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Knastbesuch für Baader.

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14.08.2005
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Knastbesuch für Baader.

Durch die Gitter hindurch konnte ich Sartre erkennen. Er holte sich den klapprigen Holzstuhl aus der Ecke der Zelle und setzte sich direkt neben das Kopfende des Bettes, aus dem Andreas seit dem Frühstück nicht mehr aufgestanden war. An manchen Tagen blätterte er pausenlos in Zeitschriften, dann konnte man ihn nicht mehr anreden; er war in eine andere Welt versunken; aber Andreas war kein schlechter Kerl. Er zeigte immer Verständnis, wenn mir die Rauchschwarten an der Decke anfingen, auf die Nerven zu gehen, und wenn ich die gelbe Schicht, die an den Betonwänden hing, einmal vermissen sollte, war er immer so gütig und gab mir ein bisschen was ab von seinem Tabak. Die beiden vertieften sich zunehmend in ein intensives Gespräch; ich nahm an, es würde sich dabei um politische Themen handeln, war mit den Gedanken bereits an einem weißen Sandstrand in Haiti, umgeben von braungebrannten Tänzerinnen; als Sartre jedoch plötzlich mit ernster Stimme begann, über anale Penetrationen zu sinnieren, spitzte ich die Ohren. Andreas hatte, dem Gespräch nach zu urteilen, bereits einschlägige Erfahrungen sammeln können, und auch Sartre war in diesem Gebiet kein Anfänger mehr. Ich versuchte mich möglichst lautlos anzupirschen, sodass sich niemand durch meine Anwesenheit gestört fühlte, und legte mich langsam und lautlos in die Ecke meines Zimmers; von dort konnte ich jedes einzelne Wort klar und deutlich hören. Ich steckte mir eine Zigarette an und lauschte aufmerksam. Das schweinische Gespräch stockte immer für eine kurze Zeit, wenn Sartre in seinen Hosentaschen nach ein paar Krümeln Tabak fischte, den er sich in die Pfeife steckte.
„Man muss die leere Hülle des Lebens mit einer Aussage beschriften und mit Inhalt füllen, verstehst du. Andreas, ich verfolge deine Aktivitäten seit Urbeginn, und so langsam überkommt mich der Verdacht, du wärest nur ein Vorstadtrebell, zu nichts weiter zu gebrauchen als zum Parolen schreien und Wände bekritzeln. Was erwartest du von mir, ich bin weder ein reicher noch ein herzlicher Mann, selbst für diese Sache bin ich nicht ohne weiteres gewillt, dir mein Geld anzuvertrauen.“
Das Blut stieg Andreas zu Kopf, er wurde knallrot, die Tränen standen ihm in den Augen.
„Sartre, du beschissener Idiot! Unser Kampf findet nun mal in der Realität statt und nicht auf einer Dorfbühne. Wir bedienen uns hier keinen Vorhängen und Spezialeffekten, und es ist bestimmt kein Kunstblut, was aus den Körpern unserer Widersacher spritzen soll. Versteh doch, dieser Kampf wird ein teurer sein, aber uns allen zu großem Reichtum und Anerkennung verhelfen.“

„Von welcher Anerkennung redest du? Welches Blut soll fließen? Kurzzeitigen Ruhm solltest du nicht verwechseln mit jenem Ruhm, den solche Männer erlangten, die Großes vollbracht haben, ohne ihrer Sache wegen Blut zu vergießen. Diese widerwärtige Gewalt muss noch vorm Kampf ihr Ende finden, verstehst du?“ Baader erhob sich, zog eine Knarre und ballerte Sartre den Schädel in zwei Teile. Es sah aus, als würde eine Apfelsine platzen. Die Wärter zogen ihre Pistolen aus den Holstern; ein gezielter Kopfschuss setzte Baaders Leben ein vorzeitiges Ende. Für die Medien würden sie sich etwas einfallen lassen müssen, sagte einer der Beamten. Fragt mich nicht, woher Baader die Waffe hatte. Nehmt es einfach als gottgegeben, so wie es die Medien damals getan haben.

 

Hallo roadkill_jesus,

Einerseits lockst du mit einer realen Person (Andreas Baader), andererseits erzählst du dann eine Fantasie-Geschichte. Das lässt mich frustriert zurück.

Die Idee, einen Hintergrund in den (Selbst?-)Mord von Baader zu bringen, ist ja interessant. Aber wie kannst du Sartre, der den Besuch überlebt hat, sterben lassen? Und da Baader Einzelhaft hatte, ist der Umstand mit dem Mit-Häftling natürlich auch etwas schräg. Aber das hätte ich noch irgendwie geschluckt.

Das Thema der "analen Penetration" finde ich auch nicht so wahnsinnig interessant, d.h., es bleibt zu uneingebunden für den Erzählstrang der Geschichte, trägt nichts zur Handlung bei.

Gruß, Elisha

 

Eine nette Geschichte.
Schreib aber lieber "Rauchschwaden", statt "Rauchschwarten". ;)
Wo ist das Experiment?

 

Moin Straßenmörder_Jesus!

Im Prinzip kann ich Elisha nur zustimmen, wirklich Sinn macht deine Neuinterpretation der Geschichte nicht. Dein Ich-Erzähler bleibt ohne nennenswerte Eigenschaften und könnte sowohl Wärter als auch Häftling sein, für die "Handlung" hat er überhaupt keine Bedeutung.

Soweit ich weiß, wollte Baader, dass Sartre ihn in Stammheim besucht, was dieser aber überlebt hat. Das Gespräch zwischen beiden blieb geheim, du fantasierst etwas von "Anal-Penetration", was weder als Gag noch als realistisches Thema funktioniert. Wem von beiden deine Sympathien gelten, bleibt unklar, Sartre scheint es jedenfalls nicht zu sein.

Baader erhob sich, zog eine Knarre und ballerte Sartre den Schädel in zwei Teile. Es sah aus, als würde eine Apfelsine platzen.

Hä? :confused: Wenn der Schädel wie eine Apfelsine zerplatzt, dann ja wohl nicht in zwei Teile. Und soll das Gewalt-Ende den Leser etwa provozieren, verstehen tu' ich es jedenfalls nicht.

Fazit: Sehr kurz, sehr geschmacklos und insgesamt ziemlich fagwürdig! Definitiv nicht mein Fall. :thdown:

 

Findest du das eine angemessene Reaktion? Ok, das heißt dann für mcih, dass du auf Kommentare keinen Wert legst.

 

@ Elisha

Schätze, das Beste ist den Autor und seine nichtssagenden Kommentare nicht weiter zu beachten. Er scheint auf ernstgemeinte Kritik leider keinen Wert zu legen ...

 
Zuletzt bearbeitet:

Blablah Blabla,

Blah Blah Blablablah Blah Blablablablablah, Blah Blah Blablah Blablablah!

Blah Blah Blah Blablalalab Ablahlablah
Blah Blablablah Bla Blablabla :thumbsup:

Blah Blahblalablah Blablablablabahl Blah, Blah Blah Blalablahbla Blah Blah Blah Blalabah.

Blahblah Blabla
Blablablah Blablah

 

huhu jesuskiller

wo ist das experiment??? ich habs leider nicht gecheckt:( :confused:

und komm mir nicht mir HIHIHI:dagegen:

cu joblack87:zensiert:

 

Mahlzeit!

Jedes Experiment basiert natürlich auf einer Frage. Und die lautet in diesem Fall:
Wie lange dauert es, bis jemand merkt, dass dieser Text so wertvoll ist wie benutztes Klopapier?

Und natürlich gehört zum Experiment auch die Reaktion auf die Reaktion. Sonst wäre die Darstellung des experimentellen Ergebnisses ja sinnlos. "Hihi" ist also sinnvoll, nicht als Scherz gedacht, sondern die konsequente Fortführung dieses Experimentes.

So. Danke für Eure Aufmerksamkeit.

Also im Sinne der Grundlagen zu einem Experiment ist es tatsächlich eines. Von mir also eine 9,8.

 

Hahaha... meine Güte, ich finde meine Story herrlich. Man solltesich das Mal als Bild vor Augen halten. Baader knallt Sartre ab. Als Häftling, völlig grundlos, und woher hat er die Knarre? Haha. Ich finds prima. Klolektüre at its best.

 
Zuletzt bearbeitet:

roadkill_jesus schrieb:
Hahaha... meine Güte, ich finde meine Story herrlich. Man solltesich das Mal als Bild vor Augen halten. Baader knallt Sartre ab. Als Häftling, völlig grundlos, und woher hat er die Knarre? Haha. Ich finds prima. Klolektüre at its best.

Hallo,

@Morphin
Die jüngste Äußerung des Autors offenbart, dass Deine Einschätzung nicht ganz korrekt ist.;)

Um dem Autor endlich auch mal zu ermöglichen, sich umfassend zu äußern, darf ich an dieser Stelle einen seiner Kommentare von anderer Stelle zitieren:

Hey hey! Naja, meine Stories sind nicht unbedingt schwierig zu verstehen, meistens liegt die, sofern vorhandene, Essenz einfach nur in der unbeschwerten Unterhaltung. Falls das jemanden stört; sich jemand auf den Fuß getreten fühlt, bitte nicht böse sein, in Zukunft werde ich mich zurückhalten, was die Quantität meiner Beiträge anbelangt.

Also vorab, damit niemand umsonst einen meiner Texte liest: Ich möchte dem geneigten "Publikum" schlichtweg die Möglichkeit bieten, sich von weitgehend sinnfreier Unterhaltung berieseln zu lassen. Manche finden das, was ich schreibe, eben recht witzig, und andere belang- bzw. geschmackslos. Ich bin noch ziemlich jung, von daher erklärt sich von selbst, dass ich keinerlei Ambitionen; geschweigedenn die dafür obligatorische Lebenserfahrung vorzuweisen habe, hier irgendwem die Welt zu erklären.

Ich schreibe einfach über das, was mir tagtäglich widerfährt, was ich irgendwo im Fernsehen aufschnappe oder erzählt bekomme. Durch das Fehlen einer textlich auszumachenden Essenz beende ich jene Abschnitte, die sich (zugegeben) bisweilen wie Comics lesen, meistens abrupt und ohne weitere Erklärungen, indem ich die Welt untergehen lasse. Wie gesagt, wenn hier irgendwem der Anspruch fehlt, oder meine Geschichten tatsächlich dermaßen scheiße sind und bei keinem ankommen, dann löscht sie meinetwegen. Aber seid gewarnt, vielleicht verpasst ihr was: Manchmal werden die Protagonisten auch von einem Dinosaurier auf Rollschuhen überfahren.


Ich finde es todkomisch, dass er seine Kamelle durch das Selbstlob nach fast einem Monat nochmal in der Liste ganz nach oben schießt.

Grüße, nic

P.S. Ein bissl Dadaismus in diesem Forum sollten wir eigentlich tolerieren.;)

 

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