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Fluch der Schönheit

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21.08.2005
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Fluch der Schönheit

Es ist noch früh. Sie steht mit verschränkten Armen und hochgeschlagenem Kragen am Bahnsteigrand und schaut auf die stillen Schrebergärten hinunter. Die Schläfrigkeit macht ihr Gesicht sinnlich – es wirkt, als würde sie permanent genießen. Unter der Mütze quellen ihre braunen Haare mit dem Goldschimmer hervor. Es umgibt sie eine Aura aus Unnahbarkeit, mächtig wie ein schwarzes Loch. Sie heißt Helena, ich sehe sie öfter hier.
Plötzlich kommt ein Mann die Treppe heraufgehastet.
„He!“ ruft er und winkt. „He, hallo!“ Sie wirft ihm einen Blick zu, sieht sich um, entdeckt sonst aber niemanden. „Guten Morgen!“ strahlt er und steht jetzt vor ihr. Er sieht verknittert aus, so als wäre er gerade erst aufgestanden.
„Äh, Morgen…“
„Du bist ja schon los, hättest ja wenigstens noch tschüss sagen können. Wie fandst du’s denn? Gott, du bist morgens so schön! Sonst natürlich auch, aber dann besonders… Also, hat’s dir gefallen?“ Sie ist etwas zurückgewichen und sieht verwirrt aus.
„Äh, was denn gefallen? Ich-“
„Na der Nachmittag. Der Abend. Die Nacht …“ Er hebt anzüglich die Brauen. Sie sieht sich unsicher um und weicht weiter zurück. „Wie geht’s denn deinem Knie inzwischen?“
„Meinem Knie?“
„Sah ja schon nicht ganz ohne aus, der Sturz. Bloß gut, dass ich ein Kühlkissen dabeihatte, was?“ Sie macht den Mund auf und schließt ihn wieder. Er runzelt die Stirn. „Was ist denn mit dir?“
„Ich … Ich weiß nicht, wovon Sie da reden, ich kenne Sie nicht!“ Ein Schatten erscheint auf seinem Gesicht, und Helena weicht noch weiter zurück – in meine Richtung. Ein Ring aus süßem Schmerz legt sich um meine Brust, doch noch ist es auszuhalten. Die Hand des Mannes bewegt sich in seiner Tasche, und er lächelt erneut.
„Jedenfalls wollte ich dir noch das hier geben.“ Er streckt ihr ein kleines Marzipanschwein entgegen. „Du weißt schon“, sagt er fast schüchtern, „Für deine Präsentation heute. Ein kleiner Glücksbringer.“ Helena starrt ihn nur an. Er wirkt irritiert.
„Du magst doch Marzipan, hast du gesagt. Ich hab’s besorgt, als ich gesagt hab, ich hätte meine Handschuhe vergessen. Du hast es nicht gemerkt, oder?“ Er grinst, sie rührt sich nicht.
Ein kalter Windstoß fährt über den Bahnsteig, und etwas verschiebt sich zwischen ihnen. Die Augen des Mannes verdunkeln sich, die Mundwinkel sinken herab, das Gesicht erschlafft, bis es alt und wie gemeißelt wirkt. Helena klammert sich an die Riemen ihrer Tasche, kreuzt dabei die Arme vor dem Körper, in ihren Augen zeigt sich Angst.
„Du willst das Schwein nicht“, sagt er leise. Sie setzt zum Sprechen an, doch da zieht er seine Hand zurück. „Du willst das Schwein nicht?“ Er betrachtet es, als wäre es eine Kristallkugel.
„Also, ich-“, lenkt sie ein, doch ruckartig fährt sein Kopf hoch und er starrt sie an.
„Nein.“ Seine Hand schließt sich um das Marzipanschwein. „Du willst das Schwein nicht!“
Es geht schnell. Er schlägt zu, schlägt ihr die Faust mit dem Marzipanschwein ins Gesicht. Sie gibt einen erschrockenen Laut von sich, stürzt. Ich halte den Atem an, spüre mit ihr den dumpfen Schmerz am Steiß und dann den im Ellenbogen, hell und kreischend. Gleichzeitig kribbelt es in mir und dieser Laut hallt in meinen Ohren nach. Der Mann schaut zwischen dem zerquetschten Marzipanschwein und Helenas entsetztem Gesicht hin und her. Er blinzelt, so als hätte er etwas verpasst und würde versuchen, wieder Anschluss zu finden. Plötzlich laufen ihm Tränen übers Gesicht, er schluchzt auf und eilt davon, die Treppe hinunter.
Es ist falsch, wie Helena da am Boden liegt, eine gestrandete Meerjungfrau, und ich will ihr helfen. Ich atme tief durch und trete hinter der Säule hervor, bevor ich es mir anders überlegen kann. Das schwarze Loch erfasst mich und zerrt an mir wie ein Orkan. Ihre schreckgeweiteten Augen fixieren mich – als würde ein Drache Feuer auf mich speien. Es fühlt sich an, als würden meine Haare, die Brauen und die Wimpern weggesengt. Ich reiche ihr meine Hand und ziehe sie hoch. Sie ist so leicht.
„Na, das wird ja langsam zur Gewohnheit, dass ich dir aus der Patsche helfe, was, Helena?“ versuche ich brüchig zu scherzen, während ich mit einem Taschentuch das dunkelrote Blut auf ihrer Oberlippe abzutupfen beginne.
„Was?“ Sie unterbricht mich, indem sie es mir aus der Hand nimmt und zwei Schritte rückwärts geht. „Wer sind Sie? Ich heiße nicht Helena. Wo kommen Sie überhaupt auf einmal her?“
Dieses unverhohlene Misstrauen – was soll das? Als ob ich ein Fremder wäre! Nach allem, was wir erlebt haben, was ich für sie durchgemacht habe. Hat sie das etwa vergessen?
Ich werde zornig.

 
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Hallo Maeuser,

So ganz checke ich's nicht. Auf welcher Ebene muss ich den Text lesen?

Du bist ja schon los, hättest ja wenigstens noch tschüss sagen können. Hat’s dir denn gefallen? Gott, du bist so schön, morgens! Also, sonst auch, aber dann besonders… Also, hat’s dir gefallen?“ Sie ist sichtlich verwirrt.
„Äh, was denn gefallen? Ich-“
„Na der Nachmittag. Der Abend. Die Nacht …“ Er hebt anzüglich die Brauen.

Das kommt schon ziemlich schräg daher. Hat's dir denn gefallen? Hat's dir gefallen? Am Bahnhof am Morgen danach? Was soll damit gemeint sein? Natürlich weiß sie es nicht, so redet ja auch kein Mensch. Sie wär auch so tötal verwirrt.
Und dann ... die Nacht ;)!

Also ganz egal ob die sich kennen oder nicht, das geht nicht.

Dann sagt sie, hey, ich kenn dich nicht – und er packt ein Marzipanschwein aus. Okay, er ist psychisch krank, und weil sie so hübsch ist, hat sie eben öfter mit solchen Spinnern zu tun ... okay. Deswegen ist sie dem netten Ich-Erzähler, den sie eigentlich von Sehen kennen könnte, auch voll misstrauisch und unfreundlich gegenüber. Und er regt sich dann darüber aus, dass sie so eine undankbare Tussi ist. Und das ist halt das harte Los, das schöne Frauen ziehen, jeder will mit ihnen ins Bett und sie können es sich nicht leisten so offen und freundlich wie weniger Hübsche zu sein, dazu ist ihre Welt zu gefährlich.

War es das, was du damit sagen wolltest? Also so würde ich den Titel, also diesen "Fluch" interpretieren, wenn das hier nicht wäre:

„Was?“ Sie unterbricht mich, indem sie es mir aus der Hand nimmt und zwei Schritte rückwärts macht. „Wer sind Sie? Ich heiße nicht Helena. Wo kommen Sie überhaupt auf einmal her?“

Lügt sie ihn an? Oder ist sie gar nicht die Hannah? Oder willst du uns etwa erzählen, dass alle schöne Frauen gleich aussehen? Und man sie deswegen miteinander verwechselt? Und das ihr "Fluch" ist?
Überlese ich etwas?

Also das ist kein schlechter Anfang, aber dann geht es für mich nicht auf.

MfG,

JuJu

 
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Hallo, lieber Maeuser,

eine eigenartige, bizarre Geschichte hast du da geschrieben. Sie gefällt mir gut, denn sie ist nicht nur sprachlich schön, sondern sie spielt mit verschiedenen Ebenen, was ich prinzipiell spannend finde.

Aber - ich muss gestehen, dass auch ich mich wie Juju etwas überfordert fühle.
Vielleicht habe ich einfach was nicht gecheckt, aber ich kapiere nicht, worin der Fluch genau besteht. Die Geschichte ist aber so geschrieben, dass ich es gerne wissen würde - also - mach was :D

Nachdem ich Jujus Deutungen gelesen hatte, habe ich erst mal gemerkt, was ich alles nicht mitgekriegt habe.
Ich bin nämlich gleich schnurstracks (schreibt man das so?) auf die Deutung zugeschossen, dass die beiden Männer, also der Schweinchenmann und der Icherzähler ein und dieselbe Person sind.
Das liegt daran, dass du so eine kleine Spur gelegt hast, die nämlich, dass der Schweinchenmann so komisch zwinkert, als würde ihm plötzlich etwas einfallen und gleich wieder verloren gehen.
Also so eine Story, die niemals ein Ende findet, weil der Typ dazu verflucht ist, in verschiedenen Variationen ein und dieselbe Frau zu kennen und nicht erkannt zu werden, sich zu bemühen usw. und dann immer wieder aggressiv zu werden, was er aber gar nicht ändern kann, weil er kein Bewusstsein über diesen Teufelskreis hat, er spürt eben nur eine leichte Unsicherheit.
Naja, etwas abstrus von mir vielleicht :confused:

Ansonsten hat mir die Geschichte trotz dieser Unklarheit gut gefallen.

Nur mit einer Stelle hatte ich eine Verständnisschwierigkeit:

Er zwinkert, so als habe er etwas verpasst und versuche, wieder Anschluss zu finden.

Bei "als ob" Sätzen hätte ich instinktiv den Konjunktiv II verwendet, ich weiß aber nicht mal, ob das stimmt. Wenn du wie in deinem Satz den Konjunktiv I nimmst, bleibt man eventuell an dem "versuche" hängen.

Zuerst habe ich geglaubt, du hättest :) (seit ich die Smileys entdeckt habe, verspüre ich so einen unbändigen Drang) einen Tippfehler gemacht.
So würde es für mich klarer klingen:

Er zwinkert, so als habe er etwas verpasst, als versuche er, wieder Anschluss zu finden.

Das hat natürlich den Nachteil, dass das als sich wiederholt, aber es klänge (Mann!!!) besser, als der Konjunktiv II, egal, ob man den da nun gebrauchen müsste oder nicht.
Aber vielleicht findest du ja eine richtig gute Lösung.

Ich freue mich schon auf die Fluch-Auflösung deiner gern gelesenen Geschichte.

Novak

 
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Hallo ihr zwei,

oha, das sind ja wilde Deutungen, hätte nicht gedacht, dass an der Story soviel ruminterpretiert werden würde.. ;)

Ich bemüh mich mal, das aufzuklären.

JuJu schrieb:
Also ganz egal ob die sich kennen oder nicht, das geht nicht.
Ich versteh nicht so recht, was dich an der Stelle stört. Klar ist das skurril, aber warum sollte das nicht gehen? Vielleicht verstehst du das "Hat's dir gefallen" als dieses klischeemäßige "Wie war ich"-Nach-dem-Sex-Ding, aber so ist es nicht gemeint, zumindest nicht nur.

JuJu schrieb:
weil sie so hübsch ist, hat sie eben öfter mit solchen Spinnern zu tun ... okay. Deswegen ist sie dem netten Ich-Erzähler, den sie eigentlich von Sehen kennen könnte, auch voll misstrauisch und unfreundlich gegenüber.
Netter Ich-Erzähler? Hm, dann ist das nicht richtig angekommen. Würdest du davon ausgehen, dass jemand nett ist, wenn er wie aus dem nichts auftaucht? Der muss sich doch vorher versteckt haben - warum? Und warum hat er nicht eingegriffen, als der andere Typ sie belästigt und geschlagen hat?

JuJu schrieb:
Und er regt sich dann darüber aus, dass sie so eine undankbare Tussi ist.
Nein, das geht tiefer, sieht man auch am letzten Satz.

JuJu schrieb:
Und das ist halt das harte Los, das schöne Frauen ziehen, jeder will mit ihnen ins Bett und sie können es sich nicht leisten so offen und freundlich wie weniger Hübsche zu sein, dazu ist ihre Welt zu gefährlich.
Nee, das ist mir zu allgemein und plakativ. Ich wollte einen Aspekt des Schönseins beleuchten, der u.U. eine Rolle spielen kann.

JuJu schrieb:
Lügt sie ihn an? Oder ist sie gar nicht die Hannah?
Wer ist Hannah? Nein, sie lügt nicht. Helena ist der Name, den der Ich-Erzähler ihr gegeben hat.

JuJu schrieb:
Oder willst du uns etwa erzählen, dass alle schöne Frauen gleich aussehen? Und man sie deswegen miteinander verwechselt? Und das ihr "Fluch" ist?
Neinneinnein, hör auf. ;)

Novak schrieb:
eine eigenartige, bizarre Geschichte hast du da geschrieben. Sie gefällt mir gut, denn sie ist nicht nur sprachlich schön, sondern sie spielt mit verschiedenen Ebenen, was ich prinzipiell spannend finde.
Danke, das klingt gut, so hab ich mir das mit den Ebenen auch vorgestellt. :)
Sollte schon ein bisschen zum Knobeln, aber auch nicht so schwer sein. Naja, schwer, das gut hinzubekommen, wenn man als Autor natürlich alles weiß.

Novak schrieb:
dass die beiden Männer, also der Schweinchenmann und der Icherzähler ein und dieselbe Person sind.
Das liegt daran, dass du so eine kleine Spur gelegt hast, die nämlich, dass der Schweinchenmann so komisch zwinkert, als würde ihm plötzlich etwas einfallen und gleich wieder verloren gehen.
Ah, nee, das ist nicht beabsichtigt, das sind schon 2 verschiedene Personen. Er zwinkert nur, weil er kurz überfordert ist. Er schlägt zu, und das ging so schnell, dass er sich kurz nicht sicher ist, ob er's wirklich getan hat und so.

Novak schrieb:
Also so eine Story, die niemals ein Ende findet, weil der Typ dazu verflucht ist, in verschiedenen Variationen ein und dieselbe Frau zu kennen und nicht erkannt zu werden, sich zu bemühen usw. und dann immer wieder aggressiv zu werden, was er aber gar nicht ändern kann, weil er kein Bewusstsein über diesen Teufelskreis hat, er spürt eben nur eine leichte Unsicherheit.
Abgefahren, aber nein - so hab ich's nicht gemeint. ;)

Zu deiner Konjuktiv-Sache:

Maeuser schrieb:
Er zwinkert, so als habe er etwas verpasst und versuche, wieder Anschluss zu finden.
Novak schrieb:
Er zwinkert, so als habe er etwas verpasst, als versuche er, wieder Anschluss zu finden.
Ich bin kein Grammatik-Crack, aber damit änderst du nichts an der Zeit der beiden Verben. Ich möchte es auch gerne so lassen, denn es erscheint mir richtig; habe verpasst, weil es in der Vergangenheit liegt, abgeschlossen ist, und versuche, weil er es gerade in diesem Moment tut.
Ich glaube, was dich ein bisschen irritiert, ist das "versuche", aber das ist m.E. richtig so.
Aber Grammatik-Cracks vor!

So. Kurz was ich mir dabei gedacht hab:

Der Mann, der die Frau zutextet, hat tatsächlich psychische Probleme. Er ist ein heimlicher Verehrer, der sich in seine Zuneigung zu der Frau so sehr hineingesteigert hat, dass er sich einbildet, einen Nachmittag/Abend und die anschließende Nacht mit ihr verbracht zu haben. Er denkt, er wäre mit ihr Schlittschuhlaufen gewesen, sie wäre dabei gestürzt und ihr Knie hätte dabei was abbekommen (als Retter in der Not hatte er natürlich ein Kühlkissen dabei). Außerdem glaubt er, sie hätte ihm von einer wichtigen beruflichen Präsentation am folgenden Tag erzählt, vor der sie etwas Angst hat, sodass er ihr das Marzipanschwein besorgte.
Daher auch der Schatten auf seinem Gesicht oder sein altes Aussehen, als sie nicht die Antworten gibt, die er sich erhofft. Als sie sein kleines Geschenk schließlich nicht annehmen will, stürzt seine Illusion ein, und im Affekt schlägt er sie - aus Frust und Schmerz.
Derjenige, der die Geschichte erzählt, steht von Anfang an hinter einer Säule und beobachtet alles. Ich hab versucht, ganz subtil einzubauen, dass mit ihm auch etwas nicht ganz knusper ist; am Anfang z.B. beschreibt er sie ja, dann schaut sie sich um, "entdeckt sonst aber niemanden". Der Erzähler sagt auch was von einem Stich durch sein Herz, von ihrem erschrockenen Laut, der ihm in den Ohren hallt - er ist also da vor Ort, aber sie sieht ihn (erst) nicht.
Im Grunde geht es ihm ähnlich, wie dem anderen Mann. Auch er hat sich in die Frau verguckt und sich eine Fantasiewelt mit ihr als Inhalt ausgemalt. Zum Beispiel stellt er sich vor, dass sie Helena heißt. (Was nicht stimmt.)
Als er ebenfalls als Retter in der Not auftritt (wie er es sich unzählige Male vorgestellt hat, deswegen "das wird ja langsam zur Gewohnheit, dass ich dir aus der Patsche helfe"), aber auch Ablehnung erfährt, wird er wütend. Offenes Ende.

So, würde mich sehr interessieren, was andere dazu sagen.

Danke & viele Grüße,
Maeuser

 

Hallo Mäuser!

So, würde mich sehr interessieren, was andere dazu sagen.
Gut, dann schreib ich's mal auf.

Übrigens: Hab ich nie geglaubt, wenn das andre geschrieben haben, aber es verdirbt einem echt ein wenig den Spaß, wenn der Autor haarklein erzählt, was er dachte.
Bei einem literarischen Text außerdem von einer

Auflösung
zu sprechen, find ich schon irgendwie ... fehl am platz?! Das geht beim Ratekrimi, aber bei einer solchen Geschichte?

Zuerst dachte ich mir, dass sie vielleicht absichtlich leugnet, weil sie ihren Fehltritt mit diesem Mann bereut. Dann dachte ich kurz an sowas wie Amnesie - bei ihr.

Er streckt ihr ein kleines Marzipanschwein entgegen
Da dachte ich: Is klar, Absturz in der Sylvesternacht. Da schenkt man sich doch auch diese Schweinchen, die dann irgendwo im Schrank und lichtgeschützt steinhart werden.

„Du willst das Schwein nicht“, sagt er leise.
:D Ne, echt nicht, dieses Schwein will sie nicht ...

Sie heißt Helena, ich sehe sie öfter hier.
Da dachte ich ja anfangs ans Narziss-Thema. Ich hoffte, es komme eine Geschichte, in der sie slebst über sich spricht, und es klingt, als täte es ein verehrer. Der Titel würde gut dazu passen.

Letztendlich, ohne deine Interpretation, kann man sich ja fragen, ob das Problem nicht vielleicht doch bei ihr liegt. Klar, dieser Satz:

Als ob ich ein Fremder wäre!
Macht in seinem Ton, den er transportiert, schon klar, dass die Typen die Gestörten sind, aber das blende ich gerne aus, und verweile bei meiner Sicht darauf, dass sie wirklich unter einer Art Entfremdung leidet, und die anderen nicht erkennt, nicht an sich heranlässt.

Also, es steckt viel drin, in dem Text, und ich mag ihn. Aber deine Auflösung ... och Mann ... irgendwie steckt das den Text in ein Korsett. Tu das Helena nicht an ;)

Grüße: Timo

 

Hallo Timo,

ja, ich bin eigentlich auch kein Fan davon, hinterher lang und breit zu erklären, was man sich dabei gedacht hat, aber es ist auch doof, wenn man was liest, was für einen keinen Sinn macht, und dann sagt der Autor nur: Tja, du siehst es falsch, ich hab mir tolle Sachen dabei gedacht!
Deswegen die "Auflösung" für JuJu und Novak, hab's jetzt aber in dem vorigen Beitrag anders genannt und nicht so aufdringlich gemacht.

Interessant, wie du's beim Lesen gesehen hast, durchaus plausibel.

Da dachte ich: Is klar, Absturz in der Sylvesternacht. Da schenkt man sich doch auch diese Schweinchen, die dann irgendwo im Schrank und lichtgeschützt steinhart werden.
Hehe. ;)

Find ich klasse, wenn du den Text magst und ihn dabei anders siehst - mach das so! Vergiss die "Auflösung". ;)

Danke & viele Grüße,
Maeuser

 
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Hei lieber Maeuser,

angenehm zu lesen ist der Text auf jeden Fall, dieser etwas kühle Stil hat was, und diese Unsicherheit, was eigentlich los ist, finde ich auch ganz passend zur schrägen Situation da auf dem Bahnsteig. Zumindest solange man liest, aber letztlich fehlt mir was.

Nur mal kurz:

Die leichte Schläfrigkeit macht ihr Gesicht so sinnlich – es wirkt, als würde sie permanent genießen.
Ah, ich sehe, Du hast den "Zug" hier schon gekickt. :) Das "leicht" sollte folgen - eine schreckliche Unsitte. Sagt gar nix, hält auf, und ist irgendwie spießig (ne zeitlang hatte ich das auch ständig, irgendwie schleicht sich das gern in Sätze, in die es nicht gehört). Ich finde, hier ist es überflüssig, aber wenn Du eine Einschränkung haben willst, suche doch ein eleganteres Wort, das nicht so vage ist.
Ich finde die Aussage, Beobachtung schön, aber der Satz holpert immer noch. Vllt auch wegen dem "so" sinnlich - das hat was von wörtlicher Rede, wo es keine ist und man noch lange nicht weiß, daß es ein Ich-Erzähler ist.
kreuzt dabei die Arme vor dem zarten Körper,
Das ist wie "leicht". Das hat man schon zu oft gelesen und drängt mir zu sehr ein hilfloses Schwachweib auf, wo ich es auch schon so sehen kann.

Apropos Erzähler:

Die Augen des Mannes verdunkeln sich, die Mundwinkel sinken herab, das Gesicht erschlafft, bis es alt und wie gemeißelt wirkt.
Ich glaube, hier fällst Du aus der Rolle - das ist doch ihre Sicht, nicht die des Erzählers. Das macht insofern einen riesen Unterschied, als dass es aus dem Mund des Erzählers wie seine Wahrheit klingt, als das, was er beobachtet. Und mich hat das auf die Fährte gelockt, daß sich da wirklich was verändert, physisch. Ich hab kurz gedacht, ob das ein Vampirding wird, und ich finde, solche Lesefreiheit tut dem Text nicht an allen Stellen gut.

Ich war übrigens auch überzeugt, daß die Frau den größten Knall hat. Und - trotz angenehmen Tempo und eigenwilliger Atmosphäre - ist die Handlung und die Charakterisierung zu statisch. Das macht den Text zu einer Szene und nicht zu einer KG.

Statisch / Charakter:
Der Erzähler hat einen kleinen Hau, das ist klar. Gefährlich wirkt er aber nicht. Die Frau bleibt sehr vage umrissen, von ihr erinnert man vor allem große Augen und an-Tasche-klammern, angedeutete Halbsätze. Der Mann mit dem Schwein ist nicht so ungewöhnlich - ja, gestört, vllt Alki, aber davon hat man jeden Tag jemanden am Bahnsteig. Die sagen was und man geht weiter oder die gehen weiter. Das alles allein bringt keine Spannung in den Text. Auch nicht, daß er sie schlägt - eine Eskalation ist zu erwarten und das ist genau das Wahrscheinlichste.

Statisch / Figur im setting:
Der Erzähler steht hinter der Säule. Die Frau steht am Bahnsteigrand. Der komische Typ kommt dazu und steht dann die ganze Zeit vor ihr - bis nach dem Schlag.
Da sich keine Entwicklung bei den Charakteren abzeichnet, ist hier auch in der äußeren Handlung zuviel Stehen. Es ist Dein Text und ich hab durchaus den Eindruck, damit wolltest Du eine bestimmte Wirkung erzielen, aber die kommt nicht an (bei mir). Ein bißchen Dynamik hätte schon gebracht, wenn die Frau - ohne ihn wahrgenommen zu haben - dem Schweinemann ausweichen will und damit ein paar Schritte näher an den Erzähler tritt. Ihm könnte das unangenehm sein, weil er sich eingeengt fühlt (er ist besser im Beobachten und Ausdenken), oder es begint, seine Phantasie zu durchbrechen oder oder oder. Es braucht hier so einen winzigen psychologischen Schreckmoment, der mit einem einfachen Schlag nicht erreicht wird. Zumal sie danach ja genauso geistesabwesend, passiv und wirri ist wie vorher.

Was ich aus dem letzten Satz machen soll, weiß ich nicht - er deutet an, daß der Erzähler nicht richtig tickt, aber was heißt das hier im Text? Was daran ist spannend für den Leser? Wenn jemand nur ein paar Phantasien hat, die Realität aus dem Blick verliert, kann das nichtig sein. Es kann gefährlich sein, unheimlich. Das müßte stärker kommen - entweder als Entspannung oder als open end mit leisem Schrecken, einer Andeutung, wo es langgehen wird/kann. (Ich weiß, es geht hier nicht um Horror, soll es auch nicht; aber die Zügel hier anzuziehen könnte dennoch nicht schaden.)

Ihre Augen sind groß und schreckhaft.
Ich rate, das mit den "großen" Augen nicht zu übertreiben, einmal im ganzen Text reichte - es ist ohnehin ein ziemlich grausames Klischee. Augen sind zudem nicht schreckhaft - damit gibst Du dem Leser nur vor, wie er die großen Augen zu interpretieren hat. ;)

An sich gefällt mir wie gesagt die Stimmung gut, für meinen Geschmack könnten eine Menge Alltagsfloskeln und Einschränkungen, Füllsel raus. Grad weiter unten, wenn action ist.

Nur mal so vorgeschlagen:

Ich will Helena helfen, trete hinter der Säule hervor und gehe etwas um sie herum, damit sie mich bemerkt.
Was will das etwas da? :D Ich will ihr helfen, trete hinter der Säule hervor (Komma?) damit sie mich bemerkt.
Sie sieht da am Boden aus wie eine gestrandete Meerjungfrau - hilflos, doch immer noch so schön.
Puha. Sie liegt am Boden / Sie liegt da wie eine gestrandete Meerjungfrau - hilflos (entweder Komma oder und) schön.
Hilflos ist kein Widerspruch zu schön, das doch ist hier falsch. Das ist oft das Problem mit diesen Fuellseln: sie klingen, als sagten sie was Interessantes, dabei gehen aber Logik und Sinn flöten.
Ein kalter Windstoß fährt über den Bahnsteig, und während sie dastehen, verschiebt sich etwas zwischen ihnen.
Den Bezug könnte man schöner lösen. Es geht um die Frau und den Bahnsteig - klar, der kann nicht stehen, aber es holpert bissl.
Es geht schnell. Er schlägt zu, schlägt ihr einfach die Faust mit dem Marzipanschwein ins Gesicht. Sie gibt einen erschrockenen Laut von sich, verliert das Gleichgewicht und stürzt.
Das Fette macht die Szene viel zu langsam. "Einfach" ist ebenfalls ein Fuellsel - ich denke, Du willst die Sprache so haben, als ob der Erzähler hier direkt in wörtlicher Rede zum Zuhörer/Leser spricht. So eine Art Alltagssprache, wie man sie am Telefon hat, uneditiert und voller Kram. Ich geb mal zu bedenken, ob Du den Text damit stützt oder gegen ihn arbeitest.
Der Mann hat die Hand wieder geöffnet und schaut zwischen dem Marzipanschwein (in seiner Hand) und Helenas entsetztem Gesicht hin und her.
Fettes auch fuellesig. Es gibt immer so Gedanken, die ich in einem Text an der Stelle nicht haben mag - hier: Ist das Schwein denn noch heil? Falls es nicht, wer Timo meinte hrhr, eines dieser Schrankschweinchen von vor 4 Jahren ist, wäre das Matsch. So fest kann man eine Faust nicht beim Schlag halten, daß sie Marzipan ungequetscht ließe. So Kleinigkeiten lassen für mich den Ernst der Szene verwischen.
zwei Schritte rückwärts macht
Machen und tun macht man nicht. ;)

Ich hab auf jeden Fall eine verpatzte Szene die Nacht davor gesehen, sie auf den Knien und er stellt dummes Zeug mit ihr an, und passiv wie sie ist, kriegt sie das nicht richtig mit oder macht mit, obwohl sie nicht will oder eher, weiß eh nicht, was sie will. Daraus hab ich ne spannende, sinistre Auflösung erwartet, oder ne Andeutng am Ende, wer hier am meisten spinnt, und was das für die Beteiligten dann weiter (außerhalb des Rahmes der Geschichte) heißt. Das kommt nicht.

Es gibt - und sori, daß ich ständig dieses Buch empfehle - eine KG in von Schirachs Verbrechen, "Notwehr". Auch so eine Bahnsteig/Zug-Geschichte, in der man am Ende einen Stups bekommt, aber nicht weiß, ob es nun so ist oder ganz anders. Die story ist straff, auch da sind die Rollen nicht klar, der Hntergrund und die Figuren bleiben - teils - rätselhaft. Ein bißchen von dieser Lösung täte - finde ich - diesem Text gut. Und wenn es Dir wichitg ist, daß es nicht um schrägen Sex geht, sondern ums Schlittschuhfahren, sollte der Mann konkreter werden. (Mir hat allerdings dieser etwas gruselige Moment gefallen - spinnt er oder verdrängt sie? Das entfiele beim Thema Schlittschuhe.)

Das soll jetzt nicht so schrecklich negativ klingen - ich finde es sehr schön, so eine kleine Szene als Brennpunkt zu nehmen, mit einer eingeschränkten Sicht und ohne viel rumzuerklären. Nur vllt ein bißchen konzentrierter an die Sprache und die Psyche rangehen. Nicht so drüberwegschweben vielleicht.

Liebe Grüße bis bald in die andere Richtung, :)
Katla

 

Hallo Maeuser

Da hast du in wenigen Zeilen eine real anmutende Geschichte aufgegriffen. Es wird schnell klar, dass es nicht einfach ein Trick von Anmache ist, die den Prot. leitet, sondern seine zumindest anteilmässig wahnhafte Befindlichkeit und unkontrollierte Affektivität. Im ersten Abschnitt dachte ich zwar, dass eine dritte Person die Szene beobachtet, ebenso im zweitletzten Abschnitt, als er nochmals auftaucht, entkam ich diesem Fallstrick – obwohl ich es inzwischen eigentlich wissen musste - zuerst nicht.

Im zweiten Satz musste ich zweimal lesen, Schrebergärten, doch dann war mir klar, es ist ein kleiner Durchgangsbahnhof. Dies gab mir dann die Vorstellung eines einsamen Bahnsteigs und der Umgebung.

Er sieht verknittert aus, so als wäre er gerade erst aufgestanden.

Hier assoziierte ich, dass er in den Kleidern geschlafen oder zumindest herumgelegen haben muss. Später, als ich sah, dass es sich nicht schneidet, wertete ich es als Information zu seiner Verhaltensweise.

Sie setzt zum Sprechen an, bestimmt will sie es doch einfach nehmen, aber da zieht er seine Hand zurück.

Der Satz scheint mir an sich OK, aber der Mittelteil würde sich für mein Empfinden besser präsentieren, wenn er mit Handlung ausgefüllt bliebe. Also etwa: Sie setzt zum Sprechen an, hebt ihren Arm, aber da zieht er seine Hand zurück.

Sie gibt einen erschrockenen Laut von sich, verliert das Gleichgewicht und stürzt.

Das überzeugt mich nicht so recht, obwohl die Reaktionen natürlich verschieden ausfallen können. Zumindest einen Wehlaut würde ich hier erwarten. Ein Faustschlag erzeugt noch vor dem Schmerz erst mal Angst, der Sekundenbruchteil reicht aus, panische Gefühle auftreten zu lassen.

Sie sieht da am Boden aus wie eine gestrandete Meerjungfrau - hilflos, doch immer noch so schön. Ihre Augen sind groß und schreckhaft.

Dieses Gleichnis mit einer gestrandeten Meerjungfrau bereitet mir etwas Mühe, es vorzustellen. Natürlich sind es die Gedanken des Prot., der diesbezüglich in seiner skurrilen Welt eigene Bilder hat. Auch sehe ich da einen Widerspruch zwischen hilflos und doch immer noch so schön, da Hilflosigkeit und Schönheit keinen Gegensatz bilden müssen.

Den letzten Absatz fand ich rund, seine Rolle, die er lebt, aufrichtig weiterführend.

Die Geschichte an sich gefällt mir gut, doch fehlten mir da wie Teile in einem Puzzle. Ich dachte darüber nach, warum. Das Entscheidende ist mir, dass der Prot. dargelegt ist, wie er sich einem aussenstehenden Beobachter bietet, man seine Empfindungen aber, mit wenigen Ausnahmen von Perspektivenwechsel, nur aus dieser Warte nachvollziehen kann. Dies macht es etwas schwierig und fordert vom Leser viel ab. Müsste der Leser die therapeutische Rolle übernehmen, wäre er gehalten erst mal zu hinterfragen, wie sich dem Prot. dieses Erleben präziser darstellte. Hier könnten einige vertiefte Angaben, nicht zu seinem Krankheits- aber zu seinem Weltbild, diese Hürde beseitigen.

Dennoch, gern gelesen.

Schöne Grüsse

Anakreon

 
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Hallo Maeuser,


Würdest du davon ausgehen, dass jemand nett ist, wenn er wie aus dem nichts auftaucht?

Ja, eigentlich schon. Also hinterher, nachdem man auf die Fresse bekommen hat und die Gefahr beseitigt ist, sind auch Fremde nett und hilfsbereit. Ist jedenfalls meine Erfahrung.

Der muss sich doch vorher versteckt haben - warum?

Die sind am Bahnhof, nicht irgendwo bei ihr in der Wohnung, der muss sich nicht versteckt haben. Außerdem: Erzähler beobachten nun mal, die sind von Haus aus voyeuristisch und erzählen gerne, das steht ihnen als Erzähler zu, davon geht man doch aus, wenn man zu lesen beginnt. Und wenn da eine heiße Frau steht, sieht man sowieso hin.

Und warum hat er nicht eingegriffen, als der andere Typ sie belästigt und geschlagen hat?

Weil das in der Realität doch genauso abläuft. Das ist nicht schön, aber ich glaube von Zehn geht da vielleicht einer dazwischen, wenn das völlig Fremde sind. Ist ja auch eine hochgefährliche Situation. Meistens sind das Typen, die sowieso in ihrer Männlichkeit gekränkt sind, und wenn dann auch noch einer daherkommt und auf ihre Kosten einen auf Kavalier machen will ... also da sollte man schon genau wissen, was man macht. Das sind meistens keine Konflikte, die man mit Worten regelt, da geht es um Macht und Dominanz und Gewalt. Deswegen gibt es diese Szenen auch in jedem Film ... ist ja irgendwo auch der Urkonflikt, Mobbing und Sport und Kriege und der ganze Kram sind doch im Grunde nur Ersatz für den guten alten Kampf um eine Frau.
Also ich sag nicht, dass da niemand dazwischen geht, aber man schaut sich den Kerl ganz genau an, und man schaut sich auch die Frau ganz genau an.
Was dein Ich-Erzähler ja auch macht. Nur kauf ich dir nicht ab, dass er in sie verliebt ist. Wo merkt man das? Nur weil er sie hübsch findet? Müsste da nicht auch Eifersucht im Spiel sein? Oder, um dich zu zitieren: "warum hat er nicht eingegriffen, als der andere Typ sie belästigt und geschlagen hat?"
Also wenn er "verrückt" nach ihr ist, dann müsste er es sich aber zumindest überlegen.

Das war auch mein Problem mir diesem penetranten "Hat's dir gefallen?"
Weil es auch innerhalb seines Wahns nicht logisch ist. Wenn er wirklich denkt, er hatte was mit ihr, okay. Aber dann rennt er nicht hin und fragt gleich hundert Mal wie sie es fande. Das kommt erstens voll unsicher, und zweitens fragt man nicht so. Da kann man fragen, wenn das wirklich sein muss, wie sie den Film fand, oder ob das Essen geschmeckt hat, ob sie das Wetter nicht auch so toll fand. Oder sie kann fragen, warum du ausgerechnet sie angesprochen hast. Aber einfach so: Hat's dir gefallen???
Na was denn? Das ist doch zu direkt. Bzw. nicht direkt genug. Warum merkt er das nicht?

Also wenn man mit rationalen Mitteln versucht, das Geschehen zu durchdringen, kommt man nicht weit. Du hast drei Charaktere, und zwei davon handeln völlig unlogisch, sogar dann, wenn man ihnen ihre Fantasiewelt zugesteht, und die dritte verneint einfach alles, was die Irrationalen tun, macht selbst aber nichts.

Das ist einfach nicht besonders gut gemacht, finde ich. Oder man sagt, das sind Effekte und Kunst und so weiter. Dann kann ich nur sagen, bei mir kam es leider nicht an.


MfG,

JuJu

 
Zuletzt bearbeitet:

Liebe Katla,

ganz herzlichen Dank erstmal für deine detaillierte Kritik - wie immer ist sie sehr hilfreich! :)

Auf die ganzen kleinen Füllselsachen geh ich jetzt mal nicht einzeln ein, ich glaub, ich hab jetzt alle gekickt, die für mich keine tiefere Bewandnis hatten, also so gut wie alle. ;)
Verdammte Füllsel.

Ich glaub, ein Knackpunkt ist, dass der Erzähler selbst nen Schuss weg hat. Dem glaubt man ja eigentlich, damit rechnet man nicht, und dadurch, dass von 3 Personen 2 einen weg haben, glaubt man, dass wahrscheinlich eher andersrum die dritte Person einen weg hat, weil das näher liegt, realistischer ist. Ich find diese Konstellation und Aufstellung dennoch interessant, und ich denke, die einzige Chance, da rauszukommen, ist, den Erzähler besser und früher und am Ende schärfer zu entlarven. Das hab ich versucht, ich hoffe, es ist jetzt gelungener.

Die Augen des Mannes verdunkeln sich, die Mundwinkel sinken herab, das Gesicht erschlafft, bis es alt und wie gemeißelt wirkt.
Ich glaube, hier fällst Du aus der Rolle - das ist doch ihre Sicht, nicht die des Erzählers.
Ne, also das meinte ich schon aus Sicht des Erzählers, er sieht das von hinter seiner Säule. Hab überlegt, ob ich irgendwie einbaue, dass das seine Sicht ist, aber das würde den Fokus wegnehmen.

Das mit dem Statischen ist sehr interessant!
Sehr gut fand ich den Vorschlag, dass er sich beengt fühlt, weil sie sich ihm nähert, das ist klasse, gleich eingebaut, danke! :)
Die Erwähnung, dass er möglicherweise getrunken hat, hab ich gekickt - das legt nur falsche Fährten.

Den Schluss hab ich noch ein bisschen angespitzt, ich hoffe, jetzt wirkt er besser.

Also ich hab eigentlich keine richtig großen Änderungen vorgenommen, aber an ein paar Schrauben gedreht - z.B. hab ich das Adjektiv "entgeistert", mit dem die Frau beschrieben wurde, gekickt, weil das zu sehr klingt, als ob sie geistig verwirrt wäre - und ich hoffe, man merkt das.

Schirachs Verbrechen klingt interessant, behalte ich mal im Hinterkopf..

Vielen Dank!


Hallo Anakreon,

Im ersten Abschnitt dachte ich zwar, dass eine dritte Person die Szene beobachtet, ebenso im zweitletzten Abschnitt, als er nochmals auftaucht, entkam ich diesem Fallstrick – obwohl ich es inzwischen eigentlich wissen musste - zuerst nicht.
Äh, wie jetzt? Es gibt 3 Personen: Die Frau, den Mann, der sie zutextet, und den Mann, der hinter der Säule steht und der Erzähler ist.

Der Satz scheint mir an sich OK, aber der Mittelteil würde sich für mein Empfinden besser präsentieren, wenn er mit Handlung ausgefüllt bliebe.
Ja, ich hab die Stelle geändert.

Sie gibt einen erschrockenen Laut von sich, verliert das Gleichgewicht und stürzt.
Das überzeugt mich nicht so recht, obwohl die Reaktionen natürlich verschieden ausfallen können. Zumindest einen Wehlaut würde ich hier erwarten. Ein Faustschlag erzeugt noch vor dem Schmerz erst mal Angst, der Sekundenbruchteil reicht aus, panische Gefühle auftreten zu lassen.
Ja - ich sehe da jetzt nicht das Problem mit meiner Wahl, denn genau so mach ich's doch: sie erschrickt erstmal -> erschrockener Laut.

Dieses Gleichnis mit einer gestrandeten Meerjungfrau bereitet mir etwas Mühe, es vorzustellen. Natürlich sind es die Gedanken des Prot., der diesbezüglich in seiner skurrilen Welt eigene Bilder hat.
Hehe, gut, genau so war's beabsichtigt.
Das mit dem doch ist geändert.

Das Entscheidende ist mir, dass der Prot. dargelegt ist, wie er sich einem aussenstehenden Beobachter bietet, man seine Empfindungen aber, mit wenigen Ausnahmen von Perspektivenwechsel, nur aus dieser Warte nachvollziehen kann. Dies macht es etwas schwierig und fordert vom Leser viel ab.
Exakt, das ist der Knackpunkt, und ich hab jetzt versucht, es dem Leser etwas leichter zu machen.

Vielen Dank für deine Anmerkungen!


Hallo JuJu,

du hängst dich an Rationalität und Logik auf. Dies ist aber eine Psychogeschichte - es geht hier um 2 Männer, die sich in Wahnwelten hineingesteigert haben. Die agieren nicht rational und logisch!

Weil es auch innerhalb seines Wahns nicht logisch ist. Wenn er wirklich denkt, er hatte was mit ihr, okay. Aber dann rennt er nicht hin und fragt gleich hundert Mal wie sie es fande. Das kommt erstens voll unsicher, und zweitens fragt man nicht so.
Deine Argumente ziehen beide nicht. In so einem Zustand ist einem glaub ich herzlich egal, was wie kommt, und wie man fragt.
Klar lebt der irgendwo in seiner Wahnwelt, aber das heißt ja nicht automatisch, dass er die Realität daür aufgibt. Es läuft beides parallel, eben mit Schwerpunkt auf der Wahnwelt, und aus der Realität pickt er sich nur raus, was ihm passt. Selektive Wahrnehmung und so. Das ist doch gar nicht so abwegig, finde ich.
Er weiß, dass er das Treffen mit ihr nicht wirklich erlebt hat, aber um seine Wahnwelt weiter auszubauen (ich stelle mir das wie eine Sucht vor, sodass er sich steigern muss), tritt er in Kontakt mit ihr und hofft wohl unbewusst auf Reaktionen, die er verwenden kann.

Ich denke, um etwas an dieser Geschichte finden zu können, musst du Normen ein Stück weit vergessen und dich drauf einlassen, anstatt abzublocken und nach Logik zu suchen.
Versuch doch, dir vorzustellen, warum die Männer so handeln könnten, wie sie es tun, versuch es nachzuvollziehen. Das ist doch interessant, psychologisch. Finde ich zumindest.

Danke für dein Feedback!


Viele Grüße,
Maeuser

 

Huhu Maeuser,

auf mich wirkts sehr bemüht. Diese zwei Männer handeln unverständlich - ich habs mehrmals gelesen und fand keinen Hinweis darauf, warum sie so handeln, wie sie handeln. Bleibt nur, dass sie krank sind, irgendwie.

Aber dann muss das Mädchen auch krank sein, denn es macht ja nix anderes, als sich schlagen zu lassen und "Hä?" zu sagen. Für mehr ist sie nicht da, das denke ich dann.

Also fühlt sich das alles an wie ein Puppenspiel. Wie ein Traum. Erinnert mich an ne Geschichte, die ich selber mal geschrieben habe, da gehts auch um so einen Retterkomplex. Der Mann baut sich alles so hin, dass er sie am Ende retten kann, das heißt, er träumt sich ein scheues Mädchen und einen irren Typen, der sie bedroht.

Und am Ende nimmt sie seine Hilfe nicht an - und er wird grausam zu ihr sein, der kleine Narziss.

Für mich hat die Geschichte nicht funktioniert, weil sie nicht schlüssig genug war. Vielleicht würde es mir helfen, wenn der Ich-Erzähler am Anfang stärker charaktisiert würde, weil ich dann weiß, durch welche Brille ich das Geschehen betrachte. Also wenn er ein Psycho ist, dann will ich das früher schon wissen.

Bis bald ...
yours

 

Hallo Maeuser

Ich nochmals. Habe nun die angepasste Fassung gelesen und muss sagen, mir ging es jetzt wie Butter runter.

Äh, wie jetzt? Es gibt 3 Personen: Die Frau, den Mann, der sie zutextet, und den Mann, der hinter der Säule steht und der Erzähler ist.

Gleich zwei Personen, mit diesem Syndrom! Das schnallte ich beim ersten Lesen wirklich nicht und meinte, er spiele dieses Doppelspiel. Na ja, vielleicht die nächtliche Stunde, die es mir unscharf machte oder du hast es nun klarer hervorgehoben, denn jetzt sehe ich es auch so.

Ja - ich sehe da jetzt nicht das Problem mit meiner Wahl, denn genau so mach ich's doch: sie erschrickt erstmal -> erschrockener Laut.

Ein Erschreckens- und ein Wehlaut haben mir zwei verschiedene Ausdrucksarten. Bei Erschrecken, denke ich zumindest, ist die physiologische Reaktion mit einem Laut die Luft einzuziehen, bei einer Schmerzempfindung hingegen, führt es zu einem Herauspressen dieser und ist im Klang anders besetzt. Natürlich sind es nur Sekundenbruchteile zwischen den beiden Empfindungen, aber der eintretende Schmerz dürfte ausdrucksstärker wirken. Aber dies ist soweit meine subjektive Lesersicht. In der jetzigen Form habe ich auch runder darüber hinweggelesen.

Mir hat die Geschichte nun in ihrer Aussage gewonnen, und da ich mich als Leser gern auf die individuelle Sprache und die Aussage eines Autors einlasse, ist es mir bereichernd, wenn es mir gelingt, diese unverstellt wahrzunehmen.

Schöne Grüsse

Anakreon

 

Hallo Maeuser!

Mir gehts ähnlich wie yours. Obwohl ich den Anfang ziemlich gut fand. Der Teil, wo der Dialog beginnt. Das zieht mich schon sehr in den Text, weil ich natürlich wissen will, was da los ist. Wer von beiden spinnt da, wollte ich wissen. Aber die Pointe ist ja nur, dass der Ich Erzähler auch so ein kranker Typ ist. Das war dann eher enttäuschend.

Insgesamt gefällts mir schon irgendwie. So kurze Dinger, die auch bisschen offen bleiben, mag ich und der Stil ist auch gut. Nur hatte ich bei der Kürze eben eine Knallerpointe erwartet und die war es nicht, finde ich.

Liebe Grüße

Lollek

 

Hallo yours,

ist natürlich schade, wenn es dir nicht recht gefällt, aber so ist das eben mit Geschichten. ;)

Aber dann muss das Mädchen auch krank sein, denn es macht ja nix anderes, als sich schlagen zu lassen und "Hä?" zu sagen.
Das finde ich komisch.
Was soll sie denn machen, zurückschlagen? Ich finde ihr Verhalten schon plausibel. Wenn du das anders siehst - okay.

Und am Ende nimmt sie seine Hilfe nicht an - und er wird
Hab ich schon mal gesagt, ich glaub, zu JuJu: Es geht nicht darum, dass sie seine Hilfe nicht annimmt, das geht tiefer, s. letzte Sätze.

Vielleicht würde es mir helfen, wenn der Ich-Erzähler am Anfang stärker charaktisiert würde, weil ich dann weiß, durch welche Brille ich das Geschehen betrachte.
Das würde es sicher leichter machen - aber auch viel vorhersehbarer, und das will ich vermeiden. Ich hab's durch die Überarbeitung versucht, klarer zu machen.

Danke für dein Feedback!


Hallo Anakreon,

das ist toll, dass es für dich jetzt runder läuft, klasse! Danke fürs nochmalige Lesen!

Aber dies ist soweit meine subjektive Lesersicht. In der jetzigen Form habe ich auch runder darüber hinweggelesen.
Ok - ich verstehe jetzt, was du meinst, aber ich sträube mich etwas gegen das Wort Wehlaut, das klingt in meinen Ohren unpassend schwülstig, ist m.E. eher was für Lyrik. ;)

Mir hat die Geschichte nun in ihrer Aussage gewonnen, und da ich mich als Leser gern auf die individuelle Sprache und die Aussage eines Autors einlasse, ist es mir bereichernd, wenn es mir gelingt, diese unverstellt wahrzunehmen.
Wunderbar, danke!


Hallo lollek,

danke für deine Rückmeldung.
Schön, dass dir das Ding im Prinzip gefällt, und schade, dass die Pointe nicht so deins ist. Was soll man da machen.. ;)


Danke & viele Grüße,
Maeuser

 

Hallo Maeuser,
hab deine Geschichte nach den Korrekturen noch mal gelesen.
Ich fand die Geschichte ja eh schon schön - jetzt finde ich sie noch besser. Sie ist runder und stimmiger, bleibt aber trotzdem ein bisschen vage und geheimnisvoll, was ich sehr mag. Man tappt jetzt nicht mehr im Dunkeln, sondern mit der genaueren Charakterisierung des Erzählers ist sein Spezialknall jetzt nachvollziehbar, mit den Hinweisen hast du ein paar Kerzchen angesteckt und damit Licht ins Dunkel gebracht - ohne das Geheimnisvolle des Dunkels zu nehmen. Mann, was drück ich mich wieder kitschig aus, ich hoffe, du verstehst trotzdem, was ich meine.
Hat mir echt gut gefallen
Ciao Novak

 
Zuletzt bearbeitet:

Huhu nochmal,

Hab ich schon mal gesagt, ich glaub, zu JuJu: Es geht nicht darum, dass sie seine Hilfe nicht annimmt, das geht tiefer, s. letzte Sätze.

also wenn, dann sollte das aus der Geschichte heraus erkennbar sein - nicht aus den Kommentaren danach. Das ist ja, was ich sage: Die Personen sind mir zu schräg, als dass ich nach einem tieferen Sinn suchen möchte. Ich habe nicht das Gefühl, dass du als Autor einen Schatz vergraben hast, um es mal so auszudrücken, den ich gerne heben möchte.

Habe mir eben die anderen Kommentare durchgelesen und deine Antworten darauf und bin jetzt schlauer. Hmmm ... ich habe das Gefühl, du hast dir schon sehr viele Gedanken gemacht, selektive Wahrnehmung und so, aber in der Geschichte ist mir das egal.

Er zwinkert, so als habe er etwas verpasst und versuche, wieder Anschluss zu finden.

Irrealis, und daher Konjunktiv II. Also:

Er zwinkert, als hätte er etwas verpasst und würde versuchen, wieder Anschluss zu finden.

Dein Konjunktiv I markiert eine indirekte Rede. Man kann aber Wörter nicht zwinkern. Und selbst dann würde der Vergleich "so als" einen Irrealis erzwingen.

/Edit: Wobei ein Zwinkern eher was Schelmisches ist. So frech mit einem Auge. Warum nicht: Er blinzelte irritiert.

Bis bald,
yours

 

Hallo Novak,

toll, wenn es gelungen ist, das Ganze so auszubalancieren, dass man jetzt versteht, was abgeht, ohne, dass das Merkwürdige ganz verschwunden ist, bin ich zufrieden.
Vielen Dank fürs nochmalige Lesen und Gutfinden! ;)


Hallo yours,

Hab ich schon mal gesagt, ich glaub, zu JuJu: Es geht nicht darum, dass sie seine Hilfe nicht annimmt, das geht tiefer, s. letzte Sätze.
also wenn, dann sollte das aus der Geschichte heraus erkennbar sein - nicht aus den Kommentaren danach.
Ist es - ich weise ja nur auf die Stelle hin.

Die Personen sind mir zu schräg, als dass ich nach einem tieferen Sinn suchen möchte. Ich habe nicht das Gefühl, dass du als Autor einen Schatz vergraben hast,
Dann ist das so. Ist ja auch vollkommen in Ordnung.

Er zwinkert, als hätte er etwas verpasst und würde versuchen, wieder Anschluss zu finden.
Danke für die Erläuterung zu dieser Stelle - leuchtet mir ein, klingt besser, hab ich geändert. ;)

Und danke auch für das Blinzeln! Mann, irgendwie hatte ich da echt ein Brett vorm Kopf, die Konnotation von Zwinkern war mir bewusst, ich wusste auch, dass es da was Besseres gibt, aber irgendwie ist es mir partout nicht eingefallen! Strange, Knoten im Kopf. -> Geändert.


Danke & viele Grüße,
Maeuser

 

He Maeuser,

von mir nur ganz kurz: Mir hats sehr gefallen. In meiner Lesart sind die beiden übrigens ein und dieselbe Person. Habe gestutzt als ich deinen Spoiler gelesen habe. So geht das natürlich auch und der Titel erklärt sich dadurch mehr, aber zwei derart Unknuspere mit der gleichen Störung am gleichen Tag hintereinander zu erwischen, da muss man schon mächtig Karma auf sich geladen haben ... ;)
Die Stellen, die beim ersten Lesen noch geholpert haben, sind auch schon raus, von daher auch keine Textchorinten, habe mich prächtig unterhalten gefühlt :)

grüßlichst
weltenläufer

 

Hey Maeuser,

ich habe Deine Geschichte gleich nach dem Einstellen gelesen und jetzt noch einmal und ich muss sagen, sie hat gewonnen.

Obwohl ich mit meiner Lesart schon nah an Deiner Intention war und der Spoiler für mich jetzt nicht so überraschend kam, habe ich die Frau nicht recht dazugepackt bekommen. Also, ihre Verwirrung kam irgendwie nicht so recht rüber für mich und somit war mir ihre Rolle bei dem ganzen Szenario nicht so recht klar. Das ist jetzt deutlicher für mich.

Ja, zwei so Irre auf einen Schlag - das ist schon arg literarisch bemüht. Dennoch macht der Text Spaß. Länger dürfte er allerdings nicht sein für mein Empfinden. Und so ganz großes Kino bietet er eben auch nicht, weil er so kurz ist und die Figuren daher nicht wirklich nahe an den Leser kommen. Man hat ja keine Zeit, eine Verbindung zu ihnen aufzubauen.

Aber so als Happen - gern genommen.

Beste Grüße Fliege

 

Hallo weltenläufer,

zwei derart Unknuspere mit der gleichen Störung am gleichen Tag hintereinander zu erwischen, da muss man schon mächtig Karma auf sich geladen haben ... ;)
Da hast du allerdings recht. ;)

Vielen Dank für deine Rückmeldung, freut mich sehr, dass es dir gefällt!


Hallo Fliege,

klasse, das freut mich, wenn die Überarbeitung der Geschichte auch in deinen Augen gut getan hat.

Schön, dass dir der Happen als solcher gefällt! ;)


Danke & viele Grüße,
Maeuser

 

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