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Genre: jugend

  1. Lila

    Ich hasse Weihnachten. Es ist eiskalt, so grau und so künstlich. Die Kälte frisst sich in meine Kleidung, obwohl ich mehrere Schichten Stoff am Leibe trage. Die unaufhaltsame Feuchtigkeit kriecht in meine spröden, bleichen Knochen hinein und lässt mich unwillkürlich erzittern. Dass ich mit...
  2. Unausgesprochen

    Kalt. Das war das Erste was ihm in den Sinn kam, als er aus der Tür trat. Kalt und Nass. Die Sonne war noch nicht aufgegangen und Nebel bedeckte das Tal wie ein feuchter Schleier aus Tröpfchen. Er stieg auf sein Motorrad und ließ den Motor an. Ein kleines Surren, dann setzte das Knattern des...
  3. Kein Leben ohne Sterne

    jugend 
    “Du wirst die Sterne nicht sehen, wenn du nicht nach oben blickst.“ Ich habe eine Menge Freunde, die so sind wie ich. Nahezu perfekt. Gute Noten, eine Menge Geld, hübsch und unfassbar beliebt. Ich bin 18 Jahre alt und habe meine Matura vor einem Monat mit ausgezeichnetem Erfolg bestanden. Nun...
  4. Die Mutprobe

    jugend 
    Er wollte schreien, aber er schaffte es nicht. Die Angst schnürte ihm die Kehle zu. Seine Füße baumelten über dem Abgrund, und seine Arme fühlten sich an, als würden sie im nächsten Moment absterben. Es geht nicht mehr. Das Seil entglitt seinen Fingern. Es war erniedrigend. Die Landung noch...
  5. Momente in der Momentaufnahme eines Dates, vielleicht.

    Momentaufnahmen eines Dates, vielleicht. Ich schaue weg. Jedenfalls kann ich mir vorstellen, dass das so wahrgenommen wird. Vielleicht auch einfach ins nichts. Vielleicht verunsichert das meine Gesprächspartner, vielleicht mag ich es auch. Selbstbewusst genug zu sein, um jemanden etwas...
  6. Kaffee

    jugend 
    Damals, bei meiner Taufe. Sie nannten mich Gabriel. Mein Vater heißt so und so auch dessen Vater. Diesen Namen, den sie mir gaben, trage ich seit 17 Jahren. auch in weiteren 17 Jahren werde ich ihren Namen noch tragen, genau wie in 34 Jahren und in 51 Jahren. Ich habe mich an ihren Namen...
  7. Taubenherz

    Fünfunddreißig Häuser. Alle Straßen hier trugen Vogelnamen: Amsel, Drossel, Fink und so weiter. Der Kuckuck bringt das Hochzeitskleid, hatte Papa mal gesagt. Langsam ließ er den Wagen ausrollen. Vor der Garage stand Opas Mercedes, der nur noch zur Pflege ausgefahren wurde. Wir liefen durchs...
  8. Das Klauenarmschiff

    "Siebzehn, achtzehn, neunzehn, zwanzig." Hüpfend kam ich beim Haus meiner Freundin Manuela an. Diese kam gerade aus der Haustür heraus und steuerte auf mich zu. "Zwanzig Sprünge sind es von deinem Haus zu meinem", prahlte ich. "Das ist langweilig", maulte Manuela. "Viel interessanter ist es, wie...
  9. Snuuf, der Fürchterliche

    In Quarantäne wegen Anthologie-Bewerbung
  10. Kenny und sein Date oder (über die Notwendigkeit sozialer Masken)

    Wieso sollte ich meinen Netflix Account nicht upgraden? Ich wette, ich erkenne den Unterschied durch die Ultra HD Auflösung. Die meisten sehen das nicht. Zumindest nicht so richtig. Hoffentlich bringt Eric etwas Gras mit. Wäre echt blöd wenn er es wieder zu Hause vergisst, angeblich. Was für ein...
  11. Freundschaftsspiel

    Ich gab meinem Vater einen Kuss auf die Wange und stieg aus dem Wagen. Am Eingang zur Umkleide sah ich Max stehen; ich grüßte ihn und er nickte mir zu, wartete aber nicht auf mich. Peter saß mit einem Karton Trikots in der Umkleide, gab jedem High five und teilte kleine Snickers aus. Während wir...
  12. Novelle Flämmchen und Branko

    Drei Tage noch. Luzia klatschte vor Freude in die Hände. Schnell pustete sie die Flammen auf den Handflächen aus, aber es war zu spät. Rauchschwaden stiegen hoch zur Decke, wo sie an den dunklen Balken entlangwanderten. Luzia riss die Tür auf, dennoch zogen einige Wölkchen durch das Treppenloch...
  13. Jugendroutine

    jugend 
    An einem Morgen in der fünften Klasse erklärt Erik seiner Mutter: „Ich übe jeden Tag eine Stunde Rechtschreibung.“ Er legt gefaltete Hände über das Diktat, ein schwarzes Heft von schwerer Pappe. „Du sollst deinen Fehler sehen. Nimm die Hände weg. Gut. Ingenieur…“ „Schreibt man ohne Akzent...
  14. Straßenlicht

    Die Straßenlaterne glühte ein letztes Mal auf, bis sie endgültig erlosch. Der Weg war von tiefer Finsternis umschlossen. Ängstlich schlich ein Junge durch den undurchdringbaren Schleier der Dunkelheit. Er setzte verzweifelt einen Fuß vor den anderen. Den Blick gebeugt. Die Hände hangelten sich...
  15. Wie ein Star

    Ein Junge, keine vierzehn Jahre alt, gehörte zu der Sorte junger Menschen, die einst mit großen Hoffnungen in das mehrstöckige moderne Gebäude mitten im Herzen der koreanischen Hauptstadt Seoul getreten waren. Er war kein Einzelfall; vielmehr einer von vielen, deren Träume oft von...
  16. Mehl im Haar

    Drei Betten, zwölf Fenster, vier Stühle um den Tisch. Ein Flur, in dem sich feuchte Mäntel und Dreckschuhe auf Schachbrettfliesen stapelten. Eine Küche, die nie ganz aufgeräumt war, dafür aber nach Brezeln und Bananenbrot roch, wenn man abends heimkam. Eine Mama, die immer Mehl in den Haaren...
  17. Ninas Mappe

    Nina kommt in mein Zimmer getanzt, hat einen Teller mit Marmeladenbroten in der rechten Hand und ihre Schreibtischlampe in der linken. Es ist ein wirklich hässliches Teil, so grün mit weißen Punkten drauf, und sie streckt es mir strahlend entgegen. “Deine war ja kaputt. Und ich bin fertig für...
  18. Wecker auf vier

    jugend 
    Unsere Klasse fuhr nicht nach Amsterdam, Paris oder Barcelona, sondern in einen Kurort für Senioren an der polnische Ostseeküste. Nach Kolberg. Im Winter. Einmal täglich scheuchten uns die Lehrer den Strand entlang, danach ließen sie uns in Ruhe und ich verbrachte den größten Teil des Tages im...
  19. Goo

    Leute, die Eike nicht kannten, erzählten sich in der Regel drei Dinge über ihn: Erstens, dass er gut aussah, zweitens ein Langweiler war und drittens seltsam. An das Erste glaubte Eike nicht; die Kombination aus Zweitens und Drittens schien ihm unlogisch. Niemand konnte zugleich seltsam und...
  20. Eine unerwartete Wendung

    "Ich hab keine Lust auf diese dämliche Party ok!", sagte ich genervt ins Telefon. "Doch. Du musst da mit!", sagte meine Freundin Emma mit einer Stimme, die keine Widerrede duldete. "Du kannst dich nicht immer zuhause verkriechen! Ich hole dich in 20 Minuten ab." Ich verdrehte genervt die Augen...

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