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Dieser Moment, wenn …

Challenge 1. Platz
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Seniors
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22.10.2011
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Dieser Moment, wenn …

Jonas war schon da, als ich in die Schule kam. Er fläzte an seinem Tisch, Kappe auf dem Kopf, Beine auf dem Tisch, obwohl Kühnert schon im Raum war.
Kühnert war unser Mathelehrer. Ein Typ, der Menschen als Zahlen betrachtete, am liebsten komplex, potenziert oder sonstwie verwertbar. Jonas und ich waren Nullen.

„Moin Tessa“, sagte Jonas.
„Bequem so?“ Ich zog ihm die Kappe über die Augen und schob seine Beine vom Tisch. Er rutschte theatralisch auf den Boden und feixte mich von unten her an. „Echt subtiler Mathebeginn, Tessa.“ Beim Hochkommen boxte er mich auf den Oberarm. Ich jaulte, obwohl nichts weh tat. „Mach das noch mal, und du landest im Wurstwasser.“
Vorne surrte die Tafel, einmal rauf, einmal runter, das war Kühnerts Startzeichen. Auf zum Nullenkillen.
Ich schob mich hinter Jonas an den Tisch und versteckte mich hinter seinen Schultern. Wenn ich Kühnert nicht sah, sah der mich auch nicht. Außerdem mochte er lieber männliche Nullen blamieren.
Ich riss einen Zettel aus meinem Block, schrieb und reichte ihn nach vorne zu Jonas. Der las, faltete den Zettel zusammen und legte ihn ins Federmäppchen. Keine zwei Sekunden später holte er ihn wieder raus, kritzelte eine Antwort, strich sie durch, schrieb noch einmal. Schließlich zerknäulte er das Papier, um es gleich darauf zu glätten, und mit dem Schreiben und Streichen weiterzumachen, bis er den Zettel in die Hosentasche stopfte. Die nächste Viertelstunde überlegte ich mir, ob man was von Jonas Schultern ablesen konnte. Hin und wieder zuckten sie, dann zuckten sie nicht mehr, denn Kühnert stand vor uns und Jonas musste nach vorne. Eine Gleichung mit ungefähr tausend Unbekannten, jede Ziffer sorgfältig hingemalt, am Ende wartete ein fettes Gleichheitszeichen. Jonas krakelte ein paar Zahlen an die Tafel, die mit Sicherheit falsch waren. Eines war nämlich klar: Kühnert hatte ihn nicht wegen Mathe an die Tafel geholt, sondern wegen der Pädagogik. Das bedeutete, Jonas zu beweisen, dass Jonas nichts konnte, obwohl der wusste, dass er nichts konnte, wir auch und Kühnert sowieso. Mathegestrampel halt.
„Was ist das?“, fragte Kühnert und wies auf Jonas Geschreibsel.
„Zahlen?“
„Und was sollen die?“
„Ihnen einen Gefallen tun?“
Kühnert ging ans Fenster und sah hinunter auf den Pausenhof. Sein Gesicht wirkte unergründlich.
Jonas verneigte sich tief vor der Klasse. „Sie haben mich an die Tafel geholt, da wollte ich nicht unhöflich sein.“
„Das ist alles falsch, schon im Ansatz, das müsste alles weg.“
Jonas griff den Schwamm und löschte Kühnerts Gleichung.
„Nicht das. Herrgott!“ Kühnert öffnete den obersten Knopf seines Hemdes.
Überall gluckste es, gleich würden alle losprusten, was Kühnert noch mehr hasste als Nullen.
„Gib her“, sagte ich zu Melanie, meiner Tischnachbarin, riss ihr den dunkelroten Lippenstift aus der Hand, mit dem sie sich die Mathestunden vertrieb, und verschmierte ihn auf einem Taschentuch.
„Du hast sie wohl nicht mehr alle.“ Melanie holte sich den Stift zurück und betrachtete ihn, als wäre er eine plattgetretene Nudel.
Ich hustete mehrmals laut auf, holte zischend Atem und hielt das Taschentuch vor den Mund. Dann ließ ich mich auf den Tisch sinken und hustete weiter, so jämmerlich, als würde ich mir die Lunge aus dem Leib kotzen.
„Tessa, hör auf, das klingt ja furchtbar“, sagte Melanie. Dann hob sie den Arm und rief: „Herr Kühnert, hören Sie das nicht, der Tessa geht’s nicht gut.“
Kühnert kam zu uns, seine Gesicht wirkte misstrauisch. Ich glaub, hustende Mädchen waren für ihn eine unbegreifliche Nullausgabe von Amöbe. Ich röchelte, äugte zu Jonas hinüber und ließ Kühnert ein bisschen von dem Lippenstiftblut sehen. „Ich glaub, sie hustet Blut“, rief Melanie. Und Jonas schrie von vorne: „Sie hat Asthma, ganz schwer, das ist schon der dritte Anfall diese Woche.“ Ich hustete noch lauter, stand auf und schwankte zum Mülleimer. Dort sackte ich in die Knie, beugte mich über den Eimer und tat, als würde ich hineinkotzen.
„Bitte nicht“, hörte ich Kühnert. Fast tat er mir ein bisschen leid. „Sani“, röchelte ich, sah Kühnert von unten her an und hoffte, ich hätte Ähnlichkeit mit einem sterbenden Seehundbaby.
Kühnert kratzte sich am Kopf und starrte mich argwöhnisch an. Er schwitzte.
Endlich brach er ein, griff nach seinem Handy und rief im Sekretariat an.
„Können Sie jemanden vom Sanitätsdienst schicken?“ Er fuhr sich über die Stirn. „Was? Hier? Das gibt es doch nicht. Na gut, Dankeschön.“ Er legte das Handy zur Seite und starrte grimmig zu Jonas hinüber. Gleich darauf bimmelte es in dessen Hosentasche. „Sorry“, sagte er zu Kühnert und legte die Kreide zur Seite. „Muss sein. Leider. Bereitschaftsdienst.“ Dabei lächelte er und verbeugte sich noch einmal, obwohl Kühnert wie ein Kriegerdenkmal vor ihm stand. Das würde in die Annalen der Schule eingehen, wie Jonas dem Kühnert den Strom abgedreht hatte. Ich stöhnte noch ein bisschen weiter, einfach weil ich in Übung war, und damit Kühnert auf keine dummen Ideen kam, dann packte Jonas meinen Arm und brachte mich aus dem Raum. Draußen klatschten wir uns ab, fielen uns in die Arme und lachten.
„Das wäre mal subtil, wenn du an die Tafel musst und kannst es“, sagte ich.
„Nullstress“, sagte Jonas.
„Ich meins ernst. Ein zweites Mal können wir die Nummer nicht bringen.“
„Komm, lass uns eine zischen.“


Im Saniraum öffneten wir das Fenster und steckten uns eine an. Ich rauchte in tiefen Zügen, bis mir schwindlig wurde. Den Rauch wedelte ich zum Fenster hinaus. „Was ist jetzt? Du hast nicht zurückgeschrieben.“ Hinter mir quiekte es, erschrocken drehte ich mich um. Ich wusste, es war Jonas Stimme, aber es erinnerte mich an den Hund, der vor unserem Haus überfahren worden war. Jonas kniff die Augen zusammen.
„Gehst du jetzt mit mir zum Abschlussball?“
„Ich wollte mit einem Mädchen gehen.“
Es dauerte, bis der Satz im Gehirn angekommen war. Dort drehte er einen Kreis, ganz langsam, schließlich rutschte er hinunter. Direkt in den Magen.
Jonas wischte fahrig über sein T-Shirt, als haftete dort ein Haufen Tabakkrümel.
„Ein Mädchen? Und was bin ich? Ein Eichhörnchen?“
„So meinte ich das nicht, ach Scheiße, ich weiß nicht, wie ich das sagen soll. Wir sind doch Freunde.“

*


Ja, wir sind Freunde, Jonas und ich. Seit Babyzeiten. Ich wusste alles von ihm, wahrscheinlich kannte irgendein Frontallappen in meinem Schädel sogar seinen ersten Zahn. Das hatte ich jedenfalls immer gedacht, bis er in die Tanzschule „Bösel“ reinspaziert kam. Angemeldet, genauso wie ich. Und keiner wusste vom anderen.
Der Unterricht hatte noch nicht begonnen, aber die Tanzlehrer hatten sich schon in der Mitte des Saales postiert. Ich saß zwischen einem Haufen bauchfreier Mädchen mit knallengen Jeans und blickte nachdenklich auf meine weiten Hosen und das T-Shirt, unter dem mein Busen wie zwei Kirschkerne wirkte, während den Mädchen rings um mich die Brüste wie Äpfel aus dem rosa Stoff sprangen. Scheiße, dachte ich.
„Was machst du hier?“, fragte ich Jonas.
„Zweihundert Euro.“
„Was?“
„Ich krieg zweihundert Euro von meiner Mutter, wenn ich tanzen lerne. Ich soll mal was andres machen, als immer nur Brücken sprayen.“ Er schüttelte den Kopf. „Mit den zweihundert Euro kaufen wir uns neue Farben. Und du?“
„Umgekehrt“, sagte ich.
„Du musst zweihundert Euro zahlen?“
„Das war ein Scherz.“ Ich zog die Luft ein, bis es im Hals kitzelte. „Ich mein, ich zahl ganz normal. Ich wollte einfach …“ Meine Stimme kiekste, aber Jonas bemerkte das nicht, seine Augen waren durch den Raum gestreift, während ich sprach. An einer Stelle blieb sein Blick hängen. Ich drehte mich um, ein schlankes Mädchen saß dort, mit Locken bis zum Hintern.
„ … tanzen“, vollendete ich, aber Jonas war schon aufgestanden und in Richtung Lockenmädchen gelaufen, als hinge er an einer langen Angel und wurde jetzt eingeholt.
Ich blieb an meinem Platz. Den Rest des Abends beobachtete ich, wie er ein Mädchen nach dem anderen aufforderte, mit ihnen tanzte, und wie er immer wieder zu dem Mädchen mit den langen Locken zurückkehrte. Ihre Blicke strahlten, wenn sie aufeinander zuliefen.
Irgendwann an diesem Abend, als ich über der Schulter eines Jungen hing, der Angst vor mir zu haben schien, und Jonas nachstarrte, der durch die Mädelsschar brummte wie eine Hummel durch einen Kasten Hyazinthen, begriff ich, dass ich nur mit Jonas tanzen wollte. Mit sonst niemandem.

Hinterher, als alle weg waren, setzte sich die Tanzlehrerin neben mich. Sie sagte, dass sie Tanzassistenten besorgen würden, nächstes Mal werde alles besser, und natürlich gebe es keine Kleiderordnung, aber nur so als Rat unter Frauen, ob nicht etwas Weiblicheres? Wenigstens beim Abschlussball?
„Nur über meine Leiche“, sagte ich, stopfte die Haare unter das Cappy und ging.


*


„Freunde, ja klar, das seh ich“, sagte ich. „Und noch was, das tat weh eben. Ich tanz am besten von allen Chicas. Aber bei Kühnert darf ich dir helfen? Ja? Das ist scheiße.“
Jonas fasste mich am Arm. „Ich wollte dir nicht weh tun, ist nur, weil … “ Dann drehte er sich einfach um und ging.
Ich auch, aber nach Hause, obwohl die Schule nicht zu Ende war, und mein Asthmaanfall jetzt bestimmt aufflog.
Dass Jonas doch noch eine Fünf gekriegt hatte von dem bescheuerten Kühnert, erfuhr ich erst am nächsten Tag von Melanie.
In der zweiten Stunde schob sie mir einen Zettel zu. „Okay“, stand darauf in Bubbelschrift. Darunter „Joni“, mein Babyname für Jonas. Dann: „Mauer Osthafenbrücke“. Das war Jonas Projekt seit fast einem Jahr.
Unseren Namen taggen vor den spiegelnden Fensteraugen der EZB mit ihren ungefähr hundert Zivilbullen pro Quadratzentimeter. Auf die Wand von der Osthafenbrücke runter zum Mainufer.
Ich hatte immer abgelehnt, bin ja nicht lebensmüde, außerdem wär da keine Zeit für ein anspruchsvolles Piece in meinem Stil.

In der Pause passte Jonas mich ab. „Und?“, sagte er.
„Wie kommt's? Obwohl ich ja kein Mädchen bin?“
„Der Kühnert hat mir eine Fünf gegeben, als du weg warst.“
„Toll. Dann geh doch mit dem Kühnert zum Abschlussball.“
Jonas Oberlippe zuckte.
„Doch, sieht bestimmt geil aus, zwei Arschgeigen Arm in Arm. Und alle im Saal heben Pappschildchen mit Fünfen drauf.“
„Quatsch nicht rum! Der Typ braucht eine Abreibung.“
„Warum Osthafenbrücke?“
„Der Kühnert fährt jeden Tag mit dem Fahrrad dran vorbei.“
„Willst du jetzt eine Kunstnote von ihm oder was? Der Sack ist Mathelehrer.“
„Wir schreiben was, was ihm richtig stinkt, Zahlenfascho Kühnert, keine Ahnung. Außerdem hat der, als du weg warst, gesagt, dein Asthma käm vom Sprayen und wenn es nach ihm ginge, müssten Sprayer Klos putzen.“
„Arsch.“
„Siehst du?“
„Also kein Piece dieses Mal“, überlegte ich.
„Nein, der soll es lesen können.“
„Aber dann von ganz oben.“
„Nicht ungefährlich.“
„Genau deswegen.
„Schwierig. Hast du selbst immer gesagt.“ Jonas wiegte den Kopf hin und her, aber seine Augen funkelten.
„Doch, das geht. Die Wand hat genügend Griffe, an der Seite sind Rohre. Ich hab mir das angeschaut. Stell dir einfach den Spruch vor. Ganz oben auf der Mauer, darunter unsere Tags. Und jeder unten auf dem Radweg sieht es, wenn er vorbeifährt.“ Ich lachte voller Vorfreude. „Und noch was, Jonas, den Spruch denk ich mir aus. Der Kühnert darf uns nichts beweisen können.“
„Du bist die Beste. Wann?“
„Sonntagnacht. Halb drei. Aber vorher Gegend checken. Und denk dran, was du mir versprochen hast.“


*


Unser Atem bildete Wölkchen, als wir mit dem Rad den Main entlang fuhren. Dunkle Kleidung, kein Licht, die Rucksäcke mit der Ausrüstung baumelten auf dem Rücken.
Die Räder warfen wir in ein Gebüsch, bevor wir den Hang hinauf zur Brücke schlichen.
Kurz davor machte ich mich fertig. Kapuze, Maske, Stirnlampe und der Klettergurt von meinem Vater. Die Cans und ein paar Caps steckte ich zu den Handschuhen in die Bauchtasche. Am äußeren Rand der Mauer fixierte ich das Seil am Geländer, schlang es durch die Anseilschlaufe am Klettergurt und wand es an einer zweiten Stelle ein paar Mal um den Handlauf. Jonas würde das Seil weiterleiten. Im Notfall bewahrte mich das vor einem Sturz. Ich schaute nach unten. Das Gestrüpp am Fuß der Mauer sah aus wie verfilzte Haarbüschel. Von dort aus fiel der Hang sacht ab, hinunter zum Fahrradweg und zum Main, der im Mondlicht glitzerte. Ein kühler Wind strich die Mauer zu mir hoch. Ich schauderte, dann schwang ich mich über das Geländer. Ich stieg an dem Leitungsrohr am Rande der Mauer hinab, ungefähr zwei Meter, bis mein rechter Fuß das Sims tastete, von dem aus ich arbeiten wollte.
„Okay?“ Jonas Stimme war kaum zu hören. Nur sein Kopf hob sich als blasses Oval gegen den Himmel ab.
„Okay.“
Wenn jemand auch nur in die Nähe der Brücke kam, würde Jonas sich bemerkbar machen, würde pfeifen, zu mir herunterrufen, irgendwas, damit ich Zeit hatte, abzuhauen.
Vorsichtig schob ich mich seitlich das Sims entlang, während Jonas Seil gab, presste meine Hände an die Mauer, verschmolz mit ihr. Ich spähte zum Mauerende zurück. Ja, weit genug für die ersten Worte. Ich lehnte mich gegen die Wand, krallte mich mit einer Hand fest, mit der anderen fingerte ich die Handschuhe aus der Tasche. Keine Chance, sie anzuziehen. Ich ließ sie einfach fallen. Vielleicht würde morgen eine Kanadagans damit ihre Kinder beglücken.
Den anderen Arm hob ich hoch, die Spraydose darin wie einen Pokal, und atmete tief aus und ein. Am liebsten hätte ich gesungen. „Knebelt uns, fesselt uns, die Antwort bleibt bunt.“ Aber das wäre zu laut. Trotzdem, das hier war der Anfang von etwas Großem, ich summte die Melodie und schrieb: „Dieser Moment“. Klare, gut lesbare Schrift, nichts Schnörkeliges. Große Schwünge, markante Außenlinien, ein paar signalrote Schattierungen; mehr nicht. Das würde man gut sehen. Von Jonas hörte ich nichts. Ich verstaute alles und zog am Seil. Er gab Seil nach und ich trippelte weiter. Schritt für Schritt, die Hände an die Mauer gepresst. Etwas bröckelte unter meinem linken Fuß. Ich rutschte, krallte meine Hände noch fester, fand Halt. Der Schreck war mir bis in die Fingerspitzen gezuckt. Ich wischte mir über die Stirn, packte alles wieder aus und sprühte „wenn Kühnert“ an die Wand.
Irgendwo auf dem Main schrie etwas. Nur ein Vogel. Meine Klamotten klebten an mir, obwohl es kühl war. Sogar zwischen den Beinen fühlte ich mich feucht, als hätte ich in die Hose gemacht.
Von oben drangen Geräusche zu mir her. Schritte? Eine Autotür? „Jonas?“ flüsterte ich und spähte hoch, aber ich sah nur die Mauer über mir aufragen und das Seil. Bleib mal subtil, sagte ich mir, das geht schon alles. Jonas passt auf. Ich zog, um Jonas Signal für mehr Seil zu geben, spürte, wie es nachgab, und schlich weiter, bis ich Zug merkte. Als nächstes sprühte ich „merkt dass“ an die Wand, und dann, gerade, als ich mich entspannte und weiterwollte, zog sich das Seil noch fester. Fast hob ich ein bisschen ab. Eine Sprühflasche rutschte aus der Bauchtasche und polterte hinunter. Dann Schritte, eindeutig Schritte, die sich entfernten. Joni? Bleib jetzt verdammt subtil, Baby, du hast dich bestimmt nur verhört. Ich presste mich an die Mauer, zog an dem Seil, wollte mich das Sims zurückschieben Richtung Rohr, aber ich kam keinen Zentimeter vorwärts. Das Seil hatte viel zu viel Spannung. Ich pappte an der Wand wie eine Fliege, die man platt geklatscht hatte.
Dann wieder Schritte, und schließlich tauchten über mir zwei Köpfe auf. Da war kein Pfeifen gewesen, keine Warnung, nur ein paar Geräusche. Jonas hatte mich am Seil verfaulen lassen.
„Achtung. Tun Sie nichts Unüberlegtes. Bleiben Sie ganz ruhig. Klettern Sie vorsichtig hoch. Wohin sollen wir das Seil legen?“ Die Stimme war tief und kratzig. Ich spähte hoch, sprühte schnell drei Punkte hinter „dass“, rief „zum Rohr“ ließ die Can fallen und trippelte vorsichtig wieder zurück, den gesamten Weg, an meiner Schrift entlang zu dem Leitungsrohr, während die Männer von oben sorgfältig Seil nachgaben. Dann kletterte ich hoch.

Zwei Polizisten standen vor dem Geländer. Mit Schwung zerrten sie mich über das Metall, drehten meine Arme auf den Rücken und rissen mir die Maske vom Kopf. Danach wurden sie freundlicher.
Ich schwieg, als sie mich mitnahmen, schwieg auch, als sie fragten, ob ich wirklich alleine gewesen sei. Gab bloß meine Personalien an und verlangte nach einem Anwalt, obwohl ich gar nicht wusste, ob es Sprayeranwälte gab. Den beiden Polizisten war das egal, sie riefen sowieso meine Eltern an.
Aber ich blieb echt subtil so insgesamt. Nur, als der eine Polizist fragte, ob ich nicht zu jung zum Sterben sei, und zusammenzuckte, als ich bei der Frage nach meinem Vornamen Tessa sagte, musste ich erst lachen und gleich darauf ein bisschen weinen.
Mein Fahrrad ließ ich liegen, damit sie Jonas nicht auf die Spur kamen.


*


Am nächsten Morgen musste ich in die Schule, obwohl ich nicht geschlafen hatte. Die Bullen hatten mich nach Hause gebracht und meinen Eltern übergeben. Eigentlich waren die beiden Kerle ganz nett, sie fütterten mich sogar mit Wurstbrötchen und Kaffee, trotzdem ein Wunder, dass sie mich nicht wie ein Päckchen verschnürten. Das holten dann meine Eltern nach, jedenfalls geistig, und jetzt habe ich nicht nur eine Anzeige wegen Sachbeschädigung am Hals, sondern Hausarrest bis an mein Lebensende und wahrscheinlich krieg ich noch zehn Jahre nach meinem Tod Taschengeldkürzung. Aber was soll's. So lang ist das auch wieder nicht, ich sterbe vermutlich früh bei meinem Lebenswandel und den ganzen Dämpfen. Am meisten aber ärgerte mich der unvollständige Spruch. Jetzt stand an der Wand nur: „Dieser Moment wenn Kühnert merkt dass …“ Ich hoffte, dass Kühnert in den Auslassungspünktchen eine philosophische Arschlochbeschimpfung erkannte, aber wahrscheinlich war das zu subtil für Mathelehrer.


Jonas kam nicht an diesem Tag. Auch nicht am nächsten. Sein Handy war abgeschaltet, seine Mutter sagte, er sei krank.
Erst am dritten Tag, Mathe war schon vorbei, tauchte er auf, mit gesenktem Kopf, murmelte etwas und verließ als erster den Raum, als es blinkte.
Ganz hinten zwischen Schule und Park, wo wir immer heimlich unser Zigarettchen rauchten, traf ich ihn.
„Was war?“, fragte ich.
„Die Bullen kamen.“
„Echt?“
Er blickte nach unten auf den Boden. Keine Ahnung, was er da sah. Vielleicht zählte er Rotzepfützen?
„Warum hast du mich nicht gewarnt?“
„Das ging alles so schnell.“
Immer noch blickte er nach unten. Ich stieß ihn vor die Brust. „Du hättest mich warnen müssen, du Arsch.“
„Ich weiß.“ Endlich blickte er mich an. Er sah krank aus, obwohl ich Hausarrest hatte und einen Prozess vor mir und Eltern, die sich in Gorillas verwandelt hatten. „Hast du den Bullen was gesagt?“
Ich schnaubte. „Nein.“ Noch einmal stieß ich ihn. „Ist das alles was dich interessiert? Ob ich was gesagt habe?“
„Nein.“
„Ich hab übrigens eine Scheißanzeige am Hals. Und mein Fahrrad ist weg. Und deins?“
„Hab ich noch mitgenommen.“
„Ach.“
„Die hätten mich doch sonst gekriegt.“
Ich stieß ihn noch einmal vor die Brust, mit voller Kraft, er ließ alles mit sich machen, fiel einfach nach hinten wie ein Sack. „Ich geb dir die Hälfte zu der Strafe. Du kriegst auch mein Rad.“ Er sah ziemlich albern aus, wie er von unten zu mir hochäugte.
„Darum geht’s doch nicht“, sagte ich, „du bist abgehauen.“
„Ja.“
„Hmmm“, sagte ich. Und dann sah ich ihn an. „Am 19. ist der Abschlussball. Vielleicht ziehe ich sogar ein Kleid an.“
„Ja“, sagte er.
„Kannst du immer nur Ja sagen?“
„Nein.“
„Was jetzt?“ Ich setzte mich neben ihn auf den Boden und fasste ihn am Arm.
„Ich kann nicht mit dir gehen“, sagte er, „es geht einfach nicht. Jetzt noch viel weniger.“ In Jonas Augen lag dunkles Glitzern.
Ich sah auf den Boden. Da waren gar keine Rotzepfützen, sondern schwarze Muster und Abdrücke von Schuhsohlen und Steinchen, die sich zu fremdartigen Zufallstags verschlangen.
„Macht nichts“, sagte ich. Meine Stimme fühlte sich fremd an. „Macht ja nichts.“

Ich plante, „Scheiß auf Jonas“ auf alle Brücken Frankfurts zu sprühen, und die berühmteste und jüngste hessische Taggerin ever zu werden, ich wollte sogar ein Riesenplakat aus dem obersten Fenster der EZB hängen, auf dem „Jonas ist Verräter“ stand. Das machte ich dann doch nicht.
Die Tanzstunde aber habe ich geschmissen. Mag einfach keine Kleider.

Can: Sprühdose / Cap: Sprühventil / Piece: mehrfarbiges, aufwendiges Bild

 
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Hallo Tintenfass

schön, dass du auch ins Klassenzimmer gefunden hast. :D

Deinen Tipp zum Doppel-mich nehm ich entgegen, gerne sogar, und schau mal, was draus wird.

Stimmt nicht, dass ein strenger Lehrer, der auch gerne mal einen Schüler vorführt, nicht selbst zum Vorzeigeobjekt werden kann. :) Und selbst wenn es nicht so wäre, möchte ich die "Machtverhältnisse" so lassen, denn mir kommt es auf den Spaß, die Überdrehung, die Verkehrung der sonstigen Verhältnisse an dieser Stelle schon an.


Meines Wissens geht ein Asthmaanfall nicht mit Bluthusten einher. Kann vllt schon in schlimmen Fällen passieren, aber mir ist das hier zu arg den Lehrer verarschen wollen, als dass ich glauben kann, dass der Kühnert das nicht durchschaut.
Geht nicht mit Bluthusten einher, da hast du recht, der Kühnert durchschaut das ja auch so ziemlich, die ganze Klasse durchschaut das. Aber es ist in solchen Fällen für einen Lehrer nicht einfach, den Daumen draufzulegen. Da sind Lehrern ziemlich die Hände gebunden.
Ich prüf noch mal die paar Stellen, wo ich sein Misstrauen angedeutet habe, vielleicht kann ich da was verstärken.

Deine Zwei habe ich ins Herz geschlossen. Tessa ist so was von taff aber gleichzeitig auch sensibel und verwundbar. Ich hätte ihr natürlich gewünscht, dass sie mit Jonas zusammenkommt. Doch was nicht ist kann ja noch werden.
Und den Jonas mag ich immer noch. Ist sicher ne blöde Situation für ihn, wenn er merkt, wie sich Vertrautes ändert. Damit muss er erst mal klarkommen.
Ja, da ging mir jetzt das Herz auf. Ich wünsch den beiden auch ein Weiterleben in puncto Freundschaft. Aber das liegt
wohl auch daran, dass ich als Person keine Zeit dafür verwenden will, nachtragend zu sein. Ob das die Tessafigur auch so sieht. Ach ja, ich glaube schon. :)

Vielen vielen Dank für deinen lieben Besuch.
Ich mochte deinen "Banditen". Vielleicht schaffe ich noch ein paar Kommentare. Wäre schön, ich finde die allerallermeisten Geschichten ziemlich geil geraten.
Bis die Tage (oder beim Banditen) :)

Lieber Friedrichard
Sackzement, du bist ja echt unermüdlich. Auf "gammeln" war ich auch gestoßen. Klingt halt so bisschen älter. Wie wir beide halt. :D Aber jedenfalls gibt es da schon mal keine reflexive Hürde. Mal schauen.
Dankedankedanke.
Novak

 

Hallo Novak,
großartige Geschichte, souverän und mit feinen Details bestückt. Absolut greifbar und lebendig zeichnest du Tessa und größtenteils auch Jonas. Das ist reichlich auf so kleinem Raum, im Rahmen einer Jugendgeschichte. Ich sehe das Klassenzimmer vor mir, den Main, die EZB, alles ganz nahe, die Suche nach sich selbst, die deine beiden Figuren treibt.

Dennoch ist die Geschichte nicht ganz rund. Ich habe sie jetzt zweimal gelesen und bin an ein paar Stellen gestolpert. Einerseits verstehe ich die Verweigerung von Jona nicht ganz, ein bisschen, aber nicht ganz. Dann finde ich das Ende zu sphärisch. Ist mit zu einfach, zu simpel, wie sie reagiert, mit ihrem Hosenschwur. Und schließlich die Dialoge. An manchen Stellen super, an anderen holprig, unnatürlich, zu sehr vom Wollen bestimmt, unbedingt Jugendsprache zu treffen. Ähm und subtil, naj ja, das ist eben subtil und du (oder Tessa) verwendest das Wort einen Hauch zu oft. (Ich kenne da so ne 14-Jährige, deren Lieblingsausdruck derzeit „als ob“ ist, die sagt das ständig, gefällt mir und drückt ein Stück Rebellion aus, was für „subtil“ ja auch gilt, so als Ausdruck eines Befremdens gegenüber der Erwachsenenwelt.

Ein paar Textstellen:

„Mach das noch mal, und du landest im Wurstwasser.“
muss das nicht Rindswurstwasser heißen oder Völsing-Suppe?

Wenn ich Kühnert nicht sah, sah der mich auch nicht.
super kindliche Perpektive

Mathegestrampel halt.
Gestrampel klingt komisch

„Und was sollen die?“
„Ihnen einen Gefallen tun?“
na ja, sagen die das echt so?

„Du hast sie wohl nicht mehr alle.“ Melanie holte sich den Stift zurück und betrachtete ihn, als wäre er eine plattgetretene Nudel.
klasse Vergleich

Ich glaub, hustende Mädchen waren für ihn eine unbegreifliche Nullausgabe von Amöbe.
mm, denkt die wirklich so?

unten her an und hoffte, ich hätte Ähnlichkeit mit einem sterbenden Seehundbaby.
finde ich platt, den Vergleich, nicht sehr originell

Es dauerte, bis der Satz im Gehirn angekommen war. Dort drehte er einen Kreis, ganz langsam, schließlich rutschte er hinunter. Direkt in den Magen.
:Pfeif:

„So meinte ich das nicht, ach Scheiße, ich weiß nicht, wie ich das sagen soll. Wir sind doch Freunde.“
, das ist unnatürlich

Unseren Namen taggen vor den spiegelnden Fensteraugen der EZB mit ihren ungefähr hundert Zivilbullen pro Quadratzentimeter.
ziemlich erwachsen gedacht

„Quatsch nicht rum! Der Typ braucht eine Abreibung.“
Abreibung passt nicht für mich

Die Räder warfen wir in ein Gebüsch,
Radweitwurf:D

„Knebelt uns, fesselt uns, die Antwort bleibt bunt.“
auzs welcher Zeit stammt der Spruch? 80er.Jahre?

Sogar zwischen den Beinen fühlte ich mich feucht, als hätte ich in die Hose gemacht.
na ja...

. Mit Schwung zerrten sie mich über das Metall, drehten meine Arme auf den Rücken und rissen mir die Maske vom Kopf. Danach wurden sie freundlicher.
:D

Da waren gar keine Rotzepfützen, sondern schwarze Muster und Abdrücke von Schuhsohlen und Steinchen, die sich zu fremdartigen Zufallstags verschlangen.
:Pfeif:

viele Grüße Richtung EZB
Isegrims

 

Liebe Summserich,

Ja, nein, ja, Jonas ist ein Waschlappen. Aber ein Waschlappen mit Potential. Auch Männer brauchen Fehler, besonders junge. Sonst können sie ja nicht wachsen und die Damen aufs Podest hieven.
Ich finde es immer wieder total nett, wie einige sich über Jonas aufregen, andere weniger, aber irgendwie scheint auch der so ein bisschen Feuer im Hintern zu haben - ich mein als Figur jetzt - um die Leser zu Urteilen anzustacheln.


Schöne Geschichte. Letztes Jahr hat peeperkorn mit seiner Jugendromanze die Challenge gewonnen, das Thema scheint doch sehr beliebt bei den Lesern zu sein. Gute Wahl! Nächstes Jahr schreiben dann alle Teenegeschichten und übernächstes Jahr verbieten wir sie .
Hmm, wie klingt jetzt das? Eigentlich hab ich die Geschichte ja geschrieben, weil ich Bock dazu hatte und nicht um Challengechancen zu vergrößern. Hört sich fast so an, als wäre das bei einer Jugendgeschichte der Fall. Ernst offshore hat auch schon sowas Ähnliches geschrieben. Hmmm. Wusste ich nicht und wäre ich auch nie drauf gekommen. Ich wollte nur nach den letzten tötenden und rachsüchtigen Protagonistinnen mal wieder eine nettere haben. Hat der Therapeut mir geraten. :D
Und ansonsten, glaub/t mir mal, für mich ist/war das Schreiben einer Jugendgeschichte eine mit Sicherheit größere Herausforderung als für die meisten - und besonders für süße Fliegen - das Schreiben einer Horrorgeschichte. :D
Ja, ist es noch. Ich bin immerhin mehrfache Großmutter. Jedenfalls im Herzen.

Deine Textarbeitstipps, beherzige ich gerne.
Allerdings muss ich die Nullen noch überdenken. Ich ertappe mich dabei, dass ich selbst permanent nullmäßig spreche und schreibe. Und jetzt spüre ich immer deinen mahnenden Zeigefinger, wenn mir mal wieder eine Null über die Tasten oder die Lippen rutscht.


von mir kriegste nischt. Außer ein sehr gut. Setzen! Weiterschreiben!
Okay, mach ich, Frau Mentorin. Ich seh deine Rauchzeichen am Horizont ...

Vielen Dank, liebe Fliege für deinen reizenden Kommentar
Viele Grüße von Novak

 

Liebe Novak,

du hast dich was getraut: dich in ein junges Mädchen zu versetzen und einen völlig eigenständigen und unverwechselbaren Menschen zu erschaffen, der dann auch noch völlig glaubwürdig rüberkommt. Das ist dir für mein Empfinden wirklich gut gelungen. Auch und gerade, wenn ich bedenke, dass du (wie auch ich) schon ein wenig entfernt bist von der Gedanken- und Gefühlswelt einer Tessa. Aber sie kommt so frisch und frech daher, dass sie mich einfach für sich einnehmen musste, und zum Schluss sogar sehr berührte:

Ich sah auf den Boden. Da waren gar keine Rotzepfützen, sondern schwarze Muster und Abdrücke von Schuhsohlen und Steinchen, die sich zu fremdartigen Zufallstags verschlangen.
„Macht nichts“, sagte ich. Meine Stimme fühlte sich fremd an. „Macht ja nichts.“

Liebe Novak, obwohl Mädchengeschichten sehr weit von mir entfernt sind, mir das Klischeehafte der Mathe-Lehrer-Situation am Anfang nicht so recht gefiel und ich mich bei der Tanzschulen-Beschreibung eher in den Siebzigern als in der Gegenwart fühlte, hat mir deine Geschichte sehr gefallen. Am meisten hat mich dabei die Darstellung der Spray-Situation gefesselt. Sie macht deine schöne Geschichte zu einer super-guten Geschichte.

Weihnachten rückt näher, ich muss wieder an die Plätzchen.
Dir wünsche ich angenehme Tage und Zeit, sie zu genießen.

Liebe Grüße
barnhelm

 
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Liebe Novak,

aha, auch eine Frau, die gegen Windmühlen kämpft bzw. um ihre Liebe, nur 60 Jahre jünger als meine Frau Ruge. Deine Tessa ist sehr stark, selbst in dieser demütigenden Tanzstundensituation, die ich toll beschrieben fand. Selbst, als sie ihn am Ende noch mal wegen dem Ball fragt. Sie lässt ihn einfach nicht vom Haken, bis er Farbe bekennt. Als Kumpel mag und respektiert er sie, als Mädchen nimmt er sie gar nicht wahr. Auf der Handlungsebene ist sie die ganze Zeit in der Männerrolle, jetzt mal traditionell gesehen und er verhält sich nach Cliché, wie ein Mädchen, ziert sich, benutzt sie, verlangt eine Mutprobe, wie früher die Jungfrau vom Ritter, damit er sich von ihr zum Tanze führen lässt. Das liest sich sehr erfrischend, diese Elemente neu gemixt.

„Moin Tessa“, sagte Jonas.
„Bequem so?“ Ich zog ihm die Kappe über die Augen und schob seine Beine vom Tisch. Er rutschte theatralisch auf den Boden und feixte mich von unten her an. „Echt subtiler Mathebeginn, Tessa.“ Beim Hochkommen boxte er mich auf den Oberarm. Ich jaulte, obwohl nichts weh tat. „Mach das noch mal, und du landest im Wurstwasser.“

Sie ist die Dominantere. Er wirkt von Anfang an unsicherer, wird überrumpelt. Vielleicht liegt es auch daran, dass er zweimal ihren Namen nennt. Das wirkt so artig. Mir ist die Szene ab "Er rutschte..." ein bisschen dick aufgetragen. Den fett gedruckten Satz finde ich es klasse. Danach hätte sie sich für mich schon setzen können.

Ich riss einen Zettel aus meinem Block, schrieb und reichte ihn nach vorne zu Jonas. Der las, faltete den Zettel zusammen und legte ihn ins Federmäppchen. Keine zwei Sekunden später holte er ihn wieder raus, kritzelte eine Antwort, strich sie durch, schrieb noch einmal. Schließlich zerknäulte er das Papier, um es gleich darauf zu glätten, und mit dem Schreiben und Streichen weiterzumachen, bis er den Zettel in die Hosentasche stopfte.

Super. Auch, dass man erst später versteht worum es geht. Aber diese pure Bedrängnis, in die er gerät, hast du schon unterhaltsam beschrieben.

„Das war ein Scherz.“ Ich zog die Luft ein, bis es im Hals kitzelte. „Ich mein, ich zahl ganz normal. Ich wollte einfach …“ Meine Stimme kiekste, aber Jonas bemerkte das nicht, seine Augen waren durch den Raum gestreift, während ich sprach. An einer Stelle blieb sein Blick hängen. Ich drehte mich um, ein schlankes Mädchen saß dort, mit Locken bis zum Hintern.
„ … tanzen“, vollendete ich, aber Jonas war schon aufgestanden und in Richtung Lockenmädchen gelaufen, als hinge er an einer langen Angel und wurde jetzt eingeholt.

Wunderbar!

So, wie du das Sprayen beschreibst, kriegt man glatt Lust das auch mal zu probieren, vielleicht nicht gleich an so einer Wand. Aber man spürt, wie sehr sie dieser gemeinsame Kitzel verbindet.

Das Ende finde ich sehr gelungen. In der letzten Unterhaltung der beiden hast du eine fast "normale" Sprache, anfangs ist mir das z.T. doch etwas zu betont jugendlich schlagfertig. Aber vielleicht passt es auch, dass sie anfangs ständig versuchen cool zu sein und am Ende fallen die Masken. Er schämt sich zu Tode und sie muss sich nochmal eine Abfuhr holen.

Auf jeden Fall traut man Beiden zu, dass sie schon klarkommen, auch wenn sie jetzt ein paar Federn gelassen haben. Das gehört zum Erwachsenwerden dazu und geht hinterher so weiter, hin und wieder.;)

Das ist eine tolle Geschichte, Novak, mit Protagonisten die berühren. Ich habe sie jetzt gerne nochmal gelesen.

Liebe Grüße von Chutney

 
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Oh, oh, oh, nicht den Anschluss verlieren beim Antworten, Frau Novak

Liebe maria.meerhaba, zum Glück findest du deinen Zerreißmodus momentan nicht. Ich glaube ja eh immer, der ist nur deine marzialische, harte Schale, du Wortkriegerin und unter der harten Schale wartet ein ... ebenso harter Kern. :D
Ach lass dich von mir nicht ärgern, ich find das nur oft lustig, wenn du so loslegst, das ist dramaturgisch schon erste Sahne.
Maria, ich mache dieses Mal kurz. Jemand hat mir gesagt,m ich solle endlich mal lernen, mich kürzer zu fassen und nicht immer alles so gründlich zu bedenken. Also:
ich hab mich über deinen unterhaltsamen Kommentar total gefreut.


Es hat Spaß gemacht, da zeichnest du ein liebes Mädchen (lieb, aber nicht artig), das mehr als nur Freundschaft will und dann diesen Typen, der nicht wirklich ein Arschloch ist, aber halt wie einer sich benimmt und es schafft, trotz Schuldgefühlen ihr Angebot ein zweites Mal abzulehnen, was ich voll arg fand, denn auch wenn der Typ Sympathiepunkte verloren hat, habe ich mir doch am Schluss so sehr gewünscht, dass sie miteinander kommen und diese Enttäuschung am Schluss, die hat mich so sehr verletzt, dass ich nicht in der Lage bin, deine Geschichte auszudrucken und zu zerreißen.
Das ist so goldig, wenn du sowas schreibst, weil man sofort merkt, wie du mitgehst. Ich mag das sehr. Was mich aber mindestens genauso freut, das ist, dass du den Jonas nicht gänzlich in die Dutten haust, das ist mir schon wichtig, und dass du dir hast vorstellen können, das trotzdem noch was aus den beiden wird. Ich hab ja schon oift geschrieben, für mich sind die beiden nicht fertig miteinander.
Und lieb auf innerliche Weise ist die Tessa tatsächlich. ist ja auch irgendwie meine Tochter. :)

Ich kann das nicht. Eine echt schöne Teenigeschichte, die ein mulmiges Gefühl hinterlassen hat und ich mich an meine alten Zeiten erinnern lässt.
Toll, dass du das mit dem mulmigen Gefühl geschrieben hast. Sollte ja auch nicht nur sunny side of life sein.

Übrigens, dass du den Tag "Sonstiges" ansprichst, der war so eine Art Fluchttürchen, weil ich mir dachte, der Text ist doch nicht nur für Jugendliche, sondern auch für Erwachsene. Ich zum Beispiel les saugern stories über das Erwachsenwerden, coming of age oder einfach nur Jugendgeschichten, die aber nicht nur rosig sind. Tschick zum Beispiel habe ich auch gerne gelesen, wobei ich den Film besser fand als das Buch, selten sowas.
Liebe Maria, vielen Dank für deinen lustigen Kommentar.


Und auch dir, lieber Isegrims danke ich für den Besuch, die Gedanken und Anregungen, aber natürlich auch für das Lob.
Ich bin froh, dass Tessa dir gefällt - und dass du die Geschichte von den beiden auch als eine Suche nach sich selbst sehen kannst. Das bedeutet mir eine Menge, denn die Geschichte sollte nicht nur lustig oder slapstickmäßig sein.
Dass dir das Ende nicht gefiel, akzeptiere ich einfach mal so. Ich weiß leider nicht so genau, was du damit meinst, wenn du sagst, es sei zu sphärisch. Kann ich also auch schlecht was dagegen sagen. :)
Dass du Jonas Weigerung nicht verstehst, verstehe ich dagegen nicht so richtig. Klar, wenn du es im Text nicht entdeckt hast, ist es so, wie es ist, aber eigentlich finde ich, das steht schon im Text drin. Nicht wortwörtlich selbstverständlich, sondern "nur" gezeigt. Er hat Schuldgefühle ihr gegenüber, kann sich selbst nicht mehr in die Augen schauen. Das ist der Grund. Und das noch mal extra auszusprechen empfände ich als redundant, vor allem, weil eine Figur wie Jonas das gar nicht laut zugeben würde.
Auch bei Tessa bin ich anderer Meinung. Dass sie simpel reagiert finde ich so gar nicht. Im Gegenteil, eine nachvollziehbare und auch vorhersehbare Reaktion wäre gewesen, dass sie ihm eine reinhaut. Macht sie aber nicht. Sie empfindet zwar Wut und Rachegefühle, agiert sie aber nicht aus. Warum das so ist, will ich in dem Fall dem Leser nicht aufdrängen, ich denke, auch das kann man herauslesen, das ist allerdings nur angedeutet, ob der Zugang so reicht, ich weiß es auch nicht, aber im Moment jedenfalls noch, ist das so (für mich selbst zumindest) richtig dosiert. Mehr fände ich schlecht für den Text.

Und schließlich die Dialoge. An manchen Stellen super, an anderen holprig, unnatürlich, zu sehr vom Wollen bestimmt, unbedingt Jugendsprache zu treffen.
Was die Dialoge betrifft, war ich auf deine Anmerkungen angewiesen, die habe ich mir angeschaut. Über ein paar Stellen denke ich nach, aber so insgesamt konnte ich jetzt nicht so viel anfangen mit den Beispielen. Und das Ulkige ist ja auch, vieles davon existiert überhaupt nicht als Jugendsprache. Das ist auch so beabsichtigt, ein Text, der nur "krass super alder" enthalten würde, ginge mir ziemlich schnell auf die Nerven, und ich schreib den Text ja in erster Linie für mich, und er wäre sehr schnell auch zeitmäßig überholt. Für mich ging es darum, eine Sprache zu benutzen, die Ähnlichkeiten mit der Funktion von Jugendsprache aufweist. Deshalb passt die Frage, ob die das so sagen, in meinen Augen überhaupt nicht. Oder vieles eben auch als Geschmackssache.

Ähm und subtil, naj ja, das ist eben subtil und du (oder Tessa) verwendest das Wort einen Hauch zu oft. (Ich kenne da so ne 14-Jährige, deren Lieblingsausdruck derzeit „als ob“ ist, die sagt das ständig, gefällt mir und drückt ein Stück Rebellion aus, was für „subtil“ ja auch gilt, so als Ausdruck eines Befremdens gegenüber der Erwachsenenwelt.
Klar kann ich prüfen, ob ich es einmal streiche. Ich hab den Text seit dem Posten nur einmal überarbeitet und das Ergebnis hier eingestellt, kann also durchaus sein, da fliegt was raus. Aber ich gebe auch zu bedenken, dass du dann vielleicht gar nicht bemerkt hättest, dass "subtil" die gleiche Funktion hat wie das "als ob" deiner 14jährigen. Die machen das nun mal sehr oft, dass sie ihre Stellung zur Welt so - und das andauernd - ausdrücken. Also macht auch Tessa das.

„Mach das noch mal, und du landest im Wurstwasser.“
muss das nicht Rindswurstwasser heißen oder Völsing-Suppe?
Wie geil, dass du das bemerkt hast, der Spruch stammt nicht von mir, ich hab den irgendwo aufgeschnappt, aber ich musste sofort an dich und ernst offshore denken und wie ihr mich immer mit der Rindwurscht uzt. das musste sein. RinaWu hat die Gände gekriegt, du und offshore das Wurschwasser.


„Du hast sie wohl nicht mehr alle.“ Melanie holte sich den Stift zurück und betrachtete ihn, als wäre er eine plattgetretene Nudel.
klasse Vergleich
Das jetzt zum Beispiel. was dem einen sin Uul ist dem andern usw. Ich wollt die Nudel schon in den Ausguss schnicken, weil weltenläufer sie so scheiße fand. und jetzt kommst du und machst mich wieder unsicher. Oder war das ironisch? :baddevil: Na warte.
Umgedreht mochten viele das Seehundbaby und du dagegen findest es platt. Letztendlich kommt es immer auf dasselbe raus. Entscheiden muss dann letztendlich der Autor.


Ich glaub, hustende Mädchen waren für ihn eine unbegreifliche Nullausgabe von Amöbe.
mm, denkt die wirklich so?
Ja, sonst hätte ich es doch nicht so geschrieben? Okay, Frechheitsschalter wieder aus. Die Stelle steht momentan unter Beobachtung.


Unseren Namen taggen vor den spiegelnden Fensteraugen der EZB mit ihren ungefähr hundert Zivilbullen pro Quadratzentimeter.
ziemlich erwachsen gedacht
Muss sie, wenn sie erfolgreich sprayen will. Recherchier mal, was die Jungs alles betreiben, um nicht erwischt zu werden.


„Knebelt uns, fesselt uns, die Antwort bleibt bunt.“
:eek:
Also ein klitzekleines Wenigchen hat das da grad geautscht. Denkst du ernsthaft, ich knalle hier einen 80er Spruch rein, wenn ich einen Text schreibe, der in der Gegenwart spielt? Oder war das etwa ein Witz?
Also: das war anders. Ich habe Sprayermusik gehört, weil ich bisschen das Lebensgefühl erfassen wollte. Und zwar Musik aus dem neuen Jahrtausend, deutsche Musik zum Beispiel von Kontra K und anderes Zeug. Mach doch mal selbst. Da wird logischerweise viel über Farbe geredet. Davon habe ich mich inspirieren lassen und wollte auch das Rebellionsgefühl, was ja in dem Sprayen steckt, rüberbringen. Ob mir das gelungen ist in dem Spruch, ist eine andere Sache, klar.
Aber die Frage, ob aus den 80ern, also echt, nee, ... da ist ein Bier fällig, mein Lieber. Und zwar eins für mich. Von dir. Ein leckeres. Oder Torte. Na gut, geht auch ohne.

Und so möchte ich auch schließen, mit dem Wunsch nach mal wieder einem Frankfurter Treffen. Einmal im Jahr sollte das, finde ich, gibt ja so langsam mal welche hier in der Nähe.
Und einem großen Dank an dich für deinen Kommentar.

Viele Grüße von Novak

Mist, ist ja schon wieder so lang geworden. Wie soll man denn da noch Komms schreiben? Novak jetzt werde mal kürzer, echt.
Barnhelm und Chutney, ihr kommt morgen dran. Aber danke schon mal an euch beide.

 
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Liebe barnhelm

du hast dich was getraut:
Ich komm mir schon ganz mutig vor. :)

Und was für ein schönes Lob dann folgt:

dich in ein junges Mädchen zu versetzen und einen völlig eigenständigen und unverwechselbaren Menschen zu erschaffen, der dann auch noch völlig glaubwürdig rüberkommt. Das ist dir für mein Empfinden wirklich gut gelungen.
Das hat mich mächtig gefreut. Die Tessa hat mir aber auch Spaß gemacht. Vielleicht merkt man das dem Text an. Da war dieses Mal nichts mit Quälerei oder so. Das plätscherte einfach so, auch wenn ich an der Wandszene ganz schön ackern musste. Das lag aber mehr an dem Inhalt. Also daran, ob das realistischerweise so möglich gewesen wäre.

Auch und gerade, wenn ich bedenke, dass du (wie auch ich) schon ein wenig entfernt bist von der Gedanken- und Gefühlswelt einer Tessa.
Das kannst du laut sagen. :D
Aber ich hab auch gemerkt, dass es Überschneidungen gibt - bestimmte Konflikte gibt es zu allen Zeiten des Lebens. Auch wenn die Älteren nicht mehr an Wänden rumkraxeln.
Für mich bietet so eine Geschichte auch die Möglichkeit, Erzählsprache auszuprobieren.

Liebe Novak, obwohl Mädchengeschichten sehr weit von mir entfernt sind, mir das Klischeehafte der Mathe-Lehrer-Situation am Anfang nicht so recht gefiel und ich mich bei der Tanzschulen-Beschreibung eher in den Siebzigern als in der Gegenwart fühlte, hat mir deine Geschichte sehr gefallen.
Ja ich weiß, ist nicht jedermanns Sache, die Schulstunde.
Übrigens zu der Tanzstunde, das kann sein, dass die dich an die 70er erinnert. Ich war auch ganz schön verblüfft, wie konservativ es da zugeht. Aber so weit entfernt scheint mir das gar nicht zu sein, ich hab jetzt zwar keine Tanzstunde besucht :D die würden sich auch wundern, aber ich hab mir Bilder angeschaut, von Tanzstunden in Frankfurt oder Berlin, hab in Foren geschnüffelt, das hat mich echt umgehauen, wie "altbacken" das wirkt. Die Kleider haben zwar einen Schnitt, der ist ein bisschen anders als früher, die Frisuren auch, aber jede Dame trägt ganz brav ein Sträußchen, die Herren gepflegt in schwarz. Heutzutage gibt es Tanzassistenten, damit unser altes Mauerblümchen auch versorgt ist. Naja so halt, aber ich war von den Bildern und dem Gerede in den Foren her auch ganz schön erstaunt.

Am meisten hat mich dabei die Darstellung der Spray-Situation gefesselt. Sie macht deine schöne Geschichte zu einer super-guten Geschichte.
Himmel, ich bin sehr sehr gerührt. Dein Lob macht mich total glücklich.
Dankeschön für deinen Besuch und für die netten Worte.
Viel Spaß weiter beim Plätzchen backen, eine gute Zeit und frohe Weihnachten wünscht dir Novak

Liebe Chutney

das war schön, als ich deinen Namen las. Ja, die Rollen sind in der Geschichte ein bisschen verwischt. Da hast du recht. Sie eher in der Männerrolle, er zu Beginn eigentlich auch, denn sein Verhalten in der Klasse ist eher männlich, Mädels machen sowas nicht so häufig. Aber wenn - dann du meine Güte.
Aber es schwingt auch so eine Ziererei bei ihm mit ab dem Zeitpunkt, wenn sie ihn gefragt hat. Da kann er nicht einfach mal sagen, was er will oder nicht will. Das sehe ich ganz genauso. Dass er das tut, ist - so ist es von mir jedenfalls gemeint - nicht wegen einer mädchenhaften Attitüde, sondern weil er sie nicht verletzen will. Da drückt er sich.

Auf jeden Fall traut man Beiden zu, dass sie schon klarkommen, auch wenn sie jetzt ein paar Federn gelassen haben. Das gehört zum Erwachsenwerden dazu und geht hinterher so weiter, hin und wieder.
Genau. Ich finde das Ende jetzt auch nicht so schwerwiegend oder negativ, sondern als etwas, das zum Leben dazugehört. Und da macht man eben auch Erfahrungen, die einen zwar nicht grad freuen im Moment, wer will schon über sich lernen, dass er auch mal ganz schön feige ist, aber es ist ja auch etwas Nachvollziehbares, feige zu sein. Oder dass man eben nicht alles sein kann für jemand anderen, nur weil man es sich so sehr wünscht. Und dem anderen damit vielleicht auch ein bisschen zusetzt.

Was ich an deiner Befassung mit der Geschichte absolut erstaunlich fand, waren zwei Sachen.

ziert sich, benutzt sie, verlangt eine Mutprobe, wie früher die Jungfrau vom Ritter, damit er sich von ihr zum Tanze führen lässt. Das liest sich sehr erfrischend, diese Elemente neu gemixt.
Das ist der Hammer. Der Hintergrund für die Geschichte war tatsächlich mal, dass ich immer an den "Handschuh" von Schiller denken musste, wo die Frau einen Ritter in die Tiger- und Löwenarena schickt, damit er ihr den Handschuh wieder hochholt, den sie absichtlich hat fallen lassen, um ihn zu prüfen.
Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass das so noch zu merken ist an der Geschichte, aber du hast völlig Recht, das ist jedenfalls der Hintergrund - und ich hab die Elemente dann ein bisschen (ein bisschen viel sogar) geändert. Geschlechter getauscht, anderes Ende, auch der Grund, weshalb das Fräulein (Jonas) den Handschuh wirft, ist hier ein bisschen anders, hier ua auch mit dem Hintergrund, ihre Ehre Kühnert gegenüber zu retten, der ja einen blöden Zus. zwischen ihrem Asthma und dem Sprayen hergestellt hat.
Aber dass du das so liest, ich bin echt total vedutzt, wie du dich da in den Text gedankenmäßig reingefriemelt hast. Echt erstaunlich. Du hast wohl ein gutes Gespür, zwischen den Zeilen zu lesen und literarische Motive aus ihrem Geschichtenkleid zu entblättern.

Das hier hat mich dann auch erstaunt. Das war bisher noch nicht zur Sprache gekommen, aber ich kann mir das einfach vorstellen, man kennt das ja von sich selbst, dass man seine Sprachgewphnheiten an Situationen oder an Gesprächsteilnehmer anpasst. Und hier am Ende ist keine Zeit mehr für Coolness, da gehts ans Eingemachte.

Das Ende finde ich sehr gelungen. In der letzten Unterhaltung der beiden hast du eine fast "normale" Sprache, anfangs ist mir das z.T. doch etwas zu betont jugendlich schlagfertig. Aber vielleicht passt es auch, dass sie anfangs ständig versuchen cool zu sein und am Ende fallen die Masken. Er schämt sich zu Tode und sie muss sich nochmal eine Abfuhr holen.
Genau so war es gemeint.

Vielen Dank, Chutney für deinen Besuch und für deine Gedanken zu meinem Text.
Viele Grüße von Novak

 

Liebe Novak,

was für eine wuchtige, vielseitige Geschichte!

Herrlich zu lesen war sie und ich bin mehr als nur gut unterhalten gewesen.
Eine tolle Leistung!

Du bist sicherlich schon von Berufs wegen eher an der Quelle, das Verhalten und die Sprache der Jugendlichen einzufangen, aber das schmälert deine Leistung keinen Deut.
Ich hatte das Gefühl mittendrin in dieser Welt der Jugendlichen zu sein und dazu hat das Thema der Sprayer viel beigetragen.
Während ich so las, summte in meinem Kopf Klaus Lage "Tausend mal berührt" , nur dass eben hier nichts passiert. :D
Gelungen, wie du die Freizeit der Jugendlichen einwebst in diese Liebesgeschichte und die Schulzwänge.

An keiner Stelle deiner Geschichte hatte ich das Gefühl, dass da etwas erzwungen wurde. Alles passte so harmonisch zusammen, dass ich mir überhaupt nicht vorstellen kann, wie du in der Kürze der Zeit, die bis zum Abgabetermin der Challengegeschichte nur vorhanden war, eine derart ausgereifte Geschichte hast schaffen können. Respekt vor dieser reifen Leistung!

Ich weiß gar nicht, was ich noch loben soll?

Mir gefällt Tessas burschikose Art, die blitzt wunderbar aus ihren Aussagen heraus, mir gefällt, wie du das verdammt schlechte Gewissen, das Jonas hat, dargestellt hast. Und ich mag diese Doppelbödigkeit an seinem Verhalten. Er sollte kein schlechtes Gewissen haben, weil er sich in ein anderes Mädchen verliebt hat. Aber genau das hat er. Und weil er da so blockiert ist, wird er tatsächlich zum Verräter.

Ach, da steckt so viel an Aussage in deiner Geschichte, ich bin echt begeistert. Gäbe es bei den Empfehlungen noch Abstufungen, dann wäre dies eine Geschichte mit drei Sternchen!

Der Titel ist ebenfalls gelungen, er reizt zum Lesen. Und mir gefällt, wie du den Titel in der Geschichte auch elegant untergebracht hast und obendrein damit das Challengethema voll erfüllst.
Wobei ich meinte schon beim Anfang der Geschichte das Thema erkannt zu haben, denn das Zettelchen mit der Frage, die Tessa Jonas stellt, ist ja bereits auch etwas Geschriebenes und spielt im Kontext eine tragende Rolle. Also Challengethema doppelt erfüllt sozusagen.

Lieben Gruß

lakita

 

Liebe lakita,

was für ein wunderschöner Kommentar. Ich bin total gerührt. Das Lob hat mir so verflucht gut getan, wahrscheinlich sollte man es sich ausdrucken und bei Gelegenheit, wenn einen Schreibzweifel überfallen, herausholen. Das war echt ein ganz warmes Gefühl, als ich deinen Kommentar las.
Du hast recht, ich war für Jahrzehnte viel näher dran an Jugendlichen als viele hier und das hat vermutlich auch die Hemmschwelle gesenkt, solch einen text zu schreiben. Aber glaub nicht, dass ich nicht genug Schiss in den Buxen hatte, es zu probieren. ich habe dadurch aber auch eine Menge gelernt. Und es war ohnehin so, dass ich zur Zeit an einer Geschichte herumdoktere, eine Horrorgeschichte ist das aber, wo ich eh schon aus der Perspektive eine kleinen Jungen schreibe. und meine nächste Geschichte ist auch eine Jugend- und Schulgeschichte von einem Mädchen, das lag das für mich irgendwie nahe, das auszuprobieren.

Mir gefällt Tessas burschikose Art, die blitzt wunderbar aus ihren Aussagen heraus, mir gefällt, wie du das verdammt schlechte Gewissen, das Jonas hat, dargestellt hast. Und ich mag diese Doppelbödigkeit an seinem Verhalten. Er sollte kein schlechtes Gewissen haben, weil er sich in ein anderes Mädchen verliebt hat. Aber genau das hat er. Und weil er da so blockiert ist, wird er tatsächlich zum Verräter.
Darüber hab ich mich ganz besonders gefreut, weil du Jonas schlechtes Gewissen so klar erkennst. Und das Doppelbödige seines Verhaltens. Gerade das hatte mich auch gereizt. Und manchmal tun wir Erwachsene uns ja schwer damit, jemandem, den man eigentlich mag, etwas Unangenehmes mitzugeben und immer das Richtige zu tun.

Liebe lakita, deinen Kommentar lege ich mir heute Abend unter den Christbaum. Naja, eigentlich habe ich sowas ja nicht, ich hab mehr gutes Essen auf dem Tisch und einen leckeren Wein. Aber du weißt schon, ist halt wie ein unerwartetes, schönes Geschenk gewesen.
Dir wünsche ich alles Gute. Feier schön mit deinen Lieben.
Novak

 

Liebe Novak,
Deine Geschichte hat Leichtigkeit, Ironie, Tiefgang, Tragik, Spannung. Und das alles in einer wohlabgestimmten Mischung, nicht zu viel, nicht zu wenig. Und einen erzählerischen Sog, dem man einfach folgen muss. Mit Tessa eine Figur, mit der man heulen kann, wenn sie ihn wie eine Hyazinthenhummel (was für ein schönes Bild, ebenso das sterbende Seehundbaby und viele mehr) durch die Mädchen brummen sieht und spürt, dass er es ist, den sie will. Und dann der Bogen von dort aus zum Schluss, wo sie ihn umstößt und dann eine heldenhafte Größe bekommt auf eine ganz bescheidene Art, indem sie mit dem „Macht nichts“ ihn einerseits in Schutz nimmt, tröstet, andererseits wohl auch resigniert, weil der Vertrauensbruch zu groß war und sie ihre Rolle als sperriges Mädchen akzeptiert, das mit den Dickbusigen nicht mithalten kann. Die abschließende Rachefantasie ist dann nochmal eine ganz schlüssige Vorstellung, die die Dimension der Verletzung aufnimmt. Ich hatte das Bild des poor and lonesome Cowboy im Kopf, der am Main entlang in den Sonnenuntergang reitet. Und hier eben eine erhabene Heldin, einsam und verloren, die ihren Platz nicht bei den Normalos hat, nicht haben kann und sich darum in größere Aufgaben hineinträumt. Und dann spannt sich aber auch der Bogen von Anfang an so handlungsorientiert durch die Geschichte, dass alles plastisch vor Augen steht, glaubwürdig und in jeder Phase in einer wunderbaren Doppelbödigkeit zwischen Ernst und Ironie. Ja, da passt einfach alles und in der Rückschau wundert man sich über die vielen schönen Details, die sich organisch ineinander fügen zu einer wunderbar berührenden und inspirierenden Geschichte. Gesamturteil: echt subtil!
Herzlich und schöne Weihnachtsgans
rieger

 

Lieber rieger

Ich glaub, ich wurde rot, als ich deinen Kommentar las. Ja, wirklich, das hat richtig ein bisschen im Gesicht gebrannt. Dein Kommentar hat mich wahnsinnig gefreut, weil ich es so schön fand, wie du den Text beschrieben hast.

Ich glaube am allermeisten hat es mich gefreut, dass du den Text so empfindest, dass er alle Elemente von Ironie bis Spannung enthält, ich glaube das ist es auch, was mir beim Lesen am meisten Spaß macht, und nicht immer gelingt es einem, diese Mixtur hinzubekommen. Und sowieso schafft man es nie bei allen Lesern.
Sehr froh war ich auch über die Nennung von Seehundbaby bis zur Hummel, denn es bestärkt einen ja auch, das ein oder andere Element, das bei anderen im Streichfokus stand, doch im Text zu lassen. Ich hatte mich zwar bisher immer beharrlich gesträubt, dem armen Seehundbaby die Haut abzuziehen, aber vielleicht wäre ich ja doch irgendwann in die Knie gegangen. Jetzt darf das arme großäugige Ding wohl wieder auf seiner Eisscholle überwintern.

Und dann der Bogen von dort aus zum Schluss, wo sie ihn umstößt und dann eine heldenhafte Größe bekommt auf eine ganz bescheidene Art, indem sie mit dem „Macht nichts“ ihn einerseits in Schutz nimmt, tröstet, andererseits wohl auch resigniert, weil der Vertrauensbruch zu groß war und sie ihre Rolle als sperriges Mädchen akzeptiert, das mit den Dickbusigen nicht mithalten kann.
Den meisten gefiel die Tessa sowieso. Aber wenige haben das so gesehen wie du. Und das finde ich einen wichtigen Punkt. Sie resigniert zwar einerseits, lässt ab von ihrem Wunsch, unbedingt eine neue Rolle für ihn spielen zu müssen, sie hat aber auch Größe. Das finde ich nämlich auch, das ist nicht nur ein Kleinbeigeben, das ist ein bisschen auch Erwachsenwerden, weil man die Situation, den eigenen Anteil daran und die bisherigen Rollen unbewusst neu interpretiert haben muss, sonst würde man anders reagieren. Das ist im Text nicht wirklich ausgeschrieben, es ist nur ganz leicht angedeutet. Ich fand und finde es aber auch nicht schlimm, wenn viele das nicht so sehen wollen, Tessas Reaktion lieber anderes gesehen hätten. Aber für mich macht gerade dieses Ende noch einen besonderen kleinen, kaum bemerkbaren Schlenker der Geschichte aus und deshalb bin ich froh über jeden, der sich darauf einlassen konnte oder wollte. Sowas ist bestimmt nämlich auch eine große Stimmungssache.

Ich hatte das Bild des poor and lonesome Cowboy im Kopf, der am Main entlang in den Sonnenuntergang reitet. Und hier eben eine erhabene Heldin, einsam und verloren, die ihren Platz nicht bei den Normalos hat, nicht haben kann und sich darum in größere Aufgaben hineinträumt.
Toll. Das gefällt mir: Tessa als Lucky Luke. Und dann der Sonnenuntergang über Frankfurt, und die Skyline spiegelt sich im rubinroten Mainwasser.

Lieber Rieger, tausend Dank für deinen Besuch bei meiner Geschichte und deinen wunderschönen Kommentar.

PS: DIe Weihnachtsgans waren hervorragende Rouladen. Ich träume seit zwei Nächten von ihnen.

 
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Hallo Novak,

Mann, was für eine schöne Geschichte. Ich finde sie wirklich sehr gut. Auch total authentisch - nicht, dass ich das bei dir jetzt nicht erwartet hätte, aber ich war wirklich fast etwas "überrascht", wie authentisch mir das vorkam. Richtig gut gemacht, chapeau. Beim Lesen fand ich es auch echt klasse, dass du so gut übers Sprayen recherchiert hast, bevor du diese Geschichte geschrieben hast. Ich nehme mal an, du bist keine professionelle Sprayerin?! :D Wäre da irgendwie ein großer Schnitzer in der Geschichte gewesen, das hätte für mich schon was kaputt gemacht. Aber das hast du echt gut hingekriegt, auch die Sprache, das Dilemma deiner beiden Prots, also ich hab's echt sehr gerne gelesen und habe eigentlich überhaupt keine Kritik diesmal. Doch, eine minikleine Sache habe ich noch: Sie reden ja darüber, dass sie kein aufwändiges Piece wollen, sondern etwas ganz Schlichtes. Ich würde mir mal überlegen, ob Tessa dafür nicht auch eine Vorlage mitnehmen würde? Also normal kenne ich das, das eigentlich alles Mögliche, was man später sprühen will, erst mal im Blackbook vorzeichnet, sich Gedanken macht, und dahingehend dann sprühen geht. Wobei Tessa auf keinen Fall das Blackbook mitnehmen würde, vllt hätte sie bloß eine kleine Skizze dabei ... wie gesagt, wenn das wirklich einfach nur hingeklatscht und ohne Kunst sein soll, dann passt das wie es ist, dann braucht Tessa nichts dazu - wenn aber ein bisschen Schattierungen und irgendwas im Graffiti hätte stecken sollen, hätte sie womöglich eine kleine Skizze dabei (oder sie ist schon so gut dass sie selbst die nicht mehr braucht). Ist mir nur eben beim Lesen aufgefallen, ist eine Kleinigkeit, vllt bringt sie dir was.


und verließ als erster den Raum, als es blinkte.
blinkte? Bei uns gongte es immer, von Blinken hab ich noch nie was gehört. :D

obwohl ich Hausarrest hatte und einen Prozess vor mir
Prozess, mhm, ja, ich kann mir vorstellen, dass Tessa das in dem Augenblick glaubt. Aber höchstwahrscheinlich kriegt sie ein paar Sozialstunden vom Staatsanwalt aufgebrummt, für Sprayen gibt es v.a. für jugendliche Ersttäter eigentlich kein Prozess. Aber sie glaubt es in dem Augenblick, ja, das kann ich mir schon vorstellen - allerdings ist deine Story ja in der Vergangenheit geschrieben, aus der Zukunft praktisch. obwohl ich Hausarrest hatte und wahrscheinlich ein Prozess auf mich wartete, irgend so etwas fände ich logischer, aber das ist nur eine Kleinigkeit.

und Eltern, die sich in Gorillas verwandelt hatten
Haha :D

Hey, super, Novak. Ich mag das Teil wirklich, gerade auch, weil du Tessa wirklich schön zeichnest in der kurzen Zeit, klasse.

zigga

 
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Lieber zigga

ach, was hat mich das gefreut, dass die Geschichte dir authentisch vorkam. Ich hab ja schon an anderer Stelle geschrieben, dass ich momentan ein bisschen den Narren an Jugendgeschichten gefressen habe. Ich hab die hier geschrieben, weil ich lernen wollte, ganz bewusst unterschiedliche Erzählstimmen zu probieren. Bin momentan an einer Geschichte über einen kleinen eigenartigen Jungen, das oder besser die Geschichte war der eigentlich Grund, dass ich das mal bewusst probieren wollte. Eigentlich hatte ich nicht gedacht, dass doch recht viele das okay finden würden.
Geholfen hat mir sicherlich, dass ich beruflich lange Zeit mit Jugendlichen zu tun hatte, aber ich hatte mir auch so einiges zu Jugendliteratur überlegt, und das ist hier vielleicht zum Tragen gekommen. Gesprayt habe ich selbst natürlich noch nicht, nur im Projektzusammenhang, also auch mit Jugendlichen und dabei natürlich auch probiert und viel gelesen und man kann/konnte früher sogar Stadtbesichtigungen machen in bestimmten Städten, ich weiß nicht, ob das noch geht, da hab ich mich nicht mehr drum gekümmert. Jedenfalls hab ich bei alldem schon Berührungspunkte gehabt, die Hauptsache aber war sicherlich die Recherche und die Surferei zu diesem Thema im Netz bis einschließlich Musik.

Deine Nachfrage wegen der Vorlage. Ich hab noch mal alte Unterlagen von früher angeguckt, die ich noch nicht weggeschmissen hatte. Lustiges, uraltes Zeug. Kriegt bestimmt bald antiquarischen Wert.
Jedenfalls sind mir da noch paar Sachen auch wieder eingefallen. Bei unseren Projekten haben die Jugendlichen auch immer mit Vorlage gearbeitet, auch schon weil das schulisch so eine Art Muss war. Aber die richtig Guten bei denen, die hätten beim Sprayen selbst keinerlei Vorlage gebraucht. Die haben zuhause oder überall, wo es ging, zum Beispiel im Deutschunterricht in den Aufsatzheften :D, Zeichnungen gemacht. Und klar hatten diese Jungs (waren weniger Mädels) ihre Black Books. Die Anfänger oder Unerfahrenen haben zum Teil sogar Hilfsmittel gehabt, nicht nur die Vorlagen oder Skizzen, sondern die haben die Wand zum Teil sogar gerastert, um sich nicht in den Proportionen zu vertun. War aber auch durch Kunbstlehrer mitangeleitet. Aber wie gesagt die Könner haben die Skizzen und Vorlagen im Schädel gehabt. Als Projektleiter musste man ein ziemliches Vertrauen haben in dieses Können, weil die zum Teil auch null Bock hatten, die Wand zum Beispiel vorzubereiten. Aber das führt jetzt ab, hoffentlich hab ich dich nicht damit genervt. :D
Ich überleg mal, wie ich Tessa sehen will, ob sie tatsächlich eine Skizze dabei hätte. ich hab sie mir die ganze Zeit eher als echtes Talent vorgestellt, die einen Riesenanspruch auch an sich hat und entsprechend viel kann. Aber klar, sind auch keien Skizzen erwähnt. Mal schauen.


blinkte? Bei uns gongte es immer, von Blinken hab ich noch nie was gehört. :D
Glaub mir, ich weiß, woqvon ich spreche. Es gibt Schule, in denen gibt es ein Lichtsignal für Stundenbeginn und -ende.

Die eine Stelle, guck ich noch mal, kann gut sein, dass ich die in die Vergangeheit, du weißt schon, da wo Tessa reflektiert, was wohl auf sie zukommt. Und klar kriegen die keinen Prozess, wenn die das erste Mal erwischt werden. Aber die Kids denken das ja auch erst mal, weil die Polizei und Eltern etc. denen Schiss machen.

Lieber zigga, ich hab mich echt gefreut über deinen Besuch. Das hat mir viel bedeutet, gerade weil du selbst so wunderschöne Jugendgeschichten schreibst.
Und ja, vielleicht merkt man das, dass die Tessa mir ein bisschen nahe steht, ans Herz gewachsen ist.


Lieben Gruß an dich und ich freu mich schon wieder auf deine nächste Geschichte.
Novak

 

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