Zu Kalt
Er hatte Hunger. Also stieg er aus. Auf dem Weg zum nächsten Bäcker sah er ein weinendes Kind. Die Mutter saß daneben. Mit dem Handy am Ohr und ihrem Laptop vor dem Gesicht.
Er ging rein. „Guten Tag!“, sagte er. „Was wolln Sie?“, fragte die Kassiererin. In ihrem emotionslosen Gesicht sah er die Lustlosigkeit und den Alltag. „Ich hätte gerne zwei belegte Brötchen“, sagte er freundlich zu ihr, „von denen da, bitte.“ „Sonst noch was?“, fragte sie, wie bei jedem Kunden und packte die Brötchen in die Tüte. „Nein, Vielen Dank!“, sagte er. „Zwei, Fuffzehn“, war ihre Antwort. Er bezahlte und sagte: “Dankeschön! Einen schönen Tag wünsche ich ihnen noch“, und schritt nach draußen in die Kälte.
Er ging nicht sofort zur U-Bahn-Station zurück. Beim Buchladen hielt er an. Und wurde dabei von einem telefonierenden Anzugmenschen angerempelt. Der Mann eilte weiter.
Er ging rein. „Haben sie einen Reiseführer für Südamerika?“, fragte er am Infopoint, „Mir ist es hier zu kalt.“