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Genre: gesellschaft

  1. Rotraud Rose

    An einem feuchtkalten Septembermorgen hinkt Rotraud Rose durch ihren verwilderten Vorgarten zum Briefkasten. Diese ersten Herbsttage sind Gift für ihre Gelenke. Die Hoffnung auf eine Nachricht ihres Sohnes treibt sie an, so wie jeden einzelnen Tag in den vergangenen 5 Jahren. Manchmal glaubt...
  2. Nichts

    Wer nur nimmt ohne zu geben, wird am Ende nichts haben. Jedenfalls waren das die Worte meiner Oma, als ich meinem Bruder erfolgreich den letzten Keks unter der Hand weggestohlen hatte. Es sollte nicht das letzte Mal sein, dass sie mich daran erinnerte. Ich habe ihr nie zugehört. Vielleicht, weil...
  3. Goldener Schein - Eine Liebesfantasie

    Ein Sonnenstrahl traf sein Gesicht und die zarten Haare über seiner Oberlippe begannen zu funkeln. Sie war gebannt, auch wenn das Licht sie zwang, die Augen zusammenzukneifen und sie nur verschwommen sah. Sogar seine blasse Haut schien ihr zu glitzern wie Perlmutt. Ihr Blick wanderte verstohlen...
  4. Der Wettkampf

    Ein beißender Chlorgeruch liegt in der Luft, wie es nur in Hallenbädern ist. Trainer brüllen unverständliche Sachen, Organisatoren laufen umher und versuchen Ordnung in das Chaos zu bringen, Mädchen und Jungen in Badeklamotten wärmen sich auf. In mitten diesem Chaos stehe ich und schaue nur zu...
  5. Morgenroutine

    Staub schwebt in gleichförmiger Bewegung durch das schattige Zimmer. Durch die Löcher der abgewetzten Vorhänge fällt fahles Licht in dünnen Strichen. Wie eine Ahnung des Tages kommt es herein, setzt sich, abwartend, aber hartnäckig. Mit einem langsamen Blinzeln öffnet sie die dunklen Augen. Sie...
  6. Zuhause ist dort, wo man glücklich ist

    Jeden Morgen um Zehn kam der dicke Mann mit dem Wasserschlauch, um den Zwinger zu reinigen. Zu keiner anderen Tageszeit waren Gejaule und Gebell lauter. Nicht einmal zur Fütterungszeit ging es derart wild zu. Ohrenbetäubende, aus allen Ecken stammende, jaulende, knurrende oder winselnde Laute...
  7. Willkommen im Paradies!

    Angewidert schaut Inés sich um. Die zuckenden Leiber, die zu den Elektro-Beats des DJs ihren Rhythmus finden. Die Mädchen in ihren Minikleidchen, Hot-Pants und Negligés, die ihre Hintern an den Schößen der Gäste reiben. Kaum eine von ihnen ist volljährig. Gierige Finger, begehrliche Blicke...
  8. Sommernachtsträume

    Scholli stand neben seinem neuen Motorrad und grinste und fragte: „Isses nich geil?“ Sonnenlicht spiegelte sich in dem schwarzen Lack und schmerzte in den Augen. „Schöne Maschine.“ Kowallik wischte sich Schweiß von der Stirn. „Wo hastn die her?“ „Ebay-Kleinanzeigen.“ „Echt? Und was haste...
  9. Manipulationen

    Manipulationen „…und das misslungenste Experiment ist der Mensch. Geleitet von Missgunst, Habgier und Überheblichkeit, trachtet er nach Unterdrückung der ihn umgebenden Spezies. Ob sich der Schöpfer darüber klar war, dass er mit instrumentalisierten Charaktereigenschaften Mord und Totschlag...
  10. Die Revolution des Alfred Schrader

    Wird überarbeitet
  11. Großstadtdschungel

    Wieder kehren ihre Gedanken zu diesem einen Moment zurück, wieder und immer wieder hört sie den schrillen Klingelton, sieht sich schlaftrunken zur Tür taumeln im blaugestreiften Nachthemd, hört unterschiedliche Schritte im unbekannten Rhythmus, quietschende Gummisohlen neben harten Absätzen im...
  12. Irrfahrt

    Wir fahren durch den Wald. Ich beobachte durch die Fensterscheibe die Birken – die an den Gläsern meiner Sonnenbrille vorbeiziehenden Birken. Und ich öffne meine Handtasche und nehme eine Valium und schlucke sie mit etwas Wasser hinunter. Im Radio läuft Be My Baby von den Ronettes. »Wie weit...
  13. Die Witwe

    - 1 - Die Witwe wischte das lange Messer gründlich an ihrer Schürze sauber. Die letzten Spuren von Blut und Gewebe polierte sie fort und betrachtete die Klinge im ersterbenden Licht des Abendrots, wie sie die Strahlen der untergehenden Sonne reflektierte und Lichtblitze in den Raum verschoss...
  14. Vielleicht hinter Aachen

    Wird ja jetzt wieder kühler draußen, und ich mach immer schon mittags die Fenster in der Küche zu, weil man nie genau weiß, Platzregen, Gewitter, kann alles passieren, und die Küche liegt eben im Wind, da regnet es voll rein. Regnet ziemlich oft in der letzten Zeit, also mehr als früher, denk...
  15. Eintrag Tagebuch 2.345 - Besuch von Ben

    Und da sitze ich wieder hier. Tränen kullern meinen Wagen herunter. Alleine fühle ich mich, obwohl ich weiß, dass ich nicht alleine bin. Meine Gefühle sind rein egoistisch veranlagt, dennoch fühle ich mich verloren, ungeliebt und als kleine Versagerin. Abgelehnt zu werden ist nicht schön und...
  16. Serie Wenn Liebe gemacht wird

    Kathi föhnte sich die Haare, Anne balancierte einen Plüschhund auf der nassen Badewanne und Anton ließ seine Lego-Figur das Regal hochklettern. Im Spiegel sah Kathi, wie er ein auf dem Regal hängendes Handtuch griff. Durch einen kräftigen Zug rutschte das Handtuch herunter und riss dabei den...
  17. Jahrmarkt

    Lainer hasste Volksfeste. Eifrige Ramschverkäufer, pöbelnde Freizeitalkoholiker und immer diese Ansammlungen von Halbstarken. Er verabscheute das ganze Schauspiel. Blöd nur, dass er als Bürgermeister der örtlichen Gemeinde kaum umhinkam, sich auf derlei Veranstaltungen zumindest blicken zu...
  18. Die Kuh im Apfelbaum

    Tobi ist vom Regen aufgewacht. Die Tropfen prasseln an die Fensterscheibe, als würde jemand Erbsen dagegen werfen. Auch die Möwen machen so viel Lärm, dass Tobi sich im Bett aufsetzt und die Augen weit öffnet. Aber richtig gut sehen kann er trotzdem nicht. Alles ist grau und langweilig. Genau...
  19. 1988 - Eine Woche im Kreislauf - die Wirklichkeit eines unzerstörbaren 17jährigen

    1988 – ein beliebiger Montag Berufsschule. Ich habe verschlafen, der Sonntag war wohl zu lang. Ich hänge mir meinen dunkelbraunen Wildlederbeutel mit den Fransen und dem gummierten Motörheadpatch um den Hals. Das Ding habe ich von Ingolf, hat er aus Ungarn mitgebracht, und ist bei den Metallern...
  20. Im Rausch der Gedanken

    Für einen Samstagabend war die U-Bahn gut besetzt, platzte aber, anders als an Wochentagen, keineswegs aus allen Nähten, wodurch man nicht nur in den Genuss einer Sitzgelegenheit kam, sondern obendrein – solange man nicht ins Visier eines Schaffners geriet – seine Beine bequem am freien Platz...

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