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Die Rache der Blaublütigen

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08.01.2002
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Die Rache der Blaublütigen

„Aua“, sagte das Sandglöckchen, „sie hat mir mit ihrem Rollstuhl zwei Blüten platt gefahren.“
„Das ist ein Rollator, kein Rollstuhl“, verbesserte der Rittersporn, „ich hatte dich gewarnt, du ragst zu weit in den Gehweg. Heinrich ist zu nachsichtig mit dir und deinen Auswüchsen.“
Das Sandglöckchen guckte trotzig auf die zerquetschten blauen Blüten.
„Da war genug Platz, sie ist aber extra nicht drumherum gerollt.“
„Ich bin Zeuge“, sagte das Blaukissen, „Heinrich seine Frieda hat unsere Lütte einfach überfahren. Neulich ist sie auch über mich mit Karacho gebrettert. Da hab ich jetzt noch was von. Die hat uns Blauen auf dem Kieker.“
„Frieda, dieser verschrumpelte Apfel, die taucht immer nur auf, wenn es was zu ernten gibt,“ sagte die Lupine, „dieses Hardcore-Vegetarier-Miststück räumt Heinrichs gesamten Gemüsegarten ab.“
„Was ist eine Hartkorkwegelagerin?“, fragte das Sandglöckchen.
„Sagt mal, ist bei dir keiner mehr für ein bisschen Bildung zuständig? Kümmert sich hier wer um das Kind, die redet ja nur Bickbeermus“, sagte der Rittersporn.
„Erinnerst du das denn nicht mehr?“, fragte die Kornblume, „letzten Sommer?“
„Genau, da hat Rollator-Tussnelda Heinrich gezwungen, die halbe Verwandtschaft von der Lütten wegzuschmeißen. Seitdem ... Eltern Kompost“, sagte das Blaukissen.
„Doch nicht vor dem Kind!“, mahnte die Kornblume, „sag, mein blaublütiger Ritter, hat dich dein Gedächtnis wieder im Stich gelassen?“
Die Kornblume wiegte sich aufreizend im Wind.
„Seit Frieda versucht hat, mich mit einer Überdosis Blaukorn umzubringen, ist mein Kopf oft wie leer gefegt", sagte der Rittersporn.
„Diese vermoderte Tulpe, die will uns alle weg haben. Nix gegen Tulpen, war mal mit einer drei Monate verbandelt, aber wer braucht Holländer im Garten? Was’n Glück, dass es nach dem Blaukornanschlag kräftig regnete.“
„'abt ihr das gesehen? Das ist skandalös!“, rief die Schmucklilie, „diese impertinente Person stellt 'ier drei grässlische Sonnenblumentöpff neben misch. Das ge’t so nischt!“
„Die ist ja nicht mehr grün am Stängel“, sagte die Lupine, „jetzt müllt sie Heinrich die Terrasse auch noch mit Supermarkttöpfen voll.“
„N’est pas?“, sagte die Schmucklilie, „dieses eklige Gelb, neben meiner magnifique Blütenfarbe! Isch bin...“
„Lapislazuliblau“, fiel das Blaukissen ins Wort, „wissen wir. Es ist nicht lupinenblau, nicht marineblau, nicht kornblumenblau, sondern lapislazuliblau.“
„Und es ist kein tintenblau, blaulichtblau, niveadosenblau oder schlumpfblau“, ergänzte das Sandglöckchen.
„Nu is' aber gut“, sagte das Blaukissen.
„Exactement“, sagte die Schmucklilie, „einrisch libt mein extravagantes Blau. Sein Geschmack ist exquisit.“
„Was ist ein Ekstarakantes?“, fragte das Sandglöckchen.
„Plapper nicht alles nach!“, sagte die Lupine, „und halt deine Stängel grade!“
„Isch überlebe so keine Minüt mit diesem abscheulischen Gelb direkt neben mir“, sagte die Schmucklilie, „verlassen Sie auf der Stelle diesen Garten, Sie Schmutzkraut! Wir sind hier alle bleu!“
"Die verstehen dich nicht", sagte das Blaukissen.
„Das Fass ist voll“, sagte die Lupine, „Frieda hat jedem von uns übelst mitgespielt. Mir hat sie alle Stiele abgerissen, nur um mich einen lächerlichen Tag in eine viel zu enge Blumenvase zu pressen. Dann flog ihr verfetteter Kater gegen die Vase, Frieda wurde stinkwütend und meine Blüten landeten in einer miefigen Blechtonne voll mit Kaffeebohnenmatsch und fauligen Gurkenschalen.“
„Mon Dieu, so 'at sie misch gefoltert“, sagte die Schmucklilie, „Frieda muss verschwinden!“
„Unbedingt“, sagte die Kornblume, „nicht auszudenken, sie versucht wieder unseren Rittersporn zu ermorden.“
„Danke meine treue Blaue“, sagte der Rittersporn gerührt, „dass du dich für mich verwendest. Ja, vertreiben wir sie.“
„Vertreiben langt nicht. Wir müssen es wie bei Eva machen“, sagte das Blaukissen.
„Wie bei Eva? Ich verstehe nicht“, sagte der Rittersporn.
„Was wohl? Eva liegt nun auf dem Friedhof“, sagte das Blaukissen.
„Ist es wieder das Gedächtnis?“, fragte die Kornblume, „du warst doch dabei."
„Eva Kompost“, sagte das Sandglöckchen.
„Da siehst du, was du mit deiner Unverblümtheit bei dem Kind anrichtest“, tadelte die Kornblume.

„Ich kümmere mich mal drum und strecke meine Wurzeln nach Freddy aus“, sagte die Lupine, „ vielleicht hat unser Gartenmaulwurf noch was von dem Zeug“.
„Wer war denn diese Eva?“, fragte der Rittersporn.
„Das war Friedas Vorgängerin“, sagte das Blaukissen, „die hat dafür gesorgt, dass wir nur noch ein Drittel vom Garten für uns haben. Eva wollte nur Rasen.“
„Aber was für einen!“, sagte die Lupine, „als Heinrich Quecke, Giersch und Klee nicht mehr jäten durfte, handelten wir.“
„Mein armer Rittersporn, ich schick dir die Details via Wurzel“, sagte die Kornblume, „besser unterirdisch wegen dem Kind.“

„Klar hab ich von dem Zeug noch was“, sagte Freddy, „perfekt in zweiter Generation degeneriert. Wo soll es denn hin?“
„Auf den Kompost, dann hat Erna es nicht so weit, weil dort der Zierkürbis wächst“, sagte die Lupine.
„Die dicke Erna?“, fragte Freddy, „die hat doch zu schwache Flügel für diese Aktion, wenn die mit ihrem Pummelbody in die Blüten kracht, knicken die ab.“
„Das Risiko müssen wir eingehen“, sagte die Lupine, „keine Bienen! Auf einmal 70.000 Mitwisser? Nicht mit uns!“
„Ihr wisst aber schon, dass Hummeln nach den Gesetzen der Aeorodynamik nicht fliegen können, nich?“, sagte Freddy.
„Hast du nach 1930 jemals nochmal was gelesen?“, fragte der Rittersporn.
„Wie soll ich das denn in den dunklen Gängen?“, fragte Freddy, „was bezahlt ihr, wenn ich eurem Heinrich Blaubart helfe?“
„Er hat damit nichts zu tun!“, sagte das Blaukissen.
„Also, was wächst da für mich rüber?“, drängelte Freddy.
„Du darfst bei uns Gänge graben“, sagte die Kornblume.
„Aber wenn du auf unsere Wurzeln stößt“, sagte die Lupine, „dann schieb sie gefälligst nicht wie ein Bulldozer beiseite, sondern buddele tiefer oder mach die Biege.“
„Was ist ein Pulldosa?“, fragte das Sandglöckchen.
„Du schlägst hier echt einen Kampflupinenton an!“, entrüstete sich Freddy, „wo soll ich denn noch hin? Unter Heinrichs Terrasse is nich, im Gemüsegarten wartet Friedas Todesspaten und ihr zickt wegen ein paar Würzelchen?“
„Von mir aus kannst du bei den genmanipulierten Unkrautflittchen ungehobelt mittendurch, aber wage es nicht bei mir!“, sagte die Lupine.
„Was habt ihr jetzt hier zu suchen?“, fragte der Rittersporn, „schwänzt ihr die Schule?“
„Wieso?“, fragte ein Ameisenkind, „wir spielen hier.“
„Aber nicht auf dieser Seite des Gartens! Holt mal auf der Stelle euren Clan-Chef Ari her!“, forderte der Rittersporn.

„Es tut mir leid“, sagte Ari, dessen Fühler zitterten und Beine einknickten, weil er so schnell gerannt war, „die jungen Dinger wissen nichts. Die gehen seit Monaten nicht mehr in die Schule. Wir sind alle im Ausnahmezustand wegen des Lockdowns.“
„Verstehe“, sagte der Rittersporn, „die Innenstadtameisenvölker drücken in die Gärten, weil sie auf den Straßen nichts zu fressen finden.“
„Wir sind im Krieg mit denen“, sagte Ari, „täglich sterben meine Leute, uns geht der Soldatennachschub und die Nahrung aus.“
„Das passt ja wie die Blume zum Stängel“, sagte das Blaukissen, „wir haben nämlich einen schönen Deal für dich.“
„Siehst du die drei Sonnenblumen gleich neben der Schmucklilie?“, fragte der Rittersporn, „die darf dein Volk vollständig mit Blattläusen kolonisieren.“
„Oh ha“, sagte Ari anerkennend, „das gäb ordentlich Honigtau. Die Rettung in letzter Minute. Und ihr erlaubt es auf allen Dreien?“
„Isch bitte darum, Ari, mon Chéri, isch alte das nischt mehr aus mit diesem Gelb, das muss weg!“, flötete die Schmucklilie.
„Aber ein kleines Problem ist da“, Ari hob und senkte seine Beine ähnlich Kneippscher Wassertretanwender, „wenn wir unsere Kolonien bis hoch zu den Körbchen angelegt haben, fallen die kopfüber.“
„Wunderbar! Kopfüber klingt so gut, Ari, mon ami“, rief die Schmucklilie, „du bist mein grand hèros.“
„Keine Ahnung, was du jetzt genau meinst“, sagte Ari verlegen zur Schmucklilie aufblickend, „aber ich schick dann mal die Arbeiter. Euch allen vielen, vielen Dank!“
„Flitz ja nicht weg, Ari, wir wollen noch was von dir“, sagte das Blaukissen.
„Du bekommst die drei Sonnenblumen nur, wenn sich deine Arbeiter um die Pflanzen auf dem Kompost kümmern. Die dürfen nicht eingehen“, sagte die Lupine.
„Ihr schafft bei Trockenheit genügend Wasser ran und beschützt sie!“
„Auf uns ist Verlass“, beteuerte Ari.
„Wehe, die Schnecken steigen drüber“, sagte die Lupine.
„Ich werde 2000 Krieger dort als Wachen postieren“, sagte Ari, „vor denen haben die Schnecken Respekt.“
„Wenn sie alle blühen, sagst du Erna, sie soll zwischen den Zierkürbissen und den Zucchini kreuz und quer bestäuben. Sie weiß wie“, befahl die Lupine.
„Geht klar“, sagte Ari, „sagt mal, habt ihr nicht schon mal so eine Aktion durchgezogen?“
„Du fragst zu viel, Ari“, drohte das Blaukissen.

„Was, wenn Frieda beim Essen misstrauisch wird?" , sagte die Kornblume.
„Du meinst, falls sie die Bitterstoffe raus schmeckt?“, fragte die Lupine.
„Bei Eva hat das auch geklappt“, sagte das Blaukissen, „und Frieda mag es gern bitter, die isst Chicorée, Radicchio und Endivie, und die bitterste Schokolade.“
„Ich setze darauf, dass sie zu geizig ist, etwas wegzuwerfen“, sagte die Lupine.
„Frieda mit Zucchini umbringen? Ist das nicht gewagt blauäugig?“, fragte der Rittersporn.
„Liebster, erinnerst du es nicht mehr? Ich hab es dir doch haarklein rübergeschickt“, sagte die Kornblume.
„Vielleicht“, sagte der Rittersporn verlegen, „war die unterirdische Verbindung gestört?“
„Ich glaube eher, Frieda hat dir mit dem Blaukorn alles weggeschossen“, sagte die Lupine.
„Aber man darf nie aufgeben“, sagte die Kornblume, „eines Tages, lieber Rittersporn, wirst du wieder der Alte sein. Du musst nur fest daran glauben."
"Hast du jetzt deine esoterischen drei Minuten?", fragte die Lupine, "seit wann spielt denn der Glaube in der Botanik eine Rolle? Und wenn du mir gleich mit Luft und Liebe kommst, kündige ich dir die Freundschaft."

* * *

„Die feindliche Armee vom Busbahnhof hat die Gartengrenze überrannt, wir konnten diese Übermacht nicht zurückschlagen“, sagte Ari mit wackelnden Beinen, „sie haben die Zucchini besetzt und verlangen Lösegeld.“
„Mon dieu“, rief die Schmucklilie, „unser guter Plan droht zu scheitern. Quelle grande Katastroph'.“
„Ärgerlich“, sagte die Lupine, „denn die Zucchini sind praktisch erntereif. Woher wissen
die verfluchten Busbahnhof-Penner das überhaupt?"
"Das waren die Schnecken", sagte Ari mit aufgeregt hin und her schwenkenden Fühlern, "die haben es verraten."
"Hätt ich mir ja denken können", sagte die Lupine, "dieses braune Schleimwürstchengelump, wer die erfunden hat, hat die Abläufe in der Natur missverstanden."
„Was, wenn wir die größte Zucchini diesen Verbrechern überlassen?“, fragte das Blaukissen.
„Eventuell lassen sie dann die anderen frei“, sagte Ari, „aber die sind ausgehungert, die leben ja gewöhnlich auf dem Busbahnhof wie die Maden im Speck.“
„Versuch’s“, sagte die Lupine.
„Reicht denn die übrig gebliebene Zucchinimenge aus, um Frieda ...?“, fragte der Rittersporn.
Alle nickten.
„Aber wie?“, fragte der Rittersporn.
„Cucurbitacin“, sprudelte es aus dem Sandglöckchen, „ist Gift.“
„Die Lütte wird erwachsen“, staunte die Kornblume, „das Wort sprech ja selbst ich nicht fehlerfrei aus.“
„Und dieses Gift ist im Zucchini?“, fragte der Rittersporn.
Alle nickten.
„Und wie kommt es da hinein?“, fragte der Rittersporn.
„Durch Rückkreuzungen“, sagte die Kornblume, "du ziehst Samen aus Samen, Erna macht eine Kreuzbestäubung zwischen dem Zierkürbis und dem Zucchini und schwupps ist das Gift drin."

„Attention“, rief die Schmucklilie, „es wird spannend. Isch sehe Frieda bei der Zucchini.“
„Ich kann nichts sehen“, sagte das Blaukissen, „was macht sie? Erntet sie?“
„Oui! Fantastique! Sogar alle drei“, rief die Schmucklilie begeistert.


* * *

„Ich sag mal in die Runde: das ist gut gelaufen. Die Frieda sind wir los“, sagte das Blaukissen.
„Frieda Kompost“, sagte das Sandglöckchen.
„Wer war nochmal Frieda?“, fragte der Rittersporn und alle Blaublütigen lachten bis sich ihre Stängel bogen.

 

Lieber @Morphin,

großes Dankeschön an dich.
Gleich als Start nicht gleich ein Verriss, ich atme direkt erstmal auf. Kennste ja auch dieses Gefühl, wenn man was Neues reinstellt, dass man kaum zu atmen wagt bei der ersten Kritik.

Lieben Dank! Und sag mal, woher nimmst du eigentlich diese ganze Zeit, neben all deinen gefühlt 100 neuen eigenen Geschichten auf noch die Geschichten der anderen zu lesen und zu kritisieren?
Du haust mich echt um mit deinen Aktivitäten. Dagegen komme ich mir vor wie eine Schildkröte, für ich ich leider (klar ich würde nie eine töten) so rein überhaupt nichts übrig hab.

Lieben Gruß

lakita

 

Liebe @lakita,

ich muss mal sagen, Du hast mir hier einiges abverlangt. Dialekt, ewig viele Beteiligte und dann noch der Plan und die Chemiestunde - herr je. Aber ich mag die Geschichte, die Idee, die Blümchen und Ameisen und Maulwürfe und Hummeln! Hummeln heißen bei uns im Garten ja Schneepo - weil die so ein hübsches weißes Hinterteil haben. Na ja, tut hier nix zur Sache, wollt nur sagen, ich bin ein Hummelfan - was auch nix zur Sache tut ;).

„Aua“, sagte das Sandglöckchen, „sie hat mir mit ihrem Rollstuhl zwei Blüten platt gefahren.“
„Das ist ein Rollator, kein Rollstuhl“, verbesserte der Rittersporn, „ich hatte dich gewarnt, du ragst zu weit in den Gehweg. Heinrich ist zu nachsichtig mit dir und deinen Auswüchsen.“
Herrlicher Einstieg!

„Da war genug Platz, sie ist aber extra nicht drumherum gerollt.“
Ich mag das schmollende Sandglöckchen.

„Frieda, dieser verschrumpelte Apfel, ...
Diese Beschimpfungen sind sehr, sehr fein.

„Was ist eine Hartkorkwegelagerin?“, fragte das Sandglöckchen.
„Sagt mal, ist bei dir keiner mehr für ein bisschen Bildung zuständig? Kümmert sich hier wer um das Kind, die redet ja nur Bickbeermus“, sagte der Rittersporn.
:lol:

„Vertreeben langt nich ut. Wi mööt et moken as bi Eva.“
Diesen Blumen von heute kann man aber auch nicht mehr über den Weg trauen. Was ist nur aus denen geworden? :D

„Dat weer de Vorgängerin vun Frieda. De hett dorför sorg, dat wi nu blot een Drittel vun Goor for us hebben. De Eva wull nur Rasen.“
Ich frage mich die ganze Zeit, ob es clever ist, das Blaukissen im Dialekt sprechen zu lassen, weil das ja die ganzen wirklich wichtigen Infos hat. Und wer sich damit schwer tut, der hat es halt auch schwer der Geschichte folgen zu können.

„Mein armer Rittersporn“, sagte die Kornblume, „ich schick dir die Details via Wurzelmail. Besser unterirdisch wegen dem Kind.“
Nice!

„Auf den Kompost, dann hat Erna es nicht so weit, weil dort der Zierkürbis wächst“, sagte die Lupine.
Nur dem Verständnis wegen, der Zierkürbis nimmt das Gift auf und die Hummel trägt es via Blütenstaub zur Zucchini. Hab ich das richtig verstanden?

„Das Risiko müssen wir eingehen. Keine Bienen! Auf einmal 70.000 Mitwisser? Nicht mit uns!“
Hehe

Was ich übrigens gar nicht verstehe, sind die übergroßen Absätze. Also, die vielen Leerzeilen dazwischen. Das is doch nicht übsch, würde Frau Lilie da sagen.

... Wir sind alle im Ausnahmezustand wegen des Lockdowns.“
Sweet!

„Du musst dich um die Pflanzen auf dem Kompost kümmern. Die dürfen nicht eingehen“, sagte die Lupine „wehe die Schnecken steigen drüber ...
Und jetzt schlägt mein Unwissen zu. Was genau sollen die Ameisen da tun? Ich mein, was machen die gegen die Schnecken?

„Ari, du frogst to veel!“
hehe

„Cucurbitacin“ sprudelte es aus dem Sandglöckchen, „ein Gift.“
„Die Lütte wird erwachsen“, staunte die Kornblume,
Ach schön! Und wie nebenbei Du hier den Zeitensprung einpflegst. Ganz fein finde ich das.

„Du ziehst Samen aus Samen, Erna macht eine Kreuzbestäubung zwischen dem Zierkürbis und dem Zucchini und schwupps ist das Gift drin“, triumphierte das Sandglöckchen.
Okay, ich weiß, wenn man Samen aus Samen - dann Zuccini giftig. Was aber hat das jetzt mit dem Zierkürbis und dem Kompostgift zu tun? Ich komme als Unwissende hier nicht ganz hinterher. Aber die werden da schon wissen, worüber die Reden, also schlucke ich und kaufe ich und würde trotzdem gern so schlau wie das Sandglockenkindlein sein.

Ja, führst viel ins Feld, viele Mitwirkende die da ihre Finger im Spiel haben und es gar nicht so einfach ist, da den Überblick zu behalten, auch, wenn Du das ganz gut gelöst hast durch die sprachlichen Eigenheiten oder die Gedächtnislücken-Eigenarten. Dafür auf jeden Fall schon mal Daumen hoch. Und die Ameisen sollen hauptsächlich die Sonnenblumen killen - das fällt noch nebenbei ab, ja, hat aber mit dem Mord an Frieda gar nich zu tun, eigentlich? Da sind sie nur die Boten zur Hummel. Aber eigentlich könnten die Blumen der Hummel ja selbst ins Ohr hauchen, wenn die ihre Blüten anbrummt. Und der Deal für den Maulwurf ist echt mager ;).

Ich mochte das gern! Hatte wirklich meine Freude in deinem Garten. Und jetzt geh ich mal schnell gucken, ob es meinen Blümlein gut geht. Die gucken ja schon. Auf die Blauen werde ich in Zukunft besonders Achtgeben. Herr je, das konnte ich ja nicht ahnen, wie die drauf sind!

Liebe Grüße,
Fliege

 

Liebe @lakita,

deine Geschichte besteht fast ausschließlich aus Dialogen. Das ist m.E. eine große Herausforderung. Ich finde du hast ganz witzige und tolle Dialoge geschrieben (schon mal ein großes Kompliment dafür), aber ich habe teilweise nicht verstanden, wer jetzt gerade spricht. Das du sehr viele Beteiligte gleich zu Anfang einführst, die z.T. auch noch in Dialekten sprechen (wurde alles schon kritisiert), erleichtert die Übersicht nicht unbedingt ...

Ich frage mich die ganze Zeit, ob die Geschichte, wenn sie als "Theaterstück" inszeniert wäre, und ich lediglich Zuschauer bin, anders bzw. leichter veständlich wirken würde. Und ich glaube schon. Aber das wäre dann das Endprodukt für den Zuschauer.
Zum jetzigen Zeitpunkt hechel ich hinterher und bin überfordert. Aber ich mag die Idee und ich glaube, es ist gar nicht so viel notwendig, um die Geschichte leichter verständlicher zu machen.

Viele Grüße
Aurelia

 

Liebe @Fliege und liebe @Aurelia,


lieben Dank, dass ihr beide einen Besuch in meiner Gartengeschichte unternommen und konstrukitve Kritik hinterlassen habt, mit der ich viel anfangen kann.

Vorneweg möchte ich mit einem Irrtum aufräumen, der sich auf die Sprache des Blaukissens bezieht: das Niederdeutsche oder auch Plattdeutsche ist keine Mundart, kein Dialekt, wie z.B. das Schwäbische, Bayrische etc, sondern eine eigenständige Sprache.

Das ändert aber nichts daran, dass Morphin, und ihr beide damit eure echten Probleme gehabt habt und ich bin wild entschlossen, eine treuhochdeutsche Version hier herein zu setzen und, wenn es geht, die Plattdeutschvariante irgendwo mit einem Hinweis darauf unterzubringen, könnte mir nämlich gut vorstellen, dass so manch einer noch Platt versteht.
Es wäre schade, wenn auf diese Weise das Platt untergeht, es nämlich eine für meine Begriffe auch hochwitzige Sprache.

Ich hab bloß keine Ahnung, ob das den Challengeregeln entspricht und wenn ja, wie es technisch geht.


Liebe @Fliege

ich muss mal sagen, Du hast mir hier einiges abverlangt. Dialekt, ewig viele Beteiligte und dann noch der Plan und die Chemiestunde - herr je
Ja, hab ich und s.o. will ich gern ändern. Dass du dich dann trotzdem da durchgekämpft hast, rechne ich dir hoch an.
Herrlicher Einstieg!
Danke
Ich mag das schmollende Sandglöckchen.
Ich mag die Lütte auch.
Diesen Blumen von heute kann man aber auch nicht mehr über den Weg trauen. Was ist nur aus denen geworden? :D
Ja, auch die Blumen entwickeln sich weiter...:shy: Man muss mit allem rechnen.
Ich frage mich die ganze Zeit, ob es clever ist, das Blaukissen im Dialekt sprechen zu lassen, weil das ja die ganzen wirklich wichtigen Infos hat. Und wer sich damit schwer tut, der hat es halt auch schwer der Geschichte folgen zu können.
Wenn ich es so mache, dass es quasi eine hochdeutsche Geschichte gibt und für die Plattdeutschen eine in ihrer Sprache, dann wäre das Problem gelöst. Ich hätte jetzt ein Problem damit, das Blaukissen von der Datenmenge her zu entkernen und/oder das Platt nur zur Hälfte zwischen seine Aussagen einzustreuen.
Nur dem Verständnis wegen, der Zierkürbis nimmt das Gift auf und die Hummel trägt es via Blütenstaub zur Zucchini. Hab ich das richtig verstanden?
Da weist du auf etwas hin, was ich dann noch nachbessern werde, damit es verständlicher wird.
Der Zierkürbis ist nicht essbar! Sicherlich gibt es auch welche, die man essen könnte, aber von Haus aus sollen die ja nur angeguckt werden. Diese Zierkürbisse enthalten immer noch das ursprüngliche Gift. Wenn die Hummel, übrigens was ein süsser Name, die Schneepo zu nennen:) nun die Pollen des Zierkürbisses mit denen der Zucchini vermischt, kommt noch mehr Gift in den Zucchini. Wahrscheinlich ist der Vorgang noch viel komplexer und ein Biologe wird hier eventuell ob meiner dilettantischen Beschreibung den Kopf schütteln, aber so ganz verkehrt isses nicht.
Was ich übrigens gar nicht verstehe, sind die übergroßen Absätze. Also, die vielen Leerzeilen dazwischen. Das is doch nicht übsch, würde Frau Lilie da sagen.
das abe isch sofort eliminiert....
Und jetzt schlägt mein Unwissen zu. Was genau sollen die Ameisen da tun? Ich mein, was machen die gegen die Schnecken?
Nee, das ist kein Fall von Unwissen bei dir, sondern ein Fall von Autor denkt, er hätte alles erklärt, aber da denkt er falsch. Ich muss noch nacharbeiten, damit es klar wird, was für einen Job sie haben.
Okay, ich weiß, wenn man Samen aus Samen - dann Zuccini giftig. Was aber hat das jetzt mit dem Zierkürbis und dem Kompostgift zu tun? Ich komme als Unwissende hier nicht ganz hinterher. Aber die werden da schon wissen, worüber die Reden, also schlucke ich und kaufe ich und würde trotzdem gern so schlau wie das Sandglockenkindlein sein.
Genau, s.o. ich bessere da noch nach. Du sollst nicht dumm sterben, wenn du einen dieser Zucchinis isst.:D
Und die Ameisen sollen hauptsächlich die Sonnenblumen killen - das fällt noch nebenbei ab, ja, hat aber mit dem Mord an Frieda gar nich zu tun, eigentlich?
Ja, weil gelb nicht in den Garten gehört, aber auch, weil sie auf diese Weise für ihre Aufgabe, die sie übernehmen sollen, bezahlt werden. Zwei Fliegen mit einer Klatsche sozusagen.
Da sind sie nur die Boten zur Hummel. Aber eigentlich könnten die Blumen der Hummel ja selbst ins Ohr hauchen, wenn die ihre Blüten anbrummt.
Hätte ich können, aber dann wäre der Text noch länger geworden. Und logisch hätte Erna, das sagt ja schon der Name erst recht Platt gesprochen.
Und der Deal für den Maulwurf ist echt mager ;).
Hehe, lieb von dir, dass du dich für ihn so einsetzt, aber überleg mal, der kriegt ne ganz neue dufte Bude bei den Blauen, da durfte er doch vorher gar nicht hin. Inklusive natürlich allem, was ihm da so vors Maul rutscht. Das ist genug.

Liebe @Aurelia

übrigens schöner Name, erinnert an Blumen.

Das ist m.E. eine große Herausforderung.
Ja, das ist wirklich so, ich sehe es ein, dass das Platt durchaus nicht so leicht zugänglich ist, wie ich es gedacht habe. Da lerne ich nun dazu, dass man nicht so einfach das mal dazwischen semmeln kann und erwarten kann, dass es jeder mühelos versteht. Ich finde daher deinen Einwand sehr hilfreich und weiter oben hab ich ja beschrieben, was ich vorhabe, wenn ich darf.

Ich finde du hast ganz witzige und tolle Dialoge geschrieben (schon mal ein großes Kompliment dafür), aber ich habe teilweise nicht verstanden, wer jetzt gerade spricht. Das du sehr viele Beteiligte gleich zu Anfang einführst, die z.T. auch noch in Dialekten sprechen (wurde alles schon kritisiert), erleichtert die Übersicht nicht unbedingt ...
Danke für dein Kompliment!
Und ja, ich werde da noch überall anfügen, wer jeweils spricht. Ich dachte gerade umgekehrt, dass mir das um die Ohren fliegt, wenn ich "sagte er", "sagte sie" etc schreibe und der Leser eigentlich weiß, wer gerade spricht, ohne dass ich es explizit erwähnen muss.
Ich habe mal bei, ich meine es war Stephen King gelesen, dass es auch nicht schadet, immer "sagte er, sagte sie" zu schreiben, der Leser würde es quasi nicht als störend empfinden, weil er drüberweg liest. Ich bessere heute da noch nach.

Euch beiden nochmals lieben Dank und einen schönen Sonntag!

Lieben Gruß
lakita

 

Hey @lakita,

ich hab noch die Originalversion erwischt :) Denn man tau:

„Das ist ein Rollator, kein Rollstuhl“, verbesserte der Rittersporn
Sehr geschickt untergebracht, den Rollstuhl! Rittersporn hatte ich noch nie von gehört, aber das wird dann recht schnell klar, dass es sich um eine Blume handelt.

sag, mein blaublütiger Ritter, hat dich dein Gedächtnis wieder in Stich gelassen?“
Weiß (noch) nicht, ob das auch beabsichtigt ist.

Die Kornblume wiegte sich aufreizend im Wind.
:)

„Mon Dieu, so hat sie mich auch gefoltert“,
Finde ich ziemlich witzig, den französischen Akzent. Weiß ja nicht, wie konsequent du das durchziehen wolltest, aber eigentlich müsste es hier dann "at sie misch" heißen...

Wi mööt et moken as bi Eva.
Auch das Platt gefällt mir sehr gut. Ist allerdings auch für mich nicht so einfach zu lesen, denn zwischen hören/reden und lesen gibt es nen ziemlichen Unterschied. Außerdem gibt es ja unzählige Varianten von Platt, quasi jedes Dorf spricht etwas anders. Da wo ich herkomme, hätte es hier zB geheißen "Wi mutten..."
Hast du Platt schreiben richtig gelernt, oder machst du das so nach Gefühl?

sagte die Lupine „wehe die Schnecken steigen drüber
Da scheint ein Komma zu fehlen.

„Was, wenn Frieda beim Essen misstrauisch wird?, sagte die Kornblume.
Da fehlen die "

Düsterschokolaad
:D

„Cucurbitacin“ sprudelte es
Da fehlt ein Komma.

Qui! Sogar alle drei.“

Ein schönes Ende! Hat mir gut gefallen, eine nette kleine...Blumengeschichte..., eine coole Idee! Habe auch recht lang gebraucht, bis ich durch war (allerdings nicht seit 15 Uhr...), und besonders im ersten Drittel musste ich paarmal hin und her springen, eben weil's so viele Beteiligte sind. Habe erst Richtung Schluss kapiert, wer genau das "Kind" ist. Demnach war das Lesen nun nicht so flüssig, aber das fand ich jetzt auch nicht so schlimm, es hat sich gelohnt!

Liebe Grüße,
rainsen

 

Hallo@rainsen,

danke, dass du mir auch ein Feedback gibst, aber es sollte nun keine Verpflichtung sein, es zu tun, nur, weil ich dir noch ein Zeitfenster für's Lesen des sozusagen Originals gelassen habe.

Die verfluchten Fehler werde ich sogleich beseitigen. Peinlich, dass sich da noch so viel reingemogelt hatte. Man denkt immer, alles bestens und dann kommt die kalter Wortkriegerdusche. :shy:
Auf jeden Fall danke, für dein waches Auge.

Auch das Platt gefällt mir sehr gut. Ist allerdings auch für mich nicht so einfach zu lesen, denn zwischen hören/reden und lesen gibt es nen ziemlichen Unterschied. Außerdem gibt es ja unzählige Varianten von Platt, quasi jedes Dorf spricht etwas anders. Da wo ich herkomme, hätte es hier zB geheißen "Wi mutten..."
Hast du Platt schreiben richtig gelernt, oder machst du das so nach Gefühl?
Stimmt, es gibt unzählige Plattvarianten und alle sind sie richtig.
Und seltsamerweise verstehen diese unterschiedlich Sprechenden aber untereinander.
Platt gab es in meiner Schule nicht. Da ist Hamburg erst sehr viel später drauf gekommen, es auch anzubieten und ich hab auch direkt in der Verwandtschaft keene Plattsnackers, aber trotzdem ist man hier, wenn man möchte, durchaus in der Lage, es öfter zu hören, z.B. gibt es im Radiosender NDR sogar auch einmal täglich die Nachrichten op Platt. Das übt dann ein bisschen.
Die Textübersetzung habe ich zusammen mit einer Freundin gemacht, die ihre Wurzeln in Wacken hat und dort wird noch kräftig Platt gesprochen, bei einige Vokabeln haben wir aber das Wörterbuch zu Rate ziehen müssen.
eine nette kleine...Blumengeschichte...,
Hehe, dir ist wohl entgangen, dass sie einen Mord begehen. :D

Lieben Dank nochmals für deine hilfreiche Kritik.,

Lieben Gruß

lakita

 
Zuletzt bearbeitet:

Hey @lakita ,

aber es sollte nun keine Verpflichtung sein
Nene, hab ich auch nicht so empfunden - ich hätte sie so oder so gelesen!

Auf jeden Fall danke, für dein waches Auge
Gerne.
Die Textübersetzung habe ich zusammen mit einer Freundin gemacht, die ihre Wurzeln in Wacken hat und dort wird noch kräftig Platt gesprochen, bei einige Vokabeln haben wir aber das Wörterbuch zu Rate ziehen müssen
Hehe, ja, Hut ab auf jeden Fall, das hat bestimmt ne Weile gedauert.
Gibt auch nen Sender namens Radio Ostfriesland, da wird auch viel Platt gesprochen (hören meine Eltern manchmal) nur leider können die auch ganz schön nervig sein...

Hehe, dir ist wohl entgangen, dass sie einen Mord begehen. :D
Haha, auf keinen Fall, aber die sind doch alle so niedlich, da kann man ihnen das ja nicht übel nehmen :) Das war auch überhaupt nicht irgendwie abwertend oder unterwältigend gemeint - ich mag humorvolle Geschichten total gern (und krrative), da muss es eine Balance geben mit den ernsten, denn das Leben braucht viel Humor!

Übrigens finde ich rückblickend das Wirrwarr zwischen den Blumen gar nicht schlimm, denn es spiegelt das Durcheinander der vielen Blumen im Garten gut wieder.

In dem Sinne, gute Nacht!
rainsen

 
Zuletzt bearbeitet:

Liebe @lakita,
ich hatte den Text schon in der Mundart-Version gelesen, bin aber ehrlich, auf Hochdeutsch ist er wesentlich einfacher zu verstehen. Ich geh mal gleich in die Vollen.

„Frieda, dieser verschrumpelte Apfel, die taucht immer nur auf, wenn es was zu ernten gibt,“ sagte die Lupine, „dieses Hardcore-Vegetarier-Miststück räumt Heinrichs gesamten Gemüsegarten ab.“
Von der Lupine will ich nen Ableger, die ist so schön frech.
„Was ist eine Hartkorkwegelagerin?“, fragte das Sandglöckchen.
Hehe, schön das infantile Sandglöckchen als running gag.
Seitdem Eltern Kompost
Finde ich auch als Ellipse gut, besser aber mit Dreipunkt. Seitdem ... Eltern Kompost.
ist mein Kopf oft wie leer gefegt,“ sagte der Rittersporn.
Komma hinter die Gänsefüßchen.
aber wer braucht Holländer im Garten.
? ans Ende?
dass es nach dem Blaukornanschlag einen Regenschauer gegeben hat.“
regnete.
„abt ihr das gesehen? Das ist skandalös!“
Gute Idee mit dem französischen Accent, würde nur, wenn Du den Anfangsbuchstaben weglässt, ein Apostroph davorstellen. „’abt ihr das gesehen? Und ruhig ein bisschen französischer. Das ist tres skandalös! Dann bin ich direkt orientiert.
„abt ihr das gesehen? Das ist skandalös!“, rief die Schmucklilie, „diese impertinente Person pflanzt ier drei grässlische Sonnenblumen neben misch. Das ge’t so nischt!“
Wenn Frieda im Garten ist und Sonnenblumen pflanzt, haben es doch alle wohl gesehen, oder? Verstehe ich auch iwie nicht, stehen die schon länger da und erst jetzt beschwert sich die Lilie? Das kommt ein wenig willkürlich.
„Und es ist kein tintenblau, blaulichtblau, niveadosenblau oder schlumpfblau“, ergänzte das Sandglöckchen.
Da hab ich mich gefragt, woher Blumen, die alles sind nur nicht mobil, die nicht einkaufen und nicht fernsehen, die ganzen Farben kennen. Vllt. beschränkst Du Dich auf Farben in Reichweite. Gießkannenblau, Himmelblau, Gummistiefelblau, Heinrich-Jeanshosenblau, klapperiges Schlaglädenblau, Taubenblau.
nur um mich einen lächerlichen Tag in einer Blumenvase zu horten
zu stecken fände ich flüssiger.
fragte die Kornblume, „du warst doch damals dabei“.
Punkt vorziehen.
„Eva Kompost“, sagte das Sandglöckchen.
Herrlich.
„keine Bienen! Auf einmal 70.000 Mitwisser? Nicht mit uns!“
:naughty: Das Blumen-Mordkomplott ist super.
„Also(Komma?) was wächst da für mich rüber?“
Von mir aus kannst du bei den genmanipulierten Unkrautflittchen ungehobelt mittendurch
super, ich will den Ableger!! Ein Liebling
„Wehe(Komma) die Schnecken steigen drüber“
„Ich werde zwei meiner Krieger dort als Wachen postieren“, sagte Ari,
Ganze zwei? Warum nicht zweitausend? Bei den Millionen von Ameisen in einer Kolonie ist das nichts.
„Bei Eva hat das auch geklappt“, sagte das Blaukissen, „und Frieda mag es gern bitter, die isst Chicorée, Radicchio und Endivie, und die bitterste Schokolade.“
Klasse.
„Die feindliche Armee vom Busbahnhof hat die Gartengrenze überrannt“, sagte Ari mit wackelnden Beinen, „sie haben die Zucchini besetzt und verlangen Lösegeld.“
Hm? Woher wissen die von dem Plan?
die leben ja gewöhnlich auf dem Busbahnhof wie die Maden im Speck.
Wohl wahr. ;)
„Reicht denn die übrig gebliebene Zucchinimenge aus, um Frieda...?“,
Leerzeichen vor dem Dreipunkt, da der Satz und nicht das Wort abgebrochen wird.
Alle nickten.
Wie sieht das aus? Da kannst du an manchen Stellen blumenspezifischer werden. Das ist doch so eine Vorlage ...
„Durch Rückkreuzungen“, sagte das Sandglöckchen
Das infantile Sandglöckchen ist in der Genetik on top. Vllt. ein wenig krass, der Unterschied.
„Frieda Kompost“, sagte das Sandglöckchen.
„Wer war nochmal Frieda?“, fragte der Rittersporn und alle Blaublütigen lachten(Komma) bis sich ihre Stängel bogen.
Sehr witzig das Ende mit einem Hauch Sarkasmus. Sehr fein.

Mir gefällt deine Geschichte. Tolle Grundidee mit den vermenschlichten Blumen, schön ausgeschmückt mit Ameisen im Lockdown, dem infantilen Sandglöckchen und der rotzfrechen Lupine. Der Twist ist für mich ein wenig konstruiert und dünn, ich wüsste aber auch nicht, wie Du das ändern kannst, ohne alles umzustricken. Ein paar Dinge finde ich ausbaufähig und ein paar Fragen haben sich mir gestellt:

Warum müssen die Ameisen fragen, ob sie Blumen als Blattlausweide nutzen dürfen? Was können die Blumen ihnen denn tun?
Warum lassen die Blumen nicht einfach Freddy die Wurzeln der Sonnenblumen abknabbern und gut ist?

Zu den Tags, Krimi würde ich streichen, es gibt zwar einen indirekten Mord, aber keinen Ermittler. Dafür fehlt mir Humor als Tag, denn manche Stellen sind schön schwarzhumorig.

Schwierig sind die Zeitsprünge in der Geschichte. Klar, du brauchst die, damit die giftigen Zucchinis erstmal wachsen können. Vllt. solltest Du da Sternchen oder sowas einfügen, wenn mehrere Monate dazwischenliegen?

Den Maulwurf finde ich ein wenig überflüssig, wofür braucht es den? Ich würde ihm eine Aufgabe geben, zB. als Nachrichtenbote. So könntest du gewisse Übergänge, die Du brauchst, wie bei den Sonnenblumen, organischer gestalten.
„Hab gerade beim Auto gebuddelt und die Frieda hat dem Heinrich drei Sonnenblumentöpfe in die Hand gedrückt und gesagt ’Pflanz die neben die Schmucklilie’.“
Er könnte auch immer neue Aktionen ankündigen, dafür gibt es mehrere Gelegenheiten im Text. „He, ihr blühendes Grünzeug. ich weiß ja nicht, ob es euch interessiert, aber die Frieda ist unterwegs zum Kompost und hat ein Schnippelmesser dabei. Was die wohl damit vorhat, hm?"

Hab ein paar Formulierungen vermisst wie "Lass mal rüberwachsen" oder "Wurzelrevolution", gerade falls Du Humor nachtaggst, geht da noch was an witzigen Redewendungen, die sich anwenden ließen. Und wo bitte ist der Gartenzwerg mit Harke, der nachts heimlich alles aufräumt?

Gerne gelesen, peace, l2f

 

Lieber @linktofink,

wenn von dir eine Kritik kommt, dann hat sie es meist in sich und es gibt jede Menge zu tun.:dozey:
So auch hier. Die Fehler, soweit ich nicht weiter drüber Gehirnwindungen aktivieren musste, habe ich natürlich sofort beseitigt.


Von der Lupine will ich nen Ableger, die ist so schön frech.
Danke, ich bin mir sicher, wenn du sie aus der freien wilden Natur holst, ist sie eine Wilde und könnte dir Freude machen. Die andersfarbigen Lupinen sind viel zu sehr damit beschäftigt, ihre neuen Farben zu pflegen.
Gute Idee mit dem französischen Accent, würde nur, wenn Du den Anfangsbuchstaben weglässt, ein Apostroph davorstellen. „’abt ihr das gesehen? Und ruhig ein bisschen französischer. Das ist tres skandalös! Dann bin ich direkt orientiert.
Danke. Ich werde mal schauen, ob ich hie und da noch französischer werden kann, ohne dass es affig wirkt.
Wenn Frieda im Garten ist und Sonnenblumen pflanzt, haben es doch alle wohl gesehen, oder? Verstehe ich auch iwie nicht, stehen die schon länger da und erst jetzt beschwert sich die Lilie? Das kommt ein wenig willkürlich.
Guter Einwand, ich dachte eigentlich, das es klar ist, dass die Schmucklilie sich halt aufregt, so ähnlich, wie wenn zwei Menschen dasselbe sehen und der eine zum anderen sagt, obwohl er genau weiß, der hat es auch gesehen: "Hast du das eben gesehen? Das ist ja ..."
Eventuell schreib ich dazu noch ein bisschen was.
Da hab ich mich gefragt, woher Blumen, die alles sind nur nicht mobil, die nicht einkaufen und nicht fernsehen, die ganzen Farben kennen. Vllt. beschränkst Du Dich auf Farben in Reichweite. Gießkannenblau, Himmelblau, Gummistiefelblau, Heinrich-Jeanshosenblau, klapperiges Schlaglädenblau, Taubenblau.
Also auch, wenn deine Beispiele hervorragend sind, möchte ich meine Darlings (noch) nicht killen. Ich möchte doch ganz gern, dass das lütte Sandglöckchen so mehr kindlich an die Blautöne rangeht.
zu stecken fände ich flüssiger.
Ich hab daraus in die Vase pressen gemacht.
Das Blumen-Mordkomplott ist super.
Danke!
Ganze zwei? Warum nicht zweitausend? Bei den Millionen von Ameisen in einer Kolonie ist das nichts.
Schon geändert.
Hm? Woher wissen die von dem Plan?
Füg ich noch was an, ich denke mal, ich werde mitteilen, dass die Schnecken es verpfiffen haben.
Warum müssen die Ameisen fragen, ob sie Blumen als Blattlausweide nutzen dürfen? Was können die Blumen ihnen denn tun?
Weil sie mit den Blaublütigen einen Deal haben und nicht einfach überall rummachen dürfen.
Und glaube es mir oder nicht, in meiner Geschichte halten sich die Ameisen an die Regeln. :D
Aber der Einwand ist nicht ganz von der Hand zu weisen. Wie weit darf ich im Fantasybereich gehen?
Warum lassen die Blumen nicht einfach Freddy die Wurzeln der Sonnenblumen abknabbern und gut ist?
Weil das mit den Läusen viel schneller geht und die Sonnenblumen, aber das werde ich noch schreiben, somit kannst du es nicht wissen, in Töpfen stehen.
Zu den Tags, Krimi würde ich streichen, es gibt zwar einen indirekten Mord, aber keinen Ermittler. Dafür fehlt mir Humor als Tag, denn manche Stellen sind schön schwarzhumorig.
Ändere ich.
Schwierig sind die Zeitsprünge in der Geschichte. Klar, du brauchst die, damit die giftigen Zucchinis erstmal wachsen können. Vllt. solltest Du da Sternchen oder sowas einfügen, wenn mehrere Monate dazwischenliegen?
Du meinst, einfach * * * ? Ich probiers mal.
Den Maulwurf finde ich ein wenig überflüssig, wofür braucht es den? Ich würde ihm eine Aufgabe geben, zB. als Nachrichtenbote. So könntest du gewisse Übergänge, die Du brauchst, wie bei den Sonnenblumen, organischer gestalten.
„Hab gerade beim Auto gebuddelt und die Frieda hat dem Heinrich drei Sonnenblumentöpfe in die Hand gedrückt und gesagt ’Pflanz die neben die Schmucklilie’.“
Nein, Freddy, der Maulwurf hat die Samen in seinem Bau vorrätig, um die Zuccini zu pflanzen. Der einzige Ort, wo es warm und trocken ist, überall woanders würde es durch den Regen bereits zur vorzeitigen Keimung kommen. Und er setzt diese Samen im Kompost aus. Also ohne ihn nicht: Frieda Kompost.:shy:
Er könnte auch immer neue Aktionen ankündigen, dafür gibt es mehrere Gelegenheiten im Text. „He, ihr blühendes Grünzeug. ich weiß ja nicht, ob es euch interessiert, aber die Frieda ist unterwegs zum Kompost und hat ein Schnippelmesser dabei. Was die wohl damit vorhat, hm?"
Das sprühst du ja geradezu vor lauter Ideen, klasse! Verführerisch, was du da alles vorschlägst. Jetzt geht es mir mal so, wie den anderen Usern, denen ich, wenn ich einen Fantasieschub habe, auch jede Menge Ideen unterbreite. Mal sehen, ob ich noch etwas ändere. Momentan klebe ich noch hart am Stoff.
Hab ein paar Formulierungen vermisst wie "Lass mal rüberwachsen"
Doch, doch, sowas hab ich schon geschrieben, hier: „Also, was wächst da für mich rüber?“, drängelte Freddy.
"Wurzelrevolution",
Nee, mit Politk haben meine Blaublütigen nix am Hut. Die gehen noch nicht mal wählen dieses Jahr.
falls Du Humor nachtaggst, geht da noch was an witzigen Redewendungen, die sich anwenden ließen. Und wo bitte ist der Gartenzwerg mit Harke, der nachts heimlich alles aufräumt?
Stimmt, ein bisschen geht da noch was. Ich bin aber in dieser Hinsicht nicht gerade sehr geübt, falls mir aber noch witzige Sachen einfallen, werde ich sie nachpacken. Ganz klar.

Lieber linktofink, herzlichen Dank für deine ausführliche konstruktive Kritik mit der ich viel anfangen kann.
So, und nun mach ich mich nochmals ans Werk.

Lieben Gruß

lakita

 

Hallo @lakita,

die Blauen also ... Wusstest du, dass im orientalischen Raum die Fenster- oder Türrahmen blau angestrichen werden, um gute Geister auf sich zu lenken? Und dass Blau beruhigend auf Körper und Geist wirkt? Vielleicht solltest du das deinen Blauen mal erzählen :D :lol:

Ich habe vor längerem mal eine Geschichte geschrieben, in der praktisch ALLES ein Eigenleben und eine Stimme hatte. Das hat krass Spaß gemacht beim Schreiben. Und ich bilde mir ein, du hattest auch 'ne Menge Spaß bei dieser Geschichte, zumindest fühlt sie sich so an.

Die Mundart-Version habe ich verpasst, bin mir aber auch unsicher, ob ich dann noch hätte folgen können. In meiner Familie wurde früher platt gesprochen (Uroma und Großeltern) und ich mochte den Klang immer gerne, verstehe aber tatsächlich nicht viel. So oder so muss ich sagen, dass ich zwischenzeitlich von der "Dialog-Flut" ein bisschen überfordert war. Also es macht auf jeden Fall Spaß beim Lesen und Schmunzeln musste ich vor allem über das Sandglöckchen und die Schmucklilie. Das ist ein feiner Humor, den du da durchblitzen lässt, charmant und nicht so hau-drauf-mäßig. Allein schon, dass eine Vegetarierin, verzeih, eine Hartkorkwegelagerin, der Schrecken des Gartens ist, weil sie einfach alles abgrast, das ist schon ziemlich geil, gelten doch Vegetarier eher als die Guten :D

Dennoch war es manchmal einfach - und so soll es vermutlich auch sein - ein heilloses ... *pass auf, nur für dich* ... GEWUSEL in meinem Kopf. Ich werde das am Wochenende noch einmal ganz in Ruhe durchlesen, denn was gesagt werden muss, ist: Da stecken so viel charmante und phantasievolle Details in den Dialogen, das ist schon echt mit Liebe gestrickt.

Um nur mal ein paar Lieblingsstellen zu zitieren:

verlassen Sie auf der Stelle diesen Garten, Sie Schmutzkraut!
ich schick dir die Details via Wurzelmail“, sagte die Kornblume, „besser unterirdisch wegen dem Kind
„Ihr wisst aber schon, dass Hummeln nach den Gesetzen der Aeorodynamik nicht fliegen können, nich?“, sagte Freddy.
„Hast du nach 1930 jemals nochmal was gelesen?“, fragte der Rittersporn.
„Wie soll ich das denn in den dunklen Gängen?“, fragte Freddy
Von mir aus kannst du bei den genmanipulierten Unkrautflittchen ungehobelt mittendurch, aber wage es nicht bei mir
Unkrautflittchen :lol::lol::lol::lol::lol::lol: Herrlich!

„Qui! Fantastique! Sogar alle drei“, rief die Schmucklilie begeistert.
ier at Mademoiselle Lily eine kleine Fehlärrr gemacht, es müsste eißen: Oui - für JA, nischt Qui - für WER.

Hat großen Spaß gemacht.
Liebe Grüße
RinaWu

 

Liebe @RinaWu,

herzlichen Dank für dein rundum positives Feedback. Sehr aufmunternd für mich.

Wusstest du, dass im orientalischen Raum die Fenster- oder Türrahmen blau angestrichen werden, um gute Geister auf sich zu lenken?
Nein, das wusste ich noch nicht. Interessant, was die blaue Farbe alles so hergibt an Deutungen und Bedeutungen. Bei meinen Recherchen bin ich ja auch darüber gestolpert, wie oft die blaue Farbe in unserem Leben eine Bedeutung hat. Z.B. das blaue Geschirr mit den zwei gekreuzten Schwertern auf der Rückseite, also das Zwiebelmuster, die Bezeichnungen Blaues Band, ich meine es war für die schnellste Fahrt eines Passagierschiffs über den Atlantik, die Blaue Mauritius, die Blaue Stunde, blau machen, Blaumann, viele Uniformen sind blau, Blaukraut, Blaubeeren, Blaupausen, es gibt jede Menge Begriffe, die mit dieser Farbe zusammen hängen.
Das ist schon beeindruckend.
Das hat krass Spaß gemacht beim Schreiben. Und ich bilde mir ein, du hattest auch 'ne Menge Spaß bei dieser Geschichte, zumindest fühlt sie sich so an.
jau :D
So oder so muss ich sagen, dass ich zwischenzeitlich von der "Dialog-Flut" ein bisschen überfordert war.
Das ist dann mein Problem, welches ich nur beseitigen könnte, indem ich 1-2 Pflanzen beseitige. Da das Sandglöckchen unerlässlich ist, die Schmucklilie auch, erst recht die Lupine, aber auch der Rittersporn wegen seiner Gedächtnislücken letztendlich ja mir als Informationsgeber fungiert, bleibt nur die Kornblume. Du kannst von Glück reden, dass ich nicht auch noch einen Regenwurm drin habe, den wollte ich nämlich als Nebenschauplatz auftauchen lassen, weil Frieda mit der Gießkanne gießt und er denkt, dass es regnet und die liebe Fliege hätte gern noch die Hummel direkt dabei und der nächste möchte gern vielleicht die Schnecken mit im Dialog haben. Ich bin also in einem gewissen Dilemma. Ich könnte also allenfalls die Kornblume wegkürzen oder aber der Geschichte eine deutlichere Länge geben, in dem ich mehr zwischen den Dialogen betrachtend darstelle. Das habe ich jedoch, wo ich nur konnte vermieden, weil ich hoffte, es funktioniert auch nur durch den Dialog.

Mir ist aber klar, dass ich, sollte ich nochmals so etwas schreiben und überhaupt, sechs verschiedene Redner zu "wuselig" erscheinen. Da muss ich mich in Zukunft auf maximal vier begrenzen. Man lernt doch mit jeder Geschichte dazu. Jetzt bin ich bereit, mit diesem Manko der Verwirrung zu leben, denn unterm Strich wird ja klar, dass sie alle ein Ziel haben, nämlich Frieda zu beseitigen und wer denn nun was sagt, darf dann auch etwas verwirren.
Aber, wie schon gesagt, ich nehme diesen Einwand absolut ernst und gelobe Besserung.

Also es macht auf jeden Fall Spaß beim Lesen und Schmunzeln musste ich vor allem über das Sandglöckchen und die Schmucklilie.
Das freut mich und bei linktofink war es die Lupine.
Das ist ein feiner Humor, den du da durchblitzen lässt, charmant und nicht so hau-drauf-mäßig.
Wow, dankeschön, obgleich ich immer die große Furcht habe, etwas hie und da drüber zu sein.
Allein schon, dass eine Vegetarierin, verzeih, eine Hartkorkwegelagerin, der Schrecken des Gartens ist, weil sie einfach alles abgrast, das ist schon ziemlich geil, gelten doch Vegetarier eher als die Guten :D
Aus der Sicht der Blumen sind sie es eindeutig.
Da stecken so viel charmante und phantasievolle Details in den Dialogen, das ist schon echt mit Liebe gestrickt.
Dankeschön.
Hat großen Spaß gemacht.
Großes Danke für dein Lob!

Lieben Gruß

lakita

 

Liebe @lakita,
die vorige Version hatte ich noch gelesen und sehr genossen, aber ich wohne ja nun auch in Norddeutschland. Das Ganze lebt von den Charaktären der Blumen und die haben Saft und Kraft. Ich habe mich über die vielen witzigen Details gefreut, war zwischendurch irritiert, wie kompliziert dieser Mord organisiert wird und dachte mir dann, sie bringen sie halt irgendwie um und sind dabei sehr süß.

„Da war genug Platz, sie ist aber extra nicht drumherum gerollt.“
Absicht, die umständliche Formulierung? "sie ist extra über mich drüber gerollt" wäre glatter.
„Lapislazuliblau“, fiel das Blaukissen ins Wort, „wissen wir. Es ist nicht lupinenblau, nicht marineblau, nicht kornblumenblau, sondern lapislazuliblau.“
„Und es ist kein tintenblau, blaulichtblau, niveadosenblau oder schlumpfblau“, ergänzte das Sandglöckchen.
sehr schön, überhaupt das Blau spielt ja eine absolute Hauptrolle und wie deine Geschichte von Kontrasten lebt, so ist das edle, kühle etwas entrückte Blau hier mit purer Mordlust kombiniert. Hat was von "Arsen und Spitzenhäubchen"
„Exactement“, sagte die Schmucklilie, „einrisch libt mein extravagantes Blau. Sein Geschmack ist exquisit.“
„Was ist ein Ekstarakantes?“, fragte das Sandglöckchen.
Ich liebe die Schmucklilie.
„Isch überlebe so keine Minüt mit diesem abscheulischen Gelb direkt neben mir“, sagte die Schmucklilie, „verlassen Sie auf der Stelle diesen Garten, Sie Schmutzkraut! Wir sind hier alle bleu!“
:D
„Eva Kompost“, sagte das Sandglöckchen.
Das Sandglöckchen liebe ich auch.
„Wer war denn diese Eva?“, fragte der Rittersporn.
Und den dementen Rittersporn auch.
„Das Risiko müssen wir eingehen“, sagte die Lupine, „keine Bienen! Auf einmal 70.000 Mitwisser? Nicht mit uns!“
Sehr nett.
„Von mir aus kannst du bei den genmanipulierten Unkrautflittchen ungehobelt mittendurch, aber wage es nicht bei mir!“, sagte die Lupine.
Die Unkrautflittchen sind doch in der Regel am wenigsten genmanipuliert, oder?
„Was habt ihr jetzt hier zu suchen?“, fragte der Rittersporn, „schwänzt ihr die Schule?“
„Wieso?“, fragte ein Ameisenkind, „wir spielen hier.“
„Aber nicht auf dieser Seite des Gartens! Holt mal auf der Stelle euren Clan-Chef Ari her!“, forderte der Rittersporn.
Das kommt recht abrupt mit den Ameisen und ab dann wird es auch kompliziert. Aber ich glaube, ich habe es jetzt einigermaßen verstanden.
"Hätt ich mir ja denken können", sagte die Lupine, "dieses braune Schleimwürstchengelump, wer die erfunden hat, hat die Abläufe in der Natur missverstanden."
:D

„Frieda Kompost“, sagte das Sandglöckchen.
Ende gut, alles gut. Also ich mochte das sehr. Der Heinrich soll sich mal was Vernünftiges suchen. Einen schönen Abend dir!

Liebe Grüße von Chutney

 

Hey @lakita ,

hab deine Geschichte sehr gerne gelesen. Die ehemalige Version kenne ich nicht, aber meine Mutter spricht noch Platt. Das ein oder andere Wort hätte ich vielleicht verstanden.

Erstmal Kleinkram:

„'abt ihr das gesehen? Das ist skandalös!“, rief die Schmucklilie, „diese impertinente Person stellt 'ier drei grässlische Sonnenblumentöpff neben misch. Das ge’t so nischt!“

War ja klar, dass die Blaublütigen ohne eine französische Adelige nicht auskommen.

„Mein armer Rittersporn, ich schick dir die Details via Wurzelmail“

Würde mail rauslassen. Per Wurzel schicken finde ich witzig genug.

genmanipulierten Unkrautflittchen

:D Mein Gott. Dein Garten ist eine einzige farbbasierte Klassengesellschaft.

Quelle grande Katastrophe.“

Würde das e entfernen und "Katastroph" schreiben, dann ist es näher am Französischen.

„Frieda Kompost“, sagte das Sandglöckchen.
„Wer war nochmal Frieda?“, fragte der Rittersporn und alle Blaublütigen lachten bis sich ihre Stängel bogen.

Würde den letzten Satz entfernen. Den fand ich ehrlich gesagt nicht mehr witzig, und Frieda Kompost ist für mich als Ende besser.

Humor ist mMn. nach einer der schwersten Sachen, die man schreiben kann. Mich hat es gehookt. Mir gefällt das verrrückte Setting und die Persönlichkeiten, die den einzelnen Blumen zugeschrieben werden. Was mich ein wenig gestört hat, war, dass du manchmal erst Namen eingeführt hast und später (oder sogar gar nicht) klar wurde, um wen es sich handelt. Das hatte ich z.B. mit Freddy und dem Ameisengeneral. Zwischendurch war ich lost, weil es dann eben hieß, wir killen die Frida, und auf einmal reden die Blumen untereinender oder doch mit jemandem anders, da hab ich ein paar Sätze gebraucht, um in das Geschehen zurückzufinden. Ansonsten sehr gerne gelesen.

Liebe Grüße
Meuvind

 

Hallo @Chutney,

lieben Dank für dein postives Feedback.

Absicht, die umständliche Formulierung? "sie ist extra über mich drüber gerollt" wäre glatter.
Naja, es ist ja ein Unterschied, ob sie gezielt drüber rollt oder einfach nur den Platz, der noch da wäre, nicht nutzt.
Hat was von "Arsen und Spitzenhäubchen"
Oh, danke.
Die Unkrautflittchen sind doch in der Regel am wenigsten genmanipuliert, oder?
Stimmt. Aber mir war wichtig, dass die Lupine so richtig schön in Rage ist.
Das kommt recht abrupt mit den Ameisen und ab dann wird es auch kompliziert. Aber ich glaube, ich habe es jetzt einigermaßen verstanden.
Stimmt. Wollte aber keine erzählerischen Übergänge schaffen.
Der Heinrich soll sich mal was Vernünftiges suchen.
Ganz meine Meinung!;)

Hallo @Meuvind,


hab deine Geschichte sehr gerne gelesen.
Das freut mich.
Würde mail rauslassen. Per Wurzel schicken finde ich witzig genug.
Denke, das mache ich so. Lieben Dank.
Mein Gott. Dein Garten ist eine einzige farbbasierte Klassengesellschaft.
Oh ja, alles blau.
Würde das e entfernen und "Katastroph" schreiben, dann ist es näher am Französischen.
Mach ich. Lieben Dank.
Humor ist mMn. nach einer der schwersten Sachen, die man schreiben kann.
Das und Erotik. Bei beiden kann man gehörig auf die Fresse fallen.
Mich hat es gehookt.
Das musste ich erstmal googeln...:shy:


Euch beiden nochmals herzlichen Dank!

Liebe Grüße

lakita

 
Zuletzt bearbeitet:

„Diese vermoderte Tulpe, die will uns alle weg haben. Nix gegen Tulpen, war mal mit einer drei Monate verbandelt, aber wer braucht Holländer im Garten? ...“

Wa lakota,

Lakita,

der Friedel und Fantasy - wer hätt dat jedacht! Abba jeschadet haddet ihm nich, obwohl er so'n bissken Ohn-Sorg-Theater auf'm Lande janz schön jern hätt und dann hädder'n Kurzschluss oder wat auch imma, ihn schüddelt et, und dat sacht er dich am besten selbst. Sach wat!

Ha dann schreib wat!, abba nich Friedel Hensch und'n Mond von Wanne-Eickel.

Weg mit dem Ruhrlatino, der Text würde den ganzen Genderquatsch zum Erliegen bringen, findet der Friedel, eine besser verkappte (wenn auch sicherlich gar nicht mal von dear angedacht), diesen Text in „gerechter“ Sprache – also kind- und gendergerecht – und es schüttelt mich, ich rauf mir die Haare aus (durch mich geht eh kein Ratzer pleite).

„Diese*r vermoderte Tulpe/Tulipan, die/der will uns alle weghaben. Nix gegen Tulpen*ipane, war mal mit einer/m drei Monate/Sonnate verbandelt, aber wer braucht Holländer*innen im Garten? ...“
Oder in der Missfits-Variante (erstes Frauenkabarett BeErDes - Gerburg Jahnke und Stefanie Überall, letztere trug den damaligen Text, in dem allen „er“-Lauten Garaus gemacht wurde und durch „sie“ siesetzt wurde – mit dem bisschen Theatsiesiefahrung, die ich hab, weiß ich, wie schwisieig solch ein visietelstündigsie Scherz durchzuhalten ist, ohne sich zu vsiwheddsien

„Diese vermodsiete Tulpe, die will uns alle weghaben. Nix gegen Tulpen*ipane, war mal mit einsie drei Monate vsiebandelt, absie wsie braucht Holländsie im Garten? ...“

umso schönsie ein Satz ohne Gendsiegefahr

„Was ist ein Pulldosa?“, fragte das Sandglöckchen.

Gern gelesen vom

Friedel

 

Hmmm@Friedrichard,

langweilig waren deine Feedbacks noch nie, so auch jetzt.
Lieben Dank fürs Vorbeischauen und deine Wortspielereien.
Die Misfits lieb ich, auch wenn es jetzt nur eine halbe ist, die euch Männern kräftig mit der Kasperlklatsche was auffen Kopp gibt.
Wo bleibt da das männliche Gegenstück, denn ein Mario Barth ist zu tief im Keller.

Lieben Gruss

lakita

 

Hallo @lakita

ich hatte auch die erste Version mit der Mundart angefangen zu lesen und dann abgebrochen, weils mir zu anstrengend war. Jetzt ist das viel besser und verständlich. Mir gings ähnlich wie anderen Kommentatoren, dass ich ne Weile gebraucht hab, um einzusteigen, wegen den vielen Beteiligten. Manche Passagen hab ich nur überflogen. Die Grundidee an sich finde ich niedlich, aber da es schon sehr phantastisch ist, ist das nicht so meins. Aber die Dialoge sind flüssig geschrieben und da ist auch ne Prise Humor mit drin. Das find ich ja immer gut.

„Frieda, dieser verschrumpelte Apfel, die taucht immer nur auf, wenn es was zu ernten gibt,“ sagte die Lupine, „dieses Hardcore-Vegetarier-Miststück räumt Heinrichs gesamten Gemüsegarten ab.“
„Was ist eine Hartkorkwegelagerin?“, fragte das Sandglöckchen.

Das war meine Lieblingsstelle. Da musste ich ordentlich schmunzeln.

Ganz liebe Grüße und einen schönen Sonntag,
Silvita

 

Hallo @lakita

gerade die richtige Sonntagsnachmittagsgeschichte mit Blick in den Garten, wo die Krokusse die Blätterhäupter aus den Zwiebeln heben und sich einen Dreck um den Wurzeldreck kümmern, während der Kampf im Erdreich vermutlich längst entbrannt ist, wer welcher Wurzeareale für sich beansprucht.
Na ja, blaublütiges wächst bei mir nicht, der Rhododendron ist stabil, die Rosenstöcke knospen, der Frühling kann kommen.
Klar, da gibts Vermenschlichung in dem Text, aber da er nicht den Anspruch erhebt, realistisch wirken zu wollen, nehme ich das hin, bzw. hinterfrage das erst gar nicht. Auch wenn Pflanzen und Tiere kaum vergleichbar sind mit den Gemengenlagen menschlicher Gemeinschaften.
Ich habe mich gut unterhalten gefühlt.

Paar Stellen:

„Frieda, dieser verschrumpelte Apfel, die taucht immer nur auf, wenn es was zu ernten gibt,“ sagte die Lupine, „dieses Hardcore-Vegetarier-Miststück räumt Heinrichs gesamten Gemüsegarten ab.“
:D nana, Verunglimpfung von Andersdenkenden, wenn das mal nicht politisch unkorrekt ist
„Diese vermoderte Tulpe, die will uns alle weg haben. Nix gegen Tulpen, war mal mit einer drei Monate verbandelt, aber wer braucht Holländer im Garten? Was’n Glück, dass es nach dem Blaukornanschlag kräftig regnete.“
mm, jetzt auch noch Randgruppen gemobbt
„Und es ist kein tintenblau, blaulichtblau, niveadosenblau oder schlumpfblau“, ergänzte das Sandglöckchen.
war da nicht was mit einem schlumpfigen Blick diese Woche ...
„Von mir aus kannst du bei den genmanipulierten Unkrautflittchen ungehobelt mittendurch, aber wage es nicht bei mir!“, sagte die Lupine.
:D
„Du bekommst die drei Sonnenblumen nur, wenn sich deine Arbeiter um die Pflanzen auf dem Kompost kümmern. Die dürfen nicht eingehen“, sagte die Lupine.
„Ihr schafft bei Trockenheit genügend Wasser ran und beschützt sie!“
„Auf uns ist Verlass“, beteuerte Ari.
„Wehe, die Schnecken steigen drüber“, sagte die Lupine.
„Ich werde 2000 Krieger dort als Wachen postieren“, sagte Ari, „vor denen haben die Schnecken Respekt.“
win win Situation :D
„Cucurbitacin“, sprudelte es aus dem Sandglöckchen, „ist Gift.“
„Die Lütte wird erwachsen“, staunte die Kornblume, „das Wort sprech ja selbst ich nicht fehlerfrei aus.“
„Und dieses Gift ist im Zucchini?“, fragte der Rittersporn.
deshalb esse ich so Zeug erst gar nicht
„Ich sag mal in die Runde: das ist gut gelaufen. Die Frieda sind wir los“, sagte das Blaukissen.
„Frieda Kompost“, sagte das Sandglöckchen.
„Wer war nochmal Frieda?“,
:lol:

viele Grüße, auch von dem ganzen Krsut aus meinem Garten
Isegrims

 

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