Hallo Lollek,
Der erste Absatz gefällt mir ausgezeichnet, schon der erste Satz, dann muss ich schmunzeln, als er sich vom Abendessen abmeldet, um Frankfurt-New York zu fliegen, das find ich klasse, und ich muss sagen, mir ist der Walter da schon verdammt sympathisch, das muss man erst mal hinbekommen mit so wenigen Sätzen.
Das freut mich, ich find das auch immer wichtig.
Du schreibst über mich, oder? Obwohl ... ich quatsche eher nach den Filmen über die Figuren und meine Frau sagt dann so Sachen wie: "Ich verstehe nicht, warum sie nicht zu ihm zurückgegangen ist" und ich sage, dass könne doch wohl nicht im ernst ihr Wunsch gewesen sein, wie hätte denn dann der Konflikt entstehen sollen und sie: "Du mit deinem Konflikt immer, die hat ihn doch aber geliebt."
Das dient ja nur, um zu zeigen, warum er sich als Schwiegervater-Bequatscher eignet. Mir fällt das übrigens auf, als Autor muss man sich ja für Geschichten und solche Sachen interessieren und Zwischenmenschliches, und oft ist das aber eher so eine „Frauen-Sache“ - und Frauen finden das zum Teil schon seltsam, wenn sich ein Mann da reinhängt. Weil ein Mann ja eigentlich nicht über Innenwelt groß redet – der hier tut es wohl bei den Filmen und das wird ihm hier sozusagen zum Verhängnis.
Das fand ich als Idee komisch.
Ich finde nicht, dass rumnuckeln zu Joghurt passt, da würd ich ein besseres Verb suchen und finden.
Sie würde sagen: so sag ich das nunmal. Sie ist da ein bisschen aufgebracht und nimmt das Wort.
Es war auch das erste, was mir einfiel, ich hab mir die Szene vorgestellt und sie hat „Nuckeln“ gesagt.
Mir leuchtet aber ein, dass wenn jeder dann sagt. „Das Nuckeln passt doch gar nicht“; das es dann zu stark vom Text ablenkt und rausführt.
Der Witz ist ja hier, dass sie ihm den Joghurt noch aus Protest gibt (als Ersatz für ein Abendessen) und ihn sofort anflaumt, wenn er anfängt, den zu essen. Ich werd's ändern.
Eine Frage der Zeit, bis der Kerl zum Copiloten bei Garagen-Air wird.
Das war eine Überlegung, klar.
Den Abschnitt finde ich überflüssig, der ist zu erklärend und zusammenfassend und ... also ich brauch den nicht. Zumindest würde ich den kürzen.
Ich geh noch mal in die Garage rein, dieser Abschnitt, und der mit den Möwen sind wohl eindeutig die beiden Schwachstellen im Text.
Okay, hier kommt es dann doch wieder, was ich am Anfang gedacht habe. Aber gut: Gefühle sind ja Gemische, man ist nie nur sauer, nur fröhlich, nur traurig, es sind alles Gemische und ich fühle bei dem Text hier eben mehr die Sehnsucht nach einem anderen Leben, weil das eigene eben schon gelebt ist und weniger die Leere die aufgekommen ist, als das Arbeitsleben endete.
Das Arbeit kommt ja vom Erzähler als Erklärungsvorschlag, der Walter sagt „Ja“, ob er das auch wirklich für sich so sieht, weiß ich nicht. Du sagst: Verschiedene Gründe, ich denke das auch. Es ist zum einen, was jimmy sagt: Definiert sich über Arbeit. Ich denke, es ist das, was du auch sagst oder offshore: So ein träumen. Ich denke, es ist „Zeit für sich“, die Arbeit als Zuflucht vor dem Zuhause. Und ich denke, was noch eine Rolle spielt, aber nicht im Text ist: Es ist auch etwas, wo man als Mann zeigt, dass man das „noch“ kann. Ich hab gestern einen Thread gelesen, da haben Leute erzählt, wie lange ihre längste Tour am Flugsimulator war als Schwanz-Vergleich auch. Da sind 8 Stunden nicht. Da geht es bei 14 los.
Ich hab das auch überlegt, wenn Walter aufmachen würde, dann würde er wahrscheinlich sagen: Und nächste Woche geht es bis nach Chicago, da ssind dann 10 Stunden! Und 2 Wochen drauf bis nach Los Angeles. Das wären die Richtungen, in die die Geschichte noch hätte gehen können,aber dazu hätte Walter aufmachen müssen – das wär schwer gegangen.
Freut mich, dass dir der Text gefallen hat, ich hab richtig bei der Kritik gemerkt, dass ich dich am Haken hatte, das ist das Schöne bei den „Währenddessen Kommenatre“ da kriegt man das so mit, ich mag das deshalb auch gerne
Quinn
Hallo randundband nochmal.
Ich weiß nicht genau, ob es jetzt an meinem Entwicklungsstadium liegt oder ob es was Grundsätzliches ist, aber ich habe schon den Anspruch immer was Besseres zu machen oder zumindest etwas von der gleichen Stärke.
Da muss halt jeder finden, was für ihn klappt. Ich würde so als Idee für mich definieren, ich will mich dann als Autor weiterentwickeln oder von Jahr zu Jahr besser werden. Aber ich könnte für mich nicht den Anspruch definieren, dass ich mit jeder Geschichte die letzte toppen will, da wär eine ständige Enttäuschung und Frustration vorprogrammiert, weil man sich zu sehr von außen abhängig macht: Was sagen die Leute, wer liest grade die Geschichte, hab ich einen Stoff, der lang genug trägt, hab ich Erwartungshaltungen erfüllt – und dann kommt man in so einen Trott rein (ich kenn das ja), der nicht unbedingt gesund ist und auch nicht ins kreative Nirvana führt.
Ich hab schon so Geschichten gehabt, wo ich dachte: Jetzt wird’s aber der große Wurf – und die sind total zerschellt. Manche haben auch geklappt. Focks z.b. der hat halt einen Nerv getroffen, aber der war nie so als „ich hau alles rein“-Text gedacht, der „Ich hau alles rein“-Text, ist dann nach 8000 Zeichen auf der Festplatte verrottet. Man ist halt wer man ist und man macht, was klappt.
Also wenn ich immer versuchen würde, meine letzte Geschichte zu toppen, dann muss man ja auch sagen: In wessen Augen? Früher hab ich fast nur Horror geschrieben, da toppt man seine Geschichten mit ähnlichen anderen Geschichten. Ich hab dann immer so gemerkt: Da ist dann ein Punkt erreicht und dann macht man halt was ganz anderes, und das ist okay.
Ich hab auch schon so Kritiken gekriegt: Ich hab gelacht, es war spannend und hab mich köstlich amüsiert, aber von dir erwart ich mehr.
Gruß
Quinn
Hallo Rick,
der Titel ist skurril (und erinnert mich ein wenig an den Engländer, der auf einen Hügel stieg und von einem Berg herunterkam) und auch die KG ist skurril.
Ist von dem Film geklaut. Ich hab rumüberlegt und kam dann auf solche Ideen mit „The Hi-Jacking off“, aber für diese Art der „Flugzeugentführung“ im Sinne von „Entern“, „Kaperung“ gibt es im Deutschen kein passendes Wort (dass da einer richtig eindringt). Die Kaperung der Garage oder so … Hi-Jacking, kriegt man nicht ins Deutsche. Hab dann eiskalt den Titel von dem Hugh Grant geklaut und bin sehr stolz drauf.
Die indirekte Sprache hat auch viel mit der Grundhaltung deines Erzählers zu tun, der ist nämlich keiner, der auch nur irgendwas in seinem Leben direkt angehen würde. Der ist nur ein Beobachter, der um die Dinge herumschleicht und sich (indirekte) Gedanken macht.
Ich hatte auch so das Bild: Nachts, kalt, noch mal raus, kalte Garage, Hände in den Taschen, so was Herbstliches. Die indirekte Rede (ich weiß das ist auch wieder künstlich hier und nicht tadellos) – aber für mich ist das immer so, als würde man in Moll spielen, oder ohne Gitarren und dafür mit Oboen oder so, oder diesen Bratschen oder wie das Zeug heißt. Ein Text kommt dadurch in eine andere Klangebene.
Nun, mich hat die Geschichte zum Nachdenken angeregt. Auch darüber, dass es schlechtere Entscheidung für das Alter geben könnte, als sich einen Flugsimulator zuzulegen. Die Flucht in eine virtuelle Welt kann bei möglicher abnehmender Mobilität im Alter eine ganz interessante Perspektive sein ;-)
Ich hab gestern „The 6th Day“ gesehen, da haben sie virtuelle Freundinnen. Der eine kommt nach Hause, flakkt sich in den Sessel und sie seufzt entzückt: „Ach, wie du dich immer gleich in den Sessel fallen lässt, das ist so erotisch!“ Und er sagt: „Das tu ich nur für dich, Schätzchen“. Und als er dann am Ende erschossen wird und am Boden liegt, ruft sie: „Ach, ist er schon wieder auf dem Boden eingeschlafen? Wie süüüüß!“
Also ich hoffe ja, dass die Technik so weit ist, wenn ich das brauch, und dass ich mich nicht in die Garage hocken muss dafür.
Danke dir für den Kommentar – die Detailssachen mach ich dann in einem Rutsch, da brauch ich immer bisschen Seelenfrieden für, wenn das umfangreicher wird
Quinn
Hallo Glass,
Umso mehr vermisse ich Taten. Warum unternehmen sie nichts gegen sein Projekt, wenn es ihnen so sehr Sorgen bereitet, wenn es sie stört.
Machen sie doch, sie sagen dem Typen, er soll sich drum kümmern. Also ich find das entspricht so dem, was ich beobachte. Der „Schritt“, dann jemanden von außen zu holen, der sich drum kümmert – einen Fremden zu holen, wäre auch ein Eingeständnis, dass was nicht in Ordnung ist.
Man weiß ja nicht, ob die Frau nicht all diese Sachen fragt und mit ihm redet und das versucht. Es ist aber auch nicht jeder Mensch so reflektiert und geht so auf einen anderen zu und konfrontiert ihn.
Du bist die Strecke zwischen zwei Punkten, die du nie erreichst? Merkst du das nicht, Schatz? Du fliegst uns weg, weißt du das?
Oh Mann.
Ich hab neulich fränkische Regionalkrimis gesehen – da besteht ein Großteil des Reizes daraus, dass die Leute weder das Vokabular noch das Interesse daran haben, derart über ihr Innenleben zu reden.
Aber beim Suchen hätte ich gerne noch zugeguckt. Ich denke, du weißt, was ich meine.
Ja, es gab so vorsichtige Ideen, die Geschichte zu erweitern, aber nicht in diese Richtung, sondern eher ins Surreale hinein. Ich hab mich bewusst dagegen entschieden. Es war wirklich der Versuch, das halbwegs „real“ zu zeigen. Wie ich mir vorstelle, dass so was laufen könnte. Ohne als Autor hier groß in den Ablauf einzugreifen. Fiz kritisiert das ja im Kern auch. Ich kann das auch nachvollziehen. Der Kritikpunkt „Warum hast du's nicht größer gemacht“ - den hab ich ja auch oft. Einfach eine bewusste Entscheidung: Ich wollte das relativ klein, ich wollte viel Freiraum, ich wollte im Kern so ein „Verständnis“, das „Milde“, nicht das „Skurrile“. Ich wollte hier nicht „Da ist ein Problem, das gelöst werden muss“.
Danke dir für deine Kritik!
Quinn
Hallo fiz,
Man hätte da auch sehr weit ausholen und wahnwitzig absurd werden können (und wahrscheinlich käme das an die Väter aus meinem Umfeld immer noch nicht ran). Aber Du hast Dich wohl bewusst dagegen entschieden, die Geschichte etwas schriller und auch lustiger werden zu lassen.
Jau, ich hab dann immer gleich so zwei, drei Geschichten, im Kopf, die ich kenne. Mit dem Thema: Eskalation. Gibt eine, hab ich mal gelesen, da wird die Nachbarin auf einmal gefräßig, der Nachbar füttert sie immer, bis sie zu einem menschenverschlingenden Riesenschlangen-Göttinen-Monster wird – und er freut sich, dass sie sich so prächtig macht. Und bei einer anderen Geschichte von Roald Dahl, wo eine kränkliche Person mit Gelee Royale gefüttert wird und sich dann zu einer Bienenkönigin verwandelt.
Und hier dachte ich: Es bietet sich eigentlich an, dass dann langsam in so eine phantastische Richtung kippen zu lassen, bis am Ende die Garage abhebt mit dem Erzähler als Ko-Pilot, aber: Ich wollte das ja nicht erzählen.
quote]Und als Umfeld fällt es schwer, das nicht persönlich zu nehmen, wenn sich da einer so vereinzelt, nicht notwendig vereinzelt wie durch Erwerbsarbeit, sondern freiwillig das Weite sucht.[/quote]
Ich hab mir auch überlegt, ich glaub, es gibt einige Leute für die es bei einer Arbeit dann nicht mal eine Rolle spielt, ob sie Geld dafür kriegen oder nicht. Man hört ja immer Geschichten von Leuten, die im Lotto gewinnen, und trotzdem noch zur Arbeit gehen. Oder die Frage: Was einer macht, wenn er weiß, dass er bald sterben wird.
, und als klar wird, dass der Schwiegervater seine Leidenschaft nicht teilen kann, sondern allein sein muss.
Ja. Ob ihm das „peinlich“ ist, ob er nur nicht drüber reden will. Vielleicht macht er einfach ganz bewusst zu. Vielleicht gibt es ihm einfach ein gutes Gefühl und er will sich keine Gedanken darum machen, wo das herkommt. Das ist ja mit Leuten, die so ein extremes Hobby haben – du kannst ja keinen davon wegquatschen.
Das es nicht darum geht, sich so kindlich spielend in eine Abenteuerwelt zu begeben, sondern in eine verantwortungsbewusste Pflichtrolle, wo man genau weiß, was man zu tun hat. Es gibt doch irgendwie so ne philosophische Lesart von Sisyphos als glücklichem Menschen von Camus. Ich habe die Begründung vergessen, warum der glücklich ist, aber ich mein, dass hing mit Sinnhaftigkeit des eigenen Tuns zusammen, vielleicht auch einfach damit, dass man eine Aufgabe im Leben hat. Bin nicht so der Philosophie-Experte, aber das ist ein interessanter Punkt in der Geschichte, über den man gut mal ein bisschen nachdenken kann.
Ja, ich hab das auch mal gehört, mit Sisyphus. Die meisten philosophischen Gedanken, zu denen ich Zugang bekomme, krieg ich leider, wenn ich im Halbschlaf noch Sat1 nachts laufen hab, und diese völlig irren dccp-Interviews laufen. Ich glaub, da hab ich das mal gehört.
So hundertprozentig geglückt finde ich das Experiment trotzdem nicht, weil ich mir da mehr Berührungspunkte zwischen Form und Inhalt gewünscht hätte. Wenn es zum Beispiel tatsächlich um Gerüchte gegangen wäre, die ihr Eigenleben entwickeln. So geht es zwar schon partiell um Hörensagen und irgendwie auch um Distanz und Kommunikationsprobleme, aber das ist mir als Bezug noch nicht spezifisch genug. Und wenn Du dann selbst bei direkter Rede manchmal die Anführungszeichen weglässt, um so einen Übergangsbereich zwischen beiden Formen zu erzeugen, empfinde ich das als etwas gimmicky.
Ihr seid aber streng geworden, Mann.
Klar ist das „gimmicky“ - aber … das ist ja auch nix sooooo Schlimmes. Ich finde es gibt einem Text eine grundlegend andere Tonalität. Ein anderes Register. Ich find dein Argument sehr gut mit dem „Hörensagen“, aber andererseits denke ich: Warum soll man nicht die Tonart einfach ändern, weil man denkt es passt besser.
Es ist „gimmicky“, aber es ist ja kein Selbstzweck, sondern verändert die Färbung der Geschichte.
Bei direkter Rede, indirekter Rede – da möchte ich mir gern künstlerische Freiheit nehmen, ich denke, da lässt das Deutsche relativ viel zu, und ich finde es ist sprachlich ein Feld, das viel hergibt, und das noch nicht so beackert ist.
Klar ist das „Künstlich“, aber es zieht auch nicht so viel Aufmerksamkeit auf sich wie anderen Sachen, ich hab einmal was gemacht bei „Hoffmanns letztes Abendmahl“, da hab ich stilistisch die Schraube wohl zu weit gedreht, da ist die Hälfte mit dem Messer auf mich los und die andere fand's richtig gut. Aber wie
auch immer, das war auf jeden Fall dann so stark, dass es die Geschichte zugedeckt hat.
Es scheint ja auch so um die Unterschiede zwischen Männer- und Frauenkommunikation zu gehen, und wie das eventuell nicht so gut zusammenpasst. Aber irgendwie wird mir das hintenrum nicht zugemacht, diese Parallele. Das bleibt mir zu diffus. Mir fehlt da auch einfach noch ne Szene mit der Freundin, mit ner Erknenntnis, einer Pointe, irgendwas...
Ja, du hast hervorragende Argumente, das stimmt. Die Geschichte ist nicht sehr diszipliniert. Ich wollte da einfach nur zeigen – auch launig -, wie das hier funktioniert, dieser „Wir müssen was tun“-Ablauf.
Aber es ist immer schwer bei so einer sehr angetippten Geschichte, alle Felder abzudecken. Ich hätte zum Beispiel eher gedacht, es geht in so eine Geschichte „Was einen Mann ausmacht“, „Was ein Mann tun muss“: Du musst in die Garage und mit meinem Vater reden, das ist Männer-Sache.
Sie kann im Bett liegen und er muss Männersachen machen.
Und Walter muss aus dem Haus und auch Männersachen machen. Und der Erzähler sträubt sich dagegen, das zu machen, weil er meint, man müsse das nicht machen. Und die Frauen zwingen ihn dazu.
Das sind halt so Sachen, die sich auch in eine Geschichte schleichen.
wenn ein Dreißigjähriger so nen Action-Superhelden-Fluggenerator erwartet und der Sechzigjährige "spielt" aber nur Arbeit. Das wird unserer Generation ja oft vorgeworfen, dieses nie erwachsen werden wollen und die Elterngeneration, die kann irgendwie gar nicht anders, als Verantwortung zu übernehmen und erwachsen zu sein und wenn man denen das wegnimmt, ist düster.
Ich finde, für mich: Wenn eine Geschichte in einem Leser solche Gedanken bringt – was soll ich denn als Autor mit einer solchen Geschichte mehr bezwecken wollen? So was nehm ich mir gern und hefte es mir an die Brust. Ich merke bei mir auch, dass ich so Gedanken - im Kommentieren – auch nur bei Geschichten entwickle, bei denen ich mich hinterher freue, sie gelesen zu haben.
Schön, mal wieder was von Dir zu lesen. Du pickst Dir schon immer ziemlich gute Themen raus und bringst einen ans Denken.
Das ist nicht gerade eines der überschwänglichsten Komplimente, die ich in meiner Zeit hier bekommen hab, aber ich hab mich sehr gefreut.
Danke für die Kritik, ich versuch, wieder mehr zu machen und auch weiter zu fassen dann
Quinn
Hallo Novak,
Aber das ist (denke ich) der Grund, weshalb Quinn darauf insistiert hat, dass man sich selbst nicht an alten Geschichten messen solle, sondern sich ruhig was trauen solle. Gerade hier im Forum. Und da gehe ich mit ihm 100 % d'accord.
Ich finde wir sollten hier im Forum auch ein wenig eine Enklave bleiben und nicht die Verlagswelt total emulieren. Es ist tatsächlich so, nach allem, was ich weiß, dass drauße auf dem Markt es viel um Branding, Erwartungshaltung, Zielgruppe und den ganzen Kram geht. Dass Autoren in Schubladen gesteckt werden und dass das jeder der Beteiligten auch so will. Vielleicht die Autoren nicht, aber sonst wirklich jeder. Wenn du einen Stephen King kaufst, dann willst du genau das und das Spektrum, das was du mit der Marke verbindest.
Und ich finde: Wir sollten das wenigstens, solange wir hier kein Geld für kriegen, das offen lassen – und Erwartungshaltungenn stecken klare Grenzen. Ich hab's halt auch gemerkt, wenn Leute dann sagen: Ach! Du musst mal wieder Horror schreiben! Und der nächste sagt: Das schönste war aber mal die, das war so persönlich. Und der nächste sagt: Was hast du denn da gemacht, also früher war das viel stärker.
Hab ich ja alles schon gehört. Einer hat das mal geschrieben: Was ist denn das für ein Kunst-Scheiß, früher das Popcorn-Zeug! Da wollte ich so schreiben wie du! Und jetzt schreibst du so Kunst-Mist?
Was soll man da sagen? Ich finde als Autor sollte man darauf bestehen, neue Dinge ausprobieren zu dürfen und sich in andere Richtungen zu entwickeln. Grade, wenn man weiß, dass das „Draußen“ dann genau nicht mehr geht.
Ich krieg das so mit – das Forum lädt dazu ein, sich mehr Gedanken um die „Marke“ zu machen, als das vielleicht gut wäre.
Die ganze Idee ist toll, sie hat den immensen Vorteil, dass man eine ganz normale Alltagsthematik, Beziehungskonstellation, Hobby- und Sinnsuche nach dem Arbeitsleben, aber auch nichterfüllte Träume in überspitzter Form erzählen kann. Dabei kommen einfach ganz köstliche und skurrile Verknüpfungen zustande, die amüsant und eigentümlich zu lesen sind.
Ja, find ich auch. So das Bild hat mich irgendwie erwischt, das Motiv.
Aber erst kommt mal eine Abteilung Mecker, denn ich finde, du bist ein wenig nachlässig gewesen, was so rein technischen Kram betrifft. Und nee, das soll nicht sein.
Ich kann dich gern in das Geheimnis einweihen, das Frollein Andrea H. schon seit Jahren kennt: Alles, was man nur im Schriftbild merkt und nicht im gesprochenen Wort – mach ich ständig falsch. Komma vor „und“, Komma vor „oder“, Komma bei erw. Infinitvsätzen; Groß/Klein-; Zusammen/Getrennt-Schreibung: Furchtbar.
Vielleicht wird das mal irgendwann besser, mich stört es selbst auch überhaupt nicht bei anderen Texten. Das ist was, da hört es bei mir auf. Das sind diese Schrift-Typ-Sachen, ich denke da immer, das kann man nur sehen, wenn man Druckerschwärze in den Augen hat. Ich kann das null.
Das ist also nicht „nachlässig“ bei mir, ich kann das einfach nicht. Das ist vielleicht bisschen schockierend, weil ich mich sonst so als Sprachkoryphäe aufspiele bei bestimmten anderen Dinge, aber es werden immer Sachen sein, wo es um den Klang geht, als spreche man den Satz laut aus. Alles, was man nur geschrieben sieht: Keine Chance. Ich änder das alles, ich guck mir das an, vielen Dank für die Detail-Arbeit, aber mit diesem „Ich dachte du schreibst fehlerfreies Deutsch“-Mythos muss ich hier mal aufräumen.
Lieber wärs mir, der geht die ganze Zeit mit dieser Frage schwanger. Er kommt ja acuh so wunderbar langsam drauf, dass er in diesem Vater-MutterSchwiegrsohn-Tochter-Vergleich vielleicht nicht am besten abschneidet.
Leuchtet mir ein. Auch das mit den Krähen und das Überklären, das stimmt einfach.
Ich fragte mich, warum die Gattin ihrem Mann nicht einen Auszug mit den Flugdienstzeiten der Piloten vor die Schnüss hält, dann muss er sich dran halten.
Da musste ich schmunzeln, das wär ein humorvolles Ende für die Geschichte, wenn man das so in einer Comedy-Serie machen würde,wäre das eine tolle Idee für die Schlusspointe.
Danke dir für die Kritik und auch vor allem für die Kleinarbeit, die mir immer so schwer fällt
Quinn