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Wenn Liebe fällt

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29.12.2013
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Wenn Liebe fällt

Sebastian zog unter den missbilligenden Blicken des Nachbarn seine Bahnen. Der Rasenmäher knatterte etwas zu laut für einen Dezembermorgen, aber er wollte den Rasen kurz und laubfrei haben.

Katrin räumte die Spülmaschine aus, während die Kinder das Geschirr vom Frühstück in die Küche brachten. „Und Papa isst noch?“
„Nee, der ist rausgegangen“, antwortete David, stellte die letzten Teller ab und verschwand in seinem Zimmer.
„Was macht Papa draußen?“, fragte Sarah.
„Er hängt wahrscheinlich noch eine Lichterkette auf.“ Sie nahm ein feuchtes Tuch, ging zum Esstisch und wischte ihn ab.
Sarah kam hinterhergetrappelt und schaute aus dem Fenster. „Mama, schau!“
Katrin sah hinaus und sah Sebastian rasenmähen. „Was soll denn …“
„Kann ich auch raus, zu Papa?“

„Papa, Papa, kann ich helfen?“, rief Sarah, als sie in den Garten lief.
„Na klar! Du kannst alles, was hier liegt, in die Bio-Tonne werfen.“
Sie schaute den Laubhaufen an und sprang erstmal hinein, bevor sie anfing, einzelne Blätter zur Bio-Tonne zu tragen.

„Mama, wir sind wieder da“, rief Sarah, während sie hektisch Schuhe und Jacke auszog. „Hast du gesehen, wie ich in die Blätter gesprungen bin?“
Katrin lehnte in der Wohnzimmertür. „Ja Schatz, habe ich gesehen. Und jetzt geh Händewaschen und dann kannst du dir in der Küche etwas zu essen nehmen.“ Dann schaute sie Sebastian an.
„Was?“, fragte er knapp.
„Musste das jetzt sein?“
„Terrasse fegen und rasenmähen? Ja. Hatte ich doch schon seit Monaten vor.“
„Heute?“
Sebastian zuckte mit den Schultern und ging zum Händewaschen ins Bad.
„Du weißt schon, dass wir heute noch einiges zu erledigen haben?“
„Ja, wie jedes Jahr.“
„Und du musst nachher noch meine Eltern abholen.“
„Ja, weiß ich. Ich schnappe mir jetzt die Kinder und schmücke den Baum. Okay?“
Sie schüttelte genervt den Kopf und verschwand in der Küche.
„Und wenn ich Beate und Werner abhole, kann ich die Kinder auch mitnehmen“, rief er ihr hinterher.

Sebastian kam aus dem Wohnzimmer in die Küche: „Der Baum ist geschmückt, deine Eltern sind mit den Kids in Davids Zimmer und der Tisch ist gedeckt. Noch was?“
„Du kannst die Soße rühren, dann kann ich die Geschenke unter den Baum legen und wir können gleich essen.“
„Okay, ich muss aber noch mal raus.“
„Was?“ Katrin schaute ihn energisch an.
„Ja, ich muss den Rasenmäher noch in den Schuppen räumen.“
„Na das muss ja nun wirklich nicht jetzt sein“ sagte sie und ging ins Wohnzimmer.
„Doch, muss es“, murmelte er, rührte die Soße um und stellte die Herdplatte auf Stufe eins herunter. Dann ging er raus.

Katrin legte die Geschenke unter den Baum und sah, dass die Rollläden schon geschlossen waren. Sie zog die Gardinen vor die Fenster. Als sie wieder in die Küche kam, klingelte der Timer. Sie ging in den Flur und rief nach oben: „Essen ist fertig. Kommt bitte!“
Sarah kam als erste heruntergestürmt.
Beate nahm von Katrin befüllte Schüsseln und brachte sie zum Esstisch.
Werner kümmerte sich um die Getränke.
„Und wo ist Sebastian?“, fragte Katrin. „War der nicht mit euch oben?“
„Ich habe draußen etwas klappern gehört“, berichtete Werner.
Sie öffnete das Küchenfenster ganz und schrie: „Sebastian! Essen ist fertig.“
Nach einer kurzen Pause hörte sie: „Bin gleich fertig. Einen Moment noch.“

Als Sebastian hereinkam, saßen alle wartend am Tisch. Er hieß sie zum Weihnachtsessen willkommen und setzte sich.
„Was brummt denn da?“, fragte Werner.
„Unser Nachbar hat einen riesigen Weihnachtsmann aufgebaut. Ich glaube, das Gebläse ist so laut.“
Dann aßen alle schweigend. Nur die Kinder zappelten auf ihren Stühlen und stopften sich so schnell es ging das Essen in den Mund.
„Wann gibt es Geschenke?“, fragte Sarah ungeduldig.
„Jetzt essen wir erstmal gemütlich“, antwortete Sebastian seiner Tochter.
„Aber wir warten schon so lange“, quengelte die Kleine weiter.
Katrin stocherte in ihrem Essen.
„Es ist Weihnachten und da feiert man zusammen“, sagte er und dachte, damit das Thema zu beenden.
„Ach“, murmelte Katrin.
Er ignorierte ihren negativen Unterton.
„Ist das so?“, hakte sie nach.
„Lass uns das Essen genießen“, versuchte er sie zu beruhigen.
„Als es noch warm war, hätte ich es genießen können.“
Er verdrehte die Augen: „Ja, aber jetzt sitzen wir ja alle zusammen.“
„… und essen kaltes Essen“, beendete sie den Satz.
„Ich hab’s verstanden.“
„Nicht schnell genug“, stichelte sie weiter.
Niemand sagte etwas. Man hörte nur das Klappern des Bestecks.
Sebastian nahm ein paar Bissen vom Weihnachtsbraten. „Ist doch lecker.“
„Aber kalt“, entgegnete Katrin.
Sebastian schlug die Hände auf den Tisch, so dass das Geschirr klirrte. „Gut, dann beende ich das Essen. Kommt bitte alle mit zum Weihnachtsbaum!“
Die Kinder sprangen freudig auf und rannten los.
Katrin fing an Teller zu stapeln.
Er nahm ihre Hand und sagte: „Du auch. Ich räume später auf. Jetzt ist Bescherung.“
Sie versuchte ihre Hand aus seiner zu befreien.
„Oder wir essen nachher einfach weiter. Jetzt komm, bitte!“
Widerwillig ließ sie sich von ihm wegziehen.
Sebastian platzierte alle so, dass sie auf den Weihnachtsbaum im Erker schauen konnten. Dann öffnete er die elektrischen Rollläden. Draußen, hinter dem Baum, wurde es hell. Die Terrasse und der Rasen waren weiß und fallende Schneeflocken glitzerten im Licht. Der mit Lametta behängte Weihnachtsbaum hatte den perfekten Hintergrund.
Werner stieß Sebastian in die Seite und flüsterte: „Gebläse vom Nachbarn, alles klar.“
Er antwortete leise: „Ich wusste vorher nicht, wie laut dieses Ding ist.“
„Wow“, murmelte Sarah und vergaß für einen Moment die Geschenke.
Sebastian stellte sich zu Katrin.
Sie nahm seine Hand. Während sie den Kopf schüttelte, fing sie an zu lächeln und raunte ihm zu: „Ich bin immer noch sauer auf dich.“

 

Moin @pantoholli,

danke für Deine Geschichte.
Ich fand sie nicht schlecht, aber ich sag’, wie es ist: Sie ist mir zu kurz. Und zu unausgereift. Vielleicht nur ein wenig, aber trotzdem, irgendwie fehlte was.

Den Einstieg fand ich gut, das Rasenmähen an einem Dezembermorgen wirkte so ungewöhnlich, es weckte Neugierde, worum es bei der Story geht.
Dann lernen wir die Frau kennen, es herrscht eine irgendwie angespannte Stimmung. Wieso, weshalb, warum, bleibt noch unklar. Doch da der Baum geschmückt und die (Schwieger-)Eltern abgeholt werden sollen, stand für mich fest: Okay, das scheint der 24.12. zu sein.
Dann wird gemeinsam gegessen, wirklich viel geredet wird nicht. Die Frau ist wegen des kalten Essens schlecht gelaunt; aufgrund der Anspannung beendet der Prota das Essen, ruft zur Bescherung und überrascht die Familie mit einer Schneekanone, die er heimlich aufgestellt hat, was die zuvor verärgerte Frau ein wenig milder stimmt.

Warum zeigst Du uns so wenig über diese Familie, diese Welt, in der sie leben? Ich grübel’ gerade, ob ich etwas übersehen, oder nicht verstanden habe? Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, Du verschenkst Potenzial, wenn Du gewisse Dinge nicht (auf-)klärst:
Weshalb ist die Frau erst sauer auf den Mann und warum ist das Essen kalt? Weil er die Soße auf Stufe 1 heruntergedreht hat?
Die einzelnen Personen bleiben durchweg blass, ich kann sie nicht greifen, mir nicht bildlich vorstellen. Haben die Kinder überhaupt schon einmal Schnee gesehen?, habe ich mich am Ende gefragt. Aber wenn dem nicht so sein sollte (Thema: Klimawandel?), dann ist mir die Reaktion eines kurzen: Wow, der Tochter nicht ausreichend genug, als dass das was mit mir als Leser anstellt, wenn Du weißt, was ich meine.

Mit ein wenig mehr Backstory zu den Verhältnissen der Familienmitglieder untereinander und der Welt, in der Deine Figuren sich und somit auch wir uns als Leserschaft mit ihnen befinden, hätte ich wohl nicht diese Empfindung des: Wie, das war es jetzt?, gehabt.
Nichts für ungut.

Kleinigkeiten:

Sebastian zog unter den missachtenden Blicken des Nachbarn seinen Bahnen.
seine Bahnen


Zur nachbarlichen Missachtung gesellte sich jetzt auch noch ein böser Blick seiner Frau, die an der Terrassentür stand, diese öffnete und das kleine Mädchen heraus lies.
das kleine Mädchen klingt sehr distanziert, liest sich im ersten Moment so, als wäre Sarah nicht seine Tochter und lässt straucheln

Sarah schaute sich den Laubhaufen an und sprang erstmal hinein, bevor sie anfing einzelne Blätter zur Bio-Tonne zu tragen.
Das fand ich süß

„Na das muss ja nun wirklich nicht jetzt sein“ sagte sie und ging in Wohnzimmer.
ging ins / in das Wohnzimmer

Niemand sagte etwas. Man hörte nur das klappern des Bestecks.
das Klappern


Ich bin der Meinung, dass Du aus dem Plot mit der Schneekanone als Überraschung noch viel mehr herausholen könntest. Mein seltsames Gehirn baute da z.B. umgehend eine Sci-Fi Story draus (wobei die Leserschaft nicht sofort weiß, dass wir uns im Jahr 2097 befinden) in der die letzte Generation Schnee nur aus historischen Videopapieren kennt.
Doch dann treibt der Vater im AR-Feed diese Maschine auf, eine echte Rarität, für deren Erwerb er einige Hindernisse überwinden und einen ernsten Ehekrach sowie Streit mit dem Schwiegervater auf sich nimmt, nur, um es am Heiligabend schneien zu lassen...
Schon klar, so aus kaltem Lauf abgefeuert klingt das vielleicht platt, aber Du weißt, was ich meine.

Na ja, vielleicht habe ich ja tatsächlich etwas übersehen.
Beste Grüße
Seth

 

Moin @Seth Gecko

vielen Dank für Deinen Kommentar, denn ich (leider ;)) gut nachvollziehen kann.

Ich grübel’ gerade, ob ich etwas übersehen, oder nicht verstanden habe?
Nee, Du hast das schon gut erfasst.
Weshalb ist die Frau erst sauer auf den Mann
Die Frau ist eigentlich schon seit dem ersten Satz sauer, weil sie Tausend ToDo's im Kopf hat und er einfach etwas macht, was aus ihrer Sicht gar nicht auf der ToDo-Liste steht.
und warum ist das Essen kalt? Weil er die Soße auf Stufe 1 heruntergedreht hat?
Oh - den Zusammenhang hatte ich gar nicht im Kopfe - Danke. Meine Gedanke war, er stellt es runter, damit die Soße nicth ver- oder überkocht und das Essen ist kühlt einfach ab, weil es auf dem Tisch steht und er später kommt. Ja - da gehe ich nochmal ran.
Die einzelnen Personen bleiben durchweg blass, ich kann sie nicht greifen, mir nicht bildlich vorstellen.
mhm. Ja, da überlege ich nochmal. Da gehe ich aktuell wohl immer zu wenig bei meinen Texten drauf ein, weil ich mich auf dei Situation fokussiere... Etwas mehr Charakteresierung um dem Leser besseren Zugang zu den personen zu ermöglichen wäre wohl gut.
wenn Du weißt, was ich meine.
jup.

Danke Dir!
pantoholli

 

Hey @pantoholli,

Gleich zu Beginn, ich kann @Seth Gecko voll zustimmen:

Sie ist mir zu kurz. Und zu unausgereift. Vielleicht nur ein wenig, aber trotzdem, irgendwie fehlte was.
Sehe ich genauso. Es ist zwar eine KG und in der Kürze liegt die Würze, aber es wäre wirkungsvoller gewesen, gerade im Hinblick auf das gut gelungene Ende, dem Leser die Synergie der Charaktere näher zu bringen.

Dennoch fand ich die KG wirklich gut. Der Alltag kam hervorragend heraus; ich konnte sehr gut mit Sebastian mitfühlen (Katrin war mir eher unsympathisch, ein Ergebnis der Kürze; es wäre gut gewesen die "positiven" Seiten von Katrin zu zeigen)

Der Rasenmäher knatterte etwas zu laut für einen Dezembermorgen, aber er wollte, dass der Rasen kurz und ohne Laub ist.
Irgendwie verbinde ich weder Laub noch das Rasenmähen mit dem Monat Dezember oder gar Weihnachten. Hab da ehrlich noch nie drauf geachtet, ob im letzten Drittel des Monats Dezember noch Laub liegt, aber das verbinde ich trotzdem mehr mit dem Herbst.

Sarah schaute sich den Laubhaufen an und sprang erstmal hinein, bevor sie anfing einzelne Blätter zur Bio-Tonne zu tragen.
Hier zeigt sich sehr gute deine Stärke alltägliches kurz darzustellen, um den Leser abzuholen, ist wirklich herzerwärmend :D
Sebastian kam aus dem Wohnzimmer in die Küche und meldete Vollzug
Irgendwie bin ich hier über das "Vollzug melden" gestolpert. Da ist nichts falsch dran, aber mich hätte eine andere Formulierung mehr abgeholt.
Werner stieß Sebastian in die Seite und flüsterte: „Gebläse vom Nachbarn, alles klar.“
Coole Idee :thumbsup:
Sebastian ist echt ein sympathisch Charakter, der seiner Familie ein möglichst schönes Fest ermöglichen möchte, selbst wenn er dafür selbst in die Schussbahn gerät. Dem entgegen wird Katrin wirklich sehr unsympathisch dargestellt, selbst am Ende, wo sie ihm wenigstens etwas entgegenkommt. Ich verstehe, dass sie im Weihnachtsstress etwas ihre Fassung verliert und gereizt ist, aber Katrin braucht noch ein kleines positives Upgrade.
Kunstschnee wahrscheinlich, nicht sehr Klimafreundlich;)

Eine kleine Sache noch zu Sebastian. Vielleicht ist er etwas zu ausdauernd, also erträgt etwas zu viel für einen unter Stress stehenden Menschen. Außer dem kleinen Ausraster ist er sehr gefasst; schon fasst gruselig wie kontrolliert er ist.

Gerne gelesen

Liebe Grüße
AngeloS

 

Hallo @AngeloS.

Auch Dir vielen Dank!
Danke auch für die doch positiven Leseeindrücke - hat mich dann doch gefreut :)

Irgendwie verbinde ich weder Laub noch das Rasenmähen mit dem Monat Dezember oder gar Weihnachten. Hab da ehrlich noch nie drauf geachtet, ob im letzten Drittel des Monats Dezember noch Laub liegt, aber das verbinde ich trotzdem mehr mit dem Herbst.
:D Vielleicht ist das ja echt nur bei mir so. Ich habe die letzten zwei Jahre schon zu Weihnachten überlegt, den Rasenmäher rauszuholen. Und bei mir liegt durch Nachbarbäume aus 3 Himmelsrichtungen eigentlich immer Laub rum. Und bisher bin ich wohl auch der einzige, der zum Laubsammeln den Rasenhäher nimmt - aber dann ist das Zeug gleich kleingehechselt und passt eben besser in die Biotonne. Und ich muss nicht fegen und mich bücken, was für meine Rücken schonender ist.
Aber ok - vielleicht kann ich irgendwo noch einbauen, dass Sebastian im Herbst nicht so ordentlich sein Laub beseitigt hat :D
Dem entgegen wird Katrin wirklich sehr unsympathisch dargestellt, ...
Oh - danke für diesen Hinweis, das sollte so nicht sein. Da werde ich mir noch was überlegen (müssen). Aber da hab ich einen Ansatz, sie vielleicht doch mehr aus der Nebenrolle rauszuholen und sie damit auch verständlicher zu machen.

Danke Dir
pantoholli

PS:

Außer dem kleinen Ausraster ist er sehr gefasst; schon fasst gruselig wie kontrolliert er ist.
:D Er hat eben einen Plan, von dem er sich nicht abbringen lassen will.

 

Hey pantoholli,

ich lese die Kommentare der anderen immer erst, nachdem ich selbst kommentiert habe. Entschuldige daher bitte, falls was doppelt dabei ist. :)

Wow, der Titel müsste eher lauten, wenn die Liebe fehlt, denn die Frau ist ja ein richtiger Feldwebel. Er meldet Vollzug (beste Textstelle für mich), das passt hier wie die Faust auf’s Auge, denn die gute Katrin ist höllisch unsympathisch. Wie sie ihn ständig böse anguckt und so mit dem kalten Essen stichelt, wieder und wieder, richtig rein in die Wunde. Dabei kann ich da keinen triftigen Grund für erkennen. Sie bellt da Befehle und läuft die ganze Zeit nur kopfschüttelnd durch die Gegend, und der Sebastian macht alles und spurt und kriegt’s trotzdem volle Breitseite. Für mich leider null nachvollziehbar, und das macht Katrin richtig antagonistisch. Sie hat mich wütend gemacht. Weiß nicht, ob das deine Absicht war, aber es bleibt trotzdem ein grundloses Anfeinden, leider.

Generell wirkt der Text sehr unausgereift. Er ist super kurz, was an sich nicht schlecht ist, aber da entwickelt sich nichts, die Charaktere können sich in dem gegebenen Raum nicht entfalten, und der zentrale Konflikt ist, ja, was eigentlich? Dass Katrin ihren Ehemann irgendwie kacke findet? Und er ballert Kunstschnee durch die Gegend und das löst den Konflikt? Das ist mir zu wenig. Über Kunstschnee würde ich mich persönlich in meinem Garten auch gar nicht freuen. Ist ja schon ziemliche Umweltverpestung. Und die Energiekosten erst. :D

Ich würde das Ganze ausdehnen, tiefer in die Ehe gehen. Warum wirkt das alles so lieblos zwischen den beiden? Ist etwas Schlimmeres vorgefallen als das bloße Rasenmähen an Weihnachten? So bleibt alles reichlich oberflächlich und blass und ja, ich fühle dabei nicht viel. Außer einen Rochus auf Katrin. :D

Textzeug:

Sebastian zog unter den missachtenden Blicken des Nachbarn seinen Bahnen.
seine

Zur nachbarlichen Missachtung gesellte sich jetzt auch noch ein böser Blick seiner Frau, die an der Terrassentür stand, diese öffnete und die kleine Tochter heraus lies.
Steht man nicht in einer Tür? Oder lehnt an einer Tür? So, wie es dasteht, passt es nicht ganz.
ließ

„Papa, Papa, kann ich helfen“, rief Sarah ihm entgegenlaufend.
Fragezeichen nach helfen
Und ich persönlich würde laufend streichen. Oder: Sarah lief ihm entgegen und rief: "Papa, Papa ...

„Na klar! Du kannst alles, was hier liegt Komma in die Bio-Tonne werfen.“

Sarah schaute sich den Laubhaufen an und sprang erstmal hinein, bevor sie anfing Komma einzelne Blätter zur Bio-Tonne zu tragen.

„Ja Komma Schatz, habe ich gesehen. Und jetzt geh Händewaschen und dann kannst du dir in der Küche etwas zu essen nehmen.“

„Terrasse Fegen und Rasenmähen?
fegen

„Na das muss ja nun wirklich nicht jetzt sein“ Komma sagte sie und ging ins Wohnzimmer.

„Unser Nachbar hat einen riesigen Weihnachtsmann aufgebaut. Ich glaube Komma das Gebläse ist so laut.“

„Wann gibt es Geschenke?“, fragte Sarah ungeduldig.
„Jetzt essen wir erstmal gemütlich“, antwortete Sebastian seiner Tochter.
„Aber wir warten schon so lange“, quengelte die Kleine weiter.
Die ganze Passage ist zu erklärend. Ich würde vieles weglassen:
"Wann gibt's Geschenke?", fragte Sarah.
"Jetzt essen wir erstmal gemütlich", antwortete Sebastian.
"Aber wir warten schon so lange, Papa!"

„Es ist Weihnachten und da feiert man zusammen“, sagte er und dachte Komma damit das Thema zu beenden.

Er verdrehte die Augen: „Ja, aber jetzt sitzen wir ja alle zusammen …“
Besser Punkt statt Doppelpunk.

Katrin fing an Komma Teller zu stapeln.
Ich weiß, dieses Komma ist nicht obligatorisch, ich würde es der besseren Lesbarkeit halber dennoch setzen. Auch hier:
Sie versuchte Komma ihre Hand aus seiner zu befreien.

„Oder wir essen nachher einfach weiter. Jetzt komm bitte“.
Punkt vor die Anführungszeichen

Sie nahm seine Hand. Während sie den Kopf schüttelte, fing sie an zu lächeln und raunte ihm zu: „Ich bin immer noch sauer auf Dich.“
dich, sie schreibt ja keine berufliche Mail oder so. :D
Finde den Schluss auch nicht optimal, da sie mit ihrem Satz den Konflikt wieder hervorruft und nichts gelöst ist. Sie lächelt zwar, aber ich glaube, drei Sekunden später lässt sie wieder den Hausdrachen raushängen. Da hat sich dann nichts getan.

Leider konntest du mich nicht abholen, sorry. Aber mit etwas mehr Tiefgang und Charakterzeichnung kannst du aus diesen Szenen einer Ehe noch einiges rausholen, denke ich.

Ein schönes Wochenende wünsche ich dir und liebe Grüße
gibberish

 

Hallo @pantoholli ,

ich finde, es steckt ziemlich viel drin in deiner Weihnachtsgeschichte. Sie kommt eigentlich recht harmlos wirkend daher, aber wenn man etwas tiefer schaut, dann ist da doch so einiges erwähnenswert, was teils zwischen den Zeilen liegt.
Da ist zunächst der Protagonist, der irgendwie den Faden zu seiner Frau verloren hat.
Ich denke, ein harmonisches Ehepaar würde gemeinsam zur Überraschung der beiden Kinder diesen Weihnachtsmann aufgestellt haben. Er hätte es somit nicht heimlich machen müssen. Und wäre dann auch nicht so grandios missverstanden worden.
Ich muss gestehen, wenn ich Heiligabend auf dem Zettel hätte mit zwei Kindern und zwei Gästen, dann würde sich mein Mann gehörig was anhören müssen, wenn er auf einmal meinte, den verfluchten Rasen mähen zu müssen.
Dass er sich dabei gut was gedacht hat, müsste er mir dann gleich mitteilen und es nicht bis zum Zeitpunkt der Überraschung auslassen.

So riskiert also dein Protagonist genau das, was in dieser Geschichte passiert: Er macht sich mächtig unbeliebt und offenbar scheint es auch nichts zu nützen, dass er obendrein aber noch seinen "Job" ansonsten tut.
Er schmückt den Weihnachtsbaum, holt die Eltern ab, nimmt sogar die Kinder mit, damit im Haus niemand stört und vermutlich die Geschenke eingepackt werden können, ohne dass die Kinder es mitbekommen. Das sind alles Arbeiten, die seiner Frau signalisieren müssten, dass er keineswegs aus dem Ruder gelaufen ist mit dem Rasenmähen, so wie sie es aufgrund ihrer Reaktion zu denken scheint.
Du teilst folglich in dieser Geschichte auch mit, dass es zwischen den beiden bereits zu einer tiefgreifenden Spaltung gekommen ist. Tragisch, aber was ich gut finde, ist, dass du selbst am Ende nicht harmoniesüchtig ein derartiges Happyend schreibst, sondern die Ehefrau nach wie vor noch nicht gänzlich überzeugt sein lässt. Du hältst es gut in der Schwebe, man kann sich als Leser aussuchen, ob man findet, sie ist eigentlich versöhnt mit ihm oder sie ist wirklich noch happig sauer auf ihn. Ich mag das sehr, wenn einem als Leser die Deutungshoheit in manchen Punkten verbleibt.

und die kleine Tochter heraus ließ.
herauslassen kann man einen Hund, deswegen finde ich die Formulierung nicht so glücklich.
„Ja, weiß ich. Ich schnappe mir jetzt die Kinder und schmücke den Baum. Okay?“
Ups, die Kinder? An dieser Stelle fragte ich mich, was denn mit dem Sohn ist, der später auch noch namentlich auftaucht. Auf einmal sind es zwei. Vielleicht deswegen oben noch etwas dazwischen schieben? Wie z.B., als Töchterchen rauskommt, ruft er seiner Frau hinterher, dass sie auch ruhig David, den ewigen Stubenhocker, an die frische Luft schicken soll oder so.
„Was?“ Katrin schaute ihn wieder böse an.
Böse? Hm... an dieser Stelle guckt sie eher verwirrt, denke ich. Ist aber natürlich Geschmackssache diese Formulierung.
„Als es noch warm war, hätte ich es genießen können.“
Hier bin ich nun irritiert. Wann und bei welcher Gelegenheit ist denn das Essen kalt geworden? Hierzu fehlt mir der Sachverhalt.
Ich ahne, du willst indirekt andeuten, dass man nicht länger auf ihn warten wollte, und deswegen hatte sich die Familie, bis auf ihn natürlich, schon mitsamt aller Speisen an den Tisch gesetzt.
Aber dann wäre es ja echt eine Sauerei, wenn die Ehefrau das veranlasst und verursacht hat und dann sich auch noch beklagt, dass das Essen kalt wird. Dann müsste er ihr dies auch vorhalten.
Aber ausserdem ist ihr Verhalten höchst unlogisch. Wenn sie schon einfach den gedeckten Tisch dafür nutzt, auch alles an Speisen aufzutragen. Ja, dann wäre es doch eher so, dass der Protagonist hinzu kommt (endlich) und sieht, wie die versammelte Familie bereits munter den Braten niedermacht. Die sitzen doch nicht brav am Tisch und warten und gucken zu, wie alles kalt wird. Dann kann man es doch gleich im Topf oder Ofen belassen.

„Ich hab’s verstanden.“
„Nicht schnell genug“, stichelte sie weiter.
Niemand sagte etwas. Man hörte nur das Klappern des Bestecks.
Oh, oh, genau hier hast du ein gutes Beispiel dafür mit wenigen Pinselstrichen quasi gebracht, dass so böse Worte, wenn sie denn im Raum herumfliegen, alle verstummen lassen und die, die es eigentlich gar nicht treffen soll, ganz betreten schweigen. Sie sind genauso die Leidtragenden wie das Opfer des Verbalangriffs.

Ich würde an den von mir angeführten Punkten vielleicht noch etwas feilen, damit es stimmiger wird. Und vielleicht am Ende noch ein bisschen ausführlicher beschreiben, wie imposant und zugleich auch fröhlich der aufgeblasene Weihnachtsmann auf alle Familienmitglieder wirkt, speziell auf die Kinder, die sicherlich jeder für sich unterschiedlich auf dieses tolle Ding reagieren dürften. Diesen Spaß würde ich noch dem Leser gönnen.


Ach, und fast hätte ich es vergessen: Der Titel. Ich finde ihn etwas zu hart, weil er schon die Antwort auf die Frage ist, wie es um die Ehe steht. Kann dir aber auch grad keinen guten Gegenvorschlag machen.


Liebe Grüße

lakita

 

Hallo @pantoholli,
schön, dass du auch dabei bist. Ich habe deine Geschichte gerne gelesen. Aus so einer diffus schlechten Stimmung, Sebastians seltsamen Verhalten und dem Fortgang des Abends versucht man zu erraten, was da eigentlich los ist. Das ist fast ein Rätselplot, würde ich sagen. Am Ende gibt es eine Auflösung, die ein bisschen von dem Ärger gutmacht, aber es ist auch ein Problem zutage getreten. Frau und Mann haben hier ja eine klare Aufteilung. Mir fällt bei ihr der Ausdruck "Mental load" ein, sie hat alles im Kopf, fühlt sich verantwortlich für das Gelingen des Heiligabends, er ist Auftragsempfänger. Und in einer so brisanten Situation, wo sie voll auf ihn zählen will, geht er "spielen", bzw. verschwendet in ihren Augen Zeit mit etwas Überflüssigem, verhält sich irrational.

Sebastian zog unter den missachtenden Blicken des Nachbarn seine Bahnen.
vielleicht besser: missbilligend?
Der Rasenmäher knatterte etwas zu laut für einen Dezembermorgen, aber er wollte, dass der Rasen kurz und ohne Laub ist.
vielleicht "aber er wollte den Rasen kurz und laubfrei"?
Sarah schaute sich den Laubhaufen an und sprang erstmal hinein, bevor sie anfing einzelne Blätter zur Bio-Tonne zu tragen.
Das ist süß.
Dann schaute sie Sebastian an.
„Was?“, fragte er knapp.

„Musste das jetzt sein?“
„Terrasse fegen und rasenmähen? Ja. Hatte ich doch schon seit Monaten vor.“
„Heute?“
Sehr treffend, der Dialog. Er kennt den Blick. Ich würde das nicht so sehen, dass die schon vorher ein Problem haben. Aber durch seinen Plan bringt er ihren Plan durcheinander und sie versteht ja nicht wieso.
„Ja, weiß ich. Ich schnappe mir jetzt die Kinder und schmücke den Baum. Okay?“
Sie schüttelte genervt den Kopf und verschwand in der Küche.
„Und wenn ich Beate und Werner abhole, kann ich die Kinder auch mitnehmen“, rief er ihr hinterher.
Er hat sich das so schön überlegt und gibt sich echt Mühe.
„Du kannst die Soße rühren, dann kann ich die Geschenke unter den Baum legen und wir können gleich essen.“
„Okay, ich muss aber noch mal raus.“
„Was?“ Katrin schaute ihn wieder böse an.
„Ja, ich muss den Rasenmäher noch in den Schuppen räumen.“
Ich finde, hier könnte auch so etwas wie "fassungslos" hin. Sie ist ja nicht böse, sie fühlt sich im Stich gelassen. Zusammen damit, dass sie vorher ziemlich bossy ist, kommt das so recht hart rüber.
Als Sebastian wieder hereinkam, saßen schon alle am Tisch. Er hieß alle zum Weihnachtsessen willkommen und setzte sich.
Ich verstehe es so, dass seine Frau dachte, er kommt jeden Moment und sie hat die Gäste begrüßt und sie haben sich zum Essen gesetzt, warten aber auf ihn. Er hat aber eine Weile für die Schneekanone gebraucht und kommt viel später als gedacht.
„Ach“, murmelte Katrin.
Er ignorierte ihren negativen Unterton.
„Ist das so?“, hakte sie nach.
„Lass uns das Essen genießen“, versuchte er sie zu beruhigen.
„Als es noch warm war, hätte ich es genießen können.“
Er verdrehte die Augen: „Ja, aber jetzt sitzen wir ja alle zusammen.“
„… und essen kaltes Essen“, beendete sie den Satz.
„Ich hab’s verstanden.“
„Nicht schnell genug“, stichelte sie weiter.
Niemand sagte etwas. Man hörte nur das Klappern des Bestecks.
Sie ist jetzt echt gepestet, die Fassade kann auch vor den anderen nicht mehr gehalten werden. Sehr unangenehme Situation für alle. Gut dargestellt, finde ich.
Er nahm ihre Hand und sagte: „Du auch. Ich räume später auf. Jetzt ist Bescherung.“
Sie versuchte, ihre Hand aus seiner zu befreien.
„Oder wir essen nachher einfach weiter. Jetzt komm bitte.“
Widerwillig ließ sie sich von ihm wegziehen.
Ja, da ist wirklich ein tiefer Riss entstanden. Sie kommt noch irgendwie mit, aber so richtig vertrauen tut sie ihm nicht.
Draußen, hinter dem Baum, wurde es hell. Die Terrasse und der Rasen waren weiß und fallende Schneeflocken glitzerten im Licht. Der mit Lametta behängte Weihnachtsbaum hatte den perfekten Hintergrund.
Werner stieß Sebastian in die Seite und flüsterte: „Gebläse vom Nachbarn, alles klar.“
Er antwortete leise: „Ich wusste vorher nicht, wie laut dieses Ding ist.“
„Wow“, murmelte Sarah und vergaß für einen Moment die Geschenke.
Die große Überraschung rettet das Ganze. Ich brauchte doch etwas, um zu kapieren, was er da gemacht hat, dass es um eine Schneekanone geht. Möglicherweise könnte am Anfang noch ein Kind oder Katrin traurig sein, dass es Weihnachten diesmal keinen Schnee gibt. Denn es könnt ja auch sein, dass es sowieso schneit.
Sie nahm seine Hand. Während sie den Kopf schüttelte, fing sie an zu lächeln und raunte ihm zu: „Ich bin immer noch sauer auf dich.“
Ja, der Preis ist ihr möglicherweise zu hoch. Sie hatte echt viel Stress dadurch. Aber ich sehe das doch als ein klares Happy end für die Geschichte. Immerhin weiß sie jetzt, dass das Ganze einen Sinn hatte und ihr Mann nicht völlig gaga ist. Wobei, eine Schneekanone ... :rolleyes:

Ich hab das gerne gelesen, finde die Dialoge gut gelungen, der Plot ist klar, die Spannung gut aufgebaut. Das Challengethema hast du auch gut gefüllt und eine originelle Idee für den Schnee gefunden.

Einen guten Start in die Woche
wünscht Chutney

 

Hallo @gibberish
und vielen Dank für den Kommentar

Wow, der Titel müsste eher lauten, wenn die Liebe fehlt, denn die Frau ist ja ein richtiger Feldwebel.
:D Damit drückst Du den Leseeindruck der vorherigen Kommentatoren am schärfsten aus.


Warum wirkt das alles so lieblos zwischen den beiden?

Weil ich sie nur als Nebnefigur in der Geschichte "mitlaufen" lassen habe.
Ich bin dabei das zu ändern, Katrin braucht dringend ein update in der Geschichte!
Vielleicht wird das etwas mehr Tiefe reinbringen - wir werden sehen ;)

Dank auch für die Kommas, hab ich gleich nachgetragen.

Hallo @lakita

Und vielleicht am Ende noch ein bisschen ausführlicher beschreiben, wie imposant und zugleich auch fröhlich der aufgeblasene Weihnachtsmann auf alle Familienmitglieder wirkt,

Oh schade. Ich hatte noch überlegt, ob ich die Schneekanone in der Geschichte benenne und habe es nur "das Ding" genannt. Aber das Gebläse war von Sebastian glatt gelogen, er wollte nur eine Erklärung für die laute Schneemaschine liefern.

Wobei es bei deinem Leseeindruck auch egal ist, was genau die Überraschung war.
Danke für die Vorschläge. Ich bin am überarbeiten - vielleicht nehme einiges mit auf.

Hallo @Chutney

... versucht man zu erraten, was da eigentlich los ist. Das ist fast ein Rätselplot, würde ich sagen.
Und Du hast es wunderbar aufgedröselt, so wie es gedacht war :)
Danke für Deinen Leseeindruck und Vorschläge!


An Alle:
Also ich bin am überarbeiten - gebt mir etwas Zeit ;)

 

Hallo pantoholli,

„Wenn Liebe fällt“ ist ein schwergewichtiger Titel, so dramatisch ist die Schilderung der Ehe in deiner Geschichte aber nicht. Die Kinder sind recht lebhaft beschrieben, die anderen Personen bleiben etwas blass (das ist halt auch so eine generelle Frage, wie detailliert und ausgeschmückt ein kurzer Text sein soll).

Das mit dem Schnee ist eine gute Idee, da hat der Vater aber einige Vorbereitungen im Verborgenen machen müssen.

„der Terrassentür stand und die kleine Tochter heraus ließ.“

Beim ‚Herauslassen‘ hatte ich eine Assoziation zum Hund.

„erstmal hinein, bevor sie anfing einzelne Blätter zur Bio-Tonne zu tragen.“

Selbst kleine Kinder würden keine einzelnen Blätter tragen.

„Sie nahm seine Hand. Während sie den Kopf schüttelte, fing sie an zu lächeln und raunte ihm zu: „Ich bin immer noch sauer auf dich.““

Das ist gut: Es wäre auch zu viel des Guten, wenn die Frau sich so schnell besänftigen ließ.

Liebe Grüße,

Woltochinon

 

Hallo @Woltochinon

„Wenn Liebe fällt“ ist ein schwergewichtiger Titel, so dramatisch ist die Schilderung der Ehe in deiner Geschichte aber nicht.
Die Idee des Titels ist zweideutig, zum einen die Interpretation, dass die Liebe zwischen den beiden "fällt" - zum anderen aber auch der Bezug zum Schnee: er tut alles um zu Weihnachten (dem "Fest der Liebe") eine wundervolle Überraschung zu machen - insofern kann man den fallenden Schnee, den er "poduziert" auch als Symbol für den Titel sehen.
Aber ja, vielleicht ist der Titel zu schwergewichtig für die "leichte" Story :)

Das ist gut: Es wäre auch zu viel des Guten, wenn die Frau sich so schnell besänftigen ließ.
Ja, bei der letzten Challange die ich hier mitgemacht habe, hatte ich mit dem Happy End etwas übertrieben :D

Danke für Deinen Kommentar :)
Gruß
pantoholli

 

Mahlzeit @pantoholli,

ich muss gleich zu Beginn was loswerden:

missachtenden Blicken

Zur nachbarlichen Missachtung gesellte

Eine Missachtung ist das (meist bewusste) Nichtbeachten von ... Regeln, Dingen, Befindlichkeiten etc. Und in deinem Fall nicht korrekt. Was du meinst, ist der missbilligende Blick bzw. 'Zur nachbarlichen Missbilligung ...'

Das musst du auf jeden Fall ändern.

Sarah schaute sich den Laubhaufen an
Sarah und sich sind doppelt gemoppelt. Kürzen wo sinnvoll ...

Aber es geht ja um Weihnachten. Ich tippe, was du beschreibst, ist in der Fläche ziemlich verbreitet. Ich kenne es aus meiner Jugend, bei den Kumpels, und meist sind es Männer, die noch mal dies und das tun müssen, alles kurz vor knapp oder etwas ganz Großes planen (was an nicht wenigen Weihnachten ein enormer Flop wird).

Am Ende des Textes (hab es ausgedruckt) wollte ich weiterlesen, weil ... ja, ich habe nach etwas gesucht. Einer tieferen Einsicht in das Verhältnis von Sebastian und Katrin, nach dem tiefen Spalt oder der tiefen Verbundenheit ... In den Mitkommentaren habe ich das Gefühl von 'fehlt was' auch entdeckt. Es liest sich unfertig. Ich selbst bin ein Weihnachtsablehner. Könnte meinetwegen ausfallen, aber ich kann mir auch ein harmonisches Fest vorstellen. Der Wunsch danach gibt es ja in chaotischen Zeiten wesentlich intensiver. Die Figuren haben sich noch nicht wirklich aus dem Nebel des Festes herausgeschält. Es gibt immer irgendwo einen Kern. So ganz ist er noch nicht freigelegt.

Grüße
Morphin

 

Hallo @pantoholli ,

erstmal gerne gelesen :) und die Kollegen vor mir haben so manches schon erörtert. Daher kurz: ich frage mich, warum glaubt Sebastian, mit dieser Überraschung seine Beziehung, oder die Stimmung, oder das Verhältnis zu Katrin zu verbessern? Und damit finden wir uns wieder beim vom Morphin genannten Kern. Ich glaube, dann wird es richtig gut. Alleine schon das Wortspiel "Wenn Liebe fällt" in Verbindung mit der Challenge "Weiße Weihnachten war gestern" und deren vielfältigen Interpretationen... da kann man spielen, und findet sich bei Deiner Geschichte auch wieder :).

Beste Grüße
Kroko

 

Moin @pantoholli,

ich kann mich @Seth Gecko anschließen, ich finde auch, dass die Story Potential hat, aber dass etwas fehlt, so als hättest du mittendrin aufgehört. Finde ich schade, weil ich die Dialoge als gelungen wahrgenommen habe und auch gerne weitergelesen hätte. So kommt mir die Konfliktlösung als zu einfach vor und das geht mir zu schnell.

Auf folgende Stellen möchte ich eingehen:

Sebastian zog unter den missachtenden Blicken des Nachbarn seine Bahnen. Der Rasenmäher knatterte etwas zu laut für einen Dezembermorgen, aber er wollte, dass der Rasen kurz und ohne Laub ist.
Sehe das hier so wie @Morphin, dass missbilligend besser passt.

Sarah schaute sich den Laubhaufen an und sprang erstmal hinein, bevor sie anfing einzelne Blätter zur Bio-Tonne zu tragen.
Feine Beobachtung, liest sich für mich glaubwürdig.

„Musste das jetzt sein?“
„Terrasse fegen und rasenmähen? Ja. Hatte ich doch schon seit Monaten vor.“
„Heute?“
Sebastian zuckte mit den Schultern und ging zum Händewaschen ins Bad.
„Du weißt schon, dass wir heute noch einiges zu erledigen haben?“
„Ja, wie jedes Jahr.“
Mochte den Konflikt im Dialog und da schwingt auch einiges an Unmut und alten Ärgernissen im Subtext mit. Das finde ich gut gemacht.

„Na das muss ja nun wirklich nicht jetzt sein“ sagte sie
Hier fehlt noch ein Komma hinter den Anführungszeichen.

Katrin fing an Teller zu stapeln.
Schönes Show, zeigt ihren emotionalen Zustand auf und wie sehr sie sich ärgert. Daher ging mir das dann zu schnell mit dem Ende:

Während sie den Kopf schüttelte, fing sie an zu lächeln und raunte ihm zu: „Ich bin immer noch sauer auf dich.“
Der aufgebaute Konflikt verpufft direkt wieder, das fand ich schade.

So viel zu meinem Leseeindruck, gerne gelesen.

Beste Grüße
MRG

 

Hallo pantoholli,

Danke für die Info zu deinem Titel. Das Wortspiel kann man erst nach dem Lesen der Geschichte erkennen, ist durchaus interessant.

Jedenfalls ist es gut, dass du dir über den Titel Gedanken gemacht hast, die Wichtigkeit von Titeln wird manchmal unterschätzt.

Liebe Grüße,

Woltochinon

 

Hallo @Morphin

... Und in deinem Fall nicht korrekt. Was du meinst, ist der missbilligende Blick
Ja, das habe ich schon auf dem Schirm. Katrin wird am Anfang etwas mehr "screentime" bekommen - d.h. ich überarbeite das gerade. Brauche noch etwas Zeit.
Ich selbst bin ein Weihnachtsablehner. Könnte meinetwegen ausfallen,...
Das kann ich nachvollziehen. :) Dann ist die Chanllange ja so insgesammt eigenlich nix für Dich :D
Es gibt immer irgendwo einen Kern. So ganz ist er noch nicht freigelegt.
Ja, anscheinend bleibe ich bei meinen aktuellen Ideen in der Umsetzung "immer" zu kurz. Den richtigen Mix zu finden ist aber auch schwer :D


Hallo @Kroko

Daher kurz: ich frage mich, warum glaubt Sebastian, mit dieser Überraschung seine Beziehung, oder die Stimmung, oder das Verhältnis zu Katrin zu verbessern?
Es ist Weihnachten, da versucht man halt mal so eine Überraschung und will sie mit allen Mitteln geheim halten - eben eine Überraschung. Klar wäre es viieel einfacher, wenn das Paar das zusammen planen würde, aber dann ist es eben keine Überraschung mehr. Und es ist soo schwer einen Erwachsenen, auch noch seinen Partner, zu überraschen. Weil man schon so lange zusammen ist, dass man jede kleine Veränderung (wenigstens unbewusst) bemerkt.

Und damit finden wir uns wieder beim vom Morphin genannten Kern.
Ja.
:)

Danke für Deinen Kommentar.

Hallo @MRG

ich finde auch, dass die Story Potential hat, aber dass etwas fehlt, so als hättest du mittendrin aufgehört.
Ja - ich baue das noch etwas aus - bin dran...
Der aufgebaute Konflikt verpufft direkt wieder, das fand ich schade.
Aber ist das bei einem Konflikt nich schön? So als "happy End"? :)

Jedenfalls ist es gut, dass du dir über den Titel Gedanken gemacht hast
Danke fürs nochmalige vorbeischauen...

Danke Euch.

PS: Stimmt, Challenge-Zeit - da kommt man kum mit dem Kommentieren am eigenen Text zurecht, ich muss mir endlich mal eure Text zu Gemüte führen :)

 

Hallo. Ich habe den Text überarbeitet.
Irgendwie wirkt der Text jetzt "entschärfter". Bin mir nicht sicher, ob mir das gefällt :) Bin gespannt, was ihr jetzt dazu sagt - Überarbeitungen haben ja oft das "Verschlimmbesserungs"-Problem :D

 

Hallo @pantoholli

Du präsentierst uns hier eine nette Bescherung in einer ganz normalen Familie.
Der Twist am Ende finde ich gelungen, den Weg dorthin jedoch etwas holtertipolter und fast zu knapp erzählt. Die schlaglichtartigen Szenen wirken aneinandergepuzzelt, auch nach der "Entschärfung" immer noch nicht ganz gar.
Die Idee mit der künstlichen Winterkulisse an und für sich fand ich witzig. Wenn Natur schon keinen Schnee mehr produziert, dann stellt der Basti ihn halt selber her. Muss nur kalt genug sein, sonst bleibt zerstäubtes Wasser einfach Wasser. :schiel:
Du wolltest Katrin ja noch etwas milder zeichnen, mMn ist da immer noch Luft nach oben.

Der Rasenmäher knatterte etwas zu laut für einen Dezembermorgen, aber er wollte den Rasen kurz und laubfrei haben.
Ich fragte mich wie andere auch, Ende Dezember? Aber deine Erklärung im Kommentar fand ich einleuchtend, warum baust du das nicht einfach hier ein?

Und Papa isst noch?“
Hört sich für mich komisch an. Als hätte Papa gefrühstückt, alles stehn und liegen gelassen, um nach draussen zu eilen.

Katrin sah hinaus und sah Sebastian rasenmähen. „Was soll denn …“
Sie hat den knatternden Rasenmäher nicht gehört? Kauf ich nicht ab.

Kann ich auch raus, zu Papa?“

„Papa, Papa, kann ich helfen?“, rief Sarah, als sie in den Garten lief.

Ein Beispiel für mir zu abrupte Übergänge.
Sarahs Frage hängt in der Luft. Ich würde die Frage einfach in eine Feststellung umwandeln, dann ist der Übergang smoother.
"Ich geh raus zu Papa". Sahra schlüpfte in ihre Stiefel, schnappte sich die Winterjacke und rannte nach draussen in den Garten.
Ja Schatz, habe ich gesehen. Und jetzt geh Händewaschen und dann kannst du dir in der Küche etwas zu essen nehmen.“
Hä? Sie hatten eben noch gefrühstückt, und nun schon wieder Essen?
Das meinte ich mit holterdipolter. Geht mir alles zu schnell, fast schon Zeitraffer.

Und du musst nachher noch meine Eltern abholen.“
Milder: Und du wolltest nachher noch ...
So wäre es wie abgesprochen, weniger im Befehlston.
„Okay, ich muss aber noch mal raus.“
„Was?“ Katrin schaute ihn etwas böse an.
Milder: Katrin schaute ihn konsterniert an.

„Na das muss ja nun wirklich nicht jetzt sein“[Komma] sagte sie und ging ins Wohnzimmer.

Sie öffnete das Küchenfenster ganz und schrie: „Sebastian! Essen ist fertig.“
Milder: rief.

„Unser Nachbar hat einen riesigen Weihnachtsmann aufgebaut. Ich glaube, das Gebläse ist so laut.“
"Waaas? Ein Weihnachtsmann? Das müssen wir sehen!", riefen die Kinder, sprangen von ihren Stühlen und rannten zum Fenster.
Jedenfalls meine Erwartungshaltung nach dieser Ankündigung. :lol: Der stiehlt hier, wenn auch gelogen, ja schon fast die Show.
Ich wär für Stromaggregat für Aussenbeleuchtung. Auch laut, aber weniger aufregend.

Sie nahm seine Hand. Während sie den Kopf schüttelte, fing sie an zu lächeln und raunte ihm zu: „Ich bin immer noch sauer auf dich.“
Guter Schluss. Kein richtiges Happy End, passt!

Fazit: Nette Idee mit hübschem Twist. Mit noch etwas Schleifen und Auserzählen der kurzen, konfliktbeladenen Tagesereignisse, könnte aus dem Rohling eine richtig gute Papas-Kunstschnee-Weihnachtsgeschichte werden.

Liebgruss, dot

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo @pantoholli,

ein Weihnachtstag mit seinen Überraschungen. Ich glaube, ich würde meinen Mann einweisen lassen, wenn der an Heiligabend den Rasen mähen würde. Ganz schön mutig dein Prota.
Jede Familie ist anders und mir hat der Einblick in diese Familie gut gefallen.

Katrin räumte die Spülmaschine aus, während die Kinder das Geschirr vom Frühstück in die Küche brachten. „Und Papa isst noch?“
Warum nicht: „Isst Papa noch?“
Sie schaute den Laubhaufen an und sprang erstmal hinein, bevor sie anfing einzelne Blätter zur Bio-Tonne zu tragen.
Nice
Sie zog die Gardinen vor die Fenster
Warum?
Und wo ist Sebastian?“, fragte Katrin. „War der nicht mit euch oben
Sie weiß doch, dass Sebastian draußen ist. Warum frägt sie hier?
Dann aßen alle schweigend.
Mir ist aufgefallen, Du benützt oft „dann“! entweder alle aßen schweigend oder …
„Du kannst die Soße rühren, dann kann ich die Geschenke unter den Baum legen und wir können gleich essen.“
Du kannst die Sauẞe rühren, ich muss noch die Geschenke unter den Baum legen …
„Und wo ist Sebastian?“, fragte Katrin. „War der nicht mit euch oben?
Sie weiß doch wo er ist, verstehe nicht, warum sie hier frägt.
Dann öffnete er die elektrischen Rollläden.
Mit einem Knopfdruck öffnete er die elektrischen Rollläden.

Sebastian nahm ein paar Bissen vom Weihnachtsbraten. „Ist doch lecker.“
Das klingt für mich so, als ob erwartet wurde, dass der Braten nicht gut ist.
Ich räume später auf. Jetzt ist Bescherung.“
Er versucht, die Wogen zu glätten.:)
Mama, wir sind wieder da“, rief Sarah, während sie hektisch Schuhe und Jacke auszog.
Ich verstehe die Hektik nicht? während sie eilig Schuhe und Jacke auszog?
Dann schaute sie Sebastian an.
Sie schaute Sebastian an.
Hatte ich doch schon seit Monaten vor.“
„Heute?“
Monate erscheint mir etwas lang. Ich würde schreiben: Hatte ich doch schon längst vor.
„Ja, wie jedes Jahr.“
Hier vielleicht etwas lustiger: same procedure as every year!

Sorry, meine Zitate sind nicht in der richtigen Reihenfolge.
Vielleicht kannst Du mit meinen Vorschlägen etwas anfangen.

Ich wünsche Dir eine schöne Adventszeit.
Liebe Grüße CoK

 
Zuletzt bearbeitet:

Was macht Papa draußen?“, fragte Sarah.

Ja, was macht Papa da kurz nach der Wintersonnenwende, die schon im alten Ägypten und noch früher gefeiert wurde

lieber @pantoholli

– aber kann Liebe und das Verhalten dazu eindeutig definiert werden durch Verhaltensregeln?

"Die Zeit" hatte seinerzeit Prominente befragt, was denn „Liebe sei“ und einige Dutzend Antworten bekommen (–https://www.zeit.de/2013/52/was-ist-liebe; ich hoff, dass es noch vollständig im Netz eingestellt ist), aber kann Liebe fallen wie Fallobst oder das herbstliche Laub?

Zu Anfang meiner hiesigen „Karriere“ hab ich mal über die AfA („Abschreibung für Abnutzung“) geschrieben und wahrscheinlich sollte der TÜV erweitert werden zum MÜV und dann einen Standard für Weihnachten (Ostern und Pfingsten [wo Geschenke eh nicht nur des Reimes wegen „am geringsten“ sind] natürlich auch) entwickeln. Niemand/em nützt laienhafte Schauspielerei des so tun als ob (etwa dass alles in Ordnung wäre) und das Harmonikum das Geschehen bestimmte.

Bissken Flusenlese (wirklich nur’n bissken, also keine Bange!)

Sie schaute den Laubhaufen an und sprang erstmal hinein, bevor sie …
auseinander, weil ein verkürztes „erst einmal“
wenigstens hältstu den einmal eingeschlagenen Weg weiter ein
„Jetzt essen wir erstmal gemütlich“, antwortete Sebastian seiner Tochter.

Noch mal ähnlich
„Terrasse fegen und rasenmähen?
Für das Wort bin ich Dear geradezu dankbar – denn da kommt folgendes beim Dudenverlag „Rasen mähen“, aber beim Wörterbuch der deutschen Sprachen (früher Wahrig, heute Bertelsmann) „rasenmähen“, wobei unbekannt ist, wann Rasen erstmals literarisch gemäht wurde ...
Da hätte Mark Twain seine helle Freude (er hat sich literarisch über die schreckliche deutsche Sprache ausgelassen ...

Sarah kam als erstes heruntergestürmt.
Das Kind kam als erstes …, („Die Tochter“) Sarah kam als erste …

Katrin fing an Teller zu stapeln.
+
Sie versuchte, ihre Hand aus seiner zu befreien.
Warum die Ungleichbehandlung beim (Teller) ungetrennt zu stapeln anfangen
vs.
(ihre Hand) zu befreien versuchen?
Weg mit dem Komma nach dem Versuch ... - es zerschlägt das komplexe Prädikat

„Oder wir essen nachher einfach weiter. Jetzt komm bitte.“
klingt nach mehr als eine bloßen Aussage …! Aber wenn Du zudem genau hinhörst, wirstu wahrscheinlich zwischen „komm“ und „bitte“ eine winzige Pause hören ...

Gern gelesen vom

Friedel

 

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