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Hund ertappt Einbrecher

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13.06.2002
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Hund ertappt Einbrecher

Es war wirklich kein schöner Anblick, wie die klaffende Wunde an Kurts Bein sich langsam daran machte, Teile seiner Hose mit einem roten Fleck zu brandmarken. Innerlich zweifelte ich irgendwie daran, ob er diese Sache heil überstehen würde. Selbst das Klopapier aus dem Bad reichte nicht, das Blut aufzusaugen.
Er hätte den Hund einfach nicht reizen sollen - ich meine, das Vieh roch immerhin nach faulem Fleisch und so... da geht man halt nicht so dicht dran. Schon gar nicht sollte man die knurrende Bestie noch extra mit dem infernalischen Avonparfum von Oma reizen. Nun, bei der Frage nach Sekt oder Selters hatte es für den guten Kurt schon immer Sekt sein müssen - er war einfach ein verrückter Draufgänger. Manchmal glaube ich, bei Kurts Geburt haben sie benutzte Teile in seinen Kopf eingebaut, besonders im Bereich der Schrauben.
Meine Nervosität brachte mich zum Schwitzen. Ich war noch nicht so lange in der Branche, darum war es für mich neu, nachts in fremde Häuser einzusteigen und da irgendwelche Schätze einzusacken. Darum drehte sich mein zentraler Gedanke in diesem Moment auch ehrlich gesagt nicht um Kurt, sondern eher um unsere Flucht. Hoffentlich würde Manfred uns da wirklich raushelfen können.
"Na, dummer Köter, ganze Wölfe konnten die sich hier wohl nicht leisten, was?", keuchte Kurt.
Mußte dieser Spinner jetzt noch unbedingt den Hund reizen? Naja, man wird sehn, was er davon hat. Eine etwa fünfzehn Millimeter dicke Glasscheibe schien mir jedenfalls kein guter Schutz gegen diese Bestie zu sein. Auf jeden Fall konnten wir hier schlecht stehen bleiben, da der Köter sicher bald merken würde, wie leicht man Glas kaputt machen kann.
Nun, das Schicksal ist wie ein Sieb - Zentimeter dick sind seine Löcher und damit gerade groß genug, um die ganze Scheiße immer durchzulassen. Der Hund sprang also durch die Scheibe und brachte seinen massigen Körper einen Meter vor uns in Position. Im selben und zugleich letzten Moment donnerte Manfred mit seinem nagelneuen Zehntonner durch das Eingangstor des Naturkundemuseums, überfuhr den Köter und rettete uns. Kurt zwang sich zu einem Lächeln und nuschelte irgendwas von "Drecksvieh!"

Naja, um es kurz zu machen: Kurt hat natürlich überlebt und unsere Beute waren drei ausgestopfte Biber, ein Hund, Schwan, zig Karnickel und ein kleiner Dinosaurier aus Plastik.

 

Ja, wer kennt das nicht... man schreibt gerade munter an einer vollkommen anderen Geschichte über Schafe und plötzlich (und wenn ich plötzlich sage, dann meine ich plötzlich) schleicht sich diese Idee von hinten links in den Kopf und läßt einen erst wieder los, wenn man was aus ihr gemacht hat.
Nur eine kleine Spielerei ohne großen Anspruch - aber doch ganz nett, wie ich finde.

 

Hi gnoebel!

Ähm, tja, vielleicht hab ich die Pointe nicht kapiert.
Ja, ich hab sogar ziemlich sicher die Pointe nicht kapiert.
Was war das für ein Hund? Gibt es überhaupt eine Pointe.

Irgendwie wirkt das alles unfertig, du schreibst ja, es war eine Idee, die sich angeschlichen hat, aber eine Idee ist keine Geschichte.

Ein paar nette Formulierungen, aber an sich finde ich das Geschichtchen eher nicht so toll. Du weißt ja inzwischen, dass ich längere Geschichten generell lieber mag.
Geschmacksache.

In diesem Sinne
c

 

Moin chazar,

Danke für Lesung und Kommentar

Hier gibt das gar keine Pointe. ;)
Das Experiment ist nicht inhaltlicher, sondern rein formaler Natur und der Plot tatsächlich zweitrangig. Eine Geschichte ist es meiner Meinung nach allerdings schon, da ein Plot durchaus vorhanden ist.

 

Ja, hast Recht, hab ich etwas unvorsichtig ausgedrückt: es ist eine Geschichte, klar, aber auch nur grade eben noch.

Aber was genau ist das formale Experiment, das hinter diesem Text steht, wenn du die Frage gestattest.

Gruß
c

 

Hallo gnoebel

Jo, puh, da frage ich mich aber auch, was denn nun das experimentelle dran ist.

Zumal die Geschichte mir in sich auch nicht ganz stimmig scheint.
Ich meine, Kurt hat ja ne klaffende Wunde, die sich eben grade auf der Hose bemerkbar zu machen tut und mit Klopapier (Anfangsszene im Bad?) nur schwer einzudämmen ist. Bisschen spät oder? Denn jetzt kommt die Rückblende. Einbruch im (wie später bekannt wird) Naturhistorischen Museum. Sie stehen draussen, der Hund drinnen. Dann bricht der Hund durch die Scheibe und baut sich vor ihnen auf, (welcher freigelassene Wachhund geht dem Opfer nicht an die Gurgel?) wird dann aber sofort vom 10 Tonner geplättet.
Also kein Angriff - keine Wunde, klar oder?

Wie kann man den Gestank nach faulem Fleisch durch eine immerhin fünfzehn Millimeter dicke Glasscheibe riechen?

Schnellschuss mit ... "hach, wo bring ich dass jetzt noch unter, ah, hier und - zack - wieder Platz im Hirn für Schafe" :D

nix für ungut
dotslash

 

Moin dotslash,

Ja gut, war wohl nicht so prickelnd, dieses Experiment. War auch wirklich nur ein kleines Schnellschuß, um wieder Platz zu schaffen...

Das mit der Wunde sollte so erklärt sein, daß sie erst auf den Hund getroffen sind, Kurt gebissen wurde und sie danach ins Haus flüchten konnten. Ich gebe aber zu, daß das nicht so gut rüberkommt.

zur Erklärung des Experiments:

Es war wirklich kein schöner Anblick, wie die klaffende Wunde an Kurts Bein sich langsam daran machte, Teile seiner Hose mit einem roten Fleck zu brandmarken. Innerlich zweifelte ich irgendwie daran
Wobei ich anmerken muß, daß ich nicht auf die korrekte Schreibweise, sondern auf die Betonung geachtet habe.

 
Zuletzt bearbeitet:

Holla gnoebel.
Jetzt haste mir aber den Schweinwerfer voll ins Gesicht gedreht.
"Na, herr dot, wo ist das Experiment, hä, na, sehen sie's jetzt, hä?"
:shy:

Nur eine kleine Spielerei ohne großen Anspruch - aber doch ganz nett, wie ich finde.
Ich hätte deinem Understatement nicht soviel Gewicht beimessen dürfen.
Mein Problem war, das ich diesen Satz mehr auf einen Plot bezogen verstanden hatte und garnicht weiter nach Anzahl Textzeilen, verdrehten Ausdrücken und dergleichen gesucht habe...

Ich nehme alles, - na fast alles -, zurück.
Es ist ein Experiment.

Auch wenn deine Vorgabe mit der phonetisch zu lesenden Zahlen zwischendurch arg strapaziert wurde. (18 - brachte seinen massigen Körper...)

Eigentlich könntest du mit etwas Überarbeitung sogar noch näher an die Phonetik kommen, aber die Schafe warten, ich weiss...

Doch, für einen Schnellschuss: Chapeau.
:cool:

 

Jetzt haste mir aber den Schweinwerfer voll ins Gesicht gedreht.
Naja, eher Flutlicht. chazar hatte ja auch gefragt. ;)
Auch wenn deine Vorgabe mit der phonetisch zu lesenden Zahlen zwischendurch arg strapaziert wurde. (18 - brachte seinen massigen Körper...)
Ja, ich gebe zu, manchmal ein wenig geschummelt zu haben. Da muß man halt schneller lesen, dann geht das. Das Problem war, daß ich nicht wollte, daß der Text zu gekünstelt um die Wortspiele herum aussieht (so, als würde man den Protagonisten Xaver nennen, weil man das X braucht...)
Mal sehen, ob mir doch noch was besseres einfällt.
Doch, für einen Schnellschuss: Chapeau.
Merci bien

 

gnoebel schrieb:
(so, als würde man den Protagonisten Xaver nennen, weil man das X braucht...)

Hehe, das ist DAS Experimente-Klischee und es kommt immer wieder mal vor. :D

Siehe "Abpfiff", erst neulich: http://www.kurzgeschichten.de/vb/showthread.php?t=22501

Hast du meinen Kommentar dazu gelesen? Oder ist das jetzt wirklich Zufall, dass du das sagst?

gnoebel schrieb:
Mal sehen, ob mir doch noch was besseres einfällt.

Ich fand das hier schon gut. Aber nur zu!

 

Hast du meinen Kommentar dazu gelesen? Oder ist das jetzt wirklich Zufall, dass du das sagst?
Naja... jeder, der sich manchmal mit solchen Spielereien beschäftigt, wird über kurz oder lang über das Xaverparadoxon (der Fachmann spricht von Xaveroxon) stoßen.
War Zufall.
Ich fand das hier schon gut. Aber nur zu!
Danke. Aber da steckt noch mehr Potential drin.

 

Hi,
also ich muss gestehen, bis ich das Experiment verstanden habe, dann gefiel es mir ganz gut, aber hat mich auch nicht vom Hocker gehauen. Aber für ne Fingerübung geht das in Ordung. Neee, was bin ich wieder großzügig in meiner Kritik ;)

grüße...
morti

 

Es war wirklich kein schöner Anblick, wie die klaffende Wunde an Kurts Bein sich langsam daran machte, Teile seiner Hose mit einem roten Fleck zu brandmarken.
ich hab den Satz 4mal gelesen, weil ich ihn so gut finde. :thumbsup: :thumbsup:
Schon gar nicht sollte man die knurrende Bestie noch extra mit dem infernalischen Avonperfum von Oma reizen.
was ist das? (Avonparfum vllt?)
Nun, bei der Frage nach Sekt oder Selters
YOU DON'T KNOW ... JACK! :)
Ich war noch nicht so lange in der Branche, darum war es für mich noch neu
Wwdh

Hi gnoebel,
ohne deine Auflösung hätte ich das Experiment nicht entdeckt.

Außerdem ist mir das mit dem Hund auch nicht klar gewesen, dachte ebenfalls, dass da was Murks ist.

Als Geschichte hat mir dieses Stückchen gut gefallen, als Experiment etwas weniger gut, da ich ne Auflösung brauchte, sonst wärs natürlich klasse.

Und nach Floh verhelfe ich jetzt auch morti zu einer Antwort :D ;)

Tserk!

 

Moin morti und Tserk,

(Zum Teil) verspäteten Dank euch beiden für Les- und Kommentierung.

Aber für ne Fingerübung geht das in Ordung.
Ja, das reicht für diesen Text eigentlich auch. Mehr ist es nicht.
was ist das? (Avonparfum vllt?)
Avon ist eine Parfummarke. Sehr süßlich riechendes Zeug und für mich der Inbegriff der... naja, so mancher Sachen halt.
Als Geschichte hat mir dieses Stückchen gut gefallen, als Experiment etwas weniger gut
Das ist ein guter Schnitt. Immer schön, wenns dir gefallen hat.

 

Hi gnoebel!

Ist doch ganz amüsant zu lesen, die kleine Geschichte. Bisschen trashy vielleicht.
Der Erzählstil passt gut zu den Typen und für so eine (Aus)Beute hat es sich gelohnt vom Hund gebissen zu werden. Hoffentlich hatte er keine Tollwut.
Das Zahlenexperiment ist nicht so prickelnd, weil es reiner Selbstzweck ist.

Wie gesagt – mich hat´s amüsiert und mit dem Sieb hast du Recht.

aquata

 

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