Was ist neu

Der Adler

Challenge-Text
Challenge-Text
Beitritt
15.10.2015
Beiträge
938
Zuletzt bearbeitet:

Der Adler

Früher hatte ich Arne Adler bewundert. Seinen Mut. Seine Entschlossenheit. „Gegenwind gibt mir Auftrieb“, pflegte er grinsend zu sagen. „Was soll ich machen – ich bin der Adler! Ich breite einfach meine Flügel aus und hebe ab.“
Inzwischen tat er mir beinahe leid.

Arne öffnete erst nach dem dritten Klingeln. „Jetzt schicken sie also dich“, sagte er und starrte mich einige Sekunden lang an. Dann wandte er sich um und ging in sein Wohnzimmer zurück. Dass er die Tür offen ließ, nahm ich als Erlaubnis einzutreten.
„Willst du 'n Bier?“, fragte er über die Schulter.
„Es ist doch gerade mal eins“, antwortete ich.
„Eben. Essenszeit.“ Er sah mich an. „Ich kann dir auch noch 'n Stück Pizza anbieten, aber die ist kälter als das Bier.“
Im Fernseher lief der Abspann irgendeiner Seifenoper, der Ton war kaum hörbar.
„Ich lass mal Luft rein.“ Arne öffnete die Balkontür, schlurfte zum Sofa und ließ sich auf das Polster fallen. Der kalte Luftzug trug einen scharfen Geruch herein. Für einen Moment fragte mein Gehirn, wer wohl Ende November noch grillte. Ich schob ein paar Kleidungsstücke vom Sessel und setzte mich Arne gegenüber.
„Also?“ Er hielt eine Dose hoch. Ich nickte, und er warf sie herüber. Nachdem ich sie vorsichtig geöffnet hatte, prosteten wir uns schweigend zu.
Ich fröstelte trotz Pullover und Jacke. Arne saß im T-Shirt da, scheinbar entspannt. Unter dem dünnen Stoff zeichneten sich die Muskeln ab. Seine Oberarme waren immer noch so dick wie meine Beine. Nur der sich andeutende Bierbauch passte nicht dazu.
„Willst du mich sezieren?“ Er hob fragend die Augenbrauen.
„Sorry“, sagte ich. „Hab nur gerade dran gedacht, wie wir uns kennengelernt haben.“
„Die Jungs, die dir nach der Schule aufgelauert haben.“
„Die beiden haben nie wieder irgendwem das Taschengeld abgeknöpft.“
„Ich weiß nicht.“ Arne runzelte die Stirn. „Hab gehört, der eine leitet jetzt 'ne Sparkassenfiliale.“ Wir grinsten beide, dann tranken wir weiter und schwiegen erneut. Im Fernsehen kam jetzt Werbung.
Irgendwann fasste ich mir ein Herz. „Wir brauchen dich, Arne.“
„Nee!“ Er lachte höhnisch auf. „Mich braucht keiner! Das weiß doch wohl niemand besser als du.“ Sein Blick senkte sich. „Na ja. Fast niemand.“
„Hör mal, wir wissen alle, was gewesen ist. Aber … wer soll uns helfen, wenn nicht du? Mensch, du bist doch der Adler!“
„Adler am Arsch.“ Arne nahm einen großen Schluck. „Du redest wie Tanja.“
„Und was macht die so?“
„Keine Ahnung. Ist vor 'n paar Monaten gegangen.“ Er sah mich prüfend an. „Aber das hast du schon gewusst, oder? Klar hast du.“ Er drehte die Bierdose in seiner Hand. „Die hat mich auch damit genervt. Wie sie mich immer bewundert hätte und dass ich doch was Besonderes wär.“ Sein Kopfschütteln wirkte hilflos. „Ich will nichts Besonderes sein, ich will auch mal 'n normales Leben führen. Ist das zu viel verlangt?“
„Was willst du denn machen? BWL-Studium nachholen und dann 'nen kuscheligen Bürojob? Mach dich nicht lächerlich!“
„Muss ich mir noch überlegen.“
„Du überlegst seit anderthalb Jahren! Vegetierst in diesem Loch und versteckst dich vor der Realität! Normal willst du sein?“ Ich sprang auf und lief im Raum hin und her. Sah die vergrauten Gardinen, die Löcher im Wandverputz, die braunen Flecken auf dem alten Teppichboden. Die Nachrichtensprecherin im Fernsehen blickte ernst. Ich deutete aus dem Fenster über die Stadt. „Was ist denn für dich normal?“
Arne antwortete nicht, er starrte ins Leere.
Ich setzte mich wieder hin und atmete tief durch. „Friederike lässt dich grüßen.“
Arnes Schläfenmuskel zuckte. „Lass Rike da raus.“
„Tut sie wirklich“, beeilte ich mich zu sagen. „Sie hat mich hergeschickt.“
Seine Schultern sackten nach vorn, aber seine Linke spannte sich um die Bierdose. „Wie geht's ihr?“
„Unverändert. Die äußeren Wunden sind ja längst verheilt. Alles andere … dauert wohl noch.“
Die Dose in Arnes Faust verformte sich. Er schien nicht zu merken, wie ihm das Bier über den Arm rann.
„Sie weiß, dass du nicht überall zugleich sein konntest. Immerhin hast du die Typen ihrer gerechten Strafe ...“
„Das ist nicht gerecht!“, brüllte Arne. Die Dose war jetzt ein formloser Klumpen Aluminium. „Der Tod war zu gut für die drei!“ Er atmete heftig. Ich spürte, welche Anstrengung es ihn kostete, seine Stimme wieder zu senken. „Ich versteh nicht, wie du das so locker nehmen kannst. Sie ist deine Schwester, verdammt!“
„Locker?“ Ich schüttelte den Kopf. „Nee, du. Ich könnte heulen, wann immer ich dran denke. Tu ich auch manchmal. Aber da draußen sind noch mehr Leute, die auch kleine Schwestern haben.“ Ich sah ihm in die Augen. „Ihre Worte, nicht meine.“
Begleitet von Arnes urtümlichem Schrei pfiff das Aluminiumgeschoss an meinem Ohr vorbei. Ein paar Bierspritzer landeten auf meiner Wange. Hinter mir klirrte etwas. Doch ich zuckte nicht, sondern blickte ihn unverwandt an. Seine Fäuste gingen auf den Couchtisch nieder, ein Riss breitete sich in der Marmorplatte aus. Bierdosen und Pizzareste flogen durch den Raum.
Dann war Arne plötzlich still. Er betrachtete den Riss. „Kacke“, murmelte er. Sein Blick wanderte durch den Raum. „Kacke“, wiederholte er. Der Fernseher zeigte brennende Autowracks, blutüberströmte Menschen, Einsatzkommandos mit Wasserwerfern. „Kacke, Kacke, Kacke.“ Arne stand auf und verließ den Raum. Eine Zimmertür knallte.

Nach einer Weile ging ich auf den Balkon. Im Wind war es eisig, ich zog meine Handschuhe aus den Jackentaschen und blickte über die Stadt. Im Süden stieg eine Rauchsäule auf, Sirenen klangen verzerrt aus der Ferne.
Ich hörte nicht, wie Arne neben mich trat, aber der Geruch von Mottenpulver verriet ihn. Ich sah ihn an. Er sah zurück und nickte.
Mit einem mühelosen Satz stand er auf der Balkonbrüstung. Sein Cape flatterte im Wind. Er blickte zum Horizont und sagte: „Ein Sturm zieht auf.“ Dann zog er die Maske mit dem gekrümmten Schnabel von der Stirn ins Gesicht, rückte sie zurecht und stieß sich ab.
Ich sah ihm nach. Auf der Straße zeigte ein Junge in den Himmel und rief: „Da – der Adler! Er ist zurück! Jetzt wird alles gut!“

 

Hey Holg,

fangen wir mit dem Ende an: Das ist ein Knüller!
Wirklich. Das habe ich nicht kommen sehen und fand das in diesen zwei Sätzen einfach nur meisterlich gut umgesetzt.
Es zeigt, was ein einzelner Satz für ein machtvolles Instrumentarium sein kann. Bei einer Pointengeschichte muss das genau so sein.
ja und das ist es, die Geschichte setzt maximale Wirkung auf die Pointe. Dadurch vernachlässigt sie einiges Andere in meinen Augen. Also den Konflikt, naja, der ist schon sehr plakativ und einfach dargestellt. Genau wie die Wendung. Die Motivation dazu, sich dann plötzlich doch wieder aufzuraffen. Okay. Pizza und Dosenbier muss es sein, schmuddlige Wohnung und was eben in dieses Bild gehört, weil man es so erwartet. ich muss zugeben, beim Lesen habe ich das alles wahrgenommen und war jetzt nicht vollauf begeistert. Da setzten sich Puzzleteile zusammen, die ich schon zig mal in ähnlicher Weise gelesen habe, aber die Auflösung dann BAM!
Und zwar so ein Batman-Bam aus den Sechzigern. Comicstil. das hat für mich das ganze Leseerlebnis umgedreht, hat mir ein Grinsen ins Gesicht gezaubert. Damit war das für mich plötzlich alles legitimiert, die, sagen wir mal, etwas einfachere Art der Herangehensweise. Denn so funktionieren Comics. Oder haben sie zumindest lange Zeit. Heute ist es moderner, den Helden mehr Menschlichkeit und Konflikt unter das Kostüm zu tackern. Und ja, das kommt bei dir ja auch ganz klar durch. Und das ist so, im Nachhinein auch gut. Vielleicht könnte es tatsächlich sogar weniger davon vertragen. Bin mir nicht sicher. Du willst da an etwas ran, was auf die wenigen Zeilen eben nur über Schablonen geht. An eine Tiefe, welche die Geschichte ja gar nicht zum Ziel hat. Oder irre ich mich?
Dein Ziel war es, eine Pointengeschichte zu schreiben und das ist dir in meinen Augen zu 100% gelungen. Wenn man das jetzt mit dem kritischen Autorenblick liest, kann man sich fragen, was sonst noch bleibt, bis auf die Pointe, aber das würde der Geschichte vermutlich nicht gerecht werden.
Habe jetzt einfach so in einem Rausch meine Gedanken druntergeschrieben ohne groß andere Stimmen zu lesen. Ich hoffe, du kannst mit meinem Gebabbel etwas anfangen. Man könnte an der Geschichte wahnsinnig viel rumfeilen, man könnte sie aber auch einfach so stehen lassen.

grüßlichst
weltenläufer

 

Hallo weltenläufer,

fangen wir mit dem Ende an: Das ist ein Knüller!
Wirklich. Das habe ich nicht kommen sehen und fand das in diesen zwei Sätzen einfach nur meisterlich gut umgesetzt.
Es zeigt, was ein einzelner Satz für ein machtvolles Instrumentarium sein kann. Bei einer Pointengeschichte muss das genau so sein.
Vielen Dank! :) Ich habe eine ganze Zeitlang daran rumgebastelt, um dieses Ende genau so hinzukriegen. Es scheint für viele funktioniert zu haben.

ja und das ist es, die Geschichte setzt maximale Wirkung auf die Pointe. Dadurch vernachlässigt sie einiges Andere in meinen Augen.
Tja, Fluch und Segen.

Also den Konflikt, naja, der ist schon sehr plakativ und einfach dargestellt. Genau wie die Wendung. Die Motivation dazu, sich dann plötzlich doch wieder aufzuraffen. Okay.
An der Stelle bin ich mit Sicherheit Kompromisse eingegangen. Ich wollte/brauchte etwas, was auf einer relativ kurzen Strecke funktioniert. Denn kurz sollte der Text auf jeden Fall bleiben, ich wollte nicht die eine Szene so weit auswalzen, dass sie die Leser langweilt. Möglich, dass ich in einem längeren Text einen anderen Grund hätte finden können, warum Arne damals das Cape an den Nagel gehängt hat. (Auch wenn ich es so ziemlich für den GAU eines Superhelden halte, ausgerechnet diejenigen, die ihm am nächsten stehen, nicht beschützt zu haben.) Ziemlich sicher hätte ich einen subtileren Weg finden können, wie der Erzähler ihn umstimmt, aber der wäre eben auch länger gewesen. Dass ich außerdem das Problem hatte, nicht zu viel verraten zu können/wollen, habe ich ja an anderer Stelle schon ausgeführt.

Pizza und Dosenbier muss es sein, schmuddlige Wohnung und was eben in dieses Bild gehört, weil man es so erwartet. ich muss zugeben, beim Lesen habe ich das alles wahrgenommen und war jetzt nicht vollauf begeistert. Da setzten sich Puzzleteile zusammen, die ich schon zig mal in ähnlicher Weise gelesen habe
Wären Dosenravioli und Wein aus dem Tetrapack besser gewesen? :D Nein, du hast schon Recht, da hätte ich andere Bilder nehmen können. Das ist eine weitere Ausprägung dieses Spielerischen, das ich in anderen Komms erwähnt habe; da habe ich auch ein bisschen die Klischees parodiert. Ich wollte aber auch nicht in Slapstick abdriften, habe mich während des Schreibens wieder zurückgenommen und bin damit vielleicht auf halber Strecke stehengeblieben. Das Ergebnis kann man als zu unentschieden ansehen.

aber die Auflösung dann BAM!
Und zwar so ein Batman-Bam aus den Sechzigern. Comicstil. das hat für mich das ganze Leseerlebnis umgedreht, hat mir ein Grinsen ins Gesicht gezaubert. Damit war das für mich plötzlich alles legitimiert, die, sagen wir mal, etwas einfachere Art der Herangehensweise. Denn so funktionieren Comics. Oder haben sie zumindest lange Zeit.
Interessant, dass du hier die Batman-Fernsehserie aus den Sechzigern vor Augen hast, wo ich eher an Christopher Nolans Dark Knight dachte (okay, in einer ziemlichen Light-Version). Aber diese Serie hat tatsächlich genau das Spielerische, sich selbst nicht so ernst Nehmende, das ich oben erwähnt habe. Nur konsequenter.

Du willst da an etwas ran, was auf die wenigen Zeilen eben nur über Schablonen geht. An eine Tiefe, welche die Geschichte ja gar nicht zum Ziel hat. Oder irre ich mich?
Doch, da ist was dran - siehe oben. Ich wollte andeuten, was da alles sein kann, ohne es im Detail auszuführen. Denn das Detail stand ja im Widerspruch zu Kürze und Pointe. Allerdings war ich schon bestrebt, den Text im Rahmen dieser Vorgaben möglichst rund und in sich schlüssig zu machen. Das äußert sich v.a. in den kleinen Andeutungen, die dann rückblickend einen Sinn ergeben sollen. Aber echte Tiefe - nee, das wohl eher nicht.

Man könnte an der Geschichte wahnsinnig viel rumfeilen, man könnte sie aber auch einfach so stehen lassen.
Um die Dinge zu ändern, die du angemerkt hast, wäre es wohl mit etwas Feilen nicht getan, das wäre m.E. ein grundlegender Umbau. Und in diese Richtung werde ich mit dem vorliegenden Text sicher nicht gehen. Aber man lernt ja mit jeder Geschichte auch etwas für die nächste, deshalb sind deine Hinweise ganz sicher nicht ungehört verhallt.

Vielen Dank für deinen Besuch bei Arne Adler!

Grüße vom Holg ...

 

Moin Holg,

echt jetzt, Superman und Konsorten? Ja, ich kenne einen Teil Deiner Geschichten,
hätte also damit rechnen müssen, aber was soll ich dazu sagen, ohne Kenntnis der Materie. Nun schleiche ich seit Tagen drum rum, will mich aber unbedingt für Deinen Kommentar zu meiner allerersten Geschichte bedanken. Augen zu und durch. Ich hab mir einfach vorgestellt, das wären völlig normale Typen und siehe da ...

Früher hatte ich Arne Adler bewundert. Seinen Optimismus. Seine Entschlossenheit. „Gegenwind gibt mir Auftrieb“, pflegte er grinsend zu sagen. „Was soll ich machen – ich bin der Adler! Ich breite einfach meine Flügel aus und hebe ab.“
Inzwischen tat er mir beinahe leid.
Das nenne ich mal Effektiv! Thema erledigt und mit drei Sätzen geklärt, worum es geht. Und das meine ich jetzt absolut positiv, ich bin tatsächlich richtig neugierig drauf, was passiert ist?

„Eben. Essenszeit.“ Er sah mich an. „Ich kann dir auch noch 'n Stück Pizza anbieten, aber die ist kälter als das Bier.“
ich liebe kreative Ausreden

Der kalte Luftzug trug einen scharfen Geruch herein. Für einen Moment fragte mein Gehirn, wer wohl Ende November noch grillte.
Spielst Du hier auf das Feuer an, ich überlegte später, wo der Grillgeruch herkam.

„Willst du mich sezieren?“ Er hob fragend die Augenbrauen.
charmant

„Ich will nichts Besonderes sein, ich will auch mal 'n normales Leben führen. Ist das zu viel verlangt?“
Das fand ich dann doch wirklich eine interessante Idee, würde jemand so Besonderes tatsächlich ein "normales" Leben haben können/dürfen. Sehr unfair, irgendwie. Über seine derzeitige Umsetzung müsste man dann sicherlich diskutieren :-)

Ich setzte mich wieder hin und atmete tief durch. „Friederike lässt dich grüßen.“
Arnes Schläfenmuskel zuckte. „Lass Rike da raus.“
„Tut sie wirklich“, beeilte ich mich zu sagen. „Sie hat mich hergeschickt.“
Seine Schultern sackten nach vorn, aber seine Linke spannte sich um die Bierdose. „Wie geht's ihr?“
„Unverändert. Die äußeren Wunden sind ja längst verheilt. Alles andere … dauert wohl noch.“
Die Dose in Arnes Faust verformte sich. Er schien nicht zu merken, wie ihm das Bier über den Arm rann.
„Sie weiß, dass du nicht überall zugleich sein konntest. Immerhin hast du die Typen ihrer gerechten Strafe ...“
Super, alle Infos im Dialog, da muss ich noch viel üben ...

Eine Zimmertür knallte.
So ein Mist, er hat ihn nicht überzeugen können, das wird böse enden, oder?

Ich hörte nicht, wie Arne neben mich trat, aber der Geruch von Mottenpulver verriet ihn. Ich sah ihn an. Er sah zurück und nickte.
Jo, Dankeschön für Happyend, ich liebe es, wenn ich mir auch die ganze Zeit einrede, es handle sich um einen abgestürzten Kerl von der Feuerwehr. Aber gibt es für das Mottenpulver nichts außergewöhnliches. vielleicht das besondere Parfüm der ehemaligen Freundin oder eventuell einfach nur muffig. Nur so als Idee.

Dankeschön für die ungewöhnliche und eigentlich doch so gewöhnliche Geschichte. Es ist sicherlich keine Seltenheit, das mal jemand den sprichwörtlichen Tritt in den Allerwertesten von einem guten Freund braucht - schön wenn der zur Stelle ist. Ich hatte tatsächlich meinen Spaß mit Deinem ungewöhnlichen Helden und fand Deine Sprache und Textgestaltung absolut passend

Beste Wünsche für den Jahreswechsel
witch

 

Lieber The Incredible Holg,

wenn man spät kommt ist wohl fast alles schon gesagt: Eine souverän geschriebene Szene, deren gut dosierte Details sich allerdings erst vom Ende her erklären.

So gut deine kleine Geschichte auch verfasst ist, so richtig haut sie mich nicht um. Dazu läuft alles zu linear und zu glatt ab: Freund kommt zum heruntergekommenen Arne, erinnert ihn an früher und bringt ihn mir nichts dir nichts wieder dazu, sein Cape überzustreifen, die Adlermaske aufzusetzen und in die Lüfte zu steigen. Das geht mir insgesamt zu schnell und ist mir durch das Gespräch allein nicht genügend motiviert.
Vielleicht ist die Erwähnung Rikes einfach zu wenig, vielleicht sollte irgendetwas, was im Fernsehen gezeigt wird, so drastisch sein, dass sie den Fernseher lauter stellen und schockiert etwas anschauen, was genau in Arnes Schema passt? Und er könnte dann gar nicht anders, er müsste wieder aktiv werden. Deine Geschichte enthält zwar diesen Ansatz, aber der geht unter in einem eher unaufgeregt-familiären Gespräch und die Wandlung des Mottenpulver-Arnes zurück zum in die Lüfte steigeneden Adler bleibt (für mich) mehr behauptet als miterlebbar.

Aber da draußen sind noch mehr Leute, die auch kleine Schwestern haben.
finde ich als entscheidenden Anstoß eher schwach.

Und auch diese Szene müsste für mein Gefühl etwas stärker vorbereitet sein:

Seine Fäuste gingen auf den Couchtisch nieder, ein Riss breitete sich in der Marmorplatte aus. Bierdosen und Pizzareste flogen durch den Raum.

So, wie sie jetzt in deinem Text steht, habe ich mich gewundert, was genau diese äußerst starke Reaktion in Arne ausgelöst haben mag.

Zum letzten Satz:

Jetzt wird alles gut!

Das ist ein Fünfziger-Jahre-Film-Ende. So was funktioniert heutzutage mMn nur als ironische Floskel. Dein Text deutet vorher nirgendwo eine solche Ebene an und ich würde den Satz deshalb streichen.

Lieber Holg, sei mir nicht böse ob des inhaltlichen Gemäkels. Sprachlich gibt es an deiner Geschichte nichts auszusetzen.

Lass es dir im neuen Jahr gut gehen. Und natürlich freue ich mich auf unser Treffen im Juni.


Liebe Grüße
barnhelm

 

Hallo Holg,
ehrlich gesagt: Ich finde Deine Kommentare zu den Kommentaren teilweise besser als den Text selbst. Der ist gekonnt geschrieben, keine Frage - aber letztlich ist es dann doch nur ein eher flacher Dialog und danach eine nette Pointe. Ich kenne die ganzen Superhelden-Filme kaum, aber so weit ich es sehe, sind die inzwischen ja psychologisch etc. ziemlich aufgepimpt. Bei Dir will der Adler einfach nur mal ein normales Leben führen, und das muss ja nun mal erlaubt sein! Keine Figur, die einen als Leser weiter beschäftigt.
Andererseits, wie gesagt: handwerklich sauber und wirklich gut zu lesen. Man muss ja nicht bei jedem Text ein Risiko eingehen...
Gruß
Jürgen Hoffmann

 

Hallo greenwitch,

erst mal meinen herzlichen Glückwunsch zum Dreijährigen! :anstoss:

Nun schleiche ich seit Tagen drum rum, will mich aber unbedingt für Deinen Kommentar zu meiner allerersten Geschichte bedanken. Augen zu und durch.
Nanana, das soll ja keine Pflichtübung werden! Ich weiß, Geben und Nehmen und so, aber es muss ja nicht zwanghaft 1:1 sein.
Nichtsdestotrotz freue ich mich natürlich über deinen Kommentar, und du hast dir ja so deine Gedanken gemacht.

Ich hab mir einfach vorgestellt, das wären völlig normale Typen und siehe da ...
Das war genau der Effekt, den ich mir gewünscht habe.

Das nenne ich mal Effektiv! Thema erledigt und mit drei Sätzen geklärt, worum es geht. Und das meine ich jetzt absolut positiv, ich bin tatsächlich richtig neugierig drauf, was passiert ist?
Ja, ich arbeite daran, mit starken ersten Sätzen Interesse zu erzeugen. Das klappt mal besser, mal schlechter.

ich liebe kreative Ausreden
Für ein Bier gibt es doch immer einen guten Grund ... :anstoss:

Spielst Du hier auf das Feuer an, ich überlegte später, wo der Grillgeruch herkam.
Ja, das sollte eine Anspielung auf das Feuer sein. In der Stadt ist die Hölle los, da brennt dauernd irgendwas.

Das fand ich dann doch wirklich eine interessante Idee, würde jemand so Besonderes tatsächlich ein "normales" Leben haben können/dürfen. Sehr unfair, irgendwie. Über seine derzeitige Umsetzung müsste man dann sicherlich diskutieren :-)
Ein Motiv, das ich zugegebenermaßen auch nicht als Erster erfunden habe. Aber ich kann das auch gut nachempfinden: Ist man verpflichtet, etwas zu tun, bloß weil man es gut (und womöglich als Einziger) kann? Auch wenn es gar nicht der eigenen Persönlichkeit entspricht oder man vielleicht an irgendeinem Trauma trägt?

Das mit der Umsetzung ... muss er sich noch überlegen. :D

Super, alle Infos im Dialog, da muss ich noch viel üben ...
Ich auch. Aber es klappt schon viel besser als in meinen Anfängen, d.h. Üben nützt!

So ein Mist, er hat ihn nicht überzeugen können, das wird böse enden, oder?
Tja, irgendetwas ist in Bewegung geraten, aber in welche Richtung geht es? Das war zumindest ungefähr das, was ich an der Stelle zeigen wollte.

Jo, Dankeschön für Happyend, ich liebe es, wenn ich mir auch die ganze Zeit einrede, es handle sich um einen abgestürzten Kerl von der Feuerwehr.
Feuerwehr - das ist mal was Konkretes! Ich habe mich nämlich gefragt, was für einen Typen bzw. was für eine Vergangenheit Leser hier wohl sehen, bevor sie das Ende kennen. Feuerwehr, Polizei o.ä. würde schon passen. Ich hatte auch erwogen, ob man da vielleicht eine frühere Gang-Fehde reininterpretieren könnte, immerhin hat Arne drei Typen umgebracht. Das habe ich ziemlich offen gelassen, aber ich wollte den Leser auch nicht aktiv in die Irre führen und mir hinterher Manipulation vorwerfen lassen.

Aber gibt es für das Mottenpulver nichts außergewöhnliches. vielleicht das besondere Parfüm der ehemaligen Freundin oder eventuell einfach nur muffig. Nur so als Idee.
Tja, mal sehen. An dem Mottenpulver hatte sich schon mal jemand gestört; ich war da auch allein deshalb unsicher, weil ich überhaupt keinen kenne, der das wirklich benutzt. (Und ist der Anzug überhaupt aus Wolle oder Pelz? Denn nur das fressen Motten eigentlich ... :hmm:) Ich lasse mir das noch mal durch den Kopf gehen.

Dankeschön für die ungewöhnliche und eigentlich doch so gewöhnliche Geschichte. Es ist sicherlich keine Seltenheit, das mal jemand den sprichwörtlichen Tritt in den Allerwertesten von einem guten Freund braucht - schön wenn der zur Stelle ist. Ich hatte tatsächlich meinen Spaß mit Deinem ungewöhnlichen Helden und fand Deine Sprache und Textgestaltung absolut passend
Vielen lieben Dank, greenwitch!



Hallo barnhelm,

Eine souverän geschriebene Szene, deren gut dosierte Details sich allerdings erst vom Ende her erklären.
Vielen Dank! Doch da schwingt bereits ein "Aber" mit ...

So gut deine kleine Geschichte auch verfasst ist, so richtig haut sie mich nicht um. Dazu läuft alles zu linear und zu glatt ab: Freund kommt zum heruntergekommenen Arne, erinnert ihn an früher und bringt ihn mir nichts dir nichts wieder dazu, sein Cape überzustreifen, die Adlermaske aufzusetzen und in die Lüfte zu steigen. Das geht mir insgesamt zu schnell und ist mir durch das Gespräch allein nicht genügend motiviert.
Ja, das scheint der häufigste Kritikpunkt zu sein. Falls du die anderen Kommentare gelesen hast, weißt du auch schon, worin ich die Ursache dafür sehe: Ich sah mich nicht in der Lage, Arnes Motivation - sowohl für als auch gegen das Heldendasein - tiefer zu diskutieren, ohne die Auflösung zu gefährden. Ich hätte allenfalls noch ein paar weitere schwammige Andeutungen machen können, und alle Versuche in der Richtung wurden vor allem zäh. Ich denke, man darf dieses Ungefähre nicht zu weit ausdehnen, weil der Leser irgendwann sagt: Es ist genug, jetzt mal Butter bei die Fische! Und so habe ich versucht, den Erzähler den einen richtigen Wirkungstreffer landen zu lassen.

Vielleicht ist die Erwähnung Rikes einfach zu wenig, vielleicht sollte irgendetwas, was im Fernsehen gezeigt wird, so drastisch sein, dass sie den Fernseher lauter stellen und schockiert etwas anschauen, was genau in Arnes Schema passt? Und er könnte dann gar nicht anders, er müsste wieder aktiv werden.
Genau diese Funktion sollte eigentlich Rike erfüllen. Sie wird ja nicht nur erwähnt, sondern richtet ihren eigenen Appell an Arne (vermittelt durch ihren Bruder).

Ich finde eigentlich nicht, dass irgendein Fernsehbild das hätte bewirken können. Da kann Arne den ganzen Tag das Elend sehen (die Glotze läuft ja auch ständig), oder er guckt einfach mal aus dem Fenster. Nein, ich fand, es musste etwas Persönliches sein. Den Fernseher habe ich vor allem benutzt, um dem Leser das Ausmaß des Problems anzudeuten: Das ist nichts Kleines, Lokales, sondern etwas, was es in die Tagesschau schafft.

Für Arne ist das Fernsehen - zusammen mit dem allgemeinen Appell des Erzählers und der Besucher vor ihm, dem Brandgeruch, dem Schwenk über die Stadt usw. - allenfalls etwas, was ihn schon seit längerem in Richtung einer Entscheidung drängt und es dem Erzähler evtl. etwas leichter macht, den Punch zu landen.

die Wandlung des Mottenpulver-Arnes zurück zum in die Lüfte steigeneden Adler bleibt (für mich) mehr behauptet als miterlebbar.
Ja, ich verstehe, was du meinst. Mir fehlt aber ein Mittel, das grundlegend zu beheben.

Aber da draußen sind noch mehr Leute, die auch kleine Schwestern haben.
finde ich als entscheidenden Anstoß eher schwach.
Es ist ja nicht die Aussage als solche, sondern die Tatsache, dass sie ausgerechnet von Rike stammt, die Arne damals vermeintlich im Stich gelassen hat und von der er glaubt, sie müsste ihm genau solche Vorwürfe machen, wie er es selbst tut. Aber mir ist schon klar, dass das nur in Andeutungen im Text enthalten ist.

Seine Fäuste gingen auf den Couchtisch nieder, ein Riss breitete sich in der Marmorplatte aus. Bierdosen und Pizzareste flogen durch den Raum.
So, wie sie jetzt in deinem Text steht, habe ich mich gewundert, was genau diese äußerst starke Reaktion in Arne ausgelöst haben mag.
Interessant - hier habe ich genau umgekehrt gedacht: Die Tatsache, dass Arne so heftig reagiert, sollte zeigen, welche Bedeutung Rikes Worte für ihn haben, und damit plausibel machen, dass sie auch seinen Sinneswandel bewirken können.

Jetzt wird alles gut!
Das ist ein Fünfziger-Jahre-Film-Ende. So was funktioniert heutzutage mMn nur als ironische Floskel. Dein Text deutet vorher nirgendwo eine solche Ebene an und ich würde den Satz deshalb streichen.
Ja, das ist Spielerei. Aber einige Leser haben durchaus noch mehr von der Art gefunden, z.B. den etwas pathetischen Spruch vom Textbeginn, das Pizza-und-Bier-Klischee oder Arnes Satz "Ein Sturm zieht auf." D.h. wenn ich den ironischen Touch rausnehme, muss ich das an mehreren Stellen tun. Ich fürchte, dazu bin ich noch nicht wirklich bereit; da habe ich die Sorge, mehr kaputtzumachen als zu reparieren. :shy:

Lieber Holg, sei mir nicht böse ob des inhaltlichen Gemäkels. Sprachlich gibt es an deiner Geschichte nichts auszusetzen.
Wie könnte ich dir böse sein? Wofür denn?

Lass es dir im neuen Jahr gut gehen. Und natürlich freue ich mich auf unser Treffen im Juni.
Und ich mich erst! Das wird wieder episch!



Hallo JPHoffmann,

ch finde Deine Kommentare zu den Kommentaren teilweise besser als den Text selbst.
Vielleicht sollte ich mich darauf spezialisieren? :D

letztlich ist es dann doch nur ein eher flacher Dialog und danach eine nette Pointe.
Yep, zugegeben, der Text arbeitet stark auf die Pointe zu. Ich hatte mich allerdings bemüht, den Weg dorthin nicht zu schwach zu gestalten.

Ich kenne die ganzen Superhelden-Filme kaum, aber so weit ich es sehe, sind die inzwischen ja psychologisch etc. ziemlich aufgepimpt. Bei Dir will der Adler einfach nur mal ein normales Leben führen, und das muss ja nun mal erlaubt sein!
Ja, und auf diese "gepimpte" Variante von Superhelden referenziert natürlich auch mein Text. Arne soll nicht der strahlende Weiße Ritter sein, mehr Dark Knight als Man of Steel, zumindest stimmungsmäßig.

Das mit dem normalen Leben ist allerdings nur das, was er sagt. In Wirklichkeit hat er ja sein Trauma durch den Vorfall mit Rike, den er nicht verhindern konnte. Der hat ihn damals sogar dazu gebracht, die drei Täter kurzerhand zu killen, was ja nun wirklich nicht die feine Superheldenart ist. Schade, wenn das nicht deutlich genug geworden ist.

Keine Figur, die einen als Leser weiter beschäftigt.
Andererseits, wie gesagt: handwerklich sauber und wirklich gut zu lesen.
Und das ist für meine derzeitigen Ansprüche als Autor - speziell in Bezug auf diesen Text - völlig zufriedenstellend.



Vielen lieben Dank euch dreien - und ein grandioses 2018!

Grüße vom Holg ...

 

Hi Holg,

cooles Teil. Die Pointe hat gezündet.

Früher hatte ich Arne Adler bewundert.
Komisch, ich dachte, das wird ne Torwartgeschichte ...

Seinen Optimismus. Seine Entschlossenheit.
Bin mir nicht sicher: nur Entschlossenheit wirkt vielleicht stärker? Optimismus klingt im Nachhinein - wenn man weiß, wer er ist - etwas schwach.

Inzwischen tat er mir beinahe leid.
"beinahe" kann sicher weg.

„Ich kann dir auch noch 'n Stück Pizza anbieten, aber die ist kälter als das Bier.“
Evtl. "noch" und "aber" streichen, dann wird's noch ein bisschen skurril-abgeklärter.

Im Fernseher lief der Abspann irgendeiner Seifenoper, der Ton war kaum hörbar.
"irgendein" ist ja so ein Wort, dass man meistens besser weglässt. Ich verstehe schon, warum es hier steht, trotzdem ...

Für einen Moment fragte mein Gehirn
Wie fragt denn so ein Gehirn? Find ich ein bisschen schräg, auf jeden Fall unernst, das klaut mir so's Stück weit die Stimmung, ist doch gerade so schön schummrig und düster.

wer wohl Ende November noch grillte.
Hinweis auf Brände in der Stadt? Warum weiß der Ich dann nichts davon?

Seine Oberarme waren immer noch so dick wie meine Beine.
Find ich hier nicht ganz geglückt, Muskeln standen ja schon da und der Vergleich ist etwas abgesdroschen.

Nur der beginnende Bierbauch passte nicht dazu.
So versofft wie es bei dem aussieht, stelle ich mir den Bierbauch schon über das Beginnerstadium hnaus gediehen vor ...

„Die Jungs, die dir nach der Schule aufgelauert haben.“
„Die beiden haben nie wieder irgendwem das Taschengeld abgeknöpft.“
Nette Episode, wenngleich erkennbar für den Leser eingefügt.

„Na ja. Fast niemand.“
Warum sagt er das? Schwächt die miese Stimmung ab, würd ich eher nicht machen. Oder ist das ein wichtiger Hinweis auf irgendwen, den ich übersehen habe?

Er schien nicht zu merken, wie ihm das Bier über den Arm rann.
Glaub ich nicht, dass er das nicht merkt. Eher: es war ihm egal oder so.

„Der Tod war zu gut für die drei!“
Hier kommt so ein Selbstjustiz-Element rein, das fand ich zugleich unbehaglich und spannend. Überhaupt wollte ich gern wissen, was es mit dem Typ auf sich hat, wie ein Sportler hat der sich ja immer weniger präsentiert. Trotzdem frage ich mich, b es nicht besser wäre, den "Tod" wegzulassen, dafür offener: Die sind immer noch zu gut weggekommen oder so. Wenn der Tod zu gut war - was wäre dann statt dessen richtig gewesen? Nichts - denn was die drei angerichtet haben, kann man eh nicht ungeschehen machen. Was ihn also eigentlich bewegt: Wie schlimm Rieke dran ist. Sollte er nicht lieber das irgendwie äußern?

Sie ist deine Schwester, verdammt!
Find ich gut, dass es eine Figur ist, die dem Adler auf eine Art nahesteht, die letztlich ungeklärt bleibt.

Ich könnte heulen, wann immer ich dran denke. Tu ich auch manchmal.
Könnte vielleicht auch weg?

Aber da draußen sind noch mehr Leute, die auch kleine Schwestern haben.“ Ich sah ihm in die Augen. „Ihre Worte, nicht meine.“
Schöner harter Satz und noch besser nachgelegt, dann wirkt es erst richtig.

Seine Fäuste gingen auf den Couchtisch nieder, ein Riss breitete sich in der Marmorplatte aus.
Bisschen übertrieben, dachte ich erst. Aber jetzt weiß ich ja, wer der Typ ist.

Fein gebastelt.

Besten Gruß
erdbeerschorsch

 

Hey Holg,

sweet, trifft mein Lesegefühl wohl vollumfassend. Keine Geschichte zum ewig langen Nachspüren oder Interpretieren, dafür zum schnellen Schmunzeln, Unterhaltung statt Tiefgang, ja bitte, das muss es auch geben! Und für das, was die Geschichte will und kann, macht sie das handwerklich ausgesprochen gut.

„Die beiden haben nie wieder irgendwem das Taschengeld abgeknöpft.“
„Ich weiß nicht.“ Arne runzelte die Stirn. „Hab gehört, der eine leitet jetzt 'ne Sparkassenfiliale.“

:lol:

Man hätte der Geschichte jetzt doch 'ne Ebene unterschieben können, indem es nicht Selbstvorwürfe wären, die ihn quälen, weil er da einmal zu spät gekommen ist, sondern ein Burn out. Sehr oft diagnostiziert gerade in den sozialen Berufen, zu welcher Gruppe so ein Superheld schließlich gehört, und es gibt viel zu tun für Superhelden, man wird nie fertig, sieht nie das Ende der Arbeit und unterbesetzt sind die eh immer, wegen akutem Personalmangel. Dazu die schlechte Bezahlung ;). Burn Out hätte ich vielleicht noch witziger gefunden. Das aber nur so am Rande, denn die Story funktioniert hervorragend. Sehr feines, kleines Ding. Ich hatte meine Freude dran.

Beste Grüße und ein tolles Jahr für Dich,
Fliege

 

Hallo erdbeerschorsch,

cooles Teil. Die Pointe hat gezündet.
Super, das liest man gern! :)

Komisch, ich dachte, das wird ne Torwartgeschichte ...
Meinetwegen - Hauptsache, er fliegt! :lol:

Bin mir nicht sicher: nur Entschlossenheit wirkt vielleicht stärker? Optimismus klingt im Nachhinein - wenn man weiß, wer er ist - etwas schwach.
Ich wollte dort genau die Eigenschaften nennen, die er verloren hat. Aber jetzt, wo du das anmerkst, merke ich, dass der verlorene Optimismus später überhaupt nicht richtig thematisiert wird.
Nur ein Wort an der Stelle hat aber keinen Rhythmus. Ich überlege mal, was als zweiter Begriff passt.

"beinahe" kann sicher weg.
Auch so ein Rhythmusproblem, finde ich. Ich habe auch "fast" und "eher" probiert, auch "nur noch" u.a.m. Habe noch nichts Besseres, und ohne klingt das für mich nicht. Hm.

Evtl. "noch" und "aber" streichen, dann wird's noch ein bisschen skurril-abgeklärter.
Das wird es wohl, aber ich wollte das Skurrile nicht überstrapazieren.

"irgendein" ist ja so ein Wort, dass man meistens besser weglässt. Ich verstehe schon, warum es hier steht, trotzdem ...
Wir haben ja einen Ich-Erzähler, der bringt auch seine Wertungen mit rein. Diese Seifenoper erscheint ihm beliebig, und er kennt sie vermutlich auch schlichtweg nicht. Es ist anzunehmen, dass auch Arne nicht wirklich ein Fan ist.

Wie fragt denn so ein Gehirn? Find ich ein bisschen schräg, auf jeden Fall unernst, das klaut mir so's Stück weit die Stimmung, ist doch gerade so schön schummrig und düster.
Ich wollte darauf hinaus, dass das kein richtig klarer Gedanke ist (sonst hätte ich "fragte ich mich" oder so geschrieben), mehr so eine Art Reflex, denn ...

Hinweis auf Brände in der Stadt? Warum weiß der Ich dann nichts davon?
... der weiß sehr wohl, dass das Brandgeruch ist. Aber er hat sich noch nicht daran gewöhnt, dass das bei den Unruhen in der Stadt der neue Normalzustand ist. Da ist noch so ein alter Mechanismus aktiv.

Find ich hier nicht ganz geglückt, Muskeln standen ja schon da und der Vergleich ist etwas abgesdroschen.
War ich auch nie 100 % glücklich mit. Ich gehe noch mal in mich.

So versofft wie es bei dem aussieht, stelle ich mir den Bierbauch schon über das Beginnerstadium hnaus gediehen vor ...
Bei Superhelden dauert das länger, sein Superkörper wehrt sich nach Superkräften gegen Missbrauch und Verfall. Er hat ja auch nicht die Muskeln so abgebaut, wie man das nach anderthalb Jahren Sofakartoffelei erwarten würde.

Warum sagt er das? Schwächt die miese Stimmung ab, würd ich eher nicht machen. Oder ist das ein wichtiger Hinweis auf irgendwen, den ich übersehen habe?
Das ist der Hinweis auf Rike, die ja (in Arnes Augen) noch besser als ihr Bruder wissen muss, was er für ein Versager ist. Schließlich war sie ja die unmittelbar Betroffene.

Glaub ich nicht, dass er das nicht merkt. Eher: es war ihm egal oder so.
Aber der Erzähler sieht das ja von außen.

Hier kommt so ein Selbstjustiz-Element rein, das fand ich zugleich unbehaglich und spannend. Überhaupt wollte ich gern wissen, was es mit dem Typ auf sich hat, wie ein Sportler hat der sich ja immer weniger präsentiert. Trotzdem frage ich mich, b es nicht besser wäre, den "Tod" wegzulassen, dafür offener: Die sind immer noch zu gut weggekommen oder so.
Schön, dass du dieses Element spannend findest, so war es auch angelegt. Aber ich wollte schon klarmachen, dass Arne die drei gekillt hat, also konnte ich das Wort "Tod" ja schlecht weglassen.

Wenn der Tod zu gut war - was wäre dann statt dessen richtig gewesen? Nichts - denn was die drei angerichtet haben, kann man eh nicht ungeschehen machen.
Aber so denkt Arne nicht. Für ihn wäre es gerecht gewesen, die drei mindestens genauso zu quälen, wie sie es mit Rike gemacht haben.

Was ihn also eigentlich bewegt: Wie schlimm Rieke dran ist. Sollte er nicht lieber das irgendwie äußern?
Ich denke, ihn bewegt vor allem sein eigenes (vermeintliches) Versagen. Bisschen egozentrisch, der Gute. Sonst hätte er sich ja auch nicht in seinem Weltschmerz so eingeigelt, sondern weiter für das Gute gekämpft.

Könnte vielleicht auch weg?
Könnte. Ich wollte den Erzähler als jemanden zeigen, der mehr zu seinen Emotionen steht als Arne. Ist aber nicht so komplett rund.

Fein gebastelt.
Danke schön! Und sorry, dass ich jetzt den größten Teil deiner Anmerkungen mehr so wegdiskutiert habe. Aber nachgedacht habe ich über alle, und zwei oder drei von den Stellen werde ich mir auch noch mal vornehmen.



Hallo Fliege,

sweet, trifft mein Lesegefühl wohl vollumfassend. Keine Geschichte zum ewig langen Nachspüren oder Interpretieren, dafür zum schnellen Schmunzeln, Unterhaltung statt Tiefgang, ja bitte, das muss es auch geben! Und für das, was die Geschichte will und kann, macht sie das handwerklich ausgesprochen gut.
Ja, toll, was will ich mehr?! :gelb:

Man hätte der Geschichte jetzt doch 'ne Ebene unterschieben können, indem es nicht Selbstvorwürfe wären, die ihn quälen, weil er da einmal zu spät gekommen ist, sondern ein Burn out. Sehr oft diagnostiziert gerade in den sozialen Berufen, zu welcher Gruppe so ein Superheld schließlich gehört, und es gibt viel zu tun für Superhelden, man wird nie fertig, sieht nie das Ende der Arbeit und unterbesetzt sind die eh immer, wegen akutem Personalmangel. Dazu die schlechte Bezahlung
Bleib mir wech mit Burnout. Been there, done that. :shy:

Aber deine Diagnose, warum das Superhelden trifft, ist echt treffend. :lol: Auch die fehlende Anerkennung, weil man ja ohne Maske nie wiedererkannt wird; dazu das ständige Sich-verstellen-Müssen. Ja, da kommt einiges zusammen, da machen sich Lehrer und Krankenschwestern gar keinen Begriff von ... :D

Das aber nur so am Rande, denn die Story funktioniert hervorragend. Sehr feines, kleines Ding. Ich hatte meine Freude dran.
Die Freude ist ganz auf meiner Seite!



Auch euch beiden ein feines Jahr 2018!

Grüße vom Holg ...

 

Hallo The Incredible Holg und ein frohes neues Jahr!

Ich bin auf deine Geschichte gekommen, weil mir ihr Beginn bereits zugesagt hat. Jemand, der schon immer im Gegenwind stand, aber es immer irgendwie geschafft hat, sich gerade dadurch zu motivieren, war für mich Motivation genug, anzufangen diese Geschichte zu lesen. Aber irgendwie war da bald nichts besonderes mehr, irgendwie alltäglich. Ja, da ist halt einer abgestürzt und sein Kumpel versucht ihn aufzubauen. Rike hin oder her, das war mal eine Abwechslung, ein Grund für diesen Absturzt, dem Abbruch der Aufwindes, aber es hat mir nichts gesagt. Und dann verschwindet er. Für mich war klar, dass er sich jetzt entweder zusammenrauft oder aber noch mehr Gejammer kommt.
ABER DANN DIESER SCHLUSS! Meine Güte! Ich saß da und war erst irritiert, dann verblüfft und dann habe ich herzlich gelacht und gerufen: "Das ist super!"
Also Holg, die Überraschung ist dir bei mir super gelungen und auch wenn ich die Geschichte zunächst nicht sonderlich unterhaltend fand, haben die letzten beiden Sätze das anfängliche Bild völlig verschoben. Dann passt auf einmal alles prima und vor allem hatte ich Lust auf mehr. Ich würde gerne mehr vom Adler lesen, was er so tut und welchem Gegenwind er ausgesetzt ist. Auch ein Superheld kann es schwer haben und er hat ein Recht darauf!

Vielen Dank für diese Geschichte,
Night

 

Gude The Incredible Holg,
mit der Pointe deiner Geschichte hast du mich gekriegt, ich war tatsächlich überrascht. Etwas argwöhnisch war ich bereits bei „Wir brauchen dich!“ und „Immerhin hast du die Typen ihrer gerechten Strafe …“. An einen Superheld dachte ich freilich nicht, eher an einen gewöhnlichen Menschen, der sich als (etwas blutrünstig wirkender) Rächer aufspielt.
Daher dachte ich auch bei dieser Stelle …

Dann zog er die Maske mit dem gekrümmten Schnabel von der Stirn ins Gesicht, rückte sie zurecht und stieß sich ab.
… dass er auf den Boden klatscht und stirbt. Das Superheldending hab ich ihm nicht abgekauft, höchstens, dass er verrückt ist.

Aber für deine eigentliche Geschichte geht es mir wie Achillus und ich wurde nicht gespoilert.
Es wird eine kritische Situation angerissen, die Auslöser für diese Situation ist.

„Unverändert. Die äußeren Wunden sind ja längst verheilt. Alles andere … dauert wohl noch.“
Und das klingt unglaublich düster. Scheinbar ist die Schwester seit anderthalb Jahren traumatisiert und das nimmt der Szene jeden Humor, den sie mit dem Sparkassenwitz noch hatte. Im Anschluss funktioniert der Text gar nicht mehr für mich, da er nicht so düster ist (und sein soll), wie es diese Situation anmahnt, aber auch nicht mehr locker und lustig werden kann.
Es braucht krasse Situationen, um einen Superhelden in den Ruhestand zu zwingen. Das Problem ist aber, dass diese sich nicht glaubhaft kurz auflösen lassen. Zumindest funktioniert es hier für mich nicht. Ein leiser Appell, der indirekt ausgerichtet wird, reicht für mich nicht, dass er das jetzt plötzlich abschüttelt und wieder rausgeht. Den Fernseher lass ich nicht gelten, der hat die Bilder wahrscheinlich schon häufiger gezeigt, wenn sogar extra noch ein Freund vorbeikommt, um ihn nach anderthalb Jahren aus dem Ruhestand zu holen. ;)
Mein Vorschlag wäre es, die Tragik der Schwester abzuschwächen. Ich könnte zumindest leichter damit leben, dass der Superheld allzu schnell in den Ruhestand geht, als dass er allzu schnell zurückkommt.

Dann habe ich noch zwei kleinere Sachen:

Ich deutete aus dem Fenster über die Stadt. „Was ist denn für dich normal?“
-> Kleinigkeit, aber hier würde ich eher erwarten, dass er „auf“ die Stadt zeigt. Aber mit den Rauchsäulen kann man auch diese Variante stehen lassen, auch wenn sie seltener ist.
„Locker?“ Ich schüttelte den Kopf. „Nee, du. Ich könnte heulen, wann immer ich dran denke. Tu ich auch manchmal.
-> Die Schwere der Situation, so wie sie sich für mich beim Lesen angefühlt hat, passt nicht zu diesem Sprachstil. Dieses „Nee, du“ klingt nach Achselzucken und „Joa, schade“. Auch „Ich könnte heulen“ ist was, das ein Fußballfan sagt, wenn ein Elfmeter verschossen wird. Irgendwas á la „es zerreißt mich“, „ich kann nicht schlafen“ oder so würde hier eher passen, imho. Oder eben wie oben vorgeschlagen den Trigger entschärfen.

Als Fazit würde ich sagen, dass du eine gute Pointe angelegt hast, allerdings fehlt dem Rest noch irgendwie ein einheitlicher Ton. Mir würde es sehr gefallen, wenn bereits die Geschichte mehr Humor hätte, denn Tragik funktioniert hier für mich nicht. Der Name Arne Adler trägt sein Übriges dazu bei :D

Liebe Grüße,
Vulkangestein

 

Hallo The Incredible Holg,
den kurzen Text habe ich gelesen, dann nochmal, weil ich dachte, ich hätte etwas übersehen. Aber es gab keinen Hinweis, keinen Krümel, der mich auf eine Spur gebracht hätte. Dann doch. Wahrscheinlich war Frederike in Not, Adler war an anderer Stelle in wichtiger Mission unterwegs und konnte sie nicht retten. Ihr Gesicht wurde zerschnitten oder ein anderes Körperteil verstümmelt. Jedenfalls ist sie äußerlich wieder auf dem Dampfer. Adler aber hat den drei Bösewichtern die Leviten gelesen und sie leider auf schnellem Weg über den Jordan gebracht, statt sie zu quälen, was er bedauert. Frederike scheint ihm ans Herz gewachsen zu sein, weshalb er sich aus Frust über sein Versagen vom Retterbusiness zurückzog und ein verwahrlostes Dasein zwischen kaltem Bier und noch kälteren Pizzateilen fristet. Das alles such ich mir zusammen und dann könnte man sich eine Geschichte davor und danach ausdenken. Die kurzen Fernsehschnipsel und die Rauchfahnen am Horizont inklusive Sirenen geben Inspiration und setzen das Kopfkino in Gang. Was ich meine: Dein Text ist wohl eher ein Ausschnitt aus einer Erzählung. Es fehlt das Vorher und Nachher. Oder man nimmt es als Gedankenspiel mit dem Leserauftrag, die fehlenden Teile zu ergänzen. Dass aber die Teile fehlen, finde ich bedauerlich, weil ich den Stil, den subtilen Witz und die Darstellung des verkommenen Settings sehr gelungen finde. Essenszeit finde ich wunderbar, Sparkassenleiter ebenso, Mottengeruch, sehr schön. Eine geistreich-lakonische Dialogführung, schnoddrig und plastisch und unterhaltsam. Das zieht den Leser gekonnt hinein und schmeißt ihn dann etwas ratlos von der Brüstung. Außer, man denkt die Story selbst weiter. Aber in dem Stil muss man das erst mal können.
Herzliche Grüße

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo The Incredible Holg,

Dein Name war eigentlich schon genug Hint, aber am Ende war ich doch etwas überrascht, worum es ging. Ich hab beim Lesen durchgehend an Eschbachs "Todesengel" gedacht. Ähnliche Thematik. So als Kurzgeschichte mit Pointe funktioniert dein Text ganz gut, nur psychologisch ist das natürlich etwas knapp dargestellt. Da wird dem Säufer ein bisschen zugeredet und schon wird wieder durch die Stadt gebouncet? Nee nee.

Aber es war kurz und knackig und ich fühlte mich nicht meiner Zeit beraubt. Du hast auf jeden Fall gekonnt das Wesentliche geschrieben und nicht zu viel Platz erschummelt. Hast du noch andere Texte mit ähnlichem Thema? Wenn ja, dann lese ich gerne vorbei. Ich lese gerne ab und zu DC Comics und die meisten Filme und Serien mit Superheldenthema hab ich auch schon hinter mir. Der Großteil leider eher nur miese Geldmache mittlerweile.

Ein Sturm zieht auf.

Okay, Ms. Kyle :D

Liebe Grüße
Grayson

 

Hallo Nightfeather,

Ich bin auf deine Geschichte gekommen, weil mir ihr Beginn bereits zugesagt hat. Jemand, der schon immer im Gegenwind stand, aber es immer irgendwie geschafft hat, sich gerade dadurch zu motivieren, war für mich Motivation genug, anzufangen diese Geschichte zu lesen. Aber irgendwie war da bald nichts besonderes mehr, irgendwie alltäglich. Ja, da ist halt einer abgestürzt und sein Kumpel versucht ihn aufzubauen.
Witzigerweise war das ja meine Ausgangsidee für den Text, da habe ich noch gar nicht an Superhelden o.ä. gedacht und hatte keinen Schimmer, worauf das Ganze hinauslaufen sollte. Der Twist kam erst später dazu. Deshalb trägt das Ding ja auch den Tag "Alltag".

Rike hin oder her, das war mal eine Abwechslung, ein Grund für diesen Absturzt, dem Abbruch der Aufwindes, aber es hat mir nichts gesagt. Und dann verschwindet er. Für mich war klar, dass er sich jetzt entweder zusammenrauft oder aber noch mehr Gejammer kommt.
Rike hingegen kam erst ins Spiel, als ich die Pointe schon beschlossen hatte. So ein Superheld braucht einen heftigeren Grund, um so abzuschmieren.

ABER DANN DIESER SCHLUSS! Meine Güte! Ich saß da und war erst irritiert, dann verblüfft und dann habe ich herzlich gelacht und gerufen: "Das ist super!"
Puh, dann habe ich es ja noch mal gerettet! :)

Also Holg, die Überraschung ist dir bei mir super gelungen und auch wenn ich die Geschichte zunächst nicht sonderlich unterhaltend fand, haben die letzten beiden Sätze das anfängliche Bild völlig verschoben. Dann passt auf einmal alles prima und vor allem hatte ich Lust auf mehr. Ich würde gerne mehr vom Adler lesen, was er so tut und welchem Gegenwind er ausgesetzt ist. Auch ein Superheld kann es schwer haben und er hat ein Recht darauf!
Wenn ich mich nicht verzählt habe, bist du die Vierte, die mehr vom Adler will. In Hollywood würden die Drehbuchschreiber schon anfangen, ihre Bleistifte zu spitzen, aber ich ziere mich noch ...

Vielen Dank für diese Geschichte
Vielen Dank für deinen netten Kommentar, Nightfeather!



Hallo maria.meerhaba,

Dein erster Absatz gefällt mir sehr gut. Einfach gehalten und doch ziemlich kraftvoll.
So unterschiedlich sind die Geschmäcker. Gerade gestern wurde der von dir zitierte Satz noch kritisiert.

du bist also auch in das Heldengeschäft eingetreten. Marvel or DC? :3
Ich habe mich ja kürzlich schon an anderer Stelle als bi geoutet. Star Wars und Star Trek, Marvel und DC - ich bin an allen Ufern unterwegs. :eek:

Erinnert nicht wirklich an Hancock, denn irgendwie hatte ich da ein ziemliches Arschloch vor Augen, während dein Adler an seinen Selbstvorwürfen zerbrochen ist.
Ja, Hancock wurde oft erwähnt, an den hatte ich zwar auch gedacht, aber Pate stand er nicht wirklich. Eher The Dark Knight oder Watchmen. Und ganz spät kam Birdman hinzu, aber da war der Text schon fast fertig.

Und jetzt verrate ich auch die letzte Inspirationsquelle, die noch keiner erkannt hat: Unbreakable.

Deine Idee gefällt mir gut, aber die Umsetzung ist mir doch irgendwie zu kurz geraten. Es ist nur eine Szene, in der dein Erzähler den Adler wieder zum Fliegen bringt, der auch noch ein echt mieses Kostüm zu tragen scheint. Zumindest hatte ich das vor Augen. Es ist mir einfach zu kurz, um diese Geschichte genießen zu können. Der Konflikt wird schnell gelöst, ein paar Worte und schon fliegt der Superheld wieder. Ich hätte mir doch mehr erwartet, damit ich mich das unterhaltet, aber in dieser Form ist mir das einfach zu kurz. Viel zu kurz.
Ja, das Ding ist kurz. Aber wie lange können zwei Leute so um den heißen Brei herumreden, ohne dass die Pointe verraten wird und ohne dass die schwammigen Andeutungen den Leser langweilen? Da musste ich den schnellen Punch suchen, und der funktioniert halt für einige und für andere nicht.

Und ja, das Kostüm stelle ich mir auch ziemlich daneben vor, selbstgeschneidert und kratzig, kein Hightech-Teil wie bei Batman. Braucht der Adler aber auch nicht, weil der alles ohne Gadgets kann. :D

Was die Figuren betrifft, machst du wieder mal alles richtig und im Grunde habe ich nicht wirklich etwas entdecken können, über das ich meckern kann. Eben außer der Länge. Es bleibt nur eine Szene, in der die Geschichte für meinen Geschmack sich nicht entfalten kann.

Tja, die Geschichte, die wirklich jeden begeistert, muss wohl jemand anderes schreiben als ich.

Vielen Dank, Maria, für deinen Besuch!



Hallo Vulkangestein,

mit der Pointe deiner Geschichte hast du mich gekriegt, ich war tatsächlich überrascht. Etwas argwöhnisch war ich bereits bei „Wir brauchen dich!“ und „Immerhin hast du die Typen ihrer gerechten Strafe …“. An einen Superheld dachte ich freilich nicht, eher an einen gewöhnlichen Menschen, der sich als (etwas blutrünstig wirkender) Rächer aufspielt.
Hehe, hat funktioniert. ;)

Daher dachte ich auch bei dieser Stelle …
… dass er auf den Boden klatscht und stirbt. Das Superheldending hab ich ihm nicht abgekauft, höchstens, dass er verrückt ist.
Ja, das wäre ein anderes mögliches Ende gewesen. Wollte ich dann aber doch nicht ...

Aber für deine eigentliche Geschichte geht es mir wie Achillus und ich wurde nicht gespoilert.
<blätter, blätter ...> Achillus fand den Text unbefriedigend, weil er sich auf die eine Szene und die Pointe beschränkt. Okay.

Und das klingt unglaublich düster. Scheinbar ist die Schwester seit anderthalb Jahren traumatisiert und das nimmt der Szene jeden Humor, den sie mit dem Sparkassenwitz noch hatte. Im Anschluss funktioniert der Text gar nicht mehr für mich, da er nicht so düster ist (und sein soll), wie es diese Situation anmahnt, aber auch nicht mehr locker und lustig werden kann.
Ich sehe da gar nicht so den Widerspruch. Die Szene hatte m.E. bis dahin wenig Witziges. Das mit der Sparkasse ist ja jetzt kein Schenkelklopfer, sondern eher so grimmiger Humor, ein Versuch, die angespannte Stimmung etwas aufzulockern. Keiner der beiden lacht wirklich, die grinsen nur ein bisschen in ihr Bier. So jedenfalls meine Vorstellung.

Es braucht krasse Situationen, um einen Superhelden in den Ruhestand zu zwingen. Das Problem ist aber, dass diese sich nicht glaubhaft kurz auflösen lassen. Zumindest funktioniert es hier für mich nicht. Ein leiser Appell, der indirekt ausgerichtet wird, reicht für mich nicht, dass er das jetzt plötzlich abschüttelt und wieder rausgeht.
Da verlange ich wohl vom Leser, mir zu glauben, dass da mehr dahintersteht. Dass Rike für Arne eine besondere Bedeutung hat, sowohl für den damaligen Absturz als auch - teils gerade als Konsequenz daraus - für seine Rückkehr. Weil ausgerechnet sie ihn auffordert, wieder das zu tun, worin er ihr gegenüber vermeintlich versagt hat.

Den Fernseher lass ich nicht gelten, der hat die Bilder wahrscheinlich schon häufiger gezeigt, wenn sogar extra noch ein Freund vorbeikommt, um ihn nach anderthalb Jahren aus dem Ruhestand zu holen.
Nee, der Fernseher schafft nicht viel und soll vor allem dem Leser einen weiteren Eindruck vom Geschehen draußen vermitteln. Allerdings haben Fernsehen, andere Besucher, Tanja und die Lage als solche auch schon gemeinsam eine Weile auf Arne eingewirkt und die Schwelle zumindest etwas gesenkt. Steht nicht so präzise da, ich weiß. Aber ich habe schon versucht darzustellen, dass da einiges zusammenkommt.

Mein Vorschlag wäre es, die Tragik der Schwester abzuschwächen. Ich könnte zumindest leichter damit leben, dass der Superheld allzu schnell in den Ruhestand geht, als dass er allzu schnell zurückkommt.
Meinst du wirklich, das funktioniert besser? Wenn Arne das Heldenleben so egal ist, dass er es aus einem vergleichsweise nichtigen Grund hinschmeißt, kommt er dann wirklich leichter zurück?! :confused:

hier würde ich eher erwarten, dass er „auf“ die Stadt zeigt. Aber mit den Rauchsäulen kann man auch diese Variante stehen lassen, auch wenn sie seltener ist.
Die Idee war, dass das mehr so eine schweifende Bewegung ist als ein gerichtetes Zeigen. Außerdem klingt "auf" für mich so, als befände sich der Zeigende selbst außerhalb der Stadt, und das war nicht gemeint.

Dieses „Nee, du“ klingt nach Achselzucken und „Joa, schade“. Auch „Ich könnte heulen“ ist was, das ein Fußballfan sagt, wenn ein Elfmeter verschossen wird. Irgendwas á la „es zerreißt mich“, „ich kann nicht schlafen“ oder so würde hier eher passen, imho.
Hm, das lasse ich mal auf mich wirken. Achselzuckend sollte es keinesfalls klingen, aber ich wollte den Dialog möglichst natürlich gestalten. "Es zerreißt mich" ist m.E. Theatersprache, die wollte ich nicht. "Kann nicht schlafen" geht schon eher, ist aber keine direkte Replik mehr auf Arnes Vorwurf, der Erzähler würde die Sache locker nehmen. Mal sehen, ob mir dazu noch was einfällt.

Als Fazit würde ich sagen, dass du eine gute Pointe angelegt hast, allerdings fehlt dem Rest noch irgendwie ein einheitlicher Ton. Mir würde es sehr gefallen, wenn bereits die Geschichte mehr Humor hätte, denn Tragik funktioniert hier für mich nicht. Der Name Arne Adler trägt sein Übriges dazu bei
Also, Humor sollte für mich erst in der Schlussszene aufblitzen, bis dahin wollte ich ernst bleiben. Klar, das bedeutet einen Tonlagenwechsel am Schluss, aber da wechselt eh alles.

Und Superhelden müssen alliterative Namen haben. Frag Elijah Price. :D

Vielen Dank für die Reibungspunkte, Vulkangestein! (Und wenn das kein Superheldenname ist ... :lol:)



Puh, mehr schaffe ich heute nicht, den anderen antworte ich morgen.

Grüße vom Holg ...

 

Hallo The Incredible Holg,

ein ganz kurzer Hinweis noch von mir:

Die Dose war jetzt ein formloser Klumpen Aluminium.
An der Stelle war ich schon ziemlich sicher, dass Arne Superkräfte hat. Damit war ich an der Stelle auch schon auf der Superheld-Fährte.

Begleitet von Arnes urtümlichem Schrei pfiff das Aluminiumgeschoss an meinem Ohr vorbei. Ein paar Bierspritzer landeten auf meiner Wange. Hinter mir klirrte etwas. Doch ich zuckte nicht, sondern blickte ihn unverwandt an. Seine Fäuste gingen auf den Couchtisch nieder, ein Riss breitete sich in der Marmorplatte aus. Bierdosen und Pizzareste flogen durch den Raum.

Und hier war es klar für mich, klarer ging es fast nicht mehr.

Ich schreibe das, weil wohl einige Kommentatoren erst ganz zum Schluss verstanden haben, dass es um einen Superhelden geht (ich komme immer nur sehr sporadisch dazu, Kommentare zu überfliegen).

Gruß

Geschichtenwerker

 

Hallo rieger,

den kurzen Text habe ich gelesen, dann nochmal, weil ich dachte, ich hätte etwas übersehen. Aber es gab keinen Hinweis, keinen Krümel, der mich auf eine Spur gebracht hätte.
Ich finde es immer wieder spannend auszutarieren, wie viel man verraten kann oder sollte bei Geschichten, in denen eine überraschende Auflösung angestrebt ist. Idealerweise sollte der Leser nicht von selbst darauf kommen, sich aber hinterher mit der Hand vor die Stirn schlagen, weil er rückblickend durchaus darauf hätte kommen können.

Insofern könnte ich jetzt denken, ich sei zu zurückhaltend gewesen. Aber der Nachtrag von Geschichtenwerker (siehe unten) geht ja in die Gegenrichtung. Außerdem schreibst du ja weiter:

Dann doch. Wahrscheinlich war Frederike in Not, Adler war an anderer Stelle in wichtiger Mission unterwegs und konnte sie nicht retten. Ihr Gesicht wurde zerschnitten oder ein anderes Körperteil verstümmelt. Jedenfalls ist sie äußerlich wieder auf dem Dampfer. Adler aber hat den drei Bösewichtern die Leviten gelesen und sie leider auf schnellem Weg über den Jordan gebracht, statt sie zu quälen, was er bedauert. Frederike scheint ihm ans Herz gewachsen zu sein, weshalb er sich aus Frust über sein Versagen vom Retterbusiness zurückzog und ein verwahrlostes Dasein zwischen kaltem Bier und noch kälteren Pizzateilen fristet.
Yep, das ist so weit richtig. Was genau die drei mit Rike angestellt haben, lasse ich offen, da kann sich jeder Leser seine eigene schlimmste Vorstellung einsetzen. Und ob Arne sich wirklich wünscht, die drei Täter noch ein bisschen gefoltert zu haben, sei dahingestellt. Er hat vermutlich durchaus eine Superheldenethik (gegen die er damals im Affekt verstoßen hat, was seine Last nicht gerade leichter macht) und weiß sicherlich, dass keine wie auch immer geartete Bestrafung die Tat ungeschehen machen kann. Steht aber nicht explizit im Text, wie so vieles anderes ...

Das alles such ich mir zusammen und dann könnte man sich eine Geschichte davor und danach ausdenken. Die kurzen Fernsehschnipsel und die Rauchfahnen am Horizont inklusive Sirenen geben Inspiration und setzen das Kopfkino in Gang. Was ich meine: Dein Text ist wohl eher ein Ausschnitt aus einer Erzählung. Es fehlt das Vorher und Nachher. Oder man nimmt es als Gedankenspiel mit dem Leserauftrag, die fehlenden Teile zu ergänzen.
Ja, Letzteres trifft im Grunde zu. Ich deute vieles nur an, der Leser muss ein bisschen puzzeln, und einige Puzzleteile fehlen. Trotzdem hoffe ich, dass das Gesamtbild erkennbar wird, und das scheint ja auch bei dir geklappt zu haben.

Dass aber die Teile fehlen, finde ich bedauerlich, weil ich den Stil, den subtilen Witz und die Darstellung des verkommenen Settings sehr gelungen finde. Essenszeit finde ich wunderbar, Sparkassenleiter ebenso, Mottengeruch, sehr schön. Eine geistreich-lakonische Dialogführung, schnoddrig und plastisch und unterhaltsam. Das zieht den Leser gekonnt hinein und schmeißt ihn dann etwas ratlos von der Brüstung. Außer, man denkt die Story selbst weiter. Aber in dem Stil muss man das erst mal können.
Freut mich sehr, dass du den Stil des Textes magst und gerne mehr davon gehabt hättest! Ich habe aber Zweifel, ob das in einem deutlich größeren Umfang noch genauso gut funktionieren würde. Diese ganzen Andeutungen zur Vergangenheit kann ich als Autor nicht ewig durchhalten. Entweder ich verschenke die Pointe, weil ich zu konkret werde (und dann ist der Text in seiner bisherigen Form hinüber), oder ich frustriere oder langweile den Leser, weil ich seitenlang im Ungefähren bleibe.

Insofern war es eine bewusste Entscheidung, aus der Not eine Tugend zu machen und den schnellen Punch zu suchen. K.O. gleich in der ersten Runde - wenn nicht für den Gegner (Leser), dann halt für mich selbst (den Text). :aua:



Hallo Grayson,

Dein Name war eigentlich schon genug Hint, aber am Ende war ich doch etwas überrascht, worum es ging.
Hehe. Als ich mir den Usernamen vor vielen Jahren ausgedacht habe (ich war damit schon in anderen Foren unterwegs), hatte ich keine Ahnung, dass ich jemals so eine Geschichte schreiben würde. Insofern sind Ähnlichkeiten zwischen dem real existierenden Autor und seinen literarischen Figuren rein zufällig. :D Allerdings kann ich eine gewisse geistige Nähe zu Bruce Banner nicht verhehlen, der Name ist schon bewusst gewählt.

Wie steht es denn mit deinem eigenen Usernamen? Irgendein Bezug zu Dick Grayson?

Ich hab beim Lesen durchgehend an Eschbachs "Todesengel" gedacht. Ähnliche Thematik.
Das Buch kannte ich nicht, musste ich kurz gugeln. Klingt ganz spannend.

So als Kurzgeschichte mit Pointe funktioniert dein Text ganz gut, nur psychologisch ist das natürlich etwas knapp dargestellt. Da wird dem Säufer ein bisschen zugeredet und schon wird wieder durch die Stadt gebouncet? Nee nee.
Ja, das haben wir hier in den Kommentaren schon mehrfach hin und her diskutiert. Der Text sollte/musste halt kurz bleiben, weil ... siehe oben. Da mute ich dem Leser halt zu, mir ein paar Dinge einfach zu glauben und/oder einige Lücken selbst zu füllen.

Aber es war kurz und knackig und ich fühlte mich nicht meiner Zeit beraubt. Du hast auf jeden Fall gekonnt das Wesentliche geschrieben und nicht zu viel Platz erschummelt.
So war's gedacht! :)

Hast du noch andere Texte mit ähnlichem Thema? Wenn ja, dann lese ich gerne vorbei.
Mit Superhelden i.e.S. habe ich bisher nichts Weiteres. Ein paar Texte mit mehr oder weniger ausgeprägtem SF-Touch gibt es, falls das auch in dein Beuteschema passt. Kannst ja in meinem Profil unter "Themen anzeigen" gucken; ich hoffe, da ist nicht zu viel anderer (Nicht-Geschichten-)Kram dazwischen.

Ein Sturm zieht auf.
Okay, Ms. Kyle
Ach du dickes Ei! Den Film habe ich wohl dreimal gesehen, aber dass sie das auch sagt, hatte ich komplett verdrängt. Na ja, das sollte nicht so schlimm sein. Die Stelle sollte eh absichtlich pathetisch klingen, dann kann es auch gleich ein Zitat sein.



Hallo noch mal, Geschichtenwerker!

An der Stelle war ich schon ziemlich sicher, dass Arne Superkräfte hat. Damit war ich an der Stelle auch schon auf der Superheld-Fährte. (...)
Und hier war es klar für mich, klarer ging es fast nicht mehr. (...)
Ich schreibe das, weil wohl einige Kommentatoren erst ganz zum Schluss verstanden haben, dass es um einen Superhelden geht (ich komme immer nur sehr sporadisch dazu, Kommentare zu überfliegen).
Sehr interessant! Wie ich oben schon an rieger schrieb, ist das Ausbalancieren der Informationsmenge ja jedes Mal wieder knifflig, deshalb finde ich diese Info von dir auch sehr hilfreich. Aber wenn einige wenige wie du den Braten riechen und die allermeisten Leser vom Ende überrascht sind, denke ich, dass ich das ziemlich gut hingekriegt habe. Ich denke, man kann die Beschreibung von Arne auch einfach als einen ziemlich kräftigen Typen interpretieren, einige Leser haben ja an einen Ex-Sportler o.ä. gedacht. Works for me!

Die Hinweise noch weiter zu reduzieren, würde mir womöglich den (dann auch berechtigten) Vorwurf einbringen, die Leser hinters Licht zu führen und eine Auflösung ex machina zu konstruieren. Ich denke, ich lass das so. :)



Vielen Dank für den Blick in eure Leserköpfe!

Grüße vom Holg ...

 

Hallo The Incredible Holg,

Die Hinweise noch weiter zu reduzieren, würde mir womöglich den (dann auch berechtigten) Vorwurf einbringen, die Leser hinters Licht zu führen und eine Auflösung ex machina zu konstruieren. Ich denke, ich lass das so.

Mein Hinweis sollte auch nicht so verstanden werden, dass Du es ändern sollst. Nur war ich mir sicher, und Deine Ausführungen oben haben das bestätigt, dass Dich dieser Aspekt noch interessiert, weil sich an dem Punkt die Leser deutlich voneinander unterscheiden.

Ich finde die unterschiedlichen Leserwahrnehmungen selbst auch immer sehr interessant und auch hilfreich, weil man dadurch vielleicht lernen kann, für einen bestimmten Lesertyp zu schreiben.

Gruß
Geschichtenwerker

 

The Incredible Holg

Exakt. Ich mochte den Klang des Namens und Dick Grayson war die Inspiration dafür :D

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom