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Die neue Freude ist gekommen

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06.01.2022
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Die neue Freude ist gekommen

Vielleicht haben die zwölf Gänge des Heiligabends etwas damit zu tun. Es sei denn, es war die hochprozentige Horilka ihres Schwiegervaters. Anna wacht mit Schmerzen im Bauch auf. Der Schnaps half ihr, einzuschlafen, aber die Nacht war unruhig. Sie träumte von ihm. Er sagte ihr, er hält sich in Mariupol auf und bat sie, zu ihm zu kommen.

Mariupol. Das schöne Leben, ihre Villa am Meer, ihre Freunde, die Partys mit seinen Offizieren und deren Frauen, die sie dort gab. Es waren wundervolle Abende. Heitere Nächte, im Sommer nicht selten bis zum Sonnenaufgang ...
Unten, im Wohnzimmer, ertönen die ersten Worte von Nova radit' stala, dem Weihnachtslied, das eine neue Freude ankündigt. Schmerzhafte Worte. Vor nicht mal 48 Stunden war er beerdigt worden.​
„Normalität“: Schwiegermutters Wort.
Wegen der Kinder. Neffen, Nichten, alle sind sie da im Haus seiner Eltern in Kyiv und tanzen vor dem Frühstück um den Weihnachtsbaum, wie immer am 7. Januar.
Sie steht auf. Die Kälte verursacht ihr Gänsehaut. Die Heizung ist über Nacht ausgefallen. Aus dem Schrank holt sie ein schwarzes Kleid, das sie vor ihrer Abreise aus Warschau gekauft hat. Es ist mit Spitze und Rüschen verziert – ein Kleid, das ihm gefallen hätte. Sie will schön sein. Für ihn. Sie schminkt sich sorgfältig und zieht den glamourösen Fuchspelzmantel an, den er ihr zu ihrem vierzigsten Geburtstag geschenkt hat.
Nachdem sie das Modegeschäft in Mariupol verlassen hatten, machte er einen Tanzschritt und sang für sie den berühmten Refrain Voulez-vous coucher avec moi ce soir? Voulez-vous coucher avec moi ? 
Anna geht die Treppe hinunter. Als warte er auf dem Bürgersteig in Mariupol.

Der Weihnachtstag beginnt mit einer großen Messe, die Stunden dauert. Anna hat am Vorabend ihrer verdutzten Schwiegermutter gesagt, dass sie »ganz alleine« für ihn beten wird: »Schmerzen addieren sich; sie heben sich nicht auf«, hatte sie eine Erklärung versucht. Mit mürrischem Gesicht hatte die alte Dame stumm genickt.
Der gefrorene Schnee knirscht unter ihren Schritten. Auf dem Weg zur Sankt Sophia, wo sie geheiratet hatten, fällt ihr auf, dass die Lichterketten und Kerzen in diesem Jahr fehlen, die sonst zur Weihnachtszeit Balkone, Fenster und Bäume erhellen. So vieles erinnert an den Krieg: Die Blockaden vor öffentlichen Gebäuden; die Durchhalteparolen an den Wänden; die Gespräche und sorgenvollen Gesichter der Menschen. Einige Dutzend Meter von der Kathedrale entfernt, steht auf dem Sophienplatz das ausgebrannte Wrack eines russischen Panzers, das noch nicht abtransportiert wurde. Ein Fahrzeug ähnlich jenem vor dem er sich mit den Offizieren seiner Brigade am Abmarschtag nach Bachmut auf dem Video hatte filmen lassen. Den Clip hatte er ihr nach der Rückkehr aus seinem Urlaub geschickt.
Am 25. Dezember hatte er einen Tag Urlaub antreten können. Seine erste Erholung seit Kriegsbeginn. Sie war in Lwiw mit dem Nachtzug zu ihm gestoßen. Nach dem Brunch im Restaurant Garmata hatten sie gemeinsam geduscht …
Ihr wird schlecht. Sie muss sich an einen Baumstamm lehnen.

Als Anna das Kirchenschiff betritt, kann sie nur die Gläubigen – vor allem verschleierte Frauen und alte Männer – deutlich sehen, die vor den goldenen Ikonen Schlange stehen, um Kerzen anzuzünden. Die Buntglasfenster sind mit Blech und Sperrholzplatten geschützt. Der Duft von Weihrauchschwaden erfüllt die Kathedrale.
Auch im Gebet ist der Krieg nicht fern. In den Seitenkapellen, von Votivkerzen erleuchtet, fallen ihr Hunderte von Fotos gefallener Soldaten auf. Erneut kämpft sie mit den Tränen. Sie nimmt sich vor, dem Popen nach der Messe ein Bild von ihm zu übergeben.
Kalte Luft, liturgische Gesänge und die lange Predigt wiegen sie in den Schlaf, bis ein kleiner Schmerz, ein Ziehen im Unterleib, sie aus ihrer Lethargie reißt.
Als der Pope das Foto entgegennimmt, ahnt er ihre Not und sagt:
»Sie werden mit dem Helden, der Sie gerade verlassen hat, wiedervereint. Es gibt ein anderes Leben, eine andere Welt. Er wartet auf Sie an dem Ort, den Gott für Sie vorbereitet hat.«
Auf der Fahrt mit der Metro von der Sophienkathedrale zum Baikowe-Friedhof denkt sie über diesen Satz nach.

Sein Grab. Ein kleiner Haufen gefrorener Erde zwischen hunderten anderen, entlang einer Mauer, die mit gefrorenen Blumenkränzen bedeckt ist.
Sie erinnert sich an die Blumen, die zwei Tage zuvor zu Füßen der Zivilisten und Uniformträger lagen, die Spalier standen, um seinem Trauerzug den Ehrenempfang zu erweisen. Sechs Soldaten aus seiner Brigade hatten den in die blau-gelbe Flagge drapierten Sarg auf einen Katafalk vor einem Kreuz mit dem Staatswappen gestellt. Ein Trompeter und ein Trommler hatten ihm die militärischen Ehren erwiesen. Mit Unterstützung ihres Schwagers war sie nach vorne getreten, um ihre Hände auf den Sarg zu legen. Während er in die Grube abgesenkt wurde, hatte sie einen Salutschuss vernommen.
In diesem Moment brach sie in Tränen aus.
Leise. Wie heute.
Ihre Beine tragen sie nicht mehr. Sie setzt sich auf eine Bank. Wie sollte das Leben weitergehen? Ohne ihn, ohne Kinder?
Sie hatte keine Kinder haben wollen. Nicht weil sie Kinder nicht mochte. Im Gegenteil. Aber sie selbst wollte keine. So war es.
Ihr wird schwindelig. Wie am Rande des Kliffes am Kap Sarytch bei Foros, wo sie ihren letzten Urlaub auf der Krim verbracht hatten. Die Tiefe hatte sie erschreckt und zugleich angezogen.

Es ist Viertel vor eins, als sie den Friedhof verlässt. Schneeflocken fangen wieder an zu wirbeln. Gerade als sie die Kapuze ihres Mantels über den Schal zieht, erblickt sie neben einem Luftschutzbunker den Eingang eines Hotels, der von großen Leuchtkugeln erhellt wird.
Sobald sie hereinkommt, dringt ihr der Geruch von Gänsebraten und Spanferkelfett in die Nase. Ein Geruch, der ihn hungrig machte. Er liebte das Kochen.
Alle Tische im Speisesaal sind besetzt. Sie findet einen Platz in einem angrenzenden Lounge-Bereich neben einem mit glitzernden Spinnweben bedeckten Weihnachtsbaum. In ihrer Umgebung wird viel gelacht. Im Mittelpunkt der Gespräche steht der Rückzug der Russen aus Cherson. Ab und zu wird der Trinkspruch ausgebracht: »Auf unsere Soldaten, Ruhm der Ukraine!«, der im Saal mit dem militärischen »Slawa Ukraini« beantwortet wird.
Dieses Gelächter, diese patriotischen Prahlereien sind für sie unerträglich. Sie kotzt das Wort Held, das sie seit sieben Tagen hört. »Es reicht! Aufhören!«, möchte sie rufen, aber sie bleibt stumm und bei jedem Toast verschleiern sich ihre Augen.
Als sie ein Stofftaschentuch aus ihrer Handtasche zieht, fällt ein kleines Päckchen heraus, das mit einem goldfarbenen Band umwickelt ist. Sein Geschenk. Sie hat es kurz vor ihrer Abreise nach Kyiv erhalten, vor 72 Stunden. Auf einer beiliegenden Karte wünscht ihr Väterchen Frost ein frohes neues Jahr 2023 und bittet sie, mit dem Auspacken bis zum ersten Weihnachtsabend zu warten, da er es zu spät abschicken wird, als dass sie es am 1. Januar öffnen könnte.
Wenn von Bescherung die Rede ist, an diesem Sonntag erfuhr sie morgens von seinem Tod …
»Slawa Ukraini!« – »Die Sonne der Lebendigen wärmt die Verstorbene nicht mehr«, möchte sie schreien. Es ist ein Vers aus einem Gedicht, das er ihr auf der Strandpromenade von Foros vorgetragen hatte.
Ein anderer Vers aus demselben Gedicht kommt ihr in den Sinn: »Ein einziges Wesen fehlt und alles wird menschenleer«. Ohne dieses eine Wesen kann sie nicht leben.
Anna steckt das Päckchen zurück in ihre Tasche. Sie wird es öffnen, wenn sie allein in ihrem Zimmer ist. Allein mit ihm.

Wieder bei ihren Schwiegereltern angekommen, wird ihr erneut Übel. Schließlich erbricht sie die Kutja, den Grießbrei, den er so sehr mochte und zu dem sie sich im Hotel verführen ließ.
Ihre Schwiegermutter gibt ihr eine Schachtel Aspirin-Brausetabletten und sie geht damit in ihr Zimmer.
Sie steht vor dem Waschbecken und betrachtet sich im Spiegel. Sie hat keine Angst vor dem Tod. Wenn der Tod kommt, wird er seine Augen haben. Das Leben kennt sie nur zu gut. Sie denkt, dass Russland früher oder später siegen wird, dass früher oder später ihre Witwenrente nicht mehr gezahlt wird. Sie glaubt, dass sie zum Exil verurteilt ist. Ohne ihn neu anfangen? Unmöglich, er fehlt! Fehlt! Fehlt! Fehlt!
Sie füllt das Zahnputzglas mit Wasser und gibt alle Brausetabletten hinein. Während das Aspirin zerfällt, öffnet Anna ihre Handtasche und holt ihr Geschenk heraus. Das Päckchen ist leicht. Sie löst die Schleife. Ihr Hals schnürt sich zu. Ihre Finger zittern, als sie das Packpapier aufreißt.
Der kleine Karton enthält zwei Schachteln. In der ersten befindet sich ein Ring mit einem rosafarbenen Turmalin. Der Stein ist von zahlreichen Brillanten umgeben, die der Fassung Volumen verleihen. Im Zweiten verbirgt sich ein Schwangerschaftstest.
In Polen hat sie die Pille abgesetzt. Mit ihren 43 Jahren und aufgrund ihres unregelmäßigen Zyklus hatte sie eigentlich geglaubt, dass sie keine Schwangerschaft mehr zu befürchten hätte. Sie stellt sich sein verschmitztes Lächeln vor, als er das Päckchen zusammenstellte.

Nachdem sie die Gebrauchsanweisung durchgelesen hat, benutzt sie den Stift wie beschrieben und wartet anschließend die empfohlene Zeit ab, während sie auf die Uhr schaut. Drei Minuten vergehen, zwei blaue Striche erscheinen im Lesefeld. In ihren Augen glitzern die Funken der Verwunderung.
Sie leert das Zahnputzglas im Waschbecken aus. Ob Junge oder Mädchen, sie wird dem Kind seinen Vornamen geben: Nikita.​

 

Hey @Eraclito,

schön, dass du bei der Challenge mitmachst!

Dein Text lässt mich etwas gleichgültig zurück. Was schade ist, denn grundlegend ist das Sujet natürlich bestens dazu geeignet, Leser aufzuwühlen. Die Bilder aus der Ukraine sind uns allen noch im Gedächtnis und da ist man emotional natürlich anfällig für Texte diesbezüglich. Nur vergibst du die Chance leider schnell, denn dein Text wirkt zu sehr wie ein Aufsatz. Oder eine Reportage. Ich hatte beim Lesen sehr schnell so eine Reporterstimme in meinem Kopf, etwa wie bei ZDF info oder Arte. Das ist natürlich Gift für die emotionale Wirkung einer Kurzgeschichte.

Dass die Erzählstimme so journalistisch daherkommt, liegt vor allem an den vielen Details, die du in dem Text verbaut hast und die es in dem Ausmaß gar nicht bräuchte. Ist es denn wichtig, dass der 300xte Tag nach dem initialen Angriff ist? Der erste Satz hätte zum Beispiel viel mehr Gewicht, wenn du einfach sagst: Es ist das erste Weihnachtsfest seit Beginn des russischen Angriffskrieges, oder so ähnlich. Hätte gleich mehr Wumms.

Und dann verwirrt mich die Erzählstimme auch mal. Oft hast du sehr deskriptive Sätze, und gleich im nächsten Satz haust du eine kräftige Ladung Pathos rein (Beispiele folgen gleich). Das ergibt für mich leider ein unrundes Gesamtbild. Zumal die emotional aufgeladenen Momente aufgrund des allgemein reportagehaften Tons an Gewicht verlieren, weil ich mich um Anna einfach zu wenig schere. Ich würde hier doch verstärkt auf eine szenischere Gestaltung setzen. Der Abend mit ihren Schwiegereltern wäre perfekt dafür, weil da am ehesten der zentrale Konflikt des Verlustes eingebracht werden könnte.

Anna sagt im ganzen Text zudem kein Wort, was schwierig ist; es ist eine große Kunst, einen Charakter mit so wenigen Interaktionen und Handlungen für Leser ansprechend zu gestalten. Das ist natürlich möglich, aber da muss der Charakter von Anna noch viel tiefer ausgearbeitet werden. Oder du wirst eben szenischer. So wie es jetzt ist, wirkt es doch recht oberflächlich. Anna ist traurig, wie auch ihr ganzes Umfeld, Anna hat nicht so richtig Lust auf Weihnachten und vermisst ihren Mann, aber mehr passiert nicht, ich spüre das nicht richtig, weil der Text nicht aus dem deskriptiven rauskommt. Und wenn er das kommt, dann mit dem Holzhammer.

Konkret am Text mal was:

Die Kälte verursacht ihr Gänsehaut. Die Heizung ist über Nacht ausgefallen. Die Dusche riecht muffig, die Kabinentür ist kaputt, aber das Wasser fließt. Lauwarm. So ist alles in der Ukraine seit der Invasion: Heruntergekommen, zwischen Leben und Tod, und alle scheinen sich damit abzufinden.
Das Markierte kann weg, das weiß der Leser.

Sie zieht ein schwarzes Kleid an, das sie vor ihrer Abreise aus Warschau gekauft hat. Es ist mit Spitze und Rüschen verziert – eine letzte Geste zur Erinnerung an ihn.
Warum? Was hat er damit zu tun?

Die Stiefel aus fuchsiafarbenem Wildleder und der glamouröse rosa Fuchspelzmantel, die er ihr zu ihrem 40. Geburtstag geschenkt hat, komplettieren ihr Outfit als Pink Lady, den liebevollen Spitznamen, den er für sie gefunden hatte.
Nachdem sie das Modegeschäft verlassen hatten, sang er für sie den berühmten Refrain von Lady Marmelade, einem Lied aus den 2000er Jahren: Voulez-vous coucher avec moi ce soir ? Voulez-vous coucher avec moi ?  (Möchtest du heute Abend mit mir ins Bett gehen? Möchtest du mit mir schlafen?)
Anna geht die Treppe hinunter.
Hier zum Beispiel sind viel zu viele unwichtige Details drin. Das kannst du alles rausstreichen und den Spitznamen irgendwann später einbauen (obwohl der auch nicht wichtig ist). Die Details erschlagen den Leser und überlagern sich, sodass ich am Ende, wenn Anna die Treppe runtergeht, ja gar nicht mehr weiß, welche Farbe ihr Mantel hat, oder von welchem Tier der Pelz ist.

Die verbliebenen Menschen eilen wie gejagte Tiere durch die Straßen und stürmen in die Gebäuden.
Gebäude

Einige Dutzend Meter von der Kathedrale entfernt steht auf dem Sophienplatz das ausgebrannte Wrack eines russischen Panzers, das noch nicht abtransportiert wurde. Ein T72. Ein Fahrzeug, das jenem gleicht, vor dem er sich mit den Offizieren seiner Brigade am Abmarschtag nach Bachmut auf dem Video hatte filmen lassen, das er ihr nach der Rückkehr aus seinem Urlaub schickte.
Kennt sie sich echt so gut mit Panzern aus, dass sie das alles weiß und auch das Modell kennt?

Am 25. Dezember (dem europäischen Weihnachtsfest) hatte er seinen ersten Urlaub seit Kriegsbeginn angetreten. Sie war mit dem Zug zu ihm nach Lwiw – einer Stadt im Westen – gereist, um ihn zu besuchen.
Die Emotion schnürt ihr die Kehle zu.
Wieder so viele Details. Ich lehne mich mal weit aus dem Fenster und sage, jeder Leser hier weiß, wann das europäische Weihnachtsfest ist. Und wo genau Lwiw liegt, ist auch nicht so wichtig. Du kannst dem Leser hier ruhig mehr zutrauen und weniger erklären. Weniger ist hier tatsächlich mehr.

Sie nimmt sich vor, dem Pope nach der Messe ein Bild von ihm zu übergeben.
dem Popen

Als der Pope das Foto entgegennimmt, das sie ihm reicht, ahnt er ihre Not und sagt:
"Kein LeerzeichenSie werden mit dem Helden, der Sie gerade verlassen hat, wiedervereint. Es gibt ein anderes Leben, eine andere Welt. Er wartet auf Sie an dem Ort, den Gott für Sie vorbereitet hat."
Den Einschub brauchst du hier nicht, dass sie ihm ein Bild geben will, erfahren wir ja vorher schon.

Ein kleiner Haufen gefrorener Erde unter Hunderten von anderen an einer Mauer, die mit gefrorenen Blumenkränzen bedeckt ist.
Das Bild ist etwas unsauber, denn es klingt so, als befände sich sein Grab unter hundert anderen, wortwörtlich. Besser unter durch inmitten von ersetzen oder ähnliches.

Ohne ihn, ohne Kind? Sie hatte keine Kinder haben wollen. Ihr wird schwindelig. Wie am Rande eines Abgrundes, wenn die Tiefe verängstigt und zugleich lockt.
Hier ist so ein pathos-geladener Satz, der plötzlich um die Ecke geschossen kommt, ohne dass der Ton des Text dies erwarten ließe oder gar hergäbe.

Die Familie, seine ganze Familie (in der Ukraine gehören auch die Großcousins dazu) ist zum traditionellen, langen und deftigen Essen am ersten Weihnachtstag versammelt.
Wieder zu viele Details, die das Lesetempo verlangsamen und dem Text das Journalistische geben. Seine ganze Familie ist zum Essen am Weihnachtstag versammelt. Fertig. Traditionell und das alles, kannst du dem Leser überlassen. ;)

Deshalb hat sie Bescheid hinterlassen, dass sie nicht vor Einbruch der Dunkelheit nach Hause zurückkehren wird. Auf der Suche nach einer Gasstätte schlendert sie durch menschenleere Straßen.

Das verstehe ich nicht so recht. War sie nicht eben bei der Familie? Und jetzt streift sie plötzlich allein umher? Das ergibt für mich so keinen Sinn.
Gaststätte. Oder ein ausgefallener Begriff für Tankstelle? :D

Als sie ein Stofftaschentuch aus ihrer Handtasche zieht, fällt ein kleines Päckchen heraus, das mit einem roségoldfarbenen Band umgeben ist.
Umwickelt passt besser.

Auf einer beiliegenden Karte wünscht ihr Väterchen Frost ein frohes neues Jahr 2023 und bittet sie, mit dem Auspacken bis zum ersten Weihnachtsabend zu warten, da er es zu spät abschicken wird, als das sie es - wie es sich gehört – am Basilius-Tag (dem 1. Januar) öffnen könnte. Sie empfindet die Welt um sie herum als äußerst arm und absolut leer.
Dass
Details und so. :D
Und der letzte Satz hier ist wieder so ein aufgeladener Satz, der nicht so recht ins Gesamtbild passen möchte und wie ein Fremdkörper wirkt und damit seine Wirkung komplett verfehlt. Generell müsste man solche Aussagen lieber in Introspektiven, Dialoge und Handlungen der Protagonistin packen. Szenisch eben. So „platt“ ausgesprochen wirken die fast nie.

Wenn die Wolken die Sterne nicht verdecken würden, könnte sie einen davon sehen, der plötzlich aufblinkt.
Sterne blinken nicht plötzlich auf, es sei denn, es findet gerade eine Supernova statt. :D Ich weiß natürlich, was du damit sagen willst, aber ist halt kein stimmiges Bild. Besser wäre vielleicht, wenn es gerade bewölkt ist und sie blickt hoch und da lichtet sich was und sie sieht die Sterne. So als Vorschlag.

Ich hoffe, ich konnte dir etwas weiterhelfen und du bist mir nicht böse, dass ich an deinem Text kaum ein gutes Haar gelassen habe. Da geht aber noch mehr und du kannst sicherlich noch eine Menge aus dem Sujet rausholen, und noch ist der Stichtag der Challenge nicht gekommen. ;)

Einen schönen Start in die Woche und liebe Grüße
gibberish

 

Hallo @Eraclito,

habe mich mit deiner Geschichte sehr schwer getan. Das liegt vor allem daran, dass das Thema des Kriegs in meinen Augen schwierig ist. Ich habe das Buch "Der Killer im Kreml" gelesen von einem Kriegsjournalisten, der selbst aktiv dabei war, als der Krieg ausgebrochen ist und die wirklichen Ereignisse beschrieben hat. Bei dir hingegen wirkt das verharmlosend auf mich und ich finde, dass wir hier vorsichtig sein müssen, um diese Grausamkeiten nicht zu banalisieren. Mag möglicherweise auch an mir liegen, aber ich konnte mit dem Text nicht viel anfangen und musste an einigen Stellen mit dem Kopf schütteln.

Es ist der Morgen des 328. Tages im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Anna wacht mit Bauchschmerzen auf.
Ich finde, dass das Thema Verantwortung einfordert. Ähnlich wie ich es sehr schwierig finde als Außenstehender über die Grauen im zweiten Weltkrieg zu schreiben.
So ist alles in der Ukraine seit der Invasion: Heruntergekommen, zwischen Leben und Tod, und alle scheinen sich damit abzufinden.
Das sehe ich sehr kritisch, ich lese das als ein Urteil von oben herab. Sind wir wirklich berechtigt so ein Urteil von außen zu treffen? Für mich funktioniert das nicht.
Als sie durch die Straßen geht, fällt ihr auf, dass die Lichterketten und Kerzen in diesem Jahr fehlen, die sonst zur Weihnachtszeit Balkone, Fenster und Bäume erhellen. Kyiv wirkt geisterhaft. Mit dem Verlust der Hälfte seiner Einwohner hat es seine Seele eingebüßt.
Meinst du wirklich, dass es seine Seele eingebüßt hat? Das finde ich eine heftige Aussage und auf mich wirkt das anmaßend.

Die verbliebenen Menschen eilen wie gejagte Tiere durch die Straßen und stürmen in die Gebäuden.
Wie gejagte Tiere, finde ich nicht passend.

Der kleine Karton enthält zwei Schachteln. In der ersten befindet sich ein Ring mit einem rosafarbenen Turmalin. Der Stein ist von zahlreichen Brillanten umgeben, die der Fassung Volumen verleihen. Im zweiten verbirgt sich ein Schwangerschaftstest. Sie stellt sich sein verschmitztes Lächeln vor, als er das Päckchen zusammenstellte.
Das wirkt auf mich zu konstruiert und ich kaufe das nicht.

Insgesamt konnte ich mit dem Text leider nichts anfangen, weil ich finde, dass du diesem ernsten Thema nicht gerecht wirst. Ich hätte mir hier eine vorsichtigere Herangehensweise gewünscht, auf mich wirken einige Beobachtungen als zu absolut und von oben herab. Gerade bei einer so grausamen Thematik.

Beste Grüße
MRG

 

Moin @Eraclito ,

danke für Deine Geschichte.

Ich darf mich meinen beiden Vorrednern anschließen und muss Dir mitteilen, dass der Text so wie er jetzt existiert, bei mir leider nicht funktioniert.

Insgesamt kann ich aufgrund der Distanz zwischen der Erzählstimme und der Protagonistin keine Verbindung zu ihr und dem Leid, dem Grauen, dem Tod und der Verzweiflung, alldem, dass sie erlebt (hat), aufbauen. Um das zu erreichen, fehlt mir der Blick in ihr Inneres, da ist mir zu viel (sachliche) Beschreibung der äußerlichen Zustände und zu wenig Emotion, die mich (mit ihr) fühlen lässt.

Dazu kommt dieses Erklärende (über das Essen, die Bräuche, übersetzte Textpassagen, etc.), das würde vielleicht funktionieren, wenn die Geschichte bewusst und damit auch erzählerisch jemandem vorgetragen wird, der diese Dinge gar nicht wissen kann (und vielleicht sogar an einigen Stellen gezielt nachfragt? Umgesetzt z. B. als eine Art Brief- oder Mailkorrespondenz?). In der jetzigen Fassung wirkt das durch den ansonsten gefühlt absichtlich (melo-?)dramatischen Ansatz jedes Mal wie Fremdkörper, die einen stolpern lassen.

Thema und Setting realistisch und empathisch in einen Weihnachts-Challenge-Text zu verarbeiten sind mMn aus Gründen sauschwer und ich ziehe meinen Hut vor Deinem Vorhaben.

Beste Grüße
Seth

 

Hallo @Eraclito,


ich finde die Idee für diese Geschichte ziemlich gut, auch wenn es natürlich immer etwas heikel ist, über Menschen zu schreiben, von denen man allgemein weiß, dass sie grad sich im schlimmsten Kriegszustand befinden.
Das sieht dann schnell nach Effektheischerei aus, weil man sich eines Themas bedient, wo schon für den Leser voreingestellt ist, dass es eine tragische Geschichte sein wird und man sich betroffen fühlen wird.

Diesem Verdacht der Effektheischerei kann man natürlich mit einem guten Text begegnen und damit ausräumen. Ich meine also nicht, dass es uns verboten ist, zum Plot hochaktuelle Themen zu nehmen.
Trotzdem und das darf man nie aus dem Blick lassen, muss dann aber mit dem einerseits gebührenden Abstand zu den aktuell Kriegsbetroffenen der Text stehen und vor allen Dingen mit dem genügenden Respekt vor ihrer prekären Situation.

Ich übertreibe mal mit einem kleinen Beispiel, um dir das zu verdeutlichen, was ich meine:
Stelle dir bitte vor, dir geschieht irgendein Unglück, bei dem du einen lieben Menschen verlierst und zufällig weiß der Autor das. Dieser Autor schreibt nun über dein Unglück eine Geschichte. Wie erginge dir das damit?
Du würdest ganz gewiss sehr darauf achten, dass er nicht aus deinem Unglück eine sensationsheischende Geschichte macht, sondern du würdest ein gehörig hohes Maß an Feingefühl und Empathie erwarten im Umgang mit diesem Unglück.

Nur, weil es in der Ukraine unendlich viele für uns unbekannte Menschen und Unglücke und somit Schicksale gibt, so dass sich keiner direkt angesprochen fühlen wird, ist es jedoch nicht anders. Ich sehe es als Verpflichtung des Autors, hier mit genau derselben Feinfühligkeit an das Thema zu gehen, wie ich es zuvor in meinem Beispiel gefordert habe.

Genau diese Feinfühligkeit fehlt mir in deiner Geschichte an vielen Stellen, die ich dir gleich aufzeigen werde. Ich werfe dir keineswegs Stumpfheit vor. Im Gegenteil, ich bin mir sicher, dass du dir im Vorwege sehr viele Gedanken dazu gemacht haben wirst. Aber es ist dir noch nicht gelungen, sie gut umzusetzen. Das sind jedoch alles Punkte, die du unter deine Fittiche nehmen kannst, um sie zu verbessern, um dann eine gute Geschichte draus zu machen.

Ich gehe mal der Reihe nach vor:

Zunächst fällt mir der Titel etwas unangenehm auf, denn er wirkt auf mich doch sehr kitschig und etwas altbacken. Und ich weiß auch gar nicht so genau, was du mit diesem Titel bezweckst, denn in deiner Geschichte hat Nikita sein Herz doch schon lange an Anna verschenkt, um es einmal auch so romantisch auszudrücken wie du es im Titel getan hast. "Will" ist aber Zukunft. Ich denke, ich würde eher einen Titel wählen, der mit dem Päckchen zu tun hat. Das bildet ja so eine Art roten Faden in deiner Geschichte, auch wenn es erst später auftaucht.

. So ist alles in der Ukraine seit der Invasion: Heruntergekommen, zwischen Leben und Tod, und alle scheinen sich damit abzufinden.
Das ist sicherlich ein richtiges Resümee, aber zum einen ist es eines und klingt damit reichlich distanziert, zum anderen könntest du Stimmung erzeugen, indem du das deutlicher darstellst. Wie wirkt das alles auf Anna?
Ich würde Details rausgreifen. Vielleicht ihr Blick eine Hausfront empor, wo in einem der Stockwerke ein großes Loch gähnt und man ein Stück dahinter noch ein Bild an der Wand sieht, das so wirkt, als würde es jeden Moment herabfallen. Oder vor dem Haus eine erloschene Feuerstelle, wo ein paar Steine aufgeschichtet sind, weil dort bei Stromausfall man ein bisschen Tee gekocht hat. Eben Details, die stimmig sind und die wirklich nur ein Stückchen aus dem Leben darstellen. Um über die gesamte Ukraine zu schreiben und das tust du, wenn du schreibst "alles in der Ukraine" müsstest du Historiker sein, der sich just mit diesem Thema intensiv befasst hat. So wirkt es dann sofort oberflächlich. Und genau das willst du ja nicht sein.

Wenn sich jemand mit etwas abgefunden hat, wie wirkt er dann auf andere? Was tut er oder was tut er nicht? Was sagt er vielleicht?

komplettieren ihr Outfit als Pink Lady, den liebevollen Spitznamen, den er für sie gefunden hatte.
Mich hat hier das Wort "komplettieren" gestört. Es wirkt so technisch. Sie zieht sich ja ganz besonders sorgfältig an und macht sich gezielt gut zurecht. Und hier könntest du, wenn du es magst, ihre Gedanken fließen lassen. Sie erinnert sich, während sie sich ankleidet und zwar an genau das, was er damals gesagt hat.
So ist es doch, wenn man sich an jemanden erinnert. Man sieht einerseits Szenen vor sich, aber auch die Worte, die derjenige gesprochen hat, vielleicht nicht die wortwörtlichen, aber die typischen Worte. Hier kannst du also gut Nähe zwischen Anna und Nikita schaffen, indem du ihn sprechen lässt.
Nachdem sie das Modegeschäft verlassen hatten, sang er für sie den berühmten Refrain von Lady Marmelade, einem Lied aus den 2000er Jahren: Voulez-vous coucher avec moi ce soir ? Voulez-vous coucher avec moi ?  (Möchtest du heute Abend mit mir ins Bett gehen? Möchtest du mit mir schlafen?)
Genau dasselbe würde ich hier machen. Ihn reden und singen lassen, aber eben als wörtliche Rede, sie sieht ihn vor sich, vielleicht tanzt er sogar ein paar Walzerschritte, während es das singt. So wie du es umgesetzt hast, wirkt es viel zu weit weg von ihrer Erinnerung.
In der Ukraine beginnt der Weihnachtstag mit einer großen Messe, die fast vier Stunden dauert. Anna will allein daran teilnehmen, in der Sophienkirche, in der sie geheiratet haben.
Hier wird einfach nur berichtet und das bringt den Leser nicht näher an das Geschehen. Weshalb will Anna in die Sophienkirche und vier Stunden lang an dieser Messe teilnehmen? Was gibt ihr das? Lass uns ihre Gedanken und ihre Gefühle, ihre Ängste, Befürchtungen und ihre Momente erfahren, in denen sie lächeln kann.
Als sie durch die Straßen geht, fällt ihr auf, dass die Lichterketten und Kerzen in diesem Jahr fehlen, die sonst zur Weihnachtszeit Balkone, Fenster und Bäume erhellen. Kyiv wirkt geisterhaft. Mit dem Verlust der Hälfte seiner Einwohner hat es seine Seele eingebüßt.
Die ersten beiden Sätze sind zwar einfache Darstellungen, aber sie bringen schon ein wenig Details über Kyiv dem Leser nahe.
Der Satz allerdings, dass der Ort seine Seele eingebüßt hat, ist nichtssagend. Der steht da einfach so im Raum und erzielt null Wirkung.
Woran erkennt man das, dass Kyiv seine Seele eingebüßt hat? Indem man zunächst darlegt, was die Seele von Kyiv denn gewesen ist und woran man erkennt, dass sie jetzt verschwunden ist? Das kann man sehr gut plastisch mit sehr vielen Details zum Leben bringen, diese Aussage.
Z.B. könnte aus dem Café, aus dem sonst immer so eine feine Schwade Bohnenkaffeeduft geströmt ist, wenn jemand rein - oder rausging, jetzt nur noch der muffige Geruch von feuchten Möbeln durch die zerstörten Fenster strömen. Oder es riecht gar nicht mehr, weil alle Öffnungen der Türen und Fenster mit groben Holzplatten vernagelt sind und draußen nur ein zwei Papierstücke, die jemand angeklebt hat, lose dran flattern. So in der Richtung, wäre eine intensivere Atmosphäre möglich, die auch den Leser mitnimmt. Das könntest du alles mit sehr viel Empathie darstellen.
Die verbliebenen Menschen eilen wie gejagte Tiere durch die Straßen und stürmen in die Gebäuden.
Das ist auch wieder eine Art Fazit. Klar, die sind im Krieg, würde ich mir als Leserin sagen, weiß ja jeder, also werden die kaum bei Beschuss draußen im Freien Maulaffen feilhalten, sondern sich eiligst in die Schutzräume begeben. Aber ist nicht solch eine grausame Situation, die du jetzt so lapidar einfach feststellend mit deinem Satz darstellst, es nicht wert, ausführlicher und mit viel mehr Blick auf die einzelnen Gefühle der Menschen zu beschreiben?
Könnte natürlich sein, du hattest Angst, die Geschichte wird zu lang. Aber davon darfst du dich eigentlich nie leiten lassen. Manche Geschichten benötigen ihren Raum. Diese vielleicht ja auch.
Seine Stadt, die beide so sehr liebten.
Sicherlich kennst du jetzt schon meine Einwände: Was liebten die beiden so sehr an seiner Stadt? Bring Beispiele und hier kannst du auch wieder ihn reden lassen. Sie hört ihn, wie er dies und jenes sagt.
das er ihr nach der Rückkehr aus seinem Urlaub schickte.
Dieser Teilsatz hat mich etwas verwirrt, wann war er denn im Urlaub? Ich bekomme das nicht so ganz verordnet, besonders auch im Zusammenhang damit, wann er denn gestorben ist.
– einer Stadt im Westen –
unwichtig für den Leser, würde ich weglassen.
Die Emotion schnürt ihr die Kehle zu.
Welche Emotion. Hier kannst du nicht einfach drüber wischen mit einer Behauptung. Ich möchte doch den Grund kennenlernen. Was genau triggert sie jetzt?
Die Glocken von S. Sophia läuten.
Diesen Satz hab ich nur deswegen zitiert, weil es mir seltsam vorkommt eine Kirche S. Sophia zu nennen. Müsste das nicht Sankt, wenigstens abgekürzt St. lauten? Ich kenne mich allerdings mit ukrainischen Namensbezeichnungen null aus.
Draußen singt ein Chor Nova radit' stala, das ukrainische Weihnachtslied.
Das stellt nur die Info dar. Wie klingt das vor der Kirche, wie wirkt es auf Anna? Was macht das mit ihr? Du bleibst immer sehr weit von deiner Figur weg.
Die Buntglasfenster sind mit Blech und Sperrholzplatten geschützt.
Hier würde ich ihre Empfindung mit der Info verweben. Sie schaut in der Kirche hoch zu den Fenstern und denkt, dass es schade ist, dass die Farbspiele, die die Fenster sonst immer in die Kirche warfen, jetzt verschwunden sind. Vielleicht erinnert sie sich an ein besonderes Fenster, mit einer besonderen Szene und sieht die vor ihrem Auge.
Auf der Fahrt mit der Metro von der Sophienkathedrale zum Baikowe-Friedhof denkt sie über diesen Satz nach.
Ja, aber was sind dann ihre Gedanken? DAS sind doch die spannenden Momente, an denen der Leser teilhaben möchte und der Figur und ihrer Tragik nahe sein möchte.
(in der Ukraine gehören auch die Großcousins dazu)
Würde ich streichen, benötigt der Text nicht als Info.
da er es zu spät abschicken wird, als das sie es - wie es sich gehört – am Basilius-Tag (dem 1. Januar) öffnen könnte.
Einmal ist es ein schwieriges Satzkonstrukt und obendrein ist es auch gar nicht wichtig. Er hat Angst, dass sie es zu spät erhält. Punkt. Mehr muss der Leser nicht wissen. Würde daher streichen, was dort steht.
Und an dieser Stelle möchte ich kurz an meine Frage anknüpfen. Mir ist der zeitliche Ablauf nicht ganz klar. Wann ging er in den Urlaub und wann starb er und wann hat er ihr das Päckchen gegeben?
Sie empfindet die Welt um sie herum als äußerst arm und absolut leer.
Du verwendest leider die Bezeichnungen "arm" und "leer". Leider beides Begriffe, sie so irre vieldeutig sind und in deiner Verwendung keine Aussage machen. Wähle doch etwas, was deutlich mehr ihren mentalen Zustand wiedergibt. Oftmals kann man sich mit Vergleichen aushelfen, um solche Zustände zu beschreiben. Ich kann dir leider kein Beispiel vorschlagen, weil ich überhaupt keinen Zugang zu Anna finde. Ich weiß grad nicht, wie sie fühlt, wenn sie sich leer fühlt.
Ich werde ohne ihn nicht leben können, schlussfolgert sie daraus und steckt das Päckchen zurück in ihre Tasche.
Das steht da auch so einfach und kann von mir nicht nachvollzogen werden. Die Anna ist so blutleer. Da müsste noch viel mehr über ihre Gedanken, Sehnsüchte, Ängste stehen.
Und im Idealfall so viel, dass ich von allein drauf komme, dass sie ohne ihn nicht leben kann.
wird ihr erneut Übel.
Ihr war bisher noch nicht übel, sie hatte Magenschmerzen, aber keine Übelkeit. Erneut stimmt also nicht.
Schließlich erbricht sie die Kutja, den leckeren Grießbrei, zu dem sie sich im Hotel hat verführen lassen.
Schau mal und dieses Erbrechen könnte man als viel tragischer empfinden, wenn man zuvor ihr beim Bestellen und Essen zusehen durfte sozusagen. Im Hotel passiert nichts dergleichen. Sie geht dort rein, setzt sich und geht irgendwann wieder raus. Du verschenkst wertvolle Momente, Anna dem Leser näher zu bringen.
Als sie die Schleife löst, spürt sie, wie sich ihr Hals zuschnürt.
Ich würde daraus zwei Sätze machen. Manchmal erlebe ich solche Doppelaussagen so, als wollte der Autor erreichen, dass ich beide Aussagen für nicht so wichtig erachte. Ist aber doch sehr wichtig, dass ihr Hals zugeschnürt ist. Oder? Wenn ja, dann darf das auch in einem eigenen Satz stehen.
Sie stellt sich sein verschmitztes Lächeln vor, als er das Päckchen zusammenstellte.
Und hier wäre es passend, wenn du sie sich daran erinnern lässt, wie er solche Dinge formuliert hätte, was hätte er zu sich selbst gesagt, während er das Päckchen in Papier wickelt? So etwas schafft Nähe zwischen dem Leser und den Figuren.
Seit sie in Polen ist, nimmt Anna keine Pille mehr.
Das stimmt zeitlich nicht. Seit sie in Polen war, oder seit ihrer Zeit in Polen, oder In Polen begann sie damit, keine Pille mehr zu nehmen.
Ob Junge oder Mädchen, sie wird dem Kind seinen Vornamen geben: Nikita.
Wenn die Wolken die Sterne nicht verdecken würden, könnte sie einen davon sehen, der plötzlich aufblinkt.
Das sind zwei wunderbare Schlusssätze, die mir richtig gut gefallen. Ist zwar auch etwas kitschig mit den blinkenden Sternen, aber ich finde, an dieser Stelle ist Romantik passend.

Ich hoffe, ich habe dir verdeutlichen können, was ich mit meinen Wünschen und Vorschlägen meine und dir vor allen Dingen nicht gleichzeitig deine sämtliche Motivation gekillt, an der Geschichte weiter zu arbeiten. Das wäre sehr, sehr schade.

Aus deiner Geschichte kann nämlich noch eine sehr dichte, intensive Story werden.
Ich wünsche dir dazu gutes Gelingen!

Lieben Gruß

lakita

 

Nabend @Eraclito,

Du, die über den Gaspreis klagt, ich hatte versprochen, Dir die Geschichte von Anna zu erzählen, der Witwe von General Durakin, den Du in Baden-Baden kennengelernt hast.
Es war am 1. Januar (damals lebte sie noch in Warschau, wohin sie unmittelbar nach dem Einmarsch der Russen geflohen war), eine schreckliche Nachricht ereilte sie: ihr Mann war gestorben. Grausamer Zufall, denn an diesem Tag werden in der Ukraine die Geschenke verteilt.
Sie kam in der Nacht von 4. zu 5. nach Kyiv, um am Leichenbegängnis teilzunehmen.
Die Datumsangaben dienen nur die Veranschaulichung. Ohne Kenntnisse über die beiden Weihnachtsfeste der Ukrainer – das am 25. Dezember wie in der Europäischen Union üblich und das traditionelle Fest am 7. Januar – könnte die Situation für Dich unverständlich bleiben.
Ich habe den Text OHNE diesen neuen Abschnitt am Beginn ausgedruckt (vorgestern). Da war er noch nicht drin. Hast du ihn aus einem bestimmten Grund vorangestellt?

Das orthodoxe Weihnachtsfest liegt terminlich anders, ich denke, viele wissen das und wenn nicht, guckt man einfach bei Mr. Suchmaschine. Leser*innen müssen ja auch was zu tun haben. :D

Also lasse ich den neuen Abschnitt links oder wo auch immer liegen. Ukraine. Gut, dass es einen Text dazu gibt. Jetzt mal unabhängig von Weihnachten, Ostern oder sonstigen weit verbreiteten Feiertagen. Ich kann @MRG verstehen, wenn es darum geht, ein aktuelles Kriegsereignis in irgendeiner einer Art und Weise literarisch zu beschreiben. Mit 60 habe ich schon einige verfolgt. Berichte von Journalisten gibt es meist zeitgleich oder zeitnah, aber Nachrichten sind kurz, Auslandsjournal bisschen länger, ARTE-Dokus brauchen auch Zeit, und doch brennt es den Menschen auf der Zunge. Was aber sagen? Was schreiben?

Sprachlosigkeit ist eine Folge und sie hält lange an. Das hat damit zu tun, dass Menschen neben ihrem - komplizierter gewordenen Alltag mit einem Tsunami an Informationen - solche einschneidenden Ereignisse verarbeiten müssen, sortieren, einordnen. Ich denke da an Yom Kippur 1973 oder Falkland oder Kuweit 1991. Peter Scholl-Latour war gleich zur Stelle, später CNN ... aber wo sind die Menschen in diesem Krieg? Und wie transportiere ich einen kleinen Teil ihrer Geschichte so, dass ein ganzer Komplex aufgedeckt wird?

Ich denke an Hemingways In einem anderen Land. Fast nüchtern-journalistisch beschreibt er die italienisch-österreichische Front. Manchmal wirkt er teilnahmslos. Murakami beschreibt das Vasallen-Kaiserreich Mandschukuo und mongolische Kämpfer aus ebenso distanzierter Position, professionelle Grausamkeit. Sach- und Handlungslogik.

Prosatechnisch würde ich denken, dass ein ganz tiefer Blick, ein ganz nahes Herangehen an eine/n Protagonist*in eine Lösung sein kann. Aber das bringt dich auf die Ebene der Dialoge. Vielleicht sogar der sparsamen Dialoge, denn der Worte sind überall zu viel geschrieben.

Es MUSS ja einen Grund geben, dass du den neuen Abschnitt eingefügt hast. Ich lese: Du, der du über den Gaspreis klagst ... das ließe sich vielleicht verbinden mit deiner Protagonistin. Was verknüpft uns Leser*innen SO fest mit deiner Protagonistin, dass wir uns nach dem Lesen nicht so einfach lösen können?

Wobei ich persönlich jeden Tag morgens und abends Nachrichten von und aus der Ukraine lese. Und es schlimm ist, wenn parallele Ereignisse diesen Krieg in den Hintergrund drängen. Das Thema ist also für mich nicht das Problem, nein, habe ich gern gelesen und es ist wichtig! Vielmehr die Art und Weise der Annäherung, der Stil, da ist noch viel Annäherung möglich. Es ist der literarische Standpunkt, von dem aus ich das betrachte.

Grüße
Morphin

 
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Zuletzt von einem Teammitglied bearbeitet:

Hey @lakita, @MRG, @gibberish, @Seth Gecko , @Morphin

Danke, tausendmal danke, liebe Freunde. Eure Hilfe ist für mich sehr wertvoll. Bei der Umsetzung eines Schreibprojektes konnte ich mit eurer Kommentare Fortschritte machen. Ich wollte eine Kurzgeschichte ohne Dialoge und ohne lange Selbstbeobachtung der Prota schreiben. Ich wartete auf die Weihnachts-Challenge, weil ich hoffte, damit meine Chancen auf Feedback der WK-Gemeinschaft zu erhöhen.
In einem klassischen Rahmen (Einheit von Zeit, Ort und Handlung) und in maximal 1500 Wörtern versuche ich ein Drama aufzurollen (eine Frau, die nach und nach den Entschluss fasst, sich umzubringen), aber ein Drama mit einem guten Ende (das Thema Weihnachten verlangt es, und die Struktur einer Kurzgeschichte mit Pointe passt perfekt).
Ihre Kommentare haben 1) mir gezeigt, dass meine Talente nicht meinen Ansprüchen genügen, und 2) mir neue Wege eröffnet.

Hey @gibberish

Danke für die freundlichen Willkommensworte und Deine ausführlichen Korrekturen. Deine Kommentare sind sehr wertvoll. Die meisten habe ich gerne berücksichtigt.

Dass die Erzählstimme so journalistisch daherkommt, liegt vor allem an den vielen Details, die du in dem Text verbaut hast und die es in dem Ausmaß gar nicht bräuchte.
Du hast Recht. Es gibt viele Details, die sich auf die Weihnachtsbräuche beziehen. Ich habe sie aus zwei Gründen eingefügt. Zum einen, weil Weihnachten das Thema der Challenge ist, und zum anderen, weil ich es möge, wenn eine Lektüre meine Seele berührt und gleichzeitig meinen Geist nährt.

Oft hast du sehr deskriptive Sätze, und gleich im nächsten Satz haust du eine kräftige Ladung Pathos rein (Beispiele folgen gleich). Das ergibt für mich leider ein unrundes Gesamtbild. Zumal die emotional aufgeladenen Momente aufgrund des allgemein reportagehaften Tons an Gewicht verlieren, weil ich mich um Anna einfach zu wenig schere.
Ich will nicht pathetisch werden, Kyiv ist nicht das Thema. Deshalb habe ich bei den Beschreibungen der Schäden diesen journalistischen, oberflächlichen Tonfall angeschlagen.

Anna hat nicht so richtig Lust auf Weihnachten und vermisst ihren Mann, aber mehr passiert nicht
Du hast den Finger dorthin gelegt, wo es weh tut. Ich habe ein paar Sätze hinzugefügt, um deutlich zu machen, dass in ihrem Kopf etwas vor sich geht.

Warum? Was hat er damit zu tun?
Sie zieht ein schwarzes Kleid an, das sie vor ihrer Abreise aus Warschau gekauft hat. Es ist mit Spitze und Rüschen verziert – ein Kleid, das ihm gefallen hätte.
Das verstehe ich nicht so recht. War sie nicht eben bei der Familie? Und jetzt streift sie plötzlich allein umher?
Die Familie, seine ganze Familie, ist zum traditionellen, langen und deftigen Essen am ersten Weihnachtstag versammelt. Als ob nichts geschehen wäre. Wenn sie nur daran denkt ... und dann gibt es noch die Horilka: Beim Schwiegervater ist an der Horilka kein Vorbeikommen. Egal ob morgens, mittags oder abends, mit oder ohne Salzgurken – mindestens ein Glas geht immer. Deshalb hat sie heute früh Bescheid hinterlassen, dass sie nicht vor Einbruch der Dunkelheit nach Hause zurückkehren wird.
Generell müsste man solche Aussagen lieber in Introspektiven, Dialoge und Handlungen der Protagonistin packen. Szenisch eben. So „platt“ ausgesprochen wirken die fast nie.
Eigentlich habe ich das Problem noch nicht gelöst.

Vielen Dank für Deine Auseinandersetzung mit meiner Prota.
Liebe Grüße

Eraclito


Hey @MRG

Vielen Dank für Deine Anmerkungen.

Ich finde, dass das Thema Verantwortung einfordert. Ähnlich wie ich es sehr schwierig finde als Außenstehender über die Grauen im zweiten Weltkrieg zu schreiben.
Danke, dass Du das Thema "Verantwortung des Schriftstellers" aufgegriffen hast. Es ist klar, dass die Zerstörung von Kyiv nicht mein Thema ist, sondern nur die Kulisse liefert, wie es ein Fischerhafen getan hätte, wenn Anna ihren Mann (Schiffskapitän) in einem Sturm verloren hätte.

auf mich wirken einige Beobachtungen als zu absolut und von oben herab.
Es ist wichtig zu unterscheiden, zwischen dem Autor, der Person aus Fleisch und Blut, die den Text verfasst, dem Erzähler, der abwesenden virtuellen Person, die die Geschichte erzählt, und dem Protagonisten, der ganz andere Ansichten haben kann als der Erzähler und der Autor.
Die Beobachtungen, von denen Du sprichst, sind die von Anna, nicht meine.

Insgesamt konnte ich mit dem Text leider nichts anfangen, weil ich finde, dass du diesem ernsten Thema nicht gerecht wirst.
Du hast das Recht, den Stil und den Inhalt meiner KG nicht zu mögen. No Problem. Ich bleibe Dir sehr dankbar für die Zeit, die Du mir gewährt hast, um meinen Text zu lesen und zu kritisieren.

Liebe Grüße

Eraclito

 

Hey @Seth Gecko

Danke, dass Du einen Teil Deiner Zeit meiner Geschichte gewidmet hast.

Dazu kommt dieses Erklärende (über das Essen, die Bräuche, übersetzte Textpassagen, etc.), das würde vielleicht funktionieren, wenn die Geschichte bewusst und damit auch erzählerisch jemandem vorgetragen wird, der diese Dinge gar nicht wissen kann (und vielleicht sogar an einigen Stellen gezielt nachfragt? Umgesetzt z. B. als eine Art Brief- oder Mailkorrespondenz?).
Deine Analyse und die daraus abgeleiteten Ratschläge haben mich überzeugt. Ich habe sie berücksichtigt, indem ich eine Art Prolog und Epilog eingefügt habe, die deutlich machen, dass es sich hier um eine berichtete Story handelt. Ich überlasse es dem Leser, sich vorzustellen, wer die Person ist, die berichtet, und wer die Person ist, an die er/sie sich wendet.
Thema und Setting realistisch und empathisch in einen Weihnachts-Challenge-Text zu verarbeiten sind mMn aus Gründen sauschwer
Ich unterschreibe voll und ganz.

Noch einmal Danke.
Liebe Grüße

Eraclito

 

Hallo Eraclito,
ich versuche Geschichten, die sich auf politisches Zeitgeschehen beziehen, zu vermeiden. Es kann immer sein, dass man jemand ungewollt irgendwie empfindlich trifft oder falsch verstanden wird. Man weiß schließlich nicht, was andere empfinden und erlebt haben.

Bei deinem Text sehe ich diese Gefahr nicht (so sehr), das liegt an der nüchternen Erzählweise und der Thematik: Es geht um ein ganz persönliches Schicksal, wenngleich der Tod des Mannes als noch härter und dramatischer empfunden wird, weil er durch einen unnötigen Krieg verursacht wurde.

Ein fast schon sachlicher, distanzierter Text, der (zumindest mir) die Thematik zugänglicher macht, als wenn das Ganze effekthaschend emotional aufgeladen wäre.

Fundstücke:

„Auf der Suche nach einer Gasstätte“

Gaststätte

„Der Geruch von Gänsebraten und Spanferkelfett, der in die Nase dringt, wenn man durch die Tür hereinkommt“

Das geht einfacher: Als sie durch die Tür hereinkommt, dringt ihr …

"Auf unsere Soldaten, Ruhm der Ukraine!", der im Saal mit dem militärischen Gruß: "Ruhm der Helden!" beantwortet wird.
Dieses Gelächter, diese patriotischen Prahlereien sind für sie unerträglich. Sie kotzt das Wort Held, das sie seit sieben Tagen hört. Es reicht! Aufhören!", möchte sie rufen, aber sie bleibt stumm und bei jedem Toast verschleiern sich ihre Augen.“

Das ist ein gelungener Gegensatz! Schade, dass du diese prinzipielle Diskrepanz zwischen persönlichem Schicksal und übergeordneter Geisteshaltung nicht noch stärker in den Focus gesetzt hast.

„Während die Aspirin“

Die Aspirintablette oder das Aspirin.

Den Teil ab:

„Wenn die Wolken den Himmel nicht verdecken würden“

empfinde ich etwas aufgesetzt und das mit dem Stern sogar etwas kitschig (klar, eine Geschmackssache).

Liebe Grüße,

Woltochinon

 
Zuletzt bearbeitet:

Moin @Eraclito,

Du, die über den Gaspreis klagt, ich hatte versprochen, Dir die Geschichte von Anna zu erzählen, der Witwe von General Durakin, den Du in Baden-Baden kennengelernt hast.

ein umständlicher erster Satz. Motiviert dieser zum Weiterlesen? Die Geschichte fand ich ganz ok. Die schon oft beschworene Annährung fehlt. Sehr distanziert und beschreibend. Anna bleibt blass, die Gesellschaft ebenso. Es ist eine Aufzählung und gibt dem Leser nicht die Chance, sich mit der Geschichte zu identifizieren.

Der erste und letzte Abschnitt bringen für mein subjektives Empfinden keinen Mehrwert in der Geschichte. Im Gegenteil, sie verwirren: es sind lose Teile. Ohne diese liest sich die Geschichte besser. Was war Deine Absicht dahinter?

Du hast dich einem sensiblen Thema gewidmet, aber ich finde es richtig. Der gewählte Ansatz über Anna besitzt Potenzial. Die Umsetzung ... eine Aufgabe an der man wächst :).

Trotzdem las ich sie, mit gemischten Gefühlen, gerne. Warum? Weil man davor nicht flüchten kann. Es könnte real sein, es wird ähnliche Fälle geben, und es ist brutaler Ernst. Der Leser wird bei dem Thema Ukrainekrieg gezwungen, sich damit zu beschäftigen, nachzudenken. Man kann es sich nicht schönreden. Es ist wichtig, dass dies in der heutigen schnelllebigen Welt nicht untergeht.

Weiße Weihnacht war gestern, rote Weihnacht ist heute.

Beste Grüße
Kroko

 
Zuletzt bearbeitet:


Hey@lakita

Dein Besuch freut mich sehr. Ich mag Deine Kommentare, in denen man den ehrlichen Wunsch zu helfen spürt. Du zerreißt meinen Text, aber ich weiß, dass es gut gemeint ist.

Nur, weil es in der Ukraine unendlich viele für uns unbekannte Menschen und Unglücke und somit Schicksale gibt, so dass sich keiner direkt angesprochen fühlen wird, ist es jedoch nicht anders. Ich sehe es als Verpflichtung des Autors, hier mit genau derselben Feinfühligkeit an das Thema zu gehen, wie ich es zuvor in meinem Beispiel gefordert habe.
Richtig!
Vielleicht sollte vorne drin stehen:
"Personen und Handlung sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder toten Personen sind rein zufällig und nicht beabsichtigt."
Was meinst Du?


Zunächst fällt mir der Titel etwas unangenehm auf,
Deinem Rat folgend habe ich ihn geändert.

Das ist sicherlich ein richtiges Resümee, aber zum einen ist es eines und klingt damit reichlich distanziert, zum anderen könntest du Stimmung erzeugen, indem du das deutlicher darstellst. Wie wirkt das alles auf Anna?
Eigentlich wollte ich nur zeigen, dass Anna sich in ihrer Schwiegerfamilie nicht wohlfühlt. Neue Fassung:
So ist anscheinend alles seit der Invasion. Verwahrlost, zwischen Leben und Tod, und alle in der Schwiegerfamilie scheinen sich damit abzufinden.

Mich hat hier das Wort "komplettieren" gestört.
Danke, siehe neue Fassung:
Sie zieht ein schwarzes Kleid an, das sie vor ihrer Abreise aus Warschau gekauft hat. Es ist mit Spitze und Rüschen verziert – ein Kleid, das ihm gefallen hätte. Als wäre ihr Verstand abgestumpft, macht sich Anna für ihn zurecht. Sie schminkt sich sorgfältig, bindet ihr Haar zu einem Chignon zusammen, den sie unter einem Wollschal versteckt und zieht den glamouröse Fuchspelzmantel, den er ihr zu ihrem 40. Geburtstag geschenkt hat.

So wie du es umgesetzt hast, wirkt es viel zu weit weg von ihrer Erinnerung.
Recht hast Du, aber: Kein Dialog, 1500 Wörter.

Weshalb will Anna in die Sophienkirche und vier Stunden lang an dieser Messe teilnehmen? Was gibt ihr das?
Neue Fassung:
Anna hat am Vorabend angekündigt, dass sie zwar für ihn beten wird, aber allein gehen möchte. Herzschmerzen häufen sich, heben sich nicht gegenseitig auf.

Woran erkennt man das, dass Kyiv seine Seele eingebüßt hat?
Das weiß ich nicht. Es ist Anna's Meinung, nicht meine.:)

Aber ist nicht solch eine grausame Situation, die du jetzt so lapidar einfach feststellend mit deinem Satz darstellst, es nicht wert, ausführlicher und mit viel mehr Blick auf die einzelnen Gefühle der Menschen zu beschreiben?
Nein. Hier ist das Thema nicht das Leid der Bevölkerung von Kyiv, sondern das von Anna, die zu deprimiert ist, um die Dinge anders zu sehen.

Sicherlich kennst du jetzt schon meine Einwände:
Genauso so sicher kennst Du auch meine.:D

Dieser Teilsatz hat mich etwas verwirrt, wann war er denn im Urlaub? Ich bekomme das nicht so ganz verordnet, besonders auch im Zusammenhang damit, wann er denn gestorben ist.
Neue Intro:
Ich habe versprochen, Dir die Geschichte von Anna zu erzählen, der Witwe von General Durakin, der Du vor 5 Jahren in Baden-Baden kennengelernt hast.
Am 1. Januar dieses Jahres (sie lebte noch in Warschau, wohin sie unmittelbar nach dem Einmarsch der Russen geflohen war), ereilte sie eine schreckliche Nachricht: ihr Mann war gestorben. Grausamer Zufall, denn an diesem Tag werden in der Ukraine die Geschenke verteilt.
Sie kam in der Nacht von 4. zu 5. nach Kyiv, um am Leichenbegängnis teilzunehmen.
Ohne Kenntnisse über die beiden Weihnachtsfeste der Ukrainer – das am 25. Dezember wie in der Europäischen Union üblich und das traditionelle Fest am 7. Januar – könnte die Situation für Dich unverständlich bleiben. Wir haben den 7. januar 2023.
Ich frage mich immer noch, wie man all diese Informationen ohne diesen Prolog geben kann.

unwichtig für den Leser, würde ich weglassen.
Alles ist weg, was Du für unwichtig hielt.:thumbsup:

Welche Emotion. Hier kannst du nicht einfach drüber wischen mit einer Behauptung. Ich möchte doch den Grund kennenlernen. Was genau triggert sie jetzt?
Neue Version:
Am 25. Dezember hatte er einen Tag Urlaub antreten können. Seinen ersten Urlaub seit Kriegsbeginn. Sie war in Lwiw mit dem Zug zu ihm gestoßen. Nach dem Brunch im Restaurant Garmata, hatten sie gemeinsam geduscht und ihrer Leidenschaft gefrönt.
Wie ließe sich das vergessen? Sie spürt ihn noch in ihrem Fleisch.;)

Das stellt nur die Info dar. Wie klingt das vor der Kirche, wie wirkt es auf Anna? Was macht das mit ihr?
Neue Version:
Draußen singt ein Chor Nova radit' stala, das ukrainische Weihnachtslied, das eine neue Freude ankündigt. Erneut überkommt sie die Trauer.

Sie schaut in der Kirche hoch zu den Fenstern und denkt, dass es schade ist, dass die Farbspiele, die die Fenster sonst immer in die Kirche warfen, jetzt verschwunden sind. Vielleicht erinnert sie sich an ein besonderes Fenster, mit einer besonderen Szene und sieht die vor ihrem Auge.
Danke für diese Ideen, aber ich wollte nur erklären, warum das Kirchenschiff so dunkel ist.

aber was sind dann ihre Gedanken? DAS sind doch die spannenden Momente, an denen der Leser teilhaben möchte und der Figur und ihrer Tragik nahe sein möchte.
Ich werde noch darüber nachdenken, aber wir sollten nicht vergessen, dass der Leser/die Leserin Mitautor/in ist. Er/sie braucht einen gewissen Freiraum! ;)

Ich kann dir leider kein Beispiel vorschlagen, weil ich überhaupt keinen Zugang zu Anna finde. Ich weiß grad nicht, wie sie fühlt, wenn sie sich leer fühlt.
Du, glückliche Lakita! Es ist das Gefühl, nicht zu existieren, keine Verbindung zu irgendjemandem zu haben, oft nicht einmal zu ihren Angehörigen, das manche Menschen während ihrer Depressivität haben.
Neue Version:
Sie empfindet die Welt um sie herum als äußerst arm und absolut leer. Vakuum ist das richtige Wort. Es fehlt nur ein einziges Wesen; alles ist entvölkert. Sie kommt zu dem Schluss, dass sie ohne dieses eine Wesen nicht leben kann und steckt das Päckchen zurück in ihre Tasche.

dieses Erbrechen könnte man als viel tragischer empfinden, wenn man zuvor ihr beim Bestellen und Essen zusehen durfte sozusagen. Im Hotel passiert nichts dergleichen. Sie geht dort rein, setzt sich und geht irgendwann wieder raus. Du verschenkst wertvolle Momente, Anna dem Leser näher zu bringen.
Du hast völlig Recht, aber niemand außer den WK will eine sogenannte Kurzgeschichte lesen, die länger als 5 Seiten bzw. 10.000 Zeichen inklusive Leerzeichen ist. Meine nächste Arbeit am Text wird das Kürzen sein.

Ich würde daraus zwei Sätze machen.
Habe ich gemacht. Danke!

Das stimmt zeitlich nicht
Neue Fassung:
In Polen hat sie die Pille abgesetzt

Aus deiner Geschichte kann nämlich noch eine sehr dichte, intensive Story werden.
Ich wünsche dir dazu gutes Gelingen!
Dank Deiner Hilfe bin ich auf dem richtigen Weg.

Liebe Grüße
Eraclito

 

Hey@Morphin

Zunächst und vor allem ein großes Dankeschön für Deine geschenkte Zeit und Deine Unterstützung. Ich teile Deine Ansicht, dass das Thema nie das Problem ist, sondern die Art und Weise, wie man damit literarisch umgeht.

Hast du ihn aus einem bestimmten Grund vorangestellt?
Ich habe diese Art Prolog geschrieben, um zu betonen, dass der Erzähler nicht der Autor ist, eine Idee, die von @Seth Gecko angeregt wurde.

nein, habe ich gern gelesen und es ist wichtig! Vielmehr die Art und Weise der Annäherung, der Stil, da ist noch viel Annäherung möglich
Danke für Deine freundschaftliche Ermutigung. Ich habe den Text auf die anvisierten 1500 Wörter gekürzt. Ich hoffe, dadurch an Dichte gewonnen zu haben, aber ich gebe dir Recht, dass es noch viel zu tun gibt, was den Stil angeht.:)

Liebe Grüße
Eraclito

 

Hey@Woltochinon

Ein herzliches Dankeschön für die Zeit, die Du Dir für meinen Text genommen hast, und für Deine Komplimente. Auch wenn es nicht das ist, was ich auf dieser Seite suche, ist es immer eine Freude.:)

Ein fast schon sachlicher, distanzierter Text, der (zumindest mir) die Thematik zugänglicher macht, als wenn das Ganze effekthaschend emotional aufgeladen wäre.
Diese Geschichte ist eine persönliche Challenge in der Weihnachts-Challenge. Ich wollte eine Kurzgeschichte ohne Dialoge und ohne lange Selbstbeobachtung der Prota schreiben. Dadurch ist das Risiko der Effekthascherei gering, aber das Risiko sehr weit von meiner Figur wegzubleiben (wie @lakita mich darauf aufmerksam machte) ist umso größer.

„Der Geruch von Gänsebraten und Spanferkelfett, der in die Nase dringt, wenn man durch die Tür hereinkommt“
Danke, für die Hilfe. Ist korrigiert. Idem für Gaststätte und Aspirin.

Den Teil ab: „Wenn die Wolken den Himmel nicht verdecken würden“ empfinde ich etwas aufgesetzt und das mit dem Stern sogar etwas kitschig
Deinem Rat folgend habe ich ihn gestrichen.

Noch einmal Danke.
Liebe Grüße
Eraclito

 

Hey@Kroko

Wie die Italiener sagen: Tausend Dank, dass du so freundlich warst, meinen Text zu lesen und eine konstruktive Kritik zu verfassen.

ein umständlicher erster Satz. Motiviert dieser zum Weiterlesen?
Nein. Siehe neue Fassung:
Hab ich Euch schon die Geschichte von Anna erzählt, der Witwe von General Durakin?
Sie lebte in Warschau, wohin sie unmittelbar nach der Zerbomben ihrem Villa in Mariupol geflohen war. Am 1. Januar ereilte sie eine schreckliche Nachricht: ihr Mann war gestorben. Grausamer Zufall, denn an diesem Tag werden in der Ukraine die Geschenke verteilt.
Sie kam in der Nacht von 4. zu 5. nach Kyiv, um am Leichenbegängnis teilzunehmen.
Wie findest Du das?:shy:

Was war Deine Absicht dahinter?
Dasselbe, wie wenn Du "Es war einmal" schreibst, um ein Märchen anzukündigen.

Weiße Weihnacht war gestern, rote Weihnacht ist heute.
Ein guter Titel.

Der gewählte Ansatz über Anna besitzt Potenzial. Die Umsetzung ... eine Aufgabe an der man wächst :).
Dank Deiner Hilfe bin ich auf dem richtigen Weg.

Liebe Grüße,
Eraclito

 

Moin @Eraclito,

Dasselbe, wie wenn Du "Es war einmal" schreibst, um ein Märchen anzukündigen.

Nein. Siehe neue Fassung:
Hab ich Euch schon die Geschichte von Anna erzählt, der Witwe von General Durakin?
Sie lebte in Warschau, wohin sie unmittelbar nach der Zerbomben ihrem Villa in Mariupol geflohen war. Am 1. Januar ereilte sie eine schreckliche Nachricht: ihr Mann war gestorben. Grausamer Zufall, denn an diesem Tag werden in der Ukraine die Geschenke verteilt.
Sie kam in der Nacht von 4. zu 5. nach Kyiv, um am Leichenbegängnis teilzunehmen.
Wie findest Du das? :shy:

ok, danke. Ich verstehe Deinen Gedanken dahinter. Doch funktioniert es, wenn man Märchenelemente mit einer realistischen Geschichte verbindet? Eher nicht. Das Wunder braucht keinen Märchenansatz.

Wie ich lese, bist du fleißig am Überarbeiten :thumbsup:.

Das schlimmste aller Weihnachten. Vielleicht haben Sie in den Medien die Geschichte von Anna, der Witwe von General Durakin, gelesen.
Sie lebte in Warschau, wohin sie unmittelbar nach der Zerbomben ihrem Villa in Mariupol geflohen war. Am 1. Januar ereilte sie eine schreckliche Nachricht: ihr Mann war gestorben. Grausamer Zufall, denn an diesem Tag werden in der Ukraine die Geschenke verteilt.
Sie kam in der Nacht von 4. zu 5. nach Kyiv, um am Leichenbegängnis teilzunehmen.

Ist besser als die erste Version, aber wenn du den Absatz weglässt, hat die Geschichte mehr Würze. Lass den Leser rausfinden, was passiert ist, um was es geht.

Am 7. Januar, Weihnachtsfesttag, wacht Anna mit Bauchschmerzen auf. Vielleicht haben die zwölf Gänge des Heiligabends etwas damit zu tun, die ihre Schwiegermutter unbedingt zubereiten wollte, um dem Alltag seine Normalität zu bewahren. Es sei denn, es war die hochprozentige Horilka, die ihr der Schwiegervater statt Schlaftabletten verabreichte, damit sie von ihren Emotionen loskommt. Der Schnaps half ihr, einzuschlafen, aber die Nacht war unruhig. Sie träumte von ihm. Er sagte ihr, er hält sich in Mariupol auf und bat sie, zu ihm zu kommen.

Weckt meine Neugier viel mehr als als der obige Einstieg. Spiel mit dem Absatz, verschieb die Sätze, verändere sie, aber nicht Inhalt. Vergleich mal diesen den Satz " am 7. Januar... " mit dem Untenstehenden.

Der Schnaps half ihr, einzuschlafen, aber die Nacht war unruhig. Sie träumte von ihm. Er sagte ihr, er hält sich in Mariupol auf und bat sie, zu ihm zu kommen.

Da kommt doch noch mehr Neugier und Spannung auf. Noch ein bisschen die Sätze schärfen. Dann ist doch das was. Oder wie wäre es mit diesem Anfang:

"Vielleicht haben die zwölf Gänge des Heiligabends etwas damit zu tun, um dem Alltag seine Normalität zu bewahren. Es sei denn, es war die hochprozentige Horilka, die ihr der Schwiegervater statt Schlaftabletten verabreichte, damit sie von ihren Emotionen loskommt. Der Schnaps half ihr, einzuschlafen, aber die Nacht war unruhig. Sie träumte von ihm. Er sagte ihr, er hält sich in Mariupol auf und bat sie, zu ihm zu kommen."

Ich hab nur rausgestrichen. Der Punkt ist, dein Abschnitt ist gut, ein Rohdiamant. Ein paar Gedankenanstöße warf ich in den Pool, nun liegt es an Dir.

Beste Grüße
Kroko

 

Hallo @Eraclito

Ruhig fließt die Geschichte dahin wie ein dunkler Strom und die vielen Details des Alltags verleihen ihr Glaubwürdigkeit und unterstreichen noch die Melancholie der Hauptperson. Gerade durch die distanzierte Erzählweise wird jedes Pathos vermieden.

Und schön, wie hier hohles Pathos bloßgestellt wird. Für mich die beste Stelle der Geschichte.

Dieses Gelächter, diese patriotischen Prahlereien sind für sie unerträglich. Sie kotzt das Wort Held, das sie seit sieben Tagen hört. »Es reicht! Aufhören!«, möchte sie rufen, aber sie bleibt stumm und bei jedem Toast verschleiern sich ihre Augen.

Hat mir gut gefallen.

Grüße
Sturek

 
Zuletzt bearbeitet:

Und schön, wie hier hohles Pathos bloßgestellt wird.
Hallo Sturek. Ach ja? Da frage ich jetzt glatt mal nach deiner Expertise und deinen Erfahrungen, was den Krieg in der Ukraine angeht. Lass mal hören.

Hallo @Eraclito ,

sorry, ich falle mal mit der Tür ins Haus: Du versucht verkrampft, mit der Sprache der deutschen Nachkriegszeit (1950er) einen postmodernen Krieg zu erzählen. Nicht nur, weil du Volodine rezipierst, sondern ganz allgemein von einem handwerklichen Standpunkt gesehen, hätte ich da ganz wesentlich mehr erwartet. Der Text ist zum Fremdschämen grauenhaft. Du maßt dir eine Haltung an (nein, du - nicht dein Erzähler, denn du erzählst das ja), die dir 100 Nummern zu groß ist.

Irgendwo schreibst du, das Setting sei unwichtig. Warum muss es denn Kyiv sein? Clickbait nennt sich das. Jedes Setting ist wichtig für die Erzählung, das ist eine handwerkliche Grundlage, Basics. Wenn es nicht die Ukraine sein muss, dann nimm was Adäquates. Und am besten erzähl das Ganze auch ohne Krieg.

Schon mal was gehört von Orks, davon, dass in Kyiv eine Straße nach Tolkien umbenannt werden soll und warum? Saint Javelin sagt dir was? The Ghost of Kyiv? Die ukrainischen DeathBlackmetalbands, reale Stalker? Lem und Hauntology? Das sind die Metaphern und kulturellen Konnotationen, mit denen der Krieg von Ukrainern erzählt wird, kein Thomas Mann-Schwulst.

Das kannst du besser. Also, hoffe ich. Mach dich ans Werk!

Kopfschüttelnde Grüße,
Katla

 

hey @Kroko

Ich hab nur rausgestrichen. Der Punkt ist, dein Abschnitt ist gut, ein Rohdiamant. Ein paar Gedankenanstöße warf ich in den Pool, nun liegt es an Dir.
Vielen Dank für Deine Dankanstöße. Ich werde daran weiterarbeiten.

Liebe Grüße
Eraclito

 

Hey @Sturek

Danke, dass Du Zeit gefunden hast, um meine Geschichte zu lesen, und ich freue mich sehr, dass sie Dir gefällt.
Ich sehe, dass Katla Dich heftig unter der Gürtellinie angegriffen hat. Das ist nicht korrekt. Ich verstehe ihre Position und ihre Ängste, aber ihr Verhalten Dir gegenüber ist wirklich unangemessen.
Ich entschuldige mich bei Dir dafür, dass Du durch meine Schuld ihrer Empörung ausgesetzt bist.

Liebe Grüße
Eraclito

 

@Eraclito:
Ich war nur überrascht über Katlas Reaktion. Du musst dich jedenfalls nicht deswegen entschuldigen.

@Katla:
Nein, ich habe glücklicherweise keine persönlichen Erfahrungen, was den Krieg in der Ukraine angeht. Deswegen kann ich aber doch eine Meinung dazu haben.

Grüße
Sturek

 

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