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Der Schrei der Möwen
Meine Frau blieb auf der Straße!
Wir liebten das Meer, die Nordsee. Saßen in sandigen Dünen, ganz lang, ganz eng. Sie schmeckte das Salz auf meinen Lippen. Die Möwen standen im Wind, schräg ihr Schrei.
Meine Frau, der schönste Mensch, wirklich!
Warum?
Ich stieß mich an ihren Gedanken, sie verurteilte mich nicht.
Ihre Gedankengänge, wertfrei, wie die Instinkte eines Kindes.
Sie fühlte sich ein, in jeden und mich. Sie hatte sie, die Gabe der Weisen!
Ich höre den schrägen Schrei der Möwen, den Schlag der Flügel, noch immer.
Spüre den letzten Kuss, das Streicheln meiner Wangen, es war für die Ewigkeit.
Sie verglich mich nicht, mit niemandem.
Was ich erreichte, war gut.
Weil ich da war, war es gut.
Sie war die Schönste!
Sie gönnte. Missgunst schwieg.
Meine Frau blieb auf der Straße!
Donner unterbrach den Schrei der Möwen
Ein Sturm zog auf, der Himmel öffnete sich.
Wir verließen die Dünen, rannten zum Auto.
„Gib mir die Wagenschlüssel, ich fahre!“
Sie vertraute mir.
Der Asphalt schwamm.