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sonstige

Genre: sonstige

  1. Wo das Begehren sitzt

    Sie steht unter der Dusche. Ich kann sie nicht sehen, nicht richtig sehen, so wie man eine nackte Frau sehen sollte, die Kabine ist beschlagen, ich sehe sie wie durch dichten Nebel, ihr Körper ein Schemen, die helle Haut, das dunkle Haar, und das Deckenlicht wirft ihren Schatten an die Kacheln...
  2. In der Fremde

    Manche Leute pfeifen durch die Nase, wenn sie schlafen. Es ist kein Schnarchen, aber ähnlich unangenehm zu ertragen. Ich pfiff nicht durch die Nase. Der Herr neben mir schon. Ein leichtes Zucken seiner Nüstern, das bald in ein nervöses Flattern überging, verriet den nächsten Pfiff immer schon...
  3. Mein imaginäres Chaos

    „Hier! Eine Tasse Tee, Mr. -“ „Ich hasse Tee.“ Mit einer Grimasse sah ich dem fünfjährigen Mädchen dabei zu, wie es mir eine leere Tasse vor die Nase stellte und die Teekanne anhob. „Das ist Sternenstaub-Tee. Entchen hat ihn extra für uns gemacht.“ Sie tätschelte dem Stofftier zu Ihrer Linken...
  4. Das eifersüchtige Ehepaar

    Es ist kaum zu fassen. Nein, ich hänge hier nicht ab. Ich kämpfe um mein Leben. Versuche nicht abzustürzen. Achso, stimmt ja. Das ist kein verdammter Film. Das ist so ein Ramschbuch, das du in der Hand hast. Dass sich überhaupt noch jemand so was durchliest. Na gut, dann versuch dir mal...
  5. Conlectus (Pfütze)

    Ich trat in eine Pfütze. Und als mein Fuß im braunen Wasser versank, spürte ich, wie kein Boden mir halt gab. Ich fiel in das gierige Loch, der schlammige Boden bot meinen Fingern keinen Halt. So glitt ich in eine dunkle Welt. Denn, mein Gott, unter meiner Welt war alles voller Wasser! Erst war...
  6. Das Mädchen am Flussufer

    Lange hatte Eddie mit sich gerungen, aber als er sie jetzt vor sich sah, sonnengebräunt in einem knappen, hellrosa Bikini, ausgestreckt auf einem dünnen Tuch, wusste er, dass er die richtige Entscheidung getroffen hatte. Sie lag am Rande eines sandigen Flussbettes, auf dem Bauch. Ihre braunen...
  7. Die gefallene Heldin

    Ihre blutunterlaufenen Augen zuckten unruhig hin und her. Sie schien keine Ruhe zu finden, dennoch griff ihre zittrige Hand erneut nach dem halbleeren Weinglas, das vor ihr auf dem Tisch stand. Ein Seufzen entfuhr ihr, sobald sie das Glas wieder abstellte. Ein weiterer schmieriger Abdruck ihres...
  8. Nebeltag

    Ja, das war einer dieser Nebeltage. Ich weiß auch nicht, warum ich sie so nenne, vielleicht weil mir dann immer so ist, als würde ich unter einer Art Dunstglocke stehen. Ich saß allein in dieser Bar und zählte die Flaschen im Regal. Nach einer Weile nahm ich noch deren Spiegelbilder dazu und...
  9. Mom ist in Bad Heilbrunn

    Vergesslich war Klaus schon immer, doch das er sogar vergaß, was am Vortag geschehen war, ist selbst ihm noch nie passiert. Es begann damit, das er in einem kleinen, fremden Zimmer aufwachte. Blasse Sonnenstrahlen fielen durch einen pastellgrünen Vorhang und tauchten das Zimmer in ein mattes...
  10. Eine bittere Erkenntnis

    Steffi´s Zwillingsschwester hieß Daniela. Wie es damals so üblich war, wurden die beiden nicht voneinander getrennt, sondern wurden in dieselbe Grundschule eingeschult und waren sogar in derselben Klasse. Das war für Steffi aber auch kein Problem, die beiden verstanden sich gut. Außerdem kannte...
  11. Es ist das Dilemma unserer Zeit, dass wir perfekt sein können

    Der Anblick der Babys in ihren Bettchen erfüllte Tanja jedes Mal mit einem wohligen Gefühl des Stolzes. Es waren alles ihre, irgendwie. Nur durch sie traten diese kleinen Geschöpfe ins Licht der Welt und bereicherten die Familien, in denen sie ihr Leben verbringen würden. Sie waren rein und gut...
  12. Frühling und Winter

    "Und? Können wir?" Maya blickte verträumt in den roten Himmel, weit über ihren Köpfen. "Mh", machte Eris, während er auf den Fluss starrte, weit unter ihren baumelnden Füßen. In seinen Augenwinkeln verzog Maya das Gesicht, schnell sagte er noch: "Aber vielleicht werden wir ja noch gebraucht?"...
  13. Dadak, dadak

    „Servus, Anda! Bis in drei Wochen!“, haben sie gerufen, froh, dem Dauerregen zu entkommen; Lutz übergab ihr mit großer Geste die Partylandschaft: „Weil du dich immer drückst, kannste das jetzt wiedergutmachen.“ Wäre kein Wunder, wenn er ihr einen Putzlappen in die Hand gedrückt hätte. Aber...
  14. Abstimmung zur Challenge "Was dann?"

    Und schon ist es wieder vorbei. Jetzt heißt es: Beine hochlegen, was zum Knabbern in Reichweite stellen, Duftkerze anzünden, Wollsocken überstülpen ... und Geschichten lesen. Ach, der zweite Teil ist doch so viel gemütlicher. Die Fitnessbar bleibt für die Kommentarmarathonläufer natürlich...
  15. Nenn mich bei meinem Namen

    Aufm Teller `n Rest Omelett. Das hat sie mir so beigebracht – drei große Eier, halbe Zwiebel, `ne zerdrückte Knoblauchzehe, alles in die Pfanne und `n Spritzer Chilisauce dazu. Sie kauft immer die richtig scharfe. Keine halben Sachen, sagt sie. Ich seh aus dem Küchenfenster. Unten vor der...
  16. Tod, Trauer und Treue

    Er betrat den Friedhof langsamen Schrittes, wohl wissend, dass sie da sein würde. Er blickte auf die rote Mohnblume, welche er mitgebracht hatte. Die Trauer hatte die junge Frau fest in der Hand. Trotzdem durfte er sie jetzt auf keinen Fall allein lassen. Das wäre der Untergang, für beide. Leo...
  17. Rückwärts fahren

    Der Zug rattert durch eine verregnete Hügellandschaft, die sich wie ein Haufen verfärbter Wäsche am Fenster entlang zieht. In Hannover ist eine Gruppe älterer Frauen zugestiegen. Ihr Lachen klingelt schmerzhaft in meinen Ohren, als sie sich mit Prosecco in Plastikbechern zuprosten. Ein...
  18. Auf der ewigen Suche

    So. Da sitze ich nun. Meine Gedanken sind unheimlich laut. Das sind sie oft und ich habe mich bereits daran gewöhnt. Das Hauptthema meiner Gedanken: " Warum hast du dummer Iltis nur nachgeschaut." Ihr kennt das vermutlich alle. Da ist diese eine Person, die einmal ein Teil eures Lebens war und...
  19. Narr Em

    Es war ein Tag im September, einer dieser Tage, an denen unklar ist, ob noch Sommer ist oder doch schon Herbst. Ich verließ das Haus bei strahlendem Sonnenschein, um ein paar Einkäufe zu erledigen, und schwitzte bereits nach ein paar Metern, da ich mich zu warm angezogen hatte. Ich trug ein...
  20. Serie Volkmar bekommt Großeltern

    Einleitung Enkelkinder sind etwas wunderbares! Das sagen alle Großeltern. Christa und Knut sind seid mehr als dreißig Jahren miteinander verheiratet. Sie haben sich immer so sehr eigene Kinder gewünscht. Aber, das sollte einfach nicht sein. Ihr größter Traum? Ein Enkelkind. Doch leider, so sind...

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