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Zitatensammlung Medien und Politik

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Zitatensammlung Medien und Politik

Mir fehlt auf kg.de eine Zitatensammlung. Es kommt öfters vor, daß man lesend oder hörend etwas findet, das man für geeignet hält, notiert zu werden.

Gewiß, es gibt im Netz Zitatensammlungen zuhauf, aber die sind meist altbekannt und oft schon zum Allgemeinwissen gehörend. Mir schwebt dagegen eine Sammlung vor, die aus Zitaten aus hier und jetzt besteht, also die ganz neu sind, natürlich immer mit Quellenangabe.

Um das Ganze überschaubar zu halten, sollte pro Beitrag nur ein Zitat gebracht und dazu keine Diskussion stattfinden. Ausnahme davon könnte nur sein, wenn jemand ein Zitat als geklaut erkennt, dann sollte er das dem Autor des Beitrags per PM mitteilen, damit er ihn korrigieren oder löschen kann.

Also, wenn ihr die Idee gut findet, dann postet gelegentlich hier, wenn nicht, dann ignoriert bitte den Thread einfach. :)

Bemerkung: Ich habe gerade gesehen, daß es im Kaffeekranz scho eine Zitatensammlung gibt, die allerdings nicht meinen Vorstellungen entspricht. Aber falls die Verantwortlichen der Seite das anders sehen, kann man diesen Thread hier auch löschen.

Hier mein erstes Zitat:


Es ist die Funktion des Skandals, Normen zu bestätigen, Mehrheitsmeinungen durchzusetzen, Abweichungen zu unterdrücken. Jens Bisky, Süddeutsche Zeitung, 1.9.2006

 

In der Liebe zu den Dingen, zum Design, zur Mode, zum seltenen, aber teueren Gegenstand kehrt der Animismus längst vergangen geglaubter, archaischer Kulturen zurück, und so verbeugt sich der Mensch vor seinen Möbeln und Gerätschaften, wie der Naturmensch vor Bäumen und Steinen in die Knie ging, in denen er magische Kräfte vermutete. Thomas Steinfeld, Süddeutschen Zeitung, 2.9.2006, in der Buchbesprechung von „Fetischismus und Kultur“ von Hartmut Böhme

 

Fritz Kuhn: "Wir produzieren falsch, wir bauen falsch und wohnen falsch, wir bewegen uns falsch, und wir ernähren uns falsch."

Hamburger Abendblatt vom 04.09.2006

 
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Wenn wir eines Tages hier ein Gesetz fertig haben, werde ich eine Freudenminute einlegen. Angela Merkel, Kanzlerin, über die umstrittenen Pläne der Koalition zur Gesundheitsreform, laut Süddeutschen Zeitung vom 15.9.2006

 

Wenn du nicht bis an den Punkt gelangst, wo du scheiterst, weißt du ja nie, wie weit du gehen kannst. Martina Navratilova, 49, in einem Interview des SZ-Magazins vom 15.9.2006

 
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Ich habe nie an unserer Chancenlosigkeit gezweifelt.

(Richard Golz, Torhüter)

 

Es gibt Dinge, die in der europäischen Kultur als nicht salonfähig gelten: Wenn eine Schauspielerin rülpst, wenn ein Schriftsteller lügt, wenn ein Politiker die Wahrheit sagt. Peter Zilahy, ungarischer Schriftsteller, Herausgeber und Fotograf, in einem Artikel für die Süddeutschen Zeitung vom 22.9.2006

 
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Wir sind alle paranoid geboren, und es ist eine große Leistung, depressiv zu werden.
Der indische Psychoanalytiker und Schriftsteller Sudhir Kakar in einem Gespräch mit Adolf Holl. Aus: Wespennest 144 (2006), S. 81.

 

„Du mußt es erklären. Ihr Dünnen müßt immer erklären. Den Dicken glaubt man so.“
Der dicke Holger Börner vor Jahren auf eine Frage des dünnen Erhard Eppler, warum er nicht mehr erkläre – laut einem Artikel von Evelyn Roll in der SZ vom 23./24.9.2006 - siehe auch hier.

 

Censorship und sponsorchip unterscheiden sich in meinem Beruf nicht sehr. Der Druck, der über das Geld ausgeübt wird, ist genauso groß wie der ideologische Druck.
Frank Beyer, Filmemacher, laut einem Nachruf in der Süddeutschen Zeitung vom 4.10.2006

 

Finanzfaschismus – das ist es, was Wirtschaft heute ist.
Anita Roddick, Gründerin des „Body Shop“ Unternehmens, in einem Interview in der Süddeutschen Zeitung vom 21./22. Oktober 2006

 

Wir hatten natürlich Hunger. Wir waren immer scharf darauf, etwas Gutes zu essen zu kriegen.
Das weiß ich noch ganz genau, werde ich auch nie vergessen. Aber es war mehr. War es Hunger nach Bildung für mich damals? Das kann man nicht sagen. Es war Hunger nach gesellschaftlichem Aufstieg.
Allerdings wussten wir sehr schnell, das geht nur über Bildung. Das ist ja sozusagen die Erfahrung der alten Arbeiterbewegung: Wissen ist Macht. Warum hat es in der alten Arbeiterbewegung, als es wirklichen Zugang zur Bildung überhaupt nicht gab, die Bildungsvereine gegeben, in denen die Leute einander vorgelesen haben? Wo wird in unserer Gesellschaft Kindern noch vorgelesen? Bei mir zu Hause schon.
Dieser Hunger, ich will es schaffen - der ist in Amerika selbstverständlich. Das versöhnt mich mit der amerikanischen Gesellschaft, nicht mit der amerikanischen Politik. Der Hunger fehlt bei uns ein wenig.

Gerhard Schröder in einem Interview der Süddeutschen Zeitung, veröffentlicht am 27.10.2006

 

"Wir wissen mit Sicherheit, dass Osama bin Laden entweder in Afghanistan ist oder in einem anderen Land oder tot." - Donald Rumsfeld laut einer Zusammenstellung seiner rhetorischen Kostbarkeiten in der Süddeutschen Zeitung von heute.

 

Einmal habe ich mich flach auf den Rasen gelegt, um einen Blick auf Lana Turners Slip zu erhaschen. - Jack Nicholson, der als 18-Jähriger als Hausbote in der Trickfilmabteilung von MGM begann, in einem Interview mit Peter Bogdanovich, veröffentlich im Magazin der Süddeutschen Zeitung vom 17.11.2006

 

„Kann ich schwanger werden, wenn ich Sperma schlucke“, hätten Mädchen damals gefragt. Heute heiße es eher: „Wie viele Kalorien hat Sperma? Werde ich davon dick?“ – Aus einem Artikel der Süddeutschen Zeitung vom 24.11.2006 über Dr. Martin Goldstein, den Mann, der 15 Jahre lang „Dr. Jochen Sommer“ der Bravo war.

 

Wir haben in Deutschland nun mal nur zwei international auswertbare Pop-Ikonen: den Papst und Adolf Hitler. Für den Papst hat die Katholische Kirche die Lizenz, Hitler ist rechtefrei. - Walter Moers in einem Interview mit seinem Verleger Wolfgang Ferchl, veröffentlicht am 07.07.2006 vom ZDF.

 

Es gibt zwei fundamentale Prinzipien im Universum: Existenz und Aktion. In der Sprache haben wir Nomina und Verben, in der Physik Partikel und Wellen, in der Computerwissenschaften Daten und Algorithmen. – Chris Crawford, Designer von Videospielen, in einem Interview der Süddeutschen Zeitung vom 14.12.2006

 

Ratet mal, wie das Wahlvolk auf diese Bemerkung reagierte ...

Kleiner Hinweis: Spiegel 51/06, Artikel "Der Klartext-Kurt". :D

 

Wenn ihr in euerem Innern unüberwindlich und euerer wohlgeordneten Zustände und guten Gesetze wegen Vorbild aller Völker seid, werdet ihr alle Staaten der Welt dazu zwingen, euch nachzuahmen, und ein jeder wird es sich zur Ehre rechnen, mit euch verbündet zu sein; aber wenn ihr des eitlen Ruhmes wegen, euere Grundsätze in die Ferne zu tragen, die Sorge um euere Glückseligkeit aufgebt, dann wird der bloß schlummernde Despotismus wiedererstehen, innere Zwistigkeiten werden euch zerrütten, euere Finanzen und Soldaten werden erschöpft sein … Alles, was ihr begehrt, könnt ihr erreichen, ohne euere Häuser zu verlassen; mögen sich dann die anderen … ein Beispiel nehmen und ebenso frei und einträchtig und glücklich sein wie wir, die wir ihnen durch unser mustergültiges, eines republikanischen Staates würdiges Verhalten die Bahnen hierfür vorschreiben. - Donatien Alphonse François Marquis de Sade in „Die Philosophie im Boudoir“, 1795

 

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