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Bühnenstück Ich bin Gott, deswegen!

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19.05.2015
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Anmerkungen zum Text

"Bühnen"-Version für die Literaturzeitschrift "Johnny"

Ich bin Gott, deswegen!

Prolog

Ein Sternenfunkelteppich glänzt am Sommernachthimmel. Der Mond fehlt seit Tagen, verschluckt, verschwunden, womöglich nichts als ein Märchenbild. Dabei müsste er schimmern, Mondanbetungsträume und Vollmondliebesnächte hervorzaubern. Genaues weiß keiner. Die Medien schweigen, warten ab und bereiten eine Kampagne vor, um klarzustellen, dass es nie so etwas wie einen Mond gegeben hat. Verschwörungstheorien geistern bereits durch digitale Scheinwelte.

Sieben mondlose Nächte verstreichen. Am Montagmorgen treffen sich drei Freunde zum Frühstück im Waschsalon. Frankfurt-Bornheim. Hipstergegend. Altbauten. Restaurants. Multikulti.

Im Waschsalon

Auf einer Seite stehen die Maschinen, auf der anderen gibt es Sitzgelegenheiten auf dem Fensterbrett und Plastikstühle. Es riecht nach Weichspüler, Essensresten und Schweiß. Eine RUNZELOMA sitzt vor einer Waschtrommel, träumt und starrt in die Luft. Ein JUNGES PÄRCHRN stopft im Gleichklang ihrer Verliebtheit Wäsche in eine der Maschinen. Die Trockner brummen und schütteln den Inhalt durch, der im Vakuum schwebt wie in einer schaumatisierten Weltraumstation. Wer genau hinschaut, kann einen Astronauten erkennen, der grinsend erklärt, wie schön die Erde vom All aus betrachtet aussieht.
JAMES ist der erste. Er trägt Jeans, Budapester, ein strahlendweißes Hemd und Boss-Blazer. Er öffnet den Koffer, den er hinter sich herzieht, befüllt eine Waschtrommel. Kurz danach erscheint AYSE im Anzug, mit obszönrotenLippen, als wolle sie an einem Casting teilnehmen. James steht auf und begrüßt sie mit Küsschen.

JAMES: Ayse, Engel, du siehst zauberhaft aus.
AYSE: Findest du?
JAMES: Absolut!
AYSE: Schmeichler. Aber süß von dir.

Sie streckt JAMES die Reisetasche hin, wartet, bis er für sie den Waschgang gestartet hat, stellt den Picknickkorb ab und packt Silberbesteck, Porzellan, eine rosenbestickte Tischdecke, sowie Servietten aus. Der Kaffee aus der Thermoskanne dampft, der Duft breitet sich im Raum aus. Die RUNZELOMA wirft ihnen einen Blick zu und senkt den Kopf.
AYSE: Hast du Brötchen?
JAMES: Na klar. sogar Croissants. Voilá, Madame!
AYSE: Guido kommt gleich und bringt Wurst und Käse. Wie läuft‘s bei dir?
JAMES: Großartig. Hab ein paar Projekte am Laufen.
AYSE: Was denn genau?
JAMES: Ich sag nur: Internet Startups.
AYSE: Wow, klingt gut. Erzähl mal!
JAMES: Kann ich nicht, ist geheim. Du erfährst es als erste, wenn es spruchreif ist. Und wie ist es bei dir, meine Liebe?
AYSE: Naja, ich brauch eine neue Wohnung.
JAMES: Wieso? Du bist doch erst vor einem halben Jahr eingezogen.
AYSE: Zu groß für mich, drei Zimmer, muss entschleunigen. In zwei Wochen muss ich raus sein.
JAMES: Oh, warum so schnell?
AYSE: Hab mir gedacht, wenn ich die Miete nicht zahle, gibt’s auch keine Kündigungsfrist.
JAMES: Sorry, Ayse, aber das war dämlich.
AYSE das Croissant in den Kaffee tauchend und daran saugend: Ist eh zu teuer. Ay, die sind richtig super, weich und warm, ich liebe Croissants.

GUIDO erscheint. Er sieht abgehetzt aus. Die Hoodiekapuze verdeckt die Haare, schemenhaft lugt das Gesicht hervor, die Augen irren umher.

GUIDO: Hi Leute! Bin ich zu spät?
JAMES: Warst du jemals pünktlich?
GUIDO: Mm. Termine. Stress.
AYSE: Egal, hast du was vom Metzger mitgebracht?
GUIDO: Klar. Lass mal schnell die Wäsche verstauen. Hat einer von euch Kleingeld für den Automaten?
AYSE: Hab selbst nix mehr.
JAMES ihm ein paar Münzen gebend: Hier.
Nachdem GUIDO den Inhalt seines Rucksacks in der Trommel gekippt hat, streckt er AYSE die Tüte entgegen. Sie garniert Wurst und Käse auf einen Teller mit Salatblättern und Minitomaten.
AYSE: Kann losgehen!
JAMES: Warum schaust du dich ständig um?
GUIDO: Keine Ahnung.
JAMES: Gibt‘s was?
GUIDO: Bisschen Ärger.
AYSE: Wieso das?

GUIDO: Stress mit’n paar Typen.
AYSE: Oh, mit wem?
GUIDO: Leute, die mich nicht mögen. Uwe, Erich und so.
JAMES: Aha, und warum?
GUIDO: Blöde Frage: ich schulde denen Geld.
JAMES: Wieviel?
GUIDO: Zweitausend.
JAMES: Mm, würd’s dir ja gern geben, geht aber gerade nicht, alles investiert.
GUIDO: Danke, sehr nett, aber krieg ich hin. Uwe kennt mich doch.
AYSE: Uwe, sagst du?
GUIDO: Ja.
AYSE: Meinst du den Uwe mit der Glatze und dem Tattoo am Hals?
GUIDO: Ja. Scheiße, genau den.
AYSE: Geiler Kerl. Der macht dich platt, wenn du ihm das Geld nicht gibst, fürchte ich.
GUIDO: Tröstlich.
AYSE: Könnte mit ihm reden.
GUIDO: Aha. Kennst du ihn?
AYSE: Nicht richtig. Ich war letzte Woche ihm und seinem Buddy Erich beim Schöneberger essen.
GUIDO: Und?

AYSE: Nix und. Essen und danach einen Drink bei ihm.
JAMES: Was ist jetzt mit Uwe?
GUIDO: Das verfickte Ultimatum ist abgelaufen.
JAMES: Was für ein Ultimatum?
GUIDO: Wegen der 2000 €, die ich ihm schulde.
JAMES: Scheiße!
AYSE: Wird sich eine Lösung finden. Lass uns erst mal in Ruhe frühstücken und nachdenken.

Die RUNZELOMA kratzt sich am Hals, wackelt mit dem Kopf und sitzt so schief, als kippe sie gleich vom Stuhl. Das JUNGE PÄRCHEN sitzt nahe beieinander, beide halten ihr Smartphone in der Hand. Sie kichern und deuten auf die Displays.Drei BÄRTIGE MÄNNER in Arbeiterlatzhosen betreten den Waschsalon, unterhalten sich in ihrer Sprache, werfen einen Blick auf die Frühstücksfreunde, lachen und laufen vor dem Trockner auf und ab. GUIDO beruhigt sich, grinst und kaut. AYSE erklärt einer Freundin am Handy, dass ihr Lieblings-Prosecco beim Rewe um 30% reduziert sei.
JAMES: Mir fällt nichts ein, Guido. Besorg dir irgendwie das Geld, geh zu deiner Bank oder fang an zu beten.
GUIDO: Beten?
AYSE das Handy wegsteckend: Ja, beten, warum denn nicht?
Die RUNZELOMA horcht auf, schnüffelt, als nehme sie Witterung auf, erhebt sich. Mit einem Panthersprung jagt sie zu den drei Freunden. Eine Art Flammenhauch geht von ihr aus. Ihre Augen bohren Löcher in die Luft.

RUNZELOMA: Vergesst das mit dem Beten! Ich habe keine Zeit für euren Scheiß!
AYSE: Aha, und was haben Sie damit zu tun?
RUNZELOMA; Ich bin Gott, deswegen!

Die drei Freunde schauen die Frau verdutzt an. JAMES lacht und sabbert, GUIDO hört auf zu kauen und hält das Vollkornbrötchen wie ein Schutzschild vor die Brust. AYSES Stirn glänzt, ihr Mund steht offen. Eine merkwürdige Wärme erfüllt die Freunde. Keiner von ihnen zweifelt an den Worten der alten Frau.

GOTT (vormals RUNZELOMA): Ihr habt keine Ahnung von gar nichts, quatscht vom Beten, während ich mich abmühe! Wisst ihr zufällig, wo der Mond ist?
GUIDO: Was interessiert mich der Mond? Ich habe Ärger mit Uwe und Erich und brauche 2000 €! Und zwar schnell.
AYSE: Da darf er doch beten. Wofür ist Gott sonst da.
GOTT: Ha, so seid ihr! Das ist die Menschheit! Geld! Was denkt ihr, wie oft ich das höre. Allesamt Jammergestalten. „Lieber Gott, ich ändere mein Leben, ich mache alles, um dir zu dienen, aber hilf mir, gib mir Geld, gib mir Macht, mach mich reich, mach mich gesund.“ Was anderes fällt euch nicht ein!
GUIDO: Mal langsam. Wir leben in einer Dienstleistungsgesellschaft! Service ist alles! Und du, was bietest du? Da bringt ja der Dalai-Lama mehr, der stellt sich in ein Fußballstadion und macht eine anständige Show. Schau dich dagegen an. Alt, verschrumpelt und genervt.
GOTT hört gar nicht hin und fährt fort: Ach ja, und die Liebe, auch danach fragt ihr. „Mach, dass er oder sie mich liebt; mach, dass ich glücklich bin und ohne Sorgen!“Wisst ihr überhaupt, was Liebe ist? Ihr schreit nach mir, wenn es euch dreckig geht. Ich habe derart die Schnauze voll von euch!
GUIDO: Ich geh den Mond suchen, zum Teufel.

GOTT spricht weiter, murmelt, schreit, wechselt die Sprachen. Niemand versteht, was GOTT sagt. Die Maschinengeräusche verkriechen sich hinter der Stimme GOTTES. Dann ertönt ein Knall, der wie ein Peitschenhieb klingt. Die Feueraugen GOTTES suchen die Ursache. Die Tür eines Trockners springt auf. Eine Gestalt in Anzug und klobigen Stiefeln kriecht aus dem Gerät, richtet sich auf und streckt sich. Das linke Auge des Mannes erinnert an Meeresazur, das rechte an einen Novembertag. Er verbirgt einen Gegenstand unter dem Sakko, umklammert ihn mit beiden Armen, schüttelt die Haare und schaut sich um.

TEUFEL: Wer hat nach mir gerufen?
GOTT ihn anlächelnd: Da bist du ja, hab mir gleich gedacht, dass du da steckst.
TEUFEL: Übrigens hast du bei deiner Ansprache die Idioten vergessen, die sich bei dir bedanken, für ihr Leben, für ihr Glück und den ganzen Kram. Die sind mir persönlich die Liebsten.
GOTT: Ach, die. Was anderes: Kannst du mir bitte zeigen, was du da unter dem Mantel versteckt hast?
TEUFEL: Mm, jetzt nicht. Muss das Ding ruhigstellen. Was denkst du, warum ich im Trockner war?
GOTT: Du musst den Mond frei lassen, mein Lieber.
TEUFEL: Warum? Ich habe ihn mir geholt. Er gehört mir. Du weißt doch. Der Geist, der stets verneint und so.
GOTT: Dichtergeschwätz. Komm mir nicht damit.
TEUFEL: Ach was. Muss ich dich etwa daran erinnern, dass du ohne mich nichts wärst, rein gar nichts, Liebste!

Die unter dem Sakko verborgene Kugel bewegt sich und Mondlicht funkelt durch. Unterdessen verwandelt sich GOTT, zeigt sich als junge Frau. Goldglanzverströmende Haare fließen in Wellen den Rücken herab, die Haut schimmert wie Milch, Saphire blitzen in ihren Augenhöhlen. Teufel und Gott schweigen, starren sich schweigend an, stehen sich bewegungslos gegenüber.

GOTT flüsternd: Ich bin keine alte Frau, das weißt du genau.

Während all dem staunen die drei Freunde. Als das junge Pärchen aufsteht, hastig die Taschen packt und sich anschickt, den Salon zu verlassen, erhebt sich GUIDO, um ihnen zu folgen, winkt den Freunden zum Abschied zu, wird aber an der Tür von UWE und ERICH - zwei glatzköpfigen Männern - aufgehalten. Sie stürmen herein, packen GUIDO am Kragen und ziehen ihn hinter sich her zurück in den Salon.
AYSE: Erich, du hier. Wie toll!.

AYSE läuft zu dem großen Mann mit den Springerstiefeln und fällt ihm um den Hals. ERICH schüttelt sie verlegen ab und nickt ihr zu.

UWE zu GUIDO: Du wolltest abhauen, was? Was sollen wir bloß mit dir machen, Bruder?

UWE nimmt GUIDO in den Schwitzkasten.

ERICH: Wo hast du das Geld?
AYSE: Mann, Uwe, der Guido hat euer Geld gerade nicht. Er kann ja nicht mal antworten, wenn ihr ihn so würgt. Lasst ihn los, bitte!
UWE, AYSE anlächelnd: Was denkst du, Erich? Wir stecken ihn in die Waschmaschine und warten, was danach von ihm übrig ist.
TEUFEL sich zu ihnen gesellend: Kann ich nicht empfehlen.
UWE, GUIDO loslassend: Du bist auch hier.
TEUFEL: Bringt nichts, wenn ihr ihn da reinsteckt. Da findet er kein Geld und seine Gehirnzellen werden unnötig durchgeschüttelt. Sag mal, Guido. Was, wenn ich dir etwas Geld vorschieße?
GUIDO: Hm, super wäre das, klar.
TEUFEL: Wie viel brauchst du?
GUIDO: Na ja, das Geld für die Jungs hier und ein bisschen Taschengeld.
TEUFEL: Zehntausend, hunderttausend, eine Million, sag’s einfach.
GUIDO: Echt?
TEUFEL: Na klar. Kommt auf die Gegenleistung an.
GUIDO: Gegenleistung?
TEUFEL: Mach dir keine Sorgen, nichts Schlimmes.
GOTT, sich einmischend: Du gibst jetzt erst mal den Mond raus, mein Liebster.
TEUFEL: Okay, okay, aber lass mich das Geschäft regeln, bitte. Die Seelen von den beiden Halunken gehören mir bereits. Wenn ich die von Guido und die von der reizenden Dame mit der Kaffeetasse in der Hand samt Begleiter bekomme, habe ich das Wochenziel erreicht und gehe auf Incentive-Reise.
Gott wie ein Kind kichernd: Ich hole mir den Bonus, wenn der Mond wieder am Himmel ist.
TEUFEL: Was ist jetzt, Herr Guido?
GUIDO: Ich bin mit allem einverstanden, wenn sie mir die Bedingungen ein wenig erklären.
TEUFEL: Für zehntausend gehörst du mir drei Monate, für hunderttausend ein Jahr, für eine Million für immer.
GUIDO: Was muss ich dafür tun?
TEUFEL: Im Wesentlichen geht es darum, Menschen zu beeinflussen, damit sie werden, was sie ohnehin sind.“
GUIDO: Okay, bin dabei. Wann gibt es die Kohle?
TEUFEL: Sofort, wenn du willst.
GOTT: Überleg’s dir gut.
TEUFEL zu GOTT: Das sagst ausgerechnet du! Lassen wir den jungen Mann frei entscheiden.
GOTT: Du gibst jetzt endlich den Mond frei, ja?
TEUFEL: Ja, sicher, Liebste. Wird eine Win-Win-Situation, wirst schon sehen. Also, Guido? GUIDO: Ich bin dabei.
TEUFEL: Was denkst du, Guido? Das volle Programm, oder?
GUIDO: Ich denk halt, was ich denken kann. Eine Million wäre optimal.
TEUFEL zu GOTT: Prima. Kannst du den Vertrag mit Guido bitte beglaubigen, Liebste, dann brauchen wir den Oldschool-Kram nicht mit Blut und so weiter.

Gott holt eine Kladde aus der Handtasche, schlägt sie auf, nimmt den Bleistift in die Hand, kratzt und kratzt über das Papier.

GOTT: Erledigt. Das war’s dann Guido!

TEUFEL, das iPhone ans Ohr haltend: Ja, eine Million. Guido Hauser heißt der Mann. Ja, wie immer, Platincard, Sofortlieferung per Boten. Plus 2000 € in bar. Ich gebe Ihnen noch mal den Herrn Hauser.“

Guido nimmt das iPhone, hört zu, nickt und strahlt.

GOTT: So, das ist erledigt. Ich sag euch jetzt, wie es läuft. Der Mond muss an den Himmel. Das funktioniert ganz gut über die Großwaschmaschine, die hinten in der Ecke steht. Damit er nicht fehlgeleitet wird, muss jemand mitfliegen.
TEUFEL: Uwe und Guido, die machen das. Aber was habe ich davon?
GOTT: Die Jungs suchen auf dem Mond nach Gold, schnappen sich einen vorbeifliegenden Stern, was weiß denn ich, streng deine Fantasie an.
TEUFEL: Gute Idee!
UWE: Und wie kommen wir wieder zurück?
TEUFEL: Ihr müsst euch bloß den Tunnel merken, dann kommt ihr hier wieder raus.
GUIDO: Aha, okay. Spätestens nächsten Montag muss ich nämlich wieder da sein.

TEUFEL und GOTT gleichzeitig: Kein Problem, auf geht’s!

Der BOTE trifft ein. GUIDO küsst das Zauberkärtchen. UWE nimmt die Scheine entgegen. Die Freunde verabschieden und umarmen sich. AYSE küsst UWE und GUIDO auf die Stirn und hinterlässt den Abdruck ihres Lippenstiftes. JAMES lächelt verklärt.

GUIDO: Wir sehen uns kommenden Montag und ich bringe Champagner mit.

Es dauert eine Weile, bis UWE den Mond umklammert hat, den der TEUFEL unter dem Sakko hervorzwängt. GOTT und der TEUFEL drücken, stauchen, verstauen die zwei Männer mitsamt dem Mond in der Trommel. Sie müssen sich gegen die Türöffnung stemmen, um sie zu schließen. Mit einem Knopfdruck und GOTTES Hilfe geht es dann los.

Vor dem Waschsalon

Alle eilen nach draußen, JAMES, AYSE und ERICH, der TEUFEL und GOTT, selbst die Latzhosenträger bewundern den Schweif, der über die Häuser der Stadt und zum Himmel jagt wie ein Feuerwerkskörper.
TEUFEL: Das war’s dann für heute. Lass uns was trinken gehen, Liebste!

Der TEUFEL nimmt GOTT Huckepack und reitet durch die Luft davon. JAMES versucht, dem Paar zu folgen, verliert es aber schnell aus den Augen. AYSE und ERICH halten sich an den Händen, lächeln sich an und schauen von Zeit zu Zeit zum Mond, der wie ein Tagtraumzauber am Himmel pulsiert.

 
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Ich kann eure Kommentare nicht so schnell beantworten, über die meisten muss ich nachdenken und außerdem will ich die anderen Geschichten kommentieren, bitte verzeiht.

Hallo JackOve

vielen Dank für deinen Kommentar und die hilfreichen Hinweise.

Hallo Isegrims,

dein Titel lässt mich sofort an Irving denken, den ich sehr schätze, mit dem ich aber auch ein Problem habe:

den Titel habe ich mittlerweile geändert und die Reminiszenz an Irving ist beseitigt. :hmm:

Ich fand das so herrlich abstrus, dass ich die Geschichte in einem Rutsch gelesen habe. Ich weiß nicht, wie du das gemacht hast, aber ich habe dir alles abgenommen, nichts kritisch hinterfragt, sondern einfach nur das Verrückte genossen. War ein interessantes Leseerlebnis, das mir viel Freude bereitet hat.
das freut mich sehr, so wollte ich den Text anlegen. :Pfeif:

„Ich bin keine alte Frau“, flüsterte Gott dem Teufel ins Ohr.
Großartiger Satz! Sagt viel über das Verhältnis von Gott und Teufel aus bzw. man könnte viel hineininterpretieren, wenn man denn möchte. :shy:
als dürfe ein Text, der leicht daherkommt, keine Tiefe haben. IIch glaube, darin liegt ein grundsätzliches Missverständnis. Selten habe ich länger und intensiver über jeden einzelnen Satz nachgedacht.

Wie du Ayse gezeichnet hast, finde ich sehr authentisch. Nicht, dass ich sie mögen würde, aber ich hatte sie beim Lesen echt vor Augen. Hut ab dafür, wie greifbar dir die Figur gelungen ist.
Er hat kein Geld. Seid doch nicht so böse mit ihm. Er kann ja nicht mal antworten, wenn ihr ihn würgt. Lasst ihn los, bitte!“
Das passt allerdings nicht so ganz, finde ich. Wirkt im Gegensatz zu ihrem sonstigen Auftreten alles andere als abgeklärt.
das stimmt, die Stimme passt nicht ganz, verliert den Ton. Ich habe das geändert.
„Mann, Uwe, der Guido hat euer Geld gerade nicht. Der Kerl kann ja nicht mal antworten, wenn ihr ihn würgt. Lasst ihn los, bitte!“

Die Menschen wunderten sich, hielten den öden Himmel für eine Illusion, eine der Verschwörungstheorien, die in dunklen Nischen des Internets kursierten und ebenso falsch waren, als verkündete jemand die gleichzeitige Wiederauferstehung von Michael Jackson, Amy Winehouse und Kurt Cobain auf dem Mount Everest.
Den Anfang finde ich sehr gelungen, blicke aber nicht ganz durch, was die Verschwörungstheorie ist. Dass der öde Himmel eine Illusion ist? Ich hab das mehrfach gelesen, leider aber nicht verstehen können.
Was ist Wahrheit? Gibt es etwas Wahres, wenn es die Wahrheit nicht gibt. Diese Fragestellung habe ich vor einiger Zeit bei Augustinus in den "Selbstgesprächen" gelesen. Angesichts der Verwischung und Verwirrung der postfaktischen Bestrebungen, glaube ich, dass so mancher Wahrheiten anzweifelt und in die Illusion abgleitet. Warum sollte es also den Mond überhaupt geben?

Liebe Grüße und eine schöne Adventswoche
Isegrims

wird fortgesetzt

 
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Liebe RinaWu, lieber Geschichtenwerker

auch dir lieben Dank für den Kommentar, Geschichtenwerker

Und nachdem ich mich gerade in Deinem Geschichtenfade befinde, zwei Worte zur Geschichte: herrlich abgedreht.

Mit den Dialogen ist das so eine Sache. Ich weiß jetzt nicht, wie gut mir das Schreiben von realistische klingenden Dialogen mittlerweile genau gelingt, aber ich bin mir sicher, dass meine Dialoge fürchterlich waren, als ich hier erste Geschichten gepostet habe. In dieser Geschichte versuche ich einen Sound zu erzeugen, der den einzelnen Figuren angepasst ist und sie dadurch auch erklärbar macht. Ich glaube, Dialoge sind immer auch ein gutes Mittel ein zweite Bedeutungsebene einzubauen, ohne dass das mit Handlung oder erzählerischen Mitteln erfolgt. Show don't tell funktioniert nur über Dialoge.

Und letztlich zielen alle Ratschläge, die ich bisher zur Funktion von Dialogen gelesen habe, darauf ab, den Leser bei der Stange zu halten, sei es, weil der Dialog wichtige Dinge erzählt, weil man Charaktereigenschaften zeigt,
absolut richtig

Die Frage ist für mich also weniger ob, man z. B. Wiederholungen machen darf oder nicht, sondern mehr, ob es dem Leser an dieser Stelle gefällt oder nicht, ob es ihn nervt oder ob er schmunzelt, ob es ihn in die Geschichte weiter reinzieht oder ob er aufhört zu lesen.
realistischerweise macht man Wiederholungen und wenn das den einen oder anderen Leser nervt oder rausbringt, na ja, ist vielleicht stimmungs- und geschmacksabhängig.

Grundsätzlich ist das wohl Geschmackssache. Ich persönlich finde, das habe ich unten schon beschrieben, Dialoge müssen gut klingen, eine Mischung aus realistisch und dennoch literarisch. Mir geht es einfach so, wenn das zu flapsig wirkt (was sich nicht unbedingt widerspricht mit realistisch), geht mir das auf die Nerven, ich lese das schlichtweg nicht gerne.
genau das meine ich. Zu dieser Geschichte gehört schon dieser flapsige Tonfall, das kann aber manchen nerven. so what, das kann ich nicht ändern, dann müsste ich eine andere Geschichte schreiben.

Bei dieser Geschichte hier haben mich bestimmte Dialogszenen einfach gelangweilt oder ich bin durcheinander gekommen, weil die einzelnen Dialogteile einfach nur untereinander stehen. Und genau das habe ich geäußert. Vielleicht ist dieses wabernde Geschwätz einfach nichts für mich, ich bin eine der Leserinnen, die dadurch eher zum Überfliegen des Textes neigt, weil ich für mich persönlich keinen Reiz in dem Gespräch entdecke.
das ist völlig in Ordnung:Pfeif:

Dennoch, Isegrims, muss ich jedes Mal schmunzeln, wenn ich an einem Waschsalon vorbeilaufe
ich auch, glaub mir :D

Die Wirkung des Dialogs, der nach Isegrims eine "wabernde Funktion" hat, ist auf Dich RinaWu offensichtlich nicht diejenige, die sich Isegrims vorgestellt hat.
Mit anderen Worten, Du liebe RinaWu bist, was das Gewaber angeht, daher in meiner Überlegung nicht der Leser, der davon angesprochen wird.
Damit kämpfe ich übrigens auch bei jedem Kommentar, den ich hier lese. Kommentiert derjenige als Autor oder als Leser?
Das ist ein weniger waberndes Problem:hmm: bei mir ist das so eine Mischung. Eine Geschichte muss ansprechen, m ir etwas geben, ein Stück Literatizität enthalten. Wir haben ja alle mehrere Seelen in der Brust. :Pfeif:

viele Grüße an euch. (Kann eigentlich jemand mal die Wolken für ein paar Tage klauen?)
Isegrims

wird bald gortgesetzt

 
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Hi Kanji

vielen Dank für deinen Kommentar und deine Zeit. :shy:

Hej Isegrims,

deine temporeiche Challenge-Story verwundert mich im Grunde die ganze Zeit. Dieser endlos wirkende Schlagabtausch deiner Protagonisten, die Lokation, Gott, Teufel, dies das. Ich bin erschlagen.

ich finde es eigentlich recht gemütlich dort im Waschsalon :D Klar, in der Geschichte passiert so manches und ich habe ein wenig die Realität verbogen, um Verwirrung zu stiften, Das alles aber nicht, ohne mir was dabei zu denken, mir genau überlegt habe, warum ich das mache.

Hej Isegrims,

Und am Anfang steht die Frage: wieso? Wieso treffen sich viele unterschiedliche Menschen (den Namen nach auch unterschiedlichen Alters) zum aufwendigen Frühstück im Waschsalon, wieso sind Gott und Teufel schon da? Wieso personifiziert ? Wieso bräuchte es so viele Protagonisten? Wieso Croissant und Vollkornbrötchen? Wieso die ausführliche Kleidungsbeschreibung? Für mich ist das alles viel zu viel.

klar, da spielt die Fantasie eine Rolle und ich wollte eine kleine Welt bevölkern. :Pfeif:

i

Hej Isegrims,

Diese bizarre Inszenierung erscheint mir wie ein ambitioniertes Theaterstück und ich lerne: Mach keinen Deal mit dem Teufel, der steckt mit einer Göttin unter einer Decke. :Pfeif:

Ich hatte Shakespearsche Komödien vor Augen, als ich den Text geschrieben habe. Da kommen eine Menge Personen zusammen und am Ende bleibt alles beim Akten. Und ja: pass auf, wenn du dich mit Gott und Teufel einlässt. ;)

liebe Grüße
Isegrims

geht bald weiter

 

Lieber Peeperkorn

ach, dein Kommentar dechiffriert die Entstehung des Textes erstaunlich gut. Außerdem zeigst du ein paar Stellen, die besser werden mit deinen Tipps. Vielen Dank dafür! :Pfeif:
Aber der Reihe nach. Anfangs ist die Geschichte langsam, sehr langsam gewachsen. Da gab es nur die Idee mit den drei Gescheiterten, die sich zu einem prächtigen Frühstück in einem Waschsalon treffen. Dann kam die alte Frau dazu und Gott und der Teufel und mit all dem Personal musste ja ein Kammerstück, etwas wie Theater draus werden. Ab da wuchs der Text schneller und ich habe mich von einer Art Überschwang mitreißen lassen. Am Ende wurde es schon reichlich kompliziert, auch wenn es womöglich leicht dahinfließt.

Die Dialoge zu Beginn fand ich ebenfalls witzig, ich finde die auch gut gemacht, also das hatte Saft drin und bis zum Auftritt von Gott und Teufel hatte ich echt Spass an der Geschichte.

Dann hatte ich allerdings etwas den Eindruck, dass das Pulver verschossen war. Jetzt stehen die alle rum, du hast es jetzt mit viel Personal zu tun, kümmerst dich auch um alle, was aber ein Stück weit dazu führt, dass ich das plötzlich als Theaterstück gelesen habe, mit eingestreuten Regieanweisungen:

das stimmt schon, wobei ich eher glaube, dass ich am Ende noch etwas drauf setzen könnte,

Ich nehm das mal als Beispiel für die Stärke des Textes. Ich finde, du hast ein Flair fürs Abgedrehte und echt gute Ideen (kannst aber auch "normale" Geschichten erzählen, das ist schon eine beachtliche Bandbreite), die du hier mit diesen Auftritten auch wunderbar dezent-trocken umsetzt - ich bin Gott, deswegen, das funktioniert sehr gut, ich musste wirklich lachen.
danke dir, tolles Kompliment. Ja, das mit der Bandbreite, mag eine Stärke sein, ich spiele damit und suche den Weg zu den Themen und dem Stil, der mein Schreiben ausmacht, aber die Bandbreite möchte ich behalten,

Die Dialoge zu Beginn fand ich ebenfalls witzig, ich finde die auch gut gemacht, also das hatte Saft drin und bis zum Auftritt von Gott und Teufel hatte ich echt Spaß an der Geschichte.
ist mir wichtig, dass die Dialoge funktionieren, an dem Tonfall habe ich echt gefeilt.

Ja, und dann, wie gesagt, würde ich schauen, ob du im letzten Drittel noch verschlanken kannst, das war mir etwas zu zäh.
ja, stimmt wahrscheinlich, wobei ich bisher keine zündende Idee habe den Schluss grundlegend zu ändern.

Nach einer orangeroten Dämmerung, trafen sich drei Freunde an einem Montagmorgen zu ihrem gemeinsamen Frühstück im Waschsalon.
Kein Komma nach Dämmerung, oder? Und dieses "nach x trafen sie sich an einem Montagmorgen klingt schräg, weil x zum Montagmorgen dazugehört.
an der Stelle habe ich etwas ausprobiert und wollte ganz bewusst eine doppelte Zeitangabe machen, mal sehen, ob das andere auch stört. Das Komma habe ich entfernt, Ebenso die allermeisten Stellen, die du markiert hast.

"schaumatisiert" find ich super.
:Pfeif:

Toller Kommentar, Peeperkorn
lieben Adventsgruß aus dem Waschsalon der Wörter und Wortkrieger.
Isegrims

wird fortgesetzt, vielen Dank euch allen

 

Hi Fliege


Ich fand die Waschsalon/Edelfrühstückssache ziemlich cool, ich fand die - Teufel klaut den Mond Idee genial, ich fand Gott in allerlei Gestalt (nicht unbekannt) sehr hübsch, ich mochte viel an dem Text und hatte beim Lesen auch echt viel Spaß. Und ich fand, zum Ende hin ging der Geschichte bisschen die Luft aus. Aber der Reihe nach ...
schön, dass du den Waschsalon aufgesucht hast und Guido, Gott, den Teufel und all die anderen bei ihrem Treiben beobachtet hast. Lieben Dank für deinen Kommentar und die guten Ratschläge. Na ja, etwas bin ich schon und weiß (noch) nicht, was ich damit anfangen soll. Den zweiten Teil des Stücks finden ja manche überladen, bzw, wünschen sich ein neues, anderes Ende. Ob ich das mache und wenn ja, wie, da fehlt mir bisher die Inspiration, müsste vielleicht etwas absolut Überraschendes, eine letzte originelle Idee her, um eine Steigerung zu bewirken. Angesichts der Fülle des Textes gar nicht so einfach. Mal sehen, bald ist Weihnachten und Ruhe kehrt ein. :shy::xmas:


Wer genau hinschaute, konnte auch den Astronauten erkennen, der seinen Daumen hob und grinsend erklärte, wie schön die Erde aussähe vom All aus betrachtet.
Das es schräg wird, darauf stimmt der Anfang ja ein, aber hier wieder so Hä?? Brauchts das?
ja, absolut, weil ich mich nach wie vor über die Idee freue

„Scheiß drauf. Ich muss da raus. Ist eh zu teuer. Wenn du was weißt, wär echt toll. Eh, die Croissants sind super knusprig.“
Knusprige Croissants? Die knacken doch nicht, die sind soft! Für mich sind die Coissants super, super knusprig da sind die bei mir schon paar Wochen alt.
stimmt, habe ich geändert

„Ha, so seid ihr, das ist die Menschheit. Geld! Was denkt ihr, wie oft ich das höre. Allesamt Jammergestalten. Lieber Gott, ich ändere mein Leben, ich mache alles, um dir zu dienen, aber hilf mir, gib mir Geld, gib mir Macht, mach mich reich, mach mich gesund. Wünsche, Träume. Ich will. Was anderes fällt euch nicht ein.“
„Hehe, langsam. Hast du nie was von Dienstleistungsgesellschaft gehört? Service ist alles! Und du, was bietest du? Verschissenes Blabla. Da bringt ja der Dalai Lama mehr, der stellt sich in ein Fußballstadion und macht ne anständige Show. Schau dich dagegen an. Alt, zerzaust und genervt“, sagte Guido.
Die alte Frau hörte gar nicht hin, die Haare standen ihr zu Berge, ihre Haut glänzte und tiefe Furchen zeigten sich auf dem Gesicht.
„Ah ja, und Liebe, danach fragt ihr auch. Mach, dass er, dass sie mich liebt, mach, dass ich glücklich bin und ohne Sorgen. Wisst ihr, was Liebe ist, wisst ihr das, wisst ihr irgendetwas? Ihr schreit nach mir, wenn es euch dreckig geht. Ich hab derart die Schnauze von euch voll, ich kann es kaum ertragen.“
Inhalt sehr gut, Ausführung viel zu lang und erklärend. Knackig und richtig fies hät' ichs gern.
an der Stelle werde ich noch was machen, da kann mehr Zug rein

Mm, jetzt nicht. Muss das Ding ruhig stellen. Was denkst du, warum ich im Trockner war.“
Wie jetzt ruhig stellen? Und wieso war er deshalb im Trockner? Ich dachte der Trockner ist so 'ne Art Stargate für Teufel und Gott.
so ein Teufel kann sich auch mal täuschen:lol:, deswegen versucht er, dem Mond im Trockner seinen Drang zum Himmel auszutreiben. Und: Waschmaschinen und Trockner sind Multifunktionsgeräte, Star Gate und mehr

... wurde aber an der Tür von zwei glatzköpfigen Männern aufgehalten. Uwe und Erich stürmten herein, packten den widerwilligen Guido am Kragen und zogen ihn hinter sich her zurück in den Salon.
Ich weiß gar nicht, warum die jetzt wirklich kommen müssen. Ich mag die nicht in der Geschichte. Die Bedrohung ist ja da, seine Not auch, ich finde die doof hier, lieber seine Panik und das ständige umdrehen und so - gefühlte Angst ist schon auch echt fies und Du hättest weniger Personal von denen Du ja auch schon reichlich hast. Das bläht den Text auch so unnütz auf. Ich finde, die Idee trägt über eine so lange Strecke nicht.
jaja, der Uwe und der Erich, die finde ich halt witzig, mal sehen, ob ich die wirklich wegkürzen kann

„Du wirst erst mal Lehrling bei Uwe, wird am besten sein.
Das fand ich wirklich ganz uninspiriert, oder einfach langweilig. So tolle Ideen und dann so was banales.
gestrichen :hmm:

Bote kommt, Geldübergabe, Mondübergabe, Guido in die Waschmaschine und ins All, Teufel und Gott gehen Händchenhaltend hinaus - all das hübsch knackig verpackt - das wäre es gewesen und ich wäre ein riesen Fan.
vielleicht kommt es ja so und du wirst zum Fan :Pfeif:

Trotzdem viel Freude an den Ideen und Wortwechseln gehabt!
:thumbsup:

viele Grüße und einen super Start in die Weihnachtswoche, Fliege
Isegrims

geht bald weiter

 
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Langsam, langsam geht es voran. :Pfeif: Aber ob mein Plan funktioniert, alle Geschichten bis Weihnachten zu kommentieren und mich dann zurückzulehnen und zu genießen, tja, das bleibt im Nebel. So kommentiere ich die Geschichten im Wechsel mit bisschen Mod-Zeugs und der Beschäftigung mit der eigenen Geschichte.

Lieber gibberish,

schön von dir zu lesen, vielen Dank für deine Zeit und den Kommentar.

Ich wollt erst was zur Story schreiben, habe aber schnell eingesehen, dass man sie einfach hinnehmen muss, wie sie ist. Nicht viel darüber nachdenken, einfach lesen. Und ich muss sagen, das hat Spaß gemacht.
freut mich sehr, dass du Spaß daran hattest :Pfeif: Klar, den Realitätscheck sollte man nicht machen, wenngleich ich versucht habe, Elemente der Wirklichkeit beizubehalten.

Sprachlich souverän, ulkige Charaktere, die allesamt nicht unsympathisch sind, und eine unterschwellige Gesellschaftskritik.
das geht runter wie Wodka. :lol:

Man braucht das Geld für Kriege und ökonomische Schwanzvergleiche, der Mond rückt gefühlt immer ferner. Das wolltest du doch sagen, oder?
der Mond ist ja so was wie ein Symbol unserer Sehnsucht. Gott passt auf ihn auf, solange er/sie kann.

Der Seltsam-Tag ist hier sowas von angebracht, und wenn man sich auf den abgefahrenen Ritt vom Waschsalon zum Mond einlässt, wird man mit einer unterhaltsamen Geschichte belohnt.
klingt gut. :D

„Ich sag nur: Internet Start-ups.“
Müsste man das nicht komplett zusammenschreiben?
laut Duden wird das so geschrieben

James lachte und sabberte, Guido hörte auf zu kauen und hielt das halbe, dick mit Schinken belegte Vollkornbrötchen, Kein Komma vor die Brust, als wollte er sich schützen.
ich glaube das Komma stimmt, müssten aber berufenere entscheiden.

ich hatte Spaß beim Lesen und habe mich gut unterhalten gefühlt. Und ich glaube, ich werde diese Geschichte nicht so schnell vergessen.
das ist schon viel :thumbsup:

Liebe Grüße und schöne Weihnachten
Isegrims

wird fortgesetzt

 

Zitat von gibberish
James lachte und sabberte, Guido hörte auf zu kauen und hielt das halbe, dick mit Schinken belegte Vollkornbrötchen, Kein Komma vor die Brust, als wollte er sich schützen.
ich glaube das Komma stimmt, müssten aber berufenere entscheiden.

Nee, kannze mich glauben,

liebe Isa,

da hat de Gibberisch recht. Erkennze einfacha, wennze de Beschreibung vom Bötchen weglässt janz deutlich

"Guido hörte auf zu kauen und hielt das … Vollkornbrötchen ... vor die Brust, als wollte er sich schützen". Manchma valiert man halte Übasicht ...

Start-up, abgeleitet vom engl. to start up wird sinnigerweise auch im (korrekten) engl. start-up geschrieben.

Friedel

Falls mer uns nich mehr lesen "schöne Tage diese Tage"

 

Hi bernadette

okay, da ist mir mal bewusste geworden, was ein fehlgeleitetet, unglücklich gewählter Titel so alles bewirkt. Das ließ´sich nicht mehr retten, trotz all dem Personal, Gott und Guidp.

Da ich grundsätzlich eine Aversion gegen Titel habe, die den Leser an andere (bekannte) Titel erinnern (sollen), war meine Bereitschaft, den Text zu lesen, recht klein.

Für meinen Lesegeschmack wären die Gestalten noch besser herausgekommen, wenn es noch ein paar Normalos gegeben hätte, dann wäre der Kontrast größer geworden.
guter Gedanke, aber was war an der alten Frau nicht normal... aber im Ernst: deswegen habe ich die Arbeiter drin und das Studentenpärchen

Nach einer orangeroten Dämmerung, trafen sich drei Freunde an einem Montagmorgen zu ihrem gemeinsamen Frühstück im Waschsalon. In dem langgezogenen, schmalen Raum standen die Maschinen auf einer Seite eng beieinander. Auf der anderen Seite befanden sich bodentiefe Fenster mit Sitzgelegenheiten, eine Bank und ein paar glänzend dunkelblaue Plastikstühle aus dem Baumarkt. Es roch nach Weichspüler, Essensresten und Schweiß. Eine alte Frau mit grauen Haaren und Schokoladenhaut saß zusammengesunken vor einer Waschtrommel, träumte und starrte in die Luft. Ein junges Pärchen zog Wäsche aus einem Koffer und stopfte sie in eine der Maschinen - im Gleichklang der Bewegungen, um sich ihrer Liebe zu versichern. Die Trockner brummten und durchschüttelten ihren Inhalt, der in einer bunten Masse im luftleeren Raum flog wie in einer schaumatisierten Weltraumstation. Wer genau hinschaute, konnte auch den Astronauten erkennen, der seinen Daumen ]hob und grinsend erklärte, wie schön die Erde aussähe vom All aus betrachtet.

James war der erste.
Du beziehst der erste auf eine Information, die viel weiter vorne steht. Zwischendurch kam dann noch die Schokofrau und das Pärchen, also das ist sehr verwirrend.

habe ich geändert

Montagmorgens nach einer orangeroten Dämmerung. Wie üblich trafen sich drei Freunde zu ihrem gemeinsamen Frühstück im Waschsalon. In dem langgezogenen, schmalen Raum standen die Maschinen auf einer Seite eng beieinander. Auf der anderen Seite bodentiefe Fenster mit Sitzgelegenheiten, eine Bank und ein paar dunkelblau glänzende Plastikstühle aus dem Baumarkt. Es roch nach Weichspüler, Essensresten und Schweiß. Eine alte Frau mit grauen Haaren und Schokoladenhaut saß zusammengesunken vor einer Waschtrommel, träumte und starrte in die Luft. Ein junges Pärchen zog Wäsche aus einem Koffer und stopfte sie in eine der Maschinen - im Gleichklang der Bewegungen, um sich ihrer Liebe zu versichern. Die Trockner brummten und durchschüttelten ihren Inhalt, der in einer bunten Masse im luftleeren Raum flog wie in einer schaumatisierten Weltraumstation. Wer genau hinschaute, konnte auch den Astronauten erkennen, der seinen Daumen hob und grinsend erklärte, wie schön die Erde aussähe vom All aus betrachtet.

James trug Jeans, polierte, rahmengenähte Budapester Schuhe, ein elfenbeinweißes Hemd und einen anthrazitfarbenen Boss-Blazer, öffnete den Koffer, den er hinter sich herzog, suchte sich eine freie Trommel und füllte sie mit seiner Wäsche. Er musste nicht lange warten, bis Ayse erschien, im Kostüm, perfekt geschminkt, mit obszön roten Lippen, als wollte sie zu einem Casting-Termin oder zu einem hoffnungsvollen Date. James stand auf, richtete sich gerade und begrüßte sie mit Küsschen auf die Wange.


Ansonsten ein liebevolles Setting, bitte noch an den Dialogen feilen, dann wird die KG für Leute, die sowas mögen, attraktiver.
ja, über Weihnachten gibt es eine Restaurierung, ich steck die Dialoge mal in den Trockner und warte, was passiert :Pfeif:

Lieben Dank, bernadette und lass es glitzern die nächsten Tage
:xmas::Pfeif:
Isegrims

Hallo rieger

schön, dass du Spaß an der Geschichte hattest und weitere Reminiszenzen aufgedeckt hast. :D

eine schöne skurrile Geschichte hast Du geschrieben, in der ich Motive aus dem Faust, aus Orffs Mond und der Levi's Stonewashed-Werbung entdecken kann. Wenn man sich in die Absurdität eingelesen hat, ist es ein herrlich verrücktes Spektakel.
klingt super, das Lob, freut mich sehr :Pfeif:

viele Grüße und Weinhachtsglückwünsche für dich
Isegrims

geht bald weiter

 
Zuletzt bearbeitet:

„Sorry, Ayse. Aber das war echt dämlich.“
„„Scheiß drauf. Ich muss da raus. ...“

Vorletzte Flusen letzter Hand,

In Hans Joachim Kuhlenkampfs EWG ("Einer dird gewinnen") zeichnete mal ein Kandidat einen Gänsebraten zur Belustigung des Publikums nicht nur des Hessischen Rundfunks, denn „Kuli“ entdeckt vier Gänsebollen – und ich, das tut mir natürlich leid,

liebe Isa,

entdecke hier – nicht ohne, sondern vorm „Scheiß“ eine eher unauffällige und unbewusste Parodie darauf …

„„Mann, Uwe, der Guido hat euer Geld gerade nicht. Der Kerl kann ja nicht mal antworten, wenn ihr ihn würgt. Lasst ihn los, bitte!“

+++

Wenn man das engl. Original kennt (win-win-situation), kann man eigentlich nur tendenziell die korrekte deutsche Übernahme erahnen

„Ja, sicher, Liebste. Wird ne Win-[w]in-Situation, wirst schon sehen. Also, Guido?“
Guido nahm das Iphone, …
I-Phone

###

Mit einem Knopfdruck und der Hilfe Gottes ging es dann los.
Warum nicht kürzer und der allerchristlichsten Reihenfolge „… Mit … Gottes Hilfe ...“, selbst wenn wir jetzt wissen, dass es jenes unbekannte höhere Wesen, das wir alle verehren, tatsächlich gibt und somit der Hausdrache aus dem AT gegenüber dem "lieben" Gott des NT erklärt wäre. So ziemlich, wenigstens.

Dr. Murke bedankt sich allsogleich für die Aufklärung!

 

Lieber Isegrims,
jetzt komm ich auch noch. Aber keine Sorge, nix zum groß Beantworten und Auseinandersetzen, sondern viel Lob für diese völlig abgedrehte und alberne Geschichte.
Ich mochte sie schon beim ersten und zweiten Mal Lesen, aber die kleinen Verbesserungen haben ihr natürlich auch gut getan.
Ich hab mich beim Lesen einfach amüsiert. Und zwischendrin scheckig gelacht. Und dann wieder gegrinst. Gott und Teufel in Kombination sind ja schon oft Gegenstand witziger oder nachdenklicher Geschichten gewesen, sie hier in einem Waschsalon anzutreffen, in solch illustrer Gesellschaft, das hat einfach was. Ich sags ja immer, Waschsalons sind universelle Modelle moderner Gesellschaften, hier trifft er auf eine postmoderne Relativierung religiöser Vorstellungen. Ja, einen philosophischen Kern hat deine Rumalberei schon.

Der Beginn ist einfach super mit dem Mond, der vom Himmel verschwunden ist - und alle Welt mag diesen Sachverhalt auf seine Weise interpretieren und nutzen.
Dann das wunderbare Personal. Von allem gibt es was, und dann die Dialoge zwischen denen fließen schön. Auch später noch ist das so, ich fühlte mich übrigens oft an deinen Spaß beim Ausdenken erinnert, wenn du dir Redegefechte mit offshore lieferst. Das scheint dir einfach zu liegen.
Hast schon ein gewaltiges Feld, auf dem du dich geschichtenmäßig gekonnt umhertreiben kannst.

Ich sehe das, das ist der einzige Haken, aber kein besonders großer, auch so, dass deine Geschichte gegen Ende bisschen nachlässt, wobei ich das nicht auf Erich und Guido zurückführe, die fand ich als Kontrast und Ergänzung zu den anderen witzig. Sondern das Ende hat nicht mehr ganz so den Zug wie die Handlung vorher. Aber wahrscheinlich/vielleicht nützt es schon, wenn man da noch ein bisschen verdichtet.

Was mir aber auf jeden Fall gefehlt hat, war der Grund, weshalb der Teufel den Mond vom Himmel geholt hat. Klar, es ist unterstellt, die Konkurrenz der beiden Moralprinzipieln um die Seelen, aber es wird amS nicht deutlich genug, was der Teufel genau sich davon verspricht. Vielleicht könntest du den Grund für das Klauen des Mondes noch ein wenig verdeutlichen und absurder gestalten, dann kriegst du vielleicht von daher noch mal einen Zug für die Geschichte? Im Moment zerfällt sie gegen Ende so ein bisschen.
Aber wirklich was ausmachen an dem Vergnügen beim Lesen tuts das nicht. Ist eher so, dass ich denke, paar andere haben ja das Ende bissel beklagt, dass ich mir überlegt hab, wie könnte man das lösen. Ich persönlich muss schon wieder losgrinsen, wenn ich nur an James und seinen abgespreizten Finger denke, mitten in dem Waschsalon oder an die bärtigen Typen, die sich das ganze Gewese mit offenem Mund anschauen. Oder den grantigen alten Damengott, schade, dass die sich verwandelt hat in diese schöne Amazone. Von mir aus hätte sie ruhig alt und zerzaust bleiben dürfen.


Ein paar Kleinigkeiten am Rande:

Die Trockner brummten und durchschüttelten ihren Inhalt, der in einer bunten Masse im luftleeren Raum flog wie in einer schaumatisierten Weltraumstation. Wer genau hinschaute, konnte auch den Astronauten erkennen, der seinen Daumen hob und grinsend erklärte, wie schön die Erde aussähe vom All aus betrachtet.
Das fand ich witzig. So ein kleines forshadowing.


Nachdem er den Inhalt seines Rucksacks in der Trommel entsorgt hatte, streckte er Ayse die Tüte mit Wurst und Käse entgegen.
Besser Guido statt er. Vorher macht James was, also bezieht man z. Zt. "er" auf James und nicht auf Guido.

„Vergesst das mit dem Beten! Ich habe keine Zeit für euren Scheiß!“
„Aha, und was haben Sie damit zu tun?“, fragte Ayse.
„Ich bin Gott, deswegen.“
Ich liebe es.


„Ha, so seid ihr, das ist die Menschheit. Geld! Was denkt ihr, wie oft ich das höre. Allesamt Jammergestalten. Lieber Gott, ich ändere mein Leben, ich mache alles, um dir zu dienen, aber hilf mir, gib mir Geld, gib mir Macht, mach mich reich, mach mich gesund. Was anderes fällt euch nicht ein!“
„Hehe, langsam. Hast du nie was von Dienstleistungsgesellschaft gehört? Service ist alles! Und du, was bietest du? Verschissenes Blabla. Da bringt ja der Dalai Lama mehr, der stellt sich in ein Fußballstadion und macht ne anständige Show. Schau dich dagegen an. Alt, zerzaust und genervt“, sagte Guido.
Die alte Frau hörte gar nicht hin, die Haare standen ihr zu Berge, ihre Haut glänzte und tiefe Furchen zeigten sich auf dem Gesicht.
„Ah ja, und Liebe, danach fragt ihr auch. Mach, dass er, dass sie mich liebt, mach, dass ich glücklich bin und ohne Sorgen. Wisst ihr, was Liebe ist? Ihr schreit nach mir, wenn es euch dreckig geht. Ich hab derart die Schnauze von euch voll!“
Vom INhalt her super, nur kürz mal bitte. Da wird bestimmt dreimal dasselbe erzählt.

„Ich weiß, wo der Mond ist, verdammt“, flüsterte Guido.
Gott sprach weiter, wurde lauter und leiser, zart und hart, wechselte die Sprachen. Die Geräusche der Maschinen verschwanden hinter der Stimme, bis ein lauter Knall ertönte, der wie ein Peitschenhieb klang. Die Feueraugen Gottes suchten nach der Ursache. Die Tür eines Trockners sprang auf. Eine Gestalt in einem dunkelgrünen Anzug und klobigen, roten Schuhen kroch aus dem Gerät, richtete sich mühsam auf und streckte sich. Ein Auge des Mannes glich dem Azur des Meeres und das andere einem verregneten Novembertag. Er umklammerte einen Gegenstand, den er unter dem Sakko verborgen hielt, schüttelte seine schulterlangen Haare, rieb sich die Augen und schaute sich um.

„Wer hat nach mir gerufen?“, sagte der Teufel.

Toll, der Absatz hier insgesamt, schön geschrieben und den Auftritt des teufels toll inszeniert. Und auch dass der Teufel dann diese Frage stellt. Und vorher hat Gott gesagt, er habe die Schnauze voll von allem. Cool, das ist ein perfekter Einsatz für den Teufel.

„Ach, die. Zu denen fällt mir nichts ein. Was anderes: Kannst du mir bitte zeigen, was du da unter dem Mantel versteckt hast?“
„Mm, jetzt nicht. Muss das Ding ruhig stellen. Was denkst du, warum ich im Trockner war.“
„Du musst den Mond frei lassen, mein Lieber.“
Der Anfang, dass Gott gleich dem Teufel das Klauen unterstellt. Super. Aber dann, das ist mir zu knapp. Wieso stellt man was ruhig in einem Trockner? Und warum hat der Mond denn gezappelt? Den Mond trocken machen, aufwärmen, alles das, aber ruhig stellen. Nee. Das passt nicht. Vielleicht fällt dir was ein, dann tut der böse Geist am Ende was Gutes und rettet den Mond eigentlich.

„Was denkst du, Erich? Wir stecken ihn in die Waschmaschine und warten, was danach von ihm übrig ist.“
„Kann ich nicht empfehlen“, sagte der Teufel, der sich zu ihnen gesellte.
„Du bist auch hier“, sagte Uwe und entließ Guido aus dem Schwitzkasten.
Schön, wie du das so wunderbar lapidar einführst, dass die beiden Vögel ihre Seele bereits verkauft haben.


„Ich muss erst das Geschäft regeln, bitte. Die Seelen von den beiden Halunken habe ich schon. Wenn ich die von dem Kerl da und vielleicht auch die von der reizenden Dame mit der Kaffeetasse in der Hand und ihrem Begleiter bekomme, habe ich das Wochenziel erreicht und geh auf Incentive-Reise.“
„Haha, ich hab den Bonus, wenn der Mond wieder am Himmel ist“, kicherte Gott.
Cool, wer gibt Gott, der Allmacht, den Bonus?

Kannst du das bitte beglaubigen, Liebste, dann brauchen wir den Oldschool-Kram mit Blut und so nicht“, sagte der Teufel zu Gott.
:D

James lächelte so verklärt, als erlebte er eine Erscheinung, als wäre sein Leben nunmehr Teil eines größeren Sinns.
Doppelmoppel

Mehr an Anmerkungen habe ich nicht. Mach damit, was dir gefällt und zu deiner Geschichte, wie du sie haben möchtest, passt.
Ich hab sie sehr sehr gerne gelesen. Unterhaltsam, witzig, abgedreht mit einem kleinen philosophischen Würzerchen.

Viele Grüße und feier schön.
Novak

 

Hi Perdita

was du Feuerwerk nennst, gefällt mir grundsätzlich und ich kann gut nachvollziehen, dass du nicht bis zu Ende mitgehen kannst und dich abwendest, dir ein Gläschen Sekt schnappst und dir das Perlen im Hals wünscht, das direkt im Bauch ein Wohlgefühl hervorruft und sich bis zu den Gedanken ausbreitet. Die Raketen schißen empor, verrauchen und sind was für's Auge und nur in der rechten Stimmung was f+r den Kopf. Aber was, wenn du am Himmel Tiere siehst, Drachen mit langem Schweif, den Teufel oder eben den Mond, auf dem ein kleiner Pünktlein ein paar verlorene Menschenseelen darstellt?

Feuerwerk gefällt vielen Leuten, und ich finde bunte Funken vor dem Hintergrund des Nachthimmels (mit oder ohne Mond) an sich ja auch sehr hübsch – aber alles in allem ist es mir dann doch oft zuviel. Zu laut, zu bunt, zu viele Schnipsel, die hinterher herumliegen.

Der Text ist schön geschrieben, und es stecken viele witzige und originelle Ideen drin. Aber die werden gefühlt halt alle irgendwie verpulvert, da wird eine nach der anderen abgefeuert und verglüht, und es bleibt sehr wenig an Substanz zurück.
das ist das Prinzip eines Feuerwerks, maßlos zu verpulvern, was man hat, vielleicht auch das Prinzip, auf dem Gott und der Teufel basieren.

Dass die Antwort auf „Warum-Fragen“ zur Handlung der Geschichte (wie zum Beispiel „Warum stiehlt der Teufel den Mond?“, „Warum geht Gott in einen Waschsalon?“, „Warum kann eine Waschmaschine den Mond wieder an seinen Platz befördern?“ etc.) nicht einfach bloß „Warum nicht?“ lautet.
die Frage ist nicht richtig gestellt. Sie müsste lauten: was ist Logik und wofür verwenden wir sie? Ist diese vermeintliche Logik nicht die wahre Täuschung?

Jede/r der vielen Ideen und Gags für sich genommen ist hübsch und passt zur Geschichte – nur insgesamt ist es halt nach meinem Empfinden zuviel. Und die Frage ist natürlich auch, ob du daran überhaupt etwas ändern willst. Ich bin sicher, das Schreiben hat viel Spaß gemacht und viele werden den auch beim Lesen haben.
an dem Text was zu ändern, ist echt schwierig. Wo beginnen, was daraus machen? Am ehesten passt für mich noch die Vorstellung, eine große riesige Rakete am Ende abzufeuern, eine Steigerung sozusagen. Spaß hat es gemacht, klar, aber ich habe den Text dennoch langsam geschrieben, der ist zeilenweise gewachsen.

Lieben Dank für deine Zeit und alles, was du mit mitgegeben hats, Perdita, ich habe mich sehr über deinen Besuch gefreut.
Frohe Weihnachten und pass mal an Silvester auf, was es am Himmel gibt.
Isegrims

Liebe bernadette

aber im Grunde war es mir auch von allem etwas zuviel, das hast du nur viel besser herausgeschält, Perdita.
von wem stammt eigentlich: genug ist nicht genug? :Pfeif:

dir auch schöne Weihnachtstage, eine Menge Geschenke, Glühwein und Kerzen am Weihnachtsbaum
Isegrims

bald geht es weiter


 

Hallo Isegrims,

also, zunächst einmal ist deine Geschichte ziemlich witzig und albern. Hat mir einen Brainfuck verpasst, aber ich glaube, das war deine Absicht. :D

Ich glaube, der Kern deiner Handlung, dass Gott und der Teufel so stark vermenschlicht werden, kann sozialkritisch so interpretiert werden, dass der Mensch heutzutage versucht, Gott zu spielen? Ich denke, die fällt jedenfalls auf, dass ich die Handlung nicht richtig verstanden habe.

Sprachlich fand ich sie aber toll. Die Dialoge sind natürlich. Wenn man sich unterhält, wiederholt man sich häufig. Das solltest du, glaube ich, nicht ändern.

Ähm ja, mehr habe ich nicht zu sagen.
Liebe Grüße,
alexei

 
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Weihnachtsgeschichte?

Das erste und bisher einzige Mal in meinem Leben, dass ich in einem Waschsalon war, ist gut vierzig Jahre her. Ich war damals siebzehn, trampte durch Italien und in Rom - in der Via Giuseppe Ravioli, um genau zu sein, gleich hinter der Piazza Enzo Truffatore - gönnte ich meiner Levis den Luxus einer 60°-Vollwäsche.
Und das zweite Mal war gestern Abend. Ich hab mir deinen Challenge -Text ausgedruckt, Isegrims, bin in die große Wäscherei in der Schönbrunnerstraße gestiefelt, gleich bei mir ums Eck, hab mich dort auf ein dunkelblaues Kunstlederbänkchen gesetzt und deine Geschichte ein weiteres Mal gelesen. Und ich muss sagen, dieses Erlebnis, eine Geschichte im entsprechenden Ambiente zu lesen, hat schon einen ganz besonderen Reiz, hat so was … na ja, beinahe Kinematographisches irgendwie. Leider war ich der einzige Besucher. Oder zum Glück, keine Ahnung. Vermutlich hätte man mich für einen Bescheuerten gehalten, wie ich da lauthals deinen Text deklamiert und dann mit verklärtem Blick auf die riesigen Waschautomaten gestarrt und auf ein Wunder gewartet hab. Ist aber leider nix passiert. Na ja, zumindest nicht gleich.
Jedenfalls, also weil ich schön langsam Durst bekam, will ich mir eine Dose Efes aus dem Getränkeautomaten ziehen, schmeiße also einsfuffzig rein und … naja, was soll ich sagen, da war’s plötzlich da, das Weihnachtswunder. Klackadiklack rumpelt eine Dose nach der anderen ins Ausgabefach. Vierzehn Dosen Efes, kein Witz. Und als Draufgabe noch eine Handvoll Snickers. Jackpot quasi.
Und weil ich dieses kleine Wunder ja gewissermaßen dir zu verdanken habe, Isegrims, und weil wir in der Weihnachtszeit die strengen Offtopic-Beschränkungen hier nicht allzu eng sehen sollten, wollte ich mich jetzt in aller Form bei dir dafür bedanken. Also für das Bier. Auch im Namen des Typen, der dann noch im Waschsalon aufgetaucht ist und mit dem ich mir die Biere dann geteilt hab. Und der mir im Lauf des Abends dann noch einen wirklich interessanten Pakt Deal vorgeschlagen hat … aber das ist eine andere Geschichte.

Salute, Isegrims.

 

Du lügst, offshore, aber sowas von witzig und gescheit und schön. Ich liebe es.
Wie gesagt, noch ist offtopictime.
Euch beiden auch Salute, offshore und Isegrims.

 

Hi Friedrichard, Friedel :D

lieben Dank für deine Bemühungen :D Ich weiß durchaus, dass so manchem der Text zu effekt- statt affektheischend ist und er ein klein wenig absurden intellektuellen Ballast mit sich herumschleift, aber das lässt sich ebenso wenig ändern wie die Biere, die ernst offshore entgegen purzeln :Pfeif:

wegen des Titels, der mir an sich besser gefällt als der ursprüngliche.

Warum „an sich“?Mein Vorschlag also

Ich bin Gott, meinetwegen -
eine postfaktische Illusion!

okay, das "deswegen" habe ich belassen, das gefällt mir und "meinetwegen" brächte eine belustigende Note, die dem Text vielleicht in eine unklare Richtung gäbe. Ich habe ihn geändert und de Gedankenstrich und das Ausrufezeichen übernommen. Was aber so manche immer noch nicht befriedigend finden werden.

Start-up, abgeleitet vom engl. to start up wird sinnigerweise auch im (korrekten) engl. start-up geschrieben.
ich habe genommen, was der Duden vorschlägt und im Hinblick auf das iPhone mich der Apple-eigenen Schreibweise angepasst. Auch die anderen Flusen sind beseitigt - mit Gottes Hilfe. :D

liebe Grüße und eine schönen Jahreszwischenzeit.
Isegrims


Liebe maria.meerhaba

vielen Dank für deine Einschätzung zu dem Text :hmm: Das ist kein Text, der Figuren in ihrer Tiefer ausleuchtet und soll es auch nicht sein.

Es ist sauber geschrieben, die Figuren interessant, der Teufel gefällt mir am besten, aber abgesehen davon ist mir das alles zu wirr, zu unreal.
na ja, darauf basiert dieser Text, der die Wirklichkeit durchbrechen will und nicht zulassen soll, was wir gemeinhin glauben.

Der Titel erinnert mich an den feinen, englischen Spruch: Why? Fuck you, that’s why!
sehr cooler Spruch :D

viele Grüße und vielen Dank
Isegrims

geht noch weiter

 
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Hallo Isegrims!

Das ist echt eine schräge Idee, die du da hattest. Aber ich fand sie größtenteils originell, gerade solche Sachen wie, dass der Teufel aus der Waschmaschine kommt, das hat mich beim Text gehalten. Hat mich auch bis zum Ende hin unterhalten, allerdings hatte ich bis zuletzt darauf gehofft, dass all das, was hier geschieht (Teufel, Gott, Waschmaschine, Mond), dass das in einer Bedeutung zum Konflikt deiner Prots steht, dass das eine weitere Ebene "öffnet", einen höheren Bedeutungssinn, der dem Ganzen noch mal eine Portion Tiefe gibt. Also korrigiere mich, falls ich da etwas übersehen habe, aber ich habe in die Richtung jetzt nichts gesehen, ich denke, das war auch nicht von dir beabsichtigt. Hätte mir aber trotzdem gut gefallen, ich würde das fast so als nächsten Schritt bei deinem Schreiben sehen, dass der Hauptkonflikt, den deine Figuren in sich tragen und das Skurrile, das du bspw. in dieser Geschichte hast auftauchen lassen, dass das in einem tieferen "Sinn" zueinander steht.
Oder: Dass etwas Abgedrehtes (Teufel, Gott, Mondverschwinden), dass du das in der Geschichte fortlaufend ausbaust, und der Geschichte so mehr Tiefe, mehr Bedeutung gibst. Ist ein hoher Anspruch, ich weiß, aber das hatte ich so ein bisschen bei deiner Geschichte vermisst. Straffen könntest du auch noch ein bisschen ein paar der Dialoge, bspw. den, als deine Figuren sich über Wurstbrote/Käse unterhalten, da hat mir so ein wenig der Fokus und der präsente Konflikt gefehlt. Ansonsten gerne gelesen.

Viele Grüße
zigga

 

Hallo Isegrims,


dies ist der zweite Anlauf diese Geschichte durchzulesen, beim ersten Anlauf, so erinnere ich, ließ ich mich gerne stören und legte den Text beiseite.

Ich bin leider so rein gar nicht diejenige, die sich zu den Lesern dieses Genres zählen.

Ich habe in den Tags gesehen, dass du Gesellschaft und Philosophie angeklickt hast und bin natürlich auf die Suche gegangen, hierzu Aussagen in der Geschichte zu finden.

Leider vergebens, was zum einen sicherlich daran liegt, dass ich den Zugang zu solchen Geschichten meist nicht finde und zum anderen viel zu sehr darauf getrimmt bin, dass die Dinge ihren inneren Sinn haben müssen und logisch sein sollen.

Gelesen habe ich eine völlig durchgeknallte Geschichte und als solche hat sie mir auch beim Leben durchaus Spaß gemacht. Aber eine tiefergehende Bedeutung als diejenige, einfach ein paar schräge Typen mit schrägen Situationen zu verkoppeln ist bei mir nicht angekommen.

Witzig fand ich z.B., dass das alles in einem Waschsalon stattfindet. Auch die Idee, dort zu frühstücken und das dann auch noch derartig affig zu zelebrieren, war erfrischend. Die Idee, dass der Teufel den Mond klaut, fand ich zwar ebenfalls gut, aber bereits bei der Frage, wieso er solch einen Unsinn tut, ja vielleicht war es auch nur Unsinn, weshalb er es tat, erschließt sich mir nicht.

Aus einer Waschmaschine hervorzukommen und auch dort wieder zu verschwinden, das war ebenfalls angenehmste Phantasie, die ich dir gerne bescheinige.

Ebenso fand ich deinen Schreibstil schön flüssig und mir schien, er passte auch perfekt zur Geschichte.

Der Titel ist irgendwie spröde, weil er aus zwei unterschiedlichen Teilen besteht, bei dem jeder Teil für sich genommen schon einen Titel hergeben würde. Trotzdem wirkt er erfrischend ungewohnt, wenn auch spröde erfrischend und ist von daher in der Lage, mich zum Anklicken zu animieren.

Das Challengethema allerdings habe ich im Grunde genommen nicht wieder gefunden. Es sei denn, du willst den fehlenden Mond quasi als Stellvertreter des an die Wand Geschriebenen betrachten. Dann ok.


Lieben Gruß

lakita

 

Hi Isegrims,

in Anbetracht Deiner blasphemischen Abhandlung, in besonders provokanter Weise zeitnah veröffentlicht zum Geburtstag unseres Erlösers, kann ich nur hoffen, dass Dich die Verteidiger des christlichen Abendlandes nicht bereits auf's Rad geflochten haben oder Dich just der hochnotpeinlichen Befragung unterziehen.
Schönes anarchisches Weihnachtsmärchen. Roter Faden, Figurenentwicklung, innere Logik: Fehlanzeige. Juckt aber nicht, weil es trotzdem unterhält, und nur diesem Ziel dienen die Schreibregeln.
Die Fehlerkorrektur ändert gerade "Schreibregeln" zu "Schreibfehler". Erschreckend philosophisch, diese Algorithmen.
Auf den ersten Blick etwas effekthascherisch und oberflächlich, lese ich doch eine zutiefst bittere Botschaft heraus. Die steht nicht nur zwischen den Zeilen:

„Vergesst das mit dem Beten! Ich habe keine Zeit für euren Scheiß!“
Da blitzt ja good, old Nitzsche durch. Gott wird zwar nicht getötet, dafür aber die naive, kindliche Vorstellung seiner Wirkungsweise. Mit dem Desinteresse an seiner Schöpfung und der Kollaboration mit dem Antagonisten, wird seinen Anhängern quasi der Boden ihrer Wertvorstellungen entzogen.
Andererseits wird der Mangel an echter Spiritualität bei den Menschen kritisiert.
gib mir Geld, gib mir Macht, mach mich reich, mach mich gesund. Wünsche, Träume. Ich will. Was anderes fällt euch nicht ein.“
Der Erzähler ist hin und hergerissen, zwischen zynischer Ablehnung und der Sehnsucht nach dem, was er sich selbst verwehrt.

Alles in allem bleibt die Wirkung auf mich leider nur temporär unterhaltend, wegen der Handbremse. Eine drastischere Sprache hätte den Text zu einer bösen Satire gemacht. Hier bleibt es mir, trotz des wunderbar abgedrehten Humors, zu zahm.

Danke für die sehr gelungene Unterhaltung. Und ich wünsche uns allen ein neues Jahr mit einem uns freundlicher gesonnenen Allmächtigen.

Das Kellerkind

 

Leute: ich schaffe es nicht, heute allen zu antworten. Die Zeit verrinnt so fürchterlich schnell. Ich dachte, ich frag mal die alte Frau oder den Kerl, der mit ihr unterwegs ist, ob sie mir ein paar Extrastunden geben, aber die Verhandlungen über die Konditionen sind gescheitert.
Novak: ich habe mich sehr gefreut über deinen Kommentar, lass dir die Rindwürste schmecken, die taugen auch für den Kater danach und im neuen Jahr sehen wir uns bestimmt mal in Frankfurt.
alexei: lieben Dank für den Kommentar und das Lob
ernst offshore: Wien ist einfach größer und anmutiger: Waschsalons 24 Stunden offen, mit Getränkeautomat, wow. Hast du dir so nen Piepser gegen Taschenräuber besorgt (gibt es offenbar in Wien), das hilft, wenn dir einer die Efes klauen will und du nicht auf Gott vertrauen möchtest? Vielen Dank für deine preiswürdige Geschichte und überhaupt.
Friedrichard: hier liegt ja bisschen Schnee, darauf lässt sich gut ins neue Jahr rutschen und mit nem Gläschen Champagner in der Hand sieht es auch noch lustig aus. ganz lieben Dank für deine grpßartigen Kommentare
zigga: was du geschrieben hast, ist super hilfreich. Den nächsten Schritt machen, das möchte ich gerne. Weiter und weiter und das ist kein schlechtes Motto auch für Dich und für uns alle.
lakita: auch Dir vielen Dank für Deine Zeit und die super Anmerkungen. Was Du schreibst, das muss ich runter fließen lassen und Schreiblust und Fantasie zähmen, damit ich es bei der nächsten Geschichte verarbeiten kann.
Kellerkind: absurd und anarchisch, das klingt nach. Lieben Dank.

Tja: und auf euch alle freue ich mich und wünsche euch alles Gute. Bis bald hier im jungfräulichen Jahr.
Isegrims

 
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Liebe Novak,

jetzt noch mal mit mehr Muse. Ich habe mich sehr über deinen Kommentar gefreut. Die Geschichte ist nicht ganz mainstream und das Alberne daran überdeckt vielleicht die ernsthafteren Absichten.

Ich mochte sie schon beim ersten und zweiten Mal Lesen, aber die kleinen Verbesserungen haben ihr natürlich auch gut getan.
Ich hab mich beim Lesen einfach amüsiert. Und zwischendrin scheckig gelacht. Und dann wieder gegrinst.
mehr kann ich gar nicht wollen. :schiel:

Ich sags ja immer, Waschsalons sind universelle Modelle moderner Gesellschaften, hier trifft er auf eine postmoderne Relativierung religiöser Vorstellungen.
Ich war ja zu Feldstudien einige Mal, bewaffnet mit sperrigen Wäschestücken in einem Waschsalon in Bornheim – übrigens coole Gegend – Nähe Berger Straße und ich sag dir: dort triffst du alles und jeden. Das junge Pärchen, alte Männer und Frauen, Arbeiter, Zigeuner, Nazis, Syrer. Da sitzt man auf Plastikstühlen, versucht zu lesen und die Ideen fliegen dir aus dem Trockner zu. Wenn irgendeiner unter Mangel an Inspiration leidet, kann ich das nur empfehlen.

Der Beginn ist einfach super mit dem Mond, der vom Himmel verschwunden ist - und alle Welt mag diesen Sachverhalt auf seine Weise interpretieren und nutzen.
Dann das wunderbare Personal. Von allem gibt es was, und dann die Dialoge zwischen denen fließen schön. Auch später noch ist das so, ich fühlte mich übrigens oft an deinen Spaß beim Ausdenken erinnert, wenn du dir Redegefechte mit offshore lieferst. Das scheint dir einfach zu liegen.
Hast schon ein gewaltiges Feld, auf dem du dich geschichtenmäßig gekonnt umhertreiben kannst.
mm, das ist ein schönes, schönes Lob und klar, aus den Spielchen mit Ernst, den witzig- blödsinnigen Dialogen, da habe ich super viel gelernt. Wie ein Dialog vor dem geistigen Auge entstehen muss, wie ein Film ablaufen muss. Ich hoffe, dass mir das auch bald in Geschichten mit realistischerem Hintergrund gelingt. Mit der Bandbreite, dem gewaltigen Feld, wie du es nennst, das ist mir wichtig, Teil einer Entwicklung, obwohl ich immer noch das Genre, den Tonfall suche, der mir am besten liegt.

Sondern das Ende hat nicht mehr ganz so den Zug wie die Handlung vorher. Aber wahrscheinlich/vielleicht nützt es schon, wenn man da noch ein bisschen verdichtet. Was mir aber auf jeden Fall gefehlt hat, war der Grund, weshalb der Teufel den Mond vom Himmel geholt hat. Klar, es ist unterstellt, die Konkurrenz der beiden Moralprinzipieln um die Seelen, aber es wird amS nicht deutlich genug, was der Teufel genau sich davon verspricht.
ja, das Ende, da verliert sich ein wenig die Schnelligkeit, stimmt. Ist wirklich wie bei einem Feuerwerk, das wurde auch schon angemerkt, die Raketen sehen sich mit der Zeit alle ähnlich, der Effekt verpufft, Ist eine super Idee das Motiv für den Mondklau des Teufels zu vertiefen, da muss ich was dran machen. Wann? Wenn die Challenge rum ist und ich wieder kreativer bin oder sein darf.

Oder den grantigen alten Damengott, schade, dass die sich verwandelt hat in diese schöne Amazone. Von mir aus hätte sie ruhig alt und zerzaust bleiben dürfen.
Da war der Wunsch nach einem romantischen Ende groß und der zeigte sich in der blonden Amazone. Obwohl es charmant wäre auch den Teufel als alten Mann darzustellen. Und was zu den Monoligen der alten Dame. Du hast ja auch angemerkt, dass es da Kürzungspotzential gäbe. Ich wollte sie halt gern jammern lassen, so ein hörbares Selbstgespräch, das von innen nach außen dringt.
Ich hab sie sehr sehr gerne gelesen. Unterhaltsam, witzig, abgedreht mit einem kleinen philosophischen Würzerchen.
Dankeschön :shy:

Viele Grüße und einen extratollen Start ins neue Jahr
Isegrims

Hi alexei,

lieben Dank für deinen Kommentar.

Hat mir einen Brainfuck verpasst, aber ich glaube, das war deine Absicht.
ja, das war auf jeden Fall meine Absicht, was sonst :

Ich denke, die fällt jedenfalls auf, dass ich die Handlung nicht richtig verstanden habe.
nö, du hast alles verstanden, mehr gibt es nicht und stimmt ja auch alles
Sprachlich fand ich sie aber toll. Die Dialoge sind natürlich. Wenn man sich unterhält, wiederholt man sich häufig.
super Kompliment, das zieht rein

Viele Grüße und eine Menge Brainfucks in diesem Jahr für dich
Isegrims

Lieber ernst offshore

Die alte, runzlige Frau mit der zarten Gestalt und den wasserblauen Augen sitzt in ihrem von Kerzen hell erleuchteten Zimmerchen. Fas letzte Haus vor dem Wald, klein, windschief und verlassen. Es ist still vom Menschenlärm. Nur die Geräusche des Windes dringen durch undichte Fenster und das Seufzen aufgeschreckter Tiere.

Plötzlich leuchtet das Display ihres iPhones auf und es erklingt das Ave Maria, gesungen von der Callas und Placido Domingo im Duett.

„Ja.“
„Ich bin’s.“
„Weiß ich. Was willst du?“
„Ich war in Wien, meine Bilanz aufbessern.“
„Ah. Du fängst an Demenz zu entwickeln. Den Hofer und seine Baggage hast du doch letztes Mal schon angeworben.“
„Ne, nicht den.“
„Wen dann?“
„So einen Kerl, der an Weihnachten im Waschsalon war. Ernst heißt der.“
„Okay. Und?“
„Abgefahren. Sitzt im Waschsalon, wäscht nicht mal und liest so Zeugs.“
„Was für Zeugs? Drück dich mal klarer aus.“
„Na ja, so alberne Geschichten über Gott und den Mond und den Teufel.“
„Na und?“
„Ich mach den Automatentrick. Du weißt schon, die Nummer mit den Bierdosen, die aus dem Automaten rauspurzeln. Der Rest war ganz einfach. Bisschen quatschen und zack, hab ich ihn.“
„Der soll paar unangenehme Freunde haben. Mit Berettas und so.“
„Umso besser. Was mich mehr interessiert sind diese ambitious Schriftsteller-Typen. Der ist auf ner Website unterwegs, da kann ich mächtig was abgreifen.“
„Wenn es dir Spaß macht.“
„Klar, ich reise gerne, wie du weißt. Apropos. Ich bin am 20.Januar in Washington. Kommst du mit?
„Was machen?“
„Weißes Haus. Kapitol, Amtseinführung von dem Fönfrisurtyp mit den sexy Weibern.“
„War mir klar, wegen den Mädels willst du hin. Ich komm mit. Bisschen auf dich aufpassen, alter Mann.“

Also Ernst, im Ernst, aus deinem Waschsalonbesuch da hättest du eine wettbewerbsfähige Geschi9chte machen können, ja sollen. Ein einsamer Kerl an Weihnachten im Waschsalon, rührend, anmutig. Und auf die Automaten bin ich echt neidisch. Und auf den 24-Stunden.Betrieb auch.

Ich war damals siebzehn, trampte durch Italien und in Rom - in der Via Giuseppe Ravioli, um genau zu sein, gleich hinter der Piazza Enzo Truffatore - gönnte ich meiner Levis den Luxus einer 60°-Vollwäsche.
so könnte auch ein großer Roman beginnen :Pfeif:

Auf das neue Leben und das neue Jahr, Ernst, ein dreifach donnerndes Salvete a tutti
Isegrims

bald mehr :Pfeif:

 

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