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Das geht zu weit
Das geht zu weit
Maria und Tom kamen vom Einkaufen zurück. "Machs dir bequem," sagte Maria, "ich mach schon mal das Essen."
"Beeil dich bitte. Ich will gleich ins Internet."
"Ich kann vieles, aber ich kann nicht hexen. Außerdem hast du schon gestern nichts anständiges gegessen."
Eine zeitlang las Tom in einer Zeitschrift, doch dann ging er zu Maria in die Küche. Er umarmte sie von hinten. Mit einer Hand knetete er ihre Brüste, mit der anderen Hand griff er ihr in den Schritt.
"Bitte hör auf," beschwerte sie sich. "ich verschütt sonnst die Suppe."
Enttäuscht lies er von ihr ab. "Warum bist du so abweisend?"
"Du weist ich mag dich," sagte Maria. "aber das ist nicht der richtige Ort und auch nicht der richtige Zeitpunkt."
Nach dem Essen gingen sie ins Wohnzimmer. "Jetzt lass uns endlich ins Internet gehn," quengelte Tom.
"Keine Panik, eine Minute wirst du doch wohl noch warten können," sagte Maria. Sie setzte sich neben ihm und stellte die Verbindung her. Die Startseite des Providers erschien auf dem Fernseher.
Tom gab ein paar akustische Befehle an den Computer, nun war die Seite eines Elektronikversandes zu sehen.
"Die Stereoanlage gefällt mir," stellte Tom fest. "Die werd ich bestellen. Da meine Alte ja gestern den Geist aufgegeben hat."
"Die hier ist aber günstiger," sagte Maria. Das Bild scrolte ein Stück. "Genau die gleiche Leistung, aber zehn Komma drei Prozent billiger."
"Bei der steht aber ein höherer Preis wie bei der ersten."
"Sieh genauer hin. Bei der steht 'Lieferung frei Haus'. Die Lieferkosten sind also im Preis schon mit drin. Bei der anderen kostet die Lieferung extra."
"Gut Maria, hast mich überredet, ich bestelle diese Anlage." Er füllte online die Bestell- und Zahlungsformulare aus. "Wie war noch mal meine Kartennummer?," überlegte Tom.
"Soll ich sie für dich eintragen?," fragte Maria nach.
"Ja, mach das bitte."
Als nächstes sah Tom in ein Forum über Rennsport. Einige Kommentare der anderen User schienen ihn zu amüsieren. Er postete auch ein paar eigene Beiträge. Danach ging er auf eine Seite über Raumfahrt.
"Es gibt noch viel mehr gute Seiten über diese Thema," meldete sich Maria zu Wort. "Diese hier scheint sehr beliebt zu sein."
Das Bild auf dem Fernseher veränderte sich. Doch ein kurzer Befehl von Tom lies wieder die vorherige Site erscheinen.
"Du musst es wissen," war Marias Kommentar dazu.
Etwas später war Tom auf der Seite eines Reiseveranstalters. Er sah sich eine Karibikreise genauer an. "Das kannst du dir nicht leisten," stellte Maria fest. "Wirf doch mal einen Blick auf deinen Kontostand."
"Man wird doch mal träumen dürfen."
Ein neuer Befehl von Tom lies eine andere Site auf dem Fernseher erscheinen. Marias Augen verengten sich, als sie bemerkte was für eine Site es war. Doch Tom sah es nicht, er hatte nur noch Augen für die Bilder im Eingangsbereich des Sexanbieters. Zwei weitere Befehle und ein Film wurde gestartet.
Tom schien an dem Fernseher zu kleben. "Jaa Kleines, zeig mir alles was du hast."
"Das geht zu weit," beschwerte sich Maria lautstark. Sie unterbrach die Verbindung. Die Kabel wurden aus dem Fernseher und der Telefonbuchse gezogen und spulten sich wieder auf. Nach wenigen Sekunden waren die Strippen hinter einer kleinen Klappe an Marias Hinterkopf verschwunden.
"Ich bin ein Computer und dein Eigentum, aber das heißt noch lange nicht, das ich mir von dir alles gefallen lassen muss."