Zürcher Geschnetzeltes
Zürcher Geschnetzeltes
Zwischensaison. Es waren mal wieder wenig Leute im Speisesaal. Mehr aus Gewohnheit reinigte Lisa die Tische. Das kleine Grüppchen Japaner nippte an ihren Colas und besprach eifrig die nächsten Etappenorte. Das belgische Pärchen langweilte sich in der hinteren Ecke. Da war noch dieser einsame Amerikaner. Es kam eher selten vor, dass Globetrotter sie beachteten, obwohl sie recht hübsch war. Meist gaben sie sich aber lieber mit ihresgleichen ab, besprachen ihre Erlebnisse und verglichen ihre weiteren Pläne. Beim Amerikaner spürte sie aber, dass er sie heimlich beobachtete.
An seinem Tisch angelangt, erstaunte es sie wenig, als er sie ansprach.
"Entschuldigen Sie, könnten sie mir etwas zum Abendessen empfehlen?" Sein gutes Deutsch überraschte sie. Ausserdem sah er zugegebenermassen appetitlich aus. "Eigentlich ist hier nichts wirklich essbar, Kantinenfrass eben, aber wenn Sie eine Stunde warten können, bewirte ich Sie gerne bei mir zuhause." Der Ami bestellte augenzwinkernd ein Bier.
Er war Deutschstudent in den Semesterferien, unterwegs in Europa für zwei Monate. Die Fahrt zu ihrem kleinen "Heimet" gab ihr Gelegenheit, sich ein Bild von ihm zu machen. Bewundernd berachtete Lisa seinen Oberkörper. Sie hatte sich schon lange gefragt, warum die meisten Amis so muskulöse Brustkästen mit sich herumtrugen. Lag‘s am Bodybilding, oder spielte da die jahrelange Ernährung mit hormonbehandeltem Rindfleisch auch eine Rolle?
Der Ami war gesprächig. Die kleinen Scheunen am Weg fand er alle "wunderbar", und er war voll des Lobes über ihre Fahrkünste auf der engen Bergstrecke. Er hatte das Grinsen des permanenten Optimisten aufgesetzt.
Ihr kleines Pächterhaus war "ganz toll", wie erwartet.
"Wohnst du alleine hier?" Seine Frage kam wohl nicht ohne Hintergedanken.
"Meine Eltern sind vor ein paar Jahren bei einem Seilbahnunfall gestorben, und ich hab‘ mich dazu entschlossen, den Hof in kleinem Rahmen weiterzuführen. Ich liebe die Tiere und die Landschaft hier oben. Mit dem Job in der Jugendherberge bringe ich mich knapp durch."
"Hast du nie daran gedacht zu heiraten?" Lisa liess die Frage unbeantwortet.
Er warf einen Blick in den kleinen Schafstall. "Oh, wie niedlich!"
"Weisst du, ich schlachte sie selber". Es machte ihr grossen Spass, ihn zu schockieren.
Drinnen war das Essen rasch aufgetragen. Die geschwellten Kartoffeln hatte sie noch vom Vortag, und das Fleisch briet sie nur kurz an, bevor sie die Sauce dazu goss. Dazu eine Flasche Veltliner, der ihm bald zu Kopf steigen sollte.
"Das hat ausgezeichnet geschmeckt, was war das für Fleisch?"
"Kalbfleisch -calf", sie wusste, dass die Amerikaner damit allgemein wenig vertraut waren, so würde er sich auch nicht über den speziellen Geschmack wundern.
"Ich verstehe nicht, weswegen man die Tiere hier so jung tötet, Rindfleisch ist ja auch ganz o.k., und ausserdem…."
Lisa brachte ihn mit einem langen Kuss zum Schweigen. Zuerst überrascht brauchte er eine Weile, bis er ihn erwiderte. Zärtlich strich sie ihm über den fleischigen Nacken während er seine Hand unter ihre Bluse schob.
"Die Nachspeise verschieben wir auf später".
Während der Ami sich im Halbschlaf neben ihr wälzte, betrachtete sie mit Interesse seine muskulöse Gestalt. Es war wie erwartet eine kurze Sache gewesen. Im Schlafzimmer hatten sie sich gegenseitig rasch entkleidet. Auf dem Bett hatte er ihre Beine angehoben, war ohne grosse Umschweife in sie eingedrungen und hatte sie wie ein Bulle scharf genommen. Zwei kurze Japslaute begleiteten seinen Orgasmus, darauf war er kraftlos auf sie gesunken.
Dass sie bis jetzt nicht wirklich auf ihre Kosten gekommen war, störte sie wenig. Leise erhob sie sich. "Bin gleich zurück!". Er murmelte beruhigt.
In der Küche goss sie sich erst ein Glas Wasser, dann griff sie in die Schublade nach dem Stahl.
[Beitrag editiert von: markus am 04.02.2002 um 22:59]