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Helft mir mit diesem Satz und mehrt so Euren Ruhm komplett kostenfrei!

Seniors
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01.09.2005
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Helft mir mit diesem Satz und mehrt so Euren Ruhm komplett kostenfrei!

Ich bin dankbar für jedes Feedback zu folgendem Satz:


Ihre Müdigkeit und Lalique, die eine New-York-Yankees-Baseballmütze trug und Elly von ihrem Notizblock angrinste, wobei die Vampirin ihre spitzen Eckzähne entblößte.


Nicht zum Inhalt, zum Schtiel. Alles, auch wenn ihr den total unauffällig findet.

 
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Dear Proof,

ich mag hier grandios etwas übersehen, aber soweit finde ich den Satz ziemlich auffällig. Es liest sich wie drei halbe, denen jeweils der andere Teil fehlt.

Ihre Müdigkeit > selbst wenn das ein Eigenname im Sinne von ihre Hochwohlgeboren sein soll, wird der Satz nirgends zuende geführt - die Müdigkeit hat kein Verb

und Lalique, > ändert daran nichts.

die eine New-York-Yankees-Baseballmütze trug und Elly von ihrem Notizblock angrinste, > was genau hieße, sie ist eine Zeichnung auf dem Notizblock. Blickt sie vom Notizblock hoch und grinst Elly an?

wobei die Vampirin ihre spitzen Eckzähne entblößte. > wer von beiden ist die Vampirin? Bzw ... Quatsch ... was war das jetzt mit der Müdigkeit?

Was mich stört: eine Kappe tragen ist passiv und grinsen ist aktiv - die beiden Infos wären vllt schöner auf zwei Sätze aufgeteilt. Zumal sich das von der Wirkung her beisst (die Kappe macht die Wirkung der vampirischen Eckzähne zunichte, selbst, wenn das eine HighschoolVampirgeschichte wird).
Das Grinsen sagt etwas über die Figur, die Kappe nicht, letzteres kann vllt irgendwo unaufdringlicher eingebaut werden.

Mir fehlt ein konsequenter Anfang und Ende, denn irgendwie sind Vampirzähne an sich ein Spannungsmoment - der Satz hat viele gleichwertige Infos, damit wenig Spannung (wenn man die Unvollständigkeit mal ignoriert).

Stehe ich auf dem Schlauch mit dem Satz? Öhm ... :shy:

 

Ergibt der im Kontext mehr Sinn?
Da fehlt doch irgendwie was.
Ich denke, was ist jetzt mit ihrer Müdigkeit und Lalique? Da muss doch was passieren, aber der Satz hört dann auf.

Grinsten Lalique und ihre (Ellys) Müdigkeit Elly an?

Ihre Müdigkeit und Lalique, die eine New-York-Yankees-Baseballmütze trug und Elly von ihrem Notizblock angrinste, wobei die Vampirin ihre spitzen Eckzähne entblößte.
Das müsste doch so etwas wie ein Hauptsatz sein, aber da fehlt irgendwie das Verb?, weil das Kursive doch alles Nebensätze sind.
Je mehr ich den Satz lese, desto falscher klingt der.
Ich kann dir keine Stilanalyse geben. :P Aber meinem Empfinden nach, ist das stilistisch Bockmist, weils eine Abfolge von Nebensätzen ist.

 

Hallo Proof,

Fritz und Walter, der ein Kaugummi kaute und rote Füsse hatte, wobei der Idiot herzhaft gähnte .

So wäre jetzt mein Satz, wenn ich deinen Stil anwenden würde ??? Korrigiere mich, wenn ich das nicht verstehe, aber da fehlt doch noch was?

Ihre Müdigkeit und Lalique, die eine New-York-Yankees-Baseballmütze trug und Elly von ihrem Notizblock angrinste, spielte mit ihrem Zungenpiercing, wobei die Vampirin ihre spitzen Eckzähne entblößte.

Aber selbst wenn man da noch einen Satz einfügt hört sich das komisch an. Für die "normale" Leserschaft (und dazu zähle ich mich) ist das echt strange und nicht verständlich.

lg Engelchen

lg Engelchen

 

Vielen Dank schon mal so weit. Stellungnahme kommt morgen früh. Hier der Absatz:

Elly schob es auf ihre Müdigkeit, ihr fast schon meditatives Malen. Ihre Müdigkeit und Lalique, die eine New-York-Yankees-Baseballmütze trug und Elly von ihrem Notizblock angrinste, wobei die Vampirin ihre spitzen Eckzähne entblößte. Lalique war mit schwarzem Kugelschreiber
gezeichnet, eingerahmt hatte Elly sie mit roten Buntstift-Blutspritzern.

 

Elly malt auf ihren Notizblock ein Vampirmädchen mit spitzen Eckzähnen und Baseballmütze, wobei die Müdigkeit in der Schwebe hängt, denn die hat noch keinen Bezug.

Das ganze geht für mich im Kontext höchstens so in der Art, damit es grammatikalisch passt:

Beides war nicht das, was sie wollte: Ihre Müdigkeit und Lalique, die eine New-York-Yankees-Baseballmütze trug und Elly von ihrem Notizblock angrinste, wobei die Vampirin ihre spitzen Eckzähne entblößte.

edit: Überschneidung, ich habe so lange nachgedacht ;)

 

Fritz und Walter, der ein Kaugummi kaute und rote Füsse hatte, wobei der Idiot herzhaft gähnte.

Das ist 'n super Satz, was soll damit nicht stimmen? :confused:

Jetzt aber echt Gut' Nacht und bis morgen. Und vielen Dank nochmal!

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Proof,


Ich find den Satz auch nicht gut.

Fritz und Walter, der ein Kaugummi kaute und rote Füsse hatte, wobei der Idiot herzhaft gähnte.

Das ist 'n super Satz, was soll damit nicht stimmen?

Ist das ironisch gemeint? Für mein Empfinden kommt nach: Fritz und Walter ein "die" als Relativpronomen. Fritz und Walter, die größten Loser der Schule. Fritz und Walter, die ich beide nicht ausstehen kann, kommen rausgerannt.

Fritz und Walter, der größte der Schule, wobei ...

Ist komisch.

Elly schob es auf ihre Müdigkeit, ihr fast schon meditatives Malen. Ihre Müdigkeit und Lalique, die eine New-York-Yankees-Baseballmütze trug und Elly von ihrem Notizblock angrinste, wobei die Vampirin ihre spitzen Eckzähne entblößte. Lalique war mit schwarzem Kugelschreiber
gezeichnet, eingerahmt hatte Elly sie mit roten Buntstift-Blutspritzern.

Also das hier ging auch:

Elly schob das meditative Malen auf ihre Müdigkeit. "Lallique" grinste sie von ihrem Notizblock an. Sie trug eine New-York-Yankees-Baseballmütze und entblößte spitze Eckzähne. Elly hatte die Vampirin mit schwarzem Kugelschreiber gezeichnet und mit roten Buntstift-Blutspritzern eingerahmt.

Das wäre einfach "straight" geschrieben. Muss nicht immer sein, aber hier: geht da was verloren? Ich find meinen Absatz besser. Es liest sich auf jeden Fall leichter. Ich meine, du beschreibst hier eine Jugendliche, die eine Vampirin malt :)

 
Zuletzt bearbeitet:

Hier mal ein Absatz, der mich total beschäftigt. Hab da viel dran rumgemacht, verschiedene Rückmeldungen bekommen (Danke!), und hab jetzt das Gefühl, ich bin blind für. Ist mir wichtig, weil es der Anfang einer Geschichte sein soll. Guter Einstieg, schlechter Einstieg? Geht da was nicht? Was meint ihr?
Würde mich über kurzes Feedback freuen.


Die Stadt lag im Sterben. Häuser ächzten im Wind, Katzen fauchten von den Dächern, Krähen nisteten in Autos. Seen, aus denen das Wasser nicht abfloss, schimmerten grün und sammelten Plastik. Auf den Strassen: Scherben, Knochen, Münzen, Dosen, Unkraut, Computerchips. Ein ständiges Knirschen unter den Füßen. Und über alldem: die Sonne.
„Sieht nicht gut aus, was?“, fragte Henrik

 
Zuletzt bearbeitet:

Wie kommt es, dass ich mir bei diesem Thread tendenziell veräppelt vorkomme?
Ich antwort trotzdem mal, das Bier gebt aber ihr aus!

Liegt vielleicht daran, dass ich diesen Einstiegssatz nicht von dir erwartet hätte. Er klingt irgendwie nicht nach den Texten, die ich sonst von dir kenne.

Dein Einstieg klingt sehr existenzialistisch.
Man hat das Gefühl, in ein Gedicht von Georg Heym zu gucken. Henrys Frage am Schluss reißt es dann aber wieder raus. Das gibt für mich Spannung, denn Endzeitszenario einer Stadt und die relativ harmlose Frage stupsen sich gegenseitig, es entsteht ein ironischer Bogen. Ich frag mich sofort, was Henry wohl für ein Typ ist. Von daher, was das betrifft, definitiv ein interessanter Einstieg.

Dennoch passt für mich was nicht zusammen.

Die Stadt lag im Sterben ist wuchtig. Eine melodramatische Ankündigung, die man aber auch schon oft gelesen hat. Trotzdem geht es in der Kombination mit Henrys Frage.
So eine Ankündigung braucht natürlich ein paar Aufzählungen.
Die sind für mich das Hauptproblem.

Verdienstvoll finde ich, dass du nicht einfach Autowracks schreibst, das hat man schon hundert mal gelesen, sondern Krähen nisteten in Autos. Ein abgewandeltes Bild für die Verlassenheit. Ich merke ohnehin, dass du dich hier um Alternativideen für die Verlassenheit und Verahrlosung der Stadt bemühst.

Bei den Seen musst ich sofort daran denken, dass es viele Seen gibt, aus denen kein Wasser abfließt. Da heißt, man wird als Leser auf ein nebensächliches Detail fokussiert.

Die Katzen passen mir nicht, denn die hocken auch dann auf den Dächern und kreischen rum, wenn die Stadt höchst lebendig ist. Das gleiche gilt für die ächzenden Häuser. Zu denen gibt es noch zu sagen, dass das eine sehr häufig benutzte Beschreibung ist. Außerdem geht deine sonstige Beschreibung aber mehr in Richtung Hitze, Stillstand, Sonnendurchglühtheit. Also was Lastendes, Ruhendes, keine Windbewegung.
Das Bild mit dem knackenden Zeug auf der Straße finde ich toll, lass nur Unkraut weg, denn da dachte ich wieder, das knackt doch gar nicht.

Durch mein Streichen sähe der Beginn jetzt so aus:

Die Stadt lag im Sterben. In den Autos nisteten Krähen. Seen schimmerten grün und sammelten Plastik. Auf den Straßen: Scherben, Knochen, Münzen, Dosen, Computerchips. Ein ständiges Knirschen unter den Füßen. Und über alldem: die Sonne.
„Sieht nicht gut aus, was?“, fragte Henrik

Fehlt nur noch was für die Häuser.
Liebe Grüße
Novak

 

Wie kommt es, dass ich mir bei diesem Thread tendenziell veräppelt vorkomme?
Ich wollte auch gerade fragen, ob das ganze ein Ratespiel sein soll, bei dem man Ruhm gewinnen kann.

Also wirklich Proof! Wenn du direkt den ganzen Abschnitt gepostet hättest, hätte man den Sinn des Satzes besser verstanden. Das macht den Satz zwar nicht besser, aber ich hätte zumindest nicht gedacht, dass "Ihre Müdigkeit" eine Person ist, so wie "ihre Majestät" :bonk:

Hattest du was getrunken? ;)

engelchen

 

Guter Einstieg, schlechter Einstieg? Geht da was nicht? Was meint ihr?
Würde mich über kurzes Feedback freuen.
Guter Einstieg. Würde auf jeden Fall weiterlesen. Was soll ein Anfang denn mehr auslösen?
Einziges Problem: "Nisteten" - durch die "tete"-Dopplung da, nervt das Wort in dem Einstieg. Das sieht dann wie ein Zeitfehler aus, weil man im Hirn die drei Verben zusammenstellt: Ächzten, Fauchten, Nisteten. Das ist alles Präteritum, aber ich denke dann: Ächzteten, fauchteten, nisteten. Oder: Ächzten, Fauchten, Nisten. Irgendwie wird das, wenn man den Satz achtzigmal liest, den Leser mehr und mehr nerven, bin ich mir sicher.

Ansonsten: Wenn man Sätze isoliert betrachtet, neigt man dazu päpstlicher als der Papst zu sein, da sind manchmal Sache dann, die würde man in einem Text selbst nie bemängeln, weil sie einem beim Lesen einfach nicht auffallen.

Wenn man so Threads liest, da meint man ja, man kann gar nicht mehr schreiben, ohne auf tausend Sachen zu achten. :)

Zu dem anderen Satz:
New-York-Yankees-Baseballmütze = Das find ich 3fach gemoppelt. Es gibt nur die New York Yankees, es ist also hier die Information, dass das Baseballteam der Yankees in New York spielt und zwar Baseball. Würde man sagen: Er trug ein FC-Bayern-München-Fußballtrikot. Vielleicht schon, aber ... es wäre jetzt kein Glanzpunkt eines Satzes. In unfallfreiem Deutsch würde man hinnuscheln: Er trug ein Bayerntrikot.
Und das mit den "spitzen Eckzähnen entblößt" - hat man zu oft gelesen.

Gruß
Quinn

Nicht verrückt machen lassen

 

Ansonsten: Wenn man Sätze isoliert betrachtet, neigt man dazu päpstlicher als der Papst zu sein, da sind manchmal Sache dann, die würde man in einem Text selbst nie bemängeln, weil sie einem beim Lesen einfach nicht auffallen.

Wenn man so Threads liest, da meint man ja, man kann gar nicht mehr schreiben, ohne auf tausend Sachen zu achten.


Das stimmt!!!

 
Zuletzt bearbeitet:

So,

also vielen lieben Dank nochmal und sorry - dass der Satz komplett aus dem Zusammenhang gerissen nur Banane klingen kann, hatte ich gar nicht bedacht.

Mir ging's um was ganz anderes, darum habe ich den auch so ohne jeden Kommentar hingeklatscht. Es hatte mir jemand daneben geschrieben, der Satz sei "kindisch" formuliert, wobei sie sich vor allem an dem "wobei" hochgezogen hat.

Ich schreib jetzt lang genug und behaupte einfach mal, ich kann Verbesserungsvorschläge annehmen, ohne gleich eingeschnappt zu sein. Manchmal brauche ich einen Tag zum Abregen, aber ich kann das.

Nur das hab ich nicht - ich sag mal nicht "eingesehen" - sondern ich hab's echt nicht kapiert. Ich so nä: Hä, wo is'n bei "wobei" das Problem bei?

Also, nach euren Tipps werde ich den Satz wohl zerschlagen, in mindestens zwei Teile, und mir Substitute für Baseballmütze und entblößte Eckzähne destillieren.


Katla:

sie ist eine Zeichnung

Ist sie. Der Zusammenhang halt, sorry nochmal.


Ich bin übrigens dafür, dass wir

Fritz und Walter, der ein Kaugummi kaute und rote Füsse hatte, wobei der Idiot herzhaft gähnte.

genreübergreifend und damit in allen Rubriken zum Thema des Monats ausrufen. Ich könnte mir das auch gut als Motto auf der Startseite vorstellen, kann's jemand nach Latein übersetzen, so geheimgesellschaftenmäßig? Das sähe doch spitze aus. Von diesem Licht könnte jeder von uns zehren, auch im Smalltalk zu festlichen Anlässen oder bei der nächsten Bewerbung.


Grüße und THX
JC

 
Zuletzt bearbeitet:

Vielen Dank Novak und Quinn. Gut, dass es im Prinzip funktioniert. Also man kann sich auf jeden Fall verrückt machen, das stimmt. Also das mit dem "Zeitfehler" da – hab ich nie so dran gedacht. Ist jetzt blöd weil mir "nisteten" schon gefällt und so viele andere Snyonyme gibt es da nicht, und ja … schwierig. Das mit: "Seen, aus denen kein Wasser floss, schimmerten grün und sammelten Plastik"
Also das gefällt mir vom Klang her und im übertragenen Sinne irgendwie ... so verstopfte grüne Seen, es soll ja irgendein Bild/Gefühl auslösen und keine exakte Angabe sein, aber eigentlich hast du schon recht und … puh. Jetzt hab ichs echt zu häufig gelsen. :) Also normalerweise liest man nicht so, das ist richtig. Ich gucks mir irgendwann später nochmal an ...

Vielen Dank!

 
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Hallo JuJu,
ganz ehrlich, wenn ich deine Antwort lese, ärgere ich mich noch mehr über mich selbst, dass ich das alles damals überhaupt geschrieben habe. Ich hatte gleich ein komisches Gefühl! Das kommt dabei heraus, wenn man einen einzelnen Satz (ohne dass man überhaupt weiß, wie es weitergeht) bis ins Kleinste seziert und zerlegt.

Lass ihn so, wie er ist, er ist gut und hat einen eindeutig interessanten ironischen Bogen. So hatte ich dir das damals als Fazit geschrieben, und den Rest, den vergisst du mal besser.
Aus der Distanz heraus würde ich sagen, dass ich niemals an dem Satz rumgemeckert hätte, wenn er der echte Anfang einer Geschichte ist.

Und was das "nistete" betrifft, das Quinn moniert, mir ist das noch nicht mal aufgefallen. Natürlich glotzt man hin, wenn man darauf aufmerksam gemacht wird, aber es nervt mich trotzdem immer noch nicht.

Wenn du es unbedingt umgehen wolltest, könntest du noch schreiben:
"Krähen hatten ihr Nest in Autos"
oder
"Krähen bauten ihr Nest in Autos"
oder
"Krähen wohnten in Autos"
Aber ob das dann echt besser ist/klingt? Unterm Strich finde ich nistete immer noch besser.

Also spring ins Geschichtenwasser mit diesem ersten Satz, ich freu mich schon auf die Geschichte.
Mit einem fetten sorry ... war damals gut gemeint, aber zu akribisch
Bis zur Geschichte
Novak

 

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