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Geht es eckig?

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06.06.2002
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Geht es eckig?

"...geht es eckig", sorgte sich der Assessor um den korrekten Kreideanschrieb. "Nein. Ich gebe die Frage weiter." "Geht es torkelig?" "Ja!" "Das besoffene Lehrerkollegium", echote die Klassenrunde. Die Präferenzen für "rund" und "gelobt sei eckig" wären fifty fifty verteilt. Das Resümee' "Radien in die Ecken ziehen", notiert er trotzdem als Quintessenz aller Einbeschreibungsaufgaben. In diesem Trimester war Kreidestaubbronchities Fehlstundenrenner des Kollegiums. Fräulein "ausreichend" mag die "5" nicht
im Testat. Die Zusatzfrage wird gestattet: "Wenn Sie ein Objekt um alle Achsen des Kartesischen drehen, wie sieht dann die Draufsicht aus?" "Das wäre der Kreis!"
"Voila'. Das reicht aus. Kugel, mit der Draufsicht Kreis."

 

Auch diese Diskussion hatten wir ca. hundert Mal bereits. Ich erinnere mich dunkel an geheimnisvolle Threads über Autorenintentionen und darüber, was denn Kunst sei.

Der hier vorliegende Text kann sich jedoch unmöglich dem Leser erschließen, es sei denn, er ist der Autor oder in irgend welche lustigen Vorfälle in der siebten Klasse des Gymnasiums von Bad Sägeberg des Jahres 1990 eingeweiht.

Seltsam - als Autor möchte ich erreichen, dass Leser die Geschichte zumindest nachvollziehen können und bestenfalls reflektieren. Was genau möchte der Autor dieses Textes uns eigentlich sagen?

 

Einfach geil!

Hi Ben,
ist Praxis, öffnen einer Klassentür und horchen, was
dort ab geht.
Aha.

Die Schülerin hat das Rechteck mit run-
den "Ecken" an die Tafel gezeichnet und der Referendar
korrigiert.
Daher der Beginn "...geht es eckig". Aber was danach folgt kapier ich nicht ganz. Hat sich sowas echt zugetragen? Wenn ja, dann wirkt es nur durch die seltsame Beschreibung so rätselhaft, ist aber durchaus verständlich und vorstellbar.

Sie macht daraus ein Ratespiel, zum Thema
"Gehen".
Nur dieser Hinweis verwirrt mich wieder. Ich glaube, Gerhard will uns verwirren. :susp:

Ohne folgenden Einschub...

Das Resümee' "Radien in die Ecken ziehen", notiert er trotzdem als Quintessenz aller Einbeschreibungsaufgaben. In diesem Trimester war Kreidestaubbronchities Fehlstundenrenner des Kollegiums. Fräulein "ausreichend" mag die "5" nicht
im Testat.
...wäre die Story übrigens recht verständlich, wenn auch nicht witzig gewesen.

 

Hallo allerseits,
die Kurzgeschichte ist kurz, 1000 Seiten könnte ich locker zu ihr schreiben. Der Joke. Nein, die Witze: Semester-Rasenrunde auf der Moorweide in Hamburg. Jemand hält ein Referat und wird unterbrochen. Der Prof sagt: "Fahren Sie fort." Der Student steht auf, fährt davon und kommt danach mit einem Ford-Mustang auf den Rasen gebraust. Diese Art von Joke wäre es. Dann natürlich die etwas schrullige Schulsituation, wo immer ein Hauch von Überforderung in der Luft schwebt. Der dritte Witz wäre, dass es gelingt ein Stückchen Stress auch tatsächlich zum Leser rüberzubringen. Die Junge Schülerin und der Referendar (oder Assessor) sind in der Hierarchie ziemlich gleichrangig, d.h. es kommt eine gleichgewichtige Interaktion zustande. Insgesamt ein Stück aus dem Berufsalltag eines Lehrers. Einbeschreibungen heisst, Kreis mit innerem Rechteck und dann Lehrsatz des Pythagoras. Die Zusatzaufgabe am Schluss ist wirklich schwierig und fasst gemein, die er stellt. Um welchen räumlichen Körper handelt es sich, wenn man diesen um alle Achsen eines rechtwinkligen (kartesischen) Koordinatensystems drehen kann, und der Blick von oben drauf gleich bleibt. Es ist eine Kugel und man sieht von oben immer einen Kreis. Ich habe also keine Verschlüsselungsmaschine aus meiner Cosmic-Geheimregistratur entwendet, sondern "normales" Deutsch. Allerdings mit wenig Redundanz. Internet, ein eigenes Medium mit Nachfragemöglichkeit.
Schönen Tag noch!
Gerd

 

Aha ... :confused:
Täusche ich mich oder willst du uns absichtlich nichts konkretes mitteilen? Mir kann´s ja wurscht sein, weil es weder meine Geschichte noch "mein" Forum ist, aber ich frag einfach mal.

 

@Gerhard Kemme
was ich hier gelesen habe läßt die Ferage verneinen. Aufgrund vieler gegensätzlicher Meinungen geht es rund!
Hoffe Deine Hobbies haben nicht zu stark auf Dich abgefärbt, speziell das vierte. :)
Gruß vom querkopp

 

Mich lässt die Story irgendwie ratlos zurück? Hast du sie eigentlich in einem Stück geschrieben? Ich weiß nicht, wie man beim Schreiben da den Überblick behalten soll.

Boyle hat Angst. Aber warum?

 

Warum ich Angst habe? :confused:
Lass es mich mit den Worten der großen Monty Phytons sagen: DOCTOR! MY BRAIN HURTS!!! :silly:

Ich hatte Angst, den Gag an der G´schicht nicht zu verstehen, aber ich bin in bester Gesellschaft, wie ich freudestrahlend lesen konnte.

Aber ich schätze mal: Wer es kapiert, der lacht sich tot!

 

Aber ich schätze mal: Wer es kapiert, der lacht sich tot!
Wo wir gerade bei Monty Python sind: Das erinnert mich an den "tödlichsten Witz der Welt".
Von daher bin ich froh, dass ich die Pointe nicht kapiert habe. :D

 

Ich glaube die Pointe sind diese Kritiken und die Erläuterungen Gerhards dazwischen! :lol:

 

Hallo an alle Humoristen und Short-Story Fans,
maximale Kommentare und ich hocke hier und muss antworten, obwohl ich wegen dem mega Fussballhit nur
noch wenige Zeitbrocken in der Tasche transportiere.
Hab' doch schon alles geschrieben! Wie es der Name sagt, handelt es sich um eine literarische Kurzform.
Wie redundant soll ich sein? Schreibe ich die Kurzform
lang, dann notiere ich 1000 Seiten. Geht nicht. Also wieder einige Infos. Kann nur so peu a peu antworten.
Es wird unter anderem der Berufsalltag eines Lehrers beschrieben, der in der Ausbildung ist. Unterricht ist geplant, da gibt es ein bestimmtes know how. Man macht eine Sachanalyse, erstellt einen Stundenentwurf mit Lernzielen und Ablauf und dann besonders bereitet der
Referendar oder Assessor den Tafelanschrieb vor.
Zum Schluss kann dann an der Tafel ein Merksatz stehen,
in diesem Falle "Bei Einbeschreibungsaufgaben: Radien in die Ecken ziehen!" Die Schülerin weicht von diesem
Stundenkonzept etwas ab, aber dies ist für den Referendar eine Situation, auf die er gewohnt flexibel reagiert. Schallendes Gelächter wünscht allen Gerd

 

Also wieder einige Infos. Kann nur so peu a peu antworten.
Es wäre toll gewesen, wenn du diese Infos in die Geschichte gepackt hättest, dann gäbe es vielleicht eine mikroskopische Chance, dass der Text witzig gewesen wäre. Aber so ist jetzt Hopfen und Malz verloren.
Und dass der Text als Langform "1000 Seiten" umfassen würde ist doch Quatsch mit Soße.

 

Na ja, wenn er noch mehr solche "Infos" schreibt, kommt er an die tausend Seiten irgendwann ran.
Mensch, Ben, stell dir das mal vor! Die Geschichte selber ist eine halbe Seite lang und die Kommentare dazu 1000 Seiten!!! :D

 

Und das kann man sich dann neben die Bibel ins Regal stellen: "Geht es Eckig" mit Erläuterungen und Anmerkungen des Autors.
Ein wahrhaft großes Werk! :read:

[ 21.06.2002, 18:51: Beitrag editiert von: Ben Jockisch ]

 

Musical "Geht es eckig Superstar"
Verfilmung in Hollywood, zehnmal fünf Stunden.
:D

 

Yo, und dann "Geht es Eckig", die zweitägige Mammut-Aufführung am Broadway, mit Tom Hanks als "Der Assessor" und Nicole Kidman als "Fräulein Ausreichend". :bounce:

 

Und was ist mit den Fortsetzungen?
"Geht es eckig II - die Referendare der Tafelrunde" und
"Geht es eckig III - die Rückkehr der Radien-Ritter"? Wie sieht's da mit den Rechten aus?
Vielleicht wird's ja ein riesiger Erfolg, wenn Gerd durchblicken läßt, daß die Schule "Hogwarts" heißt... *achselzuck*

 

Danke an alle,
jetzt raff' ich's, die Entfaltung eines literarischen Glücksgriffes, ungeplant, aber als
Vision nun konkret. Wir kommen auf über 1000, in-
klusive "Meckerseiten" zum eckigen Superhit. Aphorismen, Lyrik und eben Kurzgeschichten sind reduzierte Formen, da stecken Kulturen, Biographien und sonstige Weisheiten in komprimierter Form drin. Die Textanalyse als Handwerkszeug, den Inhalt zu erschliessen. Ist nun
mal nicht alles quick süffig wie Vanille. Dann
wären Formen wie Erzählung und Roman angenehmer.
Tolles Disputierthema. Werd' mal gucken, ob dies
in einem anderen Forum "literaturtheoretisch" abgearbeitet werden kann.
Bis dann Gerd

 

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