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Genre: gesellschaft

  1. Die Schokoladenfabrik

    Das Mädchen läuft Hand in Hand mit ihrer Mama die Straße entlang. Sie gehen an dem Gebäude vorbei, in dem Kakaobohnen geröstet werden, woraus man später Schokolade herstellt. Sie weiß das, weil der Name auf dem Gebäude auch auf der Packung Schokoladestreusel zu Hause steht. Sie nennt das Gebäude...
  2. Träume schenken

    Es war ganz still. Thomas und seine Frau Katharina saßen sich gegenüber am Esstisch. Zwei Stühle waren leer. Sie hatte Spagetti mit Tomatensoße gekocht, was er besonders gerne mochte. Eigentlich empfand er diese Mahlzeit immer als langweilig, aber das war bevor er ihre gegessen hatte. Es war...
  3. Serie Das Kind ohne Namen (Trilogie "Das eine Gesetz")

    Das Kind ohne Namen ist ein Individuum wie jedes andere. Es sucht nicht, es findet. Es zweifelt nicht, es will. Es fragt nicht, es nimmt. Es glaubt nicht, es weiß. Es irrt nicht, es versucht es aufs Neue. Es fühlt nicht, es tut. Es benötigt keinen Sinn, keine Wärme, keine Liebe, sondern nur...
  4. Gebote

    Männer sprechen nicht über Gefühle. Wenn sie es doch tun, sind sie eben keine echten Männer. Noah war einer von dieser Sorte. Kleiner Typ, nicht mal 1,75 Meter groß und bezeichnete sich selbst als "hochsensibel". Ich erinnere mich an diesen Samstag bei der Arbeit, als Noah in mein Büro kam...
  5. Wer das liest, wird ein besserer Mensch

    Wer das liest, wird bescheuert, dachte Ingo reflexartig. Wahrscheinlich irgendeine Freikirche, die um neue Schäfchen warb. Komisch nur, dass es kein Flyer war, sondern ein dicht bedrucktes Blatt, das mit zwei goldenen Reißnägeln befestigt wurde. Den unteren löste Ingo vorsichtig aus dem Kork, um...
  6. Die Melodie der Birke

    Die Melodie der Birke gemischt mit Motorengeräuschen, die jeden noch so schönen Gedanken auf Asphalt zurückholten. Das war sie, die Komposition, die ihn an diesem trüben Tag begleitete. Und es blieb eine ganze Weile die Frage offen, zu was für einer Art Maniküre der Gesellschaft er das nun...
  7. Ausscheidungen

    Jesses Maria, ach du Scheiss. Du willst wissen, wie es war? Ich will es dir erzählen. Ich bin ein guter Erzähler. Ich erzähle wahre Geschichten, aus meinem Leben. Mit der Scheisse ist das so: die klumpt sich zusammen, in dir drin. Irgendwann muss sie weg. Wenn sie das nicht tut, kriegst du...
  8. Manche, die haben halt gar nichts

    Der Mann im abgetragenen Mantel nimmt eine Wasserflasche aus seiner großen Umhängetasche und schüttet einen Schluck daraus in den Mülleimer. Misstrauisch schaut er durch den Einwurf. Er steckt den Arm in den Behälter und durchwühlt den Inhalt. Ich vermute, er hat sich einmal die Finger...
  9. Rheinfahrt in die Vergangenheit

    Bis zum nächsten Ort wartete er. Beobachtete das Ablegen des Dampfers, der sich mit einem langgezogenem Pfeifen vom Anleger verabschiedete und zügig seine Position in der Fahrrinne einnahm. Nebel umwaberte den Turm der Burg hoch oberhalb des Ortes. Die Passagiere suchten sich einen sonnigen...
  10. Von Z nach A

    - Ding dong, ding dong - "Achtung meine Damen und Herren, wir machen Sie darauf aufmerksam, dass Sie Ihr Gepäck auf diesem Flughafen nicht unbeaufsichtigt lassen dürfen. Bitte halten Sie deshalb Ihr Gepäck in sichtbarem Abstand." Natürlich habe ich mein Gepäck gleich bei der Ankunft...
  11. Der Sensenmann

    Der alte Jakob verliess an einem nebligen Montagmorgen müde das Bett und sein trüber Blick fiel auf den Kalender, der schräg an der Wand gegenüber hing. Es war der 4. Januar 2021. Heute waren es exakt sieben Jahre seit seine geliebte Amelia verstorben ist. Und so waren es auch exakt sieben Jahre...
  12. Vernichtung, die schöpft

    Millionen Lichtjahre von der Galaxis der Menschen entfernt, Milliarden Jahre nach der Selbstauslöschung der Menschen, ergab es sich, dass eine weitere Spezies den Weg der Evolution beschritt. Sie nutzten Werkzeuge, sie richteten sich auf und begannen auf zwei Beinen zu laufen. Sie lernten, das...
  13. Fossil mit Stil

    Bob hing gelangweilt in seinem bequem gesessenen Bürostuhl, der Schweiß sammelte sich zwischen seinem breiten Rücken und der verschlissenen Lehne. Hinter ihm summte die gesamte Servertechnik des Unternehmens monoton vor sich hin. Hätte er gewusst, dass sich Wachmann und Saunameister so ähnelten...
  14. Ungewollt

    Als Karim endlich eingeschlafen war, träumte er von Hitze, Gebrüll und Schüssen. Er hörte die panischen Schreie, sah das Blut im Sand trocknen und spürte die Angst in ihm. Dann kamen sie. Obwohl es draußen noch dunkel war, oder vielleicht auch, weil es noch dunkel war, trommelten sie an ihrer...
  15. Hitzewelle

    "Hallo, ich bin wieder zu Hause!", rufe ich, während ich meine Schlüssel an das Schlüsselbrett hänge. Keine Reaktion. Natürlich hat er wieder seine Kopfhörer auf den Ohren. In der Küche packe ich die Einkäufe aus und räume sie ein. Gerade dann kommt Tim aus seinem Arbeitszimmer und fragt: "Hast...
  16. Im Fahrstuhl

    „Fuck.“ Patrick schlug mit der flachen Hand gegen die Wand, um seinem Ärger Luft zu machen, als der Fahrstuhl nach nur wenigen Sekunden zwischen dem zehnten und elften Stockwerk stecken blieb. Devin zuckte zusammen, was aber mehr Patricks Reaktion als dem Fahrstuhl geschuldet war. Patrick...
  17. Rodeon

    Scheiße, ist das kalt. Ist das Rodeon da hinten? Ich will rauchen, aber hab kein Feuer. Meine Hände sind rot, taub und aufgequollen. Um halb fünf hab ich wieder Schicht. Wieso hat mich Rodeon achtzehn Mal angerufen? Scheiße, ich hab meine Mütze und die Handschuhe vergessen. Ständig vergesse ich...
  18. Im Geschäftsgang

    Die Kaffeemaschine röchelte ihm aus dem Halbdunkel entgegen. Regentropfen schlugen gegen das Fenster und rannen in gezackten Bahnen die Scheibe hinab. Davor die Sammlung von kleinen Kakteen, ordentlich aufgereiht. Der Schreibtisch wurde in seinem Zentrum durch eine altmodische Gelenklampe...
  19. Turngarten

    Ich lernte die Blumen nach meinem Unfall lieben. Nicht die Exemplare, die man mir ins Krankenhaus brachte. Lieblos ausgewählte Sträuße, die abends weggeräumt werden mussten, um meinem Essenstablett Platz zu machen. Sondern die Blumen aus meinem späteren Garten. In meinen ersten Kliniktagen...
  20. Von Gips und Handschellen

    Es hatte begonnen zu regnen. Ich sah jetzt noch weniger aus meiner Windschutzscheibe, doch es war mir schon fast egal. Das schlimmste war das konstante Prassen, dieses Rauschen. Es übertönte in schweigsamem Lärm meine Gedanken, die ich sowieso nicht sortieren konnte. Meine Augen schmerzten, mein...

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