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Zu Kalt

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03.10.2011
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Zu Kalt

Er hatte Hunger. Also stieg er aus. Auf dem Weg zum nächsten Bäcker sah er ein weinendes Kind. Die Mutter saß daneben. Mit dem Handy am Ohr und ihrem Laptop vor dem Gesicht.
Er ging rein. „Guten Tag!“, sagte er. „Was wolln Sie?“, fragte die Kassiererin. In ihrem emotionslosen Gesicht sah er die Lustlosigkeit und den Alltag. „Ich hätte gerne zwei belegte Brötchen“, sagte er freundlich zu ihr, „von denen da, bitte.“ „Sonst noch was?“, fragte sie, wie bei jedem Kunden und packte die Brötchen in die Tüte. „Nein, Vielen Dank!“, sagte er. „Zwei, Fuffzehn“, war ihre Antwort. Er bezahlte und sagte: “Dankeschön! Einen schönen Tag wünsche ich ihnen noch“, und schritt nach draußen in die Kälte.
Er ging nicht sofort zur U-Bahn-Station zurück. Beim Buchladen hielt er an. Und wurde dabei von einem telefonierenden Anzugmenschen angerempelt. Der Mann eilte weiter.
Er ging rein. „Haben sie einen Reiseführer für Südamerika?“, fragte er am Infopoint, „Mir ist es hier zu kalt.“

 

Hallo fade
und willkommen auf kg.de :)

Für deinen Einstand bietest du eine Parabel an. Eine gute Kurzgeschichte kann durchaus parabelhafte Züge haben, aber vor allem muss sie eine gute Geschichte haben. Und die fehlt dir hier. Namenlos macht mit Distanz Bekanntschaftt und beschließt zu flüchten. Das ist es. Und das ist zu wenig. Anteilnahme muss her. Nähe zum Mitfühlen. Gerade Nähe sollte doch die ANtriebsfeder sein in deinem Text. Nähe erzeugt Wärme.
Weinendes Kind, Telefonierende Mutter, Anzugmensch = bäh. Nee, damit machst du es dir zu einfach. Hier sind genaue Beobachtungen gefragt.

Ab davon, solltest du dir deine Formatierung noch einmal ansehen. Wenigstens beim Wechsel zwischen den Sprecher sollte ein Absatz rein.

grüßlichst
weltenläufer

 

Hallo fade,

herzlich willkommen hier.

Leider hat mir dein Einstand weniger gut gefallen. Du beschreibst "kalte" Menschen - wobei das Problem ist, dass du sie eigentlich mehr zitierst als beschreibst. Denn wirklich interessant wäre ja wie es zu dieser Gleichgültigkeit kommt. Bzw. wie sie individuell wahrgenommen wird - hier hast du schon einen Ansatz drin mit dem Wunsch des Verreisen, aber zum einen ist das ja eher allegorisch gemeint, zum anderen für mich nicht ausreichend.

Was du momentan hast, ist für mich das Gerüst einer Geschichte, die Skizze eines Handlungsverlaufs.

Mit fiel mehr Fleisch kann allerdings etwas drauß werden.

So viel fürs erste.

Gruß,
Kew

 

Hallo Fade!

ich denke, dass da durchaus ein Thema drin steckt, ein gutes Thema, wenn es ausgearbeitet wird. Immer wieder die Kälte einbauen;die der Menschen, das Wetter etc. und eine Geschichte daraus machen, denn hier ist es ja unmöglich irgendein Gefühl zu entwickeln. Man kann denken: Ja, das kenne ich auch und das wars. dann ist es fertig.

Mach was draus, ich bin gespannt..

Lollek

 

Hej fade,

„Sonst noch was?“, fragte sie, wie bei jedem Kunden und packte die Brötchen in die Tüte.
Wer ist hier das Kaltherz, die arme Verkäuferin, die für einen Lohn unter aller Sau den ganzen Tag im überhitzten Laden steht und vor Müdigkeit fast umfällt, weil sie seit drei Tagen auch noch die Nichte ihres Schwagers hütet, die gerade Zähne bekommt - oder der Kunde, der für ein bisschen Freundlichkeit (die ihn emotional ungefähr soviel kostet wie die pampige Mayonnaise auf seinem belegten Brötchen) gleich Wunder was für Stepptänze hinter der Theke erwartet?

“Dankeschön! Einen schönen Tag wünsche ich ihnen noch“
Vielleicht steckt doch noch ein guter Kern in ihm.
"Ihnen" groß

LG
Ane

 

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