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gesellschaft

Genre: gesellschaft

  1. Andy

    Vorübergehend wegen Einsendung nicht verfügbar.
  2. Ich bin nicht würdig, dass du eingehst unter mein Dach

    Benedikt platzierte den Nagel. Unterdrückte einen tiefen Atemzug, bekreuzigte sich stattdessen. Bestimmt schlug er zu. Metall durchbohrte das Fleisch. Schmerz dehnte sich aus, betäubte für einmal stark genug. Sein letzter Blick fiel auf den ans Kreuz genagelten Jesus Christus. Dann überfiel ihn...
  3. Wenn das Wörtchen aber nicht wäre

    Es war Freitag der, nein nicht der dreizehnte, aber trotzdem ein sehr schwarzer Tag im Leben unserer Familie. Ich stand vor unserem Kalender und begutachtete den von meiner Mutter rot markierten Tag. Es lief mir kalt den Rücken hinunter. Wie schnell doch ein Jahr vorüber ging. Mir wurde übel...
  4. Kleine Selbstmordgedanken

    In einem Zug auf dem Weg nach Stockholm, im hintersten Wagon: Eine Gruppe pubertierender Siebtklässler. Die Mädchen kichern, die Jungs auch. Aufregend ist das, so eine Klassenfahrt. Das Leben hat gerade erst angefangen! Zwei Reihen weiter sitzt ein Mädchen. Dreizehn. Das ist Emely. Sie sitzt...
  5. Es stinkt anders als sonst

    Das war vor zwei Wochen. Ich komm nach Hause, es ist Freitag und halb zwei nachts. Ich mach auf und sag: „Mutter.“ Die liegt auf dem Boden, pennt in ihrer eigenen Pisse. Ich schüttel sie und sag: „Mutter.“ Aber die wacht nicht auf. Also hol ich einen Lappen. Als das weg ist, zieh ich ihr die...
  6. GemEinsamkeiten

    GemEinsamkeiten Verdammt allein. Rauch stieg aus der Zigarette in ihrer Hand hinauf, sodass ihre schmalen hellen Lippen und ihr fahles Gesicht dahinter verschwanden. Wovor versteckte sie sich? Ein trockener Husten entwich ihren Lippen. Den Lippen, die Sekunden zuvor noch so gierig an der...
  7. Sol Invictus

    Der Tag verschwindet, hinterlässt unter dem Nebel etwas Rosa, dann Rot, schließlich Schwarz. Akulina blickt aus dem Fenster. Er könnte so schön sein, der Abend. Frühling liegt in der Luft. Über die Straßen streunen Katzen und Hunde zwischen den Patrouillen, sonst niemand. Grollen und Zischen...
  8. Der Utilisator

    Die Türen zum Utilisatorraum öffneten sich. Zwei Wächter führten einen Mann durch den mit Metall ausgekleideten Raum, vor die weiß gleißende Öffnung, die sich beinahe über die gesamte gegenüberliegende Wand erstreckte. Ascher verspürte leichten Schwindel, wie immer, wenn er den Utilisator...
  9. Slavko verliert seinen Besten – eine Basketball-Tragödie

    Slavko geht die Außenlinie auf und ab und beleidigt unsere Mütter auf Kroatisch. Wir sollen schneller rennen, findet er. Am kommenden Sonntag ist das wichtigste Spiel der Saison, und er will, dass wir schneller rennen. „Je bo te!“, brüllt er durch die Halle. “Schneller!“ Wie weit will Slavko das...
  10. Geschichte aus einem älteren Krieg vor und nach einem anderen Krieg

    Deutsche sitzen in einem vordersten Festungsgraben fest, sie werden massiv beschossen und können es noch nicht einmal riskieren, Ihren Kopf aus dem Graben zu strecken. Einem derartig massiven Beschuss folgt meistens der Versuch eines Vorstoßes von Seiten des französischen Gegners. Im dem...
  11. Limbus

    Da stand sie wieder und goss die bräunliche Brühe, die sich Kaffee schimpfte, in ihren schlaftrunkenen Leib. Jeden Morgen schmeckte das legale Aufputschmittel schlechter, zumindest kam es ihr so vor. Das machte den zweihundertdreiundvierzigsten Versuch, mit dem Rauchen aufzuhören, nicht...
  12. Serie Der Stechgroschen

    Seit Tagen öder Fraß. Trockenes Brot und gepökelte Wurst, die von den Rändern her schon grün wird. Bald ist se madig. Der Traugott will immerzu angeln, aber taugen tut er zu gar nichts, der würd nur an den falschen Stellen im Fluss stehn und seine Ruten wären auch zu nichts zu gebrauchen. Wenn...
  13. Drei Kissen sind lange nicht genug

    Graue Wände, Neonlicht, dazu der viel zu saubere Geruch eines Seniorenheimes. Schwester Stefanie lässt einen Armvoll gelber, oranger und purpurfarbener Pompondahlien auf den Flurtisch fallen. „Jetzt bringen wir hier erst mal die Sonne meines Urlaubs herein.“ Fix arrangiert sie aus einigen Blüten...
  14. The Prepper

    Seit zwei Tagen war niemand gekommen. Weder die Polizei noch die Armee. Vermutlich waren die meisten von ihnen ebenfalls tot. Oder wer wusste überhaupt was wirklich alles geschehen war? Vielleicht war das ganze Land betroffen. Er hatte jedenfalls überlebt. Als einziger? Es kam ihm jedenfalls so...
  15. Big Brother

    Großer Bruder Schuld gehört zum Leben wie der Mensch. Wieviel ich annehme, entscheide ich selbst. Aber wenn du noch extra Schuld oben drauf schichten möchtest, dann tauche ich weg. Wegtauchen ist besser als untergehen. Doch eine Schuld muss ich tragen, eine Schuld so schwer, wie die Bomberjacke...
  16. Tiefer vergrab ich meine Bedürftigkeit (Lieber Mann)

    Du willst wissen, was ich fühle, während du meine Klitoris berührst? Nichts. Aber dafür hasse ich mich. Es braucht viel, um dieses Nichts auszuhalten. Ich schaffe es nicht. Wie kann ich von dir erwarten, dass du es tust? Ich habe einen Knacks da unten. Oder überhaupt. Das dämmert mir erst jetzt...
  17. Nur Spaß

    Nur Spaß Mein Kumpel und ich legen unsere Jacken ab. Es gibt hier keine richtige Garderobe, wir verstauen sie einfach in einem etwas ruhigeren Eck. Die meisten Leute hier kennen wir, wenn auch manche nur vom Sehen. Jedenfalls machen wir uns keine Sorgen darüber, dass etwas wegkommen könnte...
  18. Der Geschmack von Vergessenem

    Als sich die ersten Sonnenstrahlen des Tages auf die Hauswände der englischen Stadt warfen, wirkte alles sehr still, leere Straßen, heruntergelassene Jalousien und dunkle Fenster. Die letzten Stunden Atempause vor einem anstrengenden Arbeitstag. Das städtische Krankenhaus stellte eine der...
  19. Lara

    Auf der Abendtour zeigst du mir Videos. Deine Freunde zünden Dum-Bum-Feuerwerkskörper an. Es gebe südlich der Stadt einen Mann, der einen Bunker betreibe. Von ihm kaufe jeder sein Feuerwerk. „Auf dem Sportplatz ist jetzt ein Krater“, lachst du und legst das Handy in die Seitenablage des Corsas...
  20. Felix und die Schon-Wieder-Worte

    »Ich mag das nicht«, hatte Mama gesagt. »Immer diese Wieder-Worte«. Felix läuft die letzten Meter zur Schule. Er läuft langsam. Gut, dass Mama ihn nicht sieht. Sie mag es nicht, wenn er trödelt. Aber sie hat ihn am Rathaus-Platz aussteigen lassen und ist schnell mit einem Aus-dem-Auto-Flugkuss...

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