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gesellschaft

Genre: gesellschaft

  1. Jolene

    Wäre mein Kaffee nicht zu heiß gewesen, hätte ich ihn wahrscheinlich nie gesehen. Aber nachdem ich mir bereits den Gaumen verbrannt hatte, beschloss ich, noch ein wenig zu warten und die Leute auf der Straße zu beobachten. Da entdeckte ich ihn, wie er draußen stand und sich mit einer Frau...
  2. Ghosting

    "Hallo, Unbekannte. Du bist gefühlt die tausendste Frau, die ich anschreibe. Bitte, schreibe mir zurück. Ich werde noch wahnsinnig vor Einsamkeit". Ich sitze an meinem Computer und lösche den Beitrag. Lieber copypaste, wie immer: "Hallo, Unbekannte. Dein Profil klingt spannend. Wollen wir in...
  3. Käfig

    Das ist jetzt nicht mehr mein Hund, nicht mehr mein Freund, das ist ein Zerrbild. Es fing an, als er nicht mehr schlafen wollte, als er stundenlang durch die Wohnung tappte, als er so lange im Kreis lief, bis er irgendwann vor der Wand stehenblieb und ins Leere starrte. Da ging ich behutsam...
  4. Auf dem Weg nach oben

    Maja wäre eigentlich lieber geflogen, aber Jonas hatte darauf bestanden, den Campingvan schon in Deutschland zu mieten und den Weg nach Norwegen über Dänemark auf vier Rädern hinter sich zu bringen. „Komm schon Baby, das wird lustig. Wir machen einen Roadtrip!“. Sie mochte es wenn er sie so...
  5. Stadtleben

    Als er dem Zug entsteigt, da ist es laut. Menschen drängeln, er selbst versucht, sich geschmeidig, denn schlank ist er immer gewesen, durch die wenigen Lücken zu schlängeln, die sich innerhalb dieser Masse an Mitreisenden ergeben. Zigarettenrauch weht von der Seite heran - und auch wenn er die...
  6. Jörn

    Jörns Zuhause war eine Parkbank. Sie stand auf einer kleinen Anhöhe vor dem Elbstrand. Es war der Strand, an dem er als kleiner Junge im Sand buddelte, Burgen baute und Drachen steigen ließ und später, als er ein Jugendlicher war, mit Freunden grillte, Bier trank und das erste Mal ein Mädchen...
  7. Black Parade

    Amidous Ziel hieß Elsies River. Der Einsatztrupp hatte den Auftrag, nach dem Rechten zu sehen, dafür zu sorgen, dass die Regeln eingehalten werden, zu prüfen, ob irgendwelche Jungs sich in der Öffentlichkeit betranken und andere ansteckten. Amidou hasste es, wenn jemand sich nicht korrekt...
  8. Im Café Kobo

    “Sind Tische aus Glas nicht extrem…unpraktisch?“, fragte Jakub den Ober. Die ständig sichtbare Offenbarung, dass er in der Wahl seines Schuhwerks, denn er war kurzerhand in flache Turnschuhe geschlüpft, vielleicht nicht ganz treffsicher gewesen war, bereitete ihm Unbehagen. Dabei hatte er am...
  9. Der beste Job der Welt

    Dreizehn Jahre Schule lagen hinter mir. Nun warteten die längsten Ferien aller Zeiten auf mich. Ich hatte ein halbes Jahr Zeit, bis mein Studium begann. Vielleicht war ich nicht der glücklichste Mensch auf der Welt, aber es fehlte nicht viel. Meine Mutter hatte jedoch Bedenken. Du solltest die...
  10. Drüben, zweiter Stock

    Zu dritt saßen sie auf weichem Gras im Schatten ihres Lieblingsbaumes, und sie beobachteten die Tauben. „Kommen nie zu uns“, sagte Fisch. „Hier jibt’s ooch nüscht zu holn“, sagte Gonschorek. „Hm“, machte Hermann. Auf einer Parkbank saß ein alter Mann und schmiss den Tauben Brotkrümel hin. Die...
  11. Marionette

    Endlich! Vater ist zur Post gefahren. Ich schleiche über den Flur, verharre vor Alejandros Zimmertür, drücke die Klinke herunter, husche in den Raum und schließe die Tür leise hinter mir. Manchmal habe ich es satt, Dinge hinter Vaters Rücken zu tun, aber hey … Ich muss schauen, wo ich bleibe. In...
  12. The Day After

    Bis tief in die Nacht hatte Dave auf den verschiedenen Kanälen zugesehen, wie aus den einzelnen Staaten die Ergebnisse bekannt gegeben worden waren. Als immer mehr Staaten in blau erschienen waren und der Wahlsieg des Präsidentschaftskandidaten der Demokraten so gut wie sicher festgestanden...
  13. Rotraud Rose

    An einem feuchtkalten Septembermorgen hinkt Rotraud Rose durch ihren verwilderten Vorgarten zum Briefkasten. Diese ersten Herbsttage sind Gift für ihre Gelenke. Die Hoffnung auf eine Nachricht ihres Sohnes treibt sie an, so wie jeden einzelnen Tag in den vergangenen 5 Jahren. Manchmal glaubt...
  14. Nichts

    Wer nur nimmt ohne zu geben, wird am Ende nichts haben. Jedenfalls waren das die Worte meiner Oma, als ich meinem Bruder erfolgreich den letzten Keks unter der Hand weggestohlen hatte. Es sollte nicht das letzte Mal sein, dass sie mich daran erinnerte. Ich habe ihr nie zugehört. Vielleicht, weil...
  15. Goldener Schein - Eine Liebesfantasie

    Ein Sonnenstrahl traf sein Gesicht und die zarten Haare über seiner Oberlippe begannen zu funkeln. Sie war gebannt, auch wenn das Licht sie zwang, die Augen zusammenzukneifen und sie nur verschwommen sah. Sogar seine blasse Haut schien ihr zu glitzern wie Perlmutt. Ihr Blick wanderte verstohlen...
  16. Der Wettkampf

    Ein beißender Chlorgeruch liegt in der Luft, wie es nur in Hallenbädern ist. Trainer brüllen unverständliche Sachen, Organisatoren laufen umher und versuchen Ordnung in das Chaos zu bringen, Mädchen und Jungen in Badeklamotten wärmen sich auf. In mitten diesem Chaos stehe ich und schaue nur zu...
  17. Morgenroutine

    Staub schwebt in gleichförmiger Bewegung durch das schattige Zimmer. Durch die Löcher der abgewetzten Vorhänge fällt fahles Licht in dünnen Strichen. Wie eine Ahnung des Tages kommt es herein, setzt sich, abwartend, aber hartnäckig. Mit einem langsamen Blinzeln öffnet sie die dunklen Augen. Sie...
  18. Zuhause ist dort, wo man glücklich ist

    Jeden Morgen um Zehn kam der dicke Mann mit dem Wasserschlauch, um den Zwinger zu reinigen. Zu keiner anderen Tageszeit waren Gejaule und Gebell lauter. Nicht einmal zur Fütterungszeit ging es derart wild zu. Ohrenbetäubende, aus allen Ecken stammende, jaulende, knurrende oder winselnde Laute...
  19. Willkommen im Paradies!

    Angewidert schaut Inés sich um. Die zuckenden Leiber, die zu den Elektro-Beats des DJs ihren Rhythmus finden. Die Mädchen in ihren Minikleidchen, Hot-Pants und Negligés, die ihre Hintern an den Schößen der Gäste reiben. Kaum eine von ihnen ist volljährig. Gierige Finger, begehrliche Blicke...
  20. Sommernachtsträume

    Scholli stand neben seinem neuen Motorrad und grinste und fragte: „Isses nich geil?“ Sonnenlicht spiegelte sich in dem schwarzen Lack und schmerzte in den Augen. „Schöne Maschine.“ Kowallik wischte sich Schweiß von der Stirn. „Wo hastn die her?“ „Ebay-Kleinanzeigen.“ „Echt? Und was haste...

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