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Buchverfilmungen

Kubrick hat ja fast nur Bücher verfilmt. Seine ersten beiden Filme waren Originaldrehbücher, der Rest Buchverfilmungen, außer 2001 (basierte auf einer Kurzgeschichte). Sogar zu "Dr. Seltsam" und "Full Metal Jacket" gibt es Romanvorlagen, die aber auch relativ unbekannt sind (und im Fall von Dr.Strangelove hat Kubrick fast alles geändert).

Aber ich muss sagen, dass Kubrick wohl der Meister der Literaturverflimung ist. Seine Filme werden den Büchern meist ebenbürtig (oder besser, siehe "Shining") und werden häufig fast als "Kubrick-Originale" verstanden, da er immer seinen eigenen Stil mit einbrachte.

@christiankarl:

"Fear & Loathing in Las Vegas" - hab das Buch nicht gelesen, jedoch wurde gesagt, dass das Buch im Prinzip nicht verfilmbar ist. Film an sich ist aber in der Kritik gut weg gekommen. Vielleicht auch eine gute Umsetzung.

"Fear and Loathing" ist als Buch zwar ein wenig besser als der Film (weil man mehr von den Gedankengängen des Protagonisten mitkriegt), aber trotzdem ist der Film echt gut (kult, besser gesagt) und hält sich extrem eng an die Vorlage (die meisten Szenen sind 1:1 übernommen).
Da das Buch auf den realen Erlebnissen dieses Rolling-Stone-Reporters basiert, folgt auch der Film keinerlei klassischen Handlungsmustern - was viele abschreckt.
Egal, eine gelungene Verfilmung!

 

Also ob Kubrik der Meister der Literaturverfilmungen ist, weiß ich nicht, denn er hat ja immer sehr viel verändert (wie Du auch sagst). Eher wäre er der Meister des "Literatur-als-Vorlage-für-Film-hernehmens".
Also ich meine eine richtige Literaturverfilmung sollte einem schon ziemlich genau das Buch näherbringen.

 

Hmm, aber welcher Film tut das?
Gut, von den genannten sicher "Fight Club" (obwohl der Schluss geändert wurde, der vom Buch war unverfilmbar), und "Fear and Loathing".

Der "1984" Film bleibt auch sehr dicht am Original.

Als Gegenbeispiel kann ich nur wieder "Unter Null" nennen, der Film, in dem einfach alles geändert wurde...

Ach ja, wie findet ihr die Verfilmung von "American Psycho"? Also ich mochte sie, obwohl ich großer Fan den Buches bin. Was besseres konnte man als Film kaum draus machen, wenn das auch im Kino gezeigt werden sollte. ;) Der Film hat sich mehr auf die satirischen Aspekte konzentriert.

Ich hab übrigens letztens gelesen, dass der Film "American Psycho 2" kommen wird.
Dem stehe ich dann schon wieder skeptisch gegenüber.
Erinnert mich an die überflüssigen "Psycho"-Fortsetzungen.

Ach ja, bei "Psycho" war der Hitchcock-Film auch besser als der Roman von Robert Bloch.

 

Aber Hitchcock ist eh der Meister.

Da fällt mir übrigens noch was ein: Verfilmungen von Theaterstücken.

Am meisten wird wohl Shakespeare verfilmt. In den letzten Jahren gab's doch so 3-4 verfilmungen von Hamlet und Othello. Hat die jemand mitverfolgt?
Den Romeo und Julia mit DiCaprio fand ich übrigens ziemlich gut.

Der beste Shakespeare Verfilmer ist aber immer noch Kurosawa. Ran ist für mich die beste Literaturverfilmung, die es gibt (obwohl auch etwas verändert wurde), so wie einer der besten Filme überhaupt.
Wenn man Kurosawa danach fragte, welcher sein bester Film sei, sagte er angeblich immer: "Das wird mein nächster Film."
Nachdem er aber Ran gedreht hatte, sagte er immer: "Das ist Ran."

 

Ach ja,

American Psycho fand ich auch gut, aber ich bin erst dabei das Buch zu lesen, also kann ich die beiden noch nicht vergleichen.

 

Zu sagen "Das Buch war besser" ist im Grunde nicht zulässig, weil Buch und Film verschiedene Medien sind und insofern gar nicht vergleichbar.
Man kann höchstens sagen, dass die Handlung, die Aussage, Stimmung usw. des Buches im Film rübergebracht wurde oder nicht.

Bei AP ist es so, dass die Handlung im Film stark von der im Buch abweicht; hat auch was mit der Erzählperspektive im Buch zu tun. Trotzdem ist Mary Harron meines Erachtens eine geniale Adaption des Stoffes gelungen.

Was mich besonders annervt ist die Darstellung der Elben in der kommenden Herr der Ringe-Verfilmung, die sind nämlich blond (sind ja die auch die Guten, die müssen in Hollywood blond sein). Dabei weiß doch jeder, dass die Elben dunkelhaarig sind. :mad:

 

Also ob blond oder dunkelhaarig sit mir eigentlich wurschd. :rolleyes:
Ich hab aber so das Gefühl, daß der Film den Anforderungen gerecht wird. Deshalb freue ich mich vielleicht auch schon so druff... :D

Griasle
stephy

 

@Nina:

Hm, natürlich kann ich sagen, dass mir das Buch besser gefallen hat. Wenn das Buch zu lesen Spaß gemacht hat, aber der Film war Käse, auf welche vetrtrackte wissenschaftlich-analytische Art darf ich das dann in der alltäglichen Konversation ausdrücken? :confused:
Oder läuft das auf "Äpfel mit Orangen vergleichen" hinaus (auch das kann man tun...)?

In AP wurde nicht so wahnsinnig viel verändert, es wurde nur viel weggelassen. Obwohl es wird versucht, ein wenig hinter die Motive von Patrick zu kommen, das bleibt ja im Buch dem Leser überlassen.
Aber warum Paul Owen im Film Paul Allen heißt, weiß der Geier (Paul Allen ist doch ein hohes Tier bei Microsoft, oder?). ;)

Egal: "Versuch jetzt mal eine Reservierung im Dorsia zu bekommen, du verdammtes Arschloch!" *hack*

 

@christiankarl+Ben:

"Fear and loathing in L.V."- Der Film war so witzig!! Johnny Depp mit Halbglatze und Benicio Del Toro mit Wampe, der absolute Schocker... Das war ein Buch?? Hier lernt man ja nie aus, ich verbeuge mich huldvoll...
:cool:
kc

 

Ben:
Ja. Ich dachte schon, dass diese Diskussion kommen würde, aber mit Dir hätte ich nicht gerechnet.
Also gut, man kann natürlich sagen was man will. Eine Ziege würde vielleicht sagen, dass ihr Papier besser schmeckt als das Plastik der Filmrolle. ;)

Ich bin jedenfalls der Meinung, dass Film und Buch nicht vergleichbar sind; im Rahmen des Buches kann der Autor Dinge machen, die filmisch nicht umzusetzen sind, genau so hat der Film Möglichkeiten, die im Buch fehlen. Der Film muss zB. oft konkret werden, wo im Buch Interpretationsspielraum ist, während es im Film zB. möglich ist, die Handlung durch Musik zu unterstreichen (was in AP ja wohl arschgeil gelungen ist). Das sind dann so strukturelle Zwänge, aus denen heraus ein Buch nie genau so wie ein Film sein kann, es ist noch vor allem Anfang was vollkommen anderes, Stichwort "showing - telling".

Was ich eigentlich nur sagen will ist, dass es keine Basis gibt, auf der man die beiden Medien direkt miteinander vergleichen kann, dass man aber sehr wohl über die Umsetzung des Stoffes von dem einen ins andere Medium reden kann.
Aber das mache ich im echten Leben ja auch nicht. :rolleyes:

Was ich in AP nicht so gut fand war diese Szene am Bankautomaten mit der streunenden Katze. Weil im Film gibt es jetzt praktisch keinen Zweifel daran, dass Baty irre ist, also halt Halluzinationen hat, während das im Buch ja gerade offen gelassen wird.

Und wie meinst Du das mit den Motiven? Ist mir jetzt nicht ganz klar, worauf Du hinauswillst.

Das mit Paul Allen ist mir auch ein Rätsel. Fällt mir gerade ein, dass aber dafür ja wohl die Namenswahl von Bateman klasse ist; Norman Bates aus Psycho und dann als unpersönliche Variation irgendein Bate-Man, anonym und ohne Gesicht. :cool:

 

@ credosupernova Huch! Jetzt werde ich schon in Signaturen verwendet! Wie kommt´s?
Ich fühle mich einfach mal geschmeichelt dadurch! Danke.

@ Rest der Crew Bei AP habe ich das Buch gelesen und erst lange danach den Film gesehen. Nur hat der Film keinen wirklichen Eindruck bei mir hinterlassen - er war gut inszeniert, mit fähigen Schauspielern, aber der Funke ist nicht so richtig übergesprungen zu mir.

Gute Verfilmungen... Clockwork Orange natürlich! Da sah ich erst den Film und las dann das Buch. Und den Soundtrack musste ich natürlich auch noch haben! Genial, kann ich nur sagen, eine Trilogie an Genialität!!!
Ahm... "Sie" von Stephen King. Einer jener Filme, die ausschließlich von den Schauspielern leben - wenn ich mich gruseln möchte stelle ich mir vor, Julia Roberts und Mark Wahlberg hätten die Rollen übernommen.
"Das Schweigen der Lämmer"; "Blade Runner" (obwohl der Film mit dem Buch eigentlich nix gemeinsam hat); recht viel mehr fällt mir momentan nicht ein!

Außer: Was würde das für eine Liste werden, würden wir hier Filme präsentieren, die eine Vorlage total verhunzten?!?
Alleine bei den King-Verfilmungen würde der Server zusammenbrechen...

 

@Nina:

Du musst nicht immer alles unnötig komplizieren. :rolleyes:
Ich weiß ja, was du ausdrücken willst.
Aber ich kann ja wohl sagen, ob mir ein Film besser gefallen hat als ein Buch, ohne daraus eine Wissenschaft zu machen.
Okay, man kann schlecht sagen: Bier schmeckt besser als Herzer Käse riecht.
Aber man kann sagen: Bier schmeckt mir besser als Harzer Käse.
Du meinst das erste, ich das zweite, okay?

Was ich in AP nicht so gut fand war diese Szene am Bankautomaten mit der streunenden Katze. Weil im Film gibt es jetzt praktisch keinen Zweifel daran, dass Baty irre ist, also halt Halluzinationen hat, während das im Buch ja gerade offen gelassen wird.

Wenn ich mich nicht irre, ist die "Feed me with a stray cat"-Szene auch aus dem Buch. Müsste ich aber mal checken. Melde mich zurück an der AP-Front.
Nachtrag: hab das Buch leider gerade verliehen.

@Rainer:
Clockwork Orange ist wirklich eine der besten Verfilmungen.

"Das bin ich, Alex, und das sind meine drei Droogs: Pete, Georgie und Dim. Wir saßen in der Korova Milchbar..."

 

Für mich war die Verfilmung von "Dino Park" nicht so toll. Das Buch war gut und spannend, aber der Film am Ende blöd. Wieso müssen die meisten amerikanischen Filme immer ein ätzendes Happy-End haben, wenn man mal von "Pulp Fiction" absieht (höhö)- Antwort. damit einen zweiten Teil produzieren kann. Nerv. Tricktechnisch war die Film gut gemacht, aber man kann sich das natürlich auch super im Kopf ausmalen, was da abgeht.
Die Verfilmung von "Das Boot" fand ich hingegen klasse, obwohl sie nicht alles aus dem Buch reingenommen haben. Dann hätte es wohl ein Zehnteiler werden müssen.

 

@Lacrimae:

Das Buch von "Das Boot" kenne ich zwar nicht, aber Film (und Serie) sind ein Hammer.

Bei "Jurassic Park" störte mich auch einiges. Der "nette alte Opa" Hammond musste natürlich überleben, und der Sympathieträger Malcolm auch, der Anwalt, als "unsympath" musst natürlich gefressen werden. War im Buch ja genau andersrum.
Und da im Film Malcolm überlebte, und für die Fortsetzung vorgesehen war, ließ Crichton ihn mal eben auferstehen, da das Buch ohenhin von Anfang an als Filmvorlage vorgesehen war.
Naja, bin sowieso kein Crichton-Fan.

 

Dazu will ich eines sagen: "DinoPark" ist nicht mehr als ein Drehbuch! Die Story ist super und der Mathematiker Malcolm eine faszinierende Figur, aber sonst ... Unglaublich langweilig geschrieben und teilweise klischee-triefend!

Und zum Film: Was habt ihr denn erwartet, was bei Spielberg rauskommt??? Mensch, ich darf gar nicht dran denken, was ein James Cameron daraus gemacht hätte ... oder ein David Fincher... Hm...

Haben euch die doofen Kinder auch so genervt? Die Kleine, die dauernd geschrieen hat, also echt ... Wozu schaltet die IN EINEM AUTO!!! eine Taschenlampe mit einer schätzungsweise Zehntausend Watt starken Birne ein? Richtet sie auf den T-Rex?
UND KANN SIE NICHT ABSCHALTEN!!!! :mad:

Einzig der T-Rex und Jeff Goldblum waren cool

 

Mir faellt noch "Im Westen nichts neues" ein. Hab das Buch gelesen. Vom Film hab ich nur einen Ausschnitt gesehen. War mir damals nicht im klaren, dass es dieser Klassiker ist... wie ich das Buch gelesen habe wurde mir vieles gleich klar....

Chris

 

"Der Exorzist" fällt mir da noch ein... --- und "Die Vögel"... Wobei ich beim "Exorzisten" das Buch dem Film eigentlich gleichsetzen würde... Und bei "Die Vögel" hat mir der Film besser gefallen... Obwohl das ja ursprünglich ja auch "nur" eine Kurzgeschichte war...
Dann wäre da noch "Rebecca", wo ich leider nicht mitreden kann, weil ich nur das Buch gelesen habe... :rolleyes: Aber ich glaube nicht, daß das noch zu übertreffen ist... oder? :confused:

Griasle
stephy

 

Stimmt, "Die Vögel" war tatsächlich eine Kurzgeschichte.

Was den Film besser als die Vorlage macht, ist einfach das offene Ende, sprich, es wird keine Erklärung für das Verhalten der Tiere gegeben. Rod Taylor und Co. fahren weg, und fertig ist. (Die Szene, wo sie sich mit dem Auto einen Weg durch die Vogelmenge bahnen ist einfach genial!)

Bei der Vorlage wurde, glaube ich, das aggressive Verhalten der Vögel mit Tollwut in Verbindung gebracht, oder war es Seuche? Auf alle Fälle wurde ein Grund genannt. Naja.

So denn.

Poncher

 

Ahhh - Schock - jessas... hab gerade gelesen, dass der "Steppenwolf" auch schon verfilmt worden ist. Hat aber eine ziemlich schlechte Kritik bekommen... hmmmh. Muss ich irgendwie bekommen, muss ich sehen....

Chris

 

Ich vergass... "Tod in Venedig" (Thomas Mann) und

Henry James:
"Wings of the dove"
"Washington Square"

Glaube, da gibt es noch mehr von James... "Wings of the dove" (Taubenfluegel :D) hat mir persoenlich gut gefallen. Nichts aufregendes, aber schoen zu folgen, wenn man Venedig mag...

Chris

 

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