Monsieur le Directeur
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Acht-Wort-Geschichten: Kommentare & Kritiken
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Hat vielleicht etwas mit dem Hintergrund zu tun. Es war eine Wette, und Hemingway hat diesen Satz auf eine Serviette "hingeschmissen", aus einer Laune heraus. Ich denke nicht, dass er jetzt lange darüber nachgedacht hat. Fakt ist, auch Jahrzehnte danach schafft es diese "Banalität" noch zum Gegenstand einer kontroversen Diskussion zu werden. Was kann man als Autor den noch mehr erreichen? Und ist nicht Effekt ein großer Teil der Literatur?
Team-Bossy a.D.
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Für mich ist es ein sehr großer Unterschied, ob ich
oder
laut lese und schon alleine die Worte eine ganz andere Dramatik entwickeln.
Never worn ist so nahe an never born, dass sich der Kindstod pränatal quasi aufzwängt.
In der deutschen Übersetzung kann ich auch eine Kleinanzeige entdecken, was mir im Original dazu nicht einfallen würde.
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Bitte nicht mich da mitreinziehen, ich halte diese ganze Nummer hier seit geraumer Zeit für so eine Art "minimal kreatives Alibi" wie jemand, der denkt, er hätte Sport gemacht, weil er vom Sofa bis zum Auto gelaufen ist.
Es ist ab und an mal ein cleverer Gag dabei, aber "Geschichte" oder so ...
Schon bei den Beispielsätzen damals: "Commas, see, add, like, nada, okay?"
Das ist clever und lustig. Mit einer Geschichte hat das überhaupt nichts zu tun.
Das ist halt ein "Event", ein Gag hier einer Web-Seite, um Leuten die Möglichkeit zu geben, mal im Handuhmdrehen was zu machen, und sich kreativ zu fühlen - als solches ist das ja auch okay. Aber ich hab nie so recht verstanden, warum wir das hier zu einer Dauereinrichtung machen mussten. Und ich finde es hat sich über die Jahre mehr oder weniger zu einer Klowand entwickelt.
Da dann zu sagen: Das hier ist weniger Geschichte als das andere ... ich glaub da tut man dem Projekt hier auch Unrecht.
Commas, see, add, like, nada ist weniger Geschichte als "For sale: Babyshoes, never worn", aber auf der gleichen Ebene wie "Bush told the truth. Hell froze."
Mit dem Parameter "Geschichte" ist hier echt wenig zu machen bei dem Projekt. Das ist kein Instrument, mit dem man dem beikommen kann.
Ich hoff ja immer, dass sich das irgendwann mal totläuft hier, aber diese 8-Wort-Geschichten ist ja wie ein maskierter Killer, sogar wenn er nach 8 Filmen endlich tot ist, entdeckt man ihn 20 Jahre später für die nächste Generation neu.
Ich find's okay und betrachte das mittlerweile auch echt als so eine Art Klowand und als solche funktioniert der Thread da ganz gut. Ich kenne auch niemanden, der wirklich ein Fan von diesen 8-Wörtern ist, es sei denn, er hat grad selbst da rein gepostet oder interessiert sich grade dafür.
Die letzten 3 Beiträge von "opa-uwe" zeigen im Prinzip nur wieder wie albern da eine Einteilung genau ist. Auf der Grundlage der Beispielsätze aus dem Eingangspost kann man praktisch gar nichts dann mit "Das ist keine Geschichte" aus dem Thread da ausschließen.
Ja, wenn du das zeigen wolltest, dann waren deine letzten Beiträge in dem Ding da durchaus gelungen, wobei ich es für sehr leicht halte, bestehende Regeln oder Ordnungen an zugreifen und zu sagen, das sei schon eine Art anarchistische Protestkultur und damit "irgendwie" Kunst. Es nötigt mir Respekt ab, wenn jemand bereit ist, für solche Überzeugungen zu leiden, die von Pussy Riot sind ja wenigstens in den Knast gegangen und hatten wohl ganz gute Gründe, die Ordnung da anzugreifen.
Hier so ein Protest gegen die Klowand ... was kann dir da maximal passieren? Kann dir jemand wieder den 1337-Nick geben, den du vorher hattest.
Die Kritik findet hier zumindest auf dem gleichen Niveau wie das Objekt statt.
Wortkrieger-Globals
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Ach du meine Güte, keinen neuen Norashitstorm bitte!
Ich wollte nun wirklich keine Grundsatzdiskussion über diese, unsere Klowand anzetteln, sondern nur kurz wissen, ob das Aneinanderreihen von Worten bei euch eher ein "Oha" oder ein "Pfft" auslösen, mehr nicht.
Henusode, ich ziehe die Frage zurück, ist mir gar nicht mehr so wichtig ...
dot
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Ich finde, sich darüber streiten, ob eine Acht-Wort Geschichte eine Geschichte ist, das ist so, als würde man sich mit einer Feministin darüber streiten, ob Blondinenwitze objektiv betrachtet lustig sind oder nicht. Irgenwann muss man sich halt fragen, ob das wirklich wohin führt, und ob man nicht lieber über was anderes diskutieren sollte.
Quinn nennt das Klowand und Alibikreativität, für mich ist das eher so ne Mischung aus Procrastination und Künstlereitelkeit. Also ich bin schon ein bisschen beledigt, das muss ich zugeben, ich hab jetzt acht oder zehn Acht-Wort-Geschicten hier reingestellt und kein Mensch sagt was zu ihnen, dabei sind halt schon ein paar Meisterwerke dabei. Ich weiß nicht, woran das liegt, vielleicht haben manche Leute hier das Gefühl, ich würde sie verarschen wollen. Ich glaube nicht, dass das mein Vohaben war, allerdings freu ich mich schon ein bisschen, wenn ich euch verarschen kann, von dem her wird da vielleicht auch was dran sein. Mir fällts halt schwer, eine Acht-Wort-Geschichte ins Forum zu stellen und dabei einen straighten Face zu keepen. (Ich finde, auf Deutsch kann man das einfach nicht gescheid genug sagen). Ich wette Hemingway hat auch ein bisschen geschmunzelt bei seinen Schuhen da. Oder vielleicht hat er sein Bier in die Höhe gehoben und sich auf die Brust geklopft und gesagt: Schau her, wie genial ich bin! Schaut her, schaut her! Eine Runde für alle! Eins von beidem. Ich stell mir das so vor, da lädt man die Freundin zum Essen ein, man will für sie kochen, ganz tolles exotisches Essen, und als Vorspeise stellt man dann einen gigantischen weißen Teller vor ihr auf den Tisch, und auf dem Teller hockt eine einzige schwarze Olive, und in dieser einen Olive steckt ein Zahnstocher mit der griechischen Flagge drangeklebt. Und dann setzt man sich ihr Gegenüber und wartet einfach wie sie reagiert, und dabei guckt man aber so, als würde man nun erwarten, dass sie vor lauter Freude zu kreischen beginnt.
Andererseits sollte man unsere Künstler hier auch nicht unterschätzen, die Dinge sind unter anderem deswegen so gut für die Procrastination geeignet, weil man sich echt in diese Sätze reinbeißen kann. Ich glaube, die meisten hier geben sich schon Mühe. Ob das alles so sinnvoll ist, nun, das ist eine andere Frage, aber wenn ich ehrlich bin, ich klicke schon gern den Thread hier an und guck, wer heute welche Olive aufgetischt hat ... und so fürchterlich schmecken tuen die Dinger ja gar nicht.
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Made my day! "Norashitstorm", das könnte in die Annalen eingehen.
Wortkrieger-Globals
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1. Nutzlos? Wer hat denn das behauptet?
2. Das ist doch kein Plagiat. Megabjörnie verwendet einen ganz anderen Handlungsstrang, mit ganz anderen Protagonsiten und anderer Lokation.
(Wobei das Bumm verdammt nahe am - WUMM - ist, hmmm ...)
3. -> Pogrom, tja Fremdwörter richtig schreiben ist oft Glücksache, bei einem so ernsten aber eigentlich unverzeilich.
4. 100 Fliegen können sich nicht irren, fresst Scheisse.
5. Wo keine Regeln, da auch kein Bruch. Wo kein Kläger, da kein Richter. Wer nichts macht, macht auch keine Fehler, blablabla ...
6. Man kann auch ein paar Schafe gegen ein schönes Geschmeide eintauschen.
7. Henusode - man muss ja nicht alles verstehen.
ach ja - fast vergessen: 
Ich find sie halt für mich nicht sehr spannend. "Nutzlos" oder so, ist doch kein Kriterium mit dem man schreiben bewerten kann.
Es ist doch auch mal okay, eine Meinung stehen zu lassen. Ich halte die 8Wort-Geschichten für eine Klowand. Dich haben sie beim Drüberlesen amüsiert. Mich amüsiert eine Klowand auch.
Es ging doch hier darum, dass du mit deinen letzten 3 Beiträgen halt die Definition und die "Regeln" hier angegriffen hast. Und da hab ich dir zugestimmt, ich weiß gar nicht, warum du dich nun so daran fest beißt.
Ich halte die Texte in dem Thread da für "keine Geschichten". Wenn man jetzt Texte löscht, die nicht mal vorgeben, Geschichten zu sein, sondern, um halt genau diese Diskussion zu provozieren, einfach ziemlicher Nonsense sind, dann hat man, sobald einer fragt: "Warum löschst du das denn jetzt?", keine Grundlage.
Das hast du jetzt gezeigt mit deinen letzten Beiträgen, finde ich. Ich weiß nicht ob es nötig war, das zu zeigen.
Ich denke, dann sollte man auch konsequent sein und sagen: Dann sind das keine Geschichten, sondern jeder kann eben 8 Wörter da reinschreiben, die irgendwie geistreich sind. Und wir machen da einen Sprüche-Thread raus. Jeder, der irgendeine geistreiche kurze Bemerkung hat, kann die da reinposten. Wortwitze, Apercus, was weiß ich. Genau so wird der Thread ja auch seit Jahren genutzt.
Das wäre - meiner Meinung nach - ehrlich.
Dann ist aber die Frage, ob man das auf der Seite, in der es eigentlich nur um Kurzgeschichten gehen soll, so haben will, ob der Thread nicht doch lieber was für den Kaffeekranz wäre.
Oder man sagt halt: Ist mir doch wurst, macht doch, was ihr denkt.
Aber an so einer Stelle dann eine Diskussion aufzumachen über die Freiheit von Kunst und wie einengend Regeln für den Künstler sind und wie wichtig es ist, alles in Frage zu stellen und zu widersprechen und zu provozieren, das halte ich für geradezu irrwitzig hier. Und dann mit Pogrom zu kommen und wehret den Anfängen und Zensur und Heute verbrennen sie 8 Wörter und morgen Bücher, da muss ich sagen: Boah. Wenn mal Kirche im Dorf lassen angebracht war, dann hier.
Ich hab jetzt versucht alles zu sagen, was ich hier zu sagen hatte. Ich nehm mir fest vor, nicht mehr weiter auf was einzugehen. Irgendwie hab ich das Gefühl du machst das, was du hier machst, auch alles sehr bewusst, mit kalkulierten Provokationen und so ... mir gibt das gerade nichts.
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- 18.08.2002
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Die Diskussion, ob acht Wörter in einer bestimmten Reihenfolge eine Geschichte bilden, kann kaum objektiv geführt werden, zu sehr hängt das davon ab, was der Leser an interpretativer Eigenarbeit leistet, zu leisten bereit ist, ob er intrinsisch motiviert ist diese Worte mit »Gemeinsinn« zu füllen oder etwa, auch das ist möglich, er sich im Gegenteil dagegen sogar sperrt, weil schon jedes Wort für sich ihn abtörnt oder einfach weil der falsche Name drübersteht.
Den 8-Wörter-Geschichten-Thread sehe ich nicht als Klowand, vielmehr eine Abwandlung der Wörterbörse: Fache mit acht Wörtern, nicht mehr und nicht weniger, eine Geschichte im Leser an. So biete ich zum Beispiel an, aus den Wörtern, die ich gerade in den Thread da gepostet habe, eine Geschichte zu basteln und hier regulär zu veröffentlichen, weil es sich halt anbietet in einem Forum, in dem viele Leser zugleich auch Autoren sind. Lasst uns den Thread einfach als Schreibimpulsquelle betrachten.
Hm, über meinen Beitrag funktioniert's. Hätt ich auch mal selber draufkommen können
Dankeschön!
Team-Bossy a.D.
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- 23.02.2005
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Karendric hat es geschafft, innerhalb von weniger als einer Stunde neun(!) 8-Wort-Geschichten am Fließband zu produzieren. Da kann man die Qualität deren an der Entstehungszeit festmachen.
Rich S hat für mich nach langer Zeit wieder einmal mit seinem Beitrag (#571) etwas Geschichtenatmosphäre geschaffen. Ich sah mich sofort auf einem Friedhof. Jedoch wird trotz alledem keine Geschichte erzählt. Ich denke, die Leute wissen alle nicht, dass eine richtige 8-Wort-Geschichte erst durch intelligente Reduktion entsteht, an der man länger arbeiten muss, bis sie sitzt.
