, wird seinen Anhängern quasi der Boden ihrer Wertvorstellungen entzogen.
so ist es ja auch: Gott oder die Götter unterliegen einem Anpassungsdruck, wie alle anderen auch.

Eine drastischere Sprache hätte den Text zu einer bösen Satire gemacht. Hier bleibt es mir, trotz des wunderbar abgedrehten Humors, zu zahm.
mag sein, war Weihnachten, da brauchen wir es sanfter :D

Danke für die sehr gelungene Unterhaltung.
ja, aber gerne :thumbsup:

Und ich wünsche uns allen ein neues Jahr mit einem uns freundlicher gesonnenen Allmächtigen.
das wünsche ich dir und uns allen… wenn er/sie denn allmächtig wäre und weniger ignorant, dann wäre uns geholfen in diesen unfreundlichen Zeiten

Viele Grüße
Isegrims

 

Hi Isegrims,

schon seit Tagen und halben Wochen gammelt auf meinem Computer ein angefangener Kommentar herum, den ich zu Zeit nicht fertig bekomme. Ich bin so frei und schicke ihn dir jetzt einfach mal. Das sind zwar nur so einzelne Punkte, kein Gesamtbild, und es bricht auch ziemlich früh im Text ab. Aber es kann ja sein, dass du damit trotzdem an der einen oder anderen Stelle was anfangen kannst.

Erst mal ganz kurz insgesamt: Ich finde deine Geschichte witzig und gelungen.

Dazu gehört auch der erste Abschnitt. Im Detail fällt mir da aber schon gleich das eine oder andere zu mosern ein:

Trotz wolkenloser Nacht war am Firmament nichts vom Vollmond zu sehen. Er war weg, verschwunden, unsichtbar, nie da gewesen. Genau wusste das keiner.
Das gefällt mir einerseits und er ganzen Fülle an Überlegungen, andrerseits scheint mir eine Kleinigkeit nicht perfekt abgestimmt zu sein. "Genau wusste das keiner" klingt schnittig, aber was wusste keiner? Auf welche Option bezieht sich "das"? "Genaues wusste keiner" würde mir den Stolperstein schon wegnehmen.

Die Menschen wunderten sich, hielten den öden Himmels für eine Illusion, eine der Verschwörungstheorien,
Unklar zwar, wie man den öden Himmel, den man sieht, für eine Theorie halten kann, aber vielleicht passt das gar nicht so schlecht als Einstimmung auf das freche, absurde Spiel, das bald folgt. In gewisser Weise gehört es ja zu Kern der Geschichte, es mit der Logik absichtlich nicht genau zu nehmen. Soll übrigens kein Witz sein: Ich finde das hier wirklich gar nicht so unpassend.


und ebenso falsch waren, als verkündete jemand die gleichzeitige Wiederauferstehung von Michael Jackson, Amy Winehouse und Kurt Cobain auf dem Mount Everest.
Diese Häufung gefällt mir jetzt allerdings nicht so. Mir wäre es auch ohne den Mount Everest genug. (Statt "ebenso falsch" würde mir evtl. "ebenso richtig/wahrscheinlich" o.ä. besser gefallen.)

Nach einer orangeroten Dämmerung trafen sich drei Freunde an einem Montagmorgen zu ihrem gemeinsamen Frühstück im Waschsalon.
Die Zeitangabe beisst sich, finde ich, leicht mit oben „trotz wolkenloser Nacht“. Es kann natürlich inzwischen der Morgen gekommen sein. Ich fände aber oben „selbst in wolkenlosen Nächten war in diesen Tagen“ o.ä. reibungsloser.

Sehr schöne Passage dann, wie der Waschsalon und seine Besucher bzw. Inventar Kontur gewinnen.
Nur hier:

im Gleichklang der Bewegungen,
bleibe ich hängen und frage mich: Welcher Bewegungen? Der beiden selbst oder der Maschinen?

Inhalt, der in einer bunten Masse im luftleeren Raum flog
Luftleerer Raum wirkt erst seltsam, aber das klärt sich später, wenn man weiß, wohin sich diese Maschinen im Geheimen öffnen.

James war der erste.
Der erste der drei Freunde, ok. Aber gerade haben wir von dem Pärchen erfahren, das schon da ist. Denkbar wäre vielleicht auch, erst den Waschsalon samt Pärchen und Frau vorzustellen, und dann erst: „Hier trafen sich an diesem Montagmorgen drei Freunde“ oder so.


„Ayse, mein Engel, du siehst zauberhaft aus.“
„Findest du?“
„Absolut!“
„Schmeichler. Aber süß von dir.
„Findest du?“/„Absolut“ dürfte von mir aus auch gerne weg. Das sieht mir nach Leerlauf aus. („Bist du schon lange hier“ usw. könnte man vielleicht auch rausnehmen.)

Die alte Frau kratzte sich am Hals, wackelte mit dem Kopf und saß so schief, als kippte sie gleich vom Stuhl. Die Studenten lehnten sich verliebt aneinander, schauten auf die Displays ihrer Smartphones und kicherten. Drei bärtige Männer in Latzhosen, die mit Farbe beschmiert waren, unterhielten sich in einer slawischen Sprache, warfen einen verwirrten Blick auf die Frühstücksfreunde und liefen vor dem Trockner auf und ab, als verrinne die Wartezeit dadurch schneller. Guido beruhigte sich, grinste und biss gierig in sein Brötchen. Ayse erklärte einer Freundin am Handy, dass ihr Lieblings-Prosecco beim Rewe 30% reduziert wäre, und James beobachtete die Fensterfront, als erwarte er jeden Moment die Erstürmung des Waschsalons durch finstere Gestalten.
Die ganze Passage gefällt mir sehr gut. Das ist (fast) nichts zuviel, alles trägt für mich klar zur Atmosphäre bei. Nur eine Sache Sache fällt da für mich raus: Der Lieblings-Prosecco im REWE. Mir würde reichen, dass Ayse telefoniert, wurscht, was sie dabei sagt. Mir klingt das durch die Info nicht lebendiger, sondern trockener.

Übrigens gerade auch der übergangslose Übergang von Dialog zur alten Frau hat mir gut gefallen.


—— Soweit bin ich gekommen. Vielleicht schaffe ich sogar eines Tages eine Fortsetzung…

Besten Gruß
erdbeerschorsch

 

Hi erdbeerschorsch

schön, dass du mir deine Anmerkungen da gelassen hast, egal wie vollständig, ist das wertvoll für mich, vielen Dank. Mittlerweile habe ich das Gefühl, dass der Text ein wenig abhängen muss, es fällt mir schwer, größere Änderungen vorzunehmen. Ist wahrscheinlich ein normaler Prozess, nach der Challenge sowieso. :hmm:

Erst mal ganz kurz insgesamt: Ich finde deine Geschichte witzig und gelungen.
:Pfeif:

Zitat von Isegrims Beitrag anzeigen
Trotz wolkenloser Nacht war am Firmament nichts vom Vollmond zu sehen. Er war weg, verschwunden, unsichtbar, nie da gewesen. Genau wusste das keiner.
Das gefällt mir einerseits und er ganzen Fülle an Überlegungen, andrerseits scheint mir eine Kleinigkeit nicht perfekt abgestimmt zu sein. "Genau wusste das keiner" klingt schnittig, aber was wusste keiner? Auf welche Option bezieht sich "das"? "Genaues wusste keiner" würde mir den Stolperstein schon wegnehmen.
habe ich geändert, stimmt, was du schreibst.

Unklar zwar, wie man den öden Himmel, den man sieht, für eine Theorie halten kann, aber vielleicht passt das gar nicht so schlecht als Einstimmung auf das freche, absurde Spiel, das bald folgt. In gewisser Weise gehört es ja zu Kern der Geschichte, es mit der Logik absichtlich nicht genau zu nehmen. Soll übrigens kein Witz sein: Ich finde das hier wirklich gar nicht so unpassend.
ich habe mir das als Einstimmung gedacht, um die Logik nach und nach zu durchbrechen.

und ebenso falsch waren, als verkündete jemand die gleichzeitige Wiederauferstehung von Michael Jackson, Amy Winehouse und Kurt Cobain auf dem Mount Everest.
Diese Häufung gefällt mir jetzt allerdings nicht so. Mir wäre es auch ohne den Mount Everest genug. (Statt "ebenso falsch" würde mir evtl. "ebenso richtig/wahrscheinlich" o.ä. besser gefallen.)
konnte ich mich nicht von trennen. :Pfeif:

Zitat von Isegrims Beitrag anzeigen
„Ayse, mein Engel, du siehst zauberhaft aus.“
„Findest du?“
„Absolut!“
„Schmeichler. Aber süß von dir.
„Findest du?“/„Absolut“ dürfte von mir aus auch gerne weg. Das sieht mir nach Leerlauf aus. („Bist du schon lange hier“ usw. könnte man vielleicht auch rausnehmen.)
da habe ich was dran gemacht :schiel:

Der Lieblings-Prosecco im REWE. Mir würde reichen, dass Ayse telefoniert, wurscht, was sie dabei sagt. Mir klingt das durch die Info nicht lebendiger, sondern trockener.
das habe ich mal gelassen, weil es auch einen Blick auf Ayse wirft.

Übrigens gerade auch der übergangslose Übergang von Dialog zur alten Frau hat mir gut gefallen.
:Pfeif:


viele Grüße und falls du einen Kamin hast, pass auf, da kommen die Teufel macnhmal raus, wenn es ihnen draußen zu kalt wird.
Isegrims

 

Ich habe den Text gekürzt, sprachlich überarbeitet, ziemlich viel dran gearbeitet, um ihn evtl. woanders zu veröffentlichen, erlaube mir deshalb auf die Geschichte aufmerksam zu machen.

 

Niemand versteht, was Gott sagt.

Hallo, Isa,

dann will ich mal schau‘n und es entsteht zu erst der Eindruck, dass jenes höhere Wesen, das wir alle laut Dr. Murke verehren, auch für Ablenkung zuständig ist, dass Du noch mal von vorn bis hinten die kleinteilige Formatierung durchgehen solltest, denn irgendwann ist da auch mein zartes Augenlicht dahin, sieht nur noch Pünktchen (ohne Anton) und darum nur die ersten zum Einstieg

James ist der erste. Er trägt Jeans, Budapester, ein Elfenbeinhemd und Boss-Blazer,[...]öffnet den Koffer, den er hinter sich herzieht, befüllt eine Waschtrommel. Kurz danach erscheint Ayse im Kostüm, mit obszönroten Lippen, als wolle sie an einem Casting teilnehmen.[...]James steht auf und begrüßt sie mit Küsschen.
[…]
Sie streckt James die Reisetasche hin, wartet, bis er für sie den Waschgang gestartet hat, stellt den Picknickkorb ab und packt Silberbesteck, Porzellan, eine rosenbestickte Tischdecke, Servietten aus.[...]Der Kaffee aus der Thermoskanne dampft, der Duft breitet sich im Raum aus.[...]Die alte Frau wirft ihnen einen Blick zu und senkt den Kopf.
Also auf Formatierungszeichen umschalten und auf fehlenden Leerzeichen achten … Bis zum Schluss, empfehl ich …

Trivialeres als Leere mit fliegenschissigen Pünktchen zu füllen, wenn auch zunächst in der Verwandtschaft, wenn da steht - und doch geht's im Prinzip weiter

„Wow, klingt gut, Erzähl mal!“
Nun stimmt der Leerraum, aber entweder Komma und in der Folge Minuskel – oder Punkt (das Wahrscheinlichere) und Majuskel.

Hier

„Nicht richtig. Ich war letzte Woche ihm und seinem Buddy Erichim Schönebergeressen“, sagt Ayse.
ist was verschütt‘ gegangen. Wahrscheinlich ein winziges „bei“

Mal ne Variante des Fliegenschisses

Drei bärtige Männer in[...] Arbeiterlatzhosenunterhalten sich in ihrer Sprache,
Die drei Freunde schauen die Frau[...] verdutzt an.
... erfüllt die Freunde.[...]Keiner von ihnen zweifelt[...]an den Worten der alten Frau.
...sagt Uwe zu Guido und nimmt ihn in den[...]Schwitzkasten.

Mal ne kleine Abwexelung
„Ich bin mit allem einverstanden, wenn sie mir nur die Bedingungen ein wenig erklären, bitte.“
Himmel und Hölle sind konservativ - Höflichkeit zählt unter Göttlichen, nicht so enge wie zu Luise Müllerinnen Zeiten ("Ihro Gnaden dero Sohn"), aber nicht umsonst suchten Bürgerliche das Adelsprädikat im Bismatck.Teich zu erhalten

..., schlägt sie auf, nimmt den Bleistift in die Hand, kratzt und kreischt über das Papier.
Fett?

„Könntest du mir bitte in die Hosentasche fassen und mir das iPhone reichen, Liebste? Ich muss den Mond festhalten“, fragt der Teufel.
Teufelszeug aber auch – aber fragt der Teufelskerl am Schluss noch? Er begründet doch eher ...

Dat is het

windje,
Klassiker lassen sich immer wieder lesen ...

Viel Glück!

 

Guten Morgen Friedel,

und teuflischgöttlichen Dank für deine Anmerkungen.:D

dann will ich mal schau‘n und es entsteht zu erst der Eindruck, dass jenes höhere Wesen, das wir alle laut Dr. Murke verehren, auch für Ablenkung zuständig ist, dass Du noch mal von vorn bis hinten die kleinteilige Formatierung durchgehen solltest, denn irgendwann ist da auch mein zartes Augenlicht dahin, sieht nur noch Pünktchen (ohne Anton) und darum nur die ersten zum Einstieg
Ja, die Formatierungsfehler sind merkwürdig. Ich habe den Text gekürzt, überarbeitet und in Normseitenformat unter Verwendung von Courier New abgespeichert. Vielleicht schleichen sich dadurch Fehler ein.

Himmel und Hölle sind konservativ - Höflichkeit zählt unter Göttlichen, nicht so enge wie zu Luise Müllerinnen Zeiten ("Ihro Gnaden dero Sohn"), aber nicht umsonst suchten Bürgerliche das Adelsprädikat im Bismatck.Teich zu erhalten
Na klar, Höflichkeit stellt ein Fluchtpunkt dar, für die Herrschenden und die Beherrschten, schafft Distanz und zeigt die Standesunterschiede. Findet sich auch in Vorstandsetagen und bei öffentlichen Würdenträgern.

Klassiker lassen sich immer wieder lesen ...
nettes Kompliment :Pfeif:

viele Nach-dem-Sturm-kommt-die...-Hitze-zurück-Grüße
Isegrims

 

Gestern Abend war sozusagen die "Uraufführung" des Stückes an der Frankfurter Goethe-Uni in der Bibliothek des germanistischen Seminars. :Pfeif:
Teufel, Gott und mir gefiel die Inszenierung ausgesprochen gut. Die Rollen wurden von Mitgliedern der Johnny-Redaktion und mir vorgetragen.
@Vulkangestein hat den Teufel gespielt. Na klar.

(Deshalb habe ich die überarbeitete Johnny-Version hochgeladen und in die Rubrik "Für die Bühne" verschoben.)

 

Prima! Klingt gut,

wenn ich jetzt noch Eva Mattes für die Rolle des Wallensteins gewönne und Urich M., nicht verwandt und nicht verschwägert miteinander, als Gevatter ... und ich der Dragonade wegen als Franzmann ...

Nee, Scherz beiseite ...

Herzlichen Glückwunsch, Isa und @Vulkangestein!

Nach nun drei Aufführungen wäre mir eine Lesebühne auch sicherer.
Bemerkenswert: Ich hab jedesmal genau einen einzigen Satz vergessen,
was erst verunsichert, wenn man es selber merkt ...

Laiendarsteller halt ... Improvisationstheater fällt mir leichter.

 

Hi Friedel,

wenn ich jetzt noch Eva Mattes für die Rolle des Wallensteins gewönne und Urich M., nicht verwandt und nicht verschwägert miteinander, als Gevatter ... und ich der Dragonade wegen als Franzmann ...
äh, die freuen sich bestimmt, wenn's bisschen friedelt. :shy: schreib die einfach mal an.:D

Laiendarsteller halt ... Improvisationstheater fällt mir leichter.
oha, bis du sicher?

Nach nun drei Aufführungen wäre mir eine Lesebühne auch sicherer.
gib Bescheid, wo und wann du liest. Schätze werden ne Menge Wortkrieger kommen.

Herzlichen Glückwunsch, Isa und @Vulkangestein!
dankeschön, war ein echtes Vergnügen, obwohl wir nur gelesen und (fast) nix inszeniert haben.

 

Auf Radio Dauerwelle gibt's den Podcast zu dem Stück.

In der Reihe "Wortfolgen" der Literaturzeitschrift Johnny der Goethe-Universität Frankfurt gelesen von Susanne Herrmann, Helene Wilke, Jakob Hofmann, Tom Henry Apel, Eleonora Frese, Yuliya Khutko, Felix Hitzel

Mir gefällt's: starke Aufführung als Hörspiel

 

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